Historischer Hintergrund

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Historischer Hintergrund
Historischer Hintergrund
Die
Merowinger
Chlodwig
Der Stamm der Franken lebt am Rhein. Von hier siedeln sie sich
immer weiter nach Westen. Es entstehen einzelne Gaue, mit
Gaukönigen an der Spitze. Aber erst unter Chlodwig wird es ein
einheitliches Reich. Zunächst werden die restlichen Römer im Land
besiegt, dann gibt es auch noch Siege über die Alamannen und
Burgunder. Gestärkt konnten sich die Franken im Westen gegen die
Westgoten durchsetzen. Das Reich reichte jetzt vom Rhein bis zu
den Pyrenäen.
482 - 511 n.Chr.
511 - 768 n.Chr.
In den folgenden über 200 Jahren bleibt das Reich unter den
Königen aus dem Geschlecht der Merowinger. Immer wieder wird es
aber, bedingt durch die Erbfolge, geteilt, um es dann wieder
zusammenzulegen.
ab 614 bekommen einige Teile des Reiches eine Selbstständigkeit
Die Karolinger (Austrien, Neustrien, Burgund). Sie werden geführt von einem
Pippin II
Hausmeier (Majordomus). Da die Merowinger-Könige immer
schwächer werden, erhalten die Hausmeier immer mehr Macht. Vor
Karl Martell
allem ist dies der Fall unter den Hausmeiern aus dem Geschlecht der
Karolinger (ab 679 Pippin II.)
Pippin III
Karl und
Karlmann
714 - 741 n.Chr. Karl Martell, ein unehelicher Sohn Pippins. Er
unterwirft die Alamannen und Thüringer und kämpft erfolgreich gegen
die Sachsen und Bayern.
732 schlägt Karl Martell seine wichtigste Schlacht: Bei Tour und
Poitiers schlägt er die aus Spanien vordringenden Araber.
Nach seinem Tod vererbt er das Reich seinen Söhnen Karlmann und
Pippin.
Ab 747 herrscht Pippin III allein. Unter ihm wird
751 der letzte Merowinger-König abgesetzt (er wird ins Kloster
geschickt) und die Macht geht an das Geschlecht der Karolinger.
Pippin wird der erste Frankenkönig, der vom Papst gesalbt wird.
768 n.Chr. teilt Pippin das Reich auf seine Söhne Karl und Karlmann.
Nachdem Karlmann stirbt, wird Karl König des Frankenreichs
768 - 814 n.Chr.
Karl der Große 772 - 804 Mehrere Kriege mit den Sachsen. Natürlich ging es um
Machtausdehnung, aber auch darum, dass die Sachsen alle
katholisch getauft werden sollten. Immer wieder kommt es zu
sächsischen Aufständen (unter Widukind), und Bauernaufständen
(wg. des Kirchenzehnts, den sie bezahlen sollten).
Die Sachsen wurden unterworfen. Was das für die Bevölkerung
bedeutete: Viele Tote, Kriegsversehrte und ins Elend gestürzte
Menschen und sie wurden gezwungen katholisch zu werden.
773 - 774 Die Franken erobern das Langobardenreich. Karl wird
König der Franken und Langobarden. er stellt den Kirchenstaat in
Rom und seinen Schutz. 788 Tassilo v. Bayern wird abgesetzt und in
ein Kloster gesteckt.
789 - 812 Slawenkriege
791 - 796 Unterwerfung der Awaren in Friaul und Österreich
795 Errichtung der Spanischen Mark
800 Kaiserkrönung durch Papst Leo III. Der Papst hatte einigen
Ärger mit den römischen Adligen. Karl schickte Truppen nach Rom
und hielt selbst Gericht über die Streitenden. Daraufhin salbte ihn der
Papst zum Kaiser.
Ludwig der
Fromme
814 - 840 n.Chr.
Das Frankenreich reicht nun von der Spanischen Mark über
Frankreich, Deutschland den Beneluxstaaten bis südlich von Rom.
Lothar, Pippin,
Ludwig und Nach dem Tod Karls wurde sein Sohn Ludwig König und Kaiser des
Frankenreiches. Er bekam den Beinamen der Fromme, weil sein
Karl
wichtigstes Ziel in diesem Vielvölkerstaat war: Ein Reich und eine
Kirche. Aber schon zu seinen Lebzeiten gibt es Krach unter seinen
Söhnen Pippin, Lothar und Ludwig, dann kam auch noch aus einer
zweiten Ehe Karl dazu. Der sollte zunächst kein Land bekommen,
also kahl dastehen. Erst nach Pippins Tod erhält er dessen Anteil.
Die Teilung des Die verbliebenen drei Söhne teilten dann das Frankenreich in drei
Frankenreiches Teile auf
Lothar wurde Kaiser und erhielt Italien und das Mittelreich (vom
Mittelmeer bis Niederlande). Karl (der Kahle) erhielt das
Westfrankenreich (Frankreich bis Spanien)
Ludwig (der Deutsche) erhielt das Ostfrankenreich (Deutschland,
Österreich, Teile der Schweiz)
Den Namen Frankenreich behielt nur der Westen (heute Frankreich)
Die drei waren sich aber nicht grün
840 Bruderkrieg: Ludwig und Karl gegen Lothar, der in der Schlacht
bei Auxerre geschlagen wird.
842 Bündnis zwischen Ludwig und Karl (Straßburger Eid)
843 Vertrag zu Verdun, das Reich wird in drei Teile geteilt (s.o.)
Lothars Reich: Nach seinem Tod erben das Reich seine Söhne
(Ludwig II, Lothar II. und Karl) nach deren Tod erwirbt Karl der Kahle
Italien und wird zum Kaiser gekrönt.
870 Vertrag von Mersen
Ludwigs Reich wird unter seinen Söhnen Karlmann, Ludwig III und
Karl dem Dicken aufgeteilt. Letzterer wird auch Kaiser, wird aber 887
zur Abdankung gezwungen. Danach wird Arnulf, der Sohn von
Karlmann zum König gewählt. Nach seinem Tod wird sein Sohn
Ludwig das Kind König. Das Kind war aber zu schwach. Zermürbt
durch Einfälle der Ungarn und das Erstarken von Herzögen führt zur
Bildung von Stammesherzogtümern: Sachsen, Thüringen, Bayern,
Schwaben, Lothringen und Franken. 911 stirb Ludwig das Kind und
diese Erbfolge.
Karl II. des Kahlen Reichs: Karl wird 875 zum Kaiser gekrönt, stirbt
aber 877. Sein Sohn Ludwig der Stammler stirbt auch schon nach
zwei Jahren, ebenso dessen Söhne. Es gibt danach wohl noch bis
987 Könige aus dem Geschlecht der Karolinger, sie waren aber so
schwach und unbedeutend, dass, wie im Ostreich, starke
Stammesherzogtümer entstehen, die die eigentliche Macht haben,
vor allem Graf Odo von Paris und seine Nachfahren.
Die Verwaltung des Frankenreichs
Im Frankenreich gab es keine zentrale Hauptstadt. Der König reiste beständig durch sein Reich und
besaß zahlreiche Pfalzen (von palatium - Palast) verteilt im ganzen Land. Hier blieb er Tage oder auch
Monate, hielt Gericht, empfing Diplomaten, Adlige oder Bischöfe. Außerdem mussten Bischöfe, Äbte
und Grafen, die ihm verpflichtet waren, da sie ihr Land als Lehen vom König hatten, jederzeit
aufnehmen und Rechenschaft ablegen. Da aber der König in dem riesigen Land nicht überall
gleichzeitig sein konnte, setzte er Grafen ein, die an seiner statt Gericht hielten, Zölle erhoben und das
Reichsgut verwalteten. Eine besondere Stellung hatten die Markgrafen, die zur Sicherung der
Reichsgrenzen da waren. Es gab die Spanische Mark, Bretonische Mark, Dänische Mark, Sorbische
Mark, Awarische Mark, Panonische Mark , Mark Karantanien und die Mark Friaul. Im Kriegsfall
mussten die Grafen auch eine Armee aufstellen. Kontrolliert wurden die Grafen von königlichen
Sendboten. So war eine gewisse Einheitlichkeit z.B. in der Rechtsprechung gegeben.
Das Lehnswesen
Je größer das Reich wurde, desto wichtiger wurde das Lehnswesen. Wie sollten sonst die Reichsgüter
bewirtschaftet werden? Wie sonst wollte er Menschen bezahlen, die ihm z.B. bei Kriegen Dienst
geleistet hatten? So gab er einem Grafen, Bischof oder Abt ein Reichsgut zu Lehen (leihen). Es blieb
also im Eigentum des Königs und der Lehnsherr musste das Gut bewirtschaften. Ein Lehen wurde mit
einem Lehenseid besiegelt, in dem sich beide die Treue schworen. Der König lieh also ein Reichsgut
an einen Königsvasallen. Dieser konnte wieder Teile seines Lehens an Untervasallen verleihen. In
Frankreich und England waren diese Untervasallen durch einen Treuevorbehalt auch dem König zur
Treue verpflichtet. So gab es dort wohl starke Vasallen, aber die Einheit des Reiches war
gewährleistet. Nicht so in Deutschland. Hier waren die Untervasallen nur ihrem direkten Lehnsherr
verpflichtet. War ein König schwach, so wurden die Fürsten immer stärker, was dann zur
Aufsplitterung des Landes in starke Fürstentümer führte.
Das Frankenreich und die Merowinger
Ein geschichtlicher Überblick, versehen mit einer Zeittafel
Das Fränkische Reich
Das Fränkische Reich war ein Königreich in Mitteleuropa zwischen dem 5. und 9.
Jahrhundert, das sich auf dem westeuropäischen Gebiet des Römischen Reichs bildete. Am
nordöstlichen Ende Galliens siedelten die Franken (Franci), ein Volk, das sich seit etwa 200
n. Chr. aus kleinen westgermanischen Stämmen entlang der römischen Grenze zu einem
größeren Stammesverband zusammenschloss und sich dann selbst den Namen "die
Franken" gab, was soviel bedeutete wie "die Freien" oder "die Kühnen". Um 250 n. Chr.
wurden die Franken erstmals als Francii in römischen Quellen erwähnt. Die Franken nutzten
den Zusammenbruch des Weströmischen Reiches (um 476), um ihr Gebiet zu vergrößern.
Westlich vom Frankengebiet herrschte der römische Statthalter Syagrius über Gallien (seit
464). Im Jahre 486 siegten die Franken unter dem Herzog Chlodwig I. über Syagrius, den
letzten römischen Heerführer, und eroberten dessen Herrschaftsgebiet. Dadurch verschob
sich die Grenze des Frankenreiches bis an die Loire. Dieser Sieg machte Chlodwig faktisch
zum ersten König der Franken. Durch Geschick und Glück wurde das Reich der Franken
innerhalb von drei Jahrhunderten zum wichtigsten Mitteleuropas, und im Laufe vieler
Jahrhunderte sollten aus ihm Frankreich und das deutsche Reich, neben einer Reihe
kleinerer Staaten, hervorgehen. Das Fränkische Reich entwickelte sich nach dem Zerfall des
Römischen Reichs zum Machtzentrum und später zur Großmacht in Mitteleuropa. Den
Höhepunkt seiner Macht und Ausdehnung erreichte es unter Karl dem Großen. Es wurde
durch die Dynastien der Merowinger und Karolinger regiert.
Die Merowinger
Die Merowinger (gens Merowingorum) sind das Geschlecht der ältesten fränkischen
Könige. Sie stellten bis ins Jahr 751 n. Chr. die Herrschaftsdynastie der Franken. Der Name
"Merowinger" soll angeblich von Merowech, dem Herzog der salischen Franken von 446 n.
Chr. bis 457 n. Chr., und dem Großvater des großen Königs Chlodwig abstammen. Als einer
der ersten Könige der Merowinger über das Frankenreich galt Chlodwig I. Nach seinem Tod
konnte die Reichseinheit durch Chlodwigs Nachfolger zwar immer wieder hergestellt werden,
doch brachte es die germanische Tradition mit sich, dass es immer wieder zu
Reichsteilungen unter den Söhnen beim Tode des Vaters kam. So auch 511 n. Chr. als das
Reich unter den vier Söhnen Chlodwigs aufgeteilt wurde. Jedoch starben drei seiner Söhne
und Chlothar I. wurde Alleinherrscher von 558-561 n. Chr. Nach Chlothars Tod 561 n. Chr.
wurde das Reich unter seinen vier Söhnen aufgeteilt. Doch um Herrscher über das ganze
Reich zu werden, bemächtigte sich einer seiner Söhne Chilperich I. der Teilreiche seiner
Brüder. Er eroberte das Erbe zweier seiner Brüder und ließ den dritten umbringen. Nach
Chilperichs Tod 584 n. Chr. wurde das Reich von seiner Frau verwaltet, da sein einziger
Sohn Chlothar II. gerade erst drei Monate alt war. Chilperich wurde auf Befehl seiner Gattin
zuvor ermordet. Mit 13 Jahren bestieg Chlothar II. 597 nach dem Tod seiner Mutter den
Thron. Chlothar siegte 613 über Brunichild (Brunhilde), die Königin von Austrasien und
Burgund, und ließ sie hinrichten. Damit war Clothar II. König über das gesamte
Frankenreich. Chlothar übergab 623 n. Chr. die Herrschaft an seinen Sohn Dagobert I. und
starb 629.
Maiores domus
Chlothar II. und Dagobert I. waren die letzten großen Herrscher der Merowinger und doch
fing bereits unter ihnen der Einfluss der Hausmeier an zu wachsen. Pippin der III. war
Berater von Dagobert I. und hatte bereits da sehr große Macht. Die Hausmeier (maiores
domus) waren unter den Merowingern die obersten Hof- und Staatsbeamten. Ihre Aufgaben
wuchsen mit den Jahren und ebenso wuchs ihre Macht. So verwalteten sie zunächst nur
Haus und Hof und wurden schließlich Leiter der Regierungsgewalt. Die Hausmeier führten
praktisch die Regierung, während die Könige völlig in den Hintergrund gedrängt wurden. Das
Amt des Hausmeiers wurde schließlich erblich und sie konnten nicht mehr abgesetzt werden.
Die Hausmeier waren vom Geschlecht der Karolinger, dem Herrschergeschlecht nach den
Merowingern im Frankenreich. Seit 687 hatten die Karolinger praktisch vollständig die Macht
in der Hand. Es heißt, die Merowinger seien nur zu besonderen Anlässen in der
Öffentlichkeit erschienen. Dafür benutzten sie einen Ochsenwagen. Ihr Erscheinungsbild war
geprägt von langen Haaren. In einem damals bereits altertümlichen Dialekt ließen sie
Proklamationen verlesen, die von ihren Hausmeiern verfasst worden waren. 743 n. Chr.
erhob dann Pippin der Jüngere, ebenfalls ein Hausmeier, den letzten Merowinger Childerich
III. zum König.
Childerich III.
Childerich III. (Hildricus rex) war der letzte König der Merowinger. Er wurde um 720 geboren,
743 zum König erhoben (durch Pippin), und bereits 752 wieder abgesetzt. Er wurde
geschoren und vom Pontifex Stephan ins Kloster geschickt. Papst Stephan II. (Stephanus),
war der Papst mit der kürzesten Amtszeit. Er wurde am 22. oder 23. März 752 zum offiziellen
Nachfolger Zacharias bestimmt. Zur Zeit seiner einstimmigen Wahl, war er bereits ein sehr
alter Mann und er starb vier Tage danach (25. oder 26. März 752) ohne die Weihen erhalten
zu haben. Ab dem Jahre 752 begann dann mit dem Ende der Herrschaftszeiten der
Merowinger die Herrschaftsdynastie der Karolinger. Ihr erster König war Pippin der Jüngere.
Quellen: www.infos.aus-germanien.de, www.wikipedia.org, www.wissen.de Brockhaus
Lexikon Auflage 2004
Zeittafel zum Merowinger- und Frankenreich
417 n. Chr.
Merowech wird Heerführer unter den Römern, er ist ein außerordentlich
guter Kämpfer mit langen Haaren, das spätere Statussymbol der
Merowinger.
418
Sein gleichnamiger Sohn Merowech wird erster König der Franken; von
seinem Namen wurde wahrscheinlich der Name „Merowinger“ abgeleitet.
481
Chlodwig I. übernimmt mit 16 Jahren die Herrschaft des Großkönigs, er ist
der Begründer der Merowinger-Dynastie; das Reich wird in rex Francorum
umbenannt.
511
Tod von Chlodwig, das Reich wird unter seinen vier Söhnen aufgeteilt, was
zur Folge hat, dass es langsam auseinanderfällt und so übernehmen die
Hausmeier, die ursprünglich Beamte im königlichen Dienst waren, die
Regierungsgeschäfte.
674
Dagobert II. gelingt es den Thron von den Hausmeiern zurückzuerobern, er
wird fränkischer Großkönig.
679
Dagobert wird auf Veranlassung von Pippin II. (einem Hausmeier)
erstochen. Die Merowinger bleiben weitere 75 Jahre auf dem Thron,
herrschen jedoch als Schattenkönige, das eigentliche Sagen haben die
Hausmeier.
732
Karl Martell, der Großvater von Karl dem Großen, besiegt die Araber bei
Poitiers.
751
Absetzung des letzten fränkischen Königs aus der Dynastie der
Merowinger; die Macht im Frankenreich übernimmt der ehemalige
Hausmeier Pippin der Jüngere, der Vater Karls I. des Großen.
752
Pippin der Jüngere, auch der III. genannt, wird zum König gesalbt und ist
von da an Pippin I.
768
Karl der Große auch genannt Karl I. wird König der Franken.
771
Tod Karlmanns, des Bruders von Karl dem Großen; Karl wird
Alleinherrscher. In den folgenden Jahren unterwirt und erobert Karl der
Große viele Reiche (unter anderem das Langobardenreich, Sachsen und
Bayern) und dehnt das Frankenreich aus. (Karte)
800
Karl der Große wird in Rom durch Papst Leo III. am 25. Dezember zum
Kaiser des „Heiligen Römischen Reiches“ gekrönt.
814
Karl der Große stirbt am 27. Januar in Aachen.
843
Die Enkel Karls des Großen teilen das Frankenreich unter sich auf; es
entstehen die Ursprünge für die späteren Staaten Deutschland und
Frankreich.
911
Mit dem Tod Ludwigs des III., dem letzten Frankenkönig, sterben die
Karolinger aus.
Karl der Große
(lat.: Carolus Magnus, frz.: Charlemagne)
Karl I., der Große (747-814), König der Franken (768-814) und römischer Kaiser (800-814)
Karl kam am 2. April 747 als Sohn Pippins des Jüngeren zur Welt. Zugleich mit ihrem Vater
Pippin dem Jüngeren erhielten Karl und sein Bruder Karlmann im Jahr 754 von Papst
Stephan II. die Königssalbung und den Titel patricius Romanorum (Schutzherr der Römer).
Vor seinem Tod (768) hatte Pippin das Reich in zwei Teile aufgeteilt. Karlmann erhielt die
Bezirke Burgund, Alemannien und die Mittelmeerküste, sein älterer Bruder Karl verwaltete
das Reich von den Pyrenäen bis nach Thüringen. Zunächst regierten die Geschwister
gemeinsam, jedoch drängte Karl seinen jüngeren Bruder immer mehr aus der Verantwortung
und nach dessen Tod (771) eignete Karl sich, unter Missachtung des Nachfolgerechtes der
Söhne Karlmanns, die Reichsteile seines Bruders an. Karl war nun alleiniger Herrscher im
Frankenreich. Nach einem erfolglosen Bündnisversuch mit den Langobarden (Heirat mit der
Königstochter Desiderata) besiegte Karl sie in den Jahren 773/74 und nahm den Titel rex
Langobardorum an. Bis 772 hatte Karl alle heidnischen Germanenstämme unterworfen, nur
gegen die Sachsen musste er 30 Jahre lang Kriegszüge führen, bis er sich im Jahre 804
endgültig durchsetzen und die kirchliche und verwaltungstechnische Eingliederung von
Sachsen in sein Reich vollenden konnte. Kriegerische Auseinandersetzungen, zur
Vergrößerung und zur Grenzsicherung, führte Karl auch mit anderen Völkern. Karl war mit
seinen Heeren im arabischen Spanien (778-795), in Bayern (788), an der Donau vertreten.
Er machte sich Böhmen, die Liutizen und die Sorben tributpflichtig und schloss mit den
Dänen 811 Frieden. Als König hatte er sich um die Christianisierung nach Norden und nach
Osten verdient gemacht und war die Vormacht im Abendland. An Weihnachten des Jahres
800 wurde er von Papst Leo III. in Rom zum Kaiser gekrönt. Im Anschluss an die Krönung
bestätigte das Volk Roms durch Akklamation Karls Kaisertum. Auf Karls Kaiserbulle stand:
Renovatio imperii – Erneuerung des Reiches.
Umstritten ist in der Forschung, ob Karl den Kaisertitel bewusst anstrebte. Einhard, Karls
Freund und Biograph (vita Karoli Magni) berichtete, Karl wäre von der Krönung überrascht
worden, und wenn er davon gewusst hätte, wäre er an diesem Tag nicht zur Messe
gegangen.
Karls bevorzugte Residenz war Aachen und er machte seinen Hof zu einem Zentrum der
Kunst und Wissenschaft. Hier trafen sich Gelehrte aus ganz Europa. Karl regierte sein Reich
nach Vorbildern aus der Antike. In fast allen Bereichen (Politik, Verwaltung,
Rechtssprechung, Kultur) verschmolz er antikes Erbe mit dem Christentum und
germanischen Traditionen und hatte dadurch nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung
Europas. Seine Nachfolge regelte er nach der Praxis der Reichsteilung und hielt sie im Jahre
806 testamentarisch fest. Karl, der Große starb am 28. Januar 814 in Aachen und wurde dort
in der Pfalzkapelle zu Aachen bestattet. 1165 erfolgte durch Friedrich Barbarossa die
Heiligsprechung und die Stilisierung zum idealen christlichen Kaiser.
Literatur: Brockhaus Enzyklopädie in 24 Bänden 1992 Hellmuth Rössler: Deutsche
Geschichte 1961 Microsoft Encarta 2004
Zeittafel
747 n. Chr.
751
Am 2. April wird Karl, Sohn des Pippin (der Jüngere), geboren.
Pippin der Jüngere lässt sich zum König salben und setzt mit Hilfe des
Papstes den König Hildricus ab (1. Königssalbung).
754
Karl und Karlmann bekommen vom Papst die Königssalbung.
754
Karl begleitet seinen Vater bei dessen Feldzügen.
768
Pippin stirbt und das Reich wird zwischen Karl und Karlmann aufgeteilt.
771
Karlmann stirbt und Karl wird Alleinherrscher.
772
Karl beginnt die Eroberung und die Christianisierung Sachsens.
773/774
778
781
Nach dem Sieg über die Langobarden wird Karl König Langobarden (rex
Langobardorum).
Karl erobert das nördliche Spanien und nennt es die Spanische Mark.
Karl ernennt seine Söhne Pippin und Ludwig zu Unterkönigen von Aquitanien
bzw. Italien.
788
Karl unterwirft Bayern und gliedert es ins Frankenreich ein.
791-796
Karl besiegte die Avaren und nennt diese Gebiete nun die Avarische Mark.
800
Papst Leo III. krönt Karl am 25. Dezember in Rom zum römischen Kaiser .
804
Karl schlug den letzten Aufstand der Sachsen mit seinen Truppen nieder und
vollendete dort die Christianisierung.
812
Der byzantinischer Kaiser Michel I. erkennt Karls Kaisertum an.
813
Karl ernennt in Aachen seinen einzig noch lebenden Sohn zum Mitkaiser.
814
Am 28. Januar stirbt Karl der Große und findet, in der Pfalzkapelle zu
Aachen, seine letzte Ruhestätte.