Cone Beam CT (CBCT) - radio
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Cone Beam CT (CBCT) - radio
3274_Akzente_1_07_RZ 20.4.2007 14:09 Uhr Seite 4 AKZENTE 1/07 PRÄZISE PATIENTENPOSITIONIERUNG Präzise Patientenpositionierung dank moderner Bildgebung Cone Beam CT (CBCT) Das On Board Imaging System (OBI), das auf unserem neuesten Beschleuniger installiert ist, besteht aus einer konventionellen Röntgenröhre und einem digitalen Bilddetektor. Diese beiden Komponenten sind jeweils auf einem Roboterarm installiert. Werden diese Arme ausgefahren, so erhält man eine Röntgenanordnung, die senkrecht zum Beschleunigerstrahl steht und deren Zentralstrahl genau durch das Rotationszentrum der Drehbewegung des Beschleunigers um den Patienten geht (Abb. 1). Diese Anordnung ist weitgehend identisch mit der Geometrie in einem Computertomographen (CT) und lässt sich dementsprechend zur Anfertigung von Computertomogrammen nutzen. Abb. 1: Während einer 360 o-Rotation um den Patienten werden mit dem 2-dimensionalen digitalen Detektor permanent Röntgen-Bilder aufgenommen. Eine Rekonstruktions-Software erstellt ein 3-dimensionales Abbild des Patienten. Im Gegensatz zum herkömmlichen CT wird der Patient während der Rotation nicht bewegt. Die dritte Dimension des Abbildes ergibt sich durch Längsausdehnung des Detektors. 4 3274_Akzente_1_07_RZ 20.4.2007 14:09 Uhr Seite 5 Vergleich von Cone Beam CT mit einem herkömmlichen CT Der Unterschied zwischen einem herkömmlichen CT und einem CBCT besteht darin, dass beim herkömmlichen CT die Detektoren in Linien angeordnet sind (quasi eindimensionale Detektoren), wogegen beim Cone Beam CT die zweidimensionale Fläche des Detektors genutzt wird. Dafür wird der Patient während der Rotation nicht vorwärts bewegt. Bei einer Rotation kann ein Volumen aufgenommen werden, das in der Patientenachse durch die Grösse des Detektors beschränkt ist (Abb. 1). Die Rekonstruktions-Software erlaubt es, dasselbe Bildformat zu erzeugen, wie man es von herkömmlichen CTs gewohnt ist, also transversale Schnittbilder in Abständen von einigen Millimetern. Bei der Patientenpositionierung mit CBCT wird die ganze Volumeninformation genutzt und kann wie im MR in transversalen, frontalen und sagittalen Ebenen dargestellt werden. Abb. 2: Planungs-CT (orange) und Cone Beam CT (weiss/blau) sind überlagert in drei Ebenen (Transversal-, Frontal- und Sagittal-Ebene) dargestellt. Zielvolumen ist der Magen. Da der Patient aber nur eine funktionstüchtige Niere hat, ist die Schonung dieses Organs sehr wichtig. Das Cone Beam CT am Beschleuniger erlaubt es, die Positionierung auch in Bezug auf die momentane Lage der Niere zu überprüfen. Die Software ermöglicht es, die beiden Aufnahmen zu verschieben bis die Überlagerung optimal ist. Am unteren Bildschirmrand wird angezeigt, wie der Patiententisch bewegt werden muss, damit der Patient entsprechend bestrahlt wird. 5 3274_Akzente_1_07_RZ 20.4.2007 14:09 Uhr Seite 6 Patienten-Positionierung mit dem Cone Beam CT Üblicherweise werden in der Radio-Onkologie die Patienten am Beschleuniger aufgrund von Markierungen an der Patientenoberfläche positioniert. Die korrekte Lage des Bestrahlungsfeldes bei inneren Organen kann mit den üblichen Mitteln oft nur relativ zu dichten Strukturen wie Knochen geprüft werden. Mögliche Bewegungen dieser Organe, z.B. durch Atmung oder sich ändernde Füllungszustände, werden nicht erkannt. Das Cone Beam CT am Beschleuniger gestattet es, nicht nur die Patienten-Positionierung, sondern auch die Lage der zu bestrahlenden Regionen mit ihren Organen 3-dimensional zu kontrollieren. Auf diese Weise kann das Bestrahlungsvolumen signifikant reduziert werden ohne Gefahr für die Tumorkontrolle. Hierzu kann vor jeder Bestrahlung ein Cone Beam CT am Beschleuniger gemacht werden. Die installierte «3D /3D-Matching»-Software wird benutzt, um das aufgenommenen Cone Beam CT mit dem CT zu vergleichen, das für die Planung verwendet wurde. Mit Hilfe der Software kann man in allen drei Ebenen das Cone Beam CT gegenüber dem Planungs-CT verschieben, bis die Strukturen in allen Dimensionen übereinstimmen. Sind Cone Beam CT und Planungs-CT zur Deckung gebracht, so zeigt die Software an, wie der Patiententisch bewegt werden muss, damit das zu bestrahlende Organ in seiner momentanen 3-dimensionalen Lage mit der geplanten Position übereinstimmt (Abb. 2). Abb. 3: CBCT-Aufnahmen können auch für die Therapie-Planung verwendet werden. Insbesondere zur Definition des Prostata-Volumens ist es aber nützlich, wenn im Therapie-Planungs-System MRIDaten (rechts) mit CBCT-Daten (links) verknüpft werden. Der Radio-Onkologe kann das Zielvolumen dann auf dem MRI einzeichnen. Als Basis für die Berechnung der Dosisverteilung dient aber das CBCT, da nur aus diesen Daten die Absorptionsfähigkeit des Gewebes für hochenergetische Strahlung ermittelt werden kann. 6 Cone Beam CT als Ersatz für das Planungs-CT Bei CT-Aufnahmen sehr adipöser Patienten ergibt sich manchmal das Problem, dass diese zusammen mit der Lagerungshilfe, die wir für die Therapie verwenden, einen grösseren Durchmesser beanspruchen als am CT vorhanden ist. Von diesen Patienten kann ein Cone Beam CT erstellt und als Planungs-CT verwendet werden (Abb. 3).