Wechselwirkung mit Materie - Klinik für Epileptologie in Bonn

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Wechselwirkung mit Materie - Klinik für Epileptologie in Bonn
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Wechselwirkung
mit
Materie
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
RöntgenQuelle
Detektor
Scanogramm
Entwicklung
Verarbeitung
Tomogramm
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Bohrsches
Atommodell
M (18e-)
L (8e-)
K (2e-)
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Wechselwirkung mit Materie
Kohärente Streuung
Röntgenquant interagiert mit Objekt und
ändert seine Richtung, aber
- keine Absorption
- keine Änderung der Photonen-Energie
Größe Streukörper << Wellenlänge
tritt bei ~5% der applizierten
Röntgenstrahlen auf
nachteilig für Bildgebung: Hintergrundrauschen („film fog“)
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Wechselwirkung mit Materie
Photo-Effekt
Röntgenquant überträgt gesamte Energie auf Hüllenelektron
(vor allem K- und L-Schale)
Abhängig von Photonenenergie
Effekt ~ 1/E 3 (bei hohen Energien)
Energiebilanz:
h.f = 1/2 mev2 + Ea
Sekundärstrahlung beim Auffüllen
der Schale durch äußeres Elektron (Auger e-)
AugerElektron
Auftretenswahrscheinlichkeit ~ Z3
(⇒ Verstärkung der Absorptionsdifferenzen verschiedener Gewebe)
wichtig für diagnostische Radiologie !!
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Wechselwirkung mit Materie
Eγ < 1.022 MeV:
Der an das Elektron abgegebene
Energiebetrag hängt vom Streuwinkel ϕ ab
Eher bei Elektronen der äußeren
Schalen (Bindungsenergie des
Elektron spielt keine Rolle)
Energiebilanz:
Eγ + E0e = Eγ´ + Ee
Compton-Effekt
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Wechselwirkung mit Materie
Eγ ≥ 1.022 MeV:
Erzeugung eines Elektron/Positron Paares,
wenn Energie des Röntgenquants
größer/gleich zweifacher Ruheenergie des
Elektrons
Energiebilanz:
Eγ = Ee + Ep + 2mec2
Paarbildung
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Zusammenfassung der Wechselwirkungsarten
1. Photo-Effekt:
2. Compton-Effekt:
3. Paarbildung:
⇒
vollständige Übertragung der Energie des
Röntgenquants auf Hüllenelektron
⇒ Absorption
Strahlung wird an Elektronen gestreut.
Gestreute Strahlung geringer Energie und
andere Richtung
⇒ Streuung
Strahlung (E ≥ 1.022 MeV) wird in Gegenwart eines Atomkerns in Elektron und
Positron umgewandelt
⇒ Umwandlung Strahlung in Materie
Schwächung = Absorption + Streuung
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Quantitative Erfassung der Schwächung
Teilchenrate: N =
Intensität:
I=
Teilchen ∆n
=
∆t
Zeit
Energie
E
=
Fläche ⋅ Zeit ∆A ⋅ ∆t
Bei mono-energetischer Strahlung: E = ∆n .Eγ
⇒I=
E γ ⋅ ∆n
∆A ⋅ ∆t
⇒I∝N
=
Eγ
∆A
⋅N
Absorptionsgesetz
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Quantitative Erfassung der Schwächung
Absorptionsgesetz
Homogenes Material
x
Eintrittsintensität I0
Austrittsintensität I(x)
dx
dN = − µ ⋅ N ⋅ dx
⇒ N ( x) = N 0 ⋅ e − µ ⋅ x
⇒ I ( x) = I 0 ⋅ e − µ ⋅ x
µ = linearer Schwächungskoeffizient
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Quantitative Erfassung der Schwächung
Absorptionsgesetz
Bei fest gewähltem Eγ gilt im allgemeinen:
dN = − µ ( x, y, Eγ , ρ , Z ) ⋅ N ⋅ dx ⇔
N
dN
= − µ ( x, y , Eγ , ρ , Z ) ⋅ dx
N
x
1
⇔ ∫ dN = − ∫ µ ( x, y, Eγ , ρ , Z ) dx
N
N0
0
x
 x

 N 

 = − ∫ µdx ⇔ N = N 0 ⋅ exp − ∫ µdx 
⇔ ln


 N0 
0
 0

mono-energetische Strahlung
 x

⇒ I = I 0 ⋅ exp − ∫ µdx 
 0

µ(x)
I0
I(x)
µ1
µ2
µ3
µn
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Schwächungskoeffizient µ
Absorptionsgesetz
Allgemein gilt:
µ = τ + σ + (χ)
Photo-Effekt
Compton-Effekt
Paarbildung
ρ
ρ
′
µ = ⋅ N A ⋅ µ = ⋅ N A ⋅ (τ ′ + σ ′)
A
A
wobei τ ′ = τ ′( Eγ , Z ) = Z 5 ⋅ C ( Z ) ⋅τ 0' ( Eγ )
und σ ′ = σ ′( Eγ , Z ) = Z ⋅ σ 0' ( Eγ )
µ´ = Wirkungsquerschnitt
pro Atom
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Schwächungskoeffizient µ
Allgemein gilt:
µ ges = µ photo + µ compt + µ paar
µ photo
Z 3.8
= 3
Eγ
µ compt
Z
≈
Eγ
Absorptionsgesetz
[cm-1]
µ paar ≈ Z 2 ln Eγ
(alternativ: Massenabsorptionskoeffizient µ/ρ [cm2/g])
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Schwächungskoeffizient µ
20 - 120keV
Z-Abhängigkeit
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Schwächungskoeffizient µ
Wasser
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Schwächungskoeffizient µ
Blei
L-Kanten
K-Kante
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Massenabsorptionskoeffizient
Absorptionsgesetz
Anzahl der absorbierten bzw. streuenden Atome ist proportional
zur Dichte des Absorbers
Massenabsorptionskoeffizient µ´= µ/ρ [cm2/g] entspricht
Schwächungskoeffizienten, wenn der Absorber die Dichte ρ=1 hat
Bei gemischten Elementen gilt:
µ
′
µ = ∑   ⋅ pi
i  ρ i
∑ pi = 1
i
pi = Massenanteil des i-ten Elements
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Meßanordnung für die Messung des Schwächungskoeffizienten µ
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Schwächungskoeffizient µ
Absorptionsgesetz
Schematisches Modell der Schwächungsfaktoren
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Wechselwirkung mit Materie
Röntgen-Strahlung
wird durch die
Elektronen-Dichte
geschwächt
Bildgebung mit Röntgenstrahlen
Wirkungsquerschnitt
Nicht jedes in Materie eindringende Quant hat eine Wirkung !
(direkte Kollision mit Atom erforderlich)
Wirkungsquerschnitt σ:
σWechselwirkung = µWechselwirkung/Teilchendichte
Schwächung (Schwächungskoeffizient µ) steigt mit:
- Wellenlänge der Röntgenstrahlung
- Ordnungszahl des Materials
- Dichte des Materials
- Dicke des Materials