Museumspädagogik - naivisten.dk

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Museumspädagogik - naivisten.dk
Museumspädagogik
STADTMUSEUM
E R LAN G E N
Weiterführende Schulen: Interessierte Klassen
25.11.07 - 27.01.08
Stadtmuseum Erlangen, Martin-Luther-Platz 9, Tel. 09131/ 86-2408
Öffnungszeiten: Di/Mi. 9 - 17; Do. 9 - 13 und 17 - 20; Fr. 9 - 13; Sa./So. 11 - 17 Uhr
E-Mail: [email protected] Internet: www.erlangen.de/stadtmuseum
Magische Architekturen
Die Triennale der Naiven Kunst und Outsider Art zu Gast in Erlangen
25. November 2007 bis 27. Januar 2008
In Kooperation mit der Slowakischen Nationalgalerie Bratislawa und dem Kunsthaus Kannen, Münster
Ausstellungsführung für Schulklassen Dauer: ca. 90 min. Unkostenbeitrag: 2 E pro Teilnehmer
Die Austellung
Die seit 1986 bestehende Triennale
INSITA der Slowakischen Nationalgalerie Bratislawa ist die international
renommierteste Ausstellung zur Naiven
Kunst, Art Brut und Outsider Art.
In diesem Jahr ergab sich die einzigartige Gelegenheit, einen Teil der
Ausstellung mit dem Titel „Magische
Architekturen“ zu übernehmen. Damit
wird erstmals in der Region auch die
Kunst von sozialen Außenseitern sowie
von geistig Behinderten und psychisch
Kranken ins Blickfeld einer Museumsausstellung gerückt.
Mit insgesamt 60 Arbeiten umfasst die
Ausstellung ein breites Spektrum von
Städtebildern, das von Stadtporträts
über Architekturphantasien bis hin zu
alptraumartigen Stadtvisionen reicht.
Ausstellungsplakat nach: Marcel Storr Bild Zwei (Himmel), undatiert.
Museumspädagogik für Schulklassen
Am Beginn des Museumsbesuches
steht für die Schüler eine sogenannte
Detail-Impuls-Aktion: Sie erhalten
Ausschnitte von gezeigten Werken,
welche sie den unbekannten Originalen
zuordnen sollen.
Durch genaues Suchen und Hinsehen
entdecken sie so die äußerst facettenreichen Architektur- und Städtebilder.
Es wird deutlich, dass allen Werken ein
völlig unakademischer Umgang mit
Darstellungsweisen, vor allem den
Regeln der Perspektive, zu eigen ist.
Gleichwohl spiegeln die Bilder das
intensive Erleben der Künstler.
Nach eingehender Bildbetrachtung
können die auffälligen Charakteristika
der Bilder in Bezug auf die Körper- und
Raumdarstellung mit einem Erlanger
Beispiel verglichen werden. Durch den
unmittelbaren Blick in einen Straßenzug
kann vermittelt werden, dass der
Betrachter die Häuserfronten kaum
wahrnehmen kann.
Die „geklappte“ Darstellung, wie sie in
den Bildern von Dorte Marcussen zu
sehen ist, erfüllt also durchaus eine
Funktion und ist damit weit mehr als
naive Spielerei. Weiterhin kann den
Schülern durch die stark untersichtige
Betrachtung eines Gebäudes vor Ort
Funktions- und Wirkungsweise extremer
Raumdarstellung bewusst gemacht
werden. Das gigantische Phantasiegebäude von Marcel Storr ist dafür
exemplarisch. Es könnte sich - trotzt
der Ähnlichkeiten mit einer Kathedrale
- um ein Regierungsgebäude handeln.
Dorte Marcussen, Volden Aarhus, 2006
Die eigenwilligen Arbeiten des niederländischen Künstlers Willem Van Genk
zeigen keine Architekturphantasien,
sondern orientieren sich deutlich an
tatsächlichen Bauwerken. Sein Bild zeigt
den Kiewer Bahnhof in Moskau.
Stilbildend ist jedoch nicht die möglichst
realistische Wiedergabe der Topographie, sondern, wie in vielen seiner Werke,
seine ambivalente Wahrnehmung.
Mit deutlicher Überzeichnung und aus
ungewöhnlicher Perspektive bildet er
einerseits das Durcheinander der
modernen Großstadt ab, versieht dieses
jedoch andererseits so mit einem Gitternetz aus Schienen und Oberleitungen,
dass es zur Metapher für sein Kontrollund Ordnungsbedürfnis wird.
Willem Van Genk, Moskau
Das Stadtmuseum informiert zu
museumspädagogischen Aktionen
und Unterrichten auch auf den
Internetseiten des Erlanger
Stadtportals. Die Adresse lautet:
www.erlangen.de/stadtmuseum