Festschrift 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Moosbrunn

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Festschrift 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Moosbrunn
Gemeinde Moosbrunn
im Jahr 2005
191 m Seehöhe | 16,91 km2
Impressum
Herausgeber: Freiwillige Feuerwehr Moosbrunn
Für den Inhalt verantwortlich: Kdt. OBI Santruschitz Franz
Redaktion, Satz und Layout: Kainzinger Paul, Past Mathias, Redl Josef
Fotos: Feuerwehr, Archiv
Druck: Schwechater Druckerei
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Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll
Kaum
eine andere
Institution verfügt in
unserem Land über
eine so lange Tradition
und Verankerung in
der
Gesellschaft
wie
unsere
Feuerwehr.
Kaum eine andere
Organisation
genießt
in
der
Bevölkerung so viel Anerkennung
wie unsere Feuerwehr. Zum einen,
weil sie so eng mit dem Leben der
Menschen und dem Schicksal der
Gemeinde verbunden ist. Zum
anderen, weil sie unverzichtbare und
selbstlose Tätigkeiten zum Wohl der
Menschen leistet.
Um aber rasch und wirksam Hilfe
leisten zu können, ist eine gut
ausgebildete Mannschaft ebenso
notwendig wie modernes Gerät und
ein zeitgemäßes Feuerwehrhaus.
Umso mehr freut es mich, dass die
FF Moosbrunn zu ihrem 110jährigen
Bestandsjubiläum
ihr
neues
Gerätehaus einweihen und beziehen
kann.
Als
Landeshauptmann
gratuliere ich zum Jubiläum ebenso
wie zum neuen Feuerwehrhaus.
Gleichzeitig danke ich allen, die
einen Beitrag zu seiner Entstehung,
und damit einen wertvollen Dienst an
der Gemeinschaft geleistet haben.
Das sowie all die anderen verdienstvollen Leistungen in den 110
Jahren des Bestehens der FF Moosbrunn dokumentiert auch die vorliegende Festschrift.
Ob Brand, Unwetter, Sturmschäden,
oder Verkehrsunfälle- immer ist die
Feuerwehr als Retter in der Not zur
Stelle. Möge der heilige Florian auch
in Zukunft die schützende Hand über
seine Jünger in Moosbrunn halten,
damit sie von erfolgreichen Einsätzen immer heil und gesund zu
ihren Familien zurückkehren.
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Landesfeuerwehrkommandant Landesbranddirektor Wilfried
Weissgärber
In
den vergangenen
Jahrzehnten hat sich
viel verändert: Auch
auf dem Sektor des
Feuerwehrwesens sind
die Bedingungen und Anforderungen
kaum mehr vergleichbar mit denen
unserer Gründergeneration. Die
Feuerwehr Moosbrunn hat heute
nicht nur mit Bränden und den damit
verbundenen Gefahren zu kämpfen,
viel mehr gilt es heute bei jeder Form
von Unfällen oder Katastrophen
helfend einzugreifen sowie für den
Schutz der Umwelt aktiv zu werden.
Die Feuerwehren müssen sowohl
ihre Ausbildung als auch ihre
Ausrüstung den Anforderungen der
Gegenwart ständig anpassen. Der
NÖ Landesfeuerwehrverband unterstützt die Feuerwehren in vielen Bereichen: Schaffung von zeitgemäßen
Aus- und Fortbildungsmodellen,
Beschaffungsaktionen oder die Vertretung des gesamten Feuerwehrwesens gegenüber Landesregierung
und Behörden sind dabei zu erwähnen.
Dienstbetrieb, für die Bewältigung
von schwierigen Einsätzen und
natürlich auch für die Kameradschaftspflege.
Gerade die Feuerwehr Moosbrunn
hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie auch unter
schwierigsten Verhältnissen beste
Einsatzerfolge erzielen konnte. Mit
dem neuen Feuerwehrhaus kann das
Sicherheitspotential in der Gemeinde
wiederum erhöht werden. Stolz
dürfen die Kameraden der FF Moosbrunn
auf
ihren
gewaltigen
persönlichen Einsatz und ihre
ehrenamtliche Arbeitsleistung sein!
Als
Landesfeuerwehrkommandant
von Niederösterreich gratuliere ich
zum neuen Feuerwehrhaus und
wünsche allen Feuerwehrmitgliedern
in Moosbrunn einen guten Zusammenhalt und eine erfolgreiche
Zukunft, mögen die Kameraden auch
immer unbeschadet von ihren
Einsätzen zurückkehren.
Euer
Ein zeitgemäßes Feuerwehrhaus ist
heute eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen
-5-
Bürgermeister Karl Eichenseder
Die FF Moosbrunn
begeht
heuer
ihr
110jähriges Bestandsjubiläum.
Dazu
gratuliere ich namens
der Gemeindevertretung– vor allem
aber persönlich– auf das Herzlichste.
Einem derart verdienten Geburtstagskind gebührende Freude bereiten
zu wollen ist natürlich ein vornehmes
Unterfangen. Dass sich die Gemeinde Moosbrunn dabei gleich mit
einer neuen Heimstätte einstellen
würde, konnte man allerdings noch
vor wenigen Jahren nicht erahnen.
Als gegen Ende 1998 ein Prüfbericht
des Abschnittskommandos unserer
Wehr
zwar
gute
Ausrüstung
attestierte, wurde darin aber die
Unterbringung im alten Gerätehaus
als „Wermutstropfen“ bezeichnet.
Auf Grund der beengten Lage wäre
hier ein sinnvoller Ausbau nur
schwer machbar gewesen, deshalb
wurden zwischen Gemeinde und
Feuerwehr schon bald Möglichkeiten
eines Neubaus erörtert. Man war sich
darin einig, dass damit die Gemeindefinanzen über Jahre stark
belastet würden. Dennoch fiel die
Entscheidung zugunsten des Neubaus– ab dem Budget 2000 wurden
bereits Gelder angespart. In der
Folge konnte die Standortfrage
optimal gelöst werden, wobei ich
auch heute noch den damaligen
Liegenschaftseigentümern für deren
Verständnis und Entgegenkommen
beim erforderlichen Grundstückstausch dankbar bin.
Ebenso gilt mein Dank Landeshauptmann Erwin Pröll, der den von
unserer
Gemeinde
erarbeiteten
Finanzplan tatkräftig unterstützte.
Der Spatenstich erfolgte am 31.
Oktober 2003, so dass nunmehr ein
modernst ausgestattetes Feuerwehrhaus unseren tüchtigen „Florianijüngern“ zur Verfügung steht.
Abschließend ergeht mein besonderer Dank an die Mitglieder des
Kommandos unserer Wehr, die sich
als stets faire, verständnisvolle
Partner erwiesen haben. Das
Kommando hat für das Projekt im
Rahmen der finanziellen Möglichkeiten auch Feuerwehrmittel beigesteuert.
Möge das neue Haus eine würdige,
gern aufgesuchte Heimstätte für alle
unsere Feuerwehrmänner werden,
insbesondere die beispielgebende
Jugendarbeit möge dadurch unterstützt werden. Kameradschaft und
Verantwortungsbewusstsein mögen
hier Platz finden– ganz nach dem
Wahlspruch der Feuerwehren: „Gott
zur Ehr, dem Nächsten Wehr!“
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Feuerwehrkommandant Oberbrandinspektor Franz Santruschitz
Im heurigen Jahr feiert
die FF Moos-brunn ihr
110
jähriges
Gründungsfest mit der
Einweihung des neuen
Feuerwehrhauses. Seit der letzten
Festschrift sind somit 10 Jahre
vergangen, ein in der Geschichte
unserer Feuerwehr kurzer Zeitraum,
der jedoch von vielen technischen
Änderungen und harter Arbeit geprägt war.
Als Kommandant der Freiwilligen
Feuerwehr Moosbrunn bin ich sicher,
dass der Idealismus der Männer, die
unsere Wehr vor 110 Jahren gegründet haben, weiterleben wird. Wir
sind stolz, am heutigen Tag ein neues
und zeitgerechtes Feuerwehrhaus in
Betrieb nehmen zu können. Dieses
Feuerwehrhaus wurde in erster Linie
Dank des Verantwortungsbewusstseins seitens der Moosbrunner Gemeindeverwaltung ermöglicht.
Dadurch erfolgt eine Ergänzung
unseres zukunftsorientierten Ausbildungs- und Ausrüstungsstandes,
die erforderlich wurde, um unserem
gesetzlichen Auftrag der Wahrnehmung der örtlichen Feuer- und
Gefahrenpolizei nachkommen zu
können. Der Neubau war auch deshalb notwendig, da das bisherige
Feuerwehrhaus den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprochen
hat.
In dieser Festschrift finden Sie einen
kurzen Rückblick über die Geschichte unserer Wehr, genauer
informieren wir Sie über Aktivitäten
und Ereignisse der letzten 10 Jahre.
Mit 61 Aktiven, 16 Jugendfeuerwehrmännern sowie 9 Reservisten
stellen wir im Jubiläumsjahr die
höchste Mitgliederzahl seit unserer
Gründung. Ein Umstand, der uns
hoffen lässt, dass es auch in der
Zukunft Menschen geben wird, die
Leben, Gesundheit und vor allem
viel Freizeit für Sie einsetzen.
Für diese Einsatzbereitschaft gebührt
allen meinen Kameraden großer
Dank und viel Anerkennung. Meinen
besonderen Dank möchte ich auch
gegenüber den Angehörigen meiner
Feuerwehrmänner aussprechen, für
ihr Verständnis, wenn unsere Mitglieder im Dienste der Feuerwehr
viele Stunden zu jeder Tages- und
Nachtzeit nicht zu Hause sein
können.
In diesem Sinne sei Ihnen versichert,
dass im Ernstfall für Ihre Sicherheit
gesorgt ist, Sie weiterhin auf die
Feuerwehr Moosbrunn und deren
Feuerwehrmänner vertrauen können.
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Im römischen Reich, in der Provinz
Norikum, lebte zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian der
pensionierte Oberst der zweiten Legion,
Florianus. Obwohl Florian als Veteran von
den Verfolgungen ausgeschlossen war,
wollte er trotz seines Ruhestandes noch
treu zu seinen Kameraden stehen.
Auf dem Weg zu seinen Kameraden
wurde er von einem Reitertrupp
aufgegriffen, der die Aufgabe hatte, alle
Christen
der
umliegenden
Dörfer
aufzuspüren. Nachdem er sich den Reitern
gegenüber als Christ bekannte, wurde er
von ihnen für seine Dreistigkeit gefoltert.
Er überstand Zange, Geißel, Peitsche und
Brennen mit den Worten: „Ich habe für
den Kaiser so manche Wunde erlitten,
warum sollte ich für Christus nicht auch
ein paar Schrammen hinnehmen?"
Bis zur Bewusstlosigkeit gefoltert, wurde
Florian schließlich am 4. Mai 304 n. Chr.
mit einem Mühlstein um den Hals in die
reißende Enns gestürzt.
Nachdem seine Leiche ans Ufer gespült wurde, breitete ein Adler seine
Schwingen schützend über ihm aus, bis er von einer frommen Christin begraben
wurde. An dieser Stelle wurde später das Augustiner Chorherrenstift Sankt
Florian errichtet.
Auf Grund seiner aufopfernden Hilfsbereitschaft wurde der später heilig
gesprochene Florian zum Schutzpatron der Feuerwehr erklärt.
Der heilige Florian schützt aber nicht nur die Feuerwehr, sondern auch Köhler,
Schmiede, Kaminkehrer, Zinngießer sowie neu errichtete Häuser.
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Ich gelobe,
meinen Dienst als freiwilliges Feuerwehrmitglied
stets gewissenhaft zu erfüllen,
meinen Vorgesetzten gehorsam zu sein,
Disziplin zu halten
und wenn notwenig auch mein Leben einzusetzen,
um meinen Mitmenschen zu helfen.
Gott zur Ehr’,
dem Nächsten zur Wehr!
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Die folgenden Seiten sollen einen
kurzen Überblick über die Entwicklung der Feuerwehr Moosbrunn
von der Gründung 1895 bis zum Jahr
2005 geben.
In dem darauffolgenden Abschnitt
dieser Festschrift wird der Zeitraum
zwischen 1995 und 2005 detaillierter
und umfassender dargestellt.
Die Gründungsmitglieder der Feuerwehr Moosbrunn vom 22. September 1895.
Bereits vor der offiziellen Gründung
der Freiwilligen Feuerwehr Moosbrunn am 22. September 1895 gab es
eine Ortsfeuerwehr, die einigermaßen organisiert die Brandbe-
kämpfung vornahm. Im Gegensatz
zu heute waren die Freiwilligen
Feuerwehren zu dieser Zeit keine
Körperschaften öffentlichen Rechts
sondern Vereine.
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Gerade einmal 14 Tage nach der
offiziellen Gründung, am 1. Oktober,
versammelten sich die Feuerwehrmänner beim Spritzenhaus, da ein
Brand in einer umliegenden Gemeinde gesichtet wurde.
Im darauffolgenden Jahr 1896 kam
es zum ersten Brand in Moosbrunn,
der von der neu gegründeten
Freiwilligen Feuerwehr bekämpft
wurde. Dabei handelte es sich um
einen Blitzeinschlag in eine Scheune.
1896 fand der erste Feuerwehrball
statt. Aus der noch erhaltenen
Abrechnung ist ein Reingewinn von
79 Kronen und 38 Heller ersichtlich.
Der erste Großbrand ist in einer
Niederschrift aus dem Jahr 1898
verzeichnet, wo von einem Einsatz in
Velm berichtet wird, bei dem 15
Häuser und 16 Scheunen abbrannten.
Die älteste vorhandene Protokolleintragung stammt aus dem Jahr
1902, aus der hervorgeht, dass
bereits eine penible Datenerhebung
für statistische Zwecke geführt
wurde. Weitere enthaltene Punkte
sind die Zusammenarbeit mit der
Brandschadenversicherung oder die
Existenz einer Feuerwehrunterstützungskasse.
Die Freiwillige Feuerwehr war ein
wichtiger Auftraggeber für die
gewerbliche Wirtschaft der Gemeinde. Auch im kulturellen Leben,
so wie bei allen kirchlichen und
kommunalen Festen war die Feuerwehr Moosbrunn anwesend.
Die Mitglieder der Feuerwehr Moosbrunn am 22. Mai 1910 anlässlich der Fahnenweihe.
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1908 wirkte die Freiwillige Feuerwehr sowohl bei der Einweihung der
Kaiser Franz Josef Jubiläums
Volksschule als auch beim anlässlich
des 60jährigen Regierungsjubiläums
„Seiner Majestät“ abgehaltenen
Fackelzug und der feierlichen
Einsetzung einer Kaisereiche im
Volksschulgarten mit.
1910 fand das durch ein eigens
gebildetes Komitee organisierte
Fahnenweihefest statt. Im selben Jahr
tauchten Berichte über die Feuergefährlichkeit bautechnischer Details
auf. Dabei wurde erkannt, dass eine
wesentliche Aufgabe während eines
Einsatzes der Schutz der vom Brandobjekt benachbarten Gebäude ist.
Auch finden sich wieder Hinweise
auf die bereits bestehenden Feuerversicherungen.
Einem Brandbericht vom März 1925
ist zu entnehmen, dass neben der
Moosbrunner noch 9 andere Wehren
tätig waren. Dabei wurden neben vier
Handspritzen auch noch eine Dampfspritze und drei Motorspritzen verwendet.
Feuerwehrübung am Ostermontag 1926: 1. Reihe: Ditschy Georg, Zolles Karl, Lattus Josef,
Hochleitner Anton, Schorn Franz, Bergstaller Franz, Wunderler Franz; 2. Reihe: Stummer
Johann, Stachelberger Franz, Schweiger Johann, Ditschy Anton, Biller Karl, Zachs Franz,
Ungerhofer Heinrich, Renner Josef; 3. Reihe: Preiss, Past Johann, Müller Franz, Pointner
Franz, Wittner Franz, Stoisser Franz, Fensl, Höller Franz, Hintermayer Ignaz; vorne:
Schottner Leopold, Renner Franz, Höller Johann, Janda Karl.
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1935 feierte man das 40jährige
Bestandsjubiläum, das ein großes
Programm mit Kommersabend am
Vortag,
Weckruf,
Feldmesse,
Festzug, Schauübung und Tanzunterhaltung enthielt.
1942 brannten innerhalb einer
Woche, vermutlich auf Grund von
Brandstiftung, die so genannten AuStadl des Hauses Pfisterer (heute
Santruschitz) und des Gutes Strauß
(heute Frühling) ab.
Während der Zeit des Zweiten
Weltkrieges, vor allem in den letzten
Kriegsjahren, litten sowohl das
Vereinsleben als auch die Einsatzaufzeichnungen. Aus den Unterlagen
geht jedoch hervor, dass in den
ersten Nachkriegsjahren die Anzahl
der erschienen Mitglieder bei den
Versammlungen relativ gering war
(durchschnittlich 10 statt 30 Mann).
Von 1946 bis 1955 existierte in der
Moosbrunner Glasfabrik, die zu
dieser Zeit der USIA gehörte, auch
eine eigene Betriebsfeuerwehr.
An dieser Stelle soll an Hand der
Schlussformeln darauf hingewiesen
werden, wie der unterschiedliche
Zeitgeist den Protokollstil beeinflusste: Während bis zum
Einmarsch der Nationalsozialisten im
März 1938 die Versammlungen mit
„Gut Heil“ abgeschlossen wurden,
wurde von 1938 bis 1945 „Heil
Hitler“ verwendet, das nach dem
Krieg bis 1951 wieder von „Gut
Heil“ abgelöst und schließlich in
diesem Jahr das heute gebräuchliche
„Gut Wehr“ eingeführt wurde.
Bereits 1946 wurde im März der 40.
Feuerwehrball abgehalten.
Aus einem Protokoll des Jahres 1947
geht hervor, dass sich das ganze
Land und mit ihm auch die
Feuerwehr in einer katastrophalen
finanziellen Lage befanden. Es wird
auch das erste Mal erwähnt, dass die
Feuerwehr Moosbrunn den mit
Schauübungen
und
Tanzveranstaltungen umrahmten Kirtag gestaltete.
1951 wird in einem Sitzungprotokoll
erstmals der Neubau eines Gerätehauses erwähnt, welches auf dem
Grundstück zwischen den Häusern
Hauptstraße 53 und 55 erbaut werden
sollte. Die Genehmigung musste in
dieser Zeit noch durch die Gemeinde
Wien erfolgen, da Moosbrunn nach
Hitlers
Machtübernahme
in
Österreich in den 23. Wiener Gemeindebezirk eingegliedert und erst
1954 wieder selbstständig wurde. Bei
einem mächtigen Hochwasser zu
Pfingsten wurde in der Furt durch
den Neubach ein mit zwei Pferden
bespannter Leiterwagen abgetrieben.
Dabei konnte sich der Kutscher
selbst retten und die Pferde wurden
ca. 100 m flussabwärts durch die
Feuerwehr Moosbrunn lebend gerettet.
1952 wurde zum ersten Mal der
Florianitag feierlich begangen. Im
selben Jahr ereigneten sich auch die
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letzten Scheunenbrände (Frühling,
Anna Busesky), wobei sogar Löschzüge der Stadt Wien anwesend
waren.
Auf Grund des vorjährigen Defizits
wurde beschlossen, 1953 und auch
1954 keinen Kirtag abzuhalten.
Trotz aller Schikanen war der
Baubeginn des neuen Gerätehauses
im Frühjahr 1954 und wurde
federführend durch den Moosbrunner
Baumeister Karl Löffler vorangetrieben. Zur Finanzierung fand
auch eine Flugblattaktion mit Haussammlung statt. Als Besonderheit
beauftragte man Herrn Anton
Staudenherz, eine lebensgroße Statue
des Schutzpatrons der Feuerwehren,
des Heiligen Florian, herzustellen.
1955 war ein Jahr der glanzvollen
Feuerwehrfeste, da sowohl das
60jährige Gründungsjubiläum, verbunden mit einem Bezirksfeuerwehrtag, als auch die Einweihung
des neuen Gerätehauses stattfanden.
Als Festredner fungierte der damalige niederösterreichische Landeshauptmann Johann Steinböck, den
Ehrenschutz übernahm Landesfeuerwehrkommandant Drexler.
Im Jahr 1956 wurde die Feuerwehr
Moosbrunn zum ersten Mal mit der
wettkampfmäßigen Übung vertraut
gemacht und nahm bereits 1957 bei
den Wettkämpfen in Himberg teil.
Da zu dieser Zeit die Alarmierungen
zum
Großteil
nach
visueller
Wahrnehmung erfolgten, ist ein
Brandeinsatz überliefert, bei dem in
Ebreichsdorf umgekehrt wurde, da
die Einsatzkräfte erfuhren, dass der
Feuerschein von einem Brand bei
Großmittel stammte.
Der viele Jahre in Verwendung gestandene Steyr „Wüstenfuchs“ in einer Aufnahme von 1959.
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Die gesellschaftlichen Höhepunkte
1961 waren ein Feuerwehrkränzchen
und ein Feuerwehrball. An den
Bezirkswettkämpfen in Wienerherberg nahmen zwei Gruppen teil.
Es erschütterte jedoch auch ein
tragischer Unfall die Ortschaft, da im
Dezember zwei Kinder in die
Piesting fielen und ertranken.
1962 wurden am Florianitag zwei
neue Einsatzfahrzeuge eingeweiht
und die Feuerwehr Moosbrunn war
erstmalig vollständig mit Uniformen
ausgerüstet.
Der
damalige
Kommandant Lorenz Pointner war
zu dieser Zeit Bezirksfeuerwehrrat.
Auch die alte Tradition des gemeinsamen „Kirtaganschlagens“ von
Feuerwehr und Musik wurde wieder
ins Leben gerufen.
1963 fand der erste Feuerwehrausflug statt, der daraufhin viele
Jahre zu einem der internen
Höhepunkte wurde.
Bei einem Einsatz in NeuMitterndorf
wurde
1964
bei
Löscharbeiten an einer Strohtriste
eine verkohlte Kindesleiche gefunden.
1965 gab es eine schwierige
Kommandoneuwahl, bei der Johann
Baumann mit einem neuen Team
zum Kommandant gewählt wurde.
Außerdem fanden in diesem Jahr die
Bezirkswettkämpfe in Moosbrunn
auf der Schillingerwiese statt. Es
wurde außerdem beschlossen, jeden
Dienstag im Gerätehaus Zusammenkünfte zu veranstalten, bei denen am
Gerät geübt wurde.
Die erste „nasse“ Übung im Jahr- die Ostermontagübung: v.l.n.r.: Schweiger Johann,
Trieb Raimund, Eisner Franz, Pinter Walter, Horak Franz.
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1966
fand
der
Bezirksfeuerwehrverbandstag in Moosbrunn statt.
1967 kam es auf Grund der Tatsache,
dass der Kommandant ernsthaft
überlegte eine Mädchengruppe zu
installieren, zu ernsten Turbulenzen.
Da zu dieser Zeit die rechtlichen
Rahmenbedingungen in Österreich
fehlten, musste das Projekt wieder
beendet werden. Die dadurch erzeugte Missstimmung führte jedoch
zu einigen Austritten.
Bei den Wettkämpfen im Jahr 1969
wurden zum ersten Mal das bronzene
und das silberne Leistungsabzeichen
vergeben.
Im Jahr 1970 fand eine für die
Feuerwehren gravierende rechtliche
Änderung bezüglich der Rechtsgrundlage statt, da das neue
Feuerwehrgesetz die Vereine in
Körperschaften öffentlichen Rechts
umwandelte.
Außerdem kam es zu einer massiven
Zunahme der Verkehrsunfälle.
1971 kam bei einem tragischen
Unfall ein gramatneusiedler Ehepaar
ums Leben.
90jähriges Bestandsjubiläum im Sommer 1985: 1. Reihe: Karl Franz, Luntzer Johann, Karl
Herbert, Havlik Felix; 2. Reihe: Höller Johann, Past Franz, Luntzer Franz, Stummer Josef,
Stummer Herbert, Kögl Anton, Zolles Ernst, Past Robert, Grassl Thomas, Vallasik Erich; 3.
Reihe: Stagl Siegfried, Wille Manfred, Amstädter Matthias, Stummer Johann, Zolles Johann,
Czachs Paul, Amstädter Georg,; vorne: Trieb Hubert, Santruschitz Franz, Kdt. Baumann
Johann, Luntzer Josef, Schottner Leopold.
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1976 gab es gleich zwei spektakuläre
Einsätze, einerseits stürzte ein
Betonmischer in der „Horvath
Kurve“ um und andererseits fiel ein
mit Heizöl beladener LKW in die
Piesting.
Im Jahr 1977 kam es zur Erfindung
des „Blauen Briefs“, der eine
schriftliche Austrittsaufforderung beinhaltete und verschickt wurde, falls
Feuerwehrmitglieder bei mehreren
Anlässen fehlten.
1978 fand nach 30 Jahren die letzte
Jahreshauptversammlung im Gasthaus Trieb statt und das Gerätehaus
wurde nach mehr als 20jähriger
Benutzung mit viel Mühe und Aufwand restauriert.
1979 bekam das Feuerwehrhaus eine
neue Sirene, die alte wurde generalüberholt und am Dach der Volksschule wiederaufgestellt.
Bei der dramatischen Kommando-
wahl 1981 waren drei Wahlgänge
notwendig um Siegfried Stagl als
Kommandant und Walter Pinter als
seinen Stellvertreter zu wählen.
Bereits im August wurde eine
Neuwahl notwendig, bei der Johann
Baumann mit Josef Luntzer als
Stellvertreter gewählt wurden. Nach
der Wahl wurde eingeführt, dass
jeden ersten Montag im Monat eine
Zusammenkunft im Gerätehaus
abgehalten wird.
1982 schlug Johann Baumann zum
ersten Mal einen Zubau für das
Gerätehaus vor. Im Jahr 1985 wurde
der Moosbrunner Pfarrer Johann
Buszek zum Feuerwehrkurator von
Moosbrunn und Gramatneusiedl
bestellt. Das 90jährige Bestandsjubiläum wurde im Rahmen des
Kirtags gefeiert, bei dem auch der
Zubau des Gerätehauses eingeweiht
wurde.
Im Jahr 1990 brannte die OMV- Bohranlage.
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1986 wurden Josef Luntzer zum
Kommandant und Franz Santruschitz
zu seinem Stellvertreter gewählt.
Bei einem Festakt wurden 1989 ein
Rüstlösch- und ein Kommandofahrzeug (RLFA 2000 und KDO)
eingeweiht. Bei einem katastrophalen
Hagelschlag im Mai konnten die
Straßen nur mittels Bagger wieder
freigemacht werden.
1990 brannte ein Bohrturm der OMV
hinter dem Wasserleitungsbehälter,
bei dem eine bis zu 30 m hohe
Flamme in den Himmel schoss. Die
Feuerwehr Moosbrunn legte dabei
eine ca. zwei km lange Schlauchleitung und sicherte die Bohranlage
anschließend zwei Tage lang,
welches mit einem stattlichen
Honorar abgegolten wurde.
Seit Anfang der 90er Jahre ist wieder
eine
deutliche
Zunahme
der
technischen Einsätze, vor allem der
Verkehrsunfälle, die oftmals tragisch
enden, zu verzeichnen, die sich bis
zum heutigen Datum nochmals
drastisch verstärkt hat.
Im Jahr 1994 wurde die Feuerwehrfahne restauriert.
Das 100jährige Jubiläum wurde mit
einem besonders feierlichen Florianitag im Jahr 1995 begangen, bei dem
ein neues Kleinlösch-fahrzeug (KLF)
geweiht, neun Jungfeuerwehrmänner
in der Kirche angelobt und die
restaurierte Fahne gesegnet wurde.
Fahrzeugweihe des Kleinlöschfahrzeuges am 3. September 1995.
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Im Jahr 1996 vollzog sich ein
Führungswechsel in der Feuerwehr,
da Herbert Karl die Führung der
Feuerwehr Moosbrunn übernahm.
1997 wurde für die Feuerwehr ein
geschichtsträchtiges Jahr. Am 1.
August wurde die Wehr zum größten
Einsatz auf eigenem Ortsgebiet gerufen. Das Einsatzobjekt war die
„Glasfabrik“, die fast vollständig ein
Raub der Flammen wurde.
Bei der Jahreshauptversammlung im
Jänner 1998 berichtete Kdt. Karl von
zwei Mängeln, die bei der letzten
Inspektion durch das Bezirksfeuerwehrkommando aufgezeigt wurden.
Einer dieser Punkte war die zu kleine
und enge Umkleidemöglichkeit im
Feuerwehrhaus. Im Juli wählte die
Feuerwehr Franz Santruschitz zum
neuen Kommandantenstellvertreter.
Im Jahr 1999 rüstete sich die
Feuerwehr für das nächste Jahrtausend und schaffte eine eigene
EDV- Anlage an.
Obwohl mehrfach im Vorfeld des
Millenniumswechsels 2000
unglaubliche Horrorszenarien prophezeit wurden, verlief das Jahr für die
Feuerwehr Moosbrunn relativ unspektakulär.
Die Wahl des Kommandos im Jahr
2001
gestaltete
sich
äußerst
turbulent, da bei der ersten Wahlveranstaltung trotz 17 Wahlvorschlägen kein Kandidat für den
Kommandantenposten gefunden
werden konnte. Bei der zweiten
Wahl im März wurde Franz
Santruschitz zum Kommandanten
gewählt.
Im Jahr 2002 wurde der Standort des
neuen Feuerwehrhauses an der
Hinteren Ortsstraße festgelegt. Im
November konnte die Feuerwehr ein
Wohnhaus
gerade
noch
den
Flammen entreißen, doch leider kam
dabei für Hund und Katze jede Hilfe
zu spät.
2003 erlebte die Feuerwehrjugend
Moosbrunn
einen
regelrechten
Boom, denn mit einem Schlag traten
13 junge Burschen in den Feuerwehrdienst ein.
Gegen Ende des Jahres wurde die
erste Ausgabe des Informationsblattes „Brand-heiß“ der Öffentlichkeit präsentiert. Weiters wurde mit
den Bauarbeiten des neuen Feuerwehrhauses begonnen.
2004 wurde der Rohbau des neuen
Feuerwehrhauses fertig gestellt. Der
traditionelle Feuerwehrball sprengte
in diesem Jahr fast die Kapazitäten
des Gemeindefestsaals und kann
daher als der Rekordball der
jüngeren Vergangenheit betrachtet
werden.
2005 war ein besonderes Jahr in der
Moosbrunner Feuerwehrgeschichte.
So konnte nicht nur das 110jährige
Bestehen gefeiert, sondern auch das
neue
Feuerwehrhaus
eröffnet
werden.
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Zeitraum
Kommandant
Stellvertreter
Zeitraum
1895- 1910
Georg Höller
Ferdinand Past
1895- 1903
Johann Schweiger
1903- 1903
Karl Aigner
1903- 1910
1911- 1922
Karl Aigner
Karl Löffler
1911- 1922
1922- 1937
Karl Löffler
Johann Schorn
1922- 1926
Franz Wittner
1926- 1934
Anton Winter
1934- 1937
1937- 1939
Anton Winter
Leopold Schottner
1937- 1939
1939- 1948
Johann Wille
Leopold Schottner
1939- 1943
Karl Löffler
1943- 1948
1948- 1956
Lorenz Pointner
Karl Löffler
1948- 1956
1956- 1957
Johann Stummer
Josef Höller
1956- 1957
1957- 1965
Lorenz Pointner
Anton Hochleitner
1957- 1959
Josef Höller
1959- 1965
Franz Horak
1965- 1967
Johann Brünner
1967- 1968
Johann Brünner
1968- 1971
Johann Baumann
1971- 1972
Hubert Trieb
1972- 1981
1965- 1968
1968- 1981
Johann Baumann
Walter Pinter
1981- 1981
Siegfried Stagl
Walter Pinter
1981- 1981
1981- 1986
Johann Baumann
Josef Luntzer
1981- 1986
1986- 1996
Josef Luntzer
Franz Santruschitz
1986- 1996
1996- 2001
Herbert Karl
Manfred Wille
1996- 1998
Franz Santruschitz
1998- 2001
Georg Koch
2001- dato
2001- dato
Franz Santruschitz
- 21 -
Zeitraum
1895- 1905
1906- 1915
1916- 1925
1926- 1935
1936- 1945
1946- 1955
1956- 1965
1966- 1975
1976- 1985
1986- 1995
1996- 2004
Summe
Einsätze insgesamt
19
11
7
15
15
6
58
62
49
148
343
733
Brandeinsätze
19
11
7
15
15
5
33
37
17
22
90
271
Technische Einsätze
0
0
0
0
0
1
25
25
32
126
253
462
Die Einsatzentwicklung der letzten 25 Jahre
45
40
35
Anzahl
30
25
20
15
10
5
19
80
19
81
19
82
19
83
19
84
19
85
19
86
19
87
19
88
19
89
19
90
19
91
19
92
19
93
19
94
19
95
19
96
19
97
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
0
Jahr
Brandeinsätze
Brandhilfeleistungen
Brandsicherheitswachen
Techn. Einsätze
Techn. Hilfeleistungen
- 22 -
1784 erließ die niederösterreichische
Landesregierung die allgemeine
Feuerverordnung, im Jahre 1841
wurden die ersten Feuerwehren im
süddeutschen Raum von Karl Metz,
der in seiner Fabrik Feuerwehrgeräte
erzeugte, gegründet. 1868 wurde
dann dem niederösterreichischen
Landtag eine Gesetzesvorlage zur
Förderung des Löschwesens vorgelegt, worin enthalten war, dass in
allen größeren Ortschaften Freiwillige Feuerwehren eingerichtet
werden sollten. Während des 2.
Weltkrieges wurden die Feuerwehrvereine aufgelöst, doch 1945 wurden
die Feuerwehren sofort nach dem
Ende der Kampfhandlungen wieder
aufgebaut.
Die
Freiwilligen-,
Betriebs- und Berufsfeuerwehren
schlossen
sich
1948
im
Österreichischen Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV) zusammen. Die
Feuerwehren wurden schließlich
1970 von Vereinen in Körperschaften öffentlichen Rechts umgewandelt. In der heutigen Zeit
unterscheidet
man
Freiwillige-,
Betriebs- und Berufsfeuerwehren,
wobei die Freiwilligen Feuerwehren
überwiegen. Bei einem Mannschaftsstand von rund 320.000 Mitgliedern
sind jährlich ca. 290.000 Einsätze zu
bewältigen.
Dies geschieht u. a. mit 5.228
Löschfahrzeugen, 3.774 Tank- und
Rüstlöschfahrzeugen sowie 25.032
schweren Atemschutzgeräten (Angaben laut der letzten Statistik aus
dem Jahr 2003).
Schon im Jahr 1902
forderte der Niederösterreichische
Landesfeuerwehrverband die Feuerwehren auf, Statistikerhebungen durchzuführen.
- 23 -
Die Alarmierung der Feiwilligen
Feuerwehren geschieht über so
genannte
Personenrufempfänger,
umgangssprachlich
bekannt
als
Pager. Der große Vorteil dieser
„stillen Alarmierung“ ist einerseits
die bessere Erreichbarkeit der
Feuerwehrmänner und andererseits,
dass die Sirene nicht so oft
verwendet werden muss.
Wird die Feuerwehrnotrufnummer
122 gewählt, wird
man zur
jeweiligen Bezirks- oder Landeswarnzentrale weitergeleitet, welche
die zuständige(n) Feuerwehr(en)
anschließend nach den im Alarmplan
festgesetzten
Regeln
alarmiert.
Gewöhnlich wird bei kleineren
technischen Einsätzen ausschließlich
über die Personenrufempfänger
alarmiert, bei größeren technischen
Einsätzen und bei Brandeinsätzen im
Normalfall sowohl über die Sirene
als auch über die Personenrufempfänger.
Der Funk- und Alarmierungsraum der Landeswarnzentrale in Tulln.
Links: Die
„herkömmliche“ Art
der Alarmierung mittels
Sirene.
Rechts: Die immer
mehr verwendete
Alarmierung über
Funkmeldeempfänger.
- 24 -
Das nunmehr alte Gerätehaus wurde
im Jahr 1955 erbaut und 1985 um
einen Mannschaftsraum und ein
Magazin erweitert. Nachdem dieses
seit längerer Zeit nicht mehr den
erforderlichen Bestimmungen entsprach, es viel zu klein geworden ist
und auch keine Lagerfläche geboten
hat, musste die Planung eines neuen
Gerätehauses erfolgen. Eine Vergrößerung des alten Feuerwehrhauses war auf Grund der Bausubstanz und dem zu kleinen
Grundstück nicht mehr möglich.
Nach der Besichtigung einiger
Häuser anderer Wehren wurde ein
umfassendes Konzept über Platzbedarf, Raumanordnung und Ausstattung erstellt, und als auch das
richtige Grundstück zur Verfügung
stand, wurde der Architekt DI Adolf
Straitz beauftragt, einen Entwurf zu
erarbeiten.
Im Sommer 2003 wurde der
Einreichplan behördlich genehmigt
und die Arbeiten den einzelnen
Professionisten übergeben.
Baubeginn war im Oktober 2003, im
darauf folgenden Jahr wurden der
Rohbau und die Außenhülle samt
Innenputz und Estrich fertig gestellt.
Zuletzt wurden auch die Arbeiten an
der Elektro- und Sanitärinstallation
und die Inneneinrichtung abgeschlossen, so dass das neue Haus am
22. Mai 2005 feierlich eröffnet
werden konnte.
Somit hat die Moosbrunner Feuerwehr wieder ein Feuerwehrhaus, das
sicherlich Jahrzehnte den Anforderungen entsprechen wird, denn
auch auf eine mögliche Erweiterung
von Verwaltungs- und Lagerräumen
sowie einen Ausbau der Garagen
wurde bei der Planung besonders
Wert gelegt.
Der
Wandel der Zeit spiegelt sich auch in
hggfh
den Moosbrunner Feuerwehrhäusern
wider: oben das 1. FF- Haus, rechts das
von 1955 bis 2005 verwendete
Gerätehaus.
- 25 -
- 26 -
- 27 -
RLFA 2000 (Rüstlöschfahrzeug)
Das Rüstlöschfahrzeug ist für alle
Einsatzarten zu verwenden, da neben
der umfassenden Ausrüstung für
Brandeinsätze, beispielsweise dem
2000 l Wassertank, auch alle
erforderlichen Geräte für technische
Einsätze mitgeführt werden.
Neben einer formstabilen Hochdruckschnellangriffsleitung, die sich
besonders gut bei Zimmer- und
Hausbränden für den raschen Lösch-
mitteleinsatz eignet, verfügt das
RLFA
auch
über
einen
Hydraulischen Rettungssatz. Zur
Bergung von Fahrzeugen kann die 60
m lange 5t Seilwinde verwendet
werden. Weitere mitgeführte Geräte
sind u. a. ein Notstromaggregat mit 8
kVA, ein Be- und Entlüftungsgerät, 3
Atemschutzgeräte und eine Tauchpumpe mit einer Leistung von 870 l /
min.
Marke:
Typ:
Aufbau:
Baujahr:
Leistung:
Gesamtgewicht:
Funkrufname:
Besatzung:
Pumpe:
- 28 -
Steyr
15 S 23
Rosenbauer
1989
165 kW (224 PS)
15t
Tank Moosbrunn
1:8
Rosenbauer 2400 l/min.
KLF (Kleinlöschfahrzeug)
Das Kleinlöschfahrzeug ist ebenfalls
universell einsetzbar, da es bei
Brandeinsätzen für die Löschmittelförderung und bei technischen
Einsätzen als Ergänzungsfahrzeug
verwendet werden kann, um die
Einsatzstelle abzusichern oder gemeinsam mit der Abschleppachse
zum Abtransport von fahrunfähigen
Fahrzeugen verwendet werden kann.
Es verfügt über eine Tragkraftspritze,
eine transportable Pumpe, mit deren
Hilfe man auch aus schwer zugänglichen Stellen Wasser ansaugen
kann. Außerdem besitzt das KLF
einen Lichtmast (1x 1000 W und 2x
500 W) mit dem man sehr schnell
eine
gute
Ausleuchtung
der
Einsatzstelle erreichen kann. Weitere
Ausrüstungsgegenstände sind u. a.
ein Notstromaggregat mit 3 kVA,
drei Atemschutzgeräte, Außenlautsprecher und eine Tauchpumpe mit
einer Leistung von 400 l / min.
Marke:
Typ:
Aufbau:
Baujahr:
Leistung:
Gesamtgewicht:
Funkrufname:
Besatzung:
Pumpe:
- 29 -
Mercedes
410/ 33
Rosenbauer
1995
77 kW (105 PS)
4,6t
Pumpe Moosbrunn
1:8
Tragkraftspritze
KDO (Kommandofahrzeug)
Das Kommandofahrzeug wird bei
größeren Einsätzen als mobile
Einsatzleitstelle
verwendet,
bei
kleineren Einsätzen jedoch hauptsächlich als Mannschaftstransport-
fahrzeug. Im täglichen Gebrauch
wird es vor allem für diverse
Erledigungen verwendet, z. B. zum
Transport der Mannschaft oder von
Material.
Marke:
Typ:
Aufbau:
Baujahr:
Leistung:
Gesamtgewicht:
Funkrufname:
Besatzung:
Ausrüstung:
- 30 -
Renault
Traffic
Eigenausbau
1988
51 kW (69 PS)
2,4t
Kommando Moosbrunn
1:8 bzw. 1:5
Außenlautsprecher
Schreibtisch
VF (Versorgungsfahrzeug)
Das VF wird vor allem für Versorgungsfahrten während den Einsätzen verwendet, da das KDO als
Einsatzleitstelle verwendet wird.
Anwendungsbereiche wären unter
anderem die Verpflegung bei
größeren Einsätzen oder das
Einsammeln von verschmutzten Geräten und sperrigen Gegenständen.
Nicht zu vergessen ist, dass mit dem
Marke:
Typ:
Aufbau:
Baujahr:
Leistung:
Gesamtgewicht:
Funkrufname:
Besatzung:
Ausrüstung:
neuen VF wieder zusätzlich 6 Mann
an den Einsatzort gebracht werden
können.
Im täglichen Gebrauch werden
ebenfalls viele Erledigungsfahrten
absolviert.
Das Versorgungsfahrzeug wird zurzeit im Eigenausbau auf ein
Feuerwehrfahrzeug umgerüstet.
VW
Pritsche
Eigenausbau
1983
37 kW (50 PS)
2,5t
Versorgung Moosbrunn
1:5
Absperrmaterialien
Da das erst vor kurzem angekaufte Versorgungsfahrzeug bei
Redaktionsschluss für den Feuerwehrdienst im
Eigenausbau adaptiert wurde, ist leider
noch kein Foto vorhanden.
- 31 -
Abschleppachse
Die Abschleppachse wird zum
Abtransport von fahrunfähigen Fahrzeugen verwendet. Die Abschleppachse der Feuerwehr Moosbrunn ist
mit einer Hydraulikanlage ausgestattet. Dadurch wird das Arbeiten
Typ:
Baujahr:
Eigengewicht:
Zuladung:
mit ihr extrem erleichtert, denn die
Fahrzeuge müssen nicht mehr mit
Muskelkraft, sondern können mittels
hydraulischen Stempeln gehoben und
abgesenkt werden.
THOR R758
1993
350 kg
1,6 t
TSA (Tragkraftspritzenanhänger)
- 32 -
Die zurzeit verwendete persönliche Schutzbekleidung mit angelegter
Atemschutzausrüstung der Feuerwehr Moosbrunn sieht folgendermaßen aus:
Feuerwehrhelm
ex- geschützte Helmlampe
Atemschutzmaske
Nackenschutz
Lungenautomat
Tragegurte für das Atemschutzgerät
Manometer der Atemluft
Schutzjacke
ex- geschütztes Funkgerät
Feuerwehrgurt
Einsatzhandschuhe
Einsatzoverall
Einsatzstiefel
- 33 -
Kommando
BI
Koch Georg
OBI
Santruschitz Franz
Kommandant- Stv.
Kommandant
V
Krumböck
Andreas
Leiter des
Verwaltungsdienstes
Chargen und Warte
BM
Stummer Christian
VM
Frühling Paul
BM
Höller Jürgen
Zugskommandant I
stv. Leiter des
Verwaltungsdienstes
Zugskommandant II
LM
Riedl Ralf
LM
Stummer Michael
HLM
Karl Herbert
Zugstruppkommandant I
Ausbilder in der
Feuerwehr
Zugstruppkommandant II
OFM
Höllinger Gregor
LM
Mlakar Andreas
OLM
Nebenmeyer Andreas
Gruppenkommandant I
Jugendführer
Gruppenkommandant III
LM
Past Mathias
EHLM
Redl Josef
HLM
Czachs Paul
Gruppenkommandant II
Öffentlichkeitsarbeit
Gruppenkommandant IV
OLM
Vallasik Erich
FM
Kainzinger Paul
OFM
Past Thomas
Zeugmeister
Funkwart
Fahrmeister
OFM
Stummer Markus
HFM
Stagl Christian
Atemschutzwart
Feuerwehrmedizinischer
Dienst
- 34 -
Aktive
HFM Beuter Andreas
FM Blümel Gernot
HFM Blümel Josef
FM Charvat Michael
HFM Eisner Franz
HFM Erhart Thomas
FM Frauhammer Jürgen
HFM Frühling Gerhard
HFM Frühling Karl
HFM Grassl Thomas
FM Hafner Martin
HFM Hauer Manfred
FM Hauser Martin
FM Hauser Thomas
PFM Hirt Rene
OFM Karrer Christian
HFM Kögl Andreas
HFM Luntzer Franz
HFM Luntzer Johann
EOBI Luntzer Josef
FM Mlakar Norbert
HFM Nagy Karl
FM Nagy Daniel
OFM Pap Jürgen
HFM Past Franz
HFM Raab Alfred
FM Santruschitz Roland
HFM Schuster Roland
JFM Bilek Stefan
JFM Biller Roman
JFM Bruckner Michael
JFM Bubich Mathias
JFM Hasenöhrl Marvin
JFM Kolmar Michael
JFM Kotulek Alexander
JFM Müller Thomas
JFM Lepeska Sebastian
JFM Polszter Mario
JFM Rauscher Patrick
HFM Amstädter Matthias
EOBI Baumann Johann
HFM Czachs Bernhard
HFM Karl Franz
FM Raser Gerald
EHLM Stagl Siegfried
FM Schuster Wolfgang
OFM Stagl Harald
FM Stefl Johannes
HFM Stummer Andreas
HFM Stummer Franz
HFM Stummer Herbert
FM Stummer Lukas
FM Stummer Thomas
LM Unterhauser Hanspeter
FKUR Wilfling Johann
FM Winkler Gerald
HFM Wunderler Andreas
HFM Zolles Ernst
HFM Zolles Johann
Jugend
JFM Rottensteiner Daniel
PFM Schachinger René
JFM Schmidl Bernhard
JFM Schober Mathias
JFM Vizthum Christoph
Reserve
HFM Redl Othmar
EV Schottner Leopold
Abkürzungen Dienstgrade
JFM
PFM
FM
OFM
HFM
Jugendfeuerwehrmann
Probefeuerwehrmann
Feuerwehrmann
Oberfeuerwehrmann
Hauptfeuerwehrmann
LM
OLM
HLM
BM
OBM
Löschmeister
Oberlöschmeister
Hauptlöschmeister
Brandmeister
Oberbrandmeister
- 35 -
HBM
VM
V
BI
OBI
Hauptbrandmeister
Verwaltungsmeister
Verwalter
Brandinspektor
Oberbrandinspektor
110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Moosbrunn
- 36 -
- 36 -
- 37 -
Der Feuerwehr Moosbrunn liegt eine
Menge an der Ausbildung ihrer
Mitglieder. Darum beginnen die
neuen Feuerwehrmitglieder ihre
Ausbildung
zunächst
in
der
Jugendfeuerwehrgruppe, wechseln
dann in die Ausbildungsgruppe,
wenn sie in den aktiven Dienst
treten, und werden später in eine der
(derzeit) vier Gruppen eingeteilt. Ab
dem 16. Lebensjahr sind die
Feuerwehrmitglieder berechtigt auf
Einsätze zu fahren. Hierfür ist ein
fundiertes
Wissen
notwendig,
welches zu Beginn in der eigenen
Feuerwehr mit österreichweit einheitlichen
Ausbildungsunterlagen,
der so genannten Ausbildung 2000,
vermittelt wird. Anschließend besuchen die Kameraden den Grund-,
Funk- und Atemschutzlehrgang, die
auf Bezirksebene abgehalten werden,
um das vorher Erlernte zu vertiefen,
wiederholen und überprüfen.
Damit ist die Feuerwehrbasisausbildung abgeschlossen, doch wie
im Berufsleben gilt auch im
Feuerwehrwesen heutzutage ein
lebenslanges Lernen. Dies geschieht
durch die feuerwehrinterne Ausbildung, z. B. bei Gruppen- und
Zugsübungen, Atemschutz-, Funkund Maschinistenschulungen, aber
auch im Zusammenspiel mit anderen
Feuerwehren, z. B. bei Unterabschnittsübungen.
Da vor allem der Atemschutzeinsatz
physisch und psychisch besonders
anstrengend ist, sind in regelmäßigen
Abständen zusätzliche ärztliche
Untersuchungen vorgeschrieben.
Für Führungsfunktionen müssen
jedoch weitere Kurse belegt werden,
die an der Landesfeuerwehrschule in
Tulln angeboten werden. Einige
Beispiele
dafür
wären
die
Gruppenkommandanten-,
Zugskommandanten- und Feuerwehrkommandantenlehrgänge, aber auch
technische Lehrgänge. Seit letztem
Jahr wird die Ausbildung an der
Landesfeuerwehrschule nicht mehr
auf Basis von durchgehenden Kursen
angeboten, sondern auf ein Modulsystem umgestellt, um eine bessere
Vereinbarkeit zwischen Beruf und
Feuerwehr zu erreichen.
Da sich das Ortsbild und das
Gefahrenpotential in den letzten
Jahrzehnten sehr stark verändert
haben, musste die Feuerwehr
Moosbrunn nicht nur ihre Ausrüstung, sondern auch die Ausbildung an die neue Situation anpassen. Beispielsweise ging im Jahr
2004 der erste Lift in einer
Wohnhausanlage in Betrieb und das
erste vierstöckige Wohnhaus in
Moosbrunn wurde errichtet. Aber
auch der Zubau beim Wasserwerk
der 3. Wiener Wasserleitung oder
Betriebsansiedlungen, z. B. die Fa.
Multiplast, beherbergen neue Gefahren, auf welche die Feuerwehr
vorbereitet sein muss.
- 38 -
Die verschiedenen Ausbilder arbeiten heute mit modernsten
Methoden und werden dieses System
in Zukunft weiterentwickeln. Vor
allem der Schulungsraum im neuen
Feuerwehrhaus wird einiges in der
Ausbildung erleichtern, da dann auch
ein Videobeamer, ein PC und eine
Flip Chart Tafel zur Verfügung
stehen werden.
Neben den fundierten theoretischen
Schulungen sind auch praktische
Übungen ein integraler Bestandteil
der Ausbildung.
Nicht nur die Theorie ist wichtig in
der Ausbildung, sondern auch die
praktischen Übungen stellen eine
wichtige Komponente der Ausbildung dar.
- 39 -
- 40 -
Vor 19 Jahren begann die Freiwillige
Feuerwehr Moosbrunn mit der Ausbildung der Jugend. Die damals
14jährigen Jugendlichen wurden für
den aktiven Dienst ausgebildet.
Seit 10 Jahren gibt es in der
Feuerwehr Moosbrunn eine Jugendgruppe. Man erkannte damals, dass
die Ausbildung der 12 bis 15jährigen
Jugendlichen sehr wichtig in der
Nachwuchsarbeit der Feuerwehr ist.
Deshalb stellt die Feuerwehrjugend
auch einen wesentlichen Bestandteil
der Feuerwehr dar.
Mit heurigem Stand umfasst die
Feuerwehrjugend 16 Mitglieder.
Durch ein wöchentliches Treffen
werden die Jungmitglieder mit viel
Spiel und Spaß für den aktiven
Feuerwehrdienst ausgebildet. Die
durchgenommenen Themen beinhalten folgende Schwerpunkte: Im
Sommer wird mehr auf die Praxis
eingegangen, beispielsweise wie man
in einer Löschgruppe arbeitet oder
wie das Zusammenspiel von
mehreren Fahrzeugen funktioniert
und worauf bei einem technischen
Einsatz zu achten ist.
In den Wintermonaten liegt der
Schwerpunkt in einer fundierten
Theorieausbildung, zusätzlich findet
auch die praktische Funkausbildung
statt.
Weiters werden durch Suchspiele die
Lagerung der Geräte in den Fahrzeugen trainiert und deren Verwendungsmöglichkeiten
durchbesprochen.
Zusätzlich gibt es im Bezirk diverse
Veranstaltungen, an denen die
Jugend tatkräftig mitwirkt. U. a.
wurde das Melderabzeichen im
letzten Jahr mit sehr gutem Erfolg
absolviert, in der Vorweihnachtszeit fand außerdem noch ein Fußballturnier statt, bei dem unsere jungen
Kameraden stark vertreten waren.
- 41 -
Der Übergang von der Feuerwehrjugend in den aktiven Feuerwehrdienst wird bei der Feuerwehr
Moosbrunn durch die Mitgliedschaft
in einer Ausbildungsgruppe erleichtert.
In dieser Gruppe finden wöchentlich
praktische Übungen statt, die den
Gruppenmitgliedern die Einsatzsituationen praxisnah vor Augen
führen sollen. Darüber hinaus findet
eine intensive theoretische Vorbereitung für Grund-, Funk- und
Atemschutzlehrgang statt.
Die jahrelange Arbeit sowohl in der
Feuerwehrjugend als auch in der
Ausbildungsgruppe hat bereits ihre
Früchte getragen, denn mehr als 2/3
aller Führungspositionen in der
Feuerwehr Moosbrunn werden durch
verhältnismäßig junge Kameraden
besetzt.
Auch eine weitere Statistik bescheinigt der Feuerwehr Moosbrunn
eine gute Nachwuchsarbeit, da der
Altersschnitt in der Wehr bei ca. 30
Jahren liegt.
- 42 -
Die Feuerwehr Moosbrunn bietet
nicht nur den eigenen Mitgliedern
eine fundierte Ausbildung, sondern
veranstaltet auch immer wieder
Vorführungen, die für die Bevölkerung gedacht sind. Dazu zählen
unter anderem die Mitarbeit bei der
Aktion „Hallo Auto“ in Zusammenarbeit mit der Volksschule
Moosbrunn und dem ÖAMTC,
Feuerlöschervorführungen,
Feuerlöscherüberprüfungen und Vorführungen zum Thema Brände in der
Weihnachtszeit.
- 43 -
Einen immer wichtigeren Bestandteil
nimmt in der heutigen Zeit, auch bei
den Freiwilligen Feuerwehren, die
Information über die eigenen
Tätigkeiten ein. Da die Freiwilligen
Feuerwehren zu einem Gutteil von
Spenden
leben,
möchten
die
Menschen auch darüber informiert
werden, was mit ihrem Geld passiert.
Darum informiert die Feuerwehr
Moosbrunn ihre Gemeindebürger seit
dem Jahr 2003 vierteljährlich durch
die eigene Feuerwehrzeitung „Brandheiß“. Dabei geben Berichte über
aktuelle
Einsätze,
Übungen,
Ausbildung, Wettkämpfe, Veran-
staltungen und Feste sowie mitunter
auch über persönliche Dinge der
Feuerwehrleute Auskunft. Auf der
letzten Seite befindet sich immer ein
Informationsblatt, z. B. über Gefahren beim Grillen oder die Geschichte des Hl. Florian, das zum
Herausnehmen und Aufheben gedacht ist.
Auch im Internet ist die Feuerwehr
Moosbrunn in Zukunft vertreten.
Unter
der
Internetadresse
kann
http://www.ff-moosbrunn.at
jeder viel Wissenswertes über die
Moosbrunner Wehr erfahren.
- 44 -
Für eine Teilnahme an einem
Wettkampf sind neun Kameraden
erforderlich, der Wettkampf selbst
unterteilt sich in den „Angriff“ und
den anschließenden „Staffellauf“.
Beim „Angriff“ geht es darum, eine
vorgegebene Löschleitung schnellstmöglich und ohne Fehler zu verlegen. Beim „Staffellauf“ müssen
acht der neun Teilnehmer jeweils
eine Strecke von 50 m zurücklegen
und dabei ein Strahlrohr übergeben.
Als Startguthaben erhält jede Wettkampfgruppe 500 Punkte. Von
diesen werden dann die Fehlerpunkte
aus „Angriff“ und „Staffellauf“
sowie die verbrauchte Zeit (1 Punkt
pro Sekunde) in Abzug gebracht.
Um einen Wettkampf erfolgreich zu
absolvieren, muss eine Mindestzahl
von 320 Punkten erreicht werden.
Jedes Jahr finden Abschnitts-,
Bezirks-, und Landesbewerbe statt,
wobei eine Feuerwehr berechtigt ist,
in ihrem jeweiligen Abschnitt und
Bezirk und natürlich bei den
Landsfeuerwehrwettkämpfen anzutreten. Zusätzlich wird man auch
noch von anderen Abschnitten und
Bezirken als Gastgruppe eingeladen.
Bei Wettkämpfen kann man sich um
das
bronzene
oder
silberne
Leistungsabzeichen bewerben, das
jedes Jahr bei den niederösterreichischen Landesfeuerwehrwettkämpfen vergeben wird.
Im Bewerb Bronze sind alle
Funktionen (Gruppenkommandant,
Maschinist, Melder, Angriffstruppführer, Angriffstruppmann, Wassertruppführer,
Wassertruppmann,
Schlauchtruppführer und Schlauchtruppmann) fest vergeben, für den
Bewerb Silber werden unmittelbar
vor Beginn des Wettkampfes die
Funktionen gezogen. Nach dem
Ziehen ist ein Sprechen strikt verboten und wird mit Fehlerpunkten
bestraft.
Zusätzlich zu den oben beschriebenen Wettbewerben finden in
der
Gegend
ein
bis
zwei
„Wettkuppelbewerbe“ pro Jahr statt,
wobei der Wettkampf mit dem
Ankuppeln der Saugschläuche an die
Tragkraftspritze endet.
Die Feuerwehr Moosbrunn nimmt
seit einigen Jahren wieder regelmäßig an diesen Wettkämpfen,
manchmal auch an zusätzlichen
Einladungswettkämpfen in anderen
Abschnitten und Bezirken, teil. Seit
nunmehr drei Jahren arbeitet auch
eine zweite Moosbrunner Gruppe
sehr erfolgreich.
Generell kann man in den letzten
Jahren auf sehr gute Leistungen und
Platzierungen
zurückblicken,
darunter zum Beispiel die Überwindung der 400 Punkte Grenze,
aber auch Spitzenplatzierungen bei
Abschnitts-, Bezirks- und Landesbewerben.
- 45 -
Die besten Ergebnisse der Moosbrunner Gruppen der letzten Jahre
14.06.2003
Pellendorf (Abschnitt)
Bronze A
404,5 Punkte
22.06.2002
Velm (Abschnitt)
Bronze A
396,9 Punkte
Gramatneusiedl (Abschnitt)
Bronze A
393,4 Punkte
19.06.2004
Moosbrunn I: v.l.n.r. stehend: Koch Georg, Schuster Wolfgang, Riedl Ralf, Past Thomas,
Stummer Christian, Frühling Paul, Höller Jürgen; sitzend: Pap Jürgen, Höllinger Gregor.
Moosbrunn II: v.l.n.r. stehend: Kainzinger Paul, Mlakar Norbert, Stummer Thomas, Past
Mathias, Stummer Michael, Hauser Martin; sitzend: Hafner Martin, Hauser Thomas, Santruschitz
Roland, Winkler Gerald.
- 46 -
Das Ziel bei der Leistungsprüfung
Technische Hilfeleistung ist ein
sicheres und gleichzeitig zügiges
Arbeiten, bei dem ein Verkehrsunfall
mit Menschenrettung nachgestellt
wird. In max. 160 Sekunden müssen
eine Verkehrsabsicherung hergestellt, ein doppelter Brandschutz
sowie eine ausreichende Beleuchtung
aufgebaut und alle erforderlichen
Geräte des hydraulischen Rettungssatzes hergerichtet werden.
Es sind insgesamt 10 Kameraden
dafür notwendig, in der Stufe Bronze
sind alle Funktionen (Gruppenkommandant, Maschinist 1 und 2,
Melder,
Rettungstruppführer,
Rettungstruppmann,
Sicherungs-
truppführer, Sicherungstruppmann,
Gerätetruppführer, Gerätetruppmann)
fix festgelegt, in der Stufe Silber
werden alle Funktionen bis auf den
Gruppenkommandanten und die
Maschinisten ausgelost und in der
Stufe Gold wird zusätzlich auch noch
der Gruppenkommandant ausgelost.
Außerdem sind ab Stufe Silber
themenspezifische Fragen zu beantworten.
Eine Moosbrunner Gruppe hat am
19.03.2005 bereits die Leistungsüberprüfung
Technische
Hilfeleistung in der Stufe Bronze abgelegt
und durfte die Urkunde sowie die
Abzeichen stolz in Empfang nehmen.
V.l.n.r.: Santruschitz Franz, Past Mathias, Höller Jürgen, Riedl Ralf, Stummer Christian,
Santruschitz Roland, Hauser Thomas, Mlakar Norbert, Kainzinger Paul, Stummer Thomas,
Hauser Martin.
- 47 -
Der Laurenzi-Kirtag wird jährlich
Mitte August im wundervoll
idyllischen Pfarrhof abgehalten.
Während der Freitagabend überwiegend vom jüngeren Publikum
besucht wird, an dem schon Musikgruppen aus der ganzen Welt wie
zum Beispiel aus Irland, Afrika oder
Mexiko auftraten, findet am Samstag der Dämmerschoppen und am
Sonntag der Frühschoppen statt. Jahr
für Jahr strömen zahlreiche Besucher
in den Pfarrgarten, der in der
Umgebung als Veranstaltungsort
seines gleichen sucht.
Zur Tradition ist auch schon das
Programm am Samstagnachmittag
geworden. Die Besucher werden an
diesem Tag mit einem Scherztriathlon, einem Juxfußballturnier
oder auch einer Feuerwehrschauübung unterhalten.
Unsere jungen Feuerwehrleute im Kirtagseinsatz. V.l.n.r.: Bilek Stefan, Müller Thomas, Vizthum
Christoph, Schachinger René, Nagy Daniel, Schmidl Bernhard, Santruschitz Roland, Schober
Mathias, Charvat Michael, Stefl Johannes.
- 48 -
Seit dem Jahr 2000 betreibt die
Feuerwehr Moosbrunn im Dezember
und Jänner einen Punschstand, in
dem am Samstag und Sonntag nach
der Messe ausgeschenkt wird. So
mancher
Kirchenbesucher
oder
Spaziergänger erfreute sich schon an
den heißen Getränken oder anderen
Köstlichkeiten, wie selbst gebackenen Keksen, Schmalzbroten
oder Maroni, die dort angeboten
werden. In der Adventzeit sorgt die
so genannte „FF-Combo“, bestehend
aus Feuerwehrmännern, die auch
dem Musikverein angehören, mit
vorweihnachtlichen Liedern für eine
besinnliche Stimmung.
Wenn der Wettergott es erlaubt und
der Eisteich zugefroren ist, wird die
fahrende Punschhütte kurzerhand
übersiedelt und es werden die sportbegeisterten
EisläuferInnen
mit
heißem Punsch versorgt.
Seit zwei Jahren veranstaltet die
Feuerwehr Moosbrunn zu Silvester
auch eine Fackelwanderung. Der
Umzug beginnt beim Gemeindeamt
und führt zum Rodelberg, wo man
auf dem höchsten Punkt Moosbrunns
bei heißem Punsch und Sekt zum
Jahreswechsel ein eindrucksvolles
Feuerwerk bewundern kann.
Der Punschstand der Feuerwehr Moosbrunn hat sich zu einem beliebten Treffpunkt
für Jung und Alt entwickelt.
- 49 -
Glasfabrik
Während eines technischen Einsatzes
wurde die Feuerwehr Moosbrunn am
1. August 1997 zum größten Einsatz
ihrer Geschichte alarmiert. Um 14.15
Uhr meldete Florian Schwechat über
Funk einen Brand in einer Lagerhalle
der alten Glasfabrik. Zu diesem
Zeitpunkt wusste noch niemand,
welche Dimensionen dieser Einsatz
annehmen
wird.
Nach
dem
Eintreffen wurde schnell klar, dass
die Mittel der Feuerwehr Moosbrunn
nicht ausreichend waren, um diesem
Brand Herr zu werden, denn das
Feuer griff mit rasender Geschwindigkeit
auf
angrenzende
Objekte über.
Um die Dimensionen dieses Brandes
zu beschreiben ist es wohl besser
Fakten sprechen zu lassen: Im Laufe
des Einsatzes vom 1. 8. 1997, 14.15
Uhr bis zum „Brand aus“ am 2. 8.
1997 um 16.00 Uhr brachten 456
Mann von 31 Feuerwehren mit 90
Feuerwehrfahrzeugen
in
6291
Einsatzstunden folgende Geräte und
Ausrüstungsgegenstände gegen die
Feuersbrunst zum Einsatz:
4655 m
74
14
30
27
4000 kg
Schlauchmaterial
Atemschutzgeräte
Wasserwerfer
Strahlrohre
Einbaupumpen/
Tragkraftspritzen
Schaummittel
Die Löscharbeiten wurden zusätzlich
durch ein eingestürztes Blechdach
erschwert, da das Löschwasser nicht
bis zu den Brandherden vordringen
konnte.
Großes Glück hatten die umliegenden Bewohner auch mit dem
Wetter, denn der Wind trieb die
Rauchgase in nicht bewohntes
Gebiet. Zum Schutz der Bevölkerung
wurden laufend Messungen der
Schadstoffbelastung
durchgeführt,
wobei zu keiner Zeit eine gefährliche
Konzentration nachgewiesen wurde.
Dieser Brand war für die Feuerwehr
Moosbrunn jedoch nicht mit dem
„Brand aus“ vorbei, die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis zum
23. August 1997.
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Brandeinsatz Hauptstraße 93
Am 7. August 1996 um 15.10 Uhr
wurde die Feuerwehr Moosbrunn zu
einem Brandeinsatz in der Hauptstraße Nr. 93 alarmiert. Beim Eintreffen am Einsatzort war kein
wirklich großes Ereignis erkennbar,
doch aus dem Nebentrakt des Wohnhauses drang dichter Rauch. Die
Erkundung gestaltete sich schwierig,
da der Wohnbereich des Hauses
verschlossen war und die Eigentümer
erst am Weg nach Hause waren.
Es wurde lediglich festgestellt, dass
sich das im Wirtschaftsgebäude unter
dem Dach gelagerte Stroh in Brand
befand. Von einer Gefährdung des
Wohntraktes und des Nachbarobjektes musste trotzdem ausgegangen werden, weshalb ein weiteres
Ausbreiten
verhindert
werden
musste. Ebenso wurden weitere
Feuerwehren angefordert.
Nachdem die Gefahr der Ausbreitung
gebannt war und ein großflächiges
Löschen des Schwellbrandes unter
Einsatz von Löschwasser einen
wesentlich größeren Schaden am
Gebäude angerichtet hätte, wurde das
gelagerte Stroh unter Einsatz von
schwerem Atemschutz ausgeräumt.
Die Aufräumarbeiten dauerten noch
bis zum nächsten Morgen.
Einige Zahlen und Fakten zum
Einsatz:
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600 m
21
6
106
16
14 h
Schlauchmaterial
Atemschutzgeräte, die
unzählige Male zum
Einsatz kamen
Feuerwehren
Feuerwehrmänner
Fahrzeuge, u. a. eine
Drehleiter und der
Atemluftcontainer
Einsatzdauer
Hochwasser
Hochwasseralarm im März 2002.
Überschwemmungen im Ortsteil Mitterndorf im Jahr 1997.
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Technische Einsätze
Speziell in den letzten 10 Jahren sind
die Verkehrsunfälle im Einsatzgebiet
der FF Moosbrunn drastisch gestiegen. Dementsprechend hoch war
die Anzahl von sehr schweren
Unfällen, bei denen tragischerweise
auch die moderne Ausrüstung und
qualifizierte Ausbildung unserer
Wehr das Leben der Verunfallten
nicht mehr retten konnte. Einer
wertfreien Beobachtung zufolge
konnte die Feuerwehr feststellen,
dass sich auf den Straßen Richtung
Trumau und Unterwaltersdorf vermehrt die schweren Unfälle ereignen.
Einige Impressionen zu technischen
Einsätzen, die durchaus auch als
Abschreckung für leichtsinnige Fahrzeuglenker gedacht sind:
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