Festschrift 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Moosbrunn
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Festschrift 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Moosbrunn
Gemeinde Moosbrunn im Jahr 2005 191 m Seehöhe | 16,91 km2 Impressum Herausgeber: Freiwillige Feuerwehr Moosbrunn Für den Inhalt verantwortlich: Kdt. OBI Santruschitz Franz Redaktion, Satz und Layout: Kainzinger Paul, Past Mathias, Redl Josef Fotos: Feuerwehr, Archiv Druck: Schwechater Druckerei -3- Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll Kaum eine andere Institution verfügt in unserem Land über eine so lange Tradition und Verankerung in der Gesellschaft wie unsere Feuerwehr. Kaum eine andere Organisation genießt in der Bevölkerung so viel Anerkennung wie unsere Feuerwehr. Zum einen, weil sie so eng mit dem Leben der Menschen und dem Schicksal der Gemeinde verbunden ist. Zum anderen, weil sie unverzichtbare und selbstlose Tätigkeiten zum Wohl der Menschen leistet. Um aber rasch und wirksam Hilfe leisten zu können, ist eine gut ausgebildete Mannschaft ebenso notwendig wie modernes Gerät und ein zeitgemäßes Feuerwehrhaus. Umso mehr freut es mich, dass die FF Moosbrunn zu ihrem 110jährigen Bestandsjubiläum ihr neues Gerätehaus einweihen und beziehen kann. Als Landeshauptmann gratuliere ich zum Jubiläum ebenso wie zum neuen Feuerwehrhaus. Gleichzeitig danke ich allen, die einen Beitrag zu seiner Entstehung, und damit einen wertvollen Dienst an der Gemeinschaft geleistet haben. Das sowie all die anderen verdienstvollen Leistungen in den 110 Jahren des Bestehens der FF Moosbrunn dokumentiert auch die vorliegende Festschrift. Ob Brand, Unwetter, Sturmschäden, oder Verkehrsunfälle- immer ist die Feuerwehr als Retter in der Not zur Stelle. Möge der heilige Florian auch in Zukunft die schützende Hand über seine Jünger in Moosbrunn halten, damit sie von erfolgreichen Einsätzen immer heil und gesund zu ihren Familien zurückkehren. -4- Landesfeuerwehrkommandant Landesbranddirektor Wilfried Weissgärber In den vergangenen Jahrzehnten hat sich viel verändert: Auch auf dem Sektor des Feuerwehrwesens sind die Bedingungen und Anforderungen kaum mehr vergleichbar mit denen unserer Gründergeneration. Die Feuerwehr Moosbrunn hat heute nicht nur mit Bränden und den damit verbundenen Gefahren zu kämpfen, viel mehr gilt es heute bei jeder Form von Unfällen oder Katastrophen helfend einzugreifen sowie für den Schutz der Umwelt aktiv zu werden. Die Feuerwehren müssen sowohl ihre Ausbildung als auch ihre Ausrüstung den Anforderungen der Gegenwart ständig anpassen. Der NÖ Landesfeuerwehrverband unterstützt die Feuerwehren in vielen Bereichen: Schaffung von zeitgemäßen Aus- und Fortbildungsmodellen, Beschaffungsaktionen oder die Vertretung des gesamten Feuerwehrwesens gegenüber Landesregierung und Behörden sind dabei zu erwähnen. Dienstbetrieb, für die Bewältigung von schwierigen Einsätzen und natürlich auch für die Kameradschaftspflege. Gerade die Feuerwehr Moosbrunn hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie auch unter schwierigsten Verhältnissen beste Einsatzerfolge erzielen konnte. Mit dem neuen Feuerwehrhaus kann das Sicherheitspotential in der Gemeinde wiederum erhöht werden. Stolz dürfen die Kameraden der FF Moosbrunn auf ihren gewaltigen persönlichen Einsatz und ihre ehrenamtliche Arbeitsleistung sein! Als Landesfeuerwehrkommandant von Niederösterreich gratuliere ich zum neuen Feuerwehrhaus und wünsche allen Feuerwehrmitgliedern in Moosbrunn einen guten Zusammenhalt und eine erfolgreiche Zukunft, mögen die Kameraden auch immer unbeschadet von ihren Einsätzen zurückkehren. Euer Ein zeitgemäßes Feuerwehrhaus ist heute eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen -5- Bürgermeister Karl Eichenseder Die FF Moosbrunn begeht heuer ihr 110jähriges Bestandsjubiläum. Dazu gratuliere ich namens der Gemeindevertretung– vor allem aber persönlich– auf das Herzlichste. Einem derart verdienten Geburtstagskind gebührende Freude bereiten zu wollen ist natürlich ein vornehmes Unterfangen. Dass sich die Gemeinde Moosbrunn dabei gleich mit einer neuen Heimstätte einstellen würde, konnte man allerdings noch vor wenigen Jahren nicht erahnen. Als gegen Ende 1998 ein Prüfbericht des Abschnittskommandos unserer Wehr zwar gute Ausrüstung attestierte, wurde darin aber die Unterbringung im alten Gerätehaus als „Wermutstropfen“ bezeichnet. Auf Grund der beengten Lage wäre hier ein sinnvoller Ausbau nur schwer machbar gewesen, deshalb wurden zwischen Gemeinde und Feuerwehr schon bald Möglichkeiten eines Neubaus erörtert. Man war sich darin einig, dass damit die Gemeindefinanzen über Jahre stark belastet würden. Dennoch fiel die Entscheidung zugunsten des Neubaus– ab dem Budget 2000 wurden bereits Gelder angespart. In der Folge konnte die Standortfrage optimal gelöst werden, wobei ich auch heute noch den damaligen Liegenschaftseigentümern für deren Verständnis und Entgegenkommen beim erforderlichen Grundstückstausch dankbar bin. Ebenso gilt mein Dank Landeshauptmann Erwin Pröll, der den von unserer Gemeinde erarbeiteten Finanzplan tatkräftig unterstützte. Der Spatenstich erfolgte am 31. Oktober 2003, so dass nunmehr ein modernst ausgestattetes Feuerwehrhaus unseren tüchtigen „Florianijüngern“ zur Verfügung steht. Abschließend ergeht mein besonderer Dank an die Mitglieder des Kommandos unserer Wehr, die sich als stets faire, verständnisvolle Partner erwiesen haben. Das Kommando hat für das Projekt im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten auch Feuerwehrmittel beigesteuert. Möge das neue Haus eine würdige, gern aufgesuchte Heimstätte für alle unsere Feuerwehrmänner werden, insbesondere die beispielgebende Jugendarbeit möge dadurch unterstützt werden. Kameradschaft und Verantwortungsbewusstsein mögen hier Platz finden– ganz nach dem Wahlspruch der Feuerwehren: „Gott zur Ehr, dem Nächsten Wehr!“ -6- Feuerwehrkommandant Oberbrandinspektor Franz Santruschitz Im heurigen Jahr feiert die FF Moos-brunn ihr 110 jähriges Gründungsfest mit der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses. Seit der letzten Festschrift sind somit 10 Jahre vergangen, ein in der Geschichte unserer Feuerwehr kurzer Zeitraum, der jedoch von vielen technischen Änderungen und harter Arbeit geprägt war. Als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Moosbrunn bin ich sicher, dass der Idealismus der Männer, die unsere Wehr vor 110 Jahren gegründet haben, weiterleben wird. Wir sind stolz, am heutigen Tag ein neues und zeitgerechtes Feuerwehrhaus in Betrieb nehmen zu können. Dieses Feuerwehrhaus wurde in erster Linie Dank des Verantwortungsbewusstseins seitens der Moosbrunner Gemeindeverwaltung ermöglicht. Dadurch erfolgt eine Ergänzung unseres zukunftsorientierten Ausbildungs- und Ausrüstungsstandes, die erforderlich wurde, um unserem gesetzlichen Auftrag der Wahrnehmung der örtlichen Feuer- und Gefahrenpolizei nachkommen zu können. Der Neubau war auch deshalb notwendig, da das bisherige Feuerwehrhaus den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprochen hat. In dieser Festschrift finden Sie einen kurzen Rückblick über die Geschichte unserer Wehr, genauer informieren wir Sie über Aktivitäten und Ereignisse der letzten 10 Jahre. Mit 61 Aktiven, 16 Jugendfeuerwehrmännern sowie 9 Reservisten stellen wir im Jubiläumsjahr die höchste Mitgliederzahl seit unserer Gründung. Ein Umstand, der uns hoffen lässt, dass es auch in der Zukunft Menschen geben wird, die Leben, Gesundheit und vor allem viel Freizeit für Sie einsetzen. Für diese Einsatzbereitschaft gebührt allen meinen Kameraden großer Dank und viel Anerkennung. Meinen besonderen Dank möchte ich auch gegenüber den Angehörigen meiner Feuerwehrmänner aussprechen, für ihr Verständnis, wenn unsere Mitglieder im Dienste der Feuerwehr viele Stunden zu jeder Tages- und Nachtzeit nicht zu Hause sein können. In diesem Sinne sei Ihnen versichert, dass im Ernstfall für Ihre Sicherheit gesorgt ist, Sie weiterhin auf die Feuerwehr Moosbrunn und deren Feuerwehrmänner vertrauen können. -7- Im römischen Reich, in der Provinz Norikum, lebte zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian der pensionierte Oberst der zweiten Legion, Florianus. Obwohl Florian als Veteran von den Verfolgungen ausgeschlossen war, wollte er trotz seines Ruhestandes noch treu zu seinen Kameraden stehen. Auf dem Weg zu seinen Kameraden wurde er von einem Reitertrupp aufgegriffen, der die Aufgabe hatte, alle Christen der umliegenden Dörfer aufzuspüren. Nachdem er sich den Reitern gegenüber als Christ bekannte, wurde er von ihnen für seine Dreistigkeit gefoltert. Er überstand Zange, Geißel, Peitsche und Brennen mit den Worten: „Ich habe für den Kaiser so manche Wunde erlitten, warum sollte ich für Christus nicht auch ein paar Schrammen hinnehmen?" Bis zur Bewusstlosigkeit gefoltert, wurde Florian schließlich am 4. Mai 304 n. Chr. mit einem Mühlstein um den Hals in die reißende Enns gestürzt. Nachdem seine Leiche ans Ufer gespült wurde, breitete ein Adler seine Schwingen schützend über ihm aus, bis er von einer frommen Christin begraben wurde. An dieser Stelle wurde später das Augustiner Chorherrenstift Sankt Florian errichtet. Auf Grund seiner aufopfernden Hilfsbereitschaft wurde der später heilig gesprochene Florian zum Schutzpatron der Feuerwehr erklärt. Der heilige Florian schützt aber nicht nur die Feuerwehr, sondern auch Köhler, Schmiede, Kaminkehrer, Zinngießer sowie neu errichtete Häuser. -8- Ich gelobe, meinen Dienst als freiwilliges Feuerwehrmitglied stets gewissenhaft zu erfüllen, meinen Vorgesetzten gehorsam zu sein, Disziplin zu halten und wenn notwenig auch mein Leben einzusetzen, um meinen Mitmenschen zu helfen. Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr! -9- - 10 - Die folgenden Seiten sollen einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Feuerwehr Moosbrunn von der Gründung 1895 bis zum Jahr 2005 geben. In dem darauffolgenden Abschnitt dieser Festschrift wird der Zeitraum zwischen 1995 und 2005 detaillierter und umfassender dargestellt. Die Gründungsmitglieder der Feuerwehr Moosbrunn vom 22. September 1895. Bereits vor der offiziellen Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Moosbrunn am 22. September 1895 gab es eine Ortsfeuerwehr, die einigermaßen organisiert die Brandbe- kämpfung vornahm. Im Gegensatz zu heute waren die Freiwilligen Feuerwehren zu dieser Zeit keine Körperschaften öffentlichen Rechts sondern Vereine. - 11 - Gerade einmal 14 Tage nach der offiziellen Gründung, am 1. Oktober, versammelten sich die Feuerwehrmänner beim Spritzenhaus, da ein Brand in einer umliegenden Gemeinde gesichtet wurde. Im darauffolgenden Jahr 1896 kam es zum ersten Brand in Moosbrunn, der von der neu gegründeten Freiwilligen Feuerwehr bekämpft wurde. Dabei handelte es sich um einen Blitzeinschlag in eine Scheune. 1896 fand der erste Feuerwehrball statt. Aus der noch erhaltenen Abrechnung ist ein Reingewinn von 79 Kronen und 38 Heller ersichtlich. Der erste Großbrand ist in einer Niederschrift aus dem Jahr 1898 verzeichnet, wo von einem Einsatz in Velm berichtet wird, bei dem 15 Häuser und 16 Scheunen abbrannten. Die älteste vorhandene Protokolleintragung stammt aus dem Jahr 1902, aus der hervorgeht, dass bereits eine penible Datenerhebung für statistische Zwecke geführt wurde. Weitere enthaltene Punkte sind die Zusammenarbeit mit der Brandschadenversicherung oder die Existenz einer Feuerwehrunterstützungskasse. Die Freiwillige Feuerwehr war ein wichtiger Auftraggeber für die gewerbliche Wirtschaft der Gemeinde. Auch im kulturellen Leben, so wie bei allen kirchlichen und kommunalen Festen war die Feuerwehr Moosbrunn anwesend. Die Mitglieder der Feuerwehr Moosbrunn am 22. Mai 1910 anlässlich der Fahnenweihe. - 12 - 1908 wirkte die Freiwillige Feuerwehr sowohl bei der Einweihung der Kaiser Franz Josef Jubiläums Volksschule als auch beim anlässlich des 60jährigen Regierungsjubiläums „Seiner Majestät“ abgehaltenen Fackelzug und der feierlichen Einsetzung einer Kaisereiche im Volksschulgarten mit. 1910 fand das durch ein eigens gebildetes Komitee organisierte Fahnenweihefest statt. Im selben Jahr tauchten Berichte über die Feuergefährlichkeit bautechnischer Details auf. Dabei wurde erkannt, dass eine wesentliche Aufgabe während eines Einsatzes der Schutz der vom Brandobjekt benachbarten Gebäude ist. Auch finden sich wieder Hinweise auf die bereits bestehenden Feuerversicherungen. Einem Brandbericht vom März 1925 ist zu entnehmen, dass neben der Moosbrunner noch 9 andere Wehren tätig waren. Dabei wurden neben vier Handspritzen auch noch eine Dampfspritze und drei Motorspritzen verwendet. Feuerwehrübung am Ostermontag 1926: 1. Reihe: Ditschy Georg, Zolles Karl, Lattus Josef, Hochleitner Anton, Schorn Franz, Bergstaller Franz, Wunderler Franz; 2. Reihe: Stummer Johann, Stachelberger Franz, Schweiger Johann, Ditschy Anton, Biller Karl, Zachs Franz, Ungerhofer Heinrich, Renner Josef; 3. Reihe: Preiss, Past Johann, Müller Franz, Pointner Franz, Wittner Franz, Stoisser Franz, Fensl, Höller Franz, Hintermayer Ignaz; vorne: Schottner Leopold, Renner Franz, Höller Johann, Janda Karl. - 13 - 1935 feierte man das 40jährige Bestandsjubiläum, das ein großes Programm mit Kommersabend am Vortag, Weckruf, Feldmesse, Festzug, Schauübung und Tanzunterhaltung enthielt. 1942 brannten innerhalb einer Woche, vermutlich auf Grund von Brandstiftung, die so genannten AuStadl des Hauses Pfisterer (heute Santruschitz) und des Gutes Strauß (heute Frühling) ab. Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges, vor allem in den letzten Kriegsjahren, litten sowohl das Vereinsleben als auch die Einsatzaufzeichnungen. Aus den Unterlagen geht jedoch hervor, dass in den ersten Nachkriegsjahren die Anzahl der erschienen Mitglieder bei den Versammlungen relativ gering war (durchschnittlich 10 statt 30 Mann). Von 1946 bis 1955 existierte in der Moosbrunner Glasfabrik, die zu dieser Zeit der USIA gehörte, auch eine eigene Betriebsfeuerwehr. An dieser Stelle soll an Hand der Schlussformeln darauf hingewiesen werden, wie der unterschiedliche Zeitgeist den Protokollstil beeinflusste: Während bis zum Einmarsch der Nationalsozialisten im März 1938 die Versammlungen mit „Gut Heil“ abgeschlossen wurden, wurde von 1938 bis 1945 „Heil Hitler“ verwendet, das nach dem Krieg bis 1951 wieder von „Gut Heil“ abgelöst und schließlich in diesem Jahr das heute gebräuchliche „Gut Wehr“ eingeführt wurde. Bereits 1946 wurde im März der 40. Feuerwehrball abgehalten. Aus einem Protokoll des Jahres 1947 geht hervor, dass sich das ganze Land und mit ihm auch die Feuerwehr in einer katastrophalen finanziellen Lage befanden. Es wird auch das erste Mal erwähnt, dass die Feuerwehr Moosbrunn den mit Schauübungen und Tanzveranstaltungen umrahmten Kirtag gestaltete. 1951 wird in einem Sitzungprotokoll erstmals der Neubau eines Gerätehauses erwähnt, welches auf dem Grundstück zwischen den Häusern Hauptstraße 53 und 55 erbaut werden sollte. Die Genehmigung musste in dieser Zeit noch durch die Gemeinde Wien erfolgen, da Moosbrunn nach Hitlers Machtübernahme in Österreich in den 23. Wiener Gemeindebezirk eingegliedert und erst 1954 wieder selbstständig wurde. Bei einem mächtigen Hochwasser zu Pfingsten wurde in der Furt durch den Neubach ein mit zwei Pferden bespannter Leiterwagen abgetrieben. Dabei konnte sich der Kutscher selbst retten und die Pferde wurden ca. 100 m flussabwärts durch die Feuerwehr Moosbrunn lebend gerettet. 1952 wurde zum ersten Mal der Florianitag feierlich begangen. Im selben Jahr ereigneten sich auch die - 14 - letzten Scheunenbrände (Frühling, Anna Busesky), wobei sogar Löschzüge der Stadt Wien anwesend waren. Auf Grund des vorjährigen Defizits wurde beschlossen, 1953 und auch 1954 keinen Kirtag abzuhalten. Trotz aller Schikanen war der Baubeginn des neuen Gerätehauses im Frühjahr 1954 und wurde federführend durch den Moosbrunner Baumeister Karl Löffler vorangetrieben. Zur Finanzierung fand auch eine Flugblattaktion mit Haussammlung statt. Als Besonderheit beauftragte man Herrn Anton Staudenherz, eine lebensgroße Statue des Schutzpatrons der Feuerwehren, des Heiligen Florian, herzustellen. 1955 war ein Jahr der glanzvollen Feuerwehrfeste, da sowohl das 60jährige Gründungsjubiläum, verbunden mit einem Bezirksfeuerwehrtag, als auch die Einweihung des neuen Gerätehauses stattfanden. Als Festredner fungierte der damalige niederösterreichische Landeshauptmann Johann Steinböck, den Ehrenschutz übernahm Landesfeuerwehrkommandant Drexler. Im Jahr 1956 wurde die Feuerwehr Moosbrunn zum ersten Mal mit der wettkampfmäßigen Übung vertraut gemacht und nahm bereits 1957 bei den Wettkämpfen in Himberg teil. Da zu dieser Zeit die Alarmierungen zum Großteil nach visueller Wahrnehmung erfolgten, ist ein Brandeinsatz überliefert, bei dem in Ebreichsdorf umgekehrt wurde, da die Einsatzkräfte erfuhren, dass der Feuerschein von einem Brand bei Großmittel stammte. Der viele Jahre in Verwendung gestandene Steyr „Wüstenfuchs“ in einer Aufnahme von 1959. - 15 - Die gesellschaftlichen Höhepunkte 1961 waren ein Feuerwehrkränzchen und ein Feuerwehrball. An den Bezirkswettkämpfen in Wienerherberg nahmen zwei Gruppen teil. Es erschütterte jedoch auch ein tragischer Unfall die Ortschaft, da im Dezember zwei Kinder in die Piesting fielen und ertranken. 1962 wurden am Florianitag zwei neue Einsatzfahrzeuge eingeweiht und die Feuerwehr Moosbrunn war erstmalig vollständig mit Uniformen ausgerüstet. Der damalige Kommandant Lorenz Pointner war zu dieser Zeit Bezirksfeuerwehrrat. Auch die alte Tradition des gemeinsamen „Kirtaganschlagens“ von Feuerwehr und Musik wurde wieder ins Leben gerufen. 1963 fand der erste Feuerwehrausflug statt, der daraufhin viele Jahre zu einem der internen Höhepunkte wurde. Bei einem Einsatz in NeuMitterndorf wurde 1964 bei Löscharbeiten an einer Strohtriste eine verkohlte Kindesleiche gefunden. 1965 gab es eine schwierige Kommandoneuwahl, bei der Johann Baumann mit einem neuen Team zum Kommandant gewählt wurde. Außerdem fanden in diesem Jahr die Bezirkswettkämpfe in Moosbrunn auf der Schillingerwiese statt. Es wurde außerdem beschlossen, jeden Dienstag im Gerätehaus Zusammenkünfte zu veranstalten, bei denen am Gerät geübt wurde. Die erste „nasse“ Übung im Jahr- die Ostermontagübung: v.l.n.r.: Schweiger Johann, Trieb Raimund, Eisner Franz, Pinter Walter, Horak Franz. - 16 - 1966 fand der Bezirksfeuerwehrverbandstag in Moosbrunn statt. 1967 kam es auf Grund der Tatsache, dass der Kommandant ernsthaft überlegte eine Mädchengruppe zu installieren, zu ernsten Turbulenzen. Da zu dieser Zeit die rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich fehlten, musste das Projekt wieder beendet werden. Die dadurch erzeugte Missstimmung führte jedoch zu einigen Austritten. Bei den Wettkämpfen im Jahr 1969 wurden zum ersten Mal das bronzene und das silberne Leistungsabzeichen vergeben. Im Jahr 1970 fand eine für die Feuerwehren gravierende rechtliche Änderung bezüglich der Rechtsgrundlage statt, da das neue Feuerwehrgesetz die Vereine in Körperschaften öffentlichen Rechts umwandelte. Außerdem kam es zu einer massiven Zunahme der Verkehrsunfälle. 1971 kam bei einem tragischen Unfall ein gramatneusiedler Ehepaar ums Leben. 90jähriges Bestandsjubiläum im Sommer 1985: 1. Reihe: Karl Franz, Luntzer Johann, Karl Herbert, Havlik Felix; 2. Reihe: Höller Johann, Past Franz, Luntzer Franz, Stummer Josef, Stummer Herbert, Kögl Anton, Zolles Ernst, Past Robert, Grassl Thomas, Vallasik Erich; 3. Reihe: Stagl Siegfried, Wille Manfred, Amstädter Matthias, Stummer Johann, Zolles Johann, Czachs Paul, Amstädter Georg,; vorne: Trieb Hubert, Santruschitz Franz, Kdt. Baumann Johann, Luntzer Josef, Schottner Leopold. - 17 - 1976 gab es gleich zwei spektakuläre Einsätze, einerseits stürzte ein Betonmischer in der „Horvath Kurve“ um und andererseits fiel ein mit Heizöl beladener LKW in die Piesting. Im Jahr 1977 kam es zur Erfindung des „Blauen Briefs“, der eine schriftliche Austrittsaufforderung beinhaltete und verschickt wurde, falls Feuerwehrmitglieder bei mehreren Anlässen fehlten. 1978 fand nach 30 Jahren die letzte Jahreshauptversammlung im Gasthaus Trieb statt und das Gerätehaus wurde nach mehr als 20jähriger Benutzung mit viel Mühe und Aufwand restauriert. 1979 bekam das Feuerwehrhaus eine neue Sirene, die alte wurde generalüberholt und am Dach der Volksschule wiederaufgestellt. Bei der dramatischen Kommando- wahl 1981 waren drei Wahlgänge notwendig um Siegfried Stagl als Kommandant und Walter Pinter als seinen Stellvertreter zu wählen. Bereits im August wurde eine Neuwahl notwendig, bei der Johann Baumann mit Josef Luntzer als Stellvertreter gewählt wurden. Nach der Wahl wurde eingeführt, dass jeden ersten Montag im Monat eine Zusammenkunft im Gerätehaus abgehalten wird. 1982 schlug Johann Baumann zum ersten Mal einen Zubau für das Gerätehaus vor. Im Jahr 1985 wurde der Moosbrunner Pfarrer Johann Buszek zum Feuerwehrkurator von Moosbrunn und Gramatneusiedl bestellt. Das 90jährige Bestandsjubiläum wurde im Rahmen des Kirtags gefeiert, bei dem auch der Zubau des Gerätehauses eingeweiht wurde. Im Jahr 1990 brannte die OMV- Bohranlage. - 18 - 1986 wurden Josef Luntzer zum Kommandant und Franz Santruschitz zu seinem Stellvertreter gewählt. Bei einem Festakt wurden 1989 ein Rüstlösch- und ein Kommandofahrzeug (RLFA 2000 und KDO) eingeweiht. Bei einem katastrophalen Hagelschlag im Mai konnten die Straßen nur mittels Bagger wieder freigemacht werden. 1990 brannte ein Bohrturm der OMV hinter dem Wasserleitungsbehälter, bei dem eine bis zu 30 m hohe Flamme in den Himmel schoss. Die Feuerwehr Moosbrunn legte dabei eine ca. zwei km lange Schlauchleitung und sicherte die Bohranlage anschließend zwei Tage lang, welches mit einem stattlichen Honorar abgegolten wurde. Seit Anfang der 90er Jahre ist wieder eine deutliche Zunahme der technischen Einsätze, vor allem der Verkehrsunfälle, die oftmals tragisch enden, zu verzeichnen, die sich bis zum heutigen Datum nochmals drastisch verstärkt hat. Im Jahr 1994 wurde die Feuerwehrfahne restauriert. Das 100jährige Jubiläum wurde mit einem besonders feierlichen Florianitag im Jahr 1995 begangen, bei dem ein neues Kleinlösch-fahrzeug (KLF) geweiht, neun Jungfeuerwehrmänner in der Kirche angelobt und die restaurierte Fahne gesegnet wurde. Fahrzeugweihe des Kleinlöschfahrzeuges am 3. September 1995. - 19 - Im Jahr 1996 vollzog sich ein Führungswechsel in der Feuerwehr, da Herbert Karl die Führung der Feuerwehr Moosbrunn übernahm. 1997 wurde für die Feuerwehr ein geschichtsträchtiges Jahr. Am 1. August wurde die Wehr zum größten Einsatz auf eigenem Ortsgebiet gerufen. Das Einsatzobjekt war die „Glasfabrik“, die fast vollständig ein Raub der Flammen wurde. Bei der Jahreshauptversammlung im Jänner 1998 berichtete Kdt. Karl von zwei Mängeln, die bei der letzten Inspektion durch das Bezirksfeuerwehrkommando aufgezeigt wurden. Einer dieser Punkte war die zu kleine und enge Umkleidemöglichkeit im Feuerwehrhaus. Im Juli wählte die Feuerwehr Franz Santruschitz zum neuen Kommandantenstellvertreter. Im Jahr 1999 rüstete sich die Feuerwehr für das nächste Jahrtausend und schaffte eine eigene EDV- Anlage an. Obwohl mehrfach im Vorfeld des Millenniumswechsels 2000 unglaubliche Horrorszenarien prophezeit wurden, verlief das Jahr für die Feuerwehr Moosbrunn relativ unspektakulär. Die Wahl des Kommandos im Jahr 2001 gestaltete sich äußerst turbulent, da bei der ersten Wahlveranstaltung trotz 17 Wahlvorschlägen kein Kandidat für den Kommandantenposten gefunden werden konnte. Bei der zweiten Wahl im März wurde Franz Santruschitz zum Kommandanten gewählt. Im Jahr 2002 wurde der Standort des neuen Feuerwehrhauses an der Hinteren Ortsstraße festgelegt. Im November konnte die Feuerwehr ein Wohnhaus gerade noch den Flammen entreißen, doch leider kam dabei für Hund und Katze jede Hilfe zu spät. 2003 erlebte die Feuerwehrjugend Moosbrunn einen regelrechten Boom, denn mit einem Schlag traten 13 junge Burschen in den Feuerwehrdienst ein. Gegen Ende des Jahres wurde die erste Ausgabe des Informationsblattes „Brand-heiß“ der Öffentlichkeit präsentiert. Weiters wurde mit den Bauarbeiten des neuen Feuerwehrhauses begonnen. 2004 wurde der Rohbau des neuen Feuerwehrhauses fertig gestellt. Der traditionelle Feuerwehrball sprengte in diesem Jahr fast die Kapazitäten des Gemeindefestsaals und kann daher als der Rekordball der jüngeren Vergangenheit betrachtet werden. 2005 war ein besonderes Jahr in der Moosbrunner Feuerwehrgeschichte. So konnte nicht nur das 110jährige Bestehen gefeiert, sondern auch das neue Feuerwehrhaus eröffnet werden. - 20 - Zeitraum Kommandant Stellvertreter Zeitraum 1895- 1910 Georg Höller Ferdinand Past 1895- 1903 Johann Schweiger 1903- 1903 Karl Aigner 1903- 1910 1911- 1922 Karl Aigner Karl Löffler 1911- 1922 1922- 1937 Karl Löffler Johann Schorn 1922- 1926 Franz Wittner 1926- 1934 Anton Winter 1934- 1937 1937- 1939 Anton Winter Leopold Schottner 1937- 1939 1939- 1948 Johann Wille Leopold Schottner 1939- 1943 Karl Löffler 1943- 1948 1948- 1956 Lorenz Pointner Karl Löffler 1948- 1956 1956- 1957 Johann Stummer Josef Höller 1956- 1957 1957- 1965 Lorenz Pointner Anton Hochleitner 1957- 1959 Josef Höller 1959- 1965 Franz Horak 1965- 1967 Johann Brünner 1967- 1968 Johann Brünner 1968- 1971 Johann Baumann 1971- 1972 Hubert Trieb 1972- 1981 1965- 1968 1968- 1981 Johann Baumann Walter Pinter 1981- 1981 Siegfried Stagl Walter Pinter 1981- 1981 1981- 1986 Johann Baumann Josef Luntzer 1981- 1986 1986- 1996 Josef Luntzer Franz Santruschitz 1986- 1996 1996- 2001 Herbert Karl Manfred Wille 1996- 1998 Franz Santruschitz 1998- 2001 Georg Koch 2001- dato 2001- dato Franz Santruschitz - 21 - Zeitraum 1895- 1905 1906- 1915 1916- 1925 1926- 1935 1936- 1945 1946- 1955 1956- 1965 1966- 1975 1976- 1985 1986- 1995 1996- 2004 Summe Einsätze insgesamt 19 11 7 15 15 6 58 62 49 148 343 733 Brandeinsätze 19 11 7 15 15 5 33 37 17 22 90 271 Technische Einsätze 0 0 0 0 0 1 25 25 32 126 253 462 Die Einsatzentwicklung der letzten 25 Jahre 45 40 35 Anzahl 30 25 20 15 10 5 19 80 19 81 19 82 19 83 19 84 19 85 19 86 19 87 19 88 19 89 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 0 Jahr Brandeinsätze Brandhilfeleistungen Brandsicherheitswachen Techn. Einsätze Techn. Hilfeleistungen - 22 - 1784 erließ die niederösterreichische Landesregierung die allgemeine Feuerverordnung, im Jahre 1841 wurden die ersten Feuerwehren im süddeutschen Raum von Karl Metz, der in seiner Fabrik Feuerwehrgeräte erzeugte, gegründet. 1868 wurde dann dem niederösterreichischen Landtag eine Gesetzesvorlage zur Förderung des Löschwesens vorgelegt, worin enthalten war, dass in allen größeren Ortschaften Freiwillige Feuerwehren eingerichtet werden sollten. Während des 2. Weltkrieges wurden die Feuerwehrvereine aufgelöst, doch 1945 wurden die Feuerwehren sofort nach dem Ende der Kampfhandlungen wieder aufgebaut. Die Freiwilligen-, Betriebs- und Berufsfeuerwehren schlossen sich 1948 im Österreichischen Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV) zusammen. Die Feuerwehren wurden schließlich 1970 von Vereinen in Körperschaften öffentlichen Rechts umgewandelt. In der heutigen Zeit unterscheidet man Freiwillige-, Betriebs- und Berufsfeuerwehren, wobei die Freiwilligen Feuerwehren überwiegen. Bei einem Mannschaftsstand von rund 320.000 Mitgliedern sind jährlich ca. 290.000 Einsätze zu bewältigen. Dies geschieht u. a. mit 5.228 Löschfahrzeugen, 3.774 Tank- und Rüstlöschfahrzeugen sowie 25.032 schweren Atemschutzgeräten (Angaben laut der letzten Statistik aus dem Jahr 2003). Schon im Jahr 1902 forderte der Niederösterreichische Landesfeuerwehrverband die Feuerwehren auf, Statistikerhebungen durchzuführen. - 23 - Die Alarmierung der Feiwilligen Feuerwehren geschieht über so genannte Personenrufempfänger, umgangssprachlich bekannt als Pager. Der große Vorteil dieser „stillen Alarmierung“ ist einerseits die bessere Erreichbarkeit der Feuerwehrmänner und andererseits, dass die Sirene nicht so oft verwendet werden muss. Wird die Feuerwehrnotrufnummer 122 gewählt, wird man zur jeweiligen Bezirks- oder Landeswarnzentrale weitergeleitet, welche die zuständige(n) Feuerwehr(en) anschließend nach den im Alarmplan festgesetzten Regeln alarmiert. Gewöhnlich wird bei kleineren technischen Einsätzen ausschließlich über die Personenrufempfänger alarmiert, bei größeren technischen Einsätzen und bei Brandeinsätzen im Normalfall sowohl über die Sirene als auch über die Personenrufempfänger. Der Funk- und Alarmierungsraum der Landeswarnzentrale in Tulln. Links: Die „herkömmliche“ Art der Alarmierung mittels Sirene. Rechts: Die immer mehr verwendete Alarmierung über Funkmeldeempfänger. - 24 - Das nunmehr alte Gerätehaus wurde im Jahr 1955 erbaut und 1985 um einen Mannschaftsraum und ein Magazin erweitert. Nachdem dieses seit längerer Zeit nicht mehr den erforderlichen Bestimmungen entsprach, es viel zu klein geworden ist und auch keine Lagerfläche geboten hat, musste die Planung eines neuen Gerätehauses erfolgen. Eine Vergrößerung des alten Feuerwehrhauses war auf Grund der Bausubstanz und dem zu kleinen Grundstück nicht mehr möglich. Nach der Besichtigung einiger Häuser anderer Wehren wurde ein umfassendes Konzept über Platzbedarf, Raumanordnung und Ausstattung erstellt, und als auch das richtige Grundstück zur Verfügung stand, wurde der Architekt DI Adolf Straitz beauftragt, einen Entwurf zu erarbeiten. Im Sommer 2003 wurde der Einreichplan behördlich genehmigt und die Arbeiten den einzelnen Professionisten übergeben. Baubeginn war im Oktober 2003, im darauf folgenden Jahr wurden der Rohbau und die Außenhülle samt Innenputz und Estrich fertig gestellt. Zuletzt wurden auch die Arbeiten an der Elektro- und Sanitärinstallation und die Inneneinrichtung abgeschlossen, so dass das neue Haus am 22. Mai 2005 feierlich eröffnet werden konnte. Somit hat die Moosbrunner Feuerwehr wieder ein Feuerwehrhaus, das sicherlich Jahrzehnte den Anforderungen entsprechen wird, denn auch auf eine mögliche Erweiterung von Verwaltungs- und Lagerräumen sowie einen Ausbau der Garagen wurde bei der Planung besonders Wert gelegt. Der Wandel der Zeit spiegelt sich auch in hggfh den Moosbrunner Feuerwehrhäusern wider: oben das 1. FF- Haus, rechts das von 1955 bis 2005 verwendete Gerätehaus. - 25 - - 26 - - 27 - RLFA 2000 (Rüstlöschfahrzeug) Das Rüstlöschfahrzeug ist für alle Einsatzarten zu verwenden, da neben der umfassenden Ausrüstung für Brandeinsätze, beispielsweise dem 2000 l Wassertank, auch alle erforderlichen Geräte für technische Einsätze mitgeführt werden. Neben einer formstabilen Hochdruckschnellangriffsleitung, die sich besonders gut bei Zimmer- und Hausbränden für den raschen Lösch- mitteleinsatz eignet, verfügt das RLFA auch über einen Hydraulischen Rettungssatz. Zur Bergung von Fahrzeugen kann die 60 m lange 5t Seilwinde verwendet werden. Weitere mitgeführte Geräte sind u. a. ein Notstromaggregat mit 8 kVA, ein Be- und Entlüftungsgerät, 3 Atemschutzgeräte und eine Tauchpumpe mit einer Leistung von 870 l / min. Marke: Typ: Aufbau: Baujahr: Leistung: Gesamtgewicht: Funkrufname: Besatzung: Pumpe: - 28 - Steyr 15 S 23 Rosenbauer 1989 165 kW (224 PS) 15t Tank Moosbrunn 1:8 Rosenbauer 2400 l/min. KLF (Kleinlöschfahrzeug) Das Kleinlöschfahrzeug ist ebenfalls universell einsetzbar, da es bei Brandeinsätzen für die Löschmittelförderung und bei technischen Einsätzen als Ergänzungsfahrzeug verwendet werden kann, um die Einsatzstelle abzusichern oder gemeinsam mit der Abschleppachse zum Abtransport von fahrunfähigen Fahrzeugen verwendet werden kann. Es verfügt über eine Tragkraftspritze, eine transportable Pumpe, mit deren Hilfe man auch aus schwer zugänglichen Stellen Wasser ansaugen kann. Außerdem besitzt das KLF einen Lichtmast (1x 1000 W und 2x 500 W) mit dem man sehr schnell eine gute Ausleuchtung der Einsatzstelle erreichen kann. Weitere Ausrüstungsgegenstände sind u. a. ein Notstromaggregat mit 3 kVA, drei Atemschutzgeräte, Außenlautsprecher und eine Tauchpumpe mit einer Leistung von 400 l / min. Marke: Typ: Aufbau: Baujahr: Leistung: Gesamtgewicht: Funkrufname: Besatzung: Pumpe: - 29 - Mercedes 410/ 33 Rosenbauer 1995 77 kW (105 PS) 4,6t Pumpe Moosbrunn 1:8 Tragkraftspritze KDO (Kommandofahrzeug) Das Kommandofahrzeug wird bei größeren Einsätzen als mobile Einsatzleitstelle verwendet, bei kleineren Einsätzen jedoch hauptsächlich als Mannschaftstransport- fahrzeug. Im täglichen Gebrauch wird es vor allem für diverse Erledigungen verwendet, z. B. zum Transport der Mannschaft oder von Material. Marke: Typ: Aufbau: Baujahr: Leistung: Gesamtgewicht: Funkrufname: Besatzung: Ausrüstung: - 30 - Renault Traffic Eigenausbau 1988 51 kW (69 PS) 2,4t Kommando Moosbrunn 1:8 bzw. 1:5 Außenlautsprecher Schreibtisch VF (Versorgungsfahrzeug) Das VF wird vor allem für Versorgungsfahrten während den Einsätzen verwendet, da das KDO als Einsatzleitstelle verwendet wird. Anwendungsbereiche wären unter anderem die Verpflegung bei größeren Einsätzen oder das Einsammeln von verschmutzten Geräten und sperrigen Gegenständen. Nicht zu vergessen ist, dass mit dem Marke: Typ: Aufbau: Baujahr: Leistung: Gesamtgewicht: Funkrufname: Besatzung: Ausrüstung: neuen VF wieder zusätzlich 6 Mann an den Einsatzort gebracht werden können. Im täglichen Gebrauch werden ebenfalls viele Erledigungsfahrten absolviert. Das Versorgungsfahrzeug wird zurzeit im Eigenausbau auf ein Feuerwehrfahrzeug umgerüstet. VW Pritsche Eigenausbau 1983 37 kW (50 PS) 2,5t Versorgung Moosbrunn 1:5 Absperrmaterialien Da das erst vor kurzem angekaufte Versorgungsfahrzeug bei Redaktionsschluss für den Feuerwehrdienst im Eigenausbau adaptiert wurde, ist leider noch kein Foto vorhanden. - 31 - Abschleppachse Die Abschleppachse wird zum Abtransport von fahrunfähigen Fahrzeugen verwendet. Die Abschleppachse der Feuerwehr Moosbrunn ist mit einer Hydraulikanlage ausgestattet. Dadurch wird das Arbeiten Typ: Baujahr: Eigengewicht: Zuladung: mit ihr extrem erleichtert, denn die Fahrzeuge müssen nicht mehr mit Muskelkraft, sondern können mittels hydraulischen Stempeln gehoben und abgesenkt werden. THOR R758 1993 350 kg 1,6 t TSA (Tragkraftspritzenanhänger) - 32 - Die zurzeit verwendete persönliche Schutzbekleidung mit angelegter Atemschutzausrüstung der Feuerwehr Moosbrunn sieht folgendermaßen aus: Feuerwehrhelm ex- geschützte Helmlampe Atemschutzmaske Nackenschutz Lungenautomat Tragegurte für das Atemschutzgerät Manometer der Atemluft Schutzjacke ex- geschütztes Funkgerät Feuerwehrgurt Einsatzhandschuhe Einsatzoverall Einsatzstiefel - 33 - Kommando BI Koch Georg OBI Santruschitz Franz Kommandant- Stv. Kommandant V Krumböck Andreas Leiter des Verwaltungsdienstes Chargen und Warte BM Stummer Christian VM Frühling Paul BM Höller Jürgen Zugskommandant I stv. Leiter des Verwaltungsdienstes Zugskommandant II LM Riedl Ralf LM Stummer Michael HLM Karl Herbert Zugstruppkommandant I Ausbilder in der Feuerwehr Zugstruppkommandant II OFM Höllinger Gregor LM Mlakar Andreas OLM Nebenmeyer Andreas Gruppenkommandant I Jugendführer Gruppenkommandant III LM Past Mathias EHLM Redl Josef HLM Czachs Paul Gruppenkommandant II Öffentlichkeitsarbeit Gruppenkommandant IV OLM Vallasik Erich FM Kainzinger Paul OFM Past Thomas Zeugmeister Funkwart Fahrmeister OFM Stummer Markus HFM Stagl Christian Atemschutzwart Feuerwehrmedizinischer Dienst - 34 - Aktive HFM Beuter Andreas FM Blümel Gernot HFM Blümel Josef FM Charvat Michael HFM Eisner Franz HFM Erhart Thomas FM Frauhammer Jürgen HFM Frühling Gerhard HFM Frühling Karl HFM Grassl Thomas FM Hafner Martin HFM Hauer Manfred FM Hauser Martin FM Hauser Thomas PFM Hirt Rene OFM Karrer Christian HFM Kögl Andreas HFM Luntzer Franz HFM Luntzer Johann EOBI Luntzer Josef FM Mlakar Norbert HFM Nagy Karl FM Nagy Daniel OFM Pap Jürgen HFM Past Franz HFM Raab Alfred FM Santruschitz Roland HFM Schuster Roland JFM Bilek Stefan JFM Biller Roman JFM Bruckner Michael JFM Bubich Mathias JFM Hasenöhrl Marvin JFM Kolmar Michael JFM Kotulek Alexander JFM Müller Thomas JFM Lepeska Sebastian JFM Polszter Mario JFM Rauscher Patrick HFM Amstädter Matthias EOBI Baumann Johann HFM Czachs Bernhard HFM Karl Franz FM Raser Gerald EHLM Stagl Siegfried FM Schuster Wolfgang OFM Stagl Harald FM Stefl Johannes HFM Stummer Andreas HFM Stummer Franz HFM Stummer Herbert FM Stummer Lukas FM Stummer Thomas LM Unterhauser Hanspeter FKUR Wilfling Johann FM Winkler Gerald HFM Wunderler Andreas HFM Zolles Ernst HFM Zolles Johann Jugend JFM Rottensteiner Daniel PFM Schachinger René JFM Schmidl Bernhard JFM Schober Mathias JFM Vizthum Christoph Reserve HFM Redl Othmar EV Schottner Leopold Abkürzungen Dienstgrade JFM PFM FM OFM HFM Jugendfeuerwehrmann Probefeuerwehrmann Feuerwehrmann Oberfeuerwehrmann Hauptfeuerwehrmann LM OLM HLM BM OBM Löschmeister Oberlöschmeister Hauptlöschmeister Brandmeister Oberbrandmeister - 35 - HBM VM V BI OBI Hauptbrandmeister Verwaltungsmeister Verwalter Brandinspektor Oberbrandinspektor 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Moosbrunn - 36 - - 36 - - 37 - Der Feuerwehr Moosbrunn liegt eine Menge an der Ausbildung ihrer Mitglieder. Darum beginnen die neuen Feuerwehrmitglieder ihre Ausbildung zunächst in der Jugendfeuerwehrgruppe, wechseln dann in die Ausbildungsgruppe, wenn sie in den aktiven Dienst treten, und werden später in eine der (derzeit) vier Gruppen eingeteilt. Ab dem 16. Lebensjahr sind die Feuerwehrmitglieder berechtigt auf Einsätze zu fahren. Hierfür ist ein fundiertes Wissen notwendig, welches zu Beginn in der eigenen Feuerwehr mit österreichweit einheitlichen Ausbildungsunterlagen, der so genannten Ausbildung 2000, vermittelt wird. Anschließend besuchen die Kameraden den Grund-, Funk- und Atemschutzlehrgang, die auf Bezirksebene abgehalten werden, um das vorher Erlernte zu vertiefen, wiederholen und überprüfen. Damit ist die Feuerwehrbasisausbildung abgeschlossen, doch wie im Berufsleben gilt auch im Feuerwehrwesen heutzutage ein lebenslanges Lernen. Dies geschieht durch die feuerwehrinterne Ausbildung, z. B. bei Gruppen- und Zugsübungen, Atemschutz-, Funkund Maschinistenschulungen, aber auch im Zusammenspiel mit anderen Feuerwehren, z. B. bei Unterabschnittsübungen. Da vor allem der Atemschutzeinsatz physisch und psychisch besonders anstrengend ist, sind in regelmäßigen Abständen zusätzliche ärztliche Untersuchungen vorgeschrieben. Für Führungsfunktionen müssen jedoch weitere Kurse belegt werden, die an der Landesfeuerwehrschule in Tulln angeboten werden. Einige Beispiele dafür wären die Gruppenkommandanten-, Zugskommandanten- und Feuerwehrkommandantenlehrgänge, aber auch technische Lehrgänge. Seit letztem Jahr wird die Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule nicht mehr auf Basis von durchgehenden Kursen angeboten, sondern auf ein Modulsystem umgestellt, um eine bessere Vereinbarkeit zwischen Beruf und Feuerwehr zu erreichen. Da sich das Ortsbild und das Gefahrenpotential in den letzten Jahrzehnten sehr stark verändert haben, musste die Feuerwehr Moosbrunn nicht nur ihre Ausrüstung, sondern auch die Ausbildung an die neue Situation anpassen. Beispielsweise ging im Jahr 2004 der erste Lift in einer Wohnhausanlage in Betrieb und das erste vierstöckige Wohnhaus in Moosbrunn wurde errichtet. Aber auch der Zubau beim Wasserwerk der 3. Wiener Wasserleitung oder Betriebsansiedlungen, z. B. die Fa. Multiplast, beherbergen neue Gefahren, auf welche die Feuerwehr vorbereitet sein muss. - 38 - Die verschiedenen Ausbilder arbeiten heute mit modernsten Methoden und werden dieses System in Zukunft weiterentwickeln. Vor allem der Schulungsraum im neuen Feuerwehrhaus wird einiges in der Ausbildung erleichtern, da dann auch ein Videobeamer, ein PC und eine Flip Chart Tafel zur Verfügung stehen werden. Neben den fundierten theoretischen Schulungen sind auch praktische Übungen ein integraler Bestandteil der Ausbildung. Nicht nur die Theorie ist wichtig in der Ausbildung, sondern auch die praktischen Übungen stellen eine wichtige Komponente der Ausbildung dar. - 39 - - 40 - Vor 19 Jahren begann die Freiwillige Feuerwehr Moosbrunn mit der Ausbildung der Jugend. Die damals 14jährigen Jugendlichen wurden für den aktiven Dienst ausgebildet. Seit 10 Jahren gibt es in der Feuerwehr Moosbrunn eine Jugendgruppe. Man erkannte damals, dass die Ausbildung der 12 bis 15jährigen Jugendlichen sehr wichtig in der Nachwuchsarbeit der Feuerwehr ist. Deshalb stellt die Feuerwehrjugend auch einen wesentlichen Bestandteil der Feuerwehr dar. Mit heurigem Stand umfasst die Feuerwehrjugend 16 Mitglieder. Durch ein wöchentliches Treffen werden die Jungmitglieder mit viel Spiel und Spaß für den aktiven Feuerwehrdienst ausgebildet. Die durchgenommenen Themen beinhalten folgende Schwerpunkte: Im Sommer wird mehr auf die Praxis eingegangen, beispielsweise wie man in einer Löschgruppe arbeitet oder wie das Zusammenspiel von mehreren Fahrzeugen funktioniert und worauf bei einem technischen Einsatz zu achten ist. In den Wintermonaten liegt der Schwerpunkt in einer fundierten Theorieausbildung, zusätzlich findet auch die praktische Funkausbildung statt. Weiters werden durch Suchspiele die Lagerung der Geräte in den Fahrzeugen trainiert und deren Verwendungsmöglichkeiten durchbesprochen. Zusätzlich gibt es im Bezirk diverse Veranstaltungen, an denen die Jugend tatkräftig mitwirkt. U. a. wurde das Melderabzeichen im letzten Jahr mit sehr gutem Erfolg absolviert, in der Vorweihnachtszeit fand außerdem noch ein Fußballturnier statt, bei dem unsere jungen Kameraden stark vertreten waren. - 41 - Der Übergang von der Feuerwehrjugend in den aktiven Feuerwehrdienst wird bei der Feuerwehr Moosbrunn durch die Mitgliedschaft in einer Ausbildungsgruppe erleichtert. In dieser Gruppe finden wöchentlich praktische Übungen statt, die den Gruppenmitgliedern die Einsatzsituationen praxisnah vor Augen führen sollen. Darüber hinaus findet eine intensive theoretische Vorbereitung für Grund-, Funk- und Atemschutzlehrgang statt. Die jahrelange Arbeit sowohl in der Feuerwehrjugend als auch in der Ausbildungsgruppe hat bereits ihre Früchte getragen, denn mehr als 2/3 aller Führungspositionen in der Feuerwehr Moosbrunn werden durch verhältnismäßig junge Kameraden besetzt. Auch eine weitere Statistik bescheinigt der Feuerwehr Moosbrunn eine gute Nachwuchsarbeit, da der Altersschnitt in der Wehr bei ca. 30 Jahren liegt. - 42 - Die Feuerwehr Moosbrunn bietet nicht nur den eigenen Mitgliedern eine fundierte Ausbildung, sondern veranstaltet auch immer wieder Vorführungen, die für die Bevölkerung gedacht sind. Dazu zählen unter anderem die Mitarbeit bei der Aktion „Hallo Auto“ in Zusammenarbeit mit der Volksschule Moosbrunn und dem ÖAMTC, Feuerlöschervorführungen, Feuerlöscherüberprüfungen und Vorführungen zum Thema Brände in der Weihnachtszeit. - 43 - Einen immer wichtigeren Bestandteil nimmt in der heutigen Zeit, auch bei den Freiwilligen Feuerwehren, die Information über die eigenen Tätigkeiten ein. Da die Freiwilligen Feuerwehren zu einem Gutteil von Spenden leben, möchten die Menschen auch darüber informiert werden, was mit ihrem Geld passiert. Darum informiert die Feuerwehr Moosbrunn ihre Gemeindebürger seit dem Jahr 2003 vierteljährlich durch die eigene Feuerwehrzeitung „Brandheiß“. Dabei geben Berichte über aktuelle Einsätze, Übungen, Ausbildung, Wettkämpfe, Veran- staltungen und Feste sowie mitunter auch über persönliche Dinge der Feuerwehrleute Auskunft. Auf der letzten Seite befindet sich immer ein Informationsblatt, z. B. über Gefahren beim Grillen oder die Geschichte des Hl. Florian, das zum Herausnehmen und Aufheben gedacht ist. Auch im Internet ist die Feuerwehr Moosbrunn in Zukunft vertreten. Unter der Internetadresse kann http://www.ff-moosbrunn.at jeder viel Wissenswertes über die Moosbrunner Wehr erfahren. - 44 - Für eine Teilnahme an einem Wettkampf sind neun Kameraden erforderlich, der Wettkampf selbst unterteilt sich in den „Angriff“ und den anschließenden „Staffellauf“. Beim „Angriff“ geht es darum, eine vorgegebene Löschleitung schnellstmöglich und ohne Fehler zu verlegen. Beim „Staffellauf“ müssen acht der neun Teilnehmer jeweils eine Strecke von 50 m zurücklegen und dabei ein Strahlrohr übergeben. Als Startguthaben erhält jede Wettkampfgruppe 500 Punkte. Von diesen werden dann die Fehlerpunkte aus „Angriff“ und „Staffellauf“ sowie die verbrauchte Zeit (1 Punkt pro Sekunde) in Abzug gebracht. Um einen Wettkampf erfolgreich zu absolvieren, muss eine Mindestzahl von 320 Punkten erreicht werden. Jedes Jahr finden Abschnitts-, Bezirks-, und Landesbewerbe statt, wobei eine Feuerwehr berechtigt ist, in ihrem jeweiligen Abschnitt und Bezirk und natürlich bei den Landsfeuerwehrwettkämpfen anzutreten. Zusätzlich wird man auch noch von anderen Abschnitten und Bezirken als Gastgruppe eingeladen. Bei Wettkämpfen kann man sich um das bronzene oder silberne Leistungsabzeichen bewerben, das jedes Jahr bei den niederösterreichischen Landesfeuerwehrwettkämpfen vergeben wird. Im Bewerb Bronze sind alle Funktionen (Gruppenkommandant, Maschinist, Melder, Angriffstruppführer, Angriffstruppmann, Wassertruppführer, Wassertruppmann, Schlauchtruppführer und Schlauchtruppmann) fest vergeben, für den Bewerb Silber werden unmittelbar vor Beginn des Wettkampfes die Funktionen gezogen. Nach dem Ziehen ist ein Sprechen strikt verboten und wird mit Fehlerpunkten bestraft. Zusätzlich zu den oben beschriebenen Wettbewerben finden in der Gegend ein bis zwei „Wettkuppelbewerbe“ pro Jahr statt, wobei der Wettkampf mit dem Ankuppeln der Saugschläuche an die Tragkraftspritze endet. Die Feuerwehr Moosbrunn nimmt seit einigen Jahren wieder regelmäßig an diesen Wettkämpfen, manchmal auch an zusätzlichen Einladungswettkämpfen in anderen Abschnitten und Bezirken, teil. Seit nunmehr drei Jahren arbeitet auch eine zweite Moosbrunner Gruppe sehr erfolgreich. Generell kann man in den letzten Jahren auf sehr gute Leistungen und Platzierungen zurückblicken, darunter zum Beispiel die Überwindung der 400 Punkte Grenze, aber auch Spitzenplatzierungen bei Abschnitts-, Bezirks- und Landesbewerben. - 45 - Die besten Ergebnisse der Moosbrunner Gruppen der letzten Jahre 14.06.2003 Pellendorf (Abschnitt) Bronze A 404,5 Punkte 22.06.2002 Velm (Abschnitt) Bronze A 396,9 Punkte Gramatneusiedl (Abschnitt) Bronze A 393,4 Punkte 19.06.2004 Moosbrunn I: v.l.n.r. stehend: Koch Georg, Schuster Wolfgang, Riedl Ralf, Past Thomas, Stummer Christian, Frühling Paul, Höller Jürgen; sitzend: Pap Jürgen, Höllinger Gregor. Moosbrunn II: v.l.n.r. stehend: Kainzinger Paul, Mlakar Norbert, Stummer Thomas, Past Mathias, Stummer Michael, Hauser Martin; sitzend: Hafner Martin, Hauser Thomas, Santruschitz Roland, Winkler Gerald. - 46 - Das Ziel bei der Leistungsprüfung Technische Hilfeleistung ist ein sicheres und gleichzeitig zügiges Arbeiten, bei dem ein Verkehrsunfall mit Menschenrettung nachgestellt wird. In max. 160 Sekunden müssen eine Verkehrsabsicherung hergestellt, ein doppelter Brandschutz sowie eine ausreichende Beleuchtung aufgebaut und alle erforderlichen Geräte des hydraulischen Rettungssatzes hergerichtet werden. Es sind insgesamt 10 Kameraden dafür notwendig, in der Stufe Bronze sind alle Funktionen (Gruppenkommandant, Maschinist 1 und 2, Melder, Rettungstruppführer, Rettungstruppmann, Sicherungs- truppführer, Sicherungstruppmann, Gerätetruppführer, Gerätetruppmann) fix festgelegt, in der Stufe Silber werden alle Funktionen bis auf den Gruppenkommandanten und die Maschinisten ausgelost und in der Stufe Gold wird zusätzlich auch noch der Gruppenkommandant ausgelost. Außerdem sind ab Stufe Silber themenspezifische Fragen zu beantworten. Eine Moosbrunner Gruppe hat am 19.03.2005 bereits die Leistungsüberprüfung Technische Hilfeleistung in der Stufe Bronze abgelegt und durfte die Urkunde sowie die Abzeichen stolz in Empfang nehmen. V.l.n.r.: Santruschitz Franz, Past Mathias, Höller Jürgen, Riedl Ralf, Stummer Christian, Santruschitz Roland, Hauser Thomas, Mlakar Norbert, Kainzinger Paul, Stummer Thomas, Hauser Martin. - 47 - Der Laurenzi-Kirtag wird jährlich Mitte August im wundervoll idyllischen Pfarrhof abgehalten. Während der Freitagabend überwiegend vom jüngeren Publikum besucht wird, an dem schon Musikgruppen aus der ganzen Welt wie zum Beispiel aus Irland, Afrika oder Mexiko auftraten, findet am Samstag der Dämmerschoppen und am Sonntag der Frühschoppen statt. Jahr für Jahr strömen zahlreiche Besucher in den Pfarrgarten, der in der Umgebung als Veranstaltungsort seines gleichen sucht. Zur Tradition ist auch schon das Programm am Samstagnachmittag geworden. Die Besucher werden an diesem Tag mit einem Scherztriathlon, einem Juxfußballturnier oder auch einer Feuerwehrschauübung unterhalten. Unsere jungen Feuerwehrleute im Kirtagseinsatz. V.l.n.r.: Bilek Stefan, Müller Thomas, Vizthum Christoph, Schachinger René, Nagy Daniel, Schmidl Bernhard, Santruschitz Roland, Schober Mathias, Charvat Michael, Stefl Johannes. - 48 - Seit dem Jahr 2000 betreibt die Feuerwehr Moosbrunn im Dezember und Jänner einen Punschstand, in dem am Samstag und Sonntag nach der Messe ausgeschenkt wird. So mancher Kirchenbesucher oder Spaziergänger erfreute sich schon an den heißen Getränken oder anderen Köstlichkeiten, wie selbst gebackenen Keksen, Schmalzbroten oder Maroni, die dort angeboten werden. In der Adventzeit sorgt die so genannte „FF-Combo“, bestehend aus Feuerwehrmännern, die auch dem Musikverein angehören, mit vorweihnachtlichen Liedern für eine besinnliche Stimmung. Wenn der Wettergott es erlaubt und der Eisteich zugefroren ist, wird die fahrende Punschhütte kurzerhand übersiedelt und es werden die sportbegeisterten EisläuferInnen mit heißem Punsch versorgt. Seit zwei Jahren veranstaltet die Feuerwehr Moosbrunn zu Silvester auch eine Fackelwanderung. Der Umzug beginnt beim Gemeindeamt und führt zum Rodelberg, wo man auf dem höchsten Punkt Moosbrunns bei heißem Punsch und Sekt zum Jahreswechsel ein eindrucksvolles Feuerwerk bewundern kann. Der Punschstand der Feuerwehr Moosbrunn hat sich zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt. - 49 - Glasfabrik Während eines technischen Einsatzes wurde die Feuerwehr Moosbrunn am 1. August 1997 zum größten Einsatz ihrer Geschichte alarmiert. Um 14.15 Uhr meldete Florian Schwechat über Funk einen Brand in einer Lagerhalle der alten Glasfabrik. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, welche Dimensionen dieser Einsatz annehmen wird. Nach dem Eintreffen wurde schnell klar, dass die Mittel der Feuerwehr Moosbrunn nicht ausreichend waren, um diesem Brand Herr zu werden, denn das Feuer griff mit rasender Geschwindigkeit auf angrenzende Objekte über. Um die Dimensionen dieses Brandes zu beschreiben ist es wohl besser Fakten sprechen zu lassen: Im Laufe des Einsatzes vom 1. 8. 1997, 14.15 Uhr bis zum „Brand aus“ am 2. 8. 1997 um 16.00 Uhr brachten 456 Mann von 31 Feuerwehren mit 90 Feuerwehrfahrzeugen in 6291 Einsatzstunden folgende Geräte und Ausrüstungsgegenstände gegen die Feuersbrunst zum Einsatz: 4655 m 74 14 30 27 4000 kg Schlauchmaterial Atemschutzgeräte Wasserwerfer Strahlrohre Einbaupumpen/ Tragkraftspritzen Schaummittel Die Löscharbeiten wurden zusätzlich durch ein eingestürztes Blechdach erschwert, da das Löschwasser nicht bis zu den Brandherden vordringen konnte. Großes Glück hatten die umliegenden Bewohner auch mit dem Wetter, denn der Wind trieb die Rauchgase in nicht bewohntes Gebiet. Zum Schutz der Bevölkerung wurden laufend Messungen der Schadstoffbelastung durchgeführt, wobei zu keiner Zeit eine gefährliche Konzentration nachgewiesen wurde. Dieser Brand war für die Feuerwehr Moosbrunn jedoch nicht mit dem „Brand aus“ vorbei, die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis zum 23. August 1997. - 50 - - 51 - Brandeinsatz Hauptstraße 93 Am 7. August 1996 um 15.10 Uhr wurde die Feuerwehr Moosbrunn zu einem Brandeinsatz in der Hauptstraße Nr. 93 alarmiert. Beim Eintreffen am Einsatzort war kein wirklich großes Ereignis erkennbar, doch aus dem Nebentrakt des Wohnhauses drang dichter Rauch. Die Erkundung gestaltete sich schwierig, da der Wohnbereich des Hauses verschlossen war und die Eigentümer erst am Weg nach Hause waren. Es wurde lediglich festgestellt, dass sich das im Wirtschaftsgebäude unter dem Dach gelagerte Stroh in Brand befand. Von einer Gefährdung des Wohntraktes und des Nachbarobjektes musste trotzdem ausgegangen werden, weshalb ein weiteres Ausbreiten verhindert werden musste. Ebenso wurden weitere Feuerwehren angefordert. Nachdem die Gefahr der Ausbreitung gebannt war und ein großflächiges Löschen des Schwellbrandes unter Einsatz von Löschwasser einen wesentlich größeren Schaden am Gebäude angerichtet hätte, wurde das gelagerte Stroh unter Einsatz von schwerem Atemschutz ausgeräumt. Die Aufräumarbeiten dauerten noch bis zum nächsten Morgen. Einige Zahlen und Fakten zum Einsatz: - 52 - 600 m 21 6 106 16 14 h Schlauchmaterial Atemschutzgeräte, die unzählige Male zum Einsatz kamen Feuerwehren Feuerwehrmänner Fahrzeuge, u. a. eine Drehleiter und der Atemluftcontainer Einsatzdauer Hochwasser Hochwasseralarm im März 2002. Überschwemmungen im Ortsteil Mitterndorf im Jahr 1997. - 53 - Technische Einsätze Speziell in den letzten 10 Jahren sind die Verkehrsunfälle im Einsatzgebiet der FF Moosbrunn drastisch gestiegen. Dementsprechend hoch war die Anzahl von sehr schweren Unfällen, bei denen tragischerweise auch die moderne Ausrüstung und qualifizierte Ausbildung unserer Wehr das Leben der Verunfallten nicht mehr retten konnte. Einer wertfreien Beobachtung zufolge konnte die Feuerwehr feststellen, dass sich auf den Straßen Richtung Trumau und Unterwaltersdorf vermehrt die schweren Unfälle ereignen. Einige Impressionen zu technischen Einsätzen, die durchaus auch als Abschreckung für leichtsinnige Fahrzeuglenker gedacht sind: - 54 - - 55 - - 56 - - 57 - - 58 - - 59 - - 60 - - 61 - - 62 - - 63 - - 64 - - 65 - - 66 - - 67 - - 68 - - 69 - - 70 -