Chronik des Gatshauses „zur Krone“

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Chronik des Gatshauses „zur Krone“
Aus der Geschichte des über 395 Jahre alten Gasthauses
„zur Krone“
in Heitersheim, der Malteserstadt.
Seit etlichen Jahrhunderten trifft man überall Gasthäuser zur Krone an. Allgemein präsentieren sie sich als stattliche Gebäude,
besonders in den wohlhabenden Weinbaugemeiden wie in Auggen, Britzingen, Sulzburg, Staufen, Kirchhofen, um nur wenige zu
nennen. Gleichzeitig erfreuten sie sich auch seit alters her eines guten Rufes.
1618
1660-1739
Das Gasthaus „Zur Krone“ in der Malteserstadt Heitersheim, zählte zu den ältesten
Wirtshäusern. Im Jahre 1618, dem Beginn der Kirchenbücher lesen wir zum ersten Mal vom Kronenwirtshaus.
Damals war Ambros Späth Kronenwirt über die schlimme Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Im Jahre 1659 ist er
im Rhein ertrunken. Da aus der Ehe des einzigen Sohnes nur Mädchen hervorgingen, erwarb Johann Georg
Schütz die „Krone“ um das Jahr 1660. Die Sippe Schütz spielte hierlange Zeit eine bedeutende Rolle. So war
Johann Lorenz Schütz von 1623 – 1663 Vogt. Sein Sohn Anton war bis 1699 sein Nachfolger. Dabei war
die Gemeindeverwaltung unter den strengen Kanzlern der Fürsten von Heitersheim gewiss kein leichtes Amt.
Auf den ersten Kronenwirt Schütz folgte sein Sohn Johann Georg , der in erster Ehe mit Regina Bonnin von
Hausen verheiratet war. Aus dieser Verbindung ging ein Kind hervor. Die Frau starb schon am 29. August 1660
im Alter von 30 Jahren. Aus der zweiten Ehe mit Anna Maria Weißkopf, die Johann Georg Schütz am 21.
November 1660 schloss, gingen neun Kinder hervor. Der Sohn „Georg “ übernahm die Wirtschaft und verwaltete
nebenbei die Posthalterei. Er ehelichte Maria Anna Neumaier am 10. Januar 1700 die ihm vier Kinder gebar.
Doch auch sie starb mit 33 Jahren. Johann Georg überlebte seine Frau um 22 Jahre. Als nächsten Kronenwirt finden
wir seinen Enkel „Franz “ auf der „ Krone“. Er ging mit Lucia Steinle von Norsingen am 13. Juli 1738 die
Ehe ein; sie hatten 14 Kinder. Sein Sohn Georg beschließt die Reihe der Kronenwirte aus diesem Geschlecht. Wie
alle seine Vorfahren, war auch er von Beruf Küfer. Sie stellten 150 Jahre lang „Hofküfer“ der Malteserfürsten.
1740-1832
Danach kaufte Joseph Neumaier, der Metzger, die Krone. Am 29. Mai ehelichte er 1740 Maria Anna
Schmidle . Aus dieser Ehe gingen siebzehn Kinder hervor, sieben Buben und zehn Mädchen. Der Sohn Franz
Anton wurde Nachfolger, der am 24. Oktober 1768 Elisabeth Rötheler von Dottingen heimführte. Zehn
Kinder schenkte der Wirtin das Leben. Diese Eheleute bauten 1777/1778 die „ Krone“ neu auf, ein stattliches
Bürgerhaus, wie es heute noch steht. Über dem Haupteingang befindet sich ein künstlerisch gehauener Sandstein
großen Formates. Oben thront die „ Krone“. Im linken Feld darunter sind die Initialen der Erbauer zu lesen: F. A.
N M und E. R. sowie die Jahreszahl 1778. Im rechten Feld ist ein Ochsenkopf mit Gehörn eingemeißelt. Über dem
das Haubeil, das Signum der Metzgerzunft schwebt, geziert und umgeben von Rankenwerkt, Auch im Torbogen der
Hofeinfahrt befindet sich ein behauener Schlussstein mit den gleichen Anfangsbuchstaben und der Jahreszahl 1778.
Hoch über dem Eingang streckt ein kunstvoll geschmiedetes Wirtshausschild mit der „ Krone“ seinen Arm weit
hinaus und lädt zur Einkehr ein. Franz Anton Neumaier starb am 3. Januar 1806, seine Frau am 2. Juni
1815. Vermutlich war der der Neubau des Gasthauses „Zum Kreuz“ im Jahre 1771 Anlass, auch die „ Krone“
neu zu erstellen. Der Sohn Franz Anton Neumaier folgte als Wirt. Am 3. Februar 1794 ging er mit
Theresia Maria Schmid die Ehe ein. Neun Kinder wurden der Familie geschenkt. Die Mutter starb am 22.
Januar 1840, der Vater folgte ihr acht Jahre später nach.
Der Sohn Karl Friedrich war der letzte „ Kronenwirt“ der Sippe Neumaier, verheiratet mit Rosa Knobel , der
Tochter des Kreuzwirts Joseph Knobel, sechs Kinder wurden ihnen geschenkt, vier Buben, die alle im Kindesalter
starben und zwei Mädchen. Rosa Theresa wurde Schlüsselwirtin in Neuenburg; sie starb bereits im Alter von drei
Monaten. Der Vater wanderte aus nach Amerika und starb dort am 10. August 1858. Die Mutter ging in
Müllhausen eine zweite Ehe ein.
1848-1951
1951
Ein neues Geschlecht zog in die „ Krone“ ein. Bauer Josef Anton Dreyer wurde „Kronenwirt“. Der Stammvater
der Dreyer war in Wölfliswil im Fricktal (Schweiz) beheimatet, war Müller von Beruf und ließ sich auf seiner
Wanderschaft hier nieder. Geboren 1742, gründete er 1774 mit Theres Thoma eine Familie. Sieben Kinder
zogen die Eheleute in der Schweiz auf. Vater Markus starb am 3. Mai 1801, 59 Jahre alt. Frau Theres
überlebte ihren Mann um 27 Jahre und zählte beim Tod am 5. November 1828, 81 Lebensjahre. Erst der Enkel
Josef Anton Dreyer zog mit seiner Frau Maria Ehrler in die „ Krone“ ein. Hochzeit hielten sie am 11.
Februar 1833. Vier Kinder wurden ihnen geboren. Beide Eltern starben im Jahr 1886. Nachfolger war der Sohn
Josef Anton , vermählt mit Wilhelmine Keser von Oberschwärstadt am 27. November 1876. Drei Kinder
wurden ihnen geschenkt Josef Anton, Julius und Kara . Der Vater starb am 21. Januar 1901, die Mutter am
3. Juni 1925. Wiederum übernahm der Sohn Josef Anton die Gaststätte. Am 31. Januar 1910 feierte er mit
Stefanie Müller Hochzeit. Fünf Töchter kamen zur Welt: Leonie, Frieda, Hilda, Anna und Berta . Die
Tochter Frieda verehelichte sich mit August Thoma vom Wittental am 23. Januar 1951. Ein neues Geschlecht
wächst heran, und neue Kronenwirtin trägt denselben Namen, den schon eine ihrer Urahnen vor 200 Jahren getragen
hat (Thoma). Im November desselben Jahres wurde als einziges Kind Sohn Josef Thoma geboren.
1976
Am 11. Februar 1976 ehelichte dieser Christine Gehr aus Eschbach. Aus dieser Ehe gingen 3 Mädchen hervor
Patricia, Katharina und Friederike Thoma . Die „Krone“ wurde in dieser Zeit von einem landwirtschaftlich,
geprägten Gasthaus zu einem 3 Sterne Gasthaus an und umgebaut.
1980-1993
Restauration Kronengewölbekeller bis heute dient er als Restaurant. Eine überdachte Terrasse „die
Arkade“ wurde errichtet, das Stockbauerhaus wurde erworben und diente in den ersten Jahren als Gästehaus.
1995-1996
Neubau des gelben Turmhaus mit Tiefgarage und Ruhegarten, Innenhofterrasse und Tagungsraum im gleichen Zuge
wurde aus dem „zur Krone“ das „Landhotel Krone“
1998-1999
Erweiterung des Haupthauses durch die Künstleretage mit Komfortzimmer und Dachgauben. Eine feste Rezeption
wurde errichtet.
2003-2004
Das Dreyerhaus wurde erworben und liebevoll, komplett restauriert. Heute bietet es Platz für ein Blumen Café, einer
Physiotherapie und einer Dachgeschoß Mietswohnung
2008
Der Wunsch dass eine der Töchter das heute „Landhotel Krone“ weiterführt, ist in Erfüllung gegangen;
Geschäftsübergabe an die jüngste Tochter Friederike Cornelia Thoma .
Eröffnung des Wellnesshauses mit Ruhegarten und zwei neugestalteten Wellnessappartements.
2009
Sanierung und Vergrößerung der Kronenküche
2010
Friederike-Cornelia Thoma ehelichte am 24. Juli 2010 Patrick Rottmann aus Erfurt. Ein neues
Geschlecht zieht in das „Landhotel Krone“ ein. Bis heute kamen aus der Ehe 3 Kinder hervor Kristina-Amélie,
Jonathan-Josef-Joachim und Frida Rottmann.