Long Live Fair Oriana!

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Long Live Fair Oriana!
Donnerstag, 8. September | 19 Uhr
Rathaus St. Veit / Glan
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Long Live Fair Oriana!
Musicke apt for voyce and vialls
Dennoch würde es wenig Sinn machen, wenn die trigonale
als Festival der Alten Musik der englischen Monarchin ein
Konzert aus Anlass ihres Wiegenfestes widmen würde, ist
doch Österreich weder Mitglied des Commonwealth of
Nations noch liegen uns aus dem Buckingham Palace
gesicherte Informationen über einen geplanten trigonaleBesuch der Jubilarin vor.
Viel naheliegender ist hingegen, sich ihrer Namensvetterin
Elizabeth Tudor (1533–1603) – oftmals auch als Elizabeth
I., The Virgin Queen oder Gloriana bezeichnet – zuzuwenden, war jene doch selbst eine versierte Musikerin, die nicht
nur die Laute und das Virginal zu spielen wusste, sondern –
wie uns überliefert ist – sogar noch im fortgeschrittenen Alter regelmäßig und mit großer Begeisterung die schwungvolle Gaillarde zu tanzen pflegte.
In diesem Jahr feiert die Königin von England, Ihre Majestät Queen Elizabeth II., ihren 90. Geburtstag und ist somit
auch die am längsten regierende Monarchin der britischen
Geschichte, sind doch seit ihrer Thronbesteigung immerhin
schon beachtliche 64 Jahre ins Land gezogen.
Elizabeth beschäftigte an ihrem Hof eine Vielzahl bedeutender Komponisten und Musiker von den britischen Inseln
und aus dem Ausland, wobei ihren Landsmännern Thomas
Tallis (1505–1585) und William Byrd (1543–1623) ohne
Zweifel eine besondere Rolle zukam. Beide wurden nicht
nur mit der Auszeichnung Gentleman of the Chapel Royal
bedacht, 1575 übertrug ihnen die wohlwollende Herrscherin auch das Monopol zum Drucken von Musik sowie von
Schriften über Musik. Mit Alfonso Ferrabosco (1575–1628)
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und Augustine Bassano (ca. 1526–1604) standen weiters
zwei Komponisten italienischer Abstammung in Diensten
des Hofes, doch auch die französische Kultur spielte eine
wichtige Rolle in der englischen Gesellschaft jener Zeit.
So fanden beispielsweise Chansons von Claudin de Sermisy
(ca. 1490–1562) und Orlando di Lasso (1532–1594) Eingang in englische Handschriftensammlungen und wurden
von heimischen Musikern bearbeitet und ausgeschmückt. Die musikaffine Königin pflegte jeden Sommer London zu
verlassen und begab sich auf Rundreise durch ihr Königreich, um die Landsitze ihrer Hofedelleute zu besuchen,
wo sie mit Liedern apt for voyce and vialls (geeignet für
Singstimme und Gamben) unterhalten werden wollte. Immer wieder wurden auch für besondere Anlässe – wie zum
Beispiel die Feiern zum Jahrestag ihrer Thronbesteigung –
Kompositionen in Auftrag gegeben, und gegen Ende ihrer
langen Regierungszeit veröffentlichte Thomas Morley (ca.
1557–1602) im Jahr 1601 unter dem Titel The Triumphs of
Oriana zu Ehren von Elizabeth gar eine Sammlung von
Madrigalen vieler der damals führenden englischen Komponisten. des Musizierens im goldenen elisabethanischen Zeitalter zu
neuem Leben erwachen.
Elegante Tänze von Anthony Holborne, Augustine Bassano,
Thomas Morley und John Dowland, »Songs in the Queen's
Praise« von William Byrd und Edward Johnson sowie
Musikstücke aus den Choirboydramas – den Bühnenwerken
ihrer Sängerknaben, deren Aufführungen Elizabeth so gerne beiwohnte – erklingen an diesem Abend ebenso wie instrumentale Fantasien ihrer Hofkomponisten, in denen das
komplexe Zusammenspiel der Gamben in besonderer Weise
zur Geltung kommt, sowie Lobeshymnen auf die Monarchin in Vertonungen von Komponisten, deren Werke sich
auch in The Triumphs of Oriana finden.
Das Rose Consort of Viols, eines der renommiertesten Gambenconsorts unserer Tage, die wunderbare französische
Sopranistin Claire Lefilliâtre – sie ist auch Titelheldin der
heurigen trigonale – sowie die unserem Publikum schon
seit 2009 ans Herz gewachsene englische Mezzosopranistin Clare Wilkinson mit ihrer unvergleichlichen Stimme
lassen für uns die erstaunlich reiche Vielfalt und Tradition
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Claire Lefilliâtre – Sopran
Clare Wilkinson – Mezzosopran
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The Rose Consort of Viols
Ibi Aziz
John Bryans
Alison Crum
Andrew Kerr
Roy Marks
Die Biografien von The Rose Consort of Viols
finden Sie ab Seite 72.
Claire Lefilliâtre begann im Alter
von sechzehn Jahren ihr Gesangsstudium am Conservatoire National de
Région de Caen, wo sie ihr Abschlussexamen in Gesang und Musikgeschichte
machte. Parallel zu einem Theater- und
Filmstudium an der Université de Caen nahm sie Unterricht
bei Alain Buet am ENM d'Alençon, der sie zur Alten Musik führte und für ihre künstlerische, stilistische und pädagogische Ausrichtung prägend wurde. Es folgten Studien
bei Eugène Green und Benjamin Lazar in Deklamation und
barocker Gestik.
Seit einigen Jahren setzt sie ihr Studium bei Christine
Schweitzer fort. Ihre Vertrautheit mit dem barocken
Repertoire ließ sie zur bevorzugten Interpretin zahlreicher
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Ensembles werden und führte sie an viele französische und
ausländische Bühnen, darunter der Salle Gaveau, das Festival de Beaune, die Opéra de Rouen, die Opéra d'Avignon,
das Festival in Utrecht, die Sankt Petersburger Philharmonie, der Palau de la Mùsica in Barcelona, der Palais des
Beaux Arts in Budapest, das Festival Bozar in Brüssel, das
Concertgebouw in Amsterdam sowie zu Veranstaltern in
Tokio und Buenos Aires.
Seit 1999 ist Claire die zentrale Interpretin der Produktionen von Le Poème Harmonique unter der Leitung von
Vincent Dumestre. Ihre Konzerte und Aufnahmen mit
diesem Ensemble, seien es Werke von Etienne Moulinié,
Pierre Guédron, Antoine Boesset, Emilio de Cavalieri,
Il Fasolo oder französische Romanzen, werden einhellig
von der Presse gewürdigt. Claire sang 2004 an der Opéra
d'Avignon und 2005 am Théâtre Royal in Versailles die
weibliche Rolle in den Zwischenspielen von Le bourgeois
gentilhomme von Lully und Molière. 2006 verkörperte sie
die Titelrolle in Marazzolis Oper La vita humana u.a. im
Concertgebouw in Utrecht und beim Festival in Ambronay.
2008 sang sie Hermione in Cadmus et Hermione von Lully
(Inszenierung: Benjamin Lazar) an der Opéra Comique,
dann am Théâtre des Arts in Rouen. Ebenfalls 2008 sang
sie den Annius in La clemenza di Tito von Mozart (Inszenierung: Alain Garichot) am Théâtre des Arts in Rouen.
Ihr trigonale-Debüt gab Claire im vergangenen Jahr – gemeinsam mit dem Ensemble Stylus Phantasticus unter der
Leitung von Friederike Heumann.
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Die englische Mezzosopranistin Clare
Wilkinson liebt das Musizieren in den
unterschiedlichsten Besetzungen und
fühlt sich im Barockorchester, im Gamben- oder im Vokalconsort gleichermaßen zuhause. Besonders gefragt ist sie
als Bach-Interpretin und wirkte in Aufführungen all seiner
großen Werke als Altsolistin unter Sir John Eliot Gardiner
mit, wobei das Konzert mit der Kantate 170 – Vergnügte
Ruh – im Köthener Spiegelsaal sowie die Aufführung der
Matthäuspassion in der Thomaskirche in Leipzig als Höhepunkte zu nennen sind. Zu ihren Bach-Einspielungen
zählen das Magnificat (J. Butt), Welt, Gute Nacht (J.E.
Gardiner), die Johannes- und die Matthäus-Passion (J. Butt),
die Markus-Passion (M.A. Willens) und Trauer-Musik (A.
Parrott – Critics' Choice, The Gramophone) u.a.
In den vergangenen Jahren arbeitete sie außerdem mit dem
Ensemble Florilegium, Jos van Veldhoven (NBS), Laurence
Cummings (RSNO), Adàm Fischer (SCO), Bart Van Reyn (Le
Concert d'Anvers), Gijs Leenaers (Concertgebouw Chamber
Orchestra), Mats Bertilsson (Drottningholm Baroque) und
Philip Pickett (New London Consort) zusammen.
Clare konzertiert auch regelmäßig mit den Gambenconsorts
The Rose Consort of Viols und Fretwork und unternimmt mit
diesen ausgedehnte Streifzüge durch das Repertoire von
William Byrd bis Tan Dun.
Sehr gern steht Clare auch auf der Opernbühne: Unter
anderem sang sie die Venere in C. Monteverdis Ballo dell'
Ingrate (BBC Proms), die Galatea in G.F. Händels Acis und
Galatea (London Handel Festival), die Mezzo-Partie in
David Langs Little Match Girl Passion (Cryptic Theatre),
wirkte in I Fagiolinis 'Secret Theatre'-Projekt The Full Monteverdi mit und gab den Amore in C.W. Glucks Orfeo (Ministry of Operatic Affairs). Im Rahmen der von der Kritik
hoch gelobten Show Death Actually von GOTcompany auf
dem Spitalfields Festival 2014 brachte sie Motetten von J.S.
Bach in inszenierter Form zur Aufführung.
Zahlreiche Komponisten haben Clare Werke gewidmet,
wobei jene von John Joubert, Duncan Druce und ihrem
Vater Stephen Wilkinson von ihr in der Wigmore Hall in
London uraufgeführt wurden. Eine CD mit Stücken von
Stephen erschien 2016.
Mit ihrer eigenen Gruppe Courtiers of Grace hat sich Clare
auf Programme spezialisiert, in denen sie in Musik und Lesungen Geschichten erzählt. Die Formation gab ihr Debüt
im Rahmen der trigonale 2014.
Neben den erwähnten Aufnahmen beinhaltet Clares reiche
Diskographie unter anderem Monteverdis Orfeo (A. Parrott),
den mit dem Gramophone Award ausgezeichneten Messiah
(J. Butt), Mynstrelles with Straunge Sounds sowie das für den
Gramophone Award nominierte Adoramus Te (beide mit The
Rose Consort of Viols). The Silken Tent (Fretwork) mit zwei nie
zuvor aufgenommenen Liedern von William Byrd ist über
die Website des Ensembles Fretwork erhältlich.
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Die Kritik beschrieb sie als »makellos … atemberaubend …
himmlisch« (Early Music America), »… betörend« (Guardian), »eine der besten jungen Sängerinnen des RenaissanceRepertoires« (Independent).
www.clare-wilkinson.com
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