Das Tarrafal Football for Hope Centre
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Das Tarrafal Football for Hope Centre
Das Tarrafal Football for Hope Centre / Bildungszentrum Tarrafal in Wort, Bild und Daten 2015 Inhalt Allgemeine Information über die Datensammlung ............................................................................................................................... 2 Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer..................................................................................................................................................... 2 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bildungsprogramme ........................................................................................................ 3 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sport- und Kulturprogramme...................................................................................... 4 Gesamtentwicklung der Anzahl Teilnehmerinnen und Teilnehmer .......................................................................................... 5 Geschlecht aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer der regelmässigen und täglichen Programme .................................. 5 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltungen ............................................................................................................... 6 Die Bildungsprogramme .............................................................................................................................................................................. 7 Allgemeine Erklärungen zu den Bildungsprogrammen .................................................................................................................. 7 Tägliche oder wöchentliche Unterrichtseinheiten 2015 .............................................................................................................. 8 Monatliche Aufteilung der täglichen oder wöchentlichen Programmeinheiten 2015 ........................................................... 9 Anzahl an durchgeführten Veranstaltungen 2015 ........................................................................................................................ 10 Monatliche Aufteilung der Veranstaltungen 2015 ........................................................................................................................ 11 Entwicklung der Schulnoten ..................................................................................................................................................................... 12 Allgemeine Erklärung zu den Schulnoten ....................................................................................................................................... 12 Positive-negative Tests ........................................................................................................................................................................ 12 Entwicklung der Schulnoten............................................................................................................................................................... 12 Schulnoten (1. bis 6. Schulstufe) 2014/2015 .................................................................................................................................. 12 Positive-negative Tests ........................................................................................................................................................................ 13 Entwicklung der Schulnoten............................................................................................................................................................... 13 Schulnoten (7. bis 12. Schulstufe) 2014/2015 ................................................................................................................................ 13 Interne Evaluation ....................................................................................................................................................................................... 14 Allgemeine Erklärungen ...................................................................................................................................................................... 14 Die Entwicklung der einzelnen Evaluierungsbereiche ................................................................................................................. 14 Durchschnitt aller internen Evaluierungsnoten 2014/2015 ....................................................................................................... 14 Evaluierung des Computerunterrichts ................................................................................................................................................... 15 Allgemeine Erklärungen ...................................................................................................................................................................... 15 Notendurchschnitt der Tests ............................................................................................................................................................ 15 Durchschnittsnoten der Evaluierung durch die Ausbilderin ...................................................................................................... 16 Zusammenfassung ....................................................................................................................................................................................... 17 Die bezeichnensten positiven Zahlen dieses Berichtes .............................................................................................................. 17 Lessons learned ..................................................................................................................................................................................... 17 Erfolgsgeschichten ....................................................................................................................................................................................... 18 Carla und ihre Entwicklung ................................................................................................................................................................ 18 Maria und ihre Entwicklung ................................................................................................................................................................ 18 Delta Cultura in den sozialen Netzwerken .......................................................................................................................................... 19 1 Allgemeine Information über die Datensammlung Delta Cultura Cabo Verde (DCCV) sammelt und verarbeitet die in diesem Bericht verwendeten Zahlen und Graphiken in der online software Infocus. DCCV kann dieses Programm dank einer Kooperation mit streetfootballworld und Acumen Social Technologies seit 2012 gratis nutzen. Die Daten in diesem Bericht beziehen sich entweder auf das Jahr 2015 oder das Schuljahr 2014/2015. Der Zeitraum ist in den einzelnen Abschnitten jeweils erwähnt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Die Daten über die Anzahl, das Geschlecht sowie das Alter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind in drei Abschnitte geteilt: 1. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der täglichen oder wöchentlichen Bildungsprogramme Hausaufgabengruppen (täglich) Nachhilfegruppen (täglich) Pädagogische Lernspiele auf und abseits des Fussballplatzes (täglich) Computerunterricht (zweimal wöchentlich) Kunstunterricht (zweimal wöchentlich) Freier Internetzugang (täglich) Musikunterricht (zweimal wöchentlich) 2. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der regelmässigen Sport- und Kulturprogramme A-Frauenteam (zweimal wöchentlich Training, Spiele an den Wochenenden, Teilnahme an der regionalen Meisterschaft) A-Männerteam (zweimal wöchentlich Training, Spiele an den Wochenenden, Teilnahme an der regionalen Meisterschaft) Batucadeiras (singing-drumming-dancing tradition for girls and woman, rehearsal twice a week, organization and participation at cultural activities) 3. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltungen Kulturelle Veranstaltungen Aufklärungsveranstaltungen Sportveranstaltungen Musikworkshops Weiterbildung Angestellte 2 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bildungsprogramme Gesamt sind für das Schuljahr 2015/2016 247 Kinder und Jugendliche in den Bildungsprogrammen eingeschrieben. Genderaufteilung männlich weiblich Aufteilung nach Alter und Geschlecht männlich weiblich 3 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sport- und Kulturprogramme Gesamt sind Anfang 2016 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Programmen registriert. Genderaufteilung männlich weiblich Aufteilung nach Alter und Geschlecht männlich weiblich 4 Gesamtentwicklung der Anzahl Teilnehmerinnen und Teilnehmer Zunahme von 108 % von 2012/2013 bis 2015/2016 Geschlecht aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer der regelmässigen und täglichen Programme Diese Graphik bezieht sich auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der regelmässigen Programme die für das Schuljahr 2015/2016 registriert sind. Gesamt sind 317 Kinder, Jugendliche und Erwachsene registriert. männlich weiblich 5 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltungen Gesamt haben an den Veranstaltungen 2015 3508 Kinder und Jugendliche teilgenommen. Bei den Grossveranstaltungen wie dem monatlichen Kinderfussballturnier für U7, U9, U11 und U13 wurde die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geschätzt. Genderaufteilung männlich weiblich Aufteilung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Alter und pro Monat Jünger als 15 Jahre Älter als 15 Jahre 6 Die Bildungsprogramme Allgemeine Erklärungen zu den Bildungsprogrammen In diesem Kapitel erfolgt die Aufteilung in Programme die täglich oder wöchentlich stattfinden und in Veranstaltungen die monatlich oder regelmässig stattfinden. Die täglichen oder wöchentlichen Programme sind: Bildungsprogramme (das ganze Jahr hindurch) Hausaufgabengruppen (täglich) Nachhilfegruppen (täglich) Pädagogische Lernspiele auf und abseits des Fussballplatzes (täglich) Computerunterricht (zweimal wöchentlich - das ganz Jahr hindurch) Fussballtraining (zweimal wöchentlich - das ganz Jahr hindurch) Kunstunterricht (zweimal wöchentlich - das ganz Jahr hindurch) Musikunterricht (zweimal wöchentlich - seit November 2015) Die wichtigsten Veranstaltungen: Sportveranstaltungen (monatliches Turnier für U7, U9, U11, U15 und Mädchenteam; regelmässig Spiele für alle anderen Altersklassen - U17, A-Männer- und Frauenteam) Aufklärungsveranstaltungen (regelmässig Veranstaltungen zu relevanten Themen wie AIDS, Drogenmissbrauch, Gewalt, etc.) Kulturveranstaltungen (regelmässige Teilnahme der Batucogruppen an lokalen und regionalen Festivals) Musik Workshops (regelmässig das ganze Jahr hindurch; seit November zweimal wöchentlich) Weiterbildung Angestellte (regelmässig das ganze Jahr hindurch) 7 Tägliche oder wöchentliche Unterrichtseinheiten 2015 Gesamt hat DCCV 2015 5532 Unterrichtseinheiten durchgeführt. Bildungsprogramme (3491 Einheiten) Computerunterricht (901 Einheiten) Fussballtraining (507 Einheiten) Kunstunterricht (401 Einheiten) Batuco (210 Einheiten) Musikunterricht (22 Einheiten) Computerunterricht - freier Internetzugang Hausaufgabengruppen - Kinder helfen sich gegenseitig Fussballtraining - Lernspiele Musikunterricht 8 Anzahl Programmeinheiten Monatliche Aufteilung der täglichen oder wöchentlichen Programmeinheiten 2015 Bildungsprogramme Computerunterricht Fussballtrainings Kunstunterricht Batuco Musikunterricht Kunstunterricht Batuco - traditioneller Trommel-Tanz-Gesang Workshop mit Coaches across continents Lernspiele auf und abseits des Fussballplatzes 9 Anzahl an durchgeführten Veranstaltungen 2015 DCCV hat 2015 gesamt 82 Veranstaltungen durchführt. Sportsveranstaltungen Aufklärungsveranstaltungen Kulturveranstaltungen Musik workshops Weiterbildung Angestellte Manchmal kommen auch die ganz Kleinen ... Aufklärungsveranstaltungen Rhythmus workshop Autos aus Wasserflaschen basteln 10 Anzahl der Veranstaltungen Monatliche Aufteilung der Veranstaltungen 2015 Sportveranstaltungen Aufklärungsveranstaltungen Musik workshops Weiterbildung Angestellte Kulturveranstaltungen Schmutzig werden auf dem Platz ... ... und im Keramikworkshop Footvolley Turnier Reifenpark 11 Entwicklung der Schulnoten Allgemeine Erklärung zu den Schulnoten Alle Zahlen in diesem Kapitel beziehen sich auf das Schuljahr 2014/2015. Die Schulnoten in Kap Verde gehen von 1 bis 20, wobei 20 die beste Note ist und von 10 abwärts negativ. Das Schuljahr in Kap Verde ist in Trimester geteilt. In jedem Trimester müssen die Kinder zwei Tests absolvieren. Die erste bis zur sechsten Schulstufe wird als Grundschule bezeichnet. Von der siebten bis zur zwölften Schulstufe Gymnasium. Positive-negative Tests (1. bis 6. Schulstufe) positiv Entwicklung der Schulnoten (1. bis 6. Schulstufe) negativ Verbessert Konstant Schulnoten (1. bis 6. Schulstufe) 2014/2015 Portugiesisch Mathematik 12 Sachunterricht Verschlechtert Positive-negative Tests (7. bis 12. Schulstufe) positiv Entwicklung der Schulnoten (7. bis 12. Schulstufe) negativ Verbessert Konstant Verschlechtert Die obigen Graphiken zeigen die Entwicklung zwischen jedem Test. Dementsprechend wir auch eine Verschlechterung von 20 (beste Note) zu 19,5 bereits als solche gewertet. Dies erklärt den hohen Anteil an Verschlechterungen. Schulnoten (7. bis 12. Schulstufe) 2014/2015 Portugiesisch Englisch Mathematik Französisch Im Schuljahr 2014/2015 mussten 30 von 267 Kindern (11,2 %) das Schuljahr wiederholen. 13 Interne Evaluation Allgemeine Erklärungen Die Schulnoten als Indikator zu verwenden ist durchaus sinnvoll aber auch nicht zu 100 % genau. Oft schreiben die Kinder bei den Schultests voneinander ab und/oder der Lehrer hilft ihnen. Deshalb hat DCCV beschlossen auch eine interne Evaluation durch die Betreuerinnen und Betreuer des Zentrums durchzuführen. Evaluiert werden Kinder von der 1. bis zur 4. Schulstufe. Evaluiert werden: schreiben, lesen, rechnen und Verständnis der portugiesischen Sprache. Die Entwicklung der einzelnen Evaluierungsbereiche Schreiben Lesen Rechnen Verbessert Konstant Verständnis portugiesisch Verschlechtert Durchschnitt aller internen Evaluierungsnoten 2014/2015 Die Betreuerinnen und Betreuer verwenden Noten von 1 bis 5, wobei 5 die beste Note ist. Zweite Evaluierung Durchschnitt aller Noten Erste Evaluierung Schreiben Lesen Rechnen 14 Verständnis portugiesisch Evaluierung des Computerunterrichts Allgemeine Erklärungen Um den Computerunterricht zu evaluieren verwendet DCCV zwei Methoden: Test (zweimal jährlich) und Evaluierung durch die Ausbilderin (zweimal jährlich). Alle Zahlen beziehen sich auf das Schuljahr 2014/2015. Notendurchschnitt der Tests Noten von 1 bis 20 wobei 20 die beste Note ist. Erster Test Oktober 2014 Notendurchschnitt: 12,12 Zweiter Test Juni 2015 Notendurchschnitt: 13,70 Entsprechend den obenstehenden Graphiken haben sich die Noten um 7,9 % verbessert. 15 Durchschnittsnoten der Evaluierung durch die Ausbilderin Noten von 1 bis 5, wobei 5 die beste Note ist. Erste Evaluierung Excel Moving the mouse with accuracy Zweite Evaluierung Navigate Research with in the confidence internet Typing Using the keyboard Word Entsprechend den obenstehenden Graphiken haben sich die Noten um 13,70 % verbessert. 16 Zusammenfassung Die bezeichnensten positiven Zahlen dieses Berichtes Zunahme der Teilnehmerinnen und Teilnehmer um 108 % von 2012/2013 (152) bis 2015/2016 (317). Gesamtanzahl der regelmässigen Bildungsprogramme 2015: 5532 Gesamtanzahl der Bildungsprogramme: 3.491 Gesamtanzahl der Computerunterrichtseinheiten: 901 Gesamtanzahl der Fussballtrainings: 507 Zusätzlich zu den regelmässigen Bildungsprogrammen hat DCCV 2015 zusätzlich 82 SportKultur- und Aufklärungsveranstaltungen durchgeführt. Gesamt haben daran 3508 Kinder teilgenommen. 89,8 % aller Schulnoten der Grundschüler (1. bis 6. Schulstufe) waren positiv. In der zweimal jährlichen internen Evaluierung haben sich 41,3 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbessert. 57,5 % blieben konstant und nur 1,2 % haben sich verschlechtert. Lessons learned Die Evaluierung der Schulnoten zeigt, dass je älter die Kinder werden, umso grösser werden ihre Schulprobleme. 30 von 267 Kindern (11,2 %) und Jugendlichen mussten das Schuljahr 2014/2015 wiederholen. 25,9 % der Schultests waren negativ. DCCV hat hierfür einige Ursachen ausgemacht: Schlechte portugiesisch Kenntnisse. Für die Kinder und Jugendlichen ist diese Sprache ausschliesslich Schulsprache. Diese schlechten portugiesisch Kenntnisse führen zu sturem Auswendiglernen anstatt zu wirklichem Verständnis der Materie. Und das führt natürlich zu Desinteresse an Lernen und Schule. Massnahmen die DCCV ergriffen hat und ergreifen will um dem entgegenzuwirken: Einsatz von Lernspielen, auch Fussballspielen, in denen die Kinder portugiesisch sprechen müssen. (Durchbrechen der Idee, dass portugiesisch reine Schulsprache ist.) Die Kinder motivieren portugiesisch zu reden. Anstrengungen mehr Freiwillige aus Portugal zu gewinnen (im November/Dezember 2015 waren es drei). Ab September 2016 wird es im Bildungszentrum einen Kindergarten geben. Die ersten Monate 2016 werden genutzt und die Programme, die sich auf kindgerechtes Sprachtraining konzentrieren sollen, vorzubereiten. DCCV ist überzeugt, dass das frühe Lernen der portugiesischen Sprache den Kindern die gesamte Schulkarriere hindurch zu Gute kommen wird. DCCV versucht natürlich auch laufend die Programme für die älteren Kinder und Jugendlichen zu verbessern und attraktivere Angebote zu finden (Musikunterricht, Diskussionsgruppen, etc.). In den wöchentlichen Teammeetings kommt DCCV immer wieder zu dem Schluss, dass wenn der Verein die Ziele wie Armutsbekämpfung, Schaffung von Zukunftsperspektiven, etc. erreichen will, das Bildungszentrum zu einer Privatschule (natürlich kostenlos) mit Öffentlichkeitsrecht werden muss. Derzeit verbringen die Kinder 3 Stunden täglich im 17 Zentrum, aber 6 Stunden in den öffentlichen Schulen. Der Kindergarten ist der erste Schritt auf diesem Weg. Erfolgsgeschichten DCCV arbeitet stark an der Verbesserung des Selbstvertrauens, des kritischen Denkens und der Kommunikationsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen. DCCV hat bereits mehrere Versuche unternommen diese Eigenschaften zu evaluieren. Aber die Ergebnisse der Diskussionsgruppen und Umfragen waren nicht zufriedenstellend. So hat sich DCCV dafür entschieden Geschichten von Kindern zu erzählen, die die Wirkung der Bildungsprogramme auf die Kinder zeigen soll. Dieser Bericht beinhaltet zwei dieser Geschichten. Da in diesen Erzählungen auch über den sozialen Hintergrund der Kinder erzählt wird, hat sich DCCV dazu entschieden die Erzählungen ohne Fotos und mit geänderten Namen zu präsentieren. Carla und ihre Entwicklung Carla ist 8 Jahre alt. Sie geht jetzt in die dritte Klasse. Sie besucht das Bildungszentrum seit dem Beginn des Schuljahres 2013/2014. Carla hat einen sehr schwierigen sozialen Hintergrund. Ihre Mutter ist schwere Alkoholikerin und der Vater ist ihr unbekannt. Sie lebt mit ihrer Schwester die selbst schon zwei Kinder hat. Sie leben in einem dieser alten portugiesischen Häusern in einem Dorfteil der für Armut, Gewalt und Alkohol berüchtigt ist. Vergangenes Jahr als Carla bereits das Zentrum besucht hat, hat es Feuer in ihrem Haus gegeben. Es ist niemandem etwas passiert, aber die Familie hat auch noch die wenigen Dinge verloren die sie besessen haben. Carla hat auch ihre gesamte Schulausstattung in dem Feuer verloren. Als Carla 2013 ins Zentrum kam, stellte sie für die Betreuerin eine grosse Herausforderung dar. Sie war im Umgang mit anderen Kindern sehr gewaltbereit. Sie hat auch oft gestohlen. Sowohl bei anderen Kindern als auch im Kunstunterricht. Sie hatte überhaupt keine Motivation zu lernen. Heute hat sich ihr Verhalten in vielen Bereichen grundlegend verändert. Natürlich hat sich ihre Gewaltbereitschaft nicht in Luft aufgelöst, natürlich beeinflusst sie ihr soziales Umfeld weiterhin nicht auf die beste Art und Weise, aber sie hat sich sehr positiv entwickelt. Früher war Carla schwer dazu zu bewegen die Hausaufgaben zu machen. Heute will sie so schnell wie möglich damit fertig werden, damit sie den kleineren Kindern bei deren Hausaufgaben helfen kann. Sie ist ein sehr wiffes Mädchen, liebt Mathematik, versteht sehr schnell und es war ein leichtes ihre Schulnoten wesentlich zu verbessern. Sie hat das Schuljahr 2014/2015 problemlos absolviert (Notendurchschnitt von 17,5 von möglichen 20) und hat auch im laufenden Schuljahr keine Schwierigkeiten. Carla fühlt sich im Bildungszentrum offensichtlich sicher und gut und sie hat nicht nur aufgehört zu stehlen, sondern erklärt jetzt auch gerne den anderen warum man das nicht tun soll. Maria und ihre Entwicklung Maria ist 11 Jahre alt. Sie geht in die 6. Klasse. Sie ist seit 2013 im Bildungszentrum. Maria war 4 Monate alt, als ihre Mutter sie zu ihrer Grossmutter väterlicherseits gegeben hat und Tarrafal verlassen hat. Sie lebt zwar noch auf der Insel Santiago, kümmert sich aber überhaupt nicht um ihre Tochter. Maria lebt bis heute mit ihren 4 Cousinen und Cousins in einem Häuschen mit ihrer Grossmutter. Als Maria zu Beginn ins Zentrum kam war sie ein sehr schüchternes Mädchen. Sie hat kaum mit anderen Kindern kommuniziert und auch nicht an den verschiedenen Programmen des Zentrums teilgenommen. Wie sie es bis in die 4. Klasse geschafft hat war auf Grund ihres Leistungsniveaus schwer nachzuvollziehen. Leider kommt es in den öffentlichen Schulen immer wieder vor, dass Kinder sozusagen mitgezogen werden, womit ihnen aber in keiner Weise ein Gefallen getan wird. Sie können dem Unterricht nicht folgen und verlieren ihr Interesse. Maria war eine von ihnen. 18 Jassica die Betreuerin von Maria im ersten Jahr hat ihr von Beginn an besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Hat Maria immer neben ihr sitzen lassen, hat ihr bei den Hausarbeiten geholfen und hat sich auch ihr soziales Umfeld genauer angesehen und die Grossmutter mehrfach besucht. Bei jedem Besuch betont die Grossmutter wie glücklich sie über die Entwicklung von Maria sei. Maria ist heute viel besser in der Schule. Es ist ihr letztes Jahr in der Grundschule (in Kap Verde sind 6 Jahre Grundschule und 6 Jahre Gymnasium). Die Betreuerinnen von Maria glauben aber, dass dieser Schritt ins Gymnasium für Maria zu früh kommen würde. Sie versuchen die Lehrer davon zu überzeugen Maria das Schuljahr wiederholen zu lassen um ihr noch ein Jahr die Möglichkeit zu geben sich in der doch viel einfacheren Grundschule zu entwickeln. Die grösste und positivste Entwicklung die Maria in den 2 Jahren im Bildungszentrum gemacht hat betrifft aber ihr Selbstbewusstsein. Heute spielt sie problemlos mit den anderen Kindern und nimmt an sämtlichen Zentrumsaktivitäten teil. Sie spielt sogar Fussball, was sie lange Zeit ganz heftig abgelehnt hat. Sie hat hier im Zentrum auch ihre beste Freundin gefunden. Ein Mädchen, das ganz in der Nähe von Maria wohnt. Die beiden Mädchen helfen sich viel. 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