Phonetik I

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Phonetik I
Bibliografie
(hier können Sie Inhalte der Sitzung nachlesen)
Phonetik
• Ladefoged, Peter. A Course in Phonetics. Thomson Wadsworth, Boston
2006. Kapitel 1, 2, 3, 4.
• Hall, T. Alan. Phonologie. Eine Einführung. Walter de Gruyter, Berlin 2000.
Kapitel 1.
• Ladefoged, Peter and Ian Maddieson. The Sounds of the World’s Languages.
Blackwell Publishers, Malden 1999.
• Reetz, Henning. Artikulatorische und akustische Phonetik. Wissenschaftlicher
Verlag Trier, Trier 2003.
Allgemeine Einführung in die Sprachwissenschaft
• Yule, George. The Study of Language. Cambridge University Press, New
York 2006.
Kerngebiete
• Verschiedene Ebenen der Sprachbetrachtung
• Bauen auf einander auf, können aber auch
individuell untersucht werden
• Hierarchische Struktur:
•
•
•
•
•
•
Pragmatik
Semantik
Syntax
Morphologie
Phonologie
Phonetik
Bedeutung im Kontext
Bedeutungsbildung
Satzebene
Wörter und deren Bestandteile
Laute und deren Zusammenspiel
Lautebene
Die weiterführenden Gebiete wie Neurolinguistik, Computerlinguistik
etc. stützen sich auf die Erkenntnisse der Kerngebietsforschung,
verfügen dabei jedoch über andere Methoden und Forschungsziele.
Phonetik
Untersuchung sprachlicher Laute
auf mehreren Ebenen
• Artikulatorische Phonetik
• Akustische Phonetik
• Auditive Phonetik
Abbildung aus Reetz 2003
Phonetik
auditive
akustische
artikulatorische
Artikulatorische Phonetik
• Untersuchung und Beschreibung
menschlicher Sprachlaute
• Welche Bereiche des Körpers sind an der
Sprachproduktion beteiligt und worin besteht
ihre Aufgabe?
Artikulatorische Phonetik
• In der Regel strömt Luft von der Lunge nach
außen.
• Im Kehlkopf kann der Luftstrom durch das
Öffnen und Schließen der Stimmlippen in
Schwingung versetzt werden.
• Im Vokaltrakt angelangt, wird der Luftstrom
mithilfe der Zunge und anderen Artikulatoren
modelliert.
Bereiche der Sprachproduktion
Abbildung aus Reetz 2003: 101
supra-laryngales System
Artikulation
laryngales System
Phonation
sub-glottales System
Respiration
Primärfunktion
Sekundärfunktion
supra-laryngales System Nahrungsaufnahme,
Artikulation
laryngales System
Schutz der Luftröhre
vor Fremdkörpern
Phonation
sub-glottales System
Sauerstoffversorgung
Respiration
Zerkleinerung
Primär- vs. Sekundärfunktion
• Primärfunktion ist lebenswichtig für
den Menschen
• Sekundärfunktion nicht
Bereiche der Sprachproduktion
Abbildung aus Reetz 2003: 101
supra-laryngales System
Artikulation
Nasenraum (Nasaltrakt)
Mundraum (Oraltrakt)
laryngales System
Rachenraum (Pharyngaltrakt)
Kehlkopf (Larynx)
Phonation
Luftröhre (Trachea)
Lungenflügel
sub-glottales System
Bronchien
Respiration
Abbildung aus Reetz 2003: 111
Seiten- und Sagittalansicht der Larynx
Phonation (Stimmgebung)
• Wenn die Stimmlippen leicht
geöffnet und gespannt, also auf
einander zugeführt (adduziert)
sind, können sie in Schwingung
versetzt werden.
Abb. aus Reetz 2003: 118
• Laute, die bei schwingenden
Stimmlippen gebildet werden, sind
stimmhaft.
• Laute, die bei abduzierten (von
einander weggeführten)
Stimmlippen gebildet werden, sind
stimmlos.
Phonation (Stimmgebung)
• Schwingung kann erfühlt
werden, wenn bei der
Artikulation eine Hand auf
den Kehlkopf gelegt wird.
• Wenn die Stimmlippen leicht
geöffnet und gespannt, also auf
einander zugeführt (adduziert)
sind, können sie in Schwingung
versetzt werden.
erster Laut in “Sonne”
vorletzter Laut in “Garage” • Laute, die bei schwingenden
Stimmlippen gebildet werden, sind
stimmhaft.
letzter Laut in “Haus”
• Laute, die bei abduzierten (von
erster Laut in “Schuh”
einander weggeführt) Stimmlippen
gebildet werden, sind stimmlos.
Artikulationsorte im Vokaltrakt
• Nachdem der Luftstrom die Larynx passiert
hat, gelangt er in den Vokaltrakt.
• Bei der Artikulation von Vokalen entweicht
er ungehindert durch Mund oder Nase.
• Bei den meisten Konsonanten wird er, je
nach Stellung der Zunge, der Lippen und des
Velums, an einer Stelle im Oral- bzw.
Nasaltrakt verengt, verwirbelt oder blockiert.
Artikulationsorte im Vokaltrakt
• Laute werden u.a. nach ihrem Artikulationsort
klassifiziert.
• Daher ist es hilfreich, sich die Bezeichnungen
für Artikulatoren und Artikulationsorte einzuprägen.
• Hierzu betrachtet man eine Sagittalansicht des
Vokaltraktes:
Abbildung aus Reetz 2003: 129
Sagittalansicht das Vokaltraktes
alveolar
labiodental
(bi)labial
Abbildung aus Reetz 2003: 129
Sagittalansicht das Vokaltraktes
palatoalveolar/
postalveolar
velar
uvular
palatal
glottal
Laute und Buchstaben
• In der Regel besteht zwischen Lauten und Buchstaben
keine Entsprechung 1:1.
• Schreibweisen beruhen auf Konventionen.
• Diese werden teils über Jahre und Jahrhunderte nicht der
tatsächlichen Aussprache (durch Rechtschreibreformen
oder Ähnliches) der Sprecher angepasst:
englisch ‘Ritter’ knight
AE cniht ! ‘Junge’
AHD kneht
D Knecht
Laute und Buchstaben
I take it you already know
Of tough and bough and cough and dough?
Others may stumble but not you
On hiccough, thorough, lough and through.
Well done! And now you wish, perhaps,
To learn of less familiar traps?
Beware of heard, a dreadful word,
That looks like beard and sounds like bird.
And dead: it’s said like bed, not bead –
For goodness sake don’t call it ‘deed’!
Watch out for meat and great and threat
(They rhyme with suite and straight and debt).
von T.S.W., aus Yule 2006: 29
Internationales Phonetisches Alphabet
Artikulationsort
Artikulationsart
Downloaded 18.10.09 http://www.langsci.ucl.ac.uk/ipa/index.html
Tabellen sind kostenlos über die Homepage der International Phonetic Association zugänglich.
Internationales Phonetisches Alphabet
Downloaded 18.10.09 http://www.langsci.ucl.ac.uk/ipa/index.html
Tabellen sind kostenlos über die Homepage der International Phonetic Association zugänglich.
Konsonantenchart des Deutschen nach Hall 2000
Konsonantenchart des Englischen nach Ladefoged 2006