nasa world wind cache einstellung
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Die digitale Erd-Google als neues GIS-frontend – Integration von externen GIS Daten als Mehrwert für 3D-Geowerkzeuge Thomas EBERT, Andreas MALLINGER-HOHENSINN und Peter SYKORA 1 Einführung “I believe we need a ‘Digital Earth’. A multi-resolution, three-dimensional representation of the planet, into which we can embed vast quantities of geo-referenced data.” (GORE, 1998) Spätestens seit der Veröffentlichung von Googles „Earth“ Applikation im Mai des letzten Jahres hat sich diese Vision vom damaligen US Vizepräsident Al Gore in die Wirklichkeit umgesetzt. Mit 3D-Applikationen wie Google Earth, NASAs World Wind, Microsofts Virtual Earth und anderen, gelang es erstmals, eine breite Öffentlichkeit für die GIS-Welt zu begeistern. Die bisherigen Web Anwendungen waren offensichtlich zu statisch, zu wenig performant oder einfach zu komplex für einen Vielzahl der Internetnutzer. Die Idee die Erdkugel als Schnittstelle für verschiedenste räumliche Informationen zu nutzen, gepaart mit der hohen Interaktionsmöglichkeit, sowie dem dynamischen Nachladen von Daten, wird möglicherweise ein neues Zeitalter im Internet einläuten. Doch der unerwartete 3D Hype der in so kurzer Zeit entstanden ist, wird bald wieder abflauen, wenn es nicht möglich ist, hochqualitative Basis- oder Fachdaten in diese Systeme zu integrieren. In den folgenden Kapiteln werden neben den webbasierenden 3D-Viewer Google Earth und World Wind auch die, im ArcGIS-Desktop enthaltenen, 3D-Viewer von ESRI auf ihre Funktionalität und Einsatzbereich beleuchtet. 2 ArcScene und ArcGlobe von ESRI 2.1 Allgemeine Beschreibung Bis zur Einführung von ArcGIS-Desktop konnten 3D-Visualisierungen mit der Werkzeugpalette von ESRI nur in kleinerem Rahmen mit dem 3D-Analyst in der jeweiligen Version von ArcView durchgeführt werden. In der Softwareumgebung von ArcGIS-Dektop stehen mittlerweile zwei Werkzeuge für 3D-Visualisierungen zur Verfügung: ArcScene für projizierte Daten und ArcGlobe für Darstellungen auf dem Spheroid. Der Schwerpunkt von ArcScene liegt vor allem in der Berechnung unveränderlicher 3D-Szenen. Mit ArcGlobe steht ein Werkzeug zur Verfügung, welches die variable Darstellung großflächiger Rasterdaten ermöglicht (z.B. für Überflüge). Aufgrund der Projektion auf dem Spheroid ergibt sich eine vorherige Transformation der visualisierten Daten nach WGS84. 120 T. Ebert, A. Mallinger-Hohensinn und P. Sykora Da die vorliegenden Geodaten meistens in planaren Projektionen vorliegen stellt die Transformation vor allem Rasterdaten und stellt in den meisten Fällen einen nicht unbeträchtlichen Aufwand dar. Durch den schwerpunktmäßigen Einsatz von ESRI-Produkten bei der OÖ-Landesverwaltung wurden in der Vergangenheit viele Projekte mit den oben beschriebenen Werkzeugen durchgeführt. Die unten angeführten Screenshots sind Beispiele aus derartigen Arbeiten. 2.2 Datenhaltung und Hardwarevoraussetzungen Zusätzlich zur rasanten Entwicklung von Soft- und Hardware in den letzten Jahren stieg mit der zunehmenden Verfügbarkeit großflächiger und hochauflösender Rasterdaten die Anforderung diese Daten in 3D-Visualisierungen einzusetzen. Dieser Anforderung begegnete ESRI mit der Einführung des Data Cachings. Mit Hilfe dieser Funktion stehen vor allem große Rasterdatenmengen performanter und ressourcenschonender im Zugriff. Eine Einstellung welche generell den Einsatz von ArcGIS-Desktop betrifft, ist die Aufteilung der lokalen Festplatten auf möglichst viele Partitionen und der gleichgehenden Aufteilung des virtuellen Arbeitsspeichers. Darüber hinausgehend stellt die Grafikkarte eine nicht unwesentliche Hardwarekomponente dar. Für Belange der 3D-Visualisierung bewährt sich vor allem Hardware für den 3D-Spielesektor. 2.3 Standards und offene Schnittstellen Grundsätzlich besteht in ArcScene und ArcGlobe die Möglichkeit zur Einbindung von Daten über ESRI-propriätere Schnittstellen zu ArcIMS- oder ArcGIS-Servern oder zu offene Schnittstellen wie z.B. WMS-Dienste. Derartige Dienste wurden jedoch grundsätzlich für 2D-Applikationen konzipiert. In diesem Sinne, sind sie für eine Integration in 3DViewern wie ArcSene oder ArcGlobe nur bedingt integrierbar. Fehlende Funktionen sind vor allem ein Tiling oder Caching von geladenen Daten. 2.3.1 Rendering Im Gegensatz zu webbasierten 3D-Viewern steht in ArcScene bzw. ArcGlobe ein Fülle an Symbolisierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Für Visualisierungen im konstruktiven Bereich kann diese Palette durch die Einbindung von VRML-Objekten erweitert werden. Wie oben erwähnt stellt ArcGlobe das idealere Werkzeug zur Berechnung von variablen 3D-Szenen dar. Durch die Notwendigkeit der Skalierbarkeit wurde in ArcGlobe die Funktionalität der Überblendung von Datenschichten im Zuge eines kontinuierlichen Wechsels des Betrachterstandortes integriert. Diese, an sich sehr eindrucksvolle Funktionalität, ist leider sehr schlecht dokumentiert. Eine bessere Dokumentation und eine dringende Überarbeitung der Menüführung in einem weiteren Release wären wünschenswert. 2.3.2 AddOns Auch mit der Einführung von ArcGIS blieb ESRI seiner Tradition treu, die Basisfunktionalität der einzelnen Softwareprodukte durch ausprogrammierte AddOns oder Scripts zu er- Die digitale Erd-Google als neues GIS-frontend 121 weitern. Durch seine Stellung als Weltmarktführer und einer entsprechend großen Usergroup gibt es für auch ArcGIS viele nützliche AddOns bzw. Scripts zum Download. Im Falle der unten dargestellten Arbeiten wurden AddOns im Bereich Labeling und des Exports in Videoformate verwendet. 2.4 Fazit Der Vorteil von Werkzeugen wie ArcScene oder ArcGlobe besteht in erster Linie durch die Möglichkeit der individuellen Einbindung diverser Geodaten und deren spezifische Symbolisierung. Wie oben erwähnt, liegt der Focus der verfügbaren Werkzeuge vor allem in der Erstellung von Videos oder lokalen Präsentationen. Die Möglichkeit einer Publizierung im Web ist mit der derzeitigen Funktionalität nicht gegeben. Als Antwort auf freie 3D-Viewer im Web ist seitens ESRI die Ankündigung des neuen ArGIS-Explorers zu werten. Nur beschränkt geeignet sind die oben genannten Werkzeuge jedoch zur fotorealistischen Darstellung großflächiger Bauprojekte wie z.B. Straßenprojekten, welche eine komplexe Verknüpfung von großflächigen und hochauflösenden Rasterdaten, hochauflösenden digitalen Gelände/Oberflächenmodellen und konstruktiven Elementen wie z.B. Brücken oder Tunnelportalen ermöglichen. Zusammenfassend bieten die beschriebenen Werkzeuge eine Fülle an Funktionalität. Um jedoch den stark steigenden Ansprüchen an 3D-Visualisierungen entgegenzukommen, müsste eine intensivere Softwareentwicklung einsetzen als dies derzeit beobachtbar ist. Abb. 1: Ausschnitt aus einer Animation des Durchbrowsens von einer globalen Sicht bis zu einem Veranstaltungsort. Realisierung mit ArcGlobe. T. Ebert, A. Mallinger-Hohensinn und P. Sykora 122 Abb. 2: Ausschnitt aus einer Darstellung der Topographie überlagert mit den Waldfunktionen. Realisierung mit ArcGlobe. Abb. 3: Ausschnitt einer photorealistischen Aufbereitung eines Straßenprojektes als Bürgerinformationssystem. Realisierung mit Viewtec. 3 WorldWind von NASA 3.1 Allgemeine Beschreibung Das Projekt WorldWind wurde ursprünglich von NLT (NASA Learning Technologies) gestartet, einer Plattform der NASA für die Entwicklung von Unterrichtsapplikationen. Erst 2004 wurde das Projekt veröffentlicht und unter die Open Source Lizenz GPL gestellt. Die offene Entwicklung von WorldWind wird groß geschrieben und beschränkt sich nicht nur auf die Programmierung selbst. Alle integrierten (GIS-)Schnittstellen, Konfigurationen und Datenformate basieren auf etablierten Standards und/oder XML. Dokumentiert und entwickelt wird ebenfalls auf einem für jeden zugänglichen Wiki System. So wie bei vielen ande- Die digitale Erd-Google als neues GIS-frontend 123 ren Open Source Projekten auch, hat diese Philosophie große Vorteile, vor allem für jene, die an einer Integration eigener Daten und der Erweiterbarkeit des Systems an sich interessiert sind. Im Gegensatz zu den andern vergleichbaren proprietären 3D-Viewern liegt das Anwendungsgebiet daher eher im wissenschaftlichen, als im kommerziellen Bereich. 3.2 Standards und offene Schnittstellen Bis dato gibt es keine offenen Standards die eine performante Integration von Rasterdaten in die neue Generation der 3D-Viewer zulassen. WorldWind behilft sich mit der WMS (web map server) Schnittstelle, die zwar ausschließlich für 2D Applikationen konzipiert wurde, aber durchaus auch in der 3D-Welt Verwendung finden kann. Im Vektorbereich geht WorldWind ebenfalls in Richtung OGC Standards. Eine Implementierung der WFS (web feature server) Schnittstelle ist in Bearbeitung. Prinzipiell sind alle Konfigurationen in WorldWind über XML realisiert. Mit jedem einfachen Texteditor können so beispielsweise neue Layer angelegt, Daten integriert und symbolisiert oder Scripts zur Animation erstellt und validiert werden. 3.2.1 WMS Integration WorldWind bietet eine direkte Schnittstelle für die Integration von WMS Diensten an. Zwar ist die Einbindung von WMS bei GE über die sogenannten „Network Links“ möglich, aber leider sehr fehleranfällig und schlecht in der Performance. WorldWind hat einen Weg gefunden mit dem sich diese Dienste sehr einfach einbinden, und bei entsprechender Cache Größe, auch schnell anzeigen lassen. Im Gegensatz zu den Network Links in GE lädt WorldWind Kacheln mit gleicher Ausdehnung vom WMS, und legt diese im Cache ab. Dabei werden die Daten in das DirectDraw Surface Format (DDS) konvertiert. Dieses Rasterdatenformat wurde von Microsoft speziell für die DirectX SDK entwickelt. Es war ursprünglich für die Verwendung in Echtzeit-Renderingapplikationen wie beispielsweise 3DSpielen gedacht. DDS bietet allerdings keine Kompressionsmöglichkeiten wodurch die Daten im Cache sehr schnell ein nicht unerhebliches Ausmaß erreichen. 3.2.2 Einbindung lokaler Geodaten Ab der neuen Version 1.3.4 ist es nun auch möglich, lokal vorliegende Geodaten zu integrieren. Ein Shapfile Importer ermöglicht ein rudimentäres Einbinden und Symbolisieren von ESRI Shapefiles. Die Symbolisierung wird über eine XML Schnittstelle definiert, wobei die Struktur und die Möglichkeiten sehr einfach und beschränkt sind. In Hinblick auf die WFS Integration wäre es wünschenswert, wenn diese in Zukunft mittels SLD (styled layer descriptor) oder eines ähnlichen OGC Standards definiert werden könnten. Momentan wird die Symbolisierung in den jeweiligen 3D-Viewer proprietär beschrieben, da es bis jetzt noch keinen kartographischen Standard gibt, der für solche Anwendungen geeignet wäre. Der SLD ist für diese Zwecke nicht optimal, da er noch zu stark an den WFS gebunden ist. Das OGC arbeitet allerdings momentan an einer vollständigen Überarbeitung dieser Schnittstelle was für die Zukunft hoffen lässt. Auch KML ist eine proprietäre Schnittstelle, die unter anderem nun auch von WorldWind zum Teil unterstützt wird. Die „Placemarks“ werden mit den Google eigenen Symbolen in die Karte gesetzt. 124 T. Ebert, A. Mallinger-Hohensinn und P. Sykora 3.2.3 Plug-Ins – AddOns Eine der ganz großen Stärken von WorldWind ist seine Erweiterbarkeit durch Plug-Ins oder AddOns. Viele Funktionalitäten die in GE kostenpflichtig sind, wie zum Beispiel eine GPS Anbindung oder der Export von Filmen, wurden von der Open Source Gemeinde in Form von Plug-Ins zur Verfügung gestellt. 3.2.3.1 Scripts WorldWind Scripts ermöglichen das Definieren von Animationen. Sämtliche Parameter, von der Position bis hin zu den darzustellenden Daten und der zeitlichen Steuerung, können hier definiert werden. In Kombination mit dem Plug-In „MovieRecorder“ ist es möglich, Einzelbilder zu erzeugen und diese in einen Film umzuwandeln. 3.2.3.2 Fazit WorldWind zeigt vor wie Open Source Projekte aussehen sollen. Eine aktive Community treibt dieses Projekt voran und forciert dabei die vorhandenen Standards die für eine derartige Applikation sinnvoll erscheinen. Abb. 4: Blick auf Linz, mit und ohne überlagertem WMS-Orthophoto Abb. 5: Aktuelle Wetterdaten eines WMS Dienstes als transparenter Layer Die digitale Erd-Google als neues GIS-frontend 4 125 GoogleEarth 4.1 Allgemeine Beschreibung GoogleEarth ist ein freier „3D-Geobrowser“ der Google Inc. der ursprünglich von der Keyhole Corp. entwickelt wurde. Diese Firma wurde im Oktober 2004 von Google aufgekauft. Im Februar 2005 hat Google den Dienst GoogleMaps gestartet und im Juni 2005 dann GoogleEarth. Seither vergehen kaum Wochen, ohne dass unterschiedlichste Medien – von Fachzeitschriften bis zu TV-Sendungen – über diese 3D-Visualisierungssoftware berichten. Mit dieser Software können Satelliten- und Luftbilder unterschiedlicher Auflösung mit Geodaten überlagert und auf einem digitalen Höhenmodell dargestellt werden. Es bestehen darin umfangreiche Navigations- und Suchmöglichkeiten, die bereits in der kostenlosen Basisversion enthalten sind. Daneben gibt es mit GooglEarthPlus und GoogleEarthPro zwei kostenpflichtige Varianten, die zusätzliche Import- und Export-Funktionalitäten beinhalten. Eine Enterprise Version (inkl. Serverfunktionalitäten) für Geschäftskunden rundet das Angebot ab. Mit dem Auftritt von Google am Geoinformationsmarkt hat das öffentliche Interesse an Geodaten und -diensten enorm zugenommen. Vor allem stieg damit auch die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Geodiensten auf Basis offener Schnittstellen rasant an, da die in GoogleEarth verfügbaren Datengrundlagen zumeist unterschiedlichster Auflösung, Aktualität, Qualität und räumlicher Vollständigkeit sind. Dies sind u.a. die Stärken der nationalen Geodateninfrastrukturen der Länder. Daher ist die Integration benutzerdefinierter Inhalte aus unterschiedlichen Quellen auf Basis internationaler Standard von großem Interesse. Damit kann der Nutzen wesentlich gesteigert werden. 4.2 Standards und offene Schnittstellen Ebenso wie bei WorldWind gibt es bis dato bei GoogleEarth keine offenen Standards, die eine performante Integration von Rasterdaten zulassen. Zwar ist über sogenannte Reflektorscripts die Einbindung von WMS-Diensten möglich, jedoch ist dabei nur eine sehr eingeschränkte 3D-Navigation möglich, da jede Änderung der Perspektive ein Nachladen der Daten über den WMS-Dienst erforderlich macht. Das Datenaustauschformat von GoogleEarth ist eine XML-basierte MarkupLanguage (KML), die sich auch in komprimierter Form als KMZ (zip) speichern lässt. Damit werden nicht nur die Geometrie und der Raumbezug der Objekte beschrieben (ähnlich GML), sondern auch zusätzliche Informationen über die Darstellung bzw. Symbolisierung der Objekte gespeichert. 4.2.1 WMS Integration Die Einbindung von WMS ist wie oben beschrieben bei GoogleEarth über sogenannte Reflektorscripts als „Network Link“ möglich, aber äußerst schlecht in der Performance, da WMS-Dienste in erster Linie für 2D-Abfragen ausgelegt sind. Dabei wird von der Ausgabe des WMS-Servers ein Script angestoßen, das den WMS-Output in KML/KMZ konvertiert und an GoogleEarth zur Darstellung weitergibt. Diese OGC konformen WMS müssen WGS84 als Referenzsystem unterstützen. Im Gegensatz zu WorldWind ist kein „intelligentes“ WMS-Caching (Tiling) realisiert, sodass auch keine Offline-Visualisierung von Daten der WMS-Network-Links möglich ist. 126 T. Ebert, A. Mallinger-Hohensinn und P. Sykora 4.2.2 Einbindung lokaler Geodaten Lokale Geodaten (Punkte, Linien, Flächen) können in der kostenlosen Basisversion als KML/KMZ-Files oder als GPX/LOC(GPS-Logfiles) direkt in GoogleEarth visualisiert werden. Auch ist der Import von Image-Files (JPG/TIF/PNG/etc.) möglich. Diese sind jedoch für eine Verwendung erst zu georeferenzieren. Die kostenpflichtigen Versionen ermöglichen u.a. auch den Import von ESRI Shape-Files. Mit frei verfügbaren Scripts ist es aber auch möglich aus diversen GIS-Programmen KML/KMZ-Files zu exportieren und in GoogleEarth darzustellen bzw. auch noch weiter zu bearbeiten (z.B. Änderung der Symbolisierung, Flächen- und Liniendarstellung etc.). Im Gegensatz zu WorldWind ist es möglich, aus 3D-Programmen wie z.B. Studio Max 3DObjekte (z.B. Gebäude) in KML zu exportieren. 4.2.3 Plug-Ins – AddOns Mit den kostenpflichtigen Versionen GoogleEarthPlus und GoogleEarthPro stehen dem Benutzer für $20,– bzw. $400,– zusätzliche Funktionen wie GPS-Support, Import von Shape-Files, Exportieren von Touren als Video-Datei, Speichern von hochauflösenden Images, etc. zur Verfügung. Diese Funktionalitäten bietet WorldWind als kostenlose AddOns. 4.3 Fazit GoogleEarth belebt den Geoinformationsmarkt mit seinem Geobrowser enorm, bietet aber für eine profesionellen Einsatz im GIS-Umfeld einerseits (noch) zuwenig Positionsgenauigkeit, andererseits fehlen neben offenen Schnittstellen grundlegende Analyse- und Visualisierungsmöglichkeiten (Selektion, Puffer, etc.). Für die Veröffentlichung von Geodaten scheint eine mehrgleisige Strategie sinnvoll zu sein; denn mit der größeren Verbreitung von diversen Planeten-Browsern wie GoogleEarth, WorldWind, ESRI ArcGIS Explorer (angekündigt für Mitte 2006 mit ArcGIS 9.2) etc. stieg auch das Interesse, aktuelle Geobasis- und Geofachdaten entsprechend aufbereitet zur Verfügung zu haben. Die digitale Erd-Google als neues GIS-frontend 127 Abb. 6: Linz-Marathon-Strecken 2006 mit Farborthophotos des Landes Oberösterreich (http://doris.ooe.gv.at/marathon/) Abb. 7: KML-Linkgenerator für alle Gemeinden Oberösterreichs mit Verlinkung zum bestehenden Internetangebot und Mapping-Anwendungen des Landes Oberösterreich (http://doris.ooe.gv.at/gemeinden/codegenerator_google.asp) T. Ebert, A. Mallinger-Hohensinn und P. Sykora 128 5 Ausblick Die heißen Diskussionen die in der Fachwelt nun losgebrochen sind, zeigen, dass die Entwicklungen rund um diese 3D-Browser sehr ernst genommen werden. Auch für uns als Dienstleister für Geodaten und -services stellt sich die Frage wie man darauf reagieren soll oder muss. Durch die jetzt schon große Verbreitung dieser Applikationen entsteht ein gewisser öffentlicher Druck, auch für diese neue Technologie Daten und Services anzubieten. Mithilfe von offenen Schnittstellen aus dem Web Bereich (WMS, WFS) und proprietärer, aber dennoch textbasierter Formate (KML, Scripts für WorldWind, ...) lassen sich jetzt schon mit relativ wenig Aufwand externe Daten in diese Systeme integrieren. Auch wenn damit wesentliche Einbußen in der Performance einhergehen, ist es doch ein notwendiger Schritt um dem Anwender vor Augen zu führen, dass solche Systeme auf Daten aus anderen Quellen angewiesen sind. Jedes GIS ist nur so gut wie dessen Daten, dies gilt natürlich auch im 3D-Bereich. Selbst Google wird es nicht schaffen alle Geodaten dieser Welt aufzukaufen, zu aktualisieren und harmonisieren. Auch diese Unternehmen werden in Zukunft auf externe Quellen angewiesen sein und hoffentlich bald in geeignete offene Schnittstellen investieren. Literatur GORE, A. (1998): The Digital Earth: Understanding our planet in the 21st Century. http://www.digitalearth.gov/VP19980131.html. WILK, C (2005): Welt in Händen – Arbeiten mit Google Earth und World Wind. In: iX, Heft 12, S. 50-62. Internetverweise DDS, http://www.modwiki.net/wiki/DDS_(file_format) ESRI ArcGIS Explorer, http://www.esri.com/software/arcgis/explorer/index.html GoogleEarth, http://earth.google.com/ GoogleEarth Community, http://bbs.keyhole.com Land OÖ Geoinformation – DORIS (Beispielanwendungen für GoogleEarth): • Linz-Marathon-Strecke: http://doris.ooe.gv.at/marathon/ • Oberösterreichs Almen: http://doris.ooe.gv.at/almanach/almen.kml • Gemeinde-Infos: http://doris.ooe.gv.at/gemeinden/codegenerator_google.asp NASA World Wind, http://worldwind.arc.nasa.gov/ OpenGIS documents, http://www.opengeospatial.org/specs/ World Wind Wiki, http://www.worldwindcentral.com/wiki/3.2