Die Wurze des Lebens - naturkristallsalz.symbiose.at
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SPA CUISINE E SALZ ine Küche ohne Salz? Ein Gericht ohne auch nur eine Prise dieses lebenswichtigen Minerals? Undenkbar! Salz würzt nicht nur unsere Speisen, hebt deren Geschmack und macht Lebensmittel haltbar – es ist ein elementarer Teil unseres Lebens. Unser Körper braucht es. Ohne Salz könnte der Mensch nicht überleben. Es steuert den Wasserhaushalt und ermöglicht die Funktionen von Nerven, Muskeln, Knochenaufbau sowie anderer wichtiger Prozesse in unserem Organismus. Auch wenn man sich darüber streiten kann, wie viel Salz gut tut und wann es schädlich auf unsere Gesundheit wirkt – ganz ohne geht es nicht. . Die Wurze des Lebens Salz ist eigentlich gar nichts Besonderes. Egal woher es kommt und wie auch immer es hergestellt wird: Es besteht zu gut 97 Prozent aus reinem Natriumchlorid und es schmeckt – salzig. Dennoch erlebt das Mineral gerade einen Hype, zu richtig gesalzenen Preisen. Fotos: 123RF/ Jevgeni Proshin, bloomua Weniger ist mehr 74 SPA inside 2/2016 Mit gerade einmal sechs Gramm Salz decken wir laut Weltgesundheitsorganisation WHO unseren Tagesbedarf, was etwa einem gestrichen Teelöffel entspricht. Die amerikanische Herzgesellschaft AHA hält 3,8 Gramm für ideal. In der Realität übersteigt der Salzkonsum den Mindestbedarf um ein Vielfaches. Frauen nehmen etwas weniger zu sich als Männer, was u. a. daran liegen mag, dass Männer doppelt soviel Fleisch- und Wurstwaren essen. Aber gerade Wurst und ConvenianceLebensmittel haben es in sich, Salz versteckt sich überall. Selbst Käse kann teilweise sehr salzhaltig sein, und auch Mineralwasser gibt es mit mehr oder weniger Natriumchlorid ... Eine gesundheitsgefährdende Unterversorgung mit Salz ist fast nicht möglich, da wir über die Nahrung unseren Bedarf normalerweise abdecken. Nur ein Zuviel des weißen Minerals soll das Risiko von Herzkreislauferkrankungen erhöhen. Bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung muss man sich darüber weniger Sorgen machen.n Weißes Gold Noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts, besonders aber im Mittelalter war Salz ein kostbares Gut und wurde ehrfurchtsvoll „weißes Gold“ genannt. Wo es Salz gab, florierte die Wirtschaft, die Städte gelangten zu Wohlstand, Macht und Ansehen. Beispielsweise Lübeck, Prag, Salzburg und Venedig, die am Salzhandel entlang der „Salzstraßen“ beteiligt waren, profitierten kräftig davon. Von der einstigen Bedeutung des Salzhandels zeugen heute noch Städtenamen wie Halle (Saale) oder auch Bad Reichenhall, die das mittelhochdeutsche Wort „Hall“ für „Salz“ im Namen tragen. Aus Berg und Meer Salz wird nach der Art seiner Gewinnung unterschieden: Steinsalz gewinnt man durch bergmännischen Abbau, und die Förderung aus Salinen, Meersalz entsteht in so genannten Salzgärten. 65 Prozent des weltweiten Bedarfs werden aus Salinen gewonnen (Bad Reichenhall, Luisenhall). Dafür lösen unterirdische Wasserquellen das Salz aus den Salzstöcken heraus und reichern Bereicherung für Ihre Küche Gourmet-Set Deluxe Das Flor de Sal aus d’Es Trenc im Süden Mallorcas wird für die sechs Gewürzmischungen, u.a. mit Kräutern, Rosenblüten, Oliven und Curry gemischt. Eine Bereicherung für die kreative Küche. 24,90 €, www.weinkontor-freund.de frisch PROBIERT für Sie Luisenhall ist eine kleine Saline im niedersächsischen Göttingen, in der bereits seit 1854 Salz gewonnen wird. Pfannensalz ist kein Salz für die Pfanne wie man vermuten könnte, sondern Salz aus der Pfanne. Die Luisenhaller Saline ist Europas einzige noch aktive Pfannensaline, die das so genannte Siedesalz herstellt. 5,95 €, www.neff.de Ei, Ei, Ei Die SoSo-Salzeier gibt es in verschiedenen Mischungen, wie z. B. diese feurige Variante mit hochwertigen Pfeffersorten. Hervorragend für Pasta, Geschmortes, Eintöpfe, Suppen, Schalentiere ... Das Flor de Sal kommt aus dem Südosten Spaniens, ist nicht gebleicht und nicht raffiniert. 8,90 €, www.piccantino.de 2/2016 SPA inside 75 SPA CUISINE LESENSWERT Salz Auf über 200 Seiten stellt Deutschlands „Gewürzepapst“ Ingo Holland 50 Salze und Salzmischungen vor– von Fleur de Sel über Rosenblütensalz bis zum Schokoladensalz. Mit 50 Rezepten. Tre Torri Verlag, 224 Seiten, 49,90 € Das große Buch vom Salz Das Buch schildert die Geschichte und Entstehung des Salzes, die verschiedenen Arten der Salzgewinnung, es stellt diverse Salzarten vor und geht auch auf den Einsatz von Salz in der Medizin ein. Ennsthaler Verlag, 215 Seiten, 21,90 € sich damit an. Die so genannte „Sole“ kommt entweder natürlich an die Erdoberfläche oder sie wird hochgepumpt. Durch Verkochen des Wassers (Sieden) wird anschließend das Salz gewonnen. Steinsalz ist eigentlich nichts anderes als die vor Jahrmillionen übrig gebliebene Ablagerung einstiger Salzmeere und wird auch als Urmeer-Salz bezeichnet. Durch Bohrung und Sprengung wird das Salz unter Tage abgebaut, beispielsweise in den Salzbergwerken Heilbronn oder Berchtesgaden. Meersalz wird gewonnen, indem das Meerwasser, das einen Salzgehalt von ca. 3,5% hat, durch eine Reihe von Becken (Salzgärten) geschleust wird und natürlich verdunstet. So erhöht sich die Konzentration der enthaltenen Salze so lange, bis diese auskristallisieren und sich am Boden der Salinen absetzen. Das berühmte Fleur de Sel oder Flor de Sal im Spanischen entsteht ebenfalls in Salzgärten. Es bildet sich an der Oberfläche des Meerwassers. Die feinen Salzblumen werden von Hand abgeschöpft. „Paludiers“ nennen die Franzosen die Salzgärtner, ein leider aussterbendes Handwerk. Facettenreicher Küchen-Star Gutes Essen gehört zum Lifestyle und da ist das Beste gerade gut genug. Rosa Himalayasalz in der Mühle, grünes Gewürzsalz im schicken Döschen, grobes Meersalz im Leinensäckchen, zarte flo- ckige Salzblumen von Fleur de Sel im Keramiktiegel oder ein würziges Räuchersalz, perfekt zum Grillen, landen im Einkaufswagen. Salz in allen Facetten gibt es mittlerweile in tausend verschiedenen Mischungen. Allein der OnlineVersand www.salmundo.de hat knapp 400 verschiedene Sorten im Angebot. Und die Gourmetköche? Sie hantieren mit bis zu sieben, acht verschiedenen Salzen aus aller Welt, schnödes Tafelsalz kommt bei ihnen höchstens ins Nudelwasser. Neben dem Geschmack achten sie darauf, wie fein oder grob die Salzkristalle oder -flocken z. B. aufs edle Steak rieseln oder darauf zergehen. Da greift man schon mal zum sündhaft teuren japanischen Oshima-Island-Salz oder einigen Körnchen des KalahariSalzes aus einem alten Salzsee in Afrika, auf das z. B. Sternekoch Johann Lafer schwört. Kollege Bobby Bräuer verwendet in seinem Restaurant EssZimmer (BMW-Welt München) portugiesisches Meersalz aus den Salzgärten des Mondego, zwischen Porto und Lissabon. Aus England kommt der Spitzenreiter bei vielen Köchen: Maldon Salz, ein 100% natürliches Meersalz mit mildem Aroma. (www.gourmondo.de). Zum Schluss noch ein Tipp für die süßen Gourmets: Dunkle Schokolade mit knackigen Fleur-de-Sel-Kristallen – gewagt, aber es schmeckt großartig. Und immer wieder gern auch die bretonische Köstlichkeit Crème de caramel au beurre salé – hm! n Fotos: 123RF/bloomua; shutterstock/MichaelKraus, Studio KIWI; www.lapâticesse.com salzig und süß 76 SPA inside 2/2016 Eine Köstlichkeit aus der Bretagne ist gesalzene Karamellbutter. Man kann sie ganz einfach selber machen. Man nehme: 200 g Zucker, 100 g Butter, 175 g Schlagsahne, 2 TL Fleur de sel. In einer großen Pfanne den Zucker bei schwacher Hitze schmelzen lassen, die Pfanne leicht schütteln, bis ein schönes hellgoldenes Karamell entsteht (das dauert ca. 15 Minuten). Es sollte nicht zu dunkel werden, sonst schmeckt Dorit Schambach die Creme bitter. Die Butter in kleinen Stückchen einrühren bis ein cremiges Karamell entsteht. Danach 2 TL „Fleur de sel” dazu. Sahne erwärmen (nicht kochen) und dann vorsichtig mit dem Karamell verrühren. Die Creme noch 2 Minuten kochen, dann kann die “Creme de Caramel au beurre salé” in Gläser gefüllt werden. Schmeckt köstlich zum Frühstück und zu Crêpes. Für die Schönheit Salz ist ein lebenswichtiger Stoff und schon immer Teil unserer Kultur. Salz kann heilen und sogar wie ein Jungbrunnen wirken. Es strafft, entschlackt das Gewebe, hilft, Giftstoffe auszuscheiden. Im Salz enthaltene Spurenelemente verbessern die Mikrozirkulation der Haut und aktivieren den Hautstoffwechsel. Eine Wohltat ist ein Meersalz-Bad mit Salz aus dem Toten Meer. Das ist reich an glättenden und heilenden Mineralstoffen und lindert beispielsweise Schuppenflechte und Neurodermitis, reguliert die Talgproduktion, strafft die Haut durch den hohen Anteil an Magnesium und Brom und hilft sogar gegen Muskelkater. Auf eine Wanne rechnet man 1⁄2 bis 1 Kilo Salz. Gut auflösen, dann 20 Minuten im 37 Grad warmen Wasser entspannen. Mit einem Salz-Peeling (feine Salzkristalle gemischt mit z. B. Mandelöl) regt man die Durchblutung an und verpasst der Haut einen Feinschliff. Perfekt, um müde Winterhaut frühlingsfit zu machen. Hausapotheke Müde und geschwollene Augen? Dann hilft eine Salzlösung. Geben Sie hierzu einen Teelöffel Salz in ein Glas warmes Wasser und lassen Sie das Salz auflösen. Tränken Sie Wattepads mit der Salzlösung und legen Sie diese auf die geschwollenen Partien der Augen. Auch bei Halsschmerzen verschafft ein altes Hausmittel Linderung. Geben Sie einen halben Teelöffel Salz in ein Schnapsglas mit warmem Wasser und lösen Sie das Salz auf. Anschließend gurgeln Sie mit dem warmen Salzwasser. Es schmeckt zwar nicht besonders, aber Salz eignet sich auch zum Zähneputzen, es macht sogar die Zähne heller. Mischen Sie einen Teil Salz mit zwei Teilen Backpulver und mörsern Sie alles ganz fein. Verrührt mit etwas Wasser, fertig ist die Zahnpasta. Weitere Tipps und Informationen rund um Salz gibt es auf www.salz-kontor.de ,,Salz ist unter allen Edelsteinen, die uns die Erde schenkt, der Kostbarste.“ FÜR JEDEN GESCHMACK Salz ist so vielfältig. Steinsalz, Meersalz, Fleur de Sel ... Man kann wählen zwischen grobkörnig und zartflockig, im Geschmack von mild bis sehr salzig, nussig oder rauchig. Schwarzes Hawaiisalz Das hawaiianische Meersalz von der Insel Molokai bekommt seine Farbe durch Aktivkohle. Diese sorgt auch für seinen leicht nussigen Geschmack, der hervorragend mit gebratenem oder gegrilltem Fleisch sowie Meeresfrüchten harmoniert. Rauchsalz Über Holz geräuchertes Meersalz hat je nach Region den Geschmack von Buchen-, Hickory- bis hin zu Wachholderholz. Rauchsalz passt perfekt zu rotem Fleisch, und schmeckt leicht nach Schinken. Amerikaner lieben die Würze zu ihrem deftigen Barbecue. Koch-, Speise-, Tafelsalz Speisesalz wird aus Sole gewonnen. Wichtige Mineralien und Spurenelemente wurden ausgewaschen, Jod und/oder Fluorid zugesetzt. Der Natriumchlorid-Anteil (NaCl) beträgt 99,9 Prozent. Es ist das tägliche Salz in unserer Suppe. HimalayaSalz Das rosafarben schimmernde Salz wird meist aus einer Salzmine in Pakistan importiert. Mit dem Gebirge hat es daher nur bedingt zu tun. Es gilt als besonders gesund, hat aber nahezu die gleiche Zusammensetzung wie herkömmliches Tafelsalz. Bambussalz Das in Bambusrohren gebrannte Meersalz mit hohem Mineralstoffanteil stammt aus Korea. Es ist sehr salzig und passt gut zu asiatischen Gerichten und rohem Gemüse. Dank seines hohen ph-Werts kann es die Säuren-BasenBalance im Körper wieder herstellen. Fleur de Sel Die „Salzblumen“, die bei der Verdunstung von Meerwasser entstehen, werden in Salzgärten in Handarbeit abgeschöpft. Die Bretagne gilt als Ursprung des Fleur de Sel. Das feine Gourmetsalz kocht man nicht mit, es wird den fertigen Speisen zugegeben. Justus Liebig 2/2016 SPA inside 77