Die Wurze des Lebens - naturkristallsalz.symbiose.at

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Die Wurze des Lebens - naturkristallsalz.symbiose.at
SPA CUISINE
E
SALZ
ine Küche ohne Salz? Ein Gericht ohne auch nur eine Prise
dieses lebenswichtigen Minerals? Undenkbar! Salz würzt
nicht nur unsere Speisen, hebt deren
Geschmack und macht Lebensmittel
haltbar – es ist ein elementarer Teil
unseres Lebens. Unser Körper braucht
es. Ohne Salz könnte der Mensch nicht
überleben. Es steuert den Wasserhaushalt und ermöglicht die Funktionen
von Nerven, Muskeln, Knochenaufbau sowie anderer wichtiger Prozesse
in unserem Organismus. Auch wenn
man sich darüber streiten kann, wie
viel Salz gut tut und wann es schädlich
auf unsere Gesundheit wirkt – ganz
ohne geht es nicht.
.
Die Wurze des Lebens
Salz ist eigentlich gar nichts Besonderes. Egal
woher es kommt und wie auch immer es hergestellt wird: Es besteht zu gut 97 Prozent aus
reinem Natriumchlorid und es schmeckt – salzig.
Dennoch erlebt das Mineral gerade einen Hype,
zu richtig gesalzenen Preisen.
Fotos: 123RF/ Jevgeni Proshin, bloomua
Weniger ist mehr
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Mit gerade einmal sechs Gramm Salz
decken wir laut Weltgesundheitsorganisation WHO unseren Tagesbedarf,
was etwa einem gestrichen Teelöffel
entspricht. Die amerikanische Herzgesellschaft AHA hält 3,8 Gramm für
ideal. In der Realität übersteigt der
Salzkonsum den Mindestbedarf um
ein Vielfaches. Frauen nehmen etwas
weniger zu sich als Männer, was u. a.
daran liegen mag, dass Männer doppelt
soviel Fleisch- und Wurstwaren essen.
Aber gerade Wurst und ConvenianceLebensmittel haben es in sich, Salz versteckt sich überall. Selbst Käse kann
teilweise sehr salzhaltig sein, und auch
Mineralwasser gibt es mit mehr oder
weniger Natriumchlorid ...
Eine gesundheitsgefährdende Unterversorgung mit Salz ist fast nicht möglich, da wir über die Nahrung unseren
Bedarf normalerweise abdecken. Nur
ein Zuviel des weißen Minerals soll das
Risiko von Herzkreislauferkrankungen
erhöhen. Bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung muss man sich
darüber weniger Sorgen machen.n
Weißes Gold
Noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts,
besonders aber im Mittelalter war
Salz ein kostbares Gut und wurde ehrfurchtsvoll „weißes Gold“ genannt. Wo
es Salz gab, florierte die Wirtschaft, die
Städte gelangten zu Wohlstand, Macht
und Ansehen. Beispielsweise Lübeck,
Prag, Salzburg und Venedig, die am
Salzhandel entlang der „Salzstraßen“
beteiligt waren, profitierten kräftig davon. Von der einstigen Bedeutung des
Salzhandels zeugen heute noch Städtenamen wie Halle (Saale) oder auch
Bad Reichenhall, die das mittelhochdeutsche Wort „Hall“ für „Salz“ im
Namen tragen.
Aus Berg und Meer
Salz wird nach der Art seiner Gewinnung unterschieden: Steinsalz gewinnt
man durch bergmännischen Abbau,
und die Förderung aus Salinen, Meersalz entsteht in so genannten Salzgärten. 65 Prozent des weltweiten Bedarfs
werden aus Salinen gewonnen (Bad Reichenhall, Luisenhall). Dafür lösen unterirdische Wasserquellen das Salz aus
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SPA CUISINE
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sich damit an. Die so genannte „Sole“
kommt entweder natürlich an die Erdoberfläche oder sie wird hochgepumpt.
Durch Verkochen des Wassers (Sieden)
wird anschließend das Salz gewonnen.
Steinsalz ist eigentlich nichts anderes als
die vor Jahrmillionen übrig gebliebene
Ablagerung einstiger Salzmeere und
wird auch als Urmeer-Salz bezeichnet.
Durch Bohrung und Sprengung wird
das Salz unter Tage abgebaut, beispielsweise in den Salzbergwerken Heilbronn
oder Berchtesgaden.
Meersalz wird gewonnen, indem das
Meerwasser, das einen Salzgehalt von
ca. 3,5% hat, durch eine Reihe von Becken (Salzgärten) geschleust wird und
natürlich verdunstet. So erhöht sich die
Konzentration der enthaltenen Salze so
lange, bis diese auskristallisieren und
sich am Boden der Salinen absetzen.
Das berühmte Fleur de Sel oder Flor
de Sal im Spanischen entsteht ebenfalls in Salzgärten. Es bildet sich an
der Oberfläche des Meerwassers. Die
feinen Salzblumen werden von Hand
abgeschöpft. „Paludiers“ nennen die
Franzosen die Salzgärtner, ein leider
aussterbendes Handwerk.
Facettenreicher Küchen-Star
Gutes Essen gehört zum Lifestyle und
da ist das Beste gerade gut genug. Rosa
Himalayasalz in der Mühle, grünes Gewürzsalz im schicken Döschen, grobes
Meersalz im Leinensäckchen, zarte flo-
ckige Salzblumen von Fleur de Sel im
Keramiktiegel oder ein würziges Räuchersalz, perfekt zum Grillen, landen im
Einkaufswagen. Salz in allen Facetten
gibt es mittlerweile in tausend verschiedenen Mischungen. Allein der OnlineVersand www.salmundo.de hat knapp
400 verschiedene Sorten im Angebot.
Und die Gourmetköche? Sie hantieren
mit bis zu sieben, acht verschiedenen
Salzen aus aller Welt, schnödes Tafelsalz kommt bei ihnen höchstens ins
Nudelwasser. Neben dem Geschmack
achten sie darauf, wie fein oder grob die
Salzkristalle oder -flocken z. B. aufs edle Steak rieseln oder darauf zergehen.
Da greift man schon mal zum sündhaft
teuren japanischen Oshima-Island-Salz
oder einigen Körnchen des KalahariSalzes aus einem alten Salzsee in Afrika,
auf das z. B. Sternekoch Johann Lafer
schwört. Kollege Bobby Bräuer verwendet in seinem Restaurant EssZimmer
(BMW-Welt München) portugiesisches
Meersalz aus den Salzgärten des Mondego, zwischen Porto und Lissabon. Aus
England kommt der Spitzenreiter bei
vielen Köchen: Maldon Salz, ein 100%
natürliches Meersalz mit mildem Aroma. (www.gourmondo.de).
Zum Schluss noch ein Tipp für die
süßen Gourmets: Dunkle Schokolade
mit knackigen Fleur-de-Sel-Kristallen
– gewagt, aber es schmeckt großartig.
Und immer wieder gern auch die bretonische Köstlichkeit Crème de caramel
au beurre salé – hm!
n
Fotos: 123RF/bloomua; shutterstock/MichaelKraus,
Studio KIWI; www.lapâticesse.com
salzig und süß
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Eine Köstlichkeit aus der Bretagne ist
gesalzene Karamellbutter. Man kann
sie ganz einfach selber machen.
Man nehme: 200 g Zucker, 100 g Butter,
175 g Schlagsahne, 2 TL Fleur de sel.
In einer großen Pfanne den Zucker bei
schwacher Hitze schmelzen lassen, die
Pfanne leicht schütteln, bis ein schönes
hellgoldenes Karamell entsteht (das
dauert ca. 15 Minuten). Es sollte nicht
zu dunkel werden, sonst schmeckt
Dorit Schambach
die Creme bitter. Die Butter in kleinen
Stückchen einrühren bis ein cremiges
Karamell entsteht. Danach 2 TL „Fleur
de sel” dazu. Sahne erwärmen (nicht
kochen) und dann vorsichtig mit dem
Karamell verrühren. Die Creme noch 2
Minuten kochen, dann kann die “Creme
de Caramel au beurre salé” in Gläser
gefüllt werden.
Schmeckt köstlich zum Frühstück und
zu Crêpes.
Für die Schönheit
Salz ist ein lebenswichtiger Stoff
und schon immer Teil unserer Kultur.
Salz kann heilen und sogar wie ein
Jungbrunnen wirken. Es strafft, entschlackt das Gewebe, hilft, Giftstoffe
auszuscheiden. Im Salz enthaltene
Spurenelemente verbessern die Mikrozirkulation der Haut und aktivieren den
Hautstoffwechsel. Eine Wohltat ist ein
Meersalz-Bad mit Salz aus dem Toten
Meer. Das ist reich an glättenden und
heilenden Mineralstoffen und lindert
beispielsweise Schuppenflechte und
Neurodermitis, reguliert die Talgproduktion, strafft die Haut durch den
hohen Anteil an Magnesium und Brom
und hilft sogar gegen Muskelkater. Auf
eine Wanne rechnet man 1⁄2 bis 1 Kilo
Salz. Gut auflösen, dann 20 Minuten im
37 Grad warmen Wasser entspannen.
Mit einem Salz-Peeling (feine Salzkristalle gemischt mit z. B. Mandelöl) regt
man die Durchblutung an und verpasst
der Haut einen Feinschliff. Perfekt,
um müde Winterhaut frühlingsfit zu
machen.
Hausapotheke
Müde und geschwollene Augen? Dann
hilft eine Salzlösung. Geben Sie hierzu
einen Teelöffel Salz in ein Glas warmes
Wasser und lassen Sie das Salz auflösen. Tränken Sie Wattepads mit der
Salzlösung und legen Sie diese auf die
geschwollenen Partien der Augen.
Auch bei Halsschmerzen verschafft ein
altes Hausmittel Linderung. Geben Sie einen halben Teelöffel Salz in ein Schnapsglas mit warmem Wasser und lösen Sie
das Salz auf. Anschließend gurgeln Sie
mit dem warmen Salzwasser.
Es schmeckt zwar nicht besonders, aber
Salz eignet sich auch zum Zähneputzen,
es macht sogar die Zähne heller. Mischen
Sie einen Teil Salz mit zwei Teilen Backpulver und mörsern Sie alles ganz fein.
Verrührt mit etwas Wasser, fertig ist die
Zahnpasta.
Weitere Tipps und Informationen rund um Salz
gibt es auf www.salz-kontor.de
,,Salz ist unter allen Edelsteinen, die uns die Erde schenkt,
der Kostbarste.“
FÜR JEDEN GESCHMACK
Salz ist so vielfältig. Steinsalz, Meersalz, Fleur de Sel ... Man kann
wählen zwischen grobkörnig und zartflockig, im Geschmack von mild
bis sehr salzig, nussig oder rauchig.
Schwarzes
Hawaiisalz
Das hawaiianische Meersalz von der
Insel Molokai bekommt seine Farbe
durch Aktivkohle. Diese sorgt auch für
seinen leicht nussigen Geschmack,
der hervorragend mit gebratenem
oder gegrilltem Fleisch sowie Meeresfrüchten harmoniert.
Rauchsalz
Über Holz geräuchertes Meersalz hat
je nach Region den Geschmack von
Buchen-, Hickory- bis hin zu Wachholderholz. Rauchsalz passt perfekt
zu rotem Fleisch, und schmeckt leicht
nach Schinken. Amerikaner lieben die
Würze zu ihrem deftigen Barbecue.
Koch-,
Speise-,
Tafelsalz
Speisesalz wird aus Sole gewonnen.
Wichtige Mineralien und Spurenelemente wurden ausgewaschen,
Jod und/oder Fluorid zugesetzt. Der
Natriumchlorid-Anteil (NaCl) beträgt
99,9 Prozent. Es ist das tägliche Salz
in unserer Suppe.
HimalayaSalz
Das rosafarben schimmernde Salz
wird meist aus einer Salzmine in Pakistan importiert. Mit dem Gebirge hat
es daher nur bedingt zu tun. Es gilt
als besonders gesund, hat aber nahezu die gleiche Zusammensetzung
wie herkömmliches Tafelsalz.
Bambussalz
Das in Bambusrohren gebrannte
Meersalz mit hohem Mineralstoffanteil
stammt aus Korea. Es ist sehr salzig und
passt gut zu asiatischen Gerichten und
rohem Gemüse. Dank seines hohen
ph-Werts kann es die Säuren-BasenBalance im Körper wieder herstellen.
Fleur de
Sel
Die „Salzblumen“, die bei der Verdunstung von Meerwasser entstehen,
werden in Salzgärten in Handarbeit
abgeschöpft. Die Bretagne gilt als
Ursprung des Fleur de Sel. Das feine
Gourmetsalz kocht man nicht mit, es
wird den fertigen Speisen zugegeben.
Justus Liebig
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