Das große Stechen hat begonnen
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Das große Stechen hat begonnen
24 FRIEDRICHSHAFEN SÜDKURIER NR. 157 | FN S A M STA G , 9 . J U L I 2 0 1 6 Oberstufe für Soden-Schule Friedrichshafen (dim) An der Häfler Gemeinschaftsschule Graf Soden wird zurzeit an einem Konzept für die Klassenstufen 8 bis 10 gearbeitet. Ziel ist, eine gymnasiale Oberstufe einzurichten, wie Schulleiterin Iris Engelmann in der jüngsten Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses des Gemeinderats schilderte. Bis Oktober werden dazu schulintern Erhebungen gemacht. Diese münden in ein pädagogisches Konzept, das bis 30. November stehen soll. Die Fächer Spanisch sowie Naturwissenschaft und Technik werden die für die Graf Soden-Schule prägenden Fächer für die gymnasiale Oberstufe sein, wie Engelmann sagte. Vor vier Jahren sei an der Schule, damals noch eine klassische Realschule, einiges auf den Kopf gestellt worden, um die Arbeit am Kind zu verbessern. Die dafür von den Lehrern aufgewandte Energie habe sich gelohnt. Dies sei an den sehr guten Bewertungen durch die jüngste Fremdbeurteilung abzulesen. Im Rahmen dieser Fremdevaluation seien 300 Eltern befragt worden, deren Kinder an der Graf Soden-Schule unterrichtet werden. „Wir wussten, dass es gut läuft, über die Exzellenzstufe der Fremdevaluation sind wird sehr entzückt und stolz darauf“, sagte Engelmann. Circus Krone gastiert Wettbewerb um die Lufthoheit Harter Bodenkontakt: Es ist immer sehr ärgerlich, wenn man im Wettbewerb zu den Verlierern zählt und abgehängt wird. KARIKATUR: STEFAN ROTH Das große Stechen hat begonnen ➤ Start der fünften Tattoo- Convention Bodensee ➤ Besucher wollen nicht mit blanker Haut nach Hause „Tattoos sehen einfach gut aus“, ist die Meinung der Schweizerinnen Tascha Ehrsam, Joe Pfister und Sandra Schmidli (von links). Alle drei lassen sich bei der fünften Auflage der TattooConvention Bodensee ein Motiv auf den Körper stechen. VON JEANNE LUTZ Martin Lacey jr. mit Löwin Clio. BILD: CIRCUS KRONE Friedrichshafen (abe) Zum ersten Mal seit vier Jahren ist der größte Zirkus Europas in Friedrichshafen zu Gast. Mit 350 Wagen und einem klimatisierten Zelt für beinahe 4000 Zuschauer belegt der „Circus Krone“ den Messeparkplatz an der Äußeren Ailinger Straße, eine acht Fußballfelder große Fläche. Mit 400 Menschen und 170 Tieren präsentiert der Zirkus anlässlich seines 110-jährigen Bestehens sein JubiläumsProgramm „Evolution“, eine Mischung aus klassischer Zirkuskunst und moderner Show. Das Programm, das am 2. April 2015 in München Premiere hatte, bietet neben Clowns und Akrobaten moderne Tierdressur, darunter weiße Löwen und Tiger. Vom 4. bis 8. August gibt der Zirkus 13 Vorstellungen in Friedrichshafen. Diese finden an Werktagen um 15.30 und 20 Uhr statt. Am Sonntag um 11 und 15 Uhr. Karten sind in verschiedenen Kategorien von 19 bis 42 Euro, ermäßigt von 16 bis 37 Euro an der Kasse erhältlich. Kinder unter drei Jahren sind frei. Vorverkauf: Zirkuskasse an Vorstellungstagen von 10 bis 20 Uhr und an allen Vorverkaufstellen. Zirkushotline: 018 05/24 72 87 Friedrichshafen – Schon eine Stunde bevor es an Bord der fünften TattooConvention Bodensee geht, stehen die Besucher in der prallen Sonne vor dem Zeppelin-Museum Schlange. Einige Touristen haben bewundernde Blicke für die oft am ganzen Körper tätowierten Wartenden übrig, andere schütteln missbilligend die Köpfe. Die Anhänger der Körperkunst stört das wenig. „Ich bin heute Vormittag aus Singen gekommen, um mir gleich bei einer angesagten Schweizer Künstlerin etwas stechen zu lassen“, erzählt Jaqueline Glajc, deren Körper bereits acht Tattoos zieren. Über 1000 Euro hat sie dafür bislang investiert, und ist noch lange nicht fertig: „Mein Ziel ist es, irgendwann am ganzen Körper tätowiert zu sein“, sagt die Schülerin. Hinter dem Zaun wischt sich Veranstalter Ralf Granacher den Schweiß von der Stirn. „Wir haben bis zur letzten Sekunde gearbeitet, aber jetzt ist alles soweit fertig“, sagt der Besitzer des BILDER: JE ANNE LUTZ „Mein Ziel ist es, irgendwann am ganzen Körper tätowiert zu sein.“ „Tattos sind für mich Kunst, ein Ausdruck von Kreativität.“ Jaqueline Glajc, Singen Maren Gotter, Wilhelmsdorf Tattoo-Studios Bodystyle. Bei der fünften Auflage der von ihm ins Leben gerufenen Convention haben 150 internationale Tätowierer auf den Schiffsdecks der Graf Zeppelin und Eugenia das Ziel, die Körperkunst zu bewerben und zu verbreiten. Einer von ihnen ist Tomasi Suluape. Er ist nach eigener Angabe einer von weltweit zehn anerkannten Meistern in der polynesischen Art des Tätowierens, dem Tatau. Dabei wird mit einem Klöppel, dem Au, und einer Nadel, dem Sausau, die Farbe in die Haut geklopft. Ob Für Studiobesitzer Lukas Smialowski sind Tattoos ein Lebensstil. diese Art des Tätowierens schmerzhafter ist als die herkömmliche mit der Maschine, beantwortet er nur vage: „Man muss sich darauf einlassen, sonst geht man durch die Hölle.“ Völlig fasziniert schlendert die Wilhelmsdorferin Maren Gotter zwischen den insgesamt 96 Ständen umher. Ihre Haut hat bislang noch keine Nadel berührt. Das soll sich dieses Wochenende ändern. „Tattoos sind für mich Kunst, ein Ausdruck von Kreativität. Ich fühle mich wie in einem Museum. Wenn ich mich tätowieren lasse, dann soll es auch Kunst sein“, erklärt die Schülerin. Tatau nennt sich die traditionell polynesische Art des Tätowierens, bei der mit einer Art Klöppel Tinte in die Haut geklopft wird. Die Familie von DeutschSamoaner Tomasi Suluape (links) pflegt dieses Handwerk seit vielen Jahrzehnten. Der andere Arm soll auch noch verziert werden: Der Häfler Lukas Hunger (links) lässt sich vom Memminger Florian Grupper ein Portrait tätowieren. LEUTE aus Friedrichshafen Spende an Valentina-Stiftung Der Taekwondo-Verein Ailingen lässt seine Einnahmen von 1185 Euro vom internationalen Bodensee-Cup vom Samstag der Valentina-Stiftung zukommen. Giuseppe Pistillo (Dritter von links) überreichte das Geld vor dem Schulzentrum Ailingen, in dem das Training stattfindet, Renate und Kurt Peter, Stiftungsgründer und Eltern der verstorbenen Valentina. Die Stiftung, eine Unterstiftung der Bürgerstiftung Kreis Ravensburg, dient der Unterstützung häuslicher Pflege und intensiv-medizinischer Betreuung, insbesondere krebskranker oder schwerkranker Kinder und deren Familien. Der Kontakt zum Verein kam über Pistillos zweijährige Enkelin zustande (neben ihm), die ebenfalls an Krebs erkrankt war und Valentina in der Uni-Klinik Ulm kennenlernte. BILD: ELFI BRASCHEL Lutz leitet Schulmuseum Bisherige Referentin des Sozialdezernenten wird neue Chefin Friedrichshafen – Der Finanz- und Verwaltungsausschuss des Gemeinderates hat Friederike Lutz in nichtöffentlicher Sitzung zur neuen Leiterin des Schulmuseums gewählt. Sie tritt laut Mitteilung der Stadtverwaltung die Nachfolge von Sonja Nanko an. Lutz studierte Deutsch, Philosophie und Katholische Theologie für das Lehramt in Münster. Sie promovierte zum Dr. phil. in Germanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Ab 1984 war sie als Journalistin, zuletzt für die Leonberger Kreiszeitung, tätig. Im Jahr 2004 wechselte Lutz als Pressesprecherin zur Stadt Friedrichshafen. Seit 2008 ist sie persönliche Referentin des Sozialdezernenten. Zu ihren dortigen Aufgaben gehören neben den klassischen interdisziplinären Referententätigkeiten die Koordinierungsstelle Kunst als SchnittFriederike Lutz stelle zwischen dem BILD: Zeppelin-Museum STADT VERWALTUNG sowie der Kunstszene und der Verwaltung. Künftig wird sie das Schulmuseum mit sieben Mitarbeitern führen und den Museumsbetrieb organisieren. Ebenso ist sie für die Weiterentwicklung des Museumskonzeptes, für Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen sowie für die wissenschaftliche Betreuung und Weiterentwicklung der Sammlung verantwortlich.