Jobmotor Biotechnologie
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Jobmotor Biotechnologie
Rhein-Neckar Ausgabe | 10 - 11 / 09 2. Jahrgang 16.10.2009 4,90 t 09011 Ein Jahr Spitzencluster Jobmotor Biotechnologie Logistik und Spedition Wie mobil ist die Metropolregion? Berater des Mittelstands Warum Kunden alles aus einer Hand wollen Ständige Fachausstellung auf über 1.600 qm Komplettservice – von der Projektierung bis zur Übergabe Partnerschaft mit den Besten Lösungen, die begeistern Büros mit Persönlichkeit KAHL Büroeinrichtungen GmbH Industriestraße 17-19 68169 Mannheim Tel. 0621 32499-0 Fax 0621 32499-99 www.kahlgmbh.de [email protected] Öffnungszeiten: Montag - Freitag 7.30 - 17.00 Uhr Plattform für den Mittelstand Econo Rhein-Neckar: Aus der Region – für die Region Liebe Leserinnen und Leser, wie Sie wissen, ist unsere Redaktion darum bestrebt, das wirtschaftlich Wichtigste, das sich in den vergangenen Wochen in der Metropolregion Rhein-Neckar getan hat, für Sie zu sichten, zu ordnen und zu dokumentieren. Darüber hinaus ist es unser Anliegen, von jenen Unternehmern und Unternehmen zu erzählen, die hier in der Region verwurzelt sind – ob vom Modehändler Steffen Jost aus Grünstadt (S. 12), vom Fenster- und Türenfabrikanten Alfred Bohn (S. 14) oder vom Seilermeister Ulrich Hartmann aus Brühl (S. 26). Wir möchten diesen Mittelständlern eine Plattform bieten, damit sie bei unseren Lesern auf sich aufmerksam machen können, wenn es Neues, Wichtiges und Interessantes zu berichten gibt. Diesem Plattformgedanken folgen wir meist auch in unseren längeren Beiträgen. Ein Beispiel dafür sind unsere Expertenrunden, Die Econo-Redaktion (von links): Stefan Wagner (verantwortlich), Matthias Schmitt und Kristian Klooß. die dem regelmäßigen Econo-Leser längst vertraut sind. Dieses Mal haben wir uns das Thema Logistik ausgesucht. Wenn Sie wissen wollen, wie es diesbezüglich um die Metropolregion steht, dann sollte Sie die Diskussionsrunde zwischen den von uns eingeladenen Unternehmern, Managern und Fachleuten nicht verpassen (S. 76 ff.). Denn wo sonst könnten Sie einem solchen Gespräch zwischen so hochrangigen und vor allem kenntnisreichen Branchenvertretern beiwohnen. Einen zweiten Schwerpunkt haben wir in dieser Ausgabe auf die Biotechnologie gelegt. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr war die Metropolregion Rhein-Neckar bundesweit in den Schlagzeilen, hatte sie doch zwei von fünf Spitzenclusterwettbewerben des Bundesforschungsministeriums gewonnen. Das Jubiläum ist für uns Anlass zu schauen, welche Entwicklung die Biotechnologie in der Region seither genommen hat. Denn die Erwartungen waren damals hoch. Wiederholt genannt wurde die Zahl von alleine 4000 neue Arbeitsplätze bis zum Jahr 2018. Lesen Sie im Interview mit Cluster-Manager Dr. Christian Tidona (S. 30 f.), ob diese Zielmarke immer noch gilt und wieviele Jobs in der Forschung in den vergangenen zwölf Monaten bisher entstanden sind. Wir zeigen Ihnen (S. 32) außerdem, welche Köpfe die Fäden im Hintergrund des Biotechnologie-Cluster ziehen. Ab Seite 38 stehen schließlich die Unternehmen im Mittelpunkt. Rund 100 haben sich bisher dem Cluster angeschlossen. Unter ihnen rund 60 kleinere und mittlere Biotechnologiefirmen. Erfahren Sie, an was die Wissenschaftler forschen und wie sie untereinander verknüpft sind. Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihr Redaktionsteam MELCHERS Oktober HEIDELBERG-FRANKFURT-BERLIN Nachrichten 6 Heppenheim. Tyre 24 übernimmt den insolventen Felgenhersteller Azev 20 Neusaß/Waghäusel. Bei Walldürn baut Wirsol einen riesigen Solarpark 8 Wörrstadt. Juwi erweitert Neubau nach einem Jahr 22 10 Ludwigshafen. Die Stadt hat 34 Millionen in die Sanierung des Pfalzbaus gesteckt Hirschberg. Goldbeck baut Bürohaus in Hirschberg 23 Königshofen/Wels. Die Firma AT Hefele ist von der DaxnerGruppe übernommen worden 24 Gründer. Die Ascentec GmbH betreibt seit Anfang des Jahres heiße Ölgeschäfte 25 Heddesheim/Viernheim. Heddesheims Bürger stimmen der Ansiedlung Pfennings mehrheitlich zu 26 Brühl. Die Drahtseil Hartmann GmbH erweitert ihre Produktionshalle Jahrestagung Gesellschaftsrecht 2009 Unternehmensführung in Krisenzeiten F REI TAG | 0 6 .NOV EMBER 2 0 0 9 | 10 . 0 0 – 15 . 3 0 UHR HEIDEL BERG | IM BREI T SPIEL 2 1 12 Grünstadt. Die Modehauskette Jost profitiert von der neuen Wormser Filiale 14 Sinsheim. Fensterhersteller Al Bohn baut für 3,4 Millionen Euro den Stammsitz aus 16 Mannheim. Die Augsburger Fürst Fugger Privatbank kommt nach Mannheim 18 Mannheim. Creditreform nennt Ausfallrisiken für die Metropolregion Unternehmen & Märkte Mit einem Gastvortrag von 30 Biotechnologie I. Wie der Cluster BioRN in die europäische Spitze drängt 46 Objekt- und Gewerbebau I. Wie Bauherren ihre Projekte allein und im Team stemmen 36 Biotechnologie II. Ein Blick in die Labore der Heidelberger Apogenix 52 Objekt- und Gewerbebau II. Florian Knappe erklärt den Nutzen von Recycling-Beton 40 Biotechnologie III. An welchen Therapien die Wissenschaftler forschen 55 Handwerk. Ein Seminar der Handwerkskammer lehrt das korrekte Benehmen Stefan Kuntz Vorstandsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern, zum Thema „Unternehmensführung und Emotionen“ W EI T ERE INF ORM AT IONEN ZU PROGR A MM UND T EIL N A HME UN T ER W W W.MEL CHERS-L AW.COM Menschen 3E Editorial x 58 Impressum x 85 Index x 86 Der Schreibtisch von... 56 Giuseppina Ehmann. Die Italienerin hat sich mit ihrer Chocolaterie in der Heidelberger St. Anna Gasse einen Traum erfüllt. Ihre Kunden lässt sie staunen und genießen 58 Namen und Nachrichten INDUSTRIEBAU 30 Jobmotor Biotechnologie L L 76 Econo-Expertenrunde Logistik L L Sind Sie schneller gewachsen, als Sie dachten? FREYLER – Maßgeschneiderte Baulösungen. Management 60 Werbung. Die Weihnachtsund Geschenkezeit naht. Was dabei zu beachten ist 62 Maschinenbau. Ab Ende Dezember gilt eine neue EU-Richtlinie 67 Berater des Mittelstands. Wie Berater versuchen, Komplettpakete zu schnüren 72 Entsorgung & Recycling I. Entsorger in der Region setzen vor allem auf eine gute Vorsortierung 74 Entsorgung & Recycling II. Altlasten sind langfristige Hypotheken. Das zeigt das Beispiel Lampertheim 75 Manchmal kommen vor lauter Erfolg ganz elementare Dinge zu kurz. Wenn Unternehmen aus ihren Gebäuden herauswachsen, bleibt oft als Erstes die Prozesseffizienz auf der Strecke. Und dann sind nicht nur Lösungen nach Maß gefragt, die morgen noch De Jure. Kündigen, aber wie? passen – sondern auch ein Partner wie FREYLER Industriebau, der aus Ihren Visionen Realität werden lässt. Politik & Gesellschaft 76 Spedition & Logistik. In der Econo-Expertenrunde diskutieren Unternehmer, Manager und Fachleute darüber, wie mobil die Metropolregion im Güterverkehr per Fluss und Flugzeug, über Schiene und Straße ist FREYLER Industriebau GmbH 84 86 Bildung & Wissenschaft. Alstom hat eine Million Euro in sein Ausbildungszentrum in Mannheim investiert Der Schreibtisch vom... Gründer und Geschäftsführer der Werbeagentur Janus, Uwe Scheerer Am Hardtwald 3 | 76275 Ettlingen Tel. 07243 7166-6 | Fax 07243 7166-77 [email protected] | www.freyler.de 6 Nachrichten Gründerzentrum finanziell gefördert Wald-Michelbach. Das neu eröffnete „Virtuelle Gründerzentrum“ der Odenwälder Gemeinden WaldMichelbach, Abtsteinach und Grasellenbach hat aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung fast 250 000 Euro erhalten. Den Zusatz „virtuell“ trägt die Einrichtung, weil hier keine eigenen Geschäftsräume zur Verfügung gestellt werden, sondern Serviceleistungen,BeratungsowieKontaktezu Banken und Behörden im Mittelpunkt stehen. Den Fördermittelantrag hatte die Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH für die Gemeinden erarbeitet. Artz & Partner eröffnet Filiale Bürstadt. Die Kanzlei Artz & Partner Rechtsanwälte Steuerberater mit Sitz in Mannheim und München hat im Erlenweg in Bürstadt eine neue Filiale eröffnet. Die Kanzlei wird von den drei Partnern Claudius Artz (Rechtsanwalt), Marcus Kaiser (Rechtsanwalt) und Robért Haensel (Steuerberater) geführt. Sie hat sich auf die BeratungundVertretungvon Privatpersonen und mittelständischen Unternehmen spezialisiert. DialogTeams jetzt AG Tyre24 übernimmt insolventen Felgenhersteller Im Januar war die Heppenheimer Azev GmbH zahlungsunfähig. Jetzt hat die Online-Plattform Tyre24 den Felgenproduzenten gekauft Heppenheim. Der Heppenheimer Felgenhersteller Azev ist nach dem Insolvenzantrag am 15. Januar dieses Jahres doch nicht unter die Räder geraten. Rettung kam aus der Pfalz. Die Tyre24 GmbH aus Kaiserslautern hat den Traditionsbetrieb am 1. Juli 2009 übernommen. Der Betreiber der in Deutschland führenden Online-Plattform für den Reifenhandel (nach eigenen Angaben 80 Prozent Marktanteil) führt das 1990 gegründete Unternehmen unter dem Namen Azev Alurad GmbH (früher Azev Leichtmetall GmbH) als eigenständigen Geschäftsbereich weiter. Über die Höhe des Kaufpreises macht die Tyre24 GmbH keine detaillierten Angaben. Die Verantwortlichen sind jedoch sicher, ein Schnäppchen gemacht zu haben. „Wir hatten Bensheim. Der Bensheimer CallCenter-Dienstleister DialogTeams hat sich in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Simon Juraschek, Vorstand der JCG Consulting Group, hat gleichzeitig 20 Prozent der Aktien erworben und im Zuge dessen den Vorsitz des Aufsichtsrats übernommen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Haßloch/Apolda. Das Gesundheitszentrum Gensheimer hat im thüringischen Apolda eine Filiale eröffnet. Der in fünfter Generation als Familienunternehmen geführte Betrieb hat als klassischer Orthopädieschuhmacher gestartet. Im Laufe der Jahre haben die Haßlocher ihre Produktpalette beständig ausgeweitet. Vor einem Jahr hat Gensheimer dann eine Reha-Technik-Sparte eröffnet, die Pflegebetten, Rollstühle und Alltagshilfen jeglicher ArtnachärztlicherVerordnungoder an Privatkunden liefert. econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Bild: Azev Gensheimer expandiert in Apolda schon sehr lange ein Auge auf Azev geworfen. Als wir von der Insolvenz hörten, schlugen wir zu. So erhielten wir die Azev zu einem relativ günstigen Preis“, sagt Tyre24Gründer Michael Saitow, der neben Markus Nagel als Geschäftsführer der neuen GmbH fungiert. Von dem Potenzial des operativ weiterhin in Heppenheim angesiedelten Unternehmens ist Saitow überzeugt. Die kundenbasierte Endfertigung der Leichtmetallfelgen bezeichnet Tyre24 in einer Pressemitteilung als „einzigartigen Wettbewerbsvorteil“. Erst im Anschluss an eine Bestellung werden die Felgen fahrzeugspezifisch und individuell fabriziert. Die durch die Einzelanfertigung entstehenden Mehrkosten werden laut Saitow bei der Lagerhaltung eingespart. Der Endpreis einer Felge liege mit 150 bis 450 Euro nicht über dem Preisniveau anderer Hersteller. Als Erstausrüster beliefert AZEV zudem seit 2002 den VW-Konzern mit den Felgen des Designs PS und R. Diese werden als Komplettrad mit Reifen verschickt und direkt im Werk auf den VW Multivan T5 (mit Business-Ausstattung) montiert. Dass das Unternehmen trotz dieser Voraussetzungen mit Beginn dieses Jahres auf die Zahlungsunfähigkeit zusteuerte, schreibt Saitow in erster Linie Fehlern bei Marketing und Vertrieb zu. Bei Azev habe man in erster Linie auf die Zusammenarbeit mit Stützpunkthändlern vertraut. Zwar nutzte das Unternehmen bereits vor der Übernahme den Online-Vertriebskanal www.tyre24.de – allerdings in nur sehr begrenztem Umfang. Künftig sollen die Felgen exklusiv über die B2B-Plattform vermarktet werden. Das Portal ist seit der Gründung im Jahr 2002 zu einem Zusammenschluss von über 180 Reifen- und Felgengroßhändlern und Herstellern aus Deutschland, Holland, Belgien, Luxemburg, Österreich und Polen angewachsen. Mehr als 10 000 Reifenhändler, Autohäuser und Werkstätten nutzen nach Unternehmensangaben die Onlineplattform zur Beschaffung von Reifen und Felgen. Auch die Werbung wurde nach Einschätzung des neuen Geschäftsführers bei Azev zuletzt „schlicht vernachlässigt“. Jetzt soll die hauseigene Werbeagentur mnDesign für neuen Schwung sorgen. Denn grundsätzlich ist Michael Saitow von der Stärke der Marke überzeugt. „Insbesondere bei der Nachrichten Zielgruppe der über 30-Jährigen besitzt Azev immer noch einen guten Ruf“, sagt der Reifenfan, der nach eigenen Angaben bereits im Alter von 15 Jahren eine BorbetFelge in seinem Zimmer stehen hatte. Man versuche, die Markenwerte Tradition, Qualität und Sicherheit „in der Zielgruppe Ü30 wiederzubeleben und zusätzlich in der Zielgruppe der 18- bis 29-Jährigen zu positionieren“. Um das Unternehmen erneut als Premiumhersteller zu etablieren, wurde die Mitarbeiterzahl nach der Übernahme auf 15 Beschäftigte ausgebaut. Zuvor war die insolvente Azev auf fünf Köpfe zusammengeschrumpft. Für die neu geschaffene Stelle des Teamleiters wurde mit Michael Lenhart ein Tuningund Motorsport-Fachmann engagiert. Der ehemalige technische Leiter Thomas Klein, der das Unternehmen im April dieses Jahres verlassen hatte, kehrte nach knapp einem halben Jahr zurück. Mittelfristig wird laut Saitow eine Personaldecke von 30 Mitarbeitern angepeilt. Gleichzeitig investiert das Unternehmen nach eigenen Angaben in den Standort in der Heppenheimer Von-Siemens-Straße. Büro-, Sanitär- und Aufenthaltsräume wurden renoviert, neue Sozialräume für die Mitarbeiter geschaffen. Aktuell werden das Bestellwesen und die Produktionsabläufe automatisiert, neue CAD-Arbeitsplätze geschaffen und ein neues Palettenregallager für Reifen und Felgen in Betrieb genommen. Zusätzlich wurden sämtliche Gießwerkzeuge überholt. Jörg Keller BALDUR-GARTEN Jobbörse mit neuen Services Versandhändler baut neuen Firmensitz Darmstadt. Die Agentur für Arbeit Darmstadt weist darauf hin, dass die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit nach einem Relaunch einfacher und durch neue Zusatzfunktionen komfortabler sei. Vollständige und transparente Onlineprozesse von der Meldung des Personalbedarfs bis zur Stellenbesetzung ermöglichten eine direkte Kommunikation zwischen Arbeitgebern und den Arbeitsagenturen. Jobboerse.arbeitsagentur.de ist mit drei Millionen Bewerberprofilen und 550 000 freien Stellen Deutschlands größter Online-Stellenmarkt. Bensheim. Von einem „Meilenstein“ in der Geschichte der Baldur-Garten GmbH sprach Geschäftsführer Bernd Koch beim Spatenstich Anfang September. Auf einem 30 000 Quadratmeter großen Gelände baut der GartenVersandhändler im Bensheimer Gewerbegebiet Stubenwald einen neuen Firmensitz. Rund elf Millionen Euro lässt sich das Unternehmen die neue 12 000 Quadratmeter große Versandhalle und das Verwaltungsgebäude kosten. Die Baldur-Garten GmbH ist seit 1993 im Versandhandel mit Pflanzen, Blu- menzwiebeln, Sämereien und Gartenzubehör tätig. Die Kunden sitzen im gesamten Bundesgebiet. Über die Hälfte der Bestellungen erreichen das Unternehmen über den Online-Shop. Baldur beschäftigt nach eigenen Angaben 50 Mitarbeiter in Vollzeit, in den acht Saisonmonaten kommen weitere 250 Kräfte hinzu. Derzeit verschickt Baldur-Garten 700 000 Pakete pro Jahr an seine Kunden. Nach der Erweiterung rechnet das Unternehmen bereits ab 2010/11 mit einem Anstieg auf über eine Million Lieferungen pro Jahr. MSc PHOENIX Spekulationen um Pharmahändler Mannheim. Ein Bericht des „manager magazins“ hat neue Spekulationen um den Pharma-Großhändler Phoenix ausgelöst. Demnach werde Anfang des kommenden Jahres die Suche nach einem neuen Eigentümer beginnen. Die Deutsche Bank sei damit bereits beauftragt. Als Quelle führt das Magazin „Unternehmenskreise“ an. Phoenix war bisher eine Aktiengesellschaft, an der die Familie des verstorbenen Unternehmers Adolf Merckle die Mehrheit hält. Inzwischen ist der Großhändler in eine GmbH umgewandelt worden. Dies geschah laut Magazin, um die komplizierte Ei- gentümerstruktur zu ordnen. Im Zuge der Neustrukturierung habe der bisherige Aufsichtsratschef Bernd Scheifele sein Amt verloren. Scheifele ist Vorstandschef von HeidelbergCement, wo Ludwig Merckle die Mehrheit hält. Das Merckle-Imperium war in massive finanzielle Schwierigkeiten geraten und muss den Generika-Hersteller ratiopharm verkaufen, um Schulden abzubauen. Bisher war nicht klar, ob Phoenix ebenfalls veräußert werden muss. Seine Anteile an HeidelbergCement hat Ludwig Merckle in den letzten Wochen bereits deutlich verringert Red METROPOLREGION RHEIN-NECKAR Elektronische Vergabe ist gestartet Zahlen und Fakten Tyre24 GmbH Mitarbeiterzahl inklusive AZEV: mittelfristig geplant: Umsatzerlöse 2005: 2008: 70 100 1,7 Mio. € 5,8 Mio. € Azev hat in früheren Jahren bis zu 100 000 Felgen im Jahr produziert. 2008 lag dieser Wert bei nur noch 6000 7 Rhein-Neckar. In Mannheim fiel Mitte September der Startschuss zur Einführung einer elektronischen Vergabeplattform (E-Vergabe) für die Metropolregion RheinNeckar. An dem Projekt beteiligen sich 65 der insgesamt 155 ausschreibenden Kommunen der Region. Die Plattform soll ab Januar 2010 Verwaltungsabläufe bei der Vergabe öffentlicher Aufträge deutlich vereinfachen. Grundlage des Angebots ist die Auftragsbörse www.auftragsboerse.de, auf der rund 100 Kommunen aus der Metropolregion bereits seit 2005 ihre Ausschreibungen veröffentlichen. Zukünftig können Unternehmen dort nicht nur nach öffentlichen Aufträgen suchen, sondern auch die Ausschreibungsunterlagen kostenlos online abrufen, am Computer bearbeiten und zurück an die ausschreibende Stelle übermitteln. Das soll sowohl zu Kosteneinsparungen bei den Kommunen als auch bei den Unternehmen führen. Zudem unterstützt eine Bietersoftware die Unternehmen in den einzelnen Stufen des Vergabeverfahrens und hilft so, Formfehler im Angebot zu vermeiden. MSc Businesspläne im Netz erstellen Darmstadt. Existenzgründern bietet die IHK Darmstadt ab sofort ein neueskostenlosesInternetportal.Unter www.gruendungswerkstatt-darmstadt.de erhalten angehende Unternehmer einen Rundum-Service an Informations-, Orientierungs- und Planungshilfen, deren Kern ein Businessplan-Modul ist, mit dem sich Schritt für Schritt der Weg zum eigenen Gewerbe konzeptionieren lässt. Outletstores startet Online-Shop Mannheim. Die Outletstores Direct GmbH hat Anfang August einen Onlineshop für Wasserpumpen der Firma TIP (Technische Industrie Produkte) aus Waibstadt eröffnet. Den Onlineshop (www.alles-pumpe.de) für Pumpen, Filter und Zubehör entwickelte Outletstores Direct gemeinsam mit der Internetagentur Symweb aus Leonberg bei Stuttgart. Outletstores Direct betreibt bereits Onlineshops für Whiteboards, Flipcharts und Bodenschutzmatten. Winzer eG meldet Rekordumsatz Bergstraße. Die Bergsträßer Winzer eG mit Sitz in Heppenheim hat im vergangenen Geschäftsjahr mit 6,2 Millionen Euro (+4,8%) einen Umsatzrekord erzielt. Der Mengenabsatz sei um 3,1 Prozent auf knapp zwei Millionen Liter Wein gestiegen. Einziger Wermutstropfen sei die geringe Bestandslage, weshalb alleHoffnungaufeinemgutenundin der Menge befriedigenden Weinjahrgang 2009 ruhten. 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 econo 8 Nachrichten Flaute erreicht deutsche ABB Mannheim. Bei ABB ist der Auftragseingang in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres konjunkturbedingt um 14 Prozent auf 1,68 Mrd. Euro zurückgegangen. Gleichzeitig verringerte sich auch der Umsatz. Zum Gewinn machte das Unternehmen keine Angaben. Die deutsche Belegschaft erhöhte sich zum 30. Juni leicht auf 10 900 Mitarbeiter (+1 %). In einigen Geschäftsbereichen, so etwa bei Stotz Kontakt in Heidelberg, wird kurzgearbeitet. Insgesamt waren überdenSommerbeiderdeutschen ABB zwischen 1000 und 1500 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen. Hammermühle weiht Hofladen ein Kirrweiler. Die Hammermühle Diät GmbH hat mit einem Hoffest den Direktvertrieb ihrer eigenen und zugekauften glutenfreien Produkte gestartet. Angeboten werden unter anderem glutenfreie frische und haltbare Brote, Dauerbackwaren, Snacks, Gebäcke, Mehle und Zutaten. Außerdem berät eine Diätassistentin Kunden, die an Phenylketonurie (PKU) leiden. Von der Stoffwechselstörung sind einer von 250 Deutschen betroffen. Stadt Mannheim sucht Investor Mannheim.DieStadtMannheimhat in einer öffentlichenAusschreibung die Büro- und Ladenflächen des Collini-Centers angeboten. Nach einem Bericht des Mannheimer Morgen habe die Verwaltung jedoch nur geringe Hoffnung, dass sich ein Interessent finde. Die Stadt habe bereits von sich aus 19 potenzielle Investoren angesprochen, allerdings ergebnislos. Sollte es keine Reaktionen auf die Ausschreibung geben, müsste der Doppelhaushalt 2010/2011 die Renovierung tragen. Hornbach wächst im ersten Halbjahr Neustadt. Die Hornbach-Gruppe hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2009 den Nettoumsatz um 4,8 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro gesteigert. Die Erlöse der 130 Bau- und Gartenmärkte im größten operativen Teilkonzern Hornbach-Baumarkt-AG erhöhten sich um 4,4 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Die Juwi-Gründer Matthias Willenbacher und Fred Jung weihen den Erweiterungsbau am Firmensitz in Wörrstadt ein. Schon nach einem Jahr musste der Projektentwickler für erneuerbare Energien die Kapazitäten ausbauen. Bild: Juwi Juwi erweitert Neubau Schon nach einem Jahr muss die Juwi-Gruppe ihren Firmensitz in Wörrstadt ausbauen Wörrstadt. Erst im Juli 2008 hatte die Juwi-Gruppe einen 360 Mitarbeiter fassenden neuen Firmensitz in Wörrstadt bezogen (Landkreis Alzey-Worms). Doch etwas mehr als ein Jahr später hat der Projektentwickler für Solar-, Bioenergie-, Wind-, Wasserkraft- und Geothermieanlagen eine Erweiterung mit Platz für 100 zusätzliche Arbeitsplätze gebaut. „Wir werden allein 2009 die Mitarbeiterzahl weltweit um 250 aufstocken“, sagte der Juwi-Gründer und -Vorstand Fred Jung bei der Einweihung Ende August. Am Firmensitz in Wörrstadt werde die Mitarbeiterzahl in diesem Jahr auf bis zu 500 steigen. Der Agrar-Ökonom Jung hat das Unternehmen vor dreizehn Jahren mit dem Physiker Matthias Willenbacher gegründet. Aus einem Zwei- Mann-Büro in Mainz, später in Bolanden, entwickelte sich im Laufe weniger Jahre ein Großunternehmen mit 600 Millionen Euro Umsatz (2008). Genauso rasch wie der Umsatz kletterte auch die Mitarbeiterzahl. Aus Platzgründen zog das Unternehmen daher im vergangenen Jahr von Bolanden nach Wörrstadt. In den jetzt fertiggestellten Erweiterungsbau hat Juwi fünf Millionen Euro investiert. Die 500 Mitarbeiter am Standort arbeiten nach Unternehmensangaben im „ener- MVV UND SAP Unternehmen schaffen Fuhrpark mit bis zu 100 Elektroautos Rhein-Neckar. Die SAP AG und die MVV AG wollen die Metropolregion Rhein-Neckar zu einer Modellregion für klimafreundliche Elektrofahrzeuge machen. „Green Fleet“ heißt das Gemeinschaftsprojekt des Walldorfer Softwareunternehmens und des Mannheimer Energieversorgers, das den Aufbau einer Flotte von bis zu 100 Elektroautos vorsieht. Der hierfür benötigte Strom soll komplett aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden. Das soll eine weitestgehend Kohlendioxid-freie Mobilität ermöglichen. Der Ökostrom für die Fahr- zeuge wird von der MVV geliefert, die auch die Infrastruktur zur Beladung der Fahrzeuge aufbaut. Teile des Strombedarfs sollen zu einem späteren Zeitpunkt auch direkt vor Ort in Photovoltaikanlagen erzeugt werden. Gesteuert wird der Einsatz der Fahrzeuge über einen Forschungsprototypen einer Flottenmanagementlösung der SAP. Mit dem Projekt wollen die Walldorfer neue Anforderungen bei der betrieblichen Nutzung von Elektromobilität erforschen, beispielsweise die Länge und Dauer der geplanten Fahrt, die Reichweite der Fahr- zeuge sowie Ladekapazitäten entlang der Strecke. Diese Spezifikationen für Elektrofahrzeuge seien im Flottenmanagement von Unternehmen bislang einzigartig und verbesserten Transparenz und Effizienz der Systeme. Der Aufbau der Flotte soll ab 2010 erfolgen. „Green Fleet“ und damit die Metropolregion Rhein-Neckar ist eine von zwei Gewinnerregionen des vom Bundesumweltministerium ausgeschriebenen Wettbewerbs „Intelligente Netze, erneuerbare Energien und Elektromobilität“, der mit zehn Millionen Euro dotiert ist. MSc Nachrichten gieeffizientesten Bürogebäude der Welt“. Für die in Holzbauweise errichtete Immobilie haben die Wörrstädter den Clean Media Tech Award erhalten. Der Preis zeichnet Projekte aus der Umwelttechnologie aus, die sich den Herausforderungen wie Klimawandel und schwindender Rohstoffe stellen. Die Jury des Wettbewerbs begründete ihre Entscheidung damit, dass das Gebäude ein Musterbeispiel für eine 100-prozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien ist. „Denen gehört die Zukunft – und wir gestalten diese Zukunft maßgeblich mit“, sagte Juwi-Vorstand Willenbacher bei der Preisverleihung in Berlin. Die von Juwi installierte Leistung der rund 350 Windenergieanlagen beläuft sich auf rund 500 Megawatt, die der rund 1000 Solaranlagen auf 300 Megawatt. Juwi hat außerdem mit regionalen Versorgern Joint Ventures gegründet, so 2003 die Pfalzwind GmbH. Das Gemeinschaftsunternehmen von Juwi und der Ludwigshafener Pfalzwerke AG betreibt Windkraftanlagen in der Pfalz. Im Jahr 2005 haben die Wörrstädter mit der Stadtwerke Mainz AG die RIO Energie GmbH & Co. KG aus der Taufe gehoben. Mit der gemeinsamen Tochter wollen die beiden Unternehmen nach eigenen Angaben den erneuerbaren Energien in Rheinhessen einen Schub verleihen. Rio Energie will mit einem eigenen Finanzierungsmodell vor allem Eigenheimbesitzer dazu bringen, in die Solarstrom-Erzeugung einzusteigen. MSc MVV Energieversorger verdient in der Krise weniger Mannheim. Die MVV hat ihre Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Als Gründe nannte der Energieversorger in einer Ad-hoc-Mitteilung einmalige Aufwendungen und Wertberichtigungen in Höhe von 34 Millionen Euro, die teilweise auf die Krise zu- rückzuführen seien. Angefallen ist der Korrekturbedarf in der Energiedienstleistungssparte, betroffen sind vor allem Anlagen im Industriepark Gersthofen bei Augsburg, im nordhessischen Korbach sowie in Ludwigshafen. Ohne Berücksichtigung dieses Einmaleffekts be- stätigte MVV Energie jedoch aus operativer Sicht seine bisherige Ergebniserwartung. Der Konzern rechnet für das gesamte Geschäftsjahr 2008/09 mit einem leichten Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahresniveau von 249 Millionen Euro. Red Ein Beitragssatz für alle mehr Leistung für Sie! AOK-Service Gesunde Unternehmen Die AOK tut mehr! Viele Betriebe haben erkannt: Engagement für mehr Gesundheit senkt Krankenstände und Fluktuation, steigert die Mitarbeiterzufriedenheit und führt so zu mehr Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Der AOK-Service Gesunde Unternehmen unterstützt Betriebe dabei, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu identifizieren und abzubauen. Die AOK informiert und berät Betriebe über betriebsspezifische gesundheitliche Maßnahmen und für sie speziell zugeschnittene Programme. Dabei gibt es zwei Handlungsschwerpunkte: 4 Die Förderung gesundheitsgerechter Bedingungen im Betrieb, zum Beispiel am Arbeitsplatz, in der Arbeitsumgebung oder auch der Arbeitsorganisation. 4 Die Förderung des persönlichen Gesundheitsverhaltens der Mitarbeiter. ID-VERLAG C. H. Beck übernimmt Fachverlag für Baurecht Mannheim. Der Münchner Verlag C.H. Beck hat den Mannheimer idVerlag gekauft. Der id-Verlag ist auf Immobilien- und Baurecht spezialisiert und durch die Fachzeitschriften „IBR - Immobilien & Baurecht“ und „IMR - Immobilienverwaltung & Recht“ bekannt. Der Verlag und seine Marken sollen erhalten bleiben, teilte C.H. Beck mit. Auch würden alle Mitarbeiter übernommen. Der bisherige Alleingesellschafter Alfons Schulze-Hagen werde weiter Herausgeber und Chefredakteur bleiben. Red 9 AOK - Die Gesundheitskasse Rhein-Neckar-Odenwald Renzstraße 11-13 68161 Mannheim Telefon: 0621 176-0 [email protected] www.aok-bw.de www.jetzt-zur-aok-wechseln.de 10 Nachrichten Weiss weiht Filiale ein Plankstadt. Das Göppinger Bauunternehmen Leonhard Weiss hat Anfang September sein neues Filialbüro in Plankstadt im Beisein der Geschäftsleitung, der am Bau beteiligten Unternehmen und der lokalen Politik eingeweiht. Das zweigeschossige Gebäude bietet auf 525 Quadratmetern Bruttogrundfläche Platz für rund 50 Mitarbeiter. Der erste Spatenstich auf dem 4700 Quadratmeter großen Grundstück fand bereits am 9. September 2008 statt. Der Umzug der Angestellten von Mannheim aus angemieteten Räumen in den Neubau folgte im März dieses Jahres. Stabila will 32 Mitarbeiter entlassen Annweiler. Die Stabila GmbH im südpfälzischen Annweiler plant, 32 ihrer 310 Beschäftigten zu entlassen. Das hat die „Rheinpfalz“ berichtet. Die Belegschaft arbeitet bereits seit Beginn des Jahres kurz. Als Grund für die Entlassungen nannte Geschäftsführer Wolfgang Schäfer einen Umsatzeinbruch im erstenHalbjahr2009von38Prozent. Dies führe dazu, dass Stabila in diesem Jahr nur noch 30 Millionen Euro erwirtschaften und rote Zahlen schreiben werde. GAG erzielt Millionenüberschuss Ludwigshafen.DieLudwigshafener Wohnbaugesellschaft GAG hat im Geschäftsjahr 2008 einen Bilanzgewinn von rund 900 000 Euro erzielt. Insgesamt hat die GAG einen Jahresüberschuss von 1,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 87,8 Millionen Euro (Vorjahr: 73,5 Mio. €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den Verkauf von 135 Wohnungen in Limburgerhof zurückzuführen. Die GAG besitzt nach eigenen Angaben 13 000 Wohnungen, vorwiegend in Ludwigshafen. BASF entwickelt Gewerbegebiet Ludwigshafen. Die BASF will auf einem 18 Hektar großen Gelände zwischen der B 9 und der BASF-Kläranlage Flächen schaffen, auf denen sich Geschäftspartner und Dienstleister ansiedeln können. Für die 18 Hektar große Fläche sieht der Flächennutzungsplan Ackerbau vor. econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Goldbeck baut in Hirschberg neue Büroimmobilie Die Tochter des Bielefelder Baukonzerns schafft im Hirschberger Gewerbegebiet mit einem neuen Bürohaus Platz für weiteres Wachstum Hirschberg. Goldbeck-Süd wird am Standort Hirschberg ein Bürohaus mit 8000 Quadratmetern Nutzfläche und ein Parkhaus mit 200 Stellplätzen errichten. Die Gebäude sollen unmittelbar neben dem jetzigen Firmensitz im Hirschberger Gewerbegebiet gebaut werden. Das Investitionsvolumen beläuft sich nach Angaben von Geschäftsführer Ingo Maaß auf rund zehn Millionen Euro. Für die Hälfte der Fläche seien bereits Mieter gefunden. „Wenn verbindliche Zusagen für 60 Prozent vorliegen, fangen wir an“, sagt Maas. Die bisherigen Interessenten kämen vor allem aus der „erweiterten Metropolregion“. Die von Goldbeck „Aurum 05“ getaufte Immobilie locke vor allem wegen ihrer verkehrsgünstigen Lage unmittelbar an der A5. Außerdem ziehe Goldbeck durch hohe Dämmwerte, intelligente Gebäudeleittechnik, Geothermie und Photovoltaik „alle Register in Sachen Energieeffi- zienz“. Das sorge bei den Mietern für niedrige und stabile Nebenkosten. Doch auch der Gewerbesteuer-Hebesatz von 300, nach Walldorf und St. Leon-Rot der niedrigste im Rhein-Neckar-Kreis, habe den neuen Mietern die Entscheidung leicht gemacht. Die neue Immobilie solle aber auch für Luft im bestehenden Haupthaus sorgen. Von dort würden einige Mieter in den Neubau ziehen, sodass Goldbeck die Flächen selbst nutzen könne. Denn die jüngste und kleinste Goldbeck-Regionalgesellschaft wolle weiter wachsen, so Maaß. Derzeit beschäftigt Goldbeck-Süd insgesamt 265 Mitarbeiter, davon 124 in Hirschberg. Den Umsatz steigerte die GmbH im vergangenen Geschäftsjahr um fast 40 Prozent auf 192 Millionen Euro. Und selbst im durch die Krise geprägten laufenden Geschäftsjahr rechnet Maaß mit einer weiteren Steigerung um ein Fünftel auf dann 230 Millionen Euro. „In drei bis vier Jahren wollen wir auf eine Leistung von 300 Millionen Euro kommen“, sagt der Geschäftsführer. Auch für die Goldbeck-Gruppe war das vergangene Jahr erfreulich verlaufen. Die Leistung stieg um 27 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Zum Ergebnis macht der familiengeführte Konzern traditionell keine Angaben. Jörg-Uwe Goldbeck sagte bei Vorlage der Jahresbilanz, dass der Umsatz im laufenden Jahr bei über einer Milliarde Euro liegen werde. 2008 sei jedoch ein Ausnahmejahr gewesen. Da die Kapazitäten in der Gruppe langfristig für eine Bauleistung von einer Milliarde Euro ausgelegt seien, müssten durch den Auftragsrückgang auch keine Mitarbeiter entlassen werden. Deren Zahl von 2400 bleibe stabil. Die ebenfalls in Hirschberg ansässige Tochtergesellschaft Goldbeck Solar dagegen soll weiter Nachrichten wachsen. Nachdem durch die in Spanien weggefallene Einspeisevergütung dieser Markt so gut wie tot sei, konzentriere sich das Unternehmen nun vor allen Dingen auf Tschechien und Italien. Doch auch Deutschland sei nach wie vor ein sehr attraktiver Markt. Die Solartochter erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 74 Millionen Euro (Vorjahr: 43 Mio. ¤) und beschäftigte 31 Mitarbeiter, davon vier in Spanien. Die Goldbeck-Gruppe hat fast ausschließlich mittelständische Firmen als Kunden. Die Aufträge liegen in der Regel zwischen einer und drei Millionen Euro. Der Großauftrag des Straßenbaumaschinen-Herstellers Vögele ist daher eine Ausnahme. Das Unternehmen investiert in seinen neuen Firmensitz in Ludwigshafen rund 100 Millionen Euro. Auf Goldbeck-Süd als Generalunternehmer, der unter anderem die Hallen errichtet, entfallen davon rund 30 Millionen Euro. Matthias Schmitt Goldbeck in Zahlen (Vorjahr) Goldbeck Gruppe (Bielefeld) Bauleistung: 1,3 Mrd. € (+27 %) Mitarbeiter: 2400 11 IHK PFALZ Pfälzer Wirtschaft auf dem Weg der Besserung Ludwigshafen. Sowohl das aktuelle Geschäftsklima als auch die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate haben sich in den meisten Branchen verbessert. Lediglich Einzel- und Kfz-Handel blicken weiterhin pessimistisch in die Zukunft. Das schreibt die IHK Pfalz in ihrem aktuellen Konjunkturbericht. Damit mehren sich die Zeichen, dass die Pfälzer Wirtschaft langsam wieder Tritt fasst. Allerdings hat die Wirtschafts- und Finanzkrise bei der Hälfte aller Be- triebe deutliche Spuren bei den Unternehmensgewinnen hinterlassen. Die Industrie hat ihre Exportaussichten zum zweiten Mal in Folge nach oben korrigiert, liegt aber dennoch deutlich hinter den vergangenen Jahren. Red Goldbeck-Süd (Hirschberg) Bauleistung: 192 Mio. € (+40 %) Mitarbeiter: 265 Goldbeck Solar (Hirschberg) Umsatz: 74 Mio. € (43 Mio. €) Mitarbeiter: 31 Bild: Goldbeck !" #$%# & '( )& &* + '#$$# + $& + Die Agenturen für Arbeit Darmstadt, Heidelberg, Landau, Ludwigshafen, Mannheim und Tauberbischofsheim Arbeitgeber - Service Hotline: 0180 1 664466* * Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise abweichend 12 Nachrichten Grafitecture zieht nach Mannheim Mannheim. Die bisher in Weinheim ansässige Agentur für Werbung und Architektur, Grafitecture, ist in den Mannheimer Stadtteil Jungbusch umgezogen. Mit dem Standortwechsel zum zehnjährigen Jubiläum wolle das Unternehmen dem „Kreativspot der Metropolregion“ nahe sein. Im Jungbusch sind die Pop-Akademie Baden-Württemberg und das Gründerzentrum Musikpark ansässig. Grafitecture beschäftigt zwölf Mitarbeiter und rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatz von 1,5 Millionen Euro. Cyber-Wear gewinnt Shell-Etat Dossenheim. Die Cyber-Wear Heidelberg GmbH hat die Ausschreibung für den Werbemittel-Service von Shell in Deutschland, Österreich und der Schweiz gewonnen. Das Unternehmen wird nach eigenen Angaben sämtliche Werbemittel für die fast 3000 Shell-Tankstellen, die Heizölhändler, die Tankkartenkunden sowie für den Schmierstoff-Bereich in den drei deutschsprachigen Ländern liefern. Signum gewinnt Aufträge von MLP Mannheim.SignumCommunication gestaltet und produziert künftig das Magazin „Forum MLP“ und konzipiert begleitende Online-Aktivitäten. Die Mannheimer Agentur war schon bisher für die Anzeigenakquise von Forum MLP und für die Gestaltung und Produktion des Magazins women’s quarterly verantwortlich. Zudem produziert die Agentur seit 2003 den Geschäftsbericht des Wieslocher Finanzberatungsunternehmens. Mannheimer gibt positiven Ausblick Mannheim. Die Mannheimer Versicherung AG hat im ersten Halbjahr Bruttobeiträge von 176,3 Millionen Euro verbucht (-0,5%). Zusätzlich zu den Auswirkungen der Rezession sei in der Schaden- und Unfallversicherung ein nochmals verschärfter Preisdruck zu spüren. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit der Mannheimer AG Holding lag bei minus 11,3 Millionen Euro (Vorjahreswert: -16,3 Mio. ¤). Für das Gesamtjahr rechne der Versicherer mit einem positiven Ergebnis. econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Die im vergangenen Jahr eröffnete neue Filiale des Modehauses Jost in der Wormser Fußgängerzone hat dem Unternehmen einen kräftigen Umsatzzuwachs beschert. Bild: Jost Modehaus Jost setzt mehr um Die Jakob Jost GmbH hat die Rezession gut überstanden. Ein Umsatzbringer der Gründstadter war die neue Filiale in Worms Grünstadt. Seit 1892 steht der Name Jost für Mode in der Pfalz. Zuerst in Grünstadt, seit 1969 in Frankenthal, seit 1993 in Landau. Und seit März vergangenen Jahres auch in Worms. Mit der Bilanz 2008 ist Steffen Jost, geschäftsführender Gesellschafter der Modekette, durchaus zufrieden. Durch die neue Filiale in der Fußgängerzone der Domstadt habe das Unternehmen im vergangenen Jahr 36,5 Prozent mehr umgesetzt. Und auch die Umsätze der Filialen in Grünstadt, Landau und Frankenthal seien im Schnitt auf Vorjahresniveau gehalten worden. „Von der Rezession haben wir kaum etwas gespürt“ sagt Jost. Die Ertragslage habe sich eher verbessert. Dass dies so bleibt, darum ist der 51-Jährige bemüht, wie zahlreiche Projekte dokumentieren. So lässt sich das Modehaus seit Jahresbeginn von ausgewählten Kunden im Internet bewerten. Die Ergebnisse sollen auch in die Weiterbildung der Führungs- und Verkaufsmitar- beiter einfließen. Umfragen im Handel seien durchaus üblich, sagt Jost. „Da werden Sie häufig von Unternehmen traktiert, die diese Befragungen für Sie machen wollen“. Für eine kleine Stichprobe seien allerdings gleich einige Tausend Euro fällig. „Ich habe etwas gesucht, das schnell und kostengünstig ist.“ So entstand die Idee der Online-Befragung. Die zehn Fragen, die seine Kunden beantworten, lassen sich per Knopfdruck auswerten. „Das kann man zeitnah machen, das kann man auch über die Filialen getrennt machen“, sagt Jost. Bei einem weiteren Projekt gehört der Modehändler deutschlandweit zu den Vorreitern. Mit einer Hand voll weiterer Mittelständler – darunter die Textilhersteller Seidensticker, Lemmi, Olymp und Gardeur – ist Jost als einziger Händler an einem in diesen Wochen beginnenden Pilotprojekt beteiligt. Erprobt wird die Einführung der RFID-Technologie im Textilhan- del. RFID, das steht für Radio Frequency Identification. Bei RFIDChips handelt es sich um Funkchips, die in den Etiketten von Waren integriert sind. Mit ihrer Hilfe kann zum Beispiel der Transport von Hemden, Anzügen oder Pullovern lückenlos vom Hersteller bis ins Lager des Händlers verfolgt werden. „Die Europäer, insbesondere die deutschen Unternehmen sind daran sehr interessiert“, sagt Jost. Er glaubt, dass gerade Unternehmen mit mehreren Filialen von der neuen Technik profitieren könnten. Die Investitionen schätzt er, je nach Verlauf des Pilot-Projekts, auf 25 000 bis 50 000 Euro. Für dieses Geschäftsjahr strebt der Modehändler einen Umsatz auf Vorjahresniveau an. Ein Ziel, das durch die Erlöse in den ersten sieben Monate des Jahres bestätigt worden sei, so Jost. Auch weitere Filialeröffnungen seien denkbar. Angebote bekäme er diesbezüglich viele. „Nur darf man in der heutigen Zeit keine Fehler machen.“ KrK Das Jahr 2008 (2007) Umsatz 2008 (2007): Mitarbeiter 2008: Auszubildende 2008: 30,35 Mio. ¤ (24 Mio. ¤) 239 28 GGEW Windenergie für die Bergstraße Bensheim. Die GGEW AG hat angekündigt, ihre Strompreise zur Jahreswende „spürbar“ zu senken. Dies kündigte Peter Müller bei Vorlage der Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr an. Allerdings wollte der Vorstand keine konkreten Zahlen nennen. Bei Gas und Wasser seien dagegen keine Preisnachlässe möglich. Im vergangenen Jahr erzielte die Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße Aktiengesellschaft (GGEW AG) einen Umsatz von 273 Millionen Euro (+23%), im laufenden Geschäftsjahr sollen es 290 Millionen Euro werden. Der Gewinn nach Steuern betrug 1,33 Millionen Euro, das Bilanzergebnis lag stabil bei 2,5 Millionen Euro. Die Bensheimer gaben außerdem bekannt, dass sie ihren Öko-Stromanteil von jetzt 20 Prozent auf mittelfristig 30 Prozent anheben wollen. Erreicht werden soll dieses Ziel unter anderem mit der Beteiligung an einem Offshore-Windpark in der Nordsee. Die GGEW hat sich dazu einer Gruppe von 15 Gesellschaftern angeschlossen, die 1,9 Milliarden Euro investieren. Die Anlage soll Strom für 400 000 Haushalte erzeugen. MSc GGEW/ENERGIERIED Versorger siegen vor Bundesgerichtshof Bergstraße. Der Bundesgerichtshof hat ein für die Energiebranche wegweisendes Urteil gefällt. Die Karlsruher Richter hatten darüber zu urteilen, ob beim Wechsel einer Stromkonzession die Netze dem neuen Betreiber zwingend verkauft oder nur verpachtet werden müssen. Das Urteil: Strom- und Gasleitungen müssen vom Altkonzessionär immer dann übergeben werden, wenn dies in Altverträgen so geregelt ist. Im strittigen Fall traf genau das zu. Damit haben sich die beiden regionalen Energieversorger GGEW AG aus Bensheim und die Energieried GmbH aus Lampertheim durchgesetzt. Geklagt hatten sie gegen die Darmstädter HEAG Südhessische Energie. Streitobjekt waren das Bürstädter Gasnetz im Falle der Energieried und das Stromnetz im Falle der GGEW. Letztere hält eine Beteiligung von etwas über einem Drittel an dem Lampertheimer Versorger. Nach Angaben der GGEW gibt es bundesweit rund 20 000 solcher Konzessionsverträge, von denen viele in den nächsten Jahren ausliefen. Auch mit dem Urteil noch offen ist der Kaufpreis der Netze. MSc CORNELSEN-VERLAG Patmos-Verlag zieht nach Mannheim Mannheim. Der bisher in Düsseldorf beheimatete Patmos-Verlag wird zu Jahresanfang nach Mannheim ziehen. Das teilte die Konzernmutter, der Berliner Cornelsen-Verlag, mit. Patmos werde an den Standort des Bibliographischen Instituts (BI) in der Dudenstraße ziehen. Bei dieser Cornelsen-Tochter hatten sich Geschäftsleitung und Betriebsrat kürzlich über einen Stellenabbau geeinigt. Der Umzug bringt nun wieder 50 Arbeitsplätze ins Haus. Die Düsseldorfer haben alle das Angebot erhalten, in die Quadratestadt zu wechseln. Die beiden Verlage sollten jedoch getrennt voneinander arbeiten. Gleichwohl verspricht sich Cornelsen-Chef Alexander Bob Synergieeffekte durch die Zusammenlegung an einem Standort. BI-Betriebsratschef Michael Bauer will darauf achten, ob sich neue Chancen für jene 50 Mitarbeiter des Duden-Verlags ergeben, deren Stellen dem kürzlich beschlossenen Sparprogramm zum Opfer fallen. Sollten nicht alle Patmos-Mitarbeiter umsiedeln, müsse erörtert werden, ob offene Stellen durch BI-Beschäftigte besetzt werden könnten. Red 14 Nachrichten Self-Storage-Anbieter expandiert Mannheim. Sechs Monate nach Eröffnung von „meinLager24“ in Mannheim hat das Unternehmen seine Lagerkapazitäten nach eigenen Angaben bereits an Kunden vermietet. Die Firma bietet Privatund Geschäftskunden Lagerboxen von ein bis 20 Quadratmetern Größe. Jetzt hat meinLager24 weitere 115 Boxen auf über 1000 Quadratmeter eingerichtet. Parallel sucht das Unternehmen nach weiteren Standorten in der Region. Millionenbau statt „Millionengrab“ Der Türen- und Fensterhersteller Al Bohn hat 3,4 Millionen Euro in den Ausbau des Sinsheimer Firmengeländes investiert Cirrus tauft Flugzeug „Mannheim“ Mannheim. Die Dornier 328 mit dem Kennzeichen „D-CIRK“ trägt als erstes Flugzeug der Cirrus Airlines einen Namen. Ende September wurde die 2008 in Dienst gestellte zweimotorige Maschine auf den Namen „Mannheim“ getauft. Anlass war der zehnte Geburtstag der Flugstrecke von Mannheim-Neuostheim nach Berlin. Sinsheim. Die Unternehmensgruppe Al Bohn hat ihre neuen Produktionshallen in Sinsheim eingeweiht. Der Türen- und Fensterhersteller hat rund 3,4 Millionen Euro unter anderem in den Umbau bestehender Hallen in Produktions- und Lagerhallen, den Neubau einer großen Produktionshalle und die verkehrstechnische Erschließung des Geländes investiert. Insgesamt stehen dem Unternehmen nun rund 10 000 Quadratmeter zusätzlicher Produktionsfläche zur Verfügung. Die Erweiterung war nötig geworden, nachdem die Unternehmensgruppe im Jahr 2006 den Überdachungs- und Wintergartenbauer Tebau übernommen hatte. Übergangsweise wurden zusätzliche Produktionsstandorte in Eppenheim-Rohrbach und EppenheimMühlbach angemietet. Der Firmenzweig Tebau soll durch den Ausbau des Standorts künftig in die Sinsheimer Produktion integriert werden. Außerdem ist geplant, die Fertigung von Aluminiumhaustüren mit der Fertigung der Tochter Tebau zusammenzulegen. Dafür soll am neuen Standort ein Profilbearbei- PFALZKOM-MANET DAVID + BAADER-GRUPPE TREKSTORE IT-Dienstleister baut Sicherheits-Rechenzentrum Kandeler DBK-Gruppe kauft Lüdtke-Elektronik Elektronikhersteller sucht nach Insolvenz Investor Ludwigshafen/Mutterstadt. Die Pfalzkom-Manet GmbH wird bis Mitte 2010 in Mutterstadt ein Hochsicherheits-Rechenzentrum errichten. Das Tochterunternehmer des Telekommunikationsanbieters Pfalzkom teilte mit, die direkte Stromversorgung über zwei verschiedene Spannungsebenen böte „ein absolutes Höchstmaß an Ausfallsicherheit“. In einer ersten Ausbaustufe investiert das Unternehmen fünf Millionen Euro, im Endausbau liegt das geplante Investitionsvolumen bei rund acht Millionen Euro. Das Rechenzentrum mit einer Nutzfläche von 700 Quadratmetern soll dabei helfen, mittelständischen Unternehmen eine ausfallsichere und rund um die Uhr verfügbare IT-Infrastruktur zu bieten, ohne selbst riesige Investitionen tätigen zu müssen. Planmäßig werde das Rechenzentrum im dritten Quartal 2010 in Betrieb genommen. Die Millionen-Investition für das Rechenzentrum sei auch ein klares Bekenntnis zur Region. KrK Kandel/Herxheim. Rückwirkend zum 1. September hat die mit Stammsitz in Kandel ansässige David + Baader-Gruppe (DBK) die im Technologiezentrum Herxheim tätige Lüdtke Elektronic GmbH & Co. KG übernommen. Lüdtke Elektronic beschäftigt aktuell 130 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist zum Beispiel in den Geschäftsfeldern Automotive, Medizintechnik und Umwelttechnik aktiv. DBK hatte im Oktober 2008 ein eigenes Elektronikunternehmen gegründet, die DBK Electronics. Durch den Zusammenschluss will das Unternehmen die geplante Entwicklung in diesem Geschäftsfeld beschleunigen. Lüdtke-Elektronic wird zunächst am bisherigen Standort in Herxheim fortgeführt. Im Sommer 2012 soll dann das Unternehmen an den Stammsitz von DBK nach Kandel umziehen, wo ein moderner Fertigungsbetrieb sowie ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Elektronik neu gebaut werden. Red Lorsch. Der Lorscher Speichermedienhersteller TrekStor hat seinen Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen. „Wir haben einen Massekredit erhalten“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner dem „Mannheimer Morgen“. Dem Vernehmen nach flossen fünf Millionen Euro. Zudem hätten Lieferanten und Kunden ihre Unterstützung signalisiert und TrekStor in den vergangenen Tagen Aufträge in Millionenhöhe erteilt. Der Umsatz des 2001 gegründeten Herstellers von MP3-Playern, externen Computerfestplatten und USB-Sticks war in Folge der Wirtschaftskrise dramatisch eingebrochen, so dass TrekStor Ende Juli Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt hatte. Seither ist der Insolvenzverwalter auf der Suche nach Investoren, bisher jedoch ohne Ergebnis. Trotzdem seien die Gehälter der 100 Mitarbeiter für die kommenden drei Monate gesichert. Auch am Service gebe es keine Abstriche. Red 3,4 Millionen Euro hat die Firma Al Bohn in den Ausbau des Standortes Sinsheim investiert. Bild: Al Bohn Hotelbetreiber schließt „Excelsior“ Ludwigshafen. Der Berliner Hotelbetreiber Azimut hat das „Excelsior“ am Ludwigshafener Hauptbahnhof geschlossen. Die 18 Mitarbeiter wurden freigestellt. Als Gründe nennt Azimut-Regionaldirektor Armin Laurs den „baulichen Zustand“, ohne dies näher zu erläutern. Dem Vernehmen nach gibt es Probleme beim Brandschutz. Das 18-stöckige Gebäude hat 160 Zimmer. Bekannt ist die „Skybar“ im obersten Stockwerk. Flughafen Hahn wird ausgebaut Hahn. Das Passagierterminal des Flughafens Frankfurt-Hahn wird für 5,5 Millionen Euro ausgebaut. InnerhalbeinesJahressolledasTerminal kürzere Laufwege erhalten und die Passagierströme besser bündeln. Darüber hinaus sollen Verkaufsflächen und Gastronomie ausgebaut werden, um die künftigen Einnahmen zu steigern. Ursprünglich sollten zwölf Millionen Euro in den Bau eines neuen Abfertigungsterminals investiert werden. Diese Pläne wurden nach dem Ausstieg der Frankfurter Fraport AG als Beteiligte am Flughafen Hahn allerdings fallen gelassen. Das Land ist nun alleiniger Träger des Airports. econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Nachrichten tungszentrum geschaffen werden, das im Zwei-Schicht-Betrieb für beide Fertigungen eingesetzt werde. „Insgesamt werden wir durch dieses Bauvorhaben eine Kosteneinsparung von mehr als 100 000 Euro pro Jahr erreichen“, sagte Unternehmensgründer Alfred Bohn in seiner Einweihungsrede. Bereits im Jahr 2000 hatte das Unternehmen den Römerhof, einen ehemaligen Schweinemastbetrieb, und das dazugehörige 2,8 Hektar große Gelände gekauft. Der Hof sei heruntergewirtschaftet gewesen, sagte Bohn in seiner Rede. Die Stadt Sinsheim habe daher bereits den Abriss geplant. „Heute darf ich doch für mich in Anspruch nehmen, dass ich durch den Kauf des Römerhofes die Stadt Sinsheim vor einem Millionengrab bewahrt habe“, sagte der 74-Jährige an den ehemaligen Sinsheimer Oberbürgermeister gerichtet. Daran, dass es dennoch acht Jahre gedauert habe, bis die Nutzungsänderung genehmigt worden sei, erinnerte der Unternehmer ebenfalls. Seit der Umsiedlung von Bad Rappenau-Grombach im Jahre 1972, als das Unternehmen mit damals 60 Beschäftigten in Sinsheim startete, hat sich die Mitarbeiterzahl auf nunmehr 330 erhöht. Spätestens nach der Einreichung des Bauantrags für eine weitere Produktions- und Lagerhalle mit einer Größe von 2700 Quadratmetern und einer Bausumme von 1,4 Millionen Euro sind aber auch diese Zahlen obsolet. Denn durch den Neubau könnte das heutige Profillager von Eppingen-Rohrbach nach Sinsheim verlegt werden. Mittelfristig würden so rund 400 Mitarbeiter beim größten Arbeitgeber in Sinsheim beschäftigt sein. Dass sich die Investitionen lohnen, daran hegt der Unternehmer, der das operative Geschäft seiner verschiedenen Unternehmen in den vergangenen Jahren auf die Schultern mehrerer Geschäftsführer verteilt hat, keinen Zweifel. Die Unternehmensgruppe mit der Türen- und Fenstermarke „al bohn“, der Vordach- und Wintergartenmarke „TEBAU“ und der Glasfertigungsmarke „sinsheimer Glas“ plant nach eigenen Angaben bis 2014 eine Umsatzsteigerung von heute gut 40 Millionen Euro auf dann rund 50 Millionen. Kristian Klooß Kurzarbeit bis Ende des Jahres Haßloch. Im Haßlocher Getränkedosenwerk von Ball Packaging werden voraussichtlich bis Ende des Jahres die Bänder stillstehen. Betroffen hiervon sind rund 170 Beschäftigte. Der „Rheinpfalz“ hat eine Konzernsprecherin aus Ratingen mitgeteilt, dass eine Schließung nicht erwogen werde. Wendt-Sit hält Umsatz stabil Frankenthal. Die Frankenthaler Wendt-Sit GmbH & Co. KG plant „ohne größeren Einbruch“ durch die Wirtschaftskrise zu kommen. Dies teilte der Geschäftsführer des Isolierspezialisten Helmut Schaible der „Rheinpfalz“ mit. Als Grund nennt das Unternehmen den langen Planungsvorlauf von Kraftwerksund Industrieanlagen. Die Auftragslage bis 2010 bezeichnete Schaible als gut. Für das laufende Geschäftsjahr rechne das Unternehmen damit, den Vorjahresumsatz von gut 27 Millionen Euro zu halten. WEIHNACHTSGESCHENKE FÜR IHRE SCHULDNER? ZUM JAHRESENDE DROHT DIE VERJÄHRUNG VON FORDERUNGEN. SPRECHEN SIE MIT UNS – RECHTZEITIG! Inkasso/Forderungsmanagement • Wirtschaftsauskünfte • Risikomanagement Creditreform Mannheim Dangmann KG Ansprechpartner: Frau Alexandra Knoll Telefon:0621 / 1 80 01-81 E-Mail: [email protected] www.creditreform-mannheim.de Creditreform Heidelberg Wöllner KG Ansprechpartner: Herr Wolfgang Heimrath Telefon:06221 / 73 98-65 E-Mail: [email protected] www.creditreform-heidelberg.de 15 16 Nachrichten Lesegerät erhält Zulassung Mannheim. Das Lesegerät „Biovein“ von Hitachi, das der Konzern gemeinsam mit dem Mannheimer Sicherheitstechnikhersteller Easydentic entwickelt hat, hat in Frankreich die Zulassung erhalten. Das Lesegerät erkennt die Blutgefäßstrukturen des menschlichen Fingers und eignet sich für Zugangskontrollvorrichtungen in Unternehmen. Die Zulassung der französischen CNIL, die für den Schutz persönlicher Daten zuständig ist, bezeichnet Easydentic als wichtigen Schritt. Durch die Zulassung verfüge das Unternehmen nunmehr über einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz in Frankreich, Italien und Luxemburg. IT-Forum und TZL kooperieren Ludwigshafen. Das IT-Forum RheinNeckar und das TechnologieZentrum Ludwigshafen (TZL) haben eine Kooperation geschlossen. Ziel ist, die regionale Wirtschaft in der IT- und Medienbranche zu fördern und die Gründerszene zu stärken. Mitglieder und Kunden profitieren künftig jeweils von Rabatten auf Mietpreise, Mitgliedsbeiträge und Serviceleistungen sowie von kostenfreien Informationen zu Beratungs- und Förderleistungen des Landes Rheinland-Pfalz. Das TZL stellt technologieorientierten und innovativen Unternehmensgründern aus der Region seit 1990 zum Beispiel Büros, Beratung und Weiterbildungen zur Verfügung. Das ITForum mit mehr als 50 Mitgliedern ist ein Netzwerk regionaler Technologie und Medienunternehmen. KabelBW erhöht Bandbreite Heidelberg.KabelBWarbeitetnach eigenenAngabendaran,daseigene Kabelnetz auf Bandbreiten bis zu 100 Megabits pro Sekunde auszubauen. Bereits jetzt könnten laut einer Mitteilung über 50 Prozent der angeschlossenen Haushalte die Spitzengeschwindigkeitnutzen.Die maximale Bandbreite sei auch in Gebieten verfügbar, in denen DSL nicht oder nur in geringen Bandbreiten angeboten werde. In den kommenden Wochen gehe die Aufrüstung weiter, bis Mitte 2010 sollen nach Unternehmensangaben alle Kabelhaushalte 100 Megabits pro Sekunde nutzen können. econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Im Namen der Fugger Die Augsburger Fürst Fugger Privatbank KG hat eine Niederlassung in Mannheim eröffnet. Punkten will sie mit konservativer Beratung Mannheim. „Einige Kunden haben schon gefragt, ob sie beim nächsten Mal einen Fotoapparat mitbringen dürfen“, sagt Martin Baumeister und blickt aus den großen Fenstern auf die Wasserfontäne am Mannheimer Wasserturm. Dann lächelt er. Der 52-Jährige ist in Mannheim geboren. Zuletzt war er bei der Dresdner Bank in Ludwigshafen als Filialleiter tätig. Seit kurzem hat er sein Büro am Mannhei- mer Friedrichsplatz, von wo aus er die neue Filiale der Fürst Fugger Privatbank aufbaut, die seit einigen Wochen um Kunden in der Metropolregion Rhein-Neckar wirbt. Das Geldinstitut beruft sich dabei auf die Tradition der Kaufmannsfamilie Fugger. Der Augsburger Jakob Fugger (1459 bis 1525) finanzierte einst die Kriege europäischer Könige und den Ablasshandel des Papstes. Sein Sohn Anton Martin Baumeister ist Leiter der neuen Mannheimer Niederlassung der Fugger Privatbank aus Augsburg. Vorher war Baumeister bei der Dresdner Bank in Ludwigshafen. Bild: Fugger (1493 bis 1560) galt als der reichste Mann der Welt. Schon 1486 war das Handelshaus der Gebrüder Fugger erstmals als „Bank“ bezeichnet worden. Nach dem Tode Anton Fuggers wurde es still um die BASF Chemieriese stutzt Styrolgeschäft und investiert in Fernost Ludwigshafen. Während europaweit derzeit rund 2500 BASF-Mitarbeiter kurzarbeiten, davon rund 2200 in Deutschland, wird der Chemiekonzern am Verbundstandort in Ludwigshafen wohl auch im Oktober und November um Kurzarbeit herumkommen. Als Gründe nennt der Konzern die flexible Verteilung des Personals innerhalb des Verbundstandorts und die Tatsache, dass dass auch geringe Bestellmengen von Kunden einen vergleichsweise hohen Arbeitsaufwand verursachen. Mit einer schnellen und kräftigen Erholung rechnet die BASF-Führung indes nicht. Der Konzern werde nach Aussagen von Konzernchef Jürgen Hambrecht dieses Jahr voraussichtlich nicht seine Kapitalkosten verdienen. Dennoch plant die BASF längst für die Zukunft. So hat der Konzern mit einer weiteren Desinvestition innerhalb der Styrolwertschöpfungskette die Restrukturierung ihres Bereichs Styrenics fortgesetzt. In Brasilien veräußerte die BASF das komplette Polystyrolgeschäft an das Petrochemie-Unternehmen Companhia Brasileira de Estireno. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Konzern will die Ertragskraft des Styrolkunststoff-Geschäfts steigern. Dies ist auch der Grund für die kürzlich erfolgte Schließung der Polystyrolanlage in Ludwigshafen mit einer Kapazität von 80 000 Jahrestonnen und für den Verkauf der Styrolanlage in Korea mit einer Kapazität von 320 000 Jahrestonnen, der Anfang August bekanntgegeben worden war. Langfristig soll die Styrolkunststoff-Geschäft aus der BASFGruppe ausgegliedert werden. Die Polyamid-6-Produktion wird der Konzern künftig an den Standorten Ludwigshafen und Antwerpen bündeln. Die Produktionsanlage im thüringischen Rudolstadt werde Ende 2010 geschlossen, teilte die BASF mit. Dadurch entfallen 58 Arbeitsplätze. Polyamid wird bei der Produktion technischer Kunststoffe eingesetzt, die etwa bei Textilien verwendet werden. Voran kommen will die BASF vor allem im Fernen Osten, weshalb der Konzern kürzlich die „Strategie 2020 für die Region Asien, Pazifischer Raum“ bekannt gegeben hat. Demnach plant das Unternehmen, in dieser Region das jährliche Wachstum des Chemiemarkts um zwei Prozentpunkte zu übertreffen. Die BASF setzt dabei zunächst auf fünf Wachstumsbranchen. Dazu gehören die Automobil-, Bau-, Verpackungs-, Pharma- und die Lackindustrie. Die Mitarbeiterzahl von derzeit rund 15 000 soll auf mindestens 20 000 erhöht werden. Zugleich sollen 70 Prozent des regionalen Umsatzes aus lokaler Produktion erwirtschaftet werden. Zudem will das Chemieunternehmen zwischen 2009 und 2013 in der Region zwei Milliarden Euro investieren. In dieser Summe enthalten ist auch der 50-prozentige Anteil von BASF an der Erweiterung des Chemie-Verbundstandortes im chinesischen Nanjing für umgerechnet rund 950 Milliarden Euro. KrK Nachrichten Dynastie. Nicht mehr der Handel und die Bankgeschäfte standen im Vordergrund, sondern die Verwaltung erworbener Landgüter. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Geldinstitut von Seiner Durchlaucht Friedrich Carl Fürst FuggerBabenhausen als „Fürst FuggerBabenhausen Bank KG im Fuggerhaus Augsburg“ indes wiederbelebt. Es folgten einige Umfirmierungen und 1992 der Einstieg der Nürnberger Versicherungsgruppe als Kommanditistin der Privatbank. Seit diesem Einstieg wurde das Wachstum der Privatbank vorangetrieben. Von Augsburg aus eröffnete die Fugger Bank Filialen in München, Nürnberg, Stuttgart und jetzt in Mannheim. Die Expansion in die Metropolregion habe Sinn gemacht, weil bislang nur wenige deutsche Privatbanken in der Metropolregion ansässig seien, sagt Baumeister. Zudem gebe es viele Tausend Millionäre in dieser Region. „Es gibt aber kein Mindesteinstiegsvermögen“, sagt er. Um Gewinne zu erwirtschaften, sind nach Einschätzung von Baumeister rund 100 Millionen Euro an verwaltetem Vermögen in der Region nötig. Dieses Volumen solle in zwei bis drei Jahren erreicht werden. Insgesamt verwaltet die Bank Fürst Fugger Privatbank zum 31. Juli Gelder in Höhe von 3,04 Milliarden Euro. Derzeit arbeitet Martin Baumeister noch mit einer „Rumpfmannschaft“, bestehend aus ihm und drei weiteren Beratern. Das Team soll in den kommenden Jahren auf bis zu zehn Mitarbeiter ergänzt werden. Bei der Auswahl des Personals setzt Baumeister auf Erfahrung. „Unter vierzig ist bei uns kein Berater“, sagt er. „Jüngeren fehlt es meines Erachtens nach an Lebenserfahrung.“ Die Fugger Bank hat sich auf privates Vermögensmanagement mit den Schwerpunkten Vermögensberatung und Vermögensverwaltung spezialisiert. Wobei sie auf das Auflegen eigener Produkte verzichtet, um ihre Unabhängigkeit in der Beratung zu wahren. Abgesehen von der Vermögensverwaltung bietet die Privatbank ihren Kunden auch Private-Banking-Dienstleistungen an, wie zum Beispiel Erbund Stiftungsberatung, Nachlassplanung und Finanzierungen. Ihre Anlagestrategie bezeichnet die Bank als konservativ. LehmanZertifikate habe die Bank gemieden. „Auch die Madoff-Leute standen bei uns vor der Tür“, sagt der Sprecher der Geschäftsleitung Henning von der Forst. Deren Charts seien von links unten nach rechts oben gegangen. „Da haben wir gefragt, wie das funktioniert.“ Erklären können habe ihm das aber niemand. „Da kamen nur windelweiche Antworten“, sagt er. Also habe die Fugger Bank die Finger von diesen Papieren gelassen. Kristian Klooß Das Geschäftsjahr 2008 (2007) Bilanzsumme: 421,4 Mio. ¤ Betriebsergebnis nach Risikovorsorge: 129 Tsd. ¤ (6,2 Mio. ¤) Eigenkapitalquote: 12,2 % Mitarbeiter (Durchschnitt): 144 Brain forscht mit Südzucker Zwingenberg/Mannheim.DieBrain AG und die Südzucker AG wollen mit einem neuen Forschungsvorhaben die Produktion funktioneller Kohlenhydrate im Hinblick auf Produktausbeute und Energieeffizienz optimieren. Gegenstand des Projekts ist das von Südzucker hergestellte Produkt Palatinose, nach Unternehmensangaben der erste zahnfreundliche Zucker. So sollen der Energieverbrauch gesenkt und Produktionsschritte eingespart werden. BD und EMBL arbeiten zusammen Heidelberg. Das MedizintechnikUnternehmen Beckton Dickinson (BD) und das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) haben eine Zusammenarbeit vereinbart. BD wird künftig den wissenschaftlichen Konferenzbetrieb des „EMBL Advanced Training Centres“ unterstützen. Dabei soll die Kooperation auch einen Forschungsaustausch zwischen den beiden begründen. SAP Konzern verschiebt „BusinessByDesign“ Walldorf. Der Walldorfer Softwarekonzern SAP will mit der breiten Markteinführung seiner Mittelstandssoftware „BusinessByDesign“ noch rund ein Jahr warten. Dies geht laut einem Bericht der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“ aus einem internen Schreiben des Konzerns hervor. Zunächst würden „nur bestimmte Kundenzahlen zugelassen“. Demnach werden es in diesem Jahr nur rund 100 sein. Im kommenden Jahr wird die Zahl zunächst auf 300 steigen, erst dann entfalle die Begrenzung. Die neue, vor allem für kleine Mittelständler gedachte Software „BusinessByDesign“ muss nicht auf Rechnern der Kunden installiert werden, sondern wird aus dem Internet abgerufen. Dafür werden dann monatliche Nutzungsgebühren fällig. Eigentlich wollte SAP das Produkt schon zum Jahreswechsel 2007/08 einführen. Das Unternehmen hatte aber von Anfang an Probleme bei der Umsetzung. Neben der zunächst mangelhaften Leistung galten auch die Betriebskos- ten als zu hoch. Zwischen einer und anderthalb Milliarden Euro Entwicklungskosten hat der Softwarekonzern laut einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ bereits ausgegeben. In einem anderen, ebenfalls den Mittelstand betreffenden Geschäftsfeld, ist der Konzern inzwischen weiter. Auf Anraten der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) hat SAP beim Preismodell für neue BusinessObjects-Produkte (BO), die den Aufbau unternehmensweiter Informationsinfrastrukturen unterstützen, nachgebessert. Nun wird ab diesem Herbst ein mittelstandsgerechtes Starterpaket einen Einstieg in die BO-Produktwelt für Unternehmen im deutschsprachigen Raum öffnen. Das bisherige Preismodell war bei Kunden aufgrund hoher Anfangsinvestitionen und mangelnder Kostentransparenz auf Kritik gestoßen. Das neue BO-Starterpaket liefert Business-Intelligence-Kernfunktionen für bis zu 100 Nutzer. KrK 17 Was bedeutet Schutzkleidung für Sie ? Mit Persönlicher Schutz-Ausrüstung PSA sind Sie auf der sicheren Seite ! Viele Unternehmer haben die Verantwortung bei PSA-Kleidung bereits auf uns übertragen. Egal ob Maschinenschutz, Warnschutz, Chemikalienschutz, Schweißerschutz oder ESD-Kleidung. Überlassen Sie uns dieses Thema. Wir kennen uns aus. Wir bieten Ihnen ein komplettes Servicepaket für Ihren Erfolg. Wir bieten Ihnen Mietberufsbekleidung, so wie Sie sie benötigen. Buchholz für den Mittelstand und für das Handwerk ! Buchholz Textilpflege GmbH & Co. KG Werkstr.aße 15 · 76532 Baden-Baden Tel. +49(0)7221/ 956-00 · www.buchholz-textil.de 18 Nachrichten MLP schließt Verkauf ab Wiesloch. Der Finanzdienstleister MLP hat wie geplant den Verkauf seines Österreich-Geschäfts abgeschlossen. Es wechselt für 2,5 bis 5 Millionen Euro an den Mitbewerber Aragon. Der endgültige Kaufpreis könne erst nach Abschluss sämtlicher Bewertungsfragen festgelegt werden, teilte der Finanzdienstleister mit. Das Geld soll über mehrere Jahre hinweg gezahlt werden. MLP wird den Betrag im laufenden Geschäftsjahr ergebniswirksam verbuchen. Im Gegenzug entsteht für MLP ein Restrukturierungsaufwand, der in das Ergebnis der aufgegebenen Geschäftsbereiche einfließt. Leonardo reduziert Fehlbetrag Mannheim. Die Leonardo Venture GmbH & Co. KGaA hat im ersten Halbjahr 2009 ihren Fehlbetrag auf 671 000 Euro verringert (Vorjahreszeitraum: 4,8 Mio. ¤). Das ordentliche Betriebsergebnis der Beteiligungsgesellschaft belief sich auf minus 778 438 Euro. Das Ergebnis aus der Neubewertung von finanziellen Vermögenswerten betrug 407 206 Euro (Vorjahr: -4,3 Mio. ¤). Die Umsatzerlöse, Erträge aus Beteiligungen und sonstigen betrieblichen Erträgen beliefen sich im ersten Halbjahr auf 209 441 Euro (Vorjahr: 132 359 Euro). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhtensichjedochvon1,1Millionen Euro auf 1,3 Millionen Euro. Grund seien vor allem die hohen Gerichtsund Beratungskosten in Zusammenhang mit der Klage gegen die ehemalige Geschäftsführung. Die Beteiligungsgesellschaft plant daher, ihre Kosten im weiteren Jahresverlauf zu reduzieren. Heidelberg grün, Worms dunkelrot Creditreform hat das Ausfallrisiko für die Unternehmen der Region gemessen. Während Heidelberg glänzt, sieht es für Worms trübe aus Mannheim. Wer im Jahr 2008 Kredite in der Metropolregion RheinNeckar vergab oder auf Rechnung lieferte, ging - statistisch betrachtet - das geringste Risiko ein, wenn die Geschäftspartner in Heidelberg zu Hause waren. Dies ist eine der Aussagen des Regionenchecks, den die regionalen CreditreformGeschäftsstellen Ende September in Mannheim präsentiert haben. Mit Hilfe des sogenannten Creditreform Risikoindikators (CRI), der die Anzahl der ausgefallenen Unternehmen einer Region ins Verhältnis zu der Gesamtzahl der Un- ternehmen dieser Region setzt, wurde dabei für alle fünfzehn Kreise und kreisfreien Städte der Metropolregion das Ausfallrisiko ermittelt. „Ausgefallen“ meint, dass das Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. „Heidelberg ist mit einer Ausfallquote von nur 1,57 Prozent Klassenprimus“, sagte Oliver Dangmann, Leiter des Creditreform-Büros in Mannheim, während er durch die Bildschirmpräsentation klickte. Auf den Folien war die Stadt am Neckar HEIDELBERGER SPARKASSE UND VOLKSBANKEN Kreditinstitute vergeben deutlich mehr Kredite VR Bank eröffnet Niederlassung neu Mußbach. Die Niederlassung der VR Bank Mußbach ist nach umfangreichen Modernisierungen wiedereröffnet worden. Das Geldinstitut hat rund 900 000 Euro in den Umbau investiert, der sieben Monate in Anspruch nahm. Das denkmalgeschützte Bankgebäude aus dem Jahr 1891 wurde energetisch saniert. Es erhielt unter anderem neue Fenster und einen Isolierputz. Die Sanierung war vom Mußbacher Architekten und Bauingenieur Bernd Riede geplant worden. econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Heidelberg. Die Sparkasse Heidelberg, die Volksbank Kurpfalz H+G Bank und die Heidelberger Volksbank haben in einer gemeinsamen Mitteilung darauf hingewiesen, dass die Kreditvergabe an den Mittelstand und an Privatpersonen ungebrochen sei. Im Gegensatz zur viel beschworenen Kreditklemme haben die drei Heidelberger Banken ihr Kreditvolumen im ersten Halbjahr 2009 um 30 Prozent auf 585 Millionen Euro gesteigert. Im Einzelnen vergab die Sparkasse Hei- delberg Kredite im Umfang von 440 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 334 Mio. €), die Volksbank Kurpfalz H+G Bank von 66,1 Millionen Euro (63,9 Mio. €) und die Heidelberger Volksbank von 79 Millionen Euro (54,2 Mio. €). Mittelständler könnten weiterhin auf gute Finanzierungsmöglichkeiten bei Sparkassen und Volksbanken bauen, da das Kreditgeschäft dieser Häuser vor allem über Einlagen aus der Region finanziert sei. Die Bankvorstände sehen daher ihre Häuser für die Konjunkturerholung gut aufgestellt. „Mit unserem traditionell engen Kundenkontakt sowie der guten Kenntnis unseres regionalen Marktes rechnen wir auch für die Zukunft mit sehr guten Perspektiven für das Kreditgeschäft und die hiesige Wirtschaftsförderung“, so die Bankvorstände. Die Kreditinstitute wiesen zudem darauf hin, dass sie als Partner des Heidelberger Beratungsnetzwerkes „Mittelstandsoffensive“ Firmen unterstützten. Matthias Schmitt Nachrichten mit sattem Grün unterlegt. Dunkelrot hingegen stach die Stadt Worms hervor. „Worms steht an viertletzter Stelle in Deutschland“, sagte Dangmann. Die Ausfallwahrscheinlichkeit liegt in der Nibelungenstadt statistisch bei 3,65 Prozent. „Es wäre allerdings ein fataler Fehler, zu sagen, mit Unternehmen in Worms mache ich keine Geschäfte“, sagte Dangmann. Denn schließlich handelt es sich nur um einen Durchschnittswert auf Basis sämtlicher 4627 Wormser Unternehmen, die im vergangenen Jahr von Creditreform erfasst worden sind. Abgesehen vom Standort gibt es auch weitere Faktoren, die statistisch gesehen mit höheren Ausfallrisiken einhergehen. So ist mit Blick auf die Branche im Gastgewerbe sowohl in der Metropolregion Rhein-Neckar (4,19%) als auch in Gesamtdeutschland (4,49%) die höchste Ausfallquote zu finden. Hinsichtlich der Rechtsform drohen nicht im Handelsregister eingetragenen Gewerbebetrieben (3,12%) und Einzelfirmen (2,05%) die höchsten Ausfallrisiken. Besonders prägnant wirkt der Blick auf die Umsatzgröße: 93 Prozent der 2008 ausgefallenen Unternehmen der Metropolregion haben weniger als 500 000 Euro umgesetzt. Auch einen Blick in die Zukunft auf Basis der Bonitätsindices wagt Creditreform (siehe Grafik). Das Ergebnis: „Die regionale Wirtschaft ist von der Wirtschaftskrise bislang noch gar nicht im großen Ausmaß betroffen“, sagt Dangmann. Das Unternehmenssterben stehe erst noch bevor. KrK VOLKSBANK KURPFALZ H + G BANK Kreditinstitut übernimmt Filiale der DB Immobilien Heidelberg. Die Volksbank Kurpfalz H + G Bank hat die Heidelberger Filiale der insolventen DB Immobilien GmbH übernommen. Die neue Tochter firmiert nun als Immobilien Winter Heidelberg GmbH. Durch die Neugründung konnten alle Ar- beitsplätze erhalten werden, da das gesamte Team der ehemaligen DB Immobilien Filiale Heidelberg in das neue Immobilienunternehmen übernommen wurde. In dem neuen Unternehmen sind zehn Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen sieht sich als örtlicher Marktführer in der Vermarktung von mittleren und hochwertigen Bestandsimmobilien und Bauträgerimmobilien. Die Geschäftstätigkeit erstreckt sich auf die gesamte Rhein-Neckar-Region. MSc Die Effizienz-Klasse: Mehr Leistung bei weniger Verbrauch. Die 4-Zylinder-Benziner der E-Klasse beeindrucken mit höherer Leistung bei mehr als 20% geringerem Verbrauch. So genügen dem E 200 CGI BlueEFFICIENCY1 7,2 Liter auf 100 Kilometer. Dafür sorgt die serienmäßige ECO Start-Stopp-Funktion.2 Die E-Klasse – jetzt zu attraktiven Leasingkonditionen. E 200 CGI BlueEFFICIENCY 1 Ein Angebot der Mercedes-Benz Leasing GmbH Kaufpreis ab Werk Leasing-Sonderzahlung Laufzeit Gesamtlaufleistung Mtl. Rate Leasing Mtl. Rate Haftpflicht und Vollkasko (Versicherer: HDI Direkt Versicherung AG) Mtl. Gesamtrate Privat-Leasing Plus 1 Kraftstoffverbrauch kombiniert: 7,2–7,9 l/100 km; CO2-Emission kombiniert: 169–184 g/km. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzel-nes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. 2 Nur in Verbindung mit 6-Gang-Schaltgetriebe. VR BANK RHEIN-NECKAR Bank muss Anlegerin mit 73 000 Euro entschädigen Mannheim. Die VR Bank Rhein-Neckar in Mannheim soll einer Anlegerin rund 73 000 Euro Schadenersatz zahlen. Das hat das Landgericht Mannheim entschieden. Wie der „Mannheimer Morgen“ berichtet, hatte die sich Anlegerin vor einigen Jahren mit 180 000 Mark an einem geschlossenen Immobilienfonds beteiligt. Allerdings, so die Richter, habe es das Geldinstitut versäumt, die Anlegerin ausreichend über das Totalverlustrisiko aufzuklären. Red 19 Mercedes-Benz Niederlassung Mannheim-Heidelberg-Landau der Daimler AG Mannheim, Fahrlachstr. 50, Telefon 0621 453-822 Heidelberg/Rohrbach-Süd, Haberstr. 26, Telefon 0621 453-822 Landau, Am Schänzel 1, Telefon 06341 970-377 www.unser-mercedes.de 39.508,00 Euro 7.814,72 Euro 48 Monate 60.000 km 400,00 Euro 49,00 Euro 449 € 20 Nachrichten Hessen setzt auf Erdwärme Darmstadt. Energieministerin Silke Lautenschläger sagte auf einer Tagung in Darmstadt, dass im nächsten Jahr das erste hessische Tiefengeothermie-Projekt zur kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung starten solle. Die Landesregierung sei bereit, die mehrere Millionen Euro teuren Bohrungen in mindestens 2000 Meter Tiefe zu fördern. Erdwärme könne einen wichtigen Beitrag für die Versorgung mit Strom und Wärme leisten. Heiße unterirdische Wasserquellen gebe es vor allem im Hessischen Ried. Haßloch will Thüga-Beteiligung Haßloch. Der Haßlocher Gemeinderat hat der Beteiligung der Gemeindewerke am Kauf der Thüga, einem Netzwerk kommunaler Energieversorger, zugestimmt. Insgesamt wollen 46 kommunale Energieversorger die Eon-Tochter Thüga für 2,9 Milliarden Euro erwerben. Die Gemeindewerke wollen drei Millionen Euro zu der Kaufsumme beisteuern, was einem Anteil von 0,1 Prozent entspricht. Drei Kreise starten Internetplattform Odenwald. Die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) hat ihre neue Internetseite freigeschaltet. Die drei Landkreise Hohenlohe, Neckar-Odenwald und Main-Tauber wollen „www.bioenergie-hot.de“ zu einer Infotainment-Plattform für Bioenergie ausbauen. Im Mittelpunkt stehen dabei Bürger aus der Region, die über ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit Bioenergie berichten. GML baut Müllbunker Ludwigshafen. 2,8 Millionen Euro hat die Ludwigshafener GML Abfallwirtschaftsgesellschaft in den Bau eines neuenMüllbunkersinvestiert. Das hat die „Rheinpfalz“ berichtet. Durch die neue Anlage erhoffe sich das Unternehmen eine größere Flexibilität und kürzere Wartezeiten bei der Anlieferung. Bis zu 2000 Kubikmeter Abfall könne der 28 Meter hohe Bunker fassen und damit das Gesamt-Fassungsvermögen der Müllverbrennungsanlage auf nun insgesamt 5000 Kubikmeter erhöhen. econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 So ähnlich wie auf dieser Bildmontage könnte es Ende des Jahres auf der großen Heumatte, einer still gelegten Ackerfläche bei Glashofen aussehen: Die Energiepark Neusaß GmbH & Co KG baut dort einen 3,22-Megawatt-Solarpark. Bild: Wirsol Wirsol baut im Odenwald Bei Walldürn entsteht einer der größten Solarparks in Baden-Württemberg. Umgesetzt wird das Projekt von der Wirsol Solar AG Neusaß/Waghäusel. Der NeckarOdenwald-Kreis bekräftigt seinen Ruf als Vorreiter für erneuerbare Energien: In Neusaß bei Walldürn setzen die Stadtwerke Buchen und eine Gruppe um den 69-jährigen Landwirt Heinrich Hennig gleichberechtigt in der dafür gegründeten Energiepark Neusaß GmbH & Co. KG einen Solarpark auf eine stillgelegte Ackerfläche. Die Spitzenleistung des knapp zehn Millionen Euro kostenden Solarparks liegt bei 3,22 Megawatt, was den Verbrauch von rund 1000 Haushalten deckt. Die Inbetriebnahme ist für Ende des Jahres vorgesehen. „Mich hat das gereizt, wenn die ganze Region hinter einem steht, dass man dann die ganze Politik in Bewegung bringen kann“, sagt Hennig. Errichtet wird der Solarpark von der Wirsol Solar AG aus Waghäusel (Landkreis Karlsruhe), einem europaweit tätigen Photovoltaik-Dienstleister. „Es handelt sich um eines der größten Photovoltaik-Projekte in BadenWürttemberg“, sagt Wirsol-Vorstand Markus Wirth. Das ist allerdings nichts Neues für den 32-Jährigen. Schon im Sommer 2007 errichtete sein Unternehmen die damals größte Anlage Baden-Württembergs in Bruhrain in der Nähe des Stammsitzes in Waghäusel. Knapp 30 000 Solarmodule auf einer Fläche von 8000 Quadratmetern produzieren dort seitdem in der Spitze 1,96 Megawatt Strom, womit rund 600 Haushalte versorgt werden können. Seitdem habe sich technisch und preislich einiges getan, sagt Wirth. So seien die Module für den Energiepark Neusaß mit kristalliner Technik gebaut, mit der ein Megawatt Strom auf zwei Hektar Fläche produziert werden könne. In Bruhrain sind hingegen noch drei Hektar für ein Megawatt nötig. „Die kristalline Technik hat sich preislich in Bruhrain noch nicht gerechnet“, sagt Wirth. Seitdem habe allerdings ein Preisverfall eingesetzt, wobei die Kosten pro Kilowatt um 25 Prozent gefallen seien. Der Preisverfall macht vor allem den Herstellern zu schaffen, von denen es auch zahlreiche in Deutschland gibt. Wirth sieht sich als Dienstleister hingegen im Vorteil. „Als wir angefangen haben, gab es einen Verkäufermarkt“ erinnert sich der 32-Jährige, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem 46-jährigen Vorstandskollegen Stefan Riel aufgebaut hat. Beide Unternehmer waren zuvor in der Fensterfirma des Vaters von Markus Wirth tätig. Ende 2002 gründe- ten sie schließlich die Hausrenovierer Beratungsgesellschaft mbH. „Wir haben damals ausgenutzt, dass es günstige KfW-Kredite für private Haushalte gab, um Dachfenster, Heizungen und Fassaden energetisch zu sanieren“, sagt Wirth. 2003 begann das Unternehmen auch mit dem Vertrieb erster Solarmodule. 2004 folgte die Umfirmierung in Wirth Solar GmbH. In diesem Jahr begann das Unternehmen auch, die Module selbst zu installieren. Die jährlich installierten Solaranlagen gehen seitdem in die Hunderte. 2007 folgte schließlich die zweite Umfirmierung, weil die Würth Solar GmbH & Co. KG, eine Konkurrentin und Tochter der Würth-Gruppe, eine gewisse Verwechslungsgefahr monierte. So wurde aus der Wirth Solar GmbH die Wirsol GmbH, die noch im selben Jahr unter das Dach der neu gegründeten Wirsol AG Holding schlüpfte. Der Verkäufermarkt, bei dem Hersteller, Distributoren, Großhändler und Installateure an jedem an den Endkunden gelieferten Modul mitverdienten, hat sich zum Käufermarkt gewandelt. „Jetzt sind die Hersteller froh, mit Firmen wie uns zusammenzuarbeiten“, sagt Wirth. „Die Wirtschaftkrise betrifft uns so nicht.“ Im Gegenteil: Das Modell des Unternehmens sei gerade derzeit für Investoren interessant. „Wir suchen daher weiter große Dachflächen, die wir mieten können“, sagt Wirth. Nachrichten Ganz spurlos geht die Krise aber auch nicht an dem Mittelständler aus Waghäusel vorbei, der auch in Spanien in den vergangenen Jahren zahlreiche Lagerhallen und Finca-Dächer mit Solarmodulen pflasterte. Denn im vergangenen Herbst hat die spanische Regierung die an das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) angelehnte Einspeisevergütung für regenerativen Strom gedeckelt. „Wir merken, dass wir in Spanien jetzt weniger Umsatz machen. Aber der Markt ist nicht tot“, sagt Wirth. Gerade habe sein Unternehmen einen zweistelligen Rahmenvertrag unterschrieben. Auch in der Metropolregion will die Wirsol AG weiter wachsen. Die Lehrwerkstatt des John-DeereWerks Mannheim, die Reithalle des Reitervereines Nußloch oder die Tennishalle der TSG 78 Heidelberg hat das Unternehmen beispielsweise schon mit Solarzellen gedeckt. Um weitere Dächer zu finden, setzt die Wirsol AG auf die gemeinsam mit der Technischen Universität Karlsruhe entwickelte Software „ASIS“ („Aerial Solar Identification System“). Das Programm macht anhand von Luftbildern Flächen für Solarmodule ausfindig. „Wir starten jetzt Klima-Initiativen“, sagt Wirth. „Wir gehen auf die Bürgermeister zu und organisieren Bürgerveranstaltungen.“ Dort informiere das Unternehmen über die Notwendigkeit der Energiewende und darüber, was die Solarenergie dazu beitragen kann. Mit der Asis-Software werde schließlich das gesamte Potenzial des Ortes berechnet. Die erste dieser Veranstaltungen fand kürzlich im Luftkurort Wilhelmsfeld bei Heidelberg statt. Weitere sind unter anderem in Hockenheim, Ilvesheim, Meckesfeld und Waiblingen geplant. Kristian Klooß AREVA Schaltanlagen und Transformatoren für Mannheim Mannheim. Die Areva Energietechnik GmbH hat von der Stadt Mannheim den Auftrag erhalten, die Schaltanlagen und Transformatoren für die energietechnische Einbindung der neuen Klärschlammvergasungsanlage im Klärwerk Mannheim zu liefern. Das gewonnene Biogas ist Kraftstoff für ein neues Blockheizkraftwerk, das Strom und Wärme erzeugt. Zum Lieferumfang der Mannheimer Areva-Niederlassung gehört das komplette Schalthaus in Betonfertig- teilbauweise mit allen elektrotechnischen Komponenten. Die Betriebsführung der Schaltanlagen werde durch die Einbindung in ein modernes Energieleitsystem unterstützt. Die Anlage soll im März 2010 in Betrieb gehen. MSc Lossen Fotografie Heidelberg 80 Millionen Euro will der Unternehmer mit seinen rund 100 festen Beschäftigten in diesem Jahr umsetzen. Dazu kommen rund 150 Mitarbeiter in der Montage, die seit 2007 in zwei selbstständige Unternehmen ausgegliedert wurde. Die Krise, sagt er, sei eine Herstellerkrise. „Wir gehen davon aus, dass künftig zehn bis zwanzig Global Player die Solarmodule herstellen“, sagt Wirth, dessen Unternehmen seine Module vom chinesischen Hersteller Yingli bezieht. Gemeinsam stark für die Region Es gibt keine Kreditklemme für unsere Kunden Im 1. Halbjahr 2009 konnten wir 585 Millionen Euro Kredite an die Wirtschaft und an Privatpersonen neu vergeben. Das bedeutet ein Plus von durchschnittlich 30 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Gemeinsam bieten wir 138 jungen Menschen einen Ausbildungsplatz und damit eine Zukunftsperspektive. Wir sind Arbeitgeber von rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ihre Bank 21 22 Messen & Kongresse Heidelberger Ideen Heidelberg. Am 20. Oktober lädt die MFG Baden-Württemberg zum Heidelberger Innovationsforum ein. Auf dem Programm stehen laut Veranstalter 34 marktnahe und innovative Forschungs-Ergebnisse und Geschäftsideen mit dem Schwerpunkt „Visual Computing, Simulation & Digital Media“. In den Pausen bleibe dann ausreichend Zeit zum persönlichen Kontakt mit den Innovatoren. Keynote Speaker ist Ruprecht von Buttlar, Direktor des Connect Springboard. I Internet: heidelbergerinnovationsforum.de Karlsruher Offerten Karlsruhe. Die offerta Karlsruhe öffnet zwischen dem 24. Oktober und 1. NovemberihrePforteninderMesse Karlsruhe. Die Publikumsschau startet in diesem Jahr mit „nah & fern“ und der Multimedia-Roadshow „digital & fun“ neue Bereiche. Weitere Angebote gibt es in den Bereichen Tourismus und Freizeit, Gesundheit, Genuss, Information und Dienstleitung sowie zu den Schwerpunktthemen Bauen, Wohnen und Einrichten. Im Bereich Bautrend finden Interessenten die neuesten Entwicklungstrends und Beratung in Sachen Bau, Ausbau, Renovierung, Modernisierung und Energieeffizienz sowie alternative Energiequellen. I Internet: www.offerta.de Pfalzbau stellt sich neu auf Rund 34 Millionen Euro hat Ludwigshafen in den Umbau des Pfalzbaus investiert Ludwigshafen. Sie heißen „Antwerpen“, „Havering“ oder „Pasadena“. Sie sind Partnerstädte Ludwigshafens. Und sie sind zugleich Namenspatrone jener Räume, die künftig Kongress- und Tagungsteilnehmer aus aller Welt in die Stadt am Rhein locken sollen. Rund 34 Millionen Euro hat die Stadt Ludwigshafen ausgegeben, um den in die Jahre gekommenen Pfalzbau zu einem vollwertigen Kongresszentrum auszubauen. Der besondere Flair: die Bereiche Theater, Kultur und Tagung sollen eine Dreiklang ergeben. „Wir sind sicher, dass wir diesen Dreiklang zum klingen bringen“, sagt Ulrich Gaißmeyer, Geschäftsführer der Pfalzbau-Betreibergesellschaft Lukom. Die Lukom ist seit Beginn, also seit 1968, für die Veranstaltungen im Pfalzbau verantwortlich. Zwar hat die städtische Kongress- und Marketing-Gesellschaft bereits Erfahrungen im Tagungsgeschäft gesammelt – so fand beispielsweise der Deutsche Ärztetag 2001 im Pfalzbau statt. Dennoch wird der Mannheimer Rosengarten-Betreiber M:con künftig die Vermarktung und Veranstaltung Diese Leistungen bieten wir als einzelne Module an: Konstruktion (2D/ 3D) Schaltschrankbau Programmierung Automatisierung Anlagenbau Nähen/Verbinden/Trennen KSL Keilmann Sondermaschinenbau GmbH www.keilmann-group.de von Kongressen und Messen im renovierten Pfalzbau übernehmen. Der Vertrag zwischen Lukom und M:Con sieht eine dreijährige Zusammenarbeit vor, mit Verlängerungsoption. „Tagungen, Kongresse und Messen künftig von einem Dienstleister vermarkten zu lassen, war für uns eine gute Alternative“, sagt Gaißmeyer. Denn die M:con habe das Kongress-Know-how und die Marktkenntnisse. Angepeilt sind 80 Belegtage im Jahr Und zu vermarkten gibt es künftig Einiges. In sechs Tagungsräumen, davon vier mit Tageslicht, drei Sälen und drei luftigen Foyers lassen sich Workshops, Vorträge und Fachausstellungen veranstalten. Dabei erinnern nur noch einige Zierwände und Möbel, für die der dunkle Palisander der ehemaligen Garderobe verwendet wurde, an den ursprünglichen Sechzigerjahrebau. Je nach Bestuhlung fassen die Tagungsräume 20 bis 80 Teilnehmer. Alle Räume haben ein modernen Standards entsprechendes Beleuchtungssystem, das per Touch-Tableaus gesteuet wird. Überdies verfügt jeder Raum über ein eigenes Foyer. Im neuen Pfalzbau gibt es, dank Küchen in jeder Etage, zudem die Möglichkeit der flexiblen Bewirtung. Künftig werden auch die Theater- und Konzerträume für Tagungen nutzbar sein. Im Konzertsaal lassen sich Vorträge halten, die bei Parlamentsbestuhlung Platz für 650 Teilnehmer bieten. Auf der Theaterbühne lassen sich darüber hinaus Bankette inszenieren. Ein Konkurrent für den Mannheimer Rosengarten sei der Pfalzbau im Übrigen nicht, sagt Gaißmeyer. Während die Tagungsstätte in Ludwigshafen vor allem Veranstaltung bis zu einer Größe von 300 bis 500 Teilnehmern geeignet sei, sei der Rosengarten eher für größere Veranstaltungen ausgelegt. Die Lukom peilt eine Auslastung von 80 Belegtagen im Jahr für Tagungen, Kongresse und Messen an. Die Generalprobe hat der neue Bau dabei bereits bestanden. Auf der Existenzgründermesse der Metropolregion Rhein-Neckar Ende September konnten sich Besucher an rund fünfzig Messeständen nicht nur von den vielfältigen Angeboten für Gründer, sondern auch vom Pfalzbau überzeugen. KrK Modulare Leistungen oder schlüsselfertige Anlagen... z.B. für die Herstellung von Filtertaschen, -tüchern Lederwaren, Fashion Airbags, Sicherheitsgurten Autositzen und -interieur GFK/CFK-Leichtbauteilen Nachrichten Österreicher kaufen AT Hefele Die Daxner-Gruppe will mit Anlagen zur Mehlaufbereitung für Bäcker weiter wachsen Königshofen/Wels. Die Unternehmensgruppe Daxner aus dem österreichischen Wels hat das in Königshofen beheimatete Unternehmen AT Hefele gekauft. Das deutsche Unternehmen zählt nach eigenen Angaben zu den europaweit führenden Produzenten von Mehlaufbereitungsanlagen für das Bäckerhandwerk. Die Österreicher wollen sich durch die Akquisition international als führender Hersteller von Mehl- und Teigaufbereitungsanlagen für die Backindustrie etablieren. Zu den Kunden Daxners zählen Lebensmittelkonzerne wie Agrana, Almi, Backaldrin, Diamant, Mars, Nestlé und Pfahnl. „Mit der Übernahme von AT Hefele Produktentwicklung in LaudaKönigshofen können wir nun unser Leistungsspektrum mit der Kompetenz im Bäckereibereich komplettieren“, sagt Geschäftsführer Christian Daxner. Unter dem Motto „Kompetenz bis in den Kneter“ will sich Daxner am Standort LaudaKönigshofen zum weltweit führenden Hersteller und Komplettanbieter von Mehl- und Teigaufbereitungsanlagen für die Backindustrie entwickeln. Dabei profitiere man auch von den Synergieeffekten, die sich durch den Zusammenschluss ergeben. Sowohl am deutschen Standort Königshofen als auch im österreichischen Wels sollen Kundenberatung, Verkauf, Anlagenmontage und Kundenservice für das komplette Lieferprogramm angeboten werden. Daxner Wels bleibt weiterhin das Kompetenzzentrum für den Anlagenbau im Bereich Schüttgut-Technologie, der kontinuierlich ausgebaut werden solle. Auch in der Geschäftsleitung werde der expansiven Entwicklung Rechnung getragen. Seit kurzem haben die beiden bisherigen Geschäftsführer Johann und Christian Daxner durch Thomas Honigfort Verstärkung erhalten. „Nach der Übernahme von 60 qualifizierten Mitarbeitern von AT Hefele ist nun mit der Einsetzung von Thomas Honigfort die Schaffung neuer Strukturen abgeschlossen“, sagte ChrisRed tian Daxner. Gottmann meldet Insolvenz an Weikersheim. Die Firma Gottmann Transporte GmbH hat Insolvenz anmelden müssen. Die Büroeinrichtung sei zum größten Teil an die Firma Lydia Gottmann Transporte verkauft worden, der Geschäftsbetrieb werde weitergehen, so der Insolvenzverwalter Renald Metoja. Von den elf Arbeitnehmern würden sieben übernommen. WHS errichtet neue Gebäude Grünsfeld/Lauda-Königshofen. Die Firma WHS Sondermetalle errichtet im „Industriepark ob der Tauber“ in Grünsfeld ein neues Büro- und Lagergebäude. WHS ist dort bereits seit 2005 in gemieteten Räumen ansässig. Das Unternehmen liefert Bauteile und Halbzeuge aus hochtemperatur- und korrosionsfesten Werkstoffen für verschiedene Branchen wie die Halbleiter-, Solarzellen- und Medizintechnik oder für Universitäten und Forschungseinrichtungen. Anzeige Weltklasse Die Mannheim Business School bildet Nachwuchsführungskräfte Unternehmen für eine internationale Karriere aus Gegründet wurde die MBS 2005 als gemeinnützige GmbH. Ihre Gesellschafter sind die Uni Mannheim sowie die Fakultät für Betriebswirtschaftslehre über eine Stiftung. Als einzige deutsche Institution ist die MBS bei AACSB International, AMBA und EQUIS, den drei führenden Vereinigungen wirtschaftswissenschaftlicher Bildungseinrichtungen, akkreditiert. Diese „Triple Crown“ besitzen nur ein Prozent aller Business Schools weltweit. M annheim ist seit langem in Deutschland als die erste Adresse für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium bekannt. Dass sich die Universität und ihre Fakultät für Betriebswirtschaftslehre aber nun auch international auf der Überholspur bewegen, ist keine Selbstverständlichkeit. Mit der Mannheim Business School (MBS), dem organisatorischen Dach für Management-Weiterbildung, verfügt sie über eine Einrichtung, die sich nicht einmal ein halbes Jahrzehnt nach ihrer Gründung im Kreis der weltweit besten Managerschulen etabliert hat. Sie lockt nicht nur zukünftige Unternehmenslenker aus allen Teilen der Welt in die Metropolregion Rhein-Neckar, sondern ist auch zu einem wichtigen strategischen Partner für viele DAX-Unternehmen wie auch Mittelständler bei der Förderung und Rekrutierung ihres Führungsnachwuchses geworden. „Wir verstehen uns als Komplettanbieter für die Managementaus- und -weiterbildung“, unterstreicht MBSPräsident Professor Dr. Dr. h.c. Christian Homburg. Tatsächlich hat seine Institution für jede Karrierestufe das richtige Angebot: Vom einjährigen Vollzeit-MBA-Programm für Young Professionals mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung über den ESSEC & MANNHEIM Kontakt Studenten der Mannheim Business School im Seminar. Executive MBA für Manager, die mindestens fünf Jahre im Berufsleben stehen und bereits erste Führungserfahrung gesammelt haben, über den Executive Master of Accounting & Taxation für den Nachwuchs in Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung bis hin zu mehrtägigen Intensivkursen zu ausgewählten Themengebieten oder maßgeschneiderten Lösungen für Unternehmen. 23 Mannheim Business School gGmbH L 5, 6 68161 Mannheim Telefon: (0621) 181-3721 Fax: (0621) 181-1278 E-Mail: [email protected] http://www.mannheim-businessschool.com 24 Gründer Heiße Ölgeschäfte Die Ascentec GmbH stellt Wärmeträgeranlagen her. Ihre Gründer waren einst Angestellte der AKB Sankt-Leon Rot. Hobbys? Über diese Frage müssen Holger Dudda und Thomas Bures lange nachdenken. Dabei liegt der Stammsitz ihres Unternehmens nur einen Steinwurf vom Golfplatz St. Leon-Rot entfernt. „Uns hat die Arbeit einfach überschwemmt“, sagt Holger Dudda. „Wir haben uns zu Beginn gesagt, wenn wir Fünfhunderttausend schaffen, sind wir gut.“ Jetzt werden es bis zum Jahresende voraussichtlich mindestens 2,2 Millionen Euro Umsatz. „Wir haben mit zwei, drei großen Aufträgen und ein bisschen Kleinkram gerechnet“, sagt sein Kompagnon Thomas Bures. „Heute sind wir bei Kessel Nummer“, er schaut zu Dudda, „wieviel haben wir jetzt?“, „37“, sagt dieser. „Und das Jahr ist noch nicht rum.“ Gemeinsam haben die beiden Anfang des Jahres die Ascentec GmbH gegründet. Das Unternehmen konzipiert und vertreibt so genannte „Wärmeträgerölanlagen“. Diese funktionieren im Prinzip wie eine Zentralheizung. Nur dass im Kreislauf nicht Wasser erhitzt wird, sondern Öl als Wärmeträger dient. Öl hat den Vorteil, dass es drucklos auf mehrere Hundert Grad erhitzt werden kann. Zum Einsatz kommen solche Anlagen zum Beispiel beim Recycling von Straßenbelägen in Asphaltmischanlagen, beim Erhitzen großer Backöfen oder auf hoher See zur Beheizung von Treibstoff und Schiffsladungen, wobei die Abwärme der Dieselmotoren genutzt wird. Ascentec arbeitet als Planungsbüro, das die Anlagen allerdings in eigenem Namen vertreibt. Wobei jede Maschine aus Komponenten wie Kesseln, Brennern, Kreiselpumpen, Reglern und Wärmetauschern zusammengesetzt ist. Sechs Beschäftigte hat die Ascentec GmbH inzwischen. Hinzu kommen noch einige freie Mitarbeiter, „zum Beispiel für die Montage und Servicedienste“, sagt Dudda. Der gebürtige Heidelberger ist in Sandhausen aufgewachsen. Heute lebt er in Malsch. Nach dem Realschulabschluss und einer Ausbildung zum Feinmechaniker studierte der heute 47-Jährige über den zweiten Bildungsweg Verfahrenstechnik und Wirtschaftsingenieurswesen an der Fachhochschule Mannheim. Direkt nach dem Studium wechselte er 1989 als Planungsingenieur zur Apparatebau Wiesloch GmbH. Das Unternehmen ging 1992 in die Insolvenz. „Da wurden 130 Leute auf die Straße gespült“, erinnert er sich. „Dabei waren die Auftragsbücher voll.“ Knapp zwanzig ehemalige Mitarbeiter, unter ihnen Dudda, gründeten daraufhin die Wieslocher Apparate- und Kesselbau GmbH, kurz AKB, wo Dudda seitdem in leitenden Positionen tätig war. Der 45-jährige Thomas Bures stammt ebenfalls aus der Metropolregion. Der gebürtige Mannheimer wuchs in Ketsch auf und lebt heute in Hockenheim. Nach dem Abitur studierte er Maschinenbau in Karlsruhe. Nach seinem Abschluss im Jahr 1991 begann er zunächst als Sachbearbeiter in der Auftragsabwicklung für die Kraftanlagen Heidelberg GmbH zu arbeiten. Eben jenes Unternehmen, das die damalige Apparatebau Wiesloch GmbH kurz vor der Pleite übernommen hatte. Die Kraftanlagen Heidelberg GmbH wiederum ist heute Teil von Alstom Power. Ein Dampferzeuger aus dem Hause Ascentec. Bild: Ascentec econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Um die Jahrtausendwende trafen Bures und Dudda schließlich auf einer Geburtstagsfeier zusammen, nachdem sich beide zehn Jahre zuvor schon über einen gemeinsamen Bekannten kennengelernt hatten. Da Duddas Firma AKB ohnehin einen Vertriebler suchte, waren sich beide noch am selben Abend einig. „So kam ich zur AKB“, sagt Bures. Bis Mitte vergangenen Jahres arbeiteten beide gemeinsam in dem Unternehmen. Dann war es zunächst Dudda, der sich nach einer Veränderung sehnte. „Ich hatte andere Vorstellungen über das, was man aus der AKB hätte machen können“, sagt er rückblickend. So kündigte er zum Juni 2008. Ein Jahr später stellte die AKB einen Insolvenzantrag. Zu diesem Zeitpunkt hatte auch Bures das Unternehmen aus Unzufriedenheit verlassen und zunächst ein Ingenieurbüro für thermische Sonderanlagen gegründet. „Es war mir klar, dass das keine Dauerlösung ist“, sagt er. Doch die Alternative ließ nicht lange auf sich warten. Einige Firmen hatten Interesse am Team „Dudda/Bures“ bekundet und machten ihnen entsprechende Angebote. „Warum machen wir es da nicht selbst?“, dachten sich die beiden. Und so war die Idee vom eigenen Unternehmen geboren. „Klar“, sagen die beiden Gründer, hätten sie Angst gehabt sich selbstständig zu machen. Doch ihre Familien – beide sind verheiratet und haben zwei Kinder – standen hinter ihnen. Dennoch habe es auch einiger Umgewöhnung bedurft. „Wir müssen uns heute um Dinge kümmern, mit denen wir früher als Angestellte nichts zu tun hatten“, sagt Dudda. „Die ganze Buchhaltung, der Einkauf, die Logistik“, sagt Bures. „Auch die Verantwortung für die Mitarbeiter ist eine ganz andere als früher“, sagt Dudda. Hinzu kämen jene Dinge, mit denen ein Angestellter vorher nicht konfrontiert worden sei. „Ein Auto zu leasen, das geht nicht, wenn man gerade ein Unternehmen gegründet hat“, sagt Bures. Auch Kredite seien schwierig zu bekommen. „Wir hantieren mit relativ großen Summen“, sagt Dudda. Das reiche vom Ersatzteil von ein paar Hundert Euro bis zu einer halben Million. Bis jetzt habe das Unternehmen deshalb aber noch keinen Auftrag verloren. KrK Mehrheit stimmt für Ansiedlung 50,35 Prozent der Heddesheimer haben sich für die Ansiedlung von Pfenning ausgesprochen Heddesheim/Viernheim. Die Heddesheimer haben am 27. September nicht nur ihre Stimme zur Wahl des neuen Bundestages abgegeben. Sie waren in einer Bürgerbefragung auch dazu aufgerufen, zur geplanten Ansiedlung des Viernheimer Logistikunternehmens Pfenning Stellung zu nehmen. Die rechtlich nicht bindende Bürgerbefragung war vom Gemeinderat angesetzt worden, nachdem es zu Konflikten zwischen Befürwortern und Gegnern gekommen war. Das Kommunalparlament hatte bereits im Februar die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans mit lediglich einer Gegenstimme beschlossen. In den folgenden Monaten wuchs jedoch der Widerstand. So gründete sich eine Bürgerinitiative „Nein zu Pfenning“. Außerdem haben die Grünen als einzige klar gegen die Ansiedlung positionierte Partei bei der Kommunalwahl im Juni ihre Sitze im Gemeindeparlament von 3 auf 6 von 22 verdoppelt. Bei der Bürgerbefragung haben sich 2910 Wähler für und 2870 gegen die Ansiedlung ausgespro- chen. Das entspricht zwar einer Mehrheit von 50,35 Prozent, der Abstand beträgt jedoch lediglich 40 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 65 Prozent, bei der Bundestagswahl dagegen hatten fast 78 Prozent der Heddesheimer ihre Stimme abgegeben. Nach der Bürgerbefragung ist der Ball nun wieder im Feld der Gemeinderäte. Karl-Martin Pfenning, Geschäftsführender Gesellschafter der Pfenning-Gruppe, hofft nun, dass der Gemeinderat sich dem Votum der Heddesheimer Bürger anschließt. „Wir haben aber auch die Bedenken der Bürger, insbesondere zu den Themen Verkehr und Umweltschutz gehört, und nehmen diese sehr ernst“, so Pfenning. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 100 Millionen Euro in Heddesheim investieren. Pfenning verspricht darüberhinaus, rund 1000 Arbeitsplätze in Heddesheim zu schaffen, wobei rund 400 Mitarbeiter aus Viernheim mitgebracht würden. Geplant sei, 500 Festangestellte, 250 Leiharbeiter und 250 Subunternehmer zu beschäftigen. Matthias Schmitt WINCANTON Logistiker baut Geschäft mit Finnen aus Mannheim. Der Logistikkonzern Wincanton hat seine Leistungen für den finnischen Papierhersteller Myllykoski erweitert. Neben Transport und Lagerung von Zellulose, Kaolin und Kohle bringt der Logistikdienstleister jetzt auch das Restprodukt Baumrinde per Binnenschiff zu einer Bioverbrennungsanlage im österreichischen Linz. Myllykoski ist einer der weltweit größten Produzenten von Druckpapieren mit Werken in Finnland, Deutschland und Nordamerika. Be- reits seit rund 40 Jahren übernimmt Wincanton für Myllykoski die Zellstoffbeschaffungslogistik per Binnenschiff ab den Häfen, die Lagerung des Zellstoffs in Weil am Rhein für das am Südrand des Schwarzwaldes gelegene Werk MD Albbruck. Die Zufuhr ab Weil erfolgt rund um die Uhr per Shuttle-Lkw. Daneben ist der Logistikdienstleister Wincanton auch für den Transport von Kohle für Myllykoski sowie für verschiedenen Lieferanten zuständig. Red Der neue Pfalzbau. Mit einer Vielseitigkeit, die Sie begeistern wird. Herzklopfen. Spannung. Schönheit: Der Pfalzbau verkörpert alles, was Sie sich vorstellen können. Aus der Mitte der Pfalz tritt er an, die Event-Location der Region zu werden. Nach einer umfangreichen Generalsanierung präsentiert sich der Pfalzbau seit September 2009 in neuem Glanz: neue Räume, neue Technik, neue Ausstattung bis ins Details auf höchstem Niveau. Kongresse Messen Tagungen Theater Konzerte Organisation Technik Rahmenprogramm Theater, Kongresse und Konzerte – mit diesem Dreiklang wird der Pfalzbau künftig neue Maßstäbe setzen. Als kulturelle Attraktion in der Region und als innovative Location für Veranstaltungen aller Art. Diese Überschneidungen von Business und Kultur schaffen einzigartige Möglichkeiten für eine erfolgreiche Vermarktung. m:con hat dabei die Positionierung des Pfalzbaus im internationalen Kongressmarkt übernommen. So wird der Pfalzbau einerseits zur Kongresslocation mit eigenen PCO – und behält andererseits seinen Charme und seine Attraktivität für die Region Pfalz und für das Land Rheinland-Pfalz. Besuchen Sie uns unter www.ludwigshafen-pfalzbau.de oder rufen Sie uns an: +49 (0)621 4106-123/-125. 26 Nachrichten Suzuki feiert Zulassungs-Bestmarke Bensheim. Der Motorrad- und Automobilkonzern Suzuki hat von Anfang Januar bis Mitte August 2009 in Deutschland bereits mehr Fahrzeuge verkauft als im bisherigen Rekordjahr 1992. Das Kraftfahrt-Bundesamt verzeichnete in den ersten 34 Wochen dieses Jahres 42 425 erstmals angemeldete Automobile von Suzuki. 1992 setzte Suzuki im ganzen Jahr 42 398 Fahrzeuge ab, was einem Marktanteil von 1,1 Prozent entsprach. Aktuell liegt der Marktanteil des Unternehmens in Deutschland bei knapp 1,7 Prozent. C. Benz Söhne meldet Insolvenz an Ladenburg. Die C. Benz Söhne GmbH hat beim zuständigen Amtsgericht die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Das hat der „Mannheimer Morgen“ berichtet. Das Ladenburger Unternehmen ist 103 Jahre alt und geht auf den Automobilerfinder Carl Benz zurück. Die Firma stellt ausschließlich Teile für die Lkw-Produktion von Daimler in Wörth her. Alle 21 Mitarbeiter arbeiten seit 1. Februar kurz. Der Insolvenzverwalter von der Kanzlei Pluta will den Betrieb vorerst fortführen. Insolvenzverfahren ist eröffnet Worms. Das Insolvenzverfahren für den Autozulieferer Aksys ist offiziell vom Amtsgericht Worms eröffnet worden. Insolvenzverwalter ist der Mannheimer Anwalt Tobias Hoefer. Er teilte mit, dass die Produktion in vollem Umfang weitergehe und sich für die Kunden mit der Eröffnung des Verfahrens nichts ändere. Die Wormser beschäftigen weltweit rund 2400 Mitarbeiter, drei Viertel von ihnen in Deutschland. Betriebsrat tritt zurück EDENKOBEN. Beim Abgassystemehersteller Tenneco Heinrich Gillet GmbH ist die Mehrheit des Betriebsrates zurückgetreten, um den Weg für Neuwahlen freizumachen. Grund ist nach einem Bericht der „Rheinpfalz“ die Verschiebung der Mehrheitsverhältnisse innerhalb des Betriebsrates, nachdem ein Mitglied von der Christlichen Gewerkschaft Metall zur IG Metall gewechselt war. econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Drahtseil Hartmann baut Betrieb aus Das Brühler Familienunternehmen investiert 250000 Euro in den Ausbau der Produktionshalle Brühl. Wer das Büro von Ulrich Hartmann betreten will, kommt an Bella nicht vorbei. Die Hündin ist halb Labrador und halb Bernhardiner. Und sie hat ihren Lieblingsplatz auf der obersten Stufe jener Treppe in der Werkhalle der Drahtseile Hartmann GmbH, die zur Bürotür des Chefs führt. „Bella ist der Betriebshund“, sagt Ulrich Hartmann, der an einem Schreibtisch im äußersten Winkel des über Eck verlaufenden Büros sitzt. Ein Lkw-Fahrer habe ihn einst mitgebracht. „Er ist ein Kämpfer“, wirft Hartmanns Schwester Jutta Orth ein, deren Schreibtisch auf der anderen Seite des Büros, gleich neben der Tür steht. „Naja, die meiste Zeit kämpft er mit seinem Gewicht“, sagt Hartmann. Dann lächelt er. Zum Lächeln hat der Brühler guten Grund. Denn der zweistöckige Ausbau und die Verlängerung der bestehenden Produktionshalle ge- hen gut voran. Die weißen Eckpfeiler für die neue Halle stehen bereits. Die Betonarbeiten sind abgeschlossen, die Fundamente gelegt, die Photovoltaikmodule vom alten Dach auf das neue montiert. „Die Zwischendecke werden wir nach dem Abriss selbst einziehen“, sagt Hartmann. Im November werden alle Umbauarbeiten abgeschlossen sein. Rund 250 000 Euro hat der Familienbetrieb dann in den Bau der neuen Halle investiert. Die Wirtschaftskrise hat dem Betrieb beim Ausbau sogar genutzt. „Wegen der gesunkenen Stahlpreise und der gefallenen Zinsen haben wir sogar ein wenig gespart“, sagt Hartmann. Die Rezession sieht er daher auch eher als Sprungbrett. „Spätestens ab 2010 wird es wieder laufen.“ Der Hallenausbau geschieht bei laufendem Betrieb. In der ganzen Werkstatt verteilt stapeln sich mit Drahtseilen umwickelte Kabeltrommeln. An den Wänden hängen hunderte rote und türkise Lasthaken herab, aufgereiht wie Brezeln an langen Stangen. Ketten hängen wie Vorhänge aus Efeu von der Decke. Auf einer schmalen Holzpalette liegen zwei Spannverschlüsse, groß wie Dinosaurierknochen. „Die sind für Alstom“, sagt Hartmann. Für den Kraftwerksbauer liefert die Drahtseile Hartmann GmbH so genannte Kabelschlagseile, mit denen Turbinen umgehoben werden. „Die Seile tragen Teile bis zu vierhundert Tonnen“, sagt Hartmann. FREUDENBERG Neubau in den USA, Streit in Laudenbach Weinheim. Nachdem im Januar dieses Jahres bereits die Weltzentrale der Freudenberg Haushaltsprodukte KG in Weinheim eröffnet worden ist, hat das Unternehmen im September auch den neuen Nordamerika-Hauptsitz im westlich von Chicago gelegenen Aurora eingeweiht. Das Gebäude beherbergt 375 Mitarbeiter für Verwaltung und Produktion. Die Weltzentrale von Freudenberg Haushaltsprodukte in Weinheim diente dem Unternehmen nach eigenen Angaben als Vorbild bei der Erstellung der neuen Hauptgeschäftsstelle in Aurora. Eine offene Baustelle des Unter- nehmens ist hingegen weiter die Konzerntochter Freudenberg Anlagen- und Werkzeugtechnik (FAW). Der Spezialist für intelligente Produktionssysteme, Werkzeugtechnik, Automatisierung und Service ist mit 290 Mitarbeitern an vier internationalen Standorten in Deutschland, Tschechien, China und der Türkei präsent. Stammsitz des Unternehmens ist Laudenbach (Landkreis Miltenberg). Seit Juni arbeitet die Konzernführung mittels externer Berater an der strategischen Neuausrichtung des FAWGeschäfts. Wobei die Konzernleitung betont, dass die Beratung noch nicht abgeschlossen sei. Die zuständigen Gremien wie auch die Arbeitnehmervertreter seien mit einbezogen und alle Mitarbeiter über den Stand des Projektes informiert. Aus Sicht des Konzernbetriebsrats stehen indes die Zerschlagung der FAW und ein Arbeitsplatzabbau bevor. Daher hat die Mitarbeitervertretung ein Alternativkonzept entwickelt, das auf einen Verbleib des Unternehmens im Konzern als internen Dienstleister setzt und den Abbau von Arbeitsplätzen verhindern soll. Bis zum Redaktionsschluss (5. 10.) gab es noch keine Einigung. KrK Nachrichten Der 29-jährige Manuel Orth gehört bereits zur vierten Generation des Brühler Familienbetriebs Drahtseil Hartmann. ��������������� Ein anderer Kunde des Brühler Unternehmens ist die GKM AG. Für das Großkraftwerk Mannheim liefert die Drahtseile Hartmann GmbH Halte- und Schließseile, die beim Entladen der Kohle von den Binnenschiffen gebraucht werden. „Wir hatten zuerst regelmäßig die Seile des vorherigen Lieferanten repariert“, sagt Hartmann. Irgendwann habe er dann angemerkt, dass sein Betrieb auch ganz gerne die neuen Seile liefern würde. So bekam er den Auftrag. Für den Baufahrzeughersteller Vögele liefert Hartmann zum Bei- Bild: KrK spiel Ketten und Seile, mit denen die Batteriekästen der Baumaschinen gesichert werden. „Da gab es wohl mal einen Fall in Afrika, wo jemand mit Sandalen unterwegs war“, sagt Hartmann. Da sei der Kasten aufgesprungen und ihm die Batterie auf den Fuß gefallen. Seitdem sei die Sicherung Pflicht. „Bei Vögele liefern wir sogar in die Produktion rein – just in time“, sagt Hartmann. Auch den Hockenheimring hat der Betrieb schon beliefert. Bei einem Unfall auf der Rennstrecke kommt erst der Kies, dann die Leit- ���������� �������� ������ ������������ ����������������� planken, dann die Reifen, dann der Zaun. Und wenn das alles nicht reicht, spannen sich immer noch Hartmanns Drahtseile zwischen Rennstrecke und Publikum. Während der Geschäftsführer noch von der Formel 1 spricht, empfängt seine Schwester Jutta an ihrem Schreibtisch einige Kunden. Vom Schlosser, der Geländerseil braucht, bis zum Familienvater, der drei Meter Kette für die Gartenschaukel seiner Tochter benötigt. Kein Problem. Man kennt sich. Man duzt sich. Acht Mitarbeiter zählt die Drahtseile Hartmann GmbH derzeit. Fünf von ihnen gehören zur Familie. Gegründet wurde der Betrieb direkt nach dem Zweiten Weltkrieg von Ernst Hartmann als Draht- und Hanfseil Spleißerei. Die Umsiedlung an den jetzigen Standort Brühl-Rohrhof folgte im Jahr 1954. Heute, in der dritten Generation, setzt das Unternehmen rund 1,5 Millionen Euro im Jahr um. Weitere Einstellungen sind geplant. „Ich hatte gerade Leute hier zum Probearbeiten“, sagt Ulrich Hartmann. Und auch die vierte Generation steht in den Startlöchern. Dominik Hartmann (21), der Sohn des Geschäftsführers, macht derzeit seine Lehre. Und Neffe Manuel Orth (29), steht vor der Meisterprüfung. Das Seilerwappen, das unter anderem einen Anker, ein Herz, eine Kurbel und einen Haken abbildet, hat er sich schon vor Jahren auf den Arm tätowieren lassen. Kristian Klooß 27 Teile von Comparex sind verkauft Mannheim. Für Teile des insolventen Mannheimer IT-Dienstleisters Comparex sind Käufer gefunden. Der „Mannheimer Morgen“ berichtet mit Verweis auf den Insolvenzverwalter Karl-Heinz Lorenz, dass große Teile der Wartungs- und ServiceverträgeandenIT-Dienstleister Allgeier verkauft worden sind. Das Bremer Unternehmen habe zudem einzelne Vermögensgegenstände wie zum Beispiel ein Warenlager übernommen. Die betroffenen Kunden müssten nun nur noch dem Übergang ihrer Verträge auf Allgeier zustimmen. 80 Prozent der Arbeitnehmer der Services GmbH seien übernommen worden. Offen ist damit noch die Zukunft der Comparex Deutschland GmbH. TÜV baut neue Prüfstelle Grünstadt. Der TÜV Rheinland weiht Ende Oktober seine neue Prüfstelle in Grünstadt ein. Das hat „Die Rheinpfalz“ berichtet. Das Gebäude, für dessen Errichtung der Dienstleistungskonzern rund eine Million Euro ausgibt, entsteht direkt neben der alten Halle. Diese war 1978 eröffnet worden und genügt nicht mehr den Anforderungen.DerNeubaukonnte durch einen Geländetausch mit der Firma Grathwohl Erdbau und Abbruch GmbH verwirklicht werden. Dadurch hat sich der TÜV von gut 6300 auf rund 2700 Quadratmeter verkleinert. ������������� ������� �������������� ���� ����������� ����������� ������������������ ��� ��������� ��� ��������� ������� ������������� ����� ����������������� ���� ����� ��� ��������� ���� � �� ��� ���� � �� ��� ����� �������� � �� ��� ����� �������� 28 Nachrichten RIO bewirbt sich um EU-Gelder BILFINGER BERGER Osterburken. Der Regionale Industriepark Osterburken (RIO) plant im 25. Jahr seines Bestehens eine Sanierung. Im Zuge dieser Planungen hat sich der Zweckverband RIO als EU-Leuchtturmprojekt und damit um Fördergelder in Millionenhöhe beworben. Der Fokus solle auf der Nutzung Erneuerbarer Energien liegen. Das Gewerbegebiet soll durch Solar- und Windkraft sowie Biomasse neue Standards bei der Energieversorgung im industriellen Bereich setzen. Dienstleistungskonzern will Baugeschäft abbauen Stadtmarketing positioniert sich neu Mannheim. Die Stadtmarketing Mannheim GmbH hat sich im Zuge des Wechsels in der Geschäftsführung neu aufgestellt. Die Public-Private-Partnership zwischen Stadt und Wirtschaft orientiert sich künftig an fünf Aufgabenfeldern, darunterWeiterentwicklungderpositiven Imagetreiber und Einbindung der Gesellschafter aus der Wirtschaft. Mannheim. Herbert Bodner, Vorstandsvorsitzender der Bilfinger Berger AG, hat einen Strategiewechsel angekündigt. Demnach solle das Baugeschäft deutlich zurückgefahren werden. Das betreffe sowohl den Ingenieur- als auch den Hochbau. „Wir werden nicht mit dem Rasenmäher vorgehen, aber auf jeden Fall Regionen und Volumina überdenken“, sagte er auf einer Telefonkonferenz. Details und Auswirkungen auf die Arbeitsplätze nannte er nicht, da die konkrete Umsetzung noch erarbeitet werden müsse. In den beiden Bausparten arbeiten 15 000 Mitarbeiter, insgesamt beschäftigt der Mannheimer Bau- und Dienstleistungskonzern weltweit 61 000 Menschen. Den Ausschlag für die Entscheidung gaben – nach bereits mehreren teuren Rückschlägen bei Baustellen – Schwierigkeiten bei einem Projekt in Katar, die zu einer Gewinnwarnung führten. Offene Forderungen in dreistelliger Millionenhöhe stehen noch aus. Der Konzern erwartet einen langwierigen Rechtsstreit gegen den Auftraggeber vor lokalen Gerichten. Dessen Ausgang stuft Bilfinger „trotz der eindeutigen rechtlichen Situation als ungewiss“ ein. Daher hat der Konzern Rückstellungen in Höhe von 80 Millionen Euro gebildet, die im dritten Quartal zu einer Ergebnisbelastung führen. Bilfinger Berger teilte mit, dass das Projekt schon seit langem unter erheblichen Behinderungen und Verzögerungen leide. Die seien jedoch allein durch den Auftraggeber zu verantworten. Daher habe sich die Bauzeit von ursprünglich 24 Monaten mehr als verdoppelt. Der Auftraggeber habe bereits die Verantwortung für 21 Monate Bauzeitver- längerung übernommen. Bodner betonte, dass Bilfinger in der Region weiterhin einen sehr guten Ruf habe. Dennoch will der Vorstandsvorsitzende die Risiken von Großaufträgen so stark minimieren, dass er in Betracht zieht, sich gar nicht mehr für solche Projekte zu bewerben. Das könnte bedeuten, dass sich die Mannheimer aus heutiger Sicht nicht mehr an solchen Jahrhundert-Bauwerken wie dem neuen Gotthardtunnel in der Schweiz beteiligen würden. Auch der Rückzug aus Ländern oder Regionen wäre denkbar. Bereits in den vergangenen Monaten wurden die Auswahlkriterien für Bauprojekte deutlich verschärft. Das in den letzten Jahren ausgebaute Dienstleistungsgeschäft trägt inzwischen rund drei Viertel zum operativen Ergebnis und rund die Red Hälfte zur Leistung bei. HEIDELDRUCK HOCKENHEIM-RING Geplanter Stellenabbau gestaltet sich schwierig Formel 1 bleibt bis 2018 in der Region Heidelberg. Laut Medienberichten sind die Fusionsverhandlungen zwischen der Heidelberger Druckmaschinen AG und Manroland in die entscheidende Phase getreten. Wie die gesamte Branche leiden beide Druckmaschinenhersteller unter einem weltweiten Nachfrageeinbruch. Zu einem Knackpunkt bei den Verhandlungen scheint sich auch die Haltung des Bundes zu entwickeln, der Heideldruck mit Krediten und Bürgschaften unter die Arme gegriffen hat. Vorstandsvorsitzender Bernd Schreier hält ungeachtet der staatlichen Hilfe am geplanten Stellenabbau von fast jedem vierten Arbeitsplatz fest. Doch die Verhandlungen über die Umsetzung gestalten sich schwierig. Der „Mannheimer Morgen“ zitiert den Betriebsratschef Rainer Wagner, dass von den 2400 Arbeitsplätzen, die in Heidelberg und Wiesloch wegfallen sollen, erst 900 sozialverträglich abgebaut worden seien. Der Abbau der übrigen 1500 Stellen sei ungeklärt. Red Hockenheim. Das monatelange Tauziehen um einen neuen Vertrag zwischen der Hockenheim-Ring GmbH und Formel-1-Ausrichter Formula One Association (FOA) ist entschieden. In einem neuen Vertrag haben sich beide Parteien darauf geeinigt, dass bis 2018 – im jährlichen Wechsel mit dem Nürburgring – in Hockenheim Formel1-Rennen stattfinden werden. Hintergrund der langen Verhandlungen ist das zu erwartende Defizit, das die Stadt Hockenheim, die 94 Prozent der Anteile an der GmbH hält, nicht schultern will. Der nun abgeschlossene Vertrag sei für die Stadt dagegen wesentlich günstiger. Neu ist, dass sich die FOA das unternehmerische Risiko mit der Hockenheimring GmbH teilt. Da die Gesellschaft – und damit die Stadt – die bisher drohenden Verluste von mindestens sechs Millionen Euro nicht mehr in die Bilanz einstellen muss, lässt sich der Preisnachlass erahnen. Details nennen Red die Partner aber nicht. HEIDELCEMENT Baustoffkonzern will 2010 in den Dax aufsteigen Heidelberg. Die HeidelbergCement AG hat eine Kapitalerhöhung gemacht, die dem Baustoffunternehmen rund 2,25 Milliarden Euro gebracht hat. So gestärkt, plant der M-Dax-Konzern den Aufstieg in die Top-30 der deutschen Aktiengesellschaften. „Wir wollen nächstes Jahr in den Dax, das ist das Ziel des Unternehmens“, sagte der Vorstandschef gegenüber dem „Mannheimer Morgen“. Die Heidelberger sind zurzeit im M-Dax gelistet. Aus der Metropolregion sind bisher die BASF und die SAP im wichtigsten deutschen Aktienindex vertreten. Kriterein für eine Aufnahme sind der Börsenwert des Streubesitzes und der Umsatz der Aktien an der Börse. Daher war der kürzlich erfolgte Verkauf von Aktien durch Großaktionär Ludwig Merckle ein wichtiger Schritt in Richtung Dax. Bei den Investoren stieß die Kapitalerhöhung auf Interesse. Die Nachfrage nach den neuen Aktien war mehrfach überzeichnet „Wir freuen uns über die Vielzahl an institutionellen Investoren vor allem aus den USA und Großbritannien“, so Konzernchef Scheifele in der Tageszeitung. Neben angelsächsischen Investoren gab es auch Nachfrage aus Europa, etwa von einem norwegischen Staatsfonds, war in Finanzkreisen zu hören. Scheifele und sein Finanzvorstand Lorenz Näger brauchen das Geld aus der Kapitalerhöhung, um die Finanzstruktur zu verbessern. Durch die Milliardenübernahme des Hanson-Konzerns und die Finanzkrise waren sie in eine Finanz-Bredouille gekommen. Mit der Kapitalerhöhung und der Umstrukturierung der Schulden von zuletzt elf Milliarden Euro vor wenigen Wochen hat sich die Lage entspannt. Zum Jahresende soll die Verschuldung deutlich unter neun Milliarden Euro liegen, kündigte Scheifele an. Jetzt hofft er auf bessere Noten durch Ratingagenturen, was die weitere Finanzierung erleichtert. „Außerdem ist uns eine Refinanzierung in einem schwierigen Umfeld ohne Staatshilfe und Bürgschaften gelungen“, merkt Scheifele noch an. Größter Aktionär von HeidelbergCement dürfte auch nach dem Verkauf von Anteilen Ludwig Merckle bleiben. Sein Anteil ging von 72 Prozent auf rund ein Viertel zurück. Zur gleichen Zeit wie Merckle hat auch die Ulmer Zement-Unternehmerfamilie Schleicher Anteile von HeidelbergCement verkauft. Sie hat ein Prozent der Anteile abgestoßen und hält nun noch rund 3,5 Prozent. Red MITTENDRIN in Mannheim. Mitten im kulturell aktiven Bezirk der Stadt. WEGA – aktiv und kreativ für Medizin, Industrie und Dienstleistung. Quadrat G 7, 14 68159 Mannheim Fon 0621 336519-3 Fax 0621 336519-58 [email protected] www.wega-werbeagentur.de JOHN DEERE DAIMLER Landmaschinen-Hersteller senkt Prognose für 2009 Mercedes-Benz erhält Großaufträge für 425 Busse Mannheim. Der LandmaschinenHersteller Deere & Company hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinn von rund 287 Millionen Euro verbucht (Vorjahreszeitraum 393 Mio. €). Damit belief sich der Gewinn der ersten neun Monate auf insgesamt 753 Millionen Euro (1,16 Mrd. €). Der Umsatz ging im dritten Quartal um fast ein Viertel auf vier Milliarden Euro zurück, im gesamten Geschäftsjahr um 15 Prozent auf 12,16 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr korrigierte das Unternehmen mit Sitz im US-amerikanischen Illinois die Gewinnprognose auf 750 Millionen Euro. Am wichtigen europäischen Standort Mannheim beschäftigt Deere derzeit 3700 Mitarbeiter. Dort wird die Produktion im Oktober eine Woche länger ruhen als üblich. Und es wird über eine Verlängerung der Kurzarbeit verhandelt. Ein Konzernsprecher sagte, dass eine Ausweitung bis Ende April 2010 geplant sei. Red Mannheim/Wörth. Daimler Buses hat erneut zwei Ausschreibungen für sich entschieden und liefert bis Dezember insgesamt 425 Busse in die Niederlande. Der bisher größte Auftrag aus den Niederlanden kommt von Qbuzz, einem privaten Busbetreiber mit Sitz in Amersfoort, und umfasst 350 Mercedes-Benz Stadt- und Überlandbusse. Der zweite Großauftrag über 75 erdgasbetriebene Mercedes-Benz Stadtbusse stammt vom größten niederländischen Verkehrsunternehmen Connexxion mit Sitz in Hilversum. Die Bussparte mit dem großen Werk für Stadtbusse in Mannheim ist daher bis zum Jahresende voll ausgelastet. Damit dürften auch weiterhin 180 Mitarbeiter aus der Lkw-Sparte im Busbereich arbeiten. Die Lastwagensparte – in Mannheim werden unter anderem Motoren gebaut – leidet wie die gesamte Branche unter der Auftragsflaute. Zuletzt waren in dem Bereich in Mannheim rund 2000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Red STRATEGISCHE UND ZUKUNFTSORIENTIERTE BERATUNG FÜR MITTELSTÄNDISCHE UNTERNEHMEN Steueroptimierung · Finanzierungsberatung · Wirtschaftsprüfung Kostenstrukturanalyse · Finanz- und Liquiditätsplanung Lernen Sie uns kennen: www.biewald-feit.de Biewald Feit & Partner Steuerberatungsgesellschaft M2, 14 68161 Mannheim Tel: 06 21 - 12 62 3 - 0 Fax: 06 21 - 12 62 3 - 33 E-Mail: [email protected] 30 Biotechnologie Europas Spitze fest im Visier Der Biotech-Macher: SpitzenclusterManager Dr. Christian Tidona. Der Biotechnologie gehört die Zukunft. Seit genau einem Jahr darf sich die Region „Spitzencluster BioRN“ nennen. Seitdem hat sich viel getan. Cluster-Manager Dr. Christian Tidona weiß: Das ist erst der Anfang Herr Dr. Tidona, vor genau einem Jahr hat die Biotech-Branche in der Region durch den Gewinn des nationalen Spitzencluster-Wettbewerbs kräftigen Rückenwind erhalten. Wie fällt ihre Bilanz der zurückliegenden zwölf Monate aus? ® Dr. Christian Tidona: Wir alle waren sehr von der enormen öffentlichen Aufmerksamkeit überrascht, die uns durch den Gewinn des Spitzencluster-Wettbewerbs des Bundesforschungsministeriums zuteil wurde. Durch die Unterstützung des Landes Baden-Württemberg in Höhe von fünf Millionen Euro war es uns in den letzten Monaten möglich, ein schlagkräftiges und kompetentes Clustermanagement-Team aufzubauen und die strategische Entwicklung des Biotechnologie-Standortes Rhein-Neckar voran zu treiben. Hat die weltweite Wirtschaftskrise in den zurückliegenden Monaten die Entwicklung der Biotech-Branche ähnlich zurückgeworfen wie die Krise der Finanzmärkte nach dem 11. September 2001? econo 9/2009 • 16. Oktober 2009 ® Tidona: Erstaunlicherweise zeigt die Wirtschaftskrise bislang in den Biotechnologie-, Pharma- und Diagnostik-Unternehmen unserer Region keinerlei Wirkung. Insbesondere die großen Industrieunternehmen wie Roche, Merck Serono, Abbott und ImClone konnten in den vergangenen zwölf Monaten ihre Aktivitäten trotz Wirtschaftskrise steigern. Allein an den Standorten Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und Darmstadt sind seit Ende 2008 über 200 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze entstanden. Wann können Investoren damit rechnen, mit biotechnologischen Produkten und Therapieverfahren flächendeckend gutes Geld zu verdienen? Und was muss bis dahin noch passieren? ® Tidona: Die Entwicklung neuer Arzneimittel und Diagnostika benötigt geduldige und finanzkräftige Investoren. Anders als in anderen Regionen haben wir bei uns zum Glück einen Privatinvestor, der trotz der Risiken und langen Zeiträume nach wie vor an das enorme Poten- zial der medizinischen Biotechnologie glaubt: Dietmar Hopp. Nicht zuletzt dank seines Engagements erwarten wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren den einen oder anderen großen Durchbruch in unserer Region. Allerdings ist es für die gesamte Branche in Deutschland essenziell, dass durch einen konsequenten Richtungswechsel in der Steuer- und Förderpolitik bessere Rahmenbedingungen für Investitionen in Biotech-Unternehmen geschaffen werden. Rund 40 Millionen Euro an Fördergeldern hat der Wettbewerbserfolg dem BioRN-Spitzencluster in die Kasse gespült. Dafür waren Sie mit 63 Einzelprojekten der Cluster-Partner an den Start gegangen. Welche davon konnten bislang konkret vorangetrieben werden? ® Tidona: Insgesamt 36 innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte haben wir zusammen mit 24 Partnerunternehmen in unserer Region erfolgreich gestartet – Projekte in einem Gesamtvolumen von rund 80 Millionen Euro. Das erste Zwischenziel, den Cluster an die nationale Spitze zu führen, ist erreicht. Was fehlt noch, um die Führungsrolle in Europa zu übernehmen und der US-Konkurrenz auf Augenhöhe begegnen zu können? ® Tidona: Bis zur Spitze in Europa in Cambridge und Basel fehlen uns etwa 5 000 zusätzliche Arbeitsplätze. Dieses Ziel wollen wir durch das Wachstum der Unternehmen in unserer Region und durch die Ansiedlung weiterer Unternehmen, vor allem aus den USA und Asien, erreichen. Mit den ersten Erfolgsmeldungen bei der Ansiedlung ist noch vor Ende dieses Jahres zu rechnen. Allerdings hat kein einziger Technologie-Cluster in Europa eine Chance, die weltweit führenden Cluster in den USA in absehbarer Zeit einzuholen. Zum Vergleich: In der San Francisco Bay Area hat die Biotechnologie-Branche auf der gleichen Fläche wie der Biotechnologie-Cluster Rhein-Neckar aktuell ein Volumen von rund 90 000 Arbeitsplätzen. ® Tidona: Mit der jüngsten Entwicklung des Arbeitsmarktes in unserem Cluster bin ich sehr zufrieden. Sofern sich der aktuelle Trend fortsetzt, werden wir unsere Ziele wie geplant erreichen. Hinzu kommt, dass wir in den nächsten Jahren allein durch die großen Infrastrukturprojekte der Städte Heidelberg (Bahnstadt/Campus II) und Mannheim (Mannheim 21) mehrere Tausend Arbeitsplätze durch Ansiedlung weiterer Unternehmen schaffen werden. Als Geschäftsführer haben Sie den Auftrag, mit der BioRN Cluster Management GmbH nicht nur Fördergelder effektiv zu verteilen, sondern möglichst auch selbst Umsätze zu generieren – unter anderem durch Beratungstätigkeiten und Know-how-Transfer. Ist Ihr Terminkalender damit schon gefüllt? ® Tidona: Tatsächlich bietet das Clustermanagement, wie wir es bei uns strukturiert haben, eine ganze Reihe attraktiver Geschäftsgelegenheiten. Dazu gehört insbesondere die Vermarktung von Geschäftsflä- chen in unserer Region gegenüber Biotechnologie-Unternehmen, die sich gerne in der Metropolregion Rhein-Neckar ansiedeln würden. Ein weiterer wichtiger Geschäftsbereich betrifft unsere neue Software zur Planung und Steuerung komplexer Verbundprojekte – diese wird zum Beispiel erfolgreich zur Koordination unseres Spitzenclusters eingesetzt. Hier haben wir international eine Vorreiterrolle: Mehrere Hochtechnologie-Cluster im In- und Ausland haben bereits Interesse an unserer Software geäußert. Führend in der Herstellung zelltherapeutischer Produkte. Fokussiert auf Entwicklungen, die innovative Therapieoptionen bei lebensbedrohenden Krankheiten bieten Ausgezeichnet mit dem Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft. Mit Dr. Jürgen Schwiezer, zuletzt Mitglied der Konzernleitung bei der F.-Hoffmann-La Roche AG in Basel, verabschiedet sich zum Jahresende einer der „Väter“ der Biotechnologie in der Region aus dem aktiven Berufsleben. Welche Rolle spielt der erfahrene Manager künftig noch für die Entwicklung des Spitzenclusters? ® Tidona: Ich bin persönlich hocherfreut darüber, dass es uns gelungen ist, Herrn Dr. Schwiezer als neues Mitglied für den Aufsichtsrat der BioRN Cluster Management gewinnen zu können. Meine Überzeugung ist, dass Herr Dr. Schwiezer auch in Zukunft mit seiner wertvollen Branchenerfahrung und seinem großen Kontaktnetzwerk maßgeblich zur erfolgreichen Weiterentwicklung unseres Spitzenclusters beitragen wird. Interview: Stefan Wagner HINTERGRUND: BIOREGION E.V. UNTER NEUER FÜHRUNG Branchen-Expertin gibt neue Impulse Frisches Blut für den BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck e.V.: Seit dem 1. Oktober lenkt Dr. Julia Schüler die Geschicke der Keimzelle des Spitzenclusters BioRN, in der sich Forschungseinrichtungen wie Universität Heidelberg, DKFZ und EMBL, Großunternehmen wie Roche Diagnostics, BASF, Merck und Abbott, mehr als 60 Biotech-Unternehmen und Dienstleister sowie Kommunen und Kammern zusammen geschlossen haben. In den vergangenen neun Jahren verantwortete die 44-Jährige als Branchen-Expertin für Biotechnologie bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young den deut- Aus Leidenschaft fürs Leben schen Biotechnologie-Report sowie die Datenanalyse zur internationalen Biotechnologie-Industrie. Die promovierte Biologin löst Ernst-Dieter Jarasch ab, der seit Gründung des Vereins im Jahre 1996 die Geschäftsführung inne hatte und nun in den Ruhestand geht. „Ich freue mich darauf, meine bisher erworbenen Kenntnisse und Kontakte für die BioRegion RheinNeckar einzusetzen, eine Region, die das Potenzial hat, zu einem führenden europäischen Cluster für Life Sciences zu werden“ erklärte Julia Schüler, die seit fast zehn Jahren auch in der Metropolregion zu Hause ist. red www.cytonet.de www.rhein-neckar.ihk24.de Der Bereich „Lebenswissenschaften“ im Allgemeinen und die Biotechnologie im Besonderen sollen sich in der Region zu Job-Maschinen entwickeln. 4000 zusätzliche Arbeitsplätze bis 2018 – so lautete vor einem Jahr die Zielsetzung. Wie ist seitdem die Tendenz – und ist die Gesamtzahl noch realistisch? Gemeinsam dem Erfolg verpflichtet! Wir unterstützen den Auf- und Ausbau des Biotechnologieclusters Rhein-Neckar „Zellbasierte und Molekulare Medizin“ und das „Forum Organic Electronics“. Durch die gute Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen entstehen neue, innovative Arbeitsplätze in Unternehmen und in der Forschung der Metropolregion Rhein-Neckar. IHK – die erste Adresse 32 Biotechnologie „WHO IS WHO“ DER BIOTECHNOLOGIE IN DER REGION Die Köpfe des Spitzenclusters Rund 100 Partner, ein Ziel: Bis 2018 will der Biotech-Spitzencluster BioRN in Europa die Nase vorn haben. Dafür haben Wirtschaft und Wissenschaft in der Metropolregion unter Federführung der BioRN Cluster Management GmbH ein starkes Bündnis geschmiedet und vier inhaltliche Schwerpunkte definiert, die den Kern der künftigen Cluster-Entwicklung bilden. Die „BioRN Academy“ dient der Ausbildung hoch qualifizierter Führungskräfte. Im „BioRN Incubator“ wird die zielgerichtete Entwicklung biopharmazeutischer Projekte von der Frühphase bis zur industriellen Reife vorangetrieben. Das „BioRN Stammzell-Netzwerk“ bündelt und verstärkt die wissenschaftliche Exzellenz in der Region auf dem Gebiet der Tumorstammzellen. Der „BioRN Biomarker Center“ schließlich führt Forschungsgruppen aus Wissenschaft und Industrie im Be- reich der personalisierten Medizin zusammen. Hinter diesen ehrgeizigen Projekten stecken markante Köpfe, die dem Cluster ein Gesicht verleihen. „Eine Besonderheit unseres Clusters ist, dass sich alle wesentlichen Akteure seit vielen Jahren persönlich kennen. Nur unter diesen Bedingungen war es möglich, eine gemeinsame Vision – also eine echte Cluster-Strategie – zu entwickeln und mit großem Engagement gemeinsam umzusetzen. Es ist nun an uns, diese Dynamik zu nutzen und weiter zu verstärken“, erläutert Dr. Jürgen Schwiezer. Mitglied der Konzernleitung der F. Hoffmann-La Roche AG und Motor der hiesigen Biotech-Entwicklung. Vom „Investor“, über den „Macher“ bis hin zum „Netzwerker“ – Econo zeigt die stellt die wichtigsten Personen vor – das „Who ist Who“ der Biotech-Branche in der Metropolregion. Der Investor Dietmar Hopp Mitgründer der SAP AG Der Macher Der Konzeptionierer Prof. Dr. Christof Hettich Rechtsanwalt, Partner der Sozietät Rittershaus Der Drahtzieher Dr. Christian Tidona Michael J. Deissner Geschäftsführer der BioRN Cluster Management GmbH Geschäftsführer Cytonet GmbH & Co. KG, Weinheim, Aufsichtsrat BioRN Cluster Management GmbH Die Kapazität Der Dynamiker Prof. Dr. Otmar D. Wiestler Dr. Eckart Würzner Wissenschaftlicher Stifungsvorstand des Deutschen KrebsForschungszentrums, Heidelberg Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg, Aufsichtsrat BioRN Cluster Management GmbH (stellvertretender Vorsitzender) Die therapeutischen Innovationen von morgen Onkologie Neurodegenerative Erkrankungen Fruchtbarkeit Endokrinologie Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen Autoimmun- und Entzündungskrankheiten Merck Serono ist die Sparte für innovative verschreibungspflichtige Medikamente der Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland, einem weltweit tätigen Pharma- und Chemieunternehmen. Merck Serono mit Hauptsitz in Genf, Schweiz, entdeckt, entwickelt, produziert und vermarktet innovative kleine Moleküle und Biopharmazeutika, um Patienten mit ungedecktem medizinischem Bedarf zu helfen. In den Vereinigten Staaten und in Kanada handelt EMD Serono durch rechtlich selbstständige Tochtergesellschaften. Merck Serono verfügt über führende Marken, die Patienten bei Krebs, Multipler Sklerose, Unfruchtbarkeit, endokrinen und metabolischen Erkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugute kommen. Nicht alle Produkte sind auf allen Märkten erhältlich. Mit jährlichen F&E-Aufwendungen in Höhe von rund 1 Mrd.€ engagieren wir uns für den Ausbau unseres Geschäfts in Therapiegebieten mit hohem Spezialisierungsgrad wie Neurodegenerativen Erkrankungen, Onkologie, Fruchtbarkeit und Endokrinologie, aber auch in neuen Therapiegebieten, die sich potenziell aus unserer Forschung und Entwicklung im Bereich der Autoimmun- und Entzündungserkrankungen ergeben können. www.merckserono.com Der Kopf Der Lenker Dr. Jürgen Schwiezer Prof. Dr. Stefan Meuer Mitglied der Konzernleitung F. HoffmannLa Roche AG (Basel), künftig Aufsichtsrat BioRN Cluster Management GmbH Geschäftsf. Direktor Inst. für Immunologie der Uni Heidelberg, Aufsichtsrat BioRN Cluster Management GmbH (Vorsitz) Der Anschieber Dr. Bernhard Kirschbaum Leiter der weltweiten Forschung und Entwicklung von Merck Serono Die Koryphäe Prof. Dr. Andreas Trumpp Leiter der Abteilung Stammzellen und Krebs am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg Der Globalisierer Dr. Friedrich Richter Geschäftsführer Abbott Ludwigshafen Aufsichtsrat BioRN Cluster Management GmbH (stellvertretender Vorsitzender) Der Netzwerker Technologiepark Heidelberg BioPark More than 50.000 m² laboratory and office space for start-ups and growing companies Dr. Gerhard Vogel Präsident der IHK Rhein-Neckar. Aufsichtsrat BioRN Cluster Management GmbH ARBEITSMARKT BIOTECHNOLOGIE 4000 weitere Jobs bis 2018 Seit dem Gewinn des Bio-RegioWettbewerbs im Jahr 1996 hat sich die Metropolregion Rhein-Neckar zum führenden Cluster der „Roten Biotechnologie“ in Deutschland entwickelt. Schwerpunkt des Clusters ist die Erforschung und Herstellung von technologischen Verfahren und Wirkstoffen für den medizinisch-pharmazeutischen Bereich. Unter der Dachstruktur „Biotechnologie Cluster Rhein-Neckar“, kurz BioRN, ziehen seit zwölf Monaten über 100 starke Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik an einem Strang, um eine gemeinsame Strategie finanzieren und umsetzen zu können – darunter allein knapp 60 kleine und mittlere Biotechnologie- Unternehmen. Die Ziele sind handfest umrissen: „70 neue Arzneimittel, Diagnostika und Technologieplattformen sowie rund 20 innovative Dienstleistungen aus dem Bereich zellbasierte und molekulare Medizin sollen in den nächsten Jahren zur industriel- len Reife gebracht werden“, beschreibt Cluster-Manager Dr. Christian Tidona die Marschroute. Eine erfolgreiche Umsetzung würde dem neuen BioRN Cluster ein Marktpotenzial in Höhe von mehreren Milliarden Euro bescheren – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. All needs supported Entrée to an international Network Central location Flexible lab and office infrastructure Education programs Kindergarten TPCC – Technology Park Conference Center Bistro / Restaurant CarSharing station International PartnerPort Die Projekte, mit denen die Region vor Jahresfrist beim Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums angetreten war, haben mittlerweile insgesamt rund 600 hochqualifizierte Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung gesichert beziehungsweise neu geschaffen. Bis 2018 sollen dazu bis zu 4000 weitere Arbeitsplätze entstehen – unabhängig von der Ansiedlung neuer Unternehmen. Heute sind im Bereich „Lebenswissenschaften“ (Life Science) in der Region etwa 10 000 Menschen tätig; rund die Hälfte davon hochqualifizierte Wissenschaftler. wag www.technologiepark-heidelberg.de 34 Biotechnologie Die beste Infrastruktur auf dem Kontinent Technologiepark Heidelberg: Pionier, Klassenprimus und Mitantreiber der Biotechnologie Wissenschaftsparks gelten heute als bedeutender Wachstumsmarkt. Eine Bestätigung für die Stadt Heidelberg und die Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar, die exakt vor einem Vierteljahrhundert Weitblick bewiesen. Denn sie haben 1984 den Technologiepark (TP) Heidelberg als bundesweit ersten Wissenschaftspark für junge Unternehmen aus den Bereichen Medizin und Biotechnologie aus der Taufe gehoben. Aktuell sind „Im Neuenheimer Feld“ rund 1300 Mitarbeiter für 80 Unternehmen auf 50 000 Quadratmetern Fläche im Bereich Lebenswissenschaften tätig. Auch ohne die „Zweigstelle“ im Czernyring, wo der eher pharmaorientierte Branchen- und Wissenschaftsteil zuhau- se ist, zählt Deutschlands BioPark der ersten Stunde heute damit zu den größten Parks in Europa und international zu den wichtigsten Biotechnologie-Standorten. waltet durch die RN Immobilienmanagement GmbH Rhein-Neckar, bietet das TP-Herzstück „Im Neuenheimer Feld“ Forschern und Unternehmern vom Patentanwalt über Sekretariatsservices bis hin zu BioPark-eigenen Finanzierungsprogrammen Dienstleistungen der unterschiedlichsten Art und damit „optimale Bedingungen für den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“, weiß TP-Geschäftsführer Dr. Klaus Plate, gleichzeitig Mitgesellschafter der BioRN Cluster Management GmbH. Zudem eröffnete 2005 mit dem Technologiepark „Heidelberg Umweltpark“ in den ehemaligen Heinsteinwerken ein dritter Standort. Auf einer Fläche von 1700 Quadratmetern trägt man seitdem im Wieblinger Weg auch den speziellen Bedürfnissen von Unternehmen und Organisationen aus dem Umweltsektor Rechnung. In unmittelbarer Nähe renommierter Forschungsinstitute stellt der TP Heidelberg hierzu sowohl Start-ups als auch Großunternehmen eine branchenspezifische Infrastruktur zur Verfügung. Neben Büro- und Laborflächen, ver- Ein weiterer Pluspunkt des Wissenschaftsparks ist sein dichtes Netzwerk aus regionalen und internationalen Kooperationspartnern. Der Technologiepark war maßgeblich an der Gründung der „Interna- tional Assocciation of Science Parks“ (IASP) und des „Council of European BioRegions“ (CEBR) beteiligt. Darüber hinaus pflegt er über das „Sisterpark Network“ weltweite Kontakte. Hinzu kommt das neueste Programm: „International PartnerPort“. Es ermöglicht Unternehmen, für bis zu drei Monate kostenlos ein Büro in einem der Partnerparks in Asien oder Süd- und Nordamerika zu nutzen. „Das alles stärkt die Position Heidelbergs und der Bioregion Rhein-Neckar als wichtigstem Biocluster in Europa“, sagt Plate. Auch deshalb werden alle drei Standorte jetzt baulich erweitert. „Derzeit planen wir einen vierten Bauabschnitt. Anfang 2010 soll er bezugsfertig sein“, sagt Plate. Cordula Schuhmann Unser ‘Raumangebot’ für Ihren Erfolg Die Technologiepark Heidelberg II GmbH & Co. KG, bietet im Zentrum des Technologiepark Heidelberg BioPark (Standort Neuenheimer Feld): l branchenspezifische Mietflächen l individuelle Lösungen für Ihre unterschiedlichsten Ansprüche . Ihr Ansprechpartner vor Ort: RN Immobilienmanagement GmbH Rhein-Neckar Tel.: 06221 65068-0, Fax: 06221 65068-29, E-Mail: [email protected] Technologiepark Heidelberg II GmbH und Co. KG und RN Immobilienmanagement GmbH Rhein-Neckar Geschäftsführung: Bernd Wochele, Lenas Kalinauskas Tochterunternehmen der Sparkasse S Heidelberg Daniela Kolenc-Conté, Gesundheitspionier Sie ist dem Krebs auf der Spur. ns n Sie u 0 9 e h c u s 20 Be E D I CA M r e d auf rf seldo In Düs ember 200 9 v 21. No 07 18. bis e 2, Stand A ll a H Therapie mit Antikörpern – nur eine von vielen guten Ideen, um Krebs gezielt und wirksam zu behandeln. Unsere Innovationen helfen Millionen Menschen, indem sie Leid lindern und Lebensqualität verbessern. Wir geben Hoffnung. www.roche.de 36 Biotechnologie Geld, Geduld und große Ziele Was muss eigentlich passieren, damit aus einem medizinischen Hoffnungsschimmer tatsächlich ein wirksames Medikament wird? Econo blickt hinter die Kulissen: Ein Besuch bei der Heidelberger Apogenix GmbH B ehutsam stellt Dr. Christian Gieffers den handtellergroßen Testbehälter auf den Arbeitstisch. In den winzigen Plastiknäpfchen schwimmen menschliche Zellen. Gieffer verantwortet bei Apogenix die Entwicklung neuer Proteinwirkstoffe. Die Zellen wurden mit einem von Apogenix entwickelten Wirkstoff inkubiert und über mehrere Tage hinweg im Brutschrank bei 37˚ Celcius gehegt, um die Reaktion auf diese Substanz zu prüfen. In jedem der 96 Näpfchen steckt daher auch die Hoffnung, den Nachweis zu erbringen, dass der entwickelte Wirkstoff den programmierten Zelltod, die sogenannte Apoptose, verhindert oder ihn aber auslöst. „Wir entwickeln zwei Medikamentenkandidaten: Der eine soll bei Krebszellen ein Selbstmordprogramm auslösen. Der andere soll bewirken, dass das durch Immunreaktionen ausgelöste massive Zellsterben, das zum Tod des Patienten führen kann, verhindert wird“, sagt Gieffers. Pioniergeist In den Apogenix-Labors im Heidelberger Technologiepark wird daher pausenlos pipettiert und mikroskopiert. Zellen werden gezüchtet, geerntet und unter der Reinraumhaube mit aufgereinigten Wirkstoffen versetzt. Bis zu 1500 Proben am Tag erstellt und analysiert das 28-köpfige Team mit Hilfe von Chromatografie und Massenspektrometrie. Gut ein Drittel des Arbeitstages verbringt Gieffers damit, Analysen und Tabellen zu erstellen, Varianzen zu berechnen und Nachweismethoden zu entwickeln. „Vieles davon dient auch der Vorarbeit für die spätere Zulassung, die eine peinlich genaue Dokumentation aller Tests erfordert“, sagt er. braucht es viel Durchhaltevermögen und Geld. Bei herkömmlichen Medikamenten dauert dieser Prozess rund zwölf Jahre und kann eine Milliarde US-Dollar kosten, erzählt Geschäftsführer Dr. Thomas Höger. Der Biologe mit einer Zusatzausbildung als Finanzanalyst verantwortet als CEO und CFO das Betriebswirtschaftliche. Unter anderem kümmert er sich um die Finanzierung, treibt das Geschäft voran und verhandelt mit potenziellen Lizenznehmern der Präparate. Denn die Biotech-Schmiede ist nicht ausreichend finanziert, um die spätere Vermarktung und die aufwändigen klinischen Phase III-Studien an Patienten selbst zu stemmen. Bis zu einer Milliarde Dollar Entwicklungskosten Höger war rund fünf Jahre als Analyst in einer Bank und zuvor knapp zehn Jahre in der chemischen Pharmaforschung tätig. Er weiß, dass dort der Forschungsansatz ein ganz anderer ist als in der Biotechnologie: „Wir müssen nicht Doch bis ein Wirkstoffkandidat die klinischen Phasen durchlaufen hat und die Marktzulassung erhält, Erfolgsorientierung Fürsorge Das weltweit tätige Gesundheitsunternehmen Abbott ist spezialisiert auf die Erforschung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Arzneimitteln und medizinischen Produkten sowie medizinischer Ernährung, Medizintechnik und diagnostischen Systemen. Mit innovativen Lösungen leistet Abbott einen wichtigen Beitrag, den Menschen ein gesünderes Leben zu ermöglichen. In den Forschungslaboren des Unternehmens arbeiten mehr als 7.000 Wissenschaftler weltweit jeden Tag daran, neue Technologien und Behandlungsmöglichkeiten zu erforschen und zu entwickeln. www.abbott.de Tausende Substanzen erforschen und testen, uns reichen durchschnittlich rund 50 Proteinderivate.“ Das bedingt auch der unterschiedliche Forschungs- und Investitionsansatz: Pharmakonzerne suchen nach Krankheiten, deren Behandlung hohe Erlöse versprechen, und entwickeln dann ein Medikament. Biotechunternehmen hingegen gehen oft den umgekehrten Weg: Ihr Ansatzpunkt sind neueste Forschungsergebnisse über eine zentrale Schaltstelle oder Substanz im Organismus. Anhand dieses Wissens werden dann Erkrankungen gesucht, bei denen diese Substanz eine Schlüsselrolle spielt, um die entsprechenden Wirkstoffkandidaten zu entwickeln. Die wissenschaftlichen Grundlagen hierzu liefern renommierte Forschungseinrichtungen wie das DKFZ, mit dem Apogenix als Spin-off-Unternehmen eng zusammenarbeitet. So war es auch bei CD95. 왘왘 Durchhaltevermögen Bei Arzneimitteln liegt der Schwerpunkt auf den Gebieten Schmerz, Erkrankungen des Immunsystems, Krebs und virale Infektionen sowie Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Abbott forscht aber auch in den Bereichen Augenmedizintechnik, Gefäßtherapie, Ernährung und Diagnostik. In Deutschland ist Abbott mit mehr als 4.100 Mitarbeitern an den Hauptstandorten Wiesbaden und Ludwigshafen das größte Tochterunternehmen außerhalb der USA. Weltweit beschäftigt das Unternehmen mehr als 72.000 Mitarbeiter in über 130 Ländern. Partnerschaftlich begleiten – professionell beraten … das sind die festen Bestandteile unserer Unternehmensphilosophie. Arbeitsrecht, der Gewerbliche Rechtsschutz und das Öffentliche Recht. Wir sind nicht nur Ihre Rechtsberater, sondern auch Ihre PARTNER IN ALLEN UNTERNEHMERISCHEN BELANGEN . Daneben sind wir auch Ihre Partner, wenn es um die rechtliche und steuerliche Gestaltung Ihrer VERMÖGENSund UNTERNEHMENSNACHFOLGE geht. Ein Team von unterschiedlich spezialisierten Rechtsanwälten sowie ein Notar bieten Ihnen an unseren beiden Standorten in MANNHEIM und FRANKFURT eine umfassende und kompetente Beratung in allen Bereichen des WIRTSCHAFTSRECHTS . Schwerpunkte unserer Beratung sind dabei das Gesellschaftsrecht, das Die entschiedene Vertretung der Interessen unserer Mandanten – auch im gerichtlichen Verfahren –, unsere BRANCHENKENNTNISSE sowie der klare Blick für die wirtschaftlichen Zusammenhänge gewährleisten eine Beratung im Interesse Ihres Unternehmens. MANNHEIM Harrlachweg 4 68163 Mannheim Telefon: 06 21 / 42 56-0 Fax: 06 21 / 42 56-250 E-Mail: [email protected] FRANKFURT Mainzer Landstraße 61 60329 Frankfurt am Main Telefon: 069 / 27 40 40-0 Fax: 069 / 27 40 40-25 E-Mail: [email protected] www.rittershaus.net 38 Biotechnologie 왘왘 Das Protein ist ein molekularer Schalter, der in Zellen das Todesprogramm Apoptose auslöst. Es dient dazu, alte oder geschädigte Zellen durch neue zu ersetzen. Falsche Signale an den „Todesrezeptor“ können zu einem übermäßigen Zellsterben führen, etwa bei chronischen Entzündungserkrankungen und Immunkrankheiten wie der akuten „Graft-versus-Host-Disease“. Bei dieser Krankheit, die bei fast der Hälfte aller Patienten auftritt, die eine Knochenmarkspende erhalten haben, richten sich die gespendeten Zellen (Graft) gegen den Empfänger (Host) und lösen ein Zellsterben in Haut, Leber und Darm aus, das oft tödlich verläuft. „Unser Wirkstoff APG101 blockiert das Todessignal, den CD95 Liganden“, sagt Höger. Für diese Indikation hatte Apogenix begonnen, APG101 zu entwickeln, als neue Forschungsergebnisse vom DKFZ auf eine zweite Indikation hinwiesen: Gehirntumore (Glioblastome), bei denen der CD95-Ligand keinen Zelltod, sondern ein invasives Wachstum der Tumorzellen auslöst, die ins gesunde Gehirngewebe vordringen. Wie verschiedene experimentelle Studien zeigen, kann APG 101 diese Invasion stoppen. In Kooperation mit einer italienischen Forschergruppe entwickelt Apogenix ein zweites Proteintherapeutikum (IL4-Blocker). Dieses räumt den Apoptose-Signalweg frei, so dass die gegen Bestrahlung oder Chemotherapeutika resistent gewordenen Krebszellen wieder das „Todessignal“ empfangen können und absterben. Höger ist stolz darauf, bereits gut drei Jahre nach Aufnahme des operativen Betriebs zwei Wirkstoffkandidaten präsentieren zu können. „Das ist ein wichtiges Signal an unsere Investoren. Die Finanzierung ist mindestens genauso wichtig für den Geschäftserfolg wie die Forschung.“ Apogenix hat bislang 43 Millionen Euro in zwei Finanzierungsrunden einwerben können. Hinzu kommen rund 5 Millionen Euro öffentliche Fördermittel. Damit ist der Geschäftsbetrieb bis Ende 2010 gesichert. Bis dahin soll APG101 zur Behandlung von Glioblastomen in einer klinischen Studie an Patienten getestet werden. „Für diese Patienten bietet unser Wirkstoff die Hoffnung, länger zu überleben“, sagt Höger. Heike Link econo 9/2009 • 16. Oktober 2009 Perfektes Zusammenspiel: Wissenschaftler und kleinere Firmen liefern die Ideen, „Big Pharma“ produziert. Keine Alleingänge mehr Forschungseinrichtungen und kleinere Biotech-Einheiten liefern die Grundlagen, „Big Pharma“ produziert: Mit Roche, Abbott und Merck Serono hat der Spitzencluster starke Industriepartner an seiner Seite D ie Konstellation ist ideal: An keinem anderen Standort zwischen Flensburg und Garmisch wird das ehrgeizige Ziel, innovative Medikamente und Therapieverfahren im Bereich der zellbasierten und molekularen Medizin zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten so konsequent vorangetrieben wie an Rhein und Neckar. Dafür haben exzellente wissenschaftliche Einrichtungen, universitäre Spitzenforschung, innovative Biotech-Schmieden und weltweite Marktführer der Branchen Pharma, Diagnostik, Chemie, Medizin und Biotechnologie ihre Kräfte gebündelt. Die Cluster-Strategie greift, denn schon vor Jahresfrist hatte Dr. Jürgen Schwiezer, Mitglied der Konzernleitung der F.-Hoffmann-La Roche AG und BiotechMotor in der Region, bekannt: „95 Prozent der Innovationen im Pharma- und Diagnostik-Bereich kommen nicht aus der Großindustrie. Wir holen uns die Ideen über Lizenzen und Kooperationen mit mittleren und kleineren Unternehmen und überführen sie dann in marktfähige Produkte.“ Das sieht in der Praxis so aus: Für die Mannheimer Roche Diagnostics GmbH, das weltweit größte Biotech-Unternehmen, das therapeutische Proteine, neue diagnostische Tests sowie neue Technologien und Systeme für die Life-Science-Industrie entwickelt und produziert, ist die rote Biotechnologie eine Schlüsseltechnologie, die auch in Zukunft ein wesentlicher Wachstumsmotor des Konzerns sein wird. Roche beteiligt sich daher maßgeblich an zwei Verbundprojekten des Spitzenclusters: An der BioRN Academy und am BioRN Biomarker Center. Mit Investitionen von bis zu fünf Millionen Euro hat Roche am Biomarker Center die Leitung dreier Projekte übernommen und ist beispielsweise an der Entwicklung neuer diagnostischer Nachweisverfahren – insbesondere von Tumormarkern wie zirkulierenden Krebszellen – aktiv beteiligt. Im ersten Jahr wurden als Voraussetzungen die Targets identifiziert, gegen den die Nachweisverfahren gerichtet sein sollen. Mittlerweile macht das Projekt respektable Fortschritte und liefert viele neue, teils überraschen- de Ergebnisse. Mit konkreten Prognosen hält sich Thomas Schmid, Sprecher der Geschäftsführung der Roche Diagnostics GmbH, jedoch zurück – zu komplex ist die Aufgabenstellung: „Uns ist wichtig, qualitativ hochwertige und damit aussagekräftige Nachweisverfahren zu entwickeln. Erst dadurch wird es möglich sein, behandelnden Ärzten und damit Patienten wirkungsvoll zu helfen. Die Sicherstellung dieser Qualität lässt sich nicht in wenigen Jahren erreichen. Die Spitzencluster-Förderung kann aber zu einer erheblichen Beschleunigung beitragen.“ Blick nach Darmstadt: Merck Serono, die größte Sparte der Merck KGaA, unterhält nicht nur aktive Forschungskooperationen mit den beiden größten Bio-Regionen in den USA (San Francisco und Boston) und in Europa (Cambridge, Großbritannien). Der Konzern ist auch ein wichtiger „Player“ im Spitzencluster BioRN, der allein 11 der 80 Millionen Euro stemmt, mit denen die Cluster-Projekte derzeit ausgestattet sind. Der Löwenanteil fließt an die kleineren Biotech-Firmen 왘왘 Biotechnologie Text und akademischen Einrichtungen in der Region, denn Merck Serono sieht als Pharma-Großunternehmen seine besondere Verantwortung für die Überführung akademischer Grundlagenforschung in innovative Produkte. Gleiches gilt für die Übernahme heranreifender Projekte, deren notwendige klinische Prüfung kleinere Firmen oft finanziell an die Grenzen bringt. Die enge Vernetzung im Cluster eröffnet hier gute Chancen für alle Seiten. Das weiß auch Dr. Friedrich Rippmann, Abteilungsleiter Bio- and Chemoinformatics und BioRN-Beauftragter von Merck Serono, der am lokalen Zusammenspiel die kurzen Wege und die erhöhte Motivation der Mitarbeiter schätzt. Die Liste der Merck-Aktivitäten ist lang. Zusammen mit dem international anerkannten Krebsforscher Prof. Andreas Trumpp sucht der Konzern am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und am „Heidelberg Institute for Stem Cell Technology and Experimental Medicine“ (HI-STEM) völlig neue We- 왘왘 ge, Tumorstammzellen gezielt anzugehen – jene Zellen, die für Rückfälle bei Krebspatienten verantwortlich sind. Im Bereich der Formulierung von Arzneistoffen unterhält Merck daneben eine Kooperation mit der Universität Heidelberg auf dem Gebiet Nanoskaliger Formulierungen. Mit der kleinen Firma CCNet, einer Ausgründung aus dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL), soll das mechanistische Verstehen von toxischen Nebenwirkungen von Entwicklungskandidaten mit Hilfe von Ansätzen der Systembiologie voran gebracht werden. In einem Projekt mit EML Research arbeitet Merck Serono an neuartigen Methoden, die die Flexibilität von Proteinen im Computer modellieren. Einige dieser Projekte könnten relativ rasch zu Therapiefortschritten oder verbesserten Medikamenten führen, sagt Rippmann „Bei der Erforschung der Tumorstammzellen etwa könnten sich innerhalb weniger Jahre neue Kombinationen bekannter Arzneistoffe als wirksam er- weisen. Bei den nanoskaligen Formulierungen wird es ebenfalls eine direkte Rückwirkung auf laufende späte präklinische Pharmaforschungsprojekte geben. Diese müssen aber noch die klinische Prüfung durchlaufen, was etwa acht bis zehn Jahre dauert.“ Auch das Beispiel Abbott zeigt, wie tief „Big Pharma“ im BioRNCluster verwurzelt ist. Mit über 800 Mitarbeitern verfügt das Unternehmen über eine der größten industriellen Forschungen in der Region. Innerhalb des Clusters arbeitet Abbott sowohl mit akademischen Forschungseinrichtungen als auch einer Reihe der Biotech-Firmen zusammen. Zusätzlich fördert das Unternehmen den wissenschaftlichen Nachwuchs zum Beispiel durch Vergabe von Stipendien sowie Diplomund Masterarbeiten. Das hat gute Gründe. Die Zusammenarbeit innerhalb des Clusters auch bei der Grundlagenforschung ist für AbbottGeschäftsführer Dr. Friedrich Richter notwendig und sinnvoll: „Medizinische Forschung und Entwick- 38 39 lung ist heute so vielfältig, dass kein Unternehmen dieser Welt es sich leisten kann, Alleingänge zu unternehmen. Kooperationen sowohl mit anderen Unternehmen als auch mit Hochschulen werden immer wichtiger. Heute sprechen wir über globale Netzwerke in denen Forschung im Verbund betrieben wird.“ Abbott selbst ist auf die Erforschung und Entwicklung humaner monoklonaler Antikörper spezialisiert. Zusätzlich werden biotechnologische Verfahren eingesetzt, um Werkzeuge für interne und kooperative Forschungsaktivitäten zu generieren. Bereits seit 2003 stellt Abbott Ärzten und Patienten monoklonale Antikörper zur Behandlung von unterschiedlichen Erkrankungen wie etwa Rheumatoide Arthritis und Morbus Crohn zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über eine Forschungs- und Entwicklungspipeline mit monoklonalen Antikörpern, die sich in verschiedenen Stadien der präklinischen und klinischen Entwicklung befinden. Petra Wandernoth / wag Einer davon ist die Mannheimer Wirtschaftsförderung. Von der Vermittlung des idealen Standorts bis hin zur Beratung über öffentliche Förderprogramme sind wir Ihr zentraler Ansprechpartner. 40 Biotechnologie Die Hoffnungsträger Etliche der 60 kleinen und mittleren Biotech-Unternehmen in der Metropolregion Rhein-Neckar erforschen neue Wirkstoffe, die dort ansetzen, wo herkömmliche Therapien an ihre Grenzen stoßen. Econo hat einige Hoffnungsträger unter die Lupe genommen deren Hilfe künftig komplexe Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Multiple Sklerose diagnostiziert und personalisiert behandelt werden können. Diese neuen Biomarker sind krankheitsassoziierte Genmutationen oder charakteristische Muster kleinster Ribonukleinsäuren. Die „verdächtigen“ Gene lassen sich mithilfe der Febit-Technologien „lesen“ (sequenzieren) und auf bestimmte Veränderungen hin überprüfen. Die Analyse individueller „microRNA“-Muster ermöglicht den gezielten Einsatz von Medikamenten, die sich an der individuellen genetischen Ausstattung eines Menschen ausrichten. Febit wurde 2005 gegründet und beschäftigt in Heidelberg 70 und im US-amerikanischen Boston 20 Mitarbeiter. Cytonet GmbH & Co. KG Bei manchen Neugeborenen gerät der Stoffwechsel bereits in den ersten Lebenstagen aus den Fugen. Ursache ist ein angeborener Enzymdefekt des Harnstoffzyklusses. Der Körper droht sich selbst zu vergiften, weil Ammoniak nur noch vermindert abgebaut wird. Unbehandelt führt die Krankheit häufig zu einer geistigen Behinderung und einem frühen Tod. Ein neuentwickeltes Zellstoffpräparat der Weinheimer Cytonet-Gruppe könnte den kleinen Patienten helfen. Das Medikament ersetzt die fehlende Enzymaktivität der Leber. Seine Wirksamkeit wird seit einigen Monaten in einer Studie (SELICA II) untersucht, die Zulassung durch die europäische Behörde für Arzeimittel EMEA ist eingeleitet: „Um von der EMEA die zeitnahe Zulassung für unser Präparat zu erhalten, sind wir auf der Suche nach betroffenen Neugeborenen, die wir in die Studie aufnehmen können“, sagt Dr. Dr. Wolfgang Rüdiger, der zusammen mit DiplomKaufmann Michael Deissner die Geschäfte der Cytonet Gruppe führt. Einen ganz anderen Wirkstoff hat die Cytonet-Tochter EPOPLUS im Visier: Erythropoietin, kurz EPO genannt. Eine Substanz, die viele Menschen erst einmal an Doping im Spitzensport denken lässt. Doch was viele nicht wissen: Das körpereigene Hormon Erythropoietin hat in geringer Dosierung eine heilende Wirkung. Es regt die Bildung und Ausschwemmung von Stammzellen aus dem Knochenmark an und fördert dadurch die Heilung von Verletzungen und Organschäden. EPOPLUS will deshalb im Rahmen einer klinischen Prüfung untersuchen, ob sich EPO zur Therapie des diabetischen Fußsyndroms eignet, das im schlimmsten Fall zur Amputation führen kann. Cytonet wurde im econo 9/2009 • 16. Oktober 2009 Cellzome AG Rund 60 aufstrebende Biotech-Unternehmen in der Region arbeiten an der Ent-wicklung neuer Wirkstoffe und Therapien. Bilder: Apogenix, Cytonet Jahr 2000 als Spin-Off von Roche gegründet und beschäftigt weltweit 60 Mitarbeiter. Durch die in 2008 erfolgte Übernahme der Produktionsanlagen des Kooperationspartners Vesta Therapeutics in Durham (North Carolina) will Cytonet seine Präsenz im wichtigen US-amerikanischen Biotechnologiemarkt weiter forcieren. Febit Holding GmbH Als „Genomfahnder“ könnte man die Febit Holding GmbH bezeichnen. Denn mithilfe der Technologien und Services der Heidelberger Biotech-Schmiede lassen sich aus dem menschlichen Genom, das sich aus 20 000 bis 25 000 Genen aufbaut, ganz bestimmte Gene oder winzige Ribonukleinsäuren, sogenannte „microRNAs“, herausfiltern und analysieren. Sie sollen Rückschlüsse auf die Entstehung bestimmter Krankheiten oder zu deren Behandlung geben. Hierzu entwickelt und vertreibt Febit mit Hilfe seines Flaggschiffprodukts, der „Geniom Plattform“, Biochip-Anwendungen, die in international renommierten Forschungsinstituten zum Einsatz kommen. Die beiden wichtigsten Anwendungen dienen dazu, neue Biomarker aufzuspüren, mit Das Heidelberger Unternehmen erforscht Wirkstoffe zur Behandlung von Entzündungskrankheiten wie Rheuma. Im Laufe des kommenden Jahres sollen die ersten klinischen Studien von Wirkstoffen zur Behandlung von Rheuma starten. Zur Finanzierung der langwierigen und teuren Entwicklungsprojekte geht Cellzome umfassende Forschungskooperationen ein. So hat der Pharmariese GlaxoSmithKline letztes Jahr fast 20 Millionen gezahlt, um Zugang zu Cellzomes Technologie und Wirkstoff-Forschung zu erhalten. Im März dieses Jahres waren die zweite und dritte Meilensteinzahlung fällig. Darüber hinaus besteht eine langjährige Partnerschaft mit Johnson & Johnson im Bereich Alzheimer-Therapeutika. Das im Jahr 2000 von Wissenschaftlern des EMBL gegründete Unternehmen beschäftigt in Heidelberg etwa 50 und im englischen Cambridge 40 Mitarbeiter. 왘왘 Wirtschaft Wissenschaft Lebensqualität kste s r ä t nss chland o i t uts ova Inn on De i Reg Leben in Bewegung Wir sind Europäische Metropolregion: Ein Grund stolz zu sein. Die Region Rhein-Neckar ist Europäische Metropolregion! Was Sie davon haben? Erstklassige Bildungs- und Berufschancen. Hohe Lebensqualität, die ihresgleichen sucht in Deutschland. Und vor allem: hervorragende Zukunftsaussichten. Denn als Metropolregion haben wir entscheidende Vorteile bei allen Standortentscheidungen. Wir gehören damit zum Kreis der Top-Regionen in Europa. Und darauf können auch Sie mit Recht stolz sein! www.metropolregion-rhein-neckar.com 42 Biotechnologie Phenex Pharmaceuticals AG Die Ludwigshafener Phenex Pharmaceuticals AG versorgt große Pharmaunternehmen mit neuartigen Wirkstoffkandidaten für Krankheiten, die derzeit nicht oder nicht ausreichend behandelt werden können. Hierzu zählen Stoffwechselund schwere Lebererkrankungen. „Für manche dieser Indikationen gibt es zwar schon Medikamente auf dem Markt, doch beheben diese nur das Symptom, während unsere Wirkstoffe die Krankheit an ihrer Wurzel packen“, sagt CEO Claus Kremoser. Ein gutes Beispiel seien herkömmliche Diabetes-Medikamente: „Sie senken zwar den Blutzucker, die Ursache der Krankheit, die schlechte Insulinsensitivität, bleibt aber unbehandelt.“ Eine zentrale Rolle hierbei spielt die Proteinfamilie der Nukleären Rezeptoren (NRs). Die körpereigenen Sensoren im Zellkern (Nukleus), an denen Botenstoffe wie Hormone aber auch Stoffwechselprodukte andocken, agieren als biologische Schalter. Diese Schlüsselrolle macht sich Phenex zunutze: Das Unternehmen entwickelt Wirkstoffe, die gezielt ganz bestimmte NR-Funktionen aktivieren, beispielsweise um die Insulinsensitivität zu erhöhen. Einer dieser Wirkstoffe ist Px-101 zur Behandlung von Typ 2 Diabetes und des Metabolischen Syndroms. Das Präparat wird voraussichtlich Ende 2010 an Probanden in einer klinischen Studie getestet. Phenex wurde 2002 im Rahmen eines Management Buyouts aus der Lion Bioscience AG heraus als unabhängiges Unternehmen gegründet und schrieb bereits kurz nach Aufnahme des operativen Betriebs schwarze Zahlen. Die Erlöse verdankt es seinem Auftragsforschungsgeschäft: Für etablierte Biotech- und Pharmaunternehmen aus Europa, Japan und den USA spüren die Forscher neue NR-Wirkstoffkandidaten auf, die verträglicher sind als herkömmliche oder stellen die Technologie bereit, mit der sich das Design solcher nebenwirkungsarmer Medikamente beschleunigen lässt. Heidelberg Pharma AG Das Unternehmen mit Sitz in Ladenburg hat sich dem Kampf gegen den Krebs verschrieben. Es erforscht völlig neue Wirkstoffe oder entwickelt bestehende weiter, um deren Effektivität oder Verträglichkeit zu erhöhen. Ein solcher Fall ist das Medikament Clofarabine. Es ist in den USA und Europa für die Therapie von Leukämie bei Kindern zugelassen, bei der Krebstherapie von Erwachsenen erweist es sich paradoxerweise als zu toxisch (giftig). Mit der Entwicklung eines sogenannten „Prodrugs“ von Clofarabine, das erst im Körper durch Stoffwechselvorgänge in die aktive Wirksubstanz überführt wird, will Heidelberg Pharma die Verträglichkeit von Clofarabine erhöhen, damit es sich für die Behandlung „solider“ Tumore bei Erwachsenen einsetzen lässt. 2011 könnten die Tests an Patienten starten. Ein weiteres vielversprechendes Projekt ist die Entwicklung von Antikörpern, an die ein Giftstoff (Toxin) gebunden ist. „Das Interesse seitens der etablierten Pharmafirmen an solchen Antikörper-Toxin-Konjugaten ist groß“, sagt Dr. Jan Schmidt-Brand, Vorstand des Unternehmens. „Denn sie versprechen eine neue Dimension in der Krebstherapie: Einerseits steuern die Antikörper gezielt die Tumorzellen an und lassen dabei gesunde Zellen weitestgehend unberührt. Gleichzeitig vervielfacht das gekoppelte Toxin die tödliche Wirkung auf die Tumorzellen“. Heidelberg Pharma entwickelt die Wirkstoffe bis zur industriellen Reife, um dann die Lizenzen zu verkaufen. Ein Wirkstoffkandidat hat bereits eine wichtige Phase der klinischen Erprobung abgeschlossen: Fosfluridine zur Behandlung der aktinischen Keratose, die zu Hautkrebs führen kann. Zusätzlich vermarktet Heidel- www.sygnis.de Als biopharmazeutisches Unternehmen aus der Metropolregion Rhein-Neckar erforschen und entwickeln wir zukunftsweisende Therapien zur Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Im Fokus unserer Arbeiten stehen innovative Medikamente zur Behandlung von Schlaganfall und unterschiedlichen Formen der Demenz. Unser einzigartiger Apogenix entwickelt innovative Arzneimittel zur Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen. Apogenix ist ein forschendes BiotechnologieUnternehmen mit Sitz in Heidelberg. Apogenix ist Partner des Biotechnologie-Clusters RheinNeckar. Ansatz zielt hierbei sowohl auf den Schutz als auch auf die Regeneration des zentralen Nervensystems. www.apogenix.com Biotechnologie Text berg Pharma präklinische Services für Pharma- und Biotech-Unternehmen. Ein Schwerpunkt ist die Charakterisierung der biologischen Eigenschaften von Wirkstoffen gegen Krebs und chronische Entzündungskrankheiten. Bestandteil der Services ist auch die Erstellung der experimentellen Dokumentation. Die Heidelberg Pharma AG wurde 2004 gegründet und beschäftigt 33 Mitarbeiter. Affimed Therapeutics AG Mit neuartigen therapeutischen Antikörpern zur Behandlung verschiedener Krebsarten und Autoimmunkrankheiten macht die Heidelberger Affimed Therapeutics AG von sich reden. Das Besondere ist das Format der Antikörper: sie sind tetravalent (vierwertig). Dadurch verfügen sie im Vergleich zu herkömmlichen Antikörpern über vier anstatt zwei Bindungsstellen für verschiedene Antigene oder zelluläre Rezeptoren. „Wir erwarten eine höhere Wirksamkeit, da wir zwei verschiedene Bindungsstellen in einem Molekül kombinieren können“, sagt CEO Dr. Rolf Günther. Wie das funktioniert, zeigen die sogenannten TandAbs (Tandem antibodies): Als „Tandem“ wirken sie in zwei Richtungen gleichzeitig: Zwei „Arme“ spüren Tumorzellen auf und binden auf deren Oberfläche Zielmoleküle. Die anderen zwei Arme aktivieren TZellen oder natürliche Killerzellen, mit denen Tumorzellen erkannt und zerstört werden können. Der am weitesten fortgeschrittene Produktkandidat ist ein Antikörper zur Behandlung von Hodg- kin-Lymphomen, einer schweren Form von Lymphdrüsenkrebs. Er soll Anfang 2010 klinisch getestet werden. Zur industriellen Reife (Phase II) will ihn Affimed selbst bringen, für die kostspielige Patiententests der Phase III ist eine Partnerschaft mit einem Pharmakonzern geplant. In der Produktpipeline des im Jahr 2000 als Spin-off des DKFZ gegründeten und 27 Mitarbeiter zählenden Unternehmens befinden sich noch viel- how far can you jump? join our network and unleash your potential Biotech Cluster Rhine-Neckar www.BioRN.org Deutscher Spitzencluster 2008, gefördert durch: versprechende Kandidaten zur Therapie von Non-Hodgkin-Lymphomen, „soliden“ Tumoren und Autoimmunkrankheiten. Ein weiteres Standbein sind die drei patentierten Antikörperbibliotheken. Sygnis Pharma AG Auf Medikamente zur Behandlung von Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) ist die Heidelberger Sygnis Pharma AG spezialisiert. AX200 zur Behandlung von akutem ischämischem Schlaganfall ist das am weitesten fortgeschrittene Präparat. Es steht momentan im klinischen Zulassungsprozess. Ursache eines ischämischen Schlaganfalls ist eine Minderdurchblutung (Ischämie) des Hirns, zum Beispiel infolge eines Blutgerinnsels, das eine Hirnarterie blockiert. Durch die mangelnde Sauerstoffzufuhr sterben Nervenzellen ab. In einer Art Kettenreaktion können bis zu 350 Gramm Gewebe, was einer halben Gehirnhälfte entspricht, zerstört sein. Das Eiweißmolekül AX200 42 43 stoppt das Absterben von Nervenzellen, die sogenannte Apoptose. Gleichzeitig fördert der Wirkstoff die Regeneration des Gehirns durch die Neubildung von Nervenzellen und Blutgefäßen und indem es die Reorganisation des Nervensystems unterstützt. Dadurch lassen sich die Folgen eines Schlaganfalls wie Lähmung oder Verlust der Sprache deutlich abmildern. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bilden altersbedingte Gedächtnisstörungen wie Alzheimer. Mitte vergangenen Jahres kaufte Sygnis Amnestix auf, einen US-Pionier in der Neurogenomforschung. „Durch unsere amerikanische Tochtergesellschaft haben wir unsere Forschungsplattform deutlich erweitert und den Zugang zum US-Kapitalmarkt erleichtert“, sagt Dr. Alfred Bach, Vorstandsvorsitzender von Sygnis. Gleichzeitig sei die Firma über Kooperationen mit Instituten und aufgrund der Investorenbasis fest mit der Metropolregion Rhein-Neckar verwurzelt. Heike Link 44 Wirtschaftsfaktor Wein Uwe und Harald Ziegler führen zusammen das Weingut August Ziegler. Das Familienunternehmen besteht seit 1717, in der Winzergenossenschaft war es nie: „Wir wollen das Produkt von Anfang bis Ende kontrollieren“, sagen die Brüder. Bild: Ziegler Genosse Winzer Lieber gemeinsam? Besser allein? Für Winzer gibt es verschiedene Wege. Winfried Krämer, Genossenschaftswinzer aus Schriesheim, und die Brüder Uwe und Harald Ziegler aus dem pfälzischen Maikammer zeigen, dass beide Wege zum Ziel führen können W einbau ist immer mit Risiko verbunden. Selbst in Zeiten der Hochtechnisierung bleibt der Winzer ein Landwirt. Als solcher ist er abhängig von den Launen der Natur: Zu wenig Sonne kann den Reben ebenso schaden wie zu viel. Auch Dauerregen ist unerwünscht, ganz zu schweigen von Hagelschlag oder Schädlingsbefall, der in den Monokulturen der Weinberge fatale Folgen haben kann. Die Liste lässt sich fortsetzen und sie ist der Grund, weshalb Winfried Krämer besonders in den Tagen kurz vor der Weinlese einen et- econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 was nervösen Magen hat. Bislang ist alles glatt gelaufen. Dem Jahrgang 2009 wird eine gute Qualität vorausgesagt. Doch der Winzer, der auf einer Fläche von 30 Hektar an der Badischen Bergstraße Reben anbaut, traut dem Frieden nicht, bis die Ernte eingefahren ist. Das heißt, bis er seine Trauben am Kelterhaus der Schriesheimer Winzergenossenschaft (WG), deren Aufsichtsratsvorsitzender er ist, abgeliefert hat. Damit hat Krämer sein Soll erfüllt und seinen Verdienst in der Tasche. Natürlich gibt es auch im Keller beim Ausbau des Weines noch Un- wägbarkeiten. Und ob die edlen Tropfen sich gut verkaufen werden, ist die nächste Frage. Doch darüber muss sich der Winzer Winfried Krämer nicht den Kopf zerbrechen, das ist Sache der Genossenschaft. Selbstvertrauen statt Glaube an die Genossen Harald Ziegler denkt anders. Er kann den Erzeugergemeinschaften nichts abgewinnen. Die mit Liebe und Mühe gehegten Trauben abliefern und den Weinausbau anderen überlassen? Für den Winzer aus der Pfalz kommt das nicht infrage. Zusammen mit seinem Bruder Uwe betreibt Ziegler in Maikammer an der Weinstraße in achter Generation das Weingut August Ziegler. Seit 1717 gibt es das Familienunternehmen – kein Familienmitglied war in einer Genossenschaft. „Wir legen unser Herzblut in die Produktion im Weinberg und möchten dann auch das Optimale erreichen“, sagt Harald Ziegler. Er leitet auch den Vertrieb. Dass das in einer Genossenschaft besser funktioniert als in Eigenregie, glaubt er nicht. Seine Bedenken: Wer könne ihm garantieren, dass die anderen Winzer in einer Erzeugergemeinschaft ebenso hohe Ansprüche an die Qualität ihrer Trauben stellen wie er selbst? So bleibt es deshalb dabei: „Wir wollen das Produkt, das wir verkaufen, von Anfang bis Ende kontrollieren“, sagt Harald Ziegler. Dafür nehmen die Brüder auch das volle unternehmerische Risiko auf sich. „Der Erfolg gibt uns recht“, sagen die Pfälzer. So erhielten sie zum Beispiel die Auszeichnung der Deutschen Weinwirtschaft als „Winzer des Jahres 2008“. Zwei Winzer, zwei Wege, ein Ziel: guter Wein. Während Einzelkämpfer wie die Ziegler-Brüder ganz auf das eigene Können und den eigenen Kundenstamm setzen, investieren Genossenschaftswinzer ihre Zeit und Mühe in ein Gemeinschaftsprodukt. Nicht unbedingt mit weniger Engagement, aber mit geringerem Risiko für den einzelnen. Der Winzer ist Banker oder Busfahrer „Die Gerätschaften, um ‚vernünftigen’ Wein herzustellen, sind teuer“, sagt Harald Weiss, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Schriesheim. Auch die Vermarktung sei aufwendig. „Wir bündeln diese Arbeit und wir garantieren jedem Winzer, dass wir seine Trauben abnehmen“, sagt Weiss. Dass sich Motivation nur schwer von oben verordnen lässt, weiß der WG-Chef ebenso gut wie jede andere Führungskraft. 170 aktive Mitglieder zählt die Schriesheimer Genossenschaft. Viele von ihnen sind Nebenerwerbswinzer, die eigentlich als Banker, Busfahrer oder Chemielaboranten arbeiten und in ihrer Freizeit noch den geerbten kleinen Wingert beackern. Um sie zu guten Ergebnissen zu animieren, setzt Weiss auf Überzeugungsarbeit und auf die Vorbildfunktion von großen Winzern wie Winfried Krämer: „Es ist gut, wenn die ‚Großen’ zeigen, dass es sich lohnt, Zeit zu investieren.“ Die Badener schulen ihre Winzer außerdem darin, die Erträge zugunsten der Qualität zu reduzieren. Sie führen das ganze Jahr hindurch Kontrollen in den Weinbergen ihrer Mitglieder durch. Und sie setzen Anreize, um die Produktion von Klasse statt Masse zu fördern. „Der Mehraufwand muss im Geldbeutel spürbar sein“, sagt Weiss. Als kleine Genossenschaft mit rund 130 Hektar Rebfläche kooperieren die Schriesheimer mit dem Badischen Winzerkeller in Breisach. Die Trauben werden an der Bergstraße gepresst. Der Saft geht dann in den Keller nach Südbaden zur Vinifizierung. „Der Wein wird dort nach unseren Vorstellungen von Spezialisten ausgebaut“, sagt Weiss. Regelmäßig fährt er nach Breisach. Dort prüft er die Qualität der Jungweine. Nach der Abfüllung im Badischen Winzerkeller erfolgt der Vertrieb der Schriesheimer Tropfen wieder vor Ort. Rund 40 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaftet die WG durch den Direktverkauf im Laden der Genossenschaft. Hier gibt es nicht nur Beratung von fachkundi- gem Personal. Hier gibt es auch zahlreiche Weine, auf denen die Medaillen von DLG & Co. prangen. Denn auch die Genossenschaftler punkten bei den diversen Prämierungen mit ihren Erzeugnissen. Allerdings fehlt der direkte Kontakt zum Winzer. Dieser Kontakt bleibt ein Privileg der eigenständigen Weinbauern. Dieses Privileg nutzen sie zum Marketing in eigener Sache, indem sie ihre Kunden auf dem Hof persönlich begrüßen und bewirten. Es zählt der Erfolg der Genossenschaft Winfried Krämer fehlt dieser Kundenkontakt nicht, ebenso wenig legt er Wert auf Etiketten mit dem eigenen Namen. Sein Ansporn ist, dass das Unternehmen Genossenschaft erfolgreich ist. Und er weiß: „Mit meinem Betrieb trage ich dazu bei, dass es gut funktioniert.“ Nicole Pollakowsky ALTE UND JUNGE GENOSSEN Die Geschichte der Genossenschaften Starke Gemeinschaften bilden und im Zusammenschluss die schlechte wirtschaftliche Stellung der Weinbauern verbessern – diese Idee stand hinter der Gründung der ersten Winzergenossenschaften Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein weiterer Faktor, der die Bildung von Genossenschaften begünstigte, war die beispielsweise in Baden-Württemberg praktizierte Realteilung: Land wurde immer unter allen Kindern aufgeteilt, die Winzerhöfe wurden dadurch immer kleiner, so dass irgendwann der Aufwand für die Bewirtschaftung der Weinberge in keinem Verhältnis mehr zum Ertrag stand. Trotz Startschwierigkeiten hat sich das Modell der Erzeugergemeinschaften bewährt: Fast 30 Prozent des deutschen Weins stammen heute von Genossenschaften. Insgesamt waren 2008 rund 52 000 Winzer in 212 Genossenschaften organisiert. Die Junggenossen Jungwinzervereinigungen sind in – nicht nur bei den eigenständigen Weinbauern. Auch in den Genossenschaften ist der Nachwuchs aktiv. Ein Beispiel sind die Teufelswinzer, ein Zusammenschluss von gut zwanzig jungen Leuten und eine Art Jugendförderprojekt innerhalb der Bergsträßer Winzer eG in Heppenheim. „Unser Ziel ist es, der jungen Generation den Wein näher zu bringen“, sagt Mitbegründer Patrick Amthor. Die Idee für die Teufelswinzer entstand 2008 während eines Praktikums, das Amthor bei der Genossenschaft in Heppenheim absolvierte. Die meisten Mitglieder stammen, wie auch der 20Jährige, aus Winzerfamilien, die der Genossenschaft angeschlossen sind. Seit gut anderthalb Jahren schenken die Teufelswinzer auf Festen aus und organisieren eigene Veranstaltungen wie zum Beispiel Weinlagenwanderungen. Fernziel ist es, irgendwann einen eigenen Weinberg gemeinsam zu bewirtschaften, den Wein selbst auszubaunpo en und über die Genossenschaft zu vermarkten 46 Objekt- und Gewerbebau Grund zum Bauen Von der Standortwahl bis zur Umsiedlung führen viele Pfade. Ob Firmen Projektentwickler beauftragen oder die Planung selbst in die Hand nehmen, das hängt auch vom Know-how des Unternehmens im Bausektor ab D ie Erntezeit für die „Pfälzer Grumbeere“ ist in vollem Gange. Das liegt vor allem daran, dass sie als Eigentümer der Firma Kartoffel Kuhn bis 2010 mit der Umsiedlung des Unternehmens vom Mannheimer Großmarkt nach Frankenthal-Eppstein beansprucht sind: Dort entsteht derzeit im neuen Industriegebiet Am Römig auf rund 6,2 Hektar die neue Firmenzentrale samt Produktionshalle, Verteilerzentrum und Bürogebäude. Senior- chef Hans-Josef Michels und sein Sohn haben die gesamte Planung von der Standortwahl bis zur Straßenanbindung in die Hände eines externen Planers gelegt. „Wir erbringen hier unsere Dienstleistungen von A bis Z, von der Standortidee bis zur fertigen Straßenanbindung“, sagt Lars Piske. Der Diplom-Ingenieur betreibt seit 2007 gemeinsam mit seinem Bruder Sven das vom Vater übernommene Planungsbüro Piske und die Hochbau • Industriebau • Ingenieurbau • Umbau und Renovierung Wir bauen nicht nur aus Stahl und Beton. Valentin Noll GmbH I Bauunternehmen Horchheimer Straße 19 • 67547 Worms Tel.: (0 62 41) 93 14 30 • Fax: 3 77 99 [email protected] • www.noll-worms.de Seit über Projektentwicklungsfirma ACI. Während er in dem Familienunternehmen für den technischen Bereich verantwortlich ist, kümmert sich sein Bruder Sven als DiplomKaufmann um betriebswirtschaftliche Fragen. War früher die klassische Bauleitplanung Schwerpunkt der Rheingönheimer, steht bei den Planern der Außenanlagen der Ludwigshafener Rhein-Galerie mittlerweile das ganzheitliche Handeln im Vordergrund. „Erschließung, Wasserwirtschaft, Verkehr – unsere Aufgabe besteht darin, Prozessabläufe planerisch abzubilden und umzusetzen“, sagt Piske. Das Kernteam besteht aus 15 festen Mitarbeitern. „Dabei ist die zentrale Frage: Was ist wichtig für den Bauherrn, was braucht er?“ Im nächsten Schritt gehe es darum, Flächen zu finden, die den Anforderungen entsprechen. „Industrieanlagen benötigen zum Beispiel entsprechende Möglichkeiten der Entwässerung“, sagt der Planer. Am Noch-Standort von Kartoffel Kuhn am Mannheimer Großmarktgelände waren keine ausreichenden Erweiterungs- und Expansionsflächen vorhanden. „Zurück zum Produkt“ – so lautete schließlich das Ergebnis der umfassenden Grundstückssuche, sagt Lars Piske: „Bebauungsplan, Qualität und Schnelligkeit bei der Genehmigung, Gewerbesteuer, Verkehrsanbindung – das sind alles Punkte, die für ein Unternehmen bei der Standortwahl ausschlaggebend sind.“ Für einen Großhandelsbetrieb wie Kartoffel Kuhn hat eine reibungslose Distribution Priorität. Die meisten Lieferungen stammen von Landwirten aus der Region. Außerhalb der Kartoffelzeit kommen Lieferungen aus dem Ausland hinzu. Die Produkte werden dann per Lkw an den Lebensmittelhandel ausgeliefert. Nur wenige hundert Meter von der A650 und einen Kilometer von der A61 entfernt hatte der Erdgemüsegroßhändler ideale Rahmenbedingungen vorgefunden. Im Jahr 2007 hatte sich das Unternehmen deshalb an die Stadt Frankenthal gewandt. Schon im Flächennutzungsplan von 1998 hatte die Gemeinde das Industriegebiet „Am Römig“ als geplante gewerbliche Baufläche dargestellt. „Auf der Grundlage eines städtebaulichen Vertrages hat die Firma Kartoffel Kuhn die Erarbeitung des Bebauungsplans für den ersten Teil des Industriegebietes übernommen“, sagt Theo Wieder, Oberbürgermeister von Frankenthal. „Die hoheitliche Betreuung lag selbstverständlich weiterhin bei der Stadt.“ Die Umsetzung des Vorhabens sei zügig verlaufen. „Das Aufstellungsverfahren dauerte nur zehn Monate, obwohl zahlreiche Fachgutachten notwendig waren.“ Als Erschließungsträger ist das Unternehmen dafür zuständig, dass die Infrastruktur des gesamten Industriegebiets an die fast zwei Kilometer entfernte Ortslage von Eppstein angeschlossen wird. Gut verdrahtet in die Politik Die Gebrüder Piske – selbst in Frankenthal aufgewachsen – sind stolz, für die Neuansiedlung mitverantwortlich zu sein. Bei der Entwicklung solcher Großprojekte sind Ortskenntnis und Kontakte gefragt, sagt Lars Piske. „Ohne Erfahrung im politischen Raum geht nichts“, so seine Erfahrung. „Es sind verschiedene Interessen unter einen Hut zu bringen, künftige Entwicklungen mit einzubeziehen.“ Der Gemeinde Frankenthal entstehen für die Erschließung im Übrigen keine Kosten. Stattdessen winken Gewerbesteuereinnahmen. Am Römig werden bereits die Konturen des neuen Werksgeländes sichtbar: Die Fertigstellung der Straßen und Zufahrten steht bevor. Im vierten Quartal soll im Hochbau der letzte Stein gesetzt sein. Die Projektleitung bleibt in der Hand von Vögele Nur wenige Kilometer entfernt in Ludwigshafen-Rheingönheim. Ein halbes Jahr nach Grundsteinlegung stehen die ersten Betonwände der neuen Zentrale der Joseph Vögele AG. Auf 37 Hektar Gesamtfläche sollen bis Ende 2010 Produktionshalle, Bürogebäude, Schulungsräume, Entwicklung und Testgelände des Baumaschinenherstellers errichtet werden. Mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro zählt das Bauvorhaben zu den aktuell größten privaten Investments in der Metropolregion. „Das Geschäftsvolumen unseres Unternehmens hat sich in den letzten zehn Jahren extrem positiv entwickelt“, sagt Roland Schug, Marketing Director der Vögele AG, die zur international tätigen Wirtgen Group gehört. „Eine weitere Expansion am Standort Mannheim war wegen der beengten Platzverhältnisse ausgeschlossen.“ Daraufhin untersuchte und bewertete das Unternehmen verschiedene Standortalternativen. „Oberste Priorität hatte die Nähe zum Altstandort“, sagt Schug. Allen bisherigen 850 Mitarbeitern sollte es ermöglicht werden, auch zukünftig für Vögele zu arbeiten. „Außerdem wollten wir zügig mit den Planungsund Baumaßnahmen beginnen.“ Deshalb war es für die Unternehmensleitung wichtig, dass die tatsächliche zeitnahe Verfügbarkeit des Geländes gewährleistet war. „Nach sorgfältiger Abwägung fiel die Entscheidung, das neue Werk in Rheingönheim zu errichten“, sagt Schug. Flächennutzungs- und Bebauungsplanung ermöglichten den Kauf eines entsprechenden Geländes. Projektleitung und Koordination der Gesamtmaßnahme hat das Unternehmen in Eigenregie übernommen. Mit den Details der architektonischen Planung und der Bauaus- führung sind Dienstleister und Bauunternehmen beauftragt. Die Anforderungen und Erwartungen bei Vögele sind hoch: „Bei der Planung der neuen Fabrik haben wir uns zum Ziel gesetzt, das weltweit modernste Werk für die Herstellung von Straßenfertigern zu bauen“, sagt der Unternehmenssprecher. „Eine hohe Flexibilität des Layouts und optimal aufeinander abgestimmte Logistikund Herstellprozesse“ sollen das Markenzeichen der neuen Zentrale sein. Am anderen Ende der Metropolregion, im Kraichgau, wird ebenfalls in größerem Maßstab gebaut. „Ein Signal an die Gewerbetreibenden, dass Sinsheim in Sachen Wirtschaftsförderung weiter aktiv bleibt“, erhofft sich Bürgermeister Achim Keßler von dem Ausbau des Industriegebiets „Sinsheim-Süd“. Vor kurzem fuhren in dem neuen Industriegebiet noch die Bulldozer zwischen Rhein-Neckar-Arena entlang der Dietmar-Hopp-Straße bis hin zur Landstraße nach Weiler. Inzwischen geht die Erschließung indes dem Ende entgegen. Der Stadt gehören rund 25 Hektar der insgesamt 40 Hektar Fläche. „Zum einen möchten wir bereits hier angesiedelten Unternehmen, die sich vergrößern wollen, Expansionsflächen zur Verfügung stellen“, sagt Keßler. Darüber hinaus sei die Ansiedlung neuer Betriebe und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen ein Ziel der Stadt. Dabei sei aber bewusst der Handel ausgeklammert. Bewusst den Handel ausgeklammert Die auf Fördertechnik spezialisierte Firma Interroll Automation GmbH hat bereits vier Hektar Fläche gekauft. Die Abfallverwertungsgesellschaft des Rhein-Neckar-Kreises (AVR) steckt mitten in der Planung für eine neue Zentrale. Der Eigenbetrieb Stadtwerke Sinsheim soll dort für sieben Millionen Euro ebenfalls eine neue Hauptverwaltung bekommen. „Das Interesse an diesem neuen Areal ist groß“, sagt Keßler. Möglichst bald sollen noch weitere Unternehmen hinzukommen. Bereits planungstechnisch abgesichert ist, dass das Industriegebiet in Richtung Westen erweitert werden kann: „Es wird auch in Zukunft keinen Stillstand geben“, sagt Keßler. // Immobili Immob ilien en bieten biet en Siche Sic herh rhei eitt Sanierung Bahnhof Neckargemünd Ihr Geld fühlt sich auch in der Region wohl! Wir entwickeln Immobilien an ausgesuchten Standorten im Rhein-Neckar-Raum. Angefangen von der Konzeption des Objekts, Baumanagement, Vermietung und Betreuung bieten wir für die Kapitalanlage alles aus einer Hand. Wir zeigen Ihnen gerne realisierte und aktuelle Projekte. Bauträger · Massivhausbau Projektentwicklung Immobilienbetreuung Zur Tuchbleiche 4 · 69168 Wiesloch Telefon (0 62 22) 9 23 20 www.dombrowski-massivhaus.de Während vielerorts die Kommunen den Bau von Gesundheitszentren oder Ärztehäusern übernehmen, haben eine Reihe von Medizinern und anderen Freiberuflern aus Ludwigshafen die gesundheitspolitische Theorie vor rund zwei Jahren hinter sich gelassen und die Schippe im übertragenen Sinne selbst in die Hand genommen. „Die größte Leistung war es, 26 Ärzte und Heilberufler unter dem Dach einer Gesellschaft zusammenzuführen“, sagt Rauch, der selbst zu den Mitgründern zählt. Der Weg von der Idee bis zum Spatenstich im Mai 2009 war alles andere als leicht. Hinter dem Firmennamen Gesundheitszentrum Ludwigshafen GmbH & Co. KG stehen heute 18 Gesellschafter, die insgesamt 20 Prozent Eigenkapital in die Gesellschaft eingebracht haben. In der Region das größte „Medizinzentrum“ An die Öffentlichkeit geht das Gesundheitszentrum als „Lusanum“. Das Wort leitet sich von der Abkürzung „LU“ für Ludwigshafen und dem lateinischen Terminus „Sanus“ für Gesundheit ab. Ein Vorschlag, der bei einem Namenswettbewerb aus der Bevölkerung kam. „Auch eine solide Finanzierung in Zeiten der Wirtschaftskrise war schwierig zu bewerkstelligen“, sagt Rauch. Doch es klappte, und die Planung des 16-Millionen-Euro-Projekts konnte einem auf das Gesundheitswesen spezialisierten Architekturbüro in Würzburg übergeben ■ ■ ■ werden. „Die kennen die Abläufe in Praxen und wissen die Funktionsbereiche architektonisch abzubilden“, sagt Rauch. „Wir mussten zum Beispiel nicht erst erklären, welchen Abstand ein Behandlungsstuhl von der Wand haben muss.“ Auf einen weiteren externen Berater verzichteten die Gesundheitsexperten bewusst, auch aus Kostengründen. „Schließlich hatten wir Fachleute wie Wirtschaftsprüfer und Steuerberater von Anfang an mit an Bord“, sagt der Geschäftsführer. Gutes Pflaster für die Medizin Der ideale Standort war hingegen schnell ausgemacht. Das Gelände am Rheinufer Süd erwarb das Lusanum von der kommunalen Ludwigshafener Wohnungsbaugesellschaft GAG, die „uns bei unserem Vorhaben voll unterstützt hat“, sagt Rauch. Im März dieses Jahres wurde die Baugenehmigung erteilt, der Rohbau soll bis Weihnachten stehen, die ersten Praxen im Juni 2010 einziehen. Rauchs Vision ist eine Art „integratives Medizinzentrum“: Auf der Gesamtfläche von 7300 Quadratmetern soll nicht nur diagnostiziert und behandelt werden. Geplant ist auch die Einbindung medizinnaher Bereiche von der Krankenkasse bis hin zur Sozialstation. „Wir verstehen uns als Dienstleister“, sagt Rauch. „Durch die gemeinsame Nutzungsfläche werden Kooperationen vereinfacht, praxenübergreifende Aktionen ermöglicht.“ Im Atrium des rundförmigen Gebäudes will der Arzt gemeinsam mit Kollegen Patienten- und Informationstage zu Themen wie Sehstärkenprüfung oder Kindererziehung organisieren. Rund 80 Prozent der Flächen sind nach Angaben des Lusanum-Geschäftsführers bereits vermietet. Dass die Nachfrage nach solchen Flächen in Zukunft weiter wachsen wird, davon ist er überzeugt. Als Universitätsstadt mit großer medizinischer Tradition und einem hohen Anteil an freien Berufen ist auch in Heidelberg die Nachfrage nach entsprechenden Büro- und Praxisflächen hoch. Dort, wo zwischen Bismarckplatz und dem Stadtteil Bergheim früher ein Teil der Universitätskliniken angesiedelt war, ist ein baulicher Erneuerungsprozess im Gange. 왘왘 Qualität, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit ■ Betriebs- | Funktionshallen GOBAPLUS ® ■ Gewerbliche Solaranlagen GOBASOLAR ® ■ Büro- | Geschäftshäuser GOBAPLAN ® ■ Parkhäuser | Parkdecks GOBACAR ® … dahinter steckt immer GOLDBECK – mit System. GOLDBECK Süd GmbH Goldbeckstraße 7 69493 Hirschberg a. d. Bergstraße Tel. 0 62 01/87 77-51 10 „Das Thema Zusammenschluss beschäftigt viele Ärzte und Gesundheitsdienstleister. Doch nur wenige schaffen es, das auch umzusetzen“, sagt Dr. Heinz Rauch, Internist und Geschäftsführer des Lusanums. Das neue, fünfstöckige Gesundheitszentrum wächst gerade in der Ludwigshafener Yorckstraße in die Höhe. Grund des Scheiterns von Zusammenschlüssen seien oft die unterschiedlichen Interessenlagen der Beteiligten, sagt Rauch. Dabei habe der Gesetzgeber die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen und die Gründung von medizinischen Versorgungszentren sogar erleichtert. „Der unternehmerischen Phantasie sind auch in Gesundheitsberufen keine Grenzen mehr gesetzt“, sagt der Mediziner. 왘왘 Über 30 Niederlassungen im In- und Ausland www.goldbeck.de 50 Objekt- und Gewerbebau „Das Gesamtgebiet um das Altklinikum eignet sich durch seine Bebauungsweise als hochwertiges Mischgebiet für Wohn- und Gewerbebebauung“, sagt Michael Wagner, Geschäftsführer der Wohnbau Wagner GmbH. Das Familienunternehmen ist seit 35 Jahren als „Investor, Projektentwickler und Bauträger für anspruchsvolle Immobilien zu Wohn- und Gewerbezwecken“ tätig, so der Kaufmann. 왘왘 Becton Dickinson investiert 23 Millionen Euro In einem Bereich, der sich von der Luisenstraße entlang der Schneidmühlstraße bis hin zur Schurmannstraße erstreckt, entsteht derzeit das „Stadthaus am Neckar“, ein weiteres Projekt des Bauträgers. „Wir haben das Areal im Jahr 2008 im Zuge der Klinikverlegung in moderne Gebäude im Neuenheimer Feld erworben“, sagt Wagner. Einen einstelligen Millionenbetrag investiert der Unternehmer in den sechsgeschossigen Neubau, einen zweistelligen in das Gesamtgelände. Im neuen Gebäude sind jeweils rund 380 Quadratmeter Nutzfläche pro Etage vorgesehen. Mehr als 80 Prozent der Flächen seien bereits verkauft – an Fachanwälte, Ärzte und Dienstleister mit hohem Repräsentationsanspruch. „Dieses große Käuferinteresse dokumentiert, dass in Heidelberg zentrale Lagen und attraktive Raumangebote für Arzt- und Büro- So wird er aussehen – der neue Sitz des Straßenmaschinenherstellers Vögele im Ludwigshafener Stadtteil Rheingönheim. Bild: Vögele nutzungen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen beachtlichen Bedarf ansprechen“, sagt Wagner. Die Neugestaltung des Stadtteils Bergheim sieht der gebürtige Heidelberger als besondere Herausforderung: Denn mit der Realisierung dieses Gebietes werde nicht nur die Anziehungskraft entwickelt und das Heidelberger Stadtzentrum erweitert. Es würden auch Impulse für neue Arbeitsplätze gesetzt. In Heidelberg-Rohrbach vergrößert sich das Medizintechnik- und Biotechnologie-Unternehmen Becton Dickinson GmbH auf seinem Firmengebäude in der Tullastraße. Insgesamt 23 Millionen Euro investiert der US-Konzern an seinem Hauptstandort für Deutschland, Schweiz und Österreich in den Um- und Neubau von rund 7600 Quadratmeter Nutzfläche. Geschäftsführer Matthias Borst unterstreicht den Stellenwert dieser europäischen Zentrale für den Standort Heidelberg: „Das neue Gebäude wird durch seine Trainingseinrichtungen für Mitarbeiter und Kunden alle Möglichkeiten bieten, um uns auf weiteres Wachstum einzurichten.“ Neben der Schaffung von 13 Trainingslaboren und rund 90 Büroräumen wird auch ein Technologiezentrum von Basel in die Universitätsstadt verlegt. Durch die Erweiterung könne man auf bisher angemietete Büroflächen für einen Teil der 450 Beschäftigten künftig verzichten, so das Unternehmen. Besonderen Wert lege man auf die ökologisch verträgliche Bauweise des Neubaus. Er entspricht dem so genannten LEED-Standard, einer vor allem in den USA verbreiteten Green-Building-Zertifizierung. Das Gebäude soll im Sommer 2010 fertiggestellt sein, das bestehende Gebäude wird bei laufendem Betrieb noch bis ins Jahr 2011 umgebaut. Im Hirschberger Gewerbepark fällt demnächst der Startschuss für den Bau einer Büroimmobilie der Goldbeck-Gruppe. Das auf Systembau spezialisierte Unternehmen plant direkt neben der A 5 einen Neubau mit 8000 Quadratmetern Bürofläche auf vier Geschossen und einem Parkhaus. „Sobald wir die Startvoraussetzung von 60 Prozent Mietoptionen haben, kann es losgehen“, sagt Ingo Maass, Geschäftsführer der Goldbeck Süd GmbH. Möglichst noch in diesem Jahr will Maass mit den Bauarbeiten beginnen, aufgrund der Bauweise mit vorgefertigten Elementen sei eine Fertigstellung bis Juni 2010 realistisch. Spitzenreiter in Sachen Energieeffizienz In Sachen Energieeffizienz soll das Bürogebäude zu den Spitzenhäusern in Deutschland zählen: Es erfüllt alle Kriterien des Gold-Zertifikats der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Der Mannheimer Projektentwickler Hensel, der das gesamte Hirschberger Gewerbegebiet betreut, begleitete den Kauf sowie die Nutzungsentwicklung des Grundstücks. Die Investitionssumme für das Projekt liegt nach Angaben des Unternehmens bei mehr als 12,5 Millionen Euro. „Vermietung zählt aber nicht zu unserem Hauptgeschäft“, sagt Ingo Maass. Die Produktpalette wurde jüngst neben Bürogebäuden und Parkhäusern um Hotels erweitert. Ein aktuelles Vorzeigeobjekt der Hirschberger ist die neue Zentrale des Pumpenherstellers Sulzer in Bruchsal, die in diesem Monat eingeweiht wird. Diane Keller Lohrer Alarm- und Sicherheitstechnik Mechatronische Schließsysteme mehr Sicherheit und Flexibilität W irtschaftskriminalität und Eigentumsdelikte weiten sich in ganz Europa aus. Beugen auch Sie in Ihrem Unternehmen vor und investieren in ein individuell auf Sie abgestimmtes elektronisches Schließsystem. 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Die Sicherheitsexperten aus Weinheim haben sich spezialisiert auf die Planung, Projektierung, Installation und Instandhaltung diverser elektronischer Schließsysteme, deren Entwicklung in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Thaddenstraße 2 • 69469 Weinheim Fon 06201 / 9464-0 • Fax 64009 www.lohrer.de • [email protected] Objekt- und Gewerbebau 51 Sanieren statt planieren Ist ein Gebäude in die Jahre gekommen, kann eine Sanierung lohnen – wenn die Substanz stimmt. Im Heidelberger Gewerbegebiet Rohrbach-Süd hat die Haus+Co Projektmanagement GmbH jetzt bei einem Bürokomplex vorgemacht, wie es geht D as bunt gemischte Kleingewerbe verliert sich zwischen den größeren Komplexen wie Einrichtungshaus und Einkaufszentrum. Als erste Adresse in Heidelberg gilt Rohrbach-Süd nicht. Die benachbarten Wohnviertel Hasenleiser und Emmertsgrund droben am Boxberg werden von manchem Bewohner der sonst so properen Universitätsstadt immer noch als „sozialer Brennpunkt“ empfunden. Doch es bewegt sich etwas im Gewerbegebiet an der Karlsruher Straße, das von Bauten aus den Siebzigern und Achtzigern geprägt ist. Nicht nur die Straßenarbeiten auf der „Büro-Meile“ Breitspiel hinter dem Kreisel kommen voran. Dort haben sich vor allem Kanzleien und Dienstleistungsunternehmen angesiedelt. Im Breitspiel 11 feierte die Haus+Co Projektmanagement GmbH, eine Immobilientochter der Hockenheimer WeidenhammerGruppe, jüngst die offizielle Wiedereröffnung der fünfstöckigen Büroimmobilie. „Von dem Potenzial dieses Gebäudekomplexes waren wir von Anfang an überzeugt“, sagt Frank Ullrich, Leiter von Haus+Co. Rund drei Millionen Euro sind in die Sanierung des Anfang der Achtzigerjahre errichteten Gebäudes geflossen, die Innenausstattung mitgerechnet. „Wir haben da unsere Erfahrungswerte“, sagt der Immobilienexperte. „Ob sich eine Sanierung überhaupt lohnt, das ist ziemlich schnell klar.“ Im Falle Rohrbach-Süd stand fest: Vor allem die Außenfassaden und das Dach, aber auch Foyerflächen, Außenanlagen und Haustechnik hatten eine Frischzellenkur nötig. Im Kern waren sie allerdings solide. Das Gebäude entsprach in Sachen Wärmedämmung nicht mehr dem heutigen Standard. Es stand zu zwei Dritteln leer. Vor rund acht Monaten begannen die Sanierungsarbeiten. „Jetzt sind bereits 70 Prozent der Büroflächen vermietet“, sagt Projektleiter Sebastian Wittemaier. Es sei gelungen, helle, moderne Büroflächen zu einem attraktiven Preis zu schaffen. Bis Jahresende wollen die Projektentwickler weitere 800 Quadratmeter in den insgesamt drei Gebäuden an Dienstleistungsunternehmen vermietet haben. Bislang haben sich eine Steuerberatungsgesellschaft, ein Medienverlag sowie ein IT-Spezialist niedergelassen. Als erster Mieter, der im Februar 2009 einzog, bekam die Ortec Logiplan GmbH zwar noch die Nebenwirkungen des weiteren Innenausbaus zu spüren. Die Beratungsfirma mit 30 festen Mitarbeitern vor Ort und insgesamt 400 Beschäftigten ist mit ihrem neuen Standort aber dennoch zufrieden. „Das offene Raumkonzept, das wir in Absprache mit dem Vermieter umsetzen konnten, schafft eine kommunikative Atmosphäre“, sagt Thomas Hornschuh, Mitglied des Managements bei Ortec. „Flexible Möglichkeiten der Mitgestaltung waren für uns mit ausschlaggebend für die Standortwahl.“ So konnte die Firma auf den zwei Etagen ihrer 1200 Quadratmeter großen Bürofläche die Unternehmensfarben als architektonische Elemente auf Boden und Wand ab- bilden. Der bisherige Standort im Rohrbacher Eichendorff-Zentrum war ebenfalls von Haus+Co entwickelt worden, die IT-Leute litten aber zunehmend unter Platznot. „So konnten wir ein vertrauensvolles Mietverhältnis weiterführen“, sagt Hornschuh. „Es ist bekannt, dass es sich um einen soliden Investor mit einer guten Eigenkapitalausstattung handelt.“ Haus+Co-Chef Ullrich verspricht sich von seiner Sanierungsmaßnahme einen Nachahmeffekt: „Wir erwarten, dass vom Breitspiel 11 auch eine Signalwirkung für das gesamte Gewerbegebiet ausgeht und Rohrbach-Süd so an neuem Leben gewinnt.“ Hier könnte Ullrich Recht behalten, wenn der Mikrostandort sich parallel zur Ifo-Bauvorausschätzung entwickelt. Das Münchener Wirtschaftsforschungsinstitut sagt bis 2012 einen Rückgang der Unternehmensinvestitionen bei den Neubauaktivitäten voraus, prognostiziert dafür aber ein Aufleben im Bereich Modernisierung und Aufwertung der Bestände. dk Imagine. Wenn wir gemeinsam mit unseren Kunden ein fertiggestelltes Projekt besichtigen, schauen wir ihnen genau ins Gesicht. Wir sehen Freude und Stolz. Und diesen in die Zukunft gerichteten Blick, den wir bei unseren ersten Gesprächen bemerkten. Damals hatten wir versucht, ihre Wünsche von den Augen abzulesen. Offensichtlich ist es uns gelungen. HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH Büro Heidelberg Telefon 06221 41856-30 Galilei3, Mannheim www.galilei3.de INTERVIEW seit 1873 1873 bewegen seit „Bislang nicht nachgefragt“ Ein Gespräch mit Florian Knappe vom Ifeu Institut in Heidelberg über das Modellprojekt „Beton-Recycling“ in Ludwigshafen Econo: Herr Knappe, was war der Ausgangspunkt für Ihre Forschungen? Vertrauen durch Qualität. Neuanlagen Modernisierung Service Lochbühler Aufzüge GmbH, Lembacher Straße 6-8, 68229 MA-Friedrichsfeld Tel. 0621/47098-0, Fax 0621/47098-50 [email protected], www.lochbuehler.de 24-St unden INE H O T/L 71 91 788 0 72 65 ›› ›› ›› ›› Warensicherung Videoüberwachung Kundenzählsysteme Kassentischser vice Michelfelder Str. 20a 74889 Sinsheim www.bs-eas.de S Schnellbauhallen BER TÜ EI 30 JAHRE N Lieferzeit: 2-3 Wochen Econo: In der Schweiz und anderen Ländern baut man schon länger mit diesem Baustoff. Warum ist Deutschland so spät dran? Econo: Was unterscheidet Recycling-Beton vom „normalen“ Beton? Badener Str. 5 · 69493 Hirschberg Telefon 0 62 01 / 2 59 98 -0 Fax 0 62 01 / 2 59 98-20 Fertighallen GmbH ® Florian Knappe: Stoffkreisläufe zu schließen und damit Ressourcen einzusparen, um die Umwelt zu entlasten. Das war von Anfang an eine wichtige Aufgabenstellung. Für viele Stoffe, zum Beispiel Metalle, ist dies mittlerweile gelungen. Bei mineralischen Baurestmassen hingegen noch nicht. Dies liegt vor allem an einem Informationsdefizit. Ein Baustoff wie Recycling-Beton wird bislang nicht nachgefragt. Dementsprechend wird er auch nicht auf dem Markt angeboten. Zentrale Aufgabenstellung des Projektes ist es daher, den Baustoff über ein konkretes Bauvorhaben – hier das Gästehaus in Ludwigshafen – bekannt zu machen. Außerdem untersuchen und analysieren wir die bautechnische Eignung, die ökologische Sinnfälligkeit gegenüber konventionellem Beton und die Frage der Schadstoffgehalte und Schadstofffreisetzung. Alle Untersuchungen zeigen, dass RC-Beton den Vergleich mit konventionellem Beton nicht zu scheuen braucht. kundäres Material. Das können zum Beispiel Steine sein aus der Aufbereitung mineralischer Baurestmassen. Dieses Material wird gemäß den DIN-Vorschriften analysiert. Es muss frei von fremden Bestandteilen sein. Das fertige Produkt unterliegt den gleichen Eignungsprüfungen wie konventioneller Beton. Es muss die gleichen Eigenschaften aufweisen. www.hps-fertighallen.de hochwertig · preisgünstig · schnell ® Knappe: Beton besteht im Wesentlichen aus Steinen, Sand, Zement und Wasser. Für die Herstellung von Recycling-Beton wird für einen Teil der Steine nicht auf Material aus Steinbrüchen oder Kiesgruben zurückgegriffen, sondern auf se- Die GAG verwendet beim Bau eines Gästehauses in Ludwigshafen eine neue Recycling-Rezeptur. Bild: GAG ® Florian Knappe: In der Schweiz hat man auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen aufgebaut, die in Deutschland in den 90er Jahren gewonnen wurden. Dass es hier in Deutschland seitdem nicht weiter ging, hat dort einige Verwunderung hervorgerufen. Ich denke, es muss einfach mal jemand den Anfang machen. Die Stadt Zürich hat in der Schweiz die Vorreiterrolle übernommen. Sie baut seit vielen Jahren Schulen, Kindergärten, Verwaltungsgebäude und Wohnungen gezielt mit RC-Beton statt mit konventionellem Beton. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche private Bauherren, die auf Recycling-Beton zurückgreifen - und dies weit über Zürich hinaus. Econo: Wie wird die Qualität der genutzten Materialien gewährleistet? ® Knappe: Bauschutt wird bislang ausschließlich zu einem Baustoff aufbereitet, der im Erdbau oder Straßen- und Wegebau Verwendung findet. Aus Gründen des Bodenund Grundwasserschutzes muss das aufbereitete Material höchste Anfor- derungen im Blick auf mögliche Schadstoffgehalte erfüllen. Jedes Gebäude wird daher vor dem Rückbau begutachtet, mögliche problematische Bauteile werden vorher entfernt. Die Vorgaben an das Material, das für die Herstellung von RCBeton zum Einsatz kommen soll, sind analog. Das Material wird zudem immer von externen Büros fremd überwacht, die Einhaltung entsprechender DIN-Vorgaben überprüft. Für jedes Gebäude legt ein Statiker die Eigenschaften fest, die der eingesetzte Beton aufzuweisen hat. Und zwar unabhängig davon, wie er hergestellt wurde und auf welche Zemente oder Gesteinstypen zurückgegriffen wird. Der Baustofflieferant muss für seinen Baustoff die geforderten Eigenschaften nachweisen, auch durch Fremdüberwachung. Die Herstellung des Betons wird von Zeit zu Zeit überwacht. Beides übrigens unabhängig davon, ob es sich um konventionellen oder ressourcenschonenden RCBeton handelt. W&S WOLF & SOFSKY Fertigteilbau GmbH & Co. KG Ihr Dienstleister für den Hallenbau 0 63 32 - 916 121 | www.wolfusofsky.de Johann-Schwebel-Str. 2 | 66482 Zweibrücken Ihr Partner für den schlüsselfertigen Gewerbebau 3ODQXQJ 1HXEDX 8PEDX (UZHLWHUXQJ 74939 Zuzenhausen 06226 / 552-0 www.reinhard-bau.de Econo: Wann etabliert sich Recycling-Beton am Markt? ® Knappe: Wir hoffen, dass dem Gästehaus unmittelbar weitere Bauvorhaben im Großraum Ludwigshafen und Mannheim folgen. Die Ersatzbaustoffverordnung ist seit Jahren in der Diskussion. Mitihr sollen erstmals bundesweit einheitlich die Vorgaben und Rahmenbedingungen für einen Einsatz von Recycling-Materialien im Erd-, Straßen- und Wegebau geregelt werden. Für mich ist derzeit nicht abzusehen, ob und wann diese Verordnung tatsächlich auf den Weg gebracht wird. Der Recycling-Beton steht zudem im Wettbewerb zu konventionellem Beton. Auch für das aktuelle Projekt musste der neue Baustoff sich diesem Wettbewerb stellen - auch hinsichtlich des Preises. Die Erfahrungen in der Schweiz zeigen, dass mit den ressourcenschonenden Rezepturen rund 90 Prozent der nachfragten Betone hergestellt werden können. Hochleistungsbetone, zum Beispiel für den Brücken- oder Straßenbau, wurden nach meinem Kenntnisstand aber noch nicht hergestellt. Diane Keller H.Y.B.R.I.D. EnEV 2009 2009 EEWärmeGVI Abs. 1a § 7.2, Anlage Liebe Hallenbetreiber, wie buchstabieren Sie das Heizsystem der Zukunft? Bis zu 15 Prozent zusätzliche Einsparung aus Restwärme, bis zu 108 Prozent feuerungstechnischer Wirkungsgrad: mit diesen Zahlen setzt H.Y.B.R.I.D. Zeichen für die wirtschaftliche Beheizung von Hallen. H.Y.B.R.I.D. ist die Summe aus wirkungsgradoptimierten Infrarotheizungen, effizienter Heizungssteuerung und innovativer Restwärmenutzung. Das bislang effizienteste Wärmekonzept von Kübler. Rufen Sie an: +49 621 57000-0. Intelligente Wärme. Erfahren Sie mehr: www.kuebler-hallenheizungen.de Handwerk 55 Immer recht freundlich! Handwerksarbeiten im Hause des Kunden sind ein sensibles Geschäft. Auch wenn die Arbeit noch so gut ausfällt – der Auftraggeber stört sich mal am Staub auf dem Teppich, mal am Piercing im Ohr des Handwerkers. Ein Seminar vermittelt jetzt Lehrlingen das korrekte Benehmen Z unächst sieht es nach einem ganz normalen Arbeitsauftrag aus. Der Azubi setzt den Schlagbohrer an der Wohnzimmerwand an, um später an dieser Stelle Kabel einziehen zu können. Die Maschine macht einen Höllenlärm, weißer, feinpudriger Staub wirbelt. Trotzdem kommt das Gebrüll des Hausherrn recht unvermittelt. Was denn der ganze Dreck soll, warum die Einrichtung nicht vorher abgedeckt worden sei? Der junge Elektrolehrling, der kaum fünf Minuten zuvor recht lässig an seinem Tisch saß, ist sichtlich erschrocken. Die Szene spielt sich nicht in einem Privathaushalt ab, sondern ist Teil eines Seminars, das Auszubildende im Umgang mit Kunden schult. Die Rolle des Hausherrn hat ein professioneller Schauspieler übernommen, der gemeinsam mit einem Kommunikationstrainer das Seminar leitet. Dabei ist es nicht immer der Staub auf dem Teppich, der für Unmut sorgt. Oft liegt es auch an ei- nem Piercing oder am flapsigen Umgangston eines Lehrlings, der einen Kunden zurückschrecken lässt. „Die Auftraggeber schauen bei Handwerkern nicht nur auf die fachliche Qualifikation. Mindestens ebenso wichtig ist korrektes Auftreten“, sagt Bernd Zürker, Bildungskoordinator an der Bildungsakademie der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald. Der Umgang mit Kunden stellt schon für manchen altgedienten Handwerksmeister eine Herausforderung dar. Der Nachwuchs – schließlich handelt es sich in den meisten Fällen um Teenager – sei oft überfordert. Zürker ist nach vielen Gesprächen mit Innungsmeistern auf die Idee solcher Kurse für Azubis gekommen. Im Oktober 2008 startete zunächst ein Pilotprojekt mit der Mannheimer Malerinnung, im Januar dieses Jahres folgte ein weiteres mit der Heidelberger Innung für Sanitär, Heizung und Klima. Die Resonanz war groß: zwischen 50 und 60 Lehrlinge haben das neue Ange- bot bereits genutzt. Doch die folgenden, auch im Oktober ist ein Kurs gestartet, sind nicht länger bestimmten Branchen vorbehalten. Zwar gibt es Handwerker, die sich bei ihrer Arbeit besonders häufig bei den Kunden zu Hause aufhalten müssen und daher bestimmte Verhaltensregeln einhalten sollten, aber die Lerninhalte gehen über solche Detailfragen hinaus. „Schließlich ist das Seminar kein reiner Benimmkurs“, sagt Zürker. Zu einem souveränen Auftritt beim Kunden gehöre auch ein gewisses Kommunikationsvermögen. Durch Rollenspiele wird der Azubi beispielsweise selbst zum Kunden – und erkenne dann sehr schnell, wenn eine Antwort etwas schnoddrig ausgefallen ist. Und das Kommunikationstraining dient nicht nur dazu, nörgelnden Auftraggebern mit Fingerspitzengefühl zu begegnen, sondern auch selbst das Gespräch mit den Kunden zu suchen. Warum sollte der Malerlehrling seinem Chef nicht im Alleingang einen Folgeauftrag ergattern? Die Nachfrage nach den Seminaren ist für Zürker Zeichen eines Umdenkens. „Im Handwerk ist inzwischen die Botschaft angekommen, dass Service wichtig ist.“ Seiner Erfahrung nach sind es vor allem sehr innovative Handwerksbetriebe, die von dem neuen Bildungsangebot Gebrauch machen. Schließlich kehren die Lehrlinge nach dem Seminar-Nachmittag mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen an ihren Ausbildungsplatz zurück. Soviel Selbstbewusstsein kann nicht jeder Firmenpatriarch verkraften, sondern nur ein Chef, der das Gelernte auch seinen eigenen Mitarbeitern täglich vorlebt. Die Azubis sehen die Teilnahme in der Regel als Auszeichnung. Das hätten Umfragen ergeben. „Die Lehrlinge freut es, dass sie es ihrem Chef wert sind, zu einem solchen Kurs geschickt zu werden“, sagt Zürker. Christiane Schollmaier 56 Menschen Giuseppina Ehmann in ihrer Chocolaterie St. Anna in der gleichnamigen Gasse in Heidelberg. Als sie das Geschäft 2005 eröffnete, war sie bereits in einem Alter, in dem sich andere zur Ruhe setzen. Die Chocolatier beschreibt die vergangenen vier Jahre dennoch als „intensivste und schönste Zeit“, die sie erlebt habe. Bild: Rothe „Mmmmmmmm!!!“ Giuseppina Ehmann als Schokoladenfee zu bezeichnen, ist nicht vermessen. Ein Besuch in der bunten Welt ihrer Chocolaterie in der Heidelberger St. Anna Gasse No.1 D as lang gedehnte „Mmmmm!!!“ mit seinen drei Ausrufezeichen ist quer über eine ganze Seite des Gästebuchs gemalt. Eine Seite weiter bedankt sich jemand für „diese kleine Oase inmitten Heidelbergs hastigem Konsumwahn“ und schließt sein Dankeschön mit einem „Viva la dolce vita!“ ab. Ein Schüler bekennt: „Zum guten Zeugnis habe ich mir das Schokoladeneis von der St. Anna Gasse No 1 gewünscht“. Gewidmet sind diese Zeilen einem Lädchen, das so eingerichtet ist, wie man sich ein Lebkuchenhaus von innen vorstellen darf. Kaum fünf auf fünf Meter Innenraum, eine kleine Märchenwelt aus Schokolade und Pralinen, Kakao, Kaffee und Gourmet-Eis. Süße Versuchungen vom Boden bis zur De- econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 cke. Dazu ein großer Prunkspiegel, der Bonbonschalen, buntes Schokoladenpapier und den Lüster aus Kristall optisch verdoppelt. Dominante Farben sind Schokobraun, ein warmes Ziegelrot und Gold in Hülle und Fülle. Dazu kommen antike Tischchen, eine Registrierkasse von anno dazumal, die alte Marmorplatte auf der Theke und der Duft von frisch gebrautem Kaffee. Hier können Kunden lange Blickwanderungen unternehmen, in bester hausgemachter Trinkschokolade rühren und sich alle möglichen Geschenke liebevoll verpacken lassen. Natürlich nicht zu Preisen wie beim Bäcker um die Ecke. Aber das erwartet auch niemand. Und man kann sich Geschichten erzählen lassen wie diese: Eine Kinderzeichnung an der Wand zeigt die Herrin der Schokoladen hinter dem Tresen. Wir erfahren, dass die Zeichnung von einem Mädchen aus Hamburg stammt. Es stand im Herbst mit seiner Mutter vor dem Laden auf der Straße. Im Regen warteten sie auf jemanden. Eine Kinderzeichnung zum Dank Giuseppina Ehmann bot den beiden an, herein zu kommen, nicht zum Kauf von irgendwelchen Dingen, sondern, um sich vor dem Regen zu schützen und im Warmen zu sein. Das Dankeschön des Kindes für diese Geste kam Wochen später mit der Post und hängt seither an der Wand. Die Geschichtenerzählerin, eine kleine, zerbrechlich wirkende Frau, steht in Heidelberg schon lange ihren Mann. Sie stammt aus Italien und hat sich in Willy Ehmann verliebt, als Elvis Presley noch die Hitparaden anführte. Hochzeit wurde im Dezember 1961 gefeiert, und in den Folgejahren machte sich das Paar einen Namen als Besitzer eines noblen Heidelberger Friseursalons, der inzwischen von Sohn Peter geführt wird. Was Frau Ehmann sich in den langen Jahren im Salon an Fähigkeiten zu einer aufmerksamen und zuvorkommenden Konversation erworben hatte, wollte sie nicht brach liegen lassen, als die jüngere Generation in den Sattel gesetzt war. Sie las Schokoladenbücher, naschte hier und dort, besuchte Messen und be- Menschen gann gedanklich damit, an ihrem heutigen Lebkuchenhaus zu bauen. Ihr Motiv: „Ich wollte mit einer sinnvollen Tätigkeit unter die Leute. Denn der Umgang mit Menschen ist für mich wie eine Tankstelle für gute Laune.“ Im September 2005 war es soweit. Die Türen zur Chocolaterie gingen auf. Noch einmal die Schokoladenfee, die ihre Betriebsgeheimnisse gerne verrät: „Ich suchte mir für die Eröffnung das Datum der Bundestagswahlen von 2005 aus, denn irgendeine Partei musste diese Wahlen ja verlieren. Verlierer brauchen bekanntlich Trost. Und ebenso bekanntlich gibt es keinen besseren Tröster als gute Schokolade.“ Es ist aber nicht die Schokolade allein, die weit über Heidelberg hinaus schnell in aller Munde war. Als Italienerin und als so lebenserfahrene wie charmante Frau weiß Giuseppina Ehmann, wie sie Kunden gewinnt: „Alle Menschen, unabhängig von Nationalität, Geschlecht, Alter oder sozialem Stand haben eine nie nachlassende Lust und Sehnsucht danach, sich verführen zu lassen“, sagt sie. Je phantasievoller und diskreter sich die Verführungen gestalten, desto größer ist die Lust. Erotisierende Herrenschokolade Bei dem Boom, den gute Schokolade derzeit erlebt, ist es für das kleine Geschäft in der St. Anna Gasse besonders wichtig, eigene Akzente zu setzen. Diese Aufgabe meistert Frau Ehmann auf mehreren Ebenen. Im Unterschied zu den landläufigen Filialgeschäften versteht sie es, ihre Produkte liebevoll und gekonnt zu inszenieren. Mit Unternehmergeist tüftelt sie auch an eigenen Kreationen, die den Kundengeschmack treffen und die Besonderheit dieser Chocolaterie immer wieder unter Beweis stellen. Ob Herrenschokolade mit erotisierenden Essenzen, das „Heidelberger Herz“ für Touristen, Pralinen oder die TheobromaCreme, diese Eigenkreationen kommen gut an. Und sie heben die Chocolaterie vom standardisierten Wettbewerb ab. Derzeit arbeitet Frau Ehmann mit ihren freundlichen Helferinnen im Service an einem eigenen Siegel, der die Chocolaterie als „Königlichen Lieferanten“ ausweist. Auch so lässt sich zum Ausdruck bringen, dass sie den Kunden zum König erhebt. Als überzeugtes Mitglied des Vereins Slow Food setzt sich die Schokoladenfrau gegen zu hohes Tempo, gegen Rastlosigkeit und gegen schnelle Profite zur Wehr. Wie sie ihre Kunden dazu anhält, sich mit Zeit und Muße dem Genuss hinzugeben, beispielsweise mit einer Tasse Trinkschokolade an einem ih- rer Bistro-Tische, so hält sie es auch mit den Themen Herstellung und Verkauf. „Ich nehme mir für alles, was ich meinen Kunden anbiete, viel Zeit“, sagt sie. Das gelte für Dekoration, Zusammenstellung und Weiterentwicklung des Sortiments ebenso wie für Eigenkreationen. „Es dauert oft sehr lange, bis die Details so stimmig sind, dass ich ‚Ja’ dazu sage.“ Dabei sei es ihr auch wichtig, 57 den Blick und die Offenheit für das Neue zu bewahren. Denn das begegne einem in der Schokoladenwelt immer wieder. Frau Ehmann hat ihr Geschäft 2005 in einem Alter eröffnet, in dem andere Menschen schon Rente beziehen. Sie beschreibt die vier Jahre bis heute als „die schönste und intensivste Zeit, die ich erlebt habe“. Helmuth Bischoff »Live, auf den Punkt, unter die Haut.« pro event live-communication ist eine Full-Service Agentur, die ganzheitlich denkt, integriert handelt, operativ umsetzt und seit 1993 erfolgreich am Markt agiert. Zum Leistungsspektrum gehört die Beratung rund um das Thema Live Kommunikation ebenso wie Konzeption, Kreation und die Umsetzung von Marketing-Events. Testen Sie uns. www.proevent.net Eines von sieben Unternehmen aus dem Netzwerk www.komplizen.com – ausgezeichnet vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg: „Dienstleister des Jahres” in der Kategorie „Herausragende Netzwerke und Kooperationen” 58 Menschen Impressum Rhein-Neckar Ausgabe | 10 - 11 / 09 2. Jahrgang 16.10.2009 4,90 t 09011 Ein Jahr Spitzencluster Jobmotor Biotechnologie Logistik und Spedition Wie mobil ist die Metropolregion? Berater des Mittelstands Warum Kunden alles aus einer Hand wollen econo Rhein-Neckar GmbH Geschäftsführer: Bernhard Klumpp Dudenstraße 12-26 68167 Mannheim Registergericht Mannheim HRB 704 188 www.econo-rn.de [email protected] Tel. 0621/392-2862 · Fax 0621/392-2890 Redaktionsleitung: Stefan Wagner (V.i.S.d.P.) impuls Verlags GmbH Dudenstraße 12-26 68167 Mannheim Tel. 0621/392-2807 · Fax 0621/392-2810 Redaktion: Matthias Schmitt, Kristian Klooß, Sabine Skibowski Autoren dieser Ausgabe: Martin Bernhard, Helmuth Bischoff, Martin Boeckh, Diane Keller, Jörg Keller, Heike Link, Nicole Pollakowsky, Bilder: Manfred Rinderspacher, Philipp Rothe Titelseite: Xmedias (Gestaltung), Fotolia, iStockphoto (Bilder) Anzeigen: Bernhard Klumpp (Anzeigenleitung) Tel. 0621/392-2862 · Fax 0621/392-2890 Peter Schwalbach Tel. 0621/392-2867 · Fax 0621/392-2890 [email protected] Jeannine Feuerabend Tel. 0621/392-2868 · Fax 0621/392-2890 [email protected] Vertrieb: Katrin Schepuck Tel. 0621/392-2862 · Fax 0621/392-2890 [email protected] Leserservice Tel. 0621/392-2800 · Fax 0621/392-1400 [email protected] Gestaltung/Technische Produktion: impuls Verlags GmbH, Mannheim Druck: ColorDruck Leimen Gutenbergstr. 4 69181 Leimen www.colordruck.de Erhältlich im ausgewählten Zeitschriftenhandel oder ganz bequem telefonisch anfordern unter 0621/392-2800 econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Namen und Nachrichten [ Die Metropolregion Rhein-Neckar werden künftig in Berlin als direkt gewählte Abgeordnete vertreten: Maria Böhmer (CDU), Alois Gerig (CDU), Olav Guttig (CDU), Klaus Hagemann (SPD), Stephan Harbarth (CDU), Egon Jüttner (CDU), Karl A. Lamers (CDU), Michael Meister (CDU), Norbert Schindler (CDU). Über die Landeslisten gewählte Abgeordnete sind: Doris Barnett (SPD), Lothar Binding (SPD), Fritz Kuhn (Grüne), Christine Lambrecht (SPD), Dirk Niebel (FDP), Birgit Reinemund (FDP), Gerhard Schick (Grüne), Michael Schlecht (Linke) und Kathrin Senger-Schäfer (Linke). [ Das „Manager Magazin“ hat be- richtet, dass die Gläubigerbanken der Heidelberger Druckmaschinen AG nach einem Nachfolger für den Aufsichtsratsvorsitzenden Mark Wössner suchen. Die Personalie stehe im Zusammenhang mit der angeblich geplanten Fusion von Heideldruck mit Manroland. [ Dr. Lutz Kleinholz wurde zum neuen Finanzvorstand des Verbandes der Hersteller von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen (VHitG e.V) gewählt. Kleinholz ist Vorstandsvorsitzender des Walldorfer eHealth-Spezialisten InterComponentWare AG (ICW). Er folgt auf Dr. Bernhard Thibaut von SAP Deutschland. [ Dr. Barbara Richter, Chefärztin der Klinik für Suchttherapie und Entwöhnung am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN), ist im August von den Chefärzten zur ärztlichen Direktorin gewählt worden. Damit vertritt sie in den kommenden fünf Jahren die medizinischen Belange innerhalb der Geschäftsleitung. Sie hat das Amt von Dr. Markus Schwarz übernommen. Neue stellvertretende ärztliche Direktorin ist Dr. Angelika AbramsPolster, Chefärztin des Gerontopsychiatrischen Zentrums (GZ). [ Ex-SAP-Chef Henning Kager- mann sitzt ab Ende Oktober in dem einem Aufsichtsrat vergleichbaren „Board of Directors“ des indischen „Führender Ko Kopf pf des Pe Personalw rsonalwesens“ esens“ Die Betriebswirtschafterin Professor Dr. Jutta Rump, geschäftsführende Leiterin des „Instituts für Beschäftigung und Employability“ an der Fachhochschule Ludwigshafen, ist von wissenschaftlichen Experten, Lesern und der Redaktion der Fachzeitschrift „Personalmagazin“ unter die „vierzig führenden Köpfe des Personalwesens“ gewählt worden. Sie hatte diese, nur alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung bereits 2007 erstmals erhalten. Bild: FH Ludwigshafen IT-Konzerns Wipro. Wipro ist mit rund 100 000 Mitarbeitern das zweitgrößte IT-Unternehmen Indiens. [ Roland Hartung gibt den Vorsitz im Verwaltungsrat der Mannheimer Abendakademie ab. Der ehemalige CDU-Stadtrat und frühere Vorstandschef der MVV Energie AG, der sich seit 1967 für die Mannheimer Abendakademie engagiert, übernimmt den stellvertretenden Vorsitz des Verwaltungsrates. Zur neuen Vorsitzenden wurde Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer einstimmig gewählt. [ Das Landgericht Kaiserslautern hat den früheren Geschäftsführer der Hafenbetriebe Ludwigshafen, Sigurd Kunkel, zu fünf Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte sich von Firmen hatte schmieren lassen. [ Die Ehrenvorsitzende des Natur- schutzverbandes BUND, Angelika Zahrnt, erhält den Deutschen Umweltpreis 2009. Die 65-Jährige aus Neckargemünd (Rhein-NeckarKreis) werde für ihr außergewöhnliches Engagement im Umwelt- und Naturschutz geehrt, teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück mit. Der Deutsche Umweltpreis wird seit 1993 jährlich vergeben und prämiert vorbildliche Leistungen im Umweltschutz. [ Am 20. Mai hat der Gemeinderat der Stadt Heidelberg auf Vorschlag des Oberbürgermeisters beschlossen, Dr. h.c. Manfred Lautenschläger mit der Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg zu ehren. Die Richard-Benz-Medaille für Kunst und Wissenschaft erhalte Lautenschläger für sein außerordentliches, vielfältiges Engagement für Heidelberg, so die Begründung. [ Michael Bader (51) hat das Speyerer Fachgeschäft Mattner übernommen. Der auf Käse spezialisierte Lebensmittelladen war zuvor 85 Jahre lang von der Familie Mattner geführt worden. Gegründet von den Brüdern Otto und Karl Mattner, war das Geschäft seit den 60er Jahren in den Händen Herbert Menschen Mattners, seit kurz vor der Jahrtausendwende in den Händen seiner Tochter Lisa. Der Laden in der Gilgenstraße wird künftig Käse Bader heißen. [ Professor Dr. Jürgen Abend- schein löst Daniela Hermann als Präsidentin des Rotary Clubs Deidesheim-Mittelhaardt ab. Neuer Vizepräsident ist Reimer Wittenberg, neue Sekretärin Anja Hauss. Clubmeister ist weiterhin Dr. Helmut Witteler und Schatzmeister Wilhelm Deiters. [ Der Jesuitenpater Johann Sper- mann (41) ist seit September neuer Leiter des Heinrich-Pesch-Hauses in Ludwigshafen. Das katholische Bildungshaus war bislang von Pater Tobias Karcher geleitet worden. Karcher übernimmt für seinen Orden eine Bildungseinrichtung in der Schweiz, das Lassalle-Haus der Jesuiten im Kanton Zug. [ Jürgen Schwiezer (64) wird den Pharmakonzern Roche zum Jahresende verlassen. Zuletzt leitete er in Basel das Diagnostikgeschäft des Unternehmens. In Mannheim war Schwiezer jahrelang Chef der deutschen RocheTochtergesellschaft. Als Gründe für den Rückzug nannte Schwiezer gegenüber dem Mannheimer Morgen seinen im November anstehenden 65. Geburtstag. Darüber hinaus habe es bei Roche eine große Umstrukturierung gegeben, weshalb ein Abschied zu diesem Zeitpunkt sinnvoll sei. Bis Jahresende wird Schwiezer noch in Basel arbeiten. Danach wird er in Weinheim mit seiner Frau den Ruhestand genießen. scherau, und Vorstandsmitglied Dr. Harald Schwager. Die Verbundstandorte in Ludwigshafen und im belgischen Antwerpen sind die größten Produktionsstandorte der BASF in Europa. [ Dr. Werner Brandt, Mitglied des [ Der Speyerer Oberbürgermeis- Vorstands und Finanzchef der SAP AG, hat einen Sitz im Vorstand des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar (ZMRN e.V.) übernommen. Er folgt auf Professor Dr. Claus E. Heinrich, der bereits im April 2009 den ZMRN-Vorstandsvorsitz an das BASF-Vorstandsmitglied Dr. Harald Schwager abgegeben hatte. Mit Beendigung seiner Tätigkeit als SAP-Vorstandsmitglied stellte Heinrich auch seinen Vorstandssitz im ZMRN e.V. zur Verfügung. [ Beim internationalen Weinwettbewerb „Pinot Challenge 2009“ sind der Geschäftsführer der Weingut Heitlinger GmbH, Claus Burmeister, und Kellermeister Jürgen Kern gemeinsam mit dem Gesellschafter Heinz Heiler für einen ihrer Spätburgunder und einen ihrer Weißburgunder ausgezeichnet worden. [ Der belgische Kronprinz Philip- pe und der belgische Außenminister Yves Leterme haben Anfang September den BASF-Standort in Ludwigshafen besucht. Sie trafen dort den Vorsitzenden des Aufsichtsrats der BASF SE, Eggert Vo- ter Werner Schineller (61) wird nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Dies sagte er der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“. Die Amtszeit des gebürtigen Speyerers endet am 31. Dezember 2010. [ Saori Dubourg (38) übernimmt ab 1. November die Leitung des BASFBereichs Regional Functions & Country Management Asia Pacific mit Sitz in Hongkong. Der derzeitige Bereichsleiter Dr. Tilman Krauch (47) wechselt zu Jahresanfang in den Bereich Construction Chemicals. Dr. Bernhard Hofmann (57), der bisher für diesen Bereich verantwortlich war, tritt Ende 2009 in den Ruhestand. [ Jan Morgenstern, Rechtsanwalt und Fachanwalt für IT-Recht, hat mit der Rechtsanwältin Dr. Carolin Hevert in Speyer die Kanzlei MH Rechtsanwälte gegründet. Sie ist auf Internet, IT, Medien und E-Commerce sowie Arbeitsrecht und gewerblichen Rechtsschutz spezialisiert. [ Klaus Kämpfe-Burghardt hat beim Mannheimer Verlag Bibliographisches Institut AG die neu ge- Dr. Rossa & Partner Zahnärzte 59 schaffene Position des Marketingund Vertriebsvorstands übernommen. Marion Winkenbach übernimmt als verlegerische Geschäftsführerin die Programmverantwortung bei den Verlagen Sauerländer, Artemis & Winkler, Albatros und Patmos. Neuer Finanzvorstand beim Bibliographischen Institut ist Timo Blümer. Der 36-jährige Manager war bisher kaufmännischer Leiter der Cornelsen Holding in Berlin. Er folgt auf Hans-Jörg Düllmann, der den Verlag auf eigenen Wunsch verlässt. „Sprecher des Vorstands“ bleibt auch in der neuen Zusammensetzung des Mannheimer Vorstandsgremiums Ulrich Granseyer. [ Stefan Fink, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Vorderpfalz, wechselt zum April 2010 als Mitglied des Vorstandes zu den Vereinigten Sparkassen des Stadt- und Landkreises Ansbach in Bayern. Der 48-Jährige ist bei der Sparkasse Vorderpfalz im Rang eines Direktors für mehrere Ressorts – unter anderem Rechnungs- und Personalwesen sowie Öffentlichkeitsarbeit – zuständig. [ Sebastian Damm ist Geschäftsführer der Bioenergieregion H.O.T. (Hohenlohe-Odenwald-Tauber). Der 30-Jährige hat die Aufgabe, ein Netzwerk um das Thema Erneuerbare Energien aufzubauen und die Ziele des Projekts „Bioenergie-Region“ umzusetzen. Die Behandler des Kompetenzzentrum für moderne Zahnheilkunde Sprechstunden: Montag bis Fr Freitag eitag 7.30 bis 20.30 Uhr Sprechstunden: Samstag 9.00 bis 16.00 Uhr Ø 15 Minuten Wartezeit Mundenheimer Str. 251 67061 Ludwigshafen Telefon: 0621/562666 Telefax: 0621/581979 [email protected] www.dr-rossa-partner.de 60 Werbung Mal richtig schenken Die ersten Adventskalender liegen in den Supermarktregalen. Und auch in den Unternehmen beginnen die Weihnachtsplanungen. Dabei gilt es auch, mögliche Fallstricke zu vermeiden K urz vor Weihnachten stapeln sich auf den Büroschreibtischen wieder die Geschenke aufmerksamer Geschäftspartner. Kalender und Weinflaschen gehören dabei zu den üblichen Präsenten. Während solche Kleinigkeiten in der Regel als wenig bedenkliche Aufmerksamkeit geduldet werden, gibt es jedoch immer wieder Fälle, in denen Geschäftsleute und Arbeitnehmer diese Präsente nicht ohne Bedacht und im Zweifelsfall auch nicht ohne Rücksprache mit dem Vorgesetzten annehmen sollten. Dies gilt zum Beispiel, wenn Kunden oder Geschäftspartner ihre weihnachtlichen Gaben an die Privatadresse des Mitarbeiters eines Unternehmens schicken. Dies gilt auch, wenn Geschenke den gängigen Rahmen sprengen. Wie dies vor allem für unbedarfte Mitarbeiter enden kann, zeigt ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Rheinland-Pfalz aus dem Januar dieses Jahres (AZ 9 Sa 572/08). Der konkrete Fall: Ein Personalleiter hatte ein Bundesligaticket von einer Personalvermittlung angenommen, mit der sein Unternehmen zusammenarbeitete. Es handelte sich um einen Platz in der VIP-Lounge. Der Wert: 250 Euro. Der Arbeitgeber sprach seinem Mitarbeiter daraufhin die Kündigung aus. Der Personalleiter indes reichte eine Kündigungsschutzklage ein. Das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz gab dem Arbeitgeber Recht. Die Begründung der Richter: Wenn ein Geschenk den Wert eines üblichen Gelegenheitsgeschenks wie zum Beispiel einer Flasche Wein erheblich übersteige, bestehe der Verdacht der Käuflichkeit. Der bloße Anschein, dass ein Mitarbeiter in einer besonderen Vertrauensstellung bei seinen Entscheidungen nicht allein die Interessen seines Arbeitgebers vertrete, reiche für die Kündigung PlakatWerbung, die „knallt” aus. Das so genannte Schmiergeldverbot verlange nicht, dass der Mitarbeiter sich tatsächlich habe beeinflussen lassen. Eindeutige gesetzliche Regelungen gibt es zwar nicht. Die meisten großen Unternehmen regeln den Umgang mit Geschenken aber in ihren Corporate Governance Kodizes. In denen ist die Annahme von Geschenken entweder verboten oder zumindest eindeutig geregelt. Für Mittelständler und Kleinbetriebe empfiehlt es sich ebenfalls, Regeln für den Umgang mit Präsenten auszuarbeiten. Denn so können Missverständnisse vermieden werden. Außenwerbung ist unser Metier – lokal oder bundesweit und auf Ihren Bedarf zugeschnitten. Unsere besondere Stärke: die Beratung im regionalen Einsatz von Großflächen, Litfaßsäulen und anderen Werbeträgern – welche Standorte, welche Leistungsmerkmale sind für Ihre Werbung genau richtig? Wie können Sie auch kurzfristig, aktionsbezogen das Medium Plakat einsetzen? Wir freuen uns auf ein Gespräch und beraten Sie gerne. Melden Sie sich einfach per E-Mail oder per Telefon! NeuWerbung GmbH Waldgartenstrasse 21 68642 Bürstadt Telefon +49(0)6206 9820-20 [email protected] www.neuwerbung.de Als Richtschnur, ob ein Geschenk akzeptabel ist oder nicht, empfehlen Experten wie der Heidelberger Fachanwalt für Arbeitsrecht Michael Eckert den Beschenkten, sich zu fragen: Ist die Zuwendung so groß, dass berufliche Entscheidungen dadurch beeinflusst werden könnten? Als monetären Richtwert nennt Eckert 20 bis 30 Euro. Diese Beträge liegen nahe an jenen Werten, mit denen auch die Besteuerung von Geschenken gesetzlich geregelt wird. Geschenke können als Betriebsausgaben gewinnmindernd geltend gemacht werden. Dabei gilt aber prinzipiell (siehe auch Kasten): Sachgeschenke an Geschäftsfreunde gelten nur dann als Betriebsausgaben, wenn die Kosten aller Geschenke an den gleichen Empfänger im Wirtschaftsjahr nicht mehr als 35 Euro betragen. Wird diese Grenze überschritten, sind Geschenke an den betreffenden Empfänger nicht als Betriebsausgaben absetzbar. Darüber hinaus ist wichtig, dass Zuwendungen nur dann als Geschenke gelten, wenn sie nur allgemein die Geschäftsbeziehungen fördern sollen. Steht den Zuwendungen allerdings eine Gegenleistung gegenüber, zum Beispiel die Vergabe eines Auftrags, wird sie als Schmiergeld beziehungsweise als „Schmiergeschenk“ bewertet. Zugaben zu einer Hauptware gelten ebenfalls nicht als Geschenke. Absetzbar sind Geschenke überdies nur dann, wenn sie zeitnah und fortlaufend besonders aufgezeichnet und auf einem besonderen Konto verbucht werden. Die Belege einfach nur zu sammeln oder sie geordnet abzuheften, reicht nicht aus. Seit 2007 haben Unternehmen, die besonders gerne und besonders ausgiebig schenken, im Übrigen die Möglichkeit, ihre Firmenpräsente pauschal mit 30 Prozent zu versteuern. Für Unternehmen, die diese Option wählen, fällt die Pauschal- steuer allerdings für sämtliche Geschenke an, die sie ihren Geschäftsfreunden in dem betreffenden Geschäftsjahr machen. Halten sich Unternehmen hingegen durchgängig an die Grenze von 35 Euro netto pro Person und Jahr, brauchen sie sich mit der neuen Pauschalsteuer im Grunde nicht weiter zu beschäftigen. Dennoch kann die Wahl der Pauschalsteuer, zum Beispiel durch die Marketingbrille gesehen, sinnvoll sein. Denn wenn ein Unternehmen sich tatsächlich für die Pauschalbesteuerung entscheidet, trifft den Beschenkten keine Steuerpflicht mehr. Dies muss dem Geschäftspartner oder Kunden auch mitgeteilt werden. Ein kleines visitenkartengroßes Zettelchen zwischen Geschenkpapier und Geschenkband gesteckt reicht aus. Und die dezente Mitteilung, dass die Flasche Qualitätswein bereits versteuert ist und der Beschenkte daher von seiner bestehenden Versteuerungspflicht befreit sei, wird der Geschäftsfreundschaft kaum schaden. KrK DAS GESCHENK ALS BETRIEBSAUSGABE Es gilt die 35-Euro-Geschenke-Grenze Kundengeschenke werden nur dann als Betriebsausgabe anerkannt, wenn sie 35 Euro pro Empfänger in einem Kalenderjahr nicht übersteigen (§ 4, Abs. 5, S. 1, Nr. 1, EStG). Die übernommene Pauschalsteuer erhöht den Wert des Geschenks nicht. Geschenke an Angehörige eines Geschäftsfreundes gelten als diesem zugewandt. Es gilt die 40- und 44-Euro-Freigrenze Es gibt Freigrenzen für Gelegenheitsgeschenke an Arbeitnehmer (40 Euro) und Sachzuwendungen (44 Euro pro Monat). Daneben besteht die 30-prozentige Pauschalierungsmöglichkeit. Wahl- ohne Widerrufsrecht Schenker können das Wahlrecht zur Pauschalierung nur einheitlich für alle Zuwendungen im Wirtschaftsjahr ausüben (§ 37b Abs. 1 Satz 1 EStG). Das ausgeübte Wahlrecht kann nicht widerrufen werden. Kostenberechnung In die 35-Euro-Grenze einzubeziehen sind auch die Kosten der Kennzeichnung des Geschenks als Werbeträger, zum Beispiel durch eine Gravierung. Bei Unternehmern, die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, ist die 35-Euro-Grenze netto zu rechnen. Rabatte, Boni oder Skonti mindern den Wert des Geschenkes entsprechend. Transportkosten zum Empfänger sowie Verpackungskosten werden nicht mit in die Wertgrenze eingerechnet. Außer es handelt sich um eine Geschenkverpackung, die wertmäßig ins Gewicht fällt. Streuwerbeartikel sind keine Geschenke Sachzuwendungen, deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten 10 Euro nicht übersteigen sind keine Geschenke. Bewirtungen zählen nicht als Geschenk Die Teilnahme an geschäftlich veranlassten Bewirtungen wird nicht vom § 37b EStG erfasst. WIR WOLLEN SCHÜTZEN WAS WIR LIEBEN ... umweltfreundliche, nachhaltige und verantwortungsvolle Druckproduktion ... Druck, Medien und Umwelt – wie Sie JETZT Zeichen setzen können: www.ninodruck.de 62 Maschinenbau Reisepass für Maschinen Die Neue Maschinenrichtlinie der Europäischen Union tritt Ende des Jahres in Kraft. Maschinenbauern, die sich nicht daran halten, drohen empfindliche Strafen S ie ist 63 DIN-A4-Seiten lang und soll für mehr Rechtssicherheit im Binnenmarkthandel sorgen: Die Neue Maschinenrichtlinie (NMR) der Europäischen Union. Ab dem 29. Dezember müssen die von ihr betroffenen Unternehmen die Richtlinie anwenden. Wer nach dem Stichtag Maschinen verkauft, die der NMR nicht entsprechen, dem drohen Strafen auf Basis des nationalen Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes (GPSG): Geldbußen in fünfstelliger Höhe oder gar ein Vertriebsverbot bis hin zum Rückruf. Hinzu tritt der mögliche Imageverlust, den Unternehmen er- Blech ist unsere Stärke leiden können. Denn die Missachtung des Gesetzes wird durch Internetveröffentlichungen europaweit schnell bekannt. Das Hauptproblem der Unternehmen bei der Umsetzung: „Die Richtlinie ist schwer zu lesen“, sagt Ulrich Kessels, Fachmann auf dem Gebiet der CE-Zertifizierung. Deshalb arbeitet nach Aussage des Experten Hans Ostermann eine Arbeitsgruppe bei der EU-Kommission derzeit daran, einen leichter verständlichen Leitfaden zu verfassen. Das Dokument sollte eigentlich schon Ende des vergangenen Jahres erscheinen. Doch die Vereinfachung des Richtlinientextes ist so einfach nicht: Experten rechnen mit 350 bis 400 Seiten an Erläuterungen. Deren Fertigstellung wird wohl frühestens im Jahr 2010 erfolgen. „Die Richtlinie ist sehr verschlüsselt“ Blechv Blec hverarbeitun erarbeitung g Rohrve Rohr verarbeitung rarbeitung Schw Sc hwei eiß ßarbeit arbeiten en Laserbearbeitung Laserbear beitung Bear Be arbe beit itun ung g al alle lerr Bl Blec echa hart rten en Aluminium, Stahl Aluminium, Stahlblech blech,, Edels Edelstahl tahl Kompete Kompe tent nter er Anspr Ansprechpar echpartner tner in Sach Sachen en Lade Ladenbau nbau und Büro rom möbelherst belherstellung ellung Rolf Würt rtele ele BlechBlec h- und Rohr Rohrve verrabeitung rrabeitung Am Zu Zuckerbaum ckerbaum 20 74925 Epf Epfenbach enbach Tel.l.:: 0 72 63 / 40 Te 40 08 08 53 53 E-Mail: E-M ail: inf info@r o@rolf-wuer olf-wuerte tele le.de .de www.rolf-wuertele.de So lange können die Unternehmen allerdings nicht warten. Wer noch nicht mit der Umsetzung der neuen Richtlinie begonnen hat, dem droht die Zeit davonzulaufen. „Ein Unternehmen mit 2000 Mitarbeitern, das jetzt erst anfängt, muss sich auf die Hinterbeine stellen, damit es das bis Jahresende noch schafft“, sagt Ulrich Kessels. Als die EU-Kommission die neue Richtlinie im Jahr 2006 verabschiedete, schrieb sie sich hehre Ziele auf die Fahnen: mehr Arbeitsschutz, sicherere Maschinen und Anlagen, mehr Rechtssicherheit für Kunden und Unternehmen, weniger Bürokratie, mehr Klarheit. Doch gerade an der Klarheit mangelt es. Das musste auch der Produktsicherheitsbeauftragte Thomas Scheuermann feststellen, der bei der Mosca AG für die Umsetzung der neuen Richtlinie verantwortlich ist: „Die Richtlinie ist sehr verschlüsselt.“ Das Unternehmen aus Waldbrunn im Neckar-OdenwaldKreis produziert mit rund 600 Mitarbeitern Umreifungsmaschinen und recyclingfähige PP- und PETBänder. Scheuermann und seine Kollegen haben sich zunächst durch Bücher und bei Seminaren über die Neue Maschinenrichtlinie informiert. Jetzt lässt sich der Mittelständler vom TÜV und von der Berufsgenossenschaft bei der Umsetzung der neuen Richtlinie beraten. „Wir wollen unserem Ruf als globaler Technologieführer mit hohem Qualitätsanspruch auch in Zukunft gerecht werden“, sagt Scheuermann. „Deshalb nehmen wir die Sache sehr ernst.“ Für Michael Rehberg, Leiter des Bereichs „Produktsicherheit“ bei der Heidelberger Druckmaschinen AG, bringt die Neue Maschinenrichtlinie „kein Mehr an Sicherheit, sondern ein Mehr an Bürokratie“ mit sich. Nach seinen Worten hat sein Unternehmen bisher schon auf ein sehr hohes Sicherheitsniveau bei Druckmaschinen geachtet. „Die neue Richtlinie bedeutet für uns einen sehr hohen formellen Aufwand.“ Auch für die mittelständische Maschinenfabrik Eirich in Hardheim (Neckar-Odenwald-Kreis) bedeutet die neue Richtlinie mehr Arbeit. Die Mehr-Kosten könne man nicht komplett über die Preise an die Kunden weitergeben, sagt Gerhard Berlin, Leiter für Technische Dokumentation. Bei aller Kritik: An dem Sinn der neuen Richtlinie zweifelt kaum jemand. „Wir halten die Maschinenrichtlinie für eine Erfolgsstory“, sagt Thomas Kraus vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA). „Es wird gesagt, dass sich das Sicherheitsniveau durch die neue Richtlinie verbessert“, merkt hingegen Thomas Mössner von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund an. Und trotz aller bestehender Schwierigkeiten hat auch Berater Ulrich Kessels bei den Unternehmern „ein großes Verständnis für die NMR“ festgestellt. Der Begriff „Maschine“ wird weiter gefasst „Mit der Maschinenrichtlinie ist es bereits seit 1993 möglich, nach einer einzigen Vorschrift Maschinen in der gesamten EU zu verkaufen“, sagt Kessels. Seitdem diese europäische Richtlinie gilt, sind die einzelstaatlichen Regelungen der EU-Länder hinfällig. Mit der Maschinenrichtlinie erhielten die Produkte eine Art Reisepass, mit dem sie in der Europäischen Union problemlos Grenzen überwinden können. Doch die Richtlinie ist allmählich in die Jahre gekommen. Mit der Neufassung wurde sie heutigen Erfordernissen angepasst. Eine der gravierendsten Änderungen: der Anwendungsbereich wurde erweitert. So werden jetzt auch konkrete Regelungen für „unvollständige Maschinen“ eingeführt. Lastaufnahmemittel, Ketten, Seile, Gurte für den Hebebetrieb müssen die gleichen Sicherheitsstandards wie Maschinen erfüllen. Das bedeutet, dass auch für diese eine Risikobeurteilung vorgeschrieben ist. Dazu kommen eine Betriebsanleitung, die Hersteller künftig mit ihren Produkten ausliefern müssen, die CE-Kennzeichnung und die EG-Konformitätserklärung. „Reichte bei unvollständigen Maschinen früher oft ein DIN-A4-Blatt, müssen die Hersteller heute umfangreiche Dokumentationen erstellen“, sagt Thomas Kraus vom VDMA. Besonders die Risikobeurteilung in der Neuen Maschinenrichtlinie hat es in sich. Nach den Worten des beratenden Ingenieurs Hermann Kagerer der Münchner Firma Aerolog fängt hier das „babylonische Sprachengewirr“ in der Richtlinie an. Die alte Maschinenrichtlinie spricht von Gefahrenanalyse, was allerdings auf einem Übersetzungsfehler beruht. Im Arbeitsschutz spricht man dagegen von Gefährdungsbeurteilung. Während bei der Gefährdungsbeurteilung Gefährdungen betrachtet werden, die im Einsatz vor Ort, das heißt beim Maschinenbetreiber, auftreten, versteht man unter Gefahrenanalysen das Analysieren von Gefährdungen, die von der Maschine selbst ausgehen können. In der neuen Richtlinie wird die bisherige Gefahrenanalyse durch den richtigen Begriff „Risikobeurteilung“ ersetzt und das Vorgehen des Konstrukteurs festgelegt. Künftig muss der Hersteller bereits vor dem Bau einer Maschine, das heißt in der Planungs- und Konstruktionsphase, deren Sicherheitsund Gesundheitsschutzanforderungen ermitteln. Erst dann darf gefertigt werden. Sicherheit und Unfallverhütung stehen also im Mittelpunkt. Denn jeder Unfall ist einer zuviel. Nach den Worten von Stefan Boltz, stellvertretender Pressesprecher der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V., sind die Unfallzahlen in der gewerblichen Wirtschaft seit Jahren konstant. So wurden der Versicherung im Jahr 2007 rund 51 000 Unfälle an ortsfesten Maschinen gemeldet, davon 25 tödliche. Die Gesamtzahl der Unfälle im Zusammenhang mit Maschinen im gewerblichen Bereich summiert sich gar auf rund 160 000, fast hundert der davon Betroffenen überlebten nicht. Erschreckend sind für Boltz allerdings die Ergebnisse einer Studie des Hauptverbands der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG). Danach wurden an mindestens 37 Prozent aller stationären Industriemaschinen Schutzeinrichtungen absichtlich unwirksam ge- macht. Die Manipulatoren wollten sich dadurch die Arbeit erleichtern oder diese beschleunigen. „Die Zahlen für die Jahre 1998 bis 2004 zeigen, dass sich mehr als 400 000 Unfälle an scheinbar fehlerfrei arbeitenden Maschinen ereigneten“, stellte Dr. Walter Eichendorf, stellvertretender HVBG-Hauptgeschäftsführer, fest. Das waren fast zwei Drittel aller Unfälle an stationären Industriemaschinen. Deshalb untersuchten berufsgenossenschaftliche Forscher die Manipulationen an Maschinen genauer. „Die große Mehrzahl der manipulierten Maschinen ist neueren Baujahrs. Wir haben es hier also nicht mit veralteter Technik zu tun“, sagt Projektleiter Dr. Kai Lüken. Viele Maschinenlieferanten hätten ihre Kunden sogar auf Möglichkeiten zu manipulieren hingewiesen und teilweise das geeignete Werkzeug mitgeliefert. An diesem Problem setzt die Neue Maschinenrichtlinie an. In die Risikobeurteilung fließt der gesamte Lebenszyklus einer Maschine ein, von der Montage über die Wartung bis zur Demontage. Und auch die nicht korrekte Bedienung der Maschine muss berücksichtigt werden. Im Idealfall sollen so auch gefährliche Manipulationen von vornherein ausgeschlossen werden. Wir sind ein Großhandel für NE-Metalle und haben ein breit gefächertes Lagersortiment an Aluminium, Kupfer, Messing, Rotguss, Bronze und Edelstahl. Besuchen Sie uns, auf unser unserer er NEUEN Homepage: www.geier-metalle.de -metalle.de Mit unserem umfangreichen Maschinenpark mit ■ 4 Plattensägen (bis zu einer Dicke von 200 mm) und ■ 4 Bandsägeautomaten (bis zu einem Durchmesser von 800 mm) sind auch größere Stückzahlen kein Problem. Für jede Schraube einen Sicherungsring In der Praxis steckt hierbei der Teufel oft im Detail. Das musste auch Hubert Brormann von Haver & Boecker, einem Hersteller von Sondermaschinen aus dem westfälischen Oelde mit weltweit mehr als 2000 Mitarbeitern, feststellen. Nach der Neuen Maschinenrichtlinie müssen die Haver-und-Boecker-Maschinen in Teilbereichen über so genannte „unverlierbare Schrauben“ verfügen. Jede Schraube wird deshalb mit einem Sicherungsring versehen. Anlagen, die im Freien stehen, müssen über einen Blitzschutz verfügen. „Alles in allem hat uns die Umstellung auf die Neue Maschinenrichtlinie bisher rund 200 000 Euro gekostet. Am Ende werden es etwa 250 000 sein“, sagt Brormann. „Aber das ist es uns wert. Denn da geht es um Menschenleben.“ Martin Bernhard METALLE & EDELSTAHL GEIER Metall- und Stahlhandel GmbH Postfach 810366 68203 Mannheim Marie-Curie-Straße 5 68219 Mannheim-Rheinau Telefon: (06 21) 8 04 38-0 Telefax: (06 21) 8 04 38-43 E-Mail: [email protected] www.geier-metalle.de Unser Service – Ihr Vorteil Anzeige Potenziale nutzen In den meisten Unternehmen schlummern Möglichkeiten, das Working Capital zu optimieren und die Liquidität zu verbessern. Allerdings ist es schwierig, sie zu entdecken. Die HVB bietet Firmenkunden eine Analyse auf Basis verschiedener von bankeigenen Spezialisten entwickelten Software-Tools. Zunächst werden vorhandene Daten, wie etwa Bilanzen, eingegeben. Dann erfolgen eine Auswertung und eine Gesamtdarstellung des Ist-Zustands. Dieser wird mit Branchendaten, zum Beispiel von der Bundesbank, abgeglichen. Beispiel: Die Analyse ergibt, dass die durchschnittliche Debitorenlaufzeit beim Kunden 25 Tage beträgt. Branchenüblich sind jedoch 19 Tage. Mittels der SimulationsTools kann nun errechnet werden, welche Einsparung eine Verkürzung der Debitorenlaufzeit ergibt und welche Auswirkungen dies auf den Cashflow und die Kreditlinie hat. Zudem können negative Entwicklungen wie Umsatzrückgänge simuliert werden. Von links: Direktor Heiko Then, 44, ist als Leiter des Regionalbereichs Südwest der HypoVereinsbank für mittelständische Unternehmen in Mannheim, Karlsruhe, Offenburg und Freiburg und Direktor Michael Knoll, 45, ist Leiter der Niederlassung Rheinland-Pfalz-Saar mit Partner des Mittelstands Das Ergebnis wird in Form einer Powerpoint-Präsentation dargestellt. Danach wird gemeinsam eine Strategie entwickelt, wie das gewonnene Working Capital genutzt werden kann. Kontakt Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat zu einer HypoVereinsbank Corporate Banking Für Rheinland-Pfalz-Saar Michael Knoll Kaiser-Wilhelm-Straße 23 67059 Ludwigshafen [email protected] Tel.: (0621)/ 5908-241 Fax: 0621/ 5908-388 Für Baden Mathias Heinke C 1, 3 68159 Mannheim [email protected] Tel. (0621) 5908-360 Fax: (0621) 5908-570 www.hvb.de/coporatebanking „Renaissance des Kernbank-Prinzips“ geführt. Das verlangt einen offenen Dialog zwischen Unternehmen und Bank I n Krisen rücken Partner enger zusammen. So erleben wir es auch dieser Tage zwischen Banken und Unternehmen. Galten noch unlängst die günstigsten Konditionen als ausschlaggebendes Kriterium für eine Zusammenarbeit, treten heute andere Werte an deren Stelle. Heiko Then, Regionalbereichsleiter der HypoVereinsbank (HVB) für das Firmenkundengeschäft in Deutschlands Südwesten, Michael Knoll, Leiter der Niederlassung RheinlandPfalz-Saar und Mathias Heinke, Lei- ter der Niederlassung Baden, bewerten die aktuelle Situation und geben einen Ausblick auf die Herausforderungen der nächsten Zeit. Herr Then, viel ist in letzter Zeit spekuliert worden über die Rückkehr der guten, alten „Hausbank“. Können Sie sich dem anschließen? ® Heiko Then: Auf jeden Fall! Denn gerade die derzeitige Krise zeigt doch, wie wichtig Transparenz, Vertrauen und Verlässlichkeit zwischen Banken und Unternehmen sind. Alles Werte, die in einer engen Beziehung selbstverständlich sind. Nennen Sie es nun „Hausbank“ oder „Kernbank“ – ich denke, wir werden zu einer noch engeren Partnerschaft kommen. Ich würde das als „Renaissance des Kernbank-Prinzips“ bezeichnen. Und was zeichnet dieses neue „Kernbank-Prinzip“ aus? Anzeige Dies ist derzeit nicht der Fall. ® Mathias Heinke: Und wir vergeben selbstverständlich weiterhin Kredite! Das Kreditgeschäft ist und bleibt unser Kerngeschäft. Wir sind in der komfortablen Situation, über eine hohe Eigenkapitalausstattung zu verfügen und können daher auch „liefern“. Aber wir schauen heute bei der Kreditvergabe noch genauer hin: auf das Geschäftsmodell, die Eigenkapitalausstattung und besonders auf die Liquidität. Das ist schlichtweg notwendig, damit wir unsere Risiken so früh wie möglich einschätzen können. Die Kreditfinanzierung wird also für alle Unternehmen schwerer. Wird sie auch teurer? n im Südwesten Deutschlands verantwortlich, Direktor Mathias Heinke, 39, ist Leiter der Niederlassung Baden mit Sitz Sitz in Ludwigshafen, Saarbrücken, Mainz und Koblenz. Bilder: Rinderspacher ® Mathias Heinke: Für uns ist ausschlaggebend, dass wir dem Kunden klar mitteilen, welche Erwartungshaltung er an uns und wir an ihn haben können – also eine in beide Richtungen offene, transparente Kommunikation. Gleichzeitig wollen wir keine Stellung als „08/ 15-Bank“, die nur mal für einzelne – meist Kreditgeschäfte – hinzugezogen wird. Und wir wollen nicht nur Produktlieferant, sondern auch Berater beziehungsweise Sparringspartner für die strategischen Entscheidungen unserer Kunden sein. ® Michael Knoll: Dazu gehört eine Diskussion über Marktchancen, über Produkte, aber auch über die Herausforderungen der Zukunft. Und dazu gehört unsere Beratung über die Finanzierungsstruktur des Kunden ebenso wie über die Finanzierungssicherheit. Für all dies stehen uns ein großes Branchen-Knowhow, ein gut ausgebildetes und motiviertes Beraterteam und sehr gute Analysetools zur Verfügung. Können Sie uns für diese Tools ein Beispiel geben? ® Michael Knoll: Gerne! Wir bieten zum Beispiel ausgefeilte Instrumente zur Analyse der Liquiditätsund Cash Flow-Entwicklungen, die inzwischen Grundlage jeder Finan- zierung sind. So wollen wir einen Mehrwert bieten, der über das klassische Banking hinaus geht. Zum klassischen Banking gehört nach dem Verständnis der Kunden vor allem das Kreditgeschäft. Hier geht das Gespenst der „Kreditklemme“ um. Berechtigt? ® Heiko Then: Lassen Sie mich zunächst den Begriff sauber definieren, weil er oftmals in verschiedenen Kontexten unterschiedlich benutzt wird. Eine „Kreditklemme“ ist eine Situation, in der betriebswirtschaftlich sinnvolle Investitionen von Unternehmen durch Banken nicht mehr finanziert werden. Gesundheitscheck Dass es für Unternehmen wichtig ist, ihre eigenen Stärken und Schwächen zu kennen, steht außer Frage. Interessant wird es, wenn der Finanzierungspartner diese Analyse vornimmt. Seit kurzem bietet die HypoVereinsbank ausgewählten Kunden eine detaillierte Betrachtung ihres Unternehmens an und gewährt ihnen damit einen ganz anderen Einblick in ihre strategische Aufstellung. Unter dem Begriff STAR – kurz für Strategic Analysis & Research – werden verschiedene Analysen des Unternehmens durchgeführt und im „STARBook“ abschließend präsentiert. Kern dabei ist neben der Betrachtung des Marktumfelds eine individuelle SWOT-Analyse, die Errechnung verschiedenster Kennzahlen, auch im Branchenvergleich, und der Working Capital Check (siehe Spalte links). Die Ergebnisse werden mit den strategischen Zielen des Kunden zusammengebracht und so ermittelt, ob die aktuelle Finanzierungsstruktur diese Strategie auch mitträgt. Die sogenannte Sensitivitätsanalyse wiederum betrachtet verschiedene Szenarien in der Zukunft, wie sich zum Beispiel Veränderungen des Marktes auf das Unternehmen auswirken. Ein Team von Spezialisten in der Bank kann so zusammen mit dem Kundenbetreuer optimale Lösungsvorschläge erarbeiten, die dem Kunden unter anderem als Grundlage für Investitionsentscheidungen dienen können. ® Michael Knoll: Generell stellen wir fest, dass im Zuge rückläufiger Investitionen auch die Kreditnachfrage zurückgegangen ist. Trotzdem ist es für viele Unternehmen schwerer geworden, überhaupt Kredite zu erhalten. Da wollen wir gar nichts schön reden. Und es ist auch für viele teurer geworden, denn wir müssen die Konditionen dem Risiko noch stärker anpassen und erhöhte Refinanzierungskosten in Teilen an die Kunden weitergeben. Langfristig können wir nur ein fairer und verlässlicher Partner sein, wenn unsere Kundenbeziehungen rentabel sind. Dies bedeutet in der Konsequenz ein dem Risiko angepasstes Pricing von Krediten. Wir erwarten von den Kunden, die wir jetzt intensiv durch die Krise begleiten, auch an anderen Geschäften beteiligt zu werden – zum Beispiel am verhältnismäßig risikoarmen Einlagen- und Provisionsgeschäft. Herr Then, welchen Tipp können Sie den Unternehmen für die nächsten Monate geben? ® Heiko Then: Zunächst gilt es, die eigene Liquidität zu sichern, die Kostenstrukturen und die eigenen Kapazitäten anzupassen und zukunftsfähig zu machen. Dann kommt der Blick nach vorne und die Frage: Welche Rolle soll mein Unternehmen in Zukunft spielen? Dazu sollten sich die Unternehmen dann auch ihre Bankpartner unter strategischen Gesichtspunkten aussuchen: Wer agiert nachhaltig? Denn gerade jetzt wird sichtbar, wer sich auf wen verlassen kann. Berater des Mittelstands Einer für alles? In der Mannheimer Eastsite entsteht derzeit ein Beraterhaus, in dem Rechtsanwälte, Patentanwälte und Steuerberater Räume und Wissen teilen. Dies ist nur ein Modell für die Beratung aus einer Hand D ie bunten Bänder des Richtkranzes wehen zehn Meter hoch am Baugerüst. Unten haben sich vor dem Rohbau des neuen Beraterhauses im Mannheimer Gewerbegebiet Eastsite 26 Gäste versammelt, unter ihnen Bürgermeister Michael Grötsch. Vom Richtspruch, den der Zimmermann vom Gerüst aus vom Blatt liest, bekommen sie nur Passagen mit. Das eine Mal schmettert ein vom nahen Mannheimer City Airport gestarteter Hubschrauber über das dreistöckige Gebäude hinweg, das andere Mal dröhnt ein mit einem Container beladener Lkw am umzäunten Grundstück vorbei. Am Ende sind sich aber vor allen die Hauptmieter der Immobilie, die Steuer- und Wirtschaftsberatunggesellschaft dcp und die Rechts- und Patentanwaltskanzlei Reble & Klose, einig: Der 1500 Quadratmeter Bürofläche bietende Neubau im Mannheimer Gewerbegebiet Eastsite setzt einen Trend. „Dies ist nicht nur ein Bürogebäude mit verschiedenen freiberufli- chen Mietern“, sagt dcp-Geschäftsführer Holger Damm. Denn die Partner, die ihre Kanzleien in dem Beraterhaus unterhalten, betreiben gemeinsam mehrere Besprechungsräume, eine Bibliothek und eine Lounge für ihre Mandanten. „So etwas haben wir bislang in unseren Kanzleien nicht“, sagt Damm. Bislang müsse immer geklärt werden, in welcher Kanzlei Besprechungen sinnvollerweise durchgeführt würden, wer welche Akten dazuholt, bei wem der Mandant am besten parken könne. „Da wurden immer Kartons und Kisten hin- und hergetragen.“ Im neuen Gebäude könnten die fünf „Einheiten“ künftig ihre Mandanten gemeinsam empfangen und betreuen. Mit „Einheiten“ meint Damm die kooperierenden Spezialisten, also Rechtsanwälte und Patentanwälte der Kanzlei von Reble & Klose, Wirtschaftsprüfer der Kanzlei Damm sowie künftig die Strafrechtlerin Dr. Susanne Wagner. „Ein weiterer Vorteil ist, dass wir jetzt einen gemeinsamen Wissens- stock aufbauen können“, sagt Dr. Claus Weber, der die Kanzlei Reble & Klose als Geschäftsführer der für dieses Projekt gegründeten Beraterhaus Eastsite GbR vertritt. So könne zum Beispiel die übergreifende fachliche Fortbildung in den neuen Räumen auf breitere Füße gestellt werden. Die gemeinsame Bibliothek ermögliche darüber hinaus den Zugriff auf die Literatur der Kollegen. „Die hätte ein Einzelkämpfer sonst nicht verfügbar.“ Die Idee einer Kooperation der beiden Kanzleien reicht in das Jahr 2005 zurück. „Die Initialzündung gab damals ein Großhandelsunternehmen aus Waiblingen“, erinnert sich Damm, der diesen Mandanten schon seit 2001 betreut. Im Jahr 2005 standen Anteilsverkäufe an. In diesem Zuge musste Damm eine Unternehmensbewertung zur Kaufpreisfindung durchführen. Außerdem musste ein Anteilskaufvertrag geschlossen werden und darüber hinaus noch ein Vertragshändlervertrag. Neben den steuerrechtlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen sei es so zu einer Fülle von zivilrechtlichen Fragestellungen gekommen. „Hätten Sie da nicht eine Empfehlung für einen Rechtsanwalt?“, habe sein Mandant gefragt. Und so kam erstmals die Kanzlei Reble & Klose ins Spiel. „2005 haben wir die gemeinsame Beratung begonnen“, erinnert sich Weber. Die Zusammenarbeit habe sich dann nach und nach ausgeweitet. So wurde schließlich auch der geistige Grundstein für ein gemeinsames Beraterhaus gelegt. Bis heute ist der Waiblinger Großhändler, der inzwischen zur Hälfte im Besitz eines Private-Equity-Investors ist, dem Beraterteam um Damm und Weber treu. Auch der Kauf eines neuen Firmengebäudes geschah in enger Abstimmung mit den beiden Kanzleien. „Mit einem Team, das über das Unternehmen sehr viel weiß und vernetzt denkt, kann die Beratung auch aus Mandantensicht optimiert werden“, sagt Damm. // 67 68 Berater des Mittelstands Vor allem wisse der Mandant, dass er nicht in den Händen dutzender Anwälte und Steuerberater sei, sondern der Beraterkreis überschaubar bleibe. „Berater des Mittelstands bedeutet eben auch mittelständische Strukturen auf der anderen Seite vorzufinden“, sagt Damm. Er selbst hat einige Jahre bei KPMG gearbeitet. „Ich weiß, was dort häufig vermisst wird.“ Kleinere Strukturen mit direkter Ansprechbarkeit der verantwortlichen Berufsträger, der Inhaber, der Geschäftsführer, das habe für einen mittelständischen Mandanten einen Wert. Einen Vorteil mittelständischer Strukturen sieht Damm auch darin, dass die Bearbeitungszeiten für die einzelnen Themen häufig kürzer seien als bei großen Kanzleien und den „Big Four“. Als die „Big Four“ werden die vier weltweit größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften bezeichnet. Dazu zählen Damms ehemaliger Arbeitgeber KPMG, Ernst & Young, PricewaterhouseCoopers und Deloitte Touche Tohmatsu. Deloitte beschäftigt in Deutschland rund 4200 Mitarbeiter in 17 Niederlassungen. In Mannheim hat das Unternehmen seit diesem Jahr mit rund hundert Mitarbeitern neue Büros in der Reichskanzler-Müller-Straße bezogen. Den Vorwurf, nicht mittelstandsorientiert zu sein, weist Dirk Krämer, Director im Bereich Mittelstand bei Deloitte Mannheim, von sich. Allein schon deshalb, weil die Mannheimer Niederlassung aus der ehemaligen Treuhand GmbH, einer mittelstandsorientierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, entstanden sei. „Aus dieser Tradition heraus haben wir schon immer Mittelständler geprüft und beraten“, sagt Krämer. „Wir betreuen hier nicht nur Unternehmen der Großindustrie und deren Tochtergesellschaften.“ Kleine und mittelständische Unternehmen werden von Deloitte in einem als „Full-Service“ bezeichneten Betreuungsmodell beraten. Dabei gibt es für jeden Kunden einen zentralen Ansprechpartner, der für die Mandantenbeziehung zuständig ist. „Er hat zu gewährleisten, dass der Mandant die Leistung, die er braucht, auch wirklich bekommt“, sagt Krämer. Denn im Mittelstand sei es üblich, einem Kunden gegenüber zu sitzen, der sich in seinem Geschäft mit all seinen Facetten gut 왘왘 econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Holger Damm, Dr. Claus Weber und Christian Schultze (v. l.) wollen künftig als Geschäftsführer der Beraterhaus Eastsite GbR Rechts-, Patent- und Steuerberatung unter einem Dach zusammenführen. Bild: Rinderspacher auskenne. „Das erwartet er auch von seinem Berater.“ Die Erwartung des Kunden, in den ganzen Beratungsprozess eingebunden zu werden, versuche Deloitte durch Spezialisten für Mittelstandsberatung, so genannte „Certified Business Advisor“, abzubilden. In der Großindustrie sei das anders, sagt Krämer. „Da sitzen sich im Zweifelsfall Spezialistenteams gegenüber.“ Welches Unternehmen letztlich wie beraten wird, das entscheide sich in der Regel aus der Geschichte der Mandatsbeziehung. „Ein wichtiges Kriterium ist auch, ob ein Unternehmen inhabergeführt ist.“ Wird nun ein mittelständischer Mandant anhand des „Full-Service“-Modells betreut, trägt der zentrale Ansprechpartner – im Beraterjargon „Lead Client Service Partner“ genannt – die Verantwortung. Wird ein Spezialist benötigt, greift er auf die Mitarbeiter in Mannheim zurück. Im nächsten Schritt auf jene in Frankfurt und so weiter. „Wir können nicht gewährleisten, dass jeder Spezialist in einer Stunde herbeigezaubert wird“, sagt Krämer. Dass die Großen generell langsamer wären als die Kleinen, „das ist allerdings falsch“. Als eine gute Entscheidung bezeichnet der Berater im Übrigen die Entscheidung Deloittes, den Geschäftszweig Unternehmensberatung nicht abzuspalten – anders als die anderen großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. „So können wir Prüfung und Beratung aus einer Hand anbieten, sofern wir nicht unsere prüferische Unabhängigkeit verlieren“, sagt Krämer. „Im Laufe einer Mandatsbeziehung passiert es eigentlich immer, dass wir irgendwann mit Beratern vor Ort sind.“ „Schuster, bleib bei deinem Leisten“ Der Verknüpfung von Wirtschaftsberatung und Wirtschaftsprüfung sind allerdings rechtliche Grenzen gesetzt, die von der Wirtschaftsprüferkammer in Düsseldorf überwacht werden. Diese Grenzen gelten auch für andere Professionen. „Ich kann zum Beispiel als Jurist Unternehmensberatung machen, aber nicht als Unternehmensberater juristische Beratung“, sagt der Duisburger Rechtsanwalt Karl-Heinz Thor. „Das ist schon im Rechtsberatungsmissbrauchsgesetz festgeschrieben.“ Thor weiß, wovon er spricht. Er hat zwanzig Jahre lang als Gesellschafter und Geschäftsführer mittelstän- discher Unternehmen gearbeitet. Heute arbeitet er als Berater. „Unternehmensberater müssen reichlich Erfahrungen mitbringen“, sagt Thor. Und sie sollten auf mehreren Feldern zuhause sein. „Als Berater muss ich durch ein Unternehmen gehen können und sagen können, dort in der Produktion, da hakt es“, sagt Thor. Inselberater, die spezielle IT-Probleme oder Rechtsfragen lösen, seien da nicht geeignet. Man müsse sich aber auch vor der „eierlegenden Wollmilchsau“ hüten. „Wir sagen unseren Mitgliedern immer: Schuster, bleib bei deinem Leisten.“ Mit „unseren Mitgliedern“ meint Thor die Mitglieder des Instituts für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung (IBWF), dessen Präsident er ist. Das 1978 gegründete und in Bonn ansässige Beraternetzwerk zeigt, dass die so genannten Einzelkämpfer nicht zwangsläufig auf eine dauerhafte Kooperation, eine Bürogemeinschaft oder gar einen Zusammenschluss setzen müssen, um ihre Mandanten auf vielen Gebieten beraten zu können. „Wenn die Kunden zum Beispiel einen ControllingSpezialisten nach einer Vertriebsberatung fragen, dann kann sich dieser an unser Beraternetzwerk wenden“, sagt Thor. Mehr als tausend Berater sind an dem Netz beteiligt. Rund dreißig auch in der Metropolregion Rhein-Neckar, schätzt Thor. Das IBWF ist als Verein organisiert. Mittlerweile haben sich jedoch auch einige Unternehmen darauf spezialisiert, zwischen Kunden, Kanzleien und Beratern zu vermitteln. Darunter auch das Mannheimer Unternehmen Südwest Consulting Cooperation (SCC), das seit 2005 Wirtschaftsprüfung, Steuer-, Rechts- und Unternehmensberatung aus einer Hand anbietet. Das Unternehmen begreift sich dabei als berufsständische Plattform, die mit zahlreichen Kanzleien und Kooperationspartnern in der Region zusammenarbeitet. Relativ neu am Markt ist auch die 2007 von Michael Weiß gegründete Hamburger Firma Network Profiling Services, kurz NPS. Der 37-jährige Diplom-Kaufmann begann seine Karriere als Werkstudent bei der Managementberatung Accenture, ehemals Arthur Andersen Consulting. Später wechselte er zum Beratungsunternehmen Mummert & Partner, heute Steria Mummert. Dort war er als Berater an vielen Auswahlprojekten beteiligt, was ihn prägte. „Das hatte entweder mit einer Anbieterauswahl zu tun oder mit Outsourcing,“ erinnert sich Weiß. „Ich hatte auch Projekte, bei denen ich andere Berater auszuwählen hatte.“ Die meisten dieser Projekte führte er gemeinsam mit seinem heutigen Gründungspartner Dr. Michael Kienle durch. So entstand die Geschäftsidee für NPS: Denn das Unternehmen unterstützt mittelständische Firmen bei der Suche nach Management und Strategieberatern. NPS ermittelt den Bedarf, bereitet ihn für beide Seiten verständlich auf und empfiehlt den passenden Berater – gegen Honorar. „Unser Portfolio reicht vom hochspezialisierten Einzelkämpfer bis zu Firmen mit ein paar Hundert Mitarbeitern“, sagt Weiß. Insgesamt hat NPS mittlerweile rund 500 Beratungsunternehmen erfasst, knapp 40 davon seiner Schätzung nach in der Metropolregion Rhein-Neckar. Dass die Auswahl wichtig ist und nicht jeder Berater für jedes Unternehmen taugt, davon ist Weiß überzeugt. „Die großen Beratungsgesellschaften sind zwar wie Markenanbieter im Supermarkt.“ Da könne man nicht viel falsch machen, weil es da immer jemanden gebe, der sich auskennt. Allerdings seien auch andere Faktoren wichtig. So sei die Sprache ein wesentlicher Aspekt und das Verständnis für die andere Seite. „Da muss die Menschlichkeit passen“, sagt Weiß. Er würde einer 25-Mitarbeiter-Firma daher nur in Ausnahmefällen empfehlen, sich an große Beratungsfirmen zu wenden. „Für die Großen sind solche Projekte maximal Mitnahmegeschäfte.“ Wenn ein Unternehmen allerdings viele Geschäfte mit China abwickelt, mache es wiederum keinen Sinn, einen vornehmlich im deutschen Markt tätigen Dienstleister zu suchen. Nicht mit China, dafür aber mit vielen russischen Unternehmen macht die Mannheimer Conet GmbH Geschäfte. Der Pharmadienstleister, der 1998 von Mitarbeitern der ehemaligen Boehringer Mannheim GmbH gegründet wurde, unterstützt international tätige Pharmakonzerne bei der Entwicklung von Medikamenten. „Wir betreuen Ärzte in Kliniken und im niedergelassenen Bereich bei der Durchführung von klinischen Prüfungen gemäß dem deutschen Arzneimittelgesetz und den GCP-Richtlinien“, sagt Monika Hörrmann, Gründerin und seit 2001 alleinige Geschäftsführerin der Conet GmbH. Im Jahr 1998 hatte sie bei einem Existenzgründerseminar einen Steuerberater kennengelernt und bei ihm eine unverbindliche Beratung wahrgenommen. Daraufhin entschied sie, sich von ihm künftig beraten zu lassen – von der Rechtsformwahl bis zu Vertragsgestaltungen. Lange ließ sie sich parallel von einem Rechtsanwalt beraten. „Ich habe dann aber einfach gemerkt, dass die Lösung bestimmter akuter Probleme zu lange dauerte“, sagt Hörrmann. Also fragte Sie ihren Berater, ob er nicht Rat wüsste. Und dieser wusste Rat, da er bereits eng mit einer Anwaltskanzlei zusammenarbeitete. „Termine vereinbaren, Probleme lösen – ob arbeitsrechtliche Fragen oder das Durchschauen von Verträgen – das geht jetzt alles viel schneller“, sagt Hörrmann. „Die Wege sind einfach kürzer, weil alles unter einem Dach ist“, sagt sie. Bald soll es noch schneller gehen. Denn wenn Monika Hörrmann sich künftig in Rechts- und Steuerfragen beraten lässt, dann in den Räumen des neuen Beraterhauses im Gewerbegebiet Eastsite. Kristian Klooß „Kosten runter, Leistung rauf?” Agenda Mittelstand | Mittelständische Unternehmen lassen einen Großteil ihres Potenzials ungenutzt. Wir* haben deshalb die wirksamsten Maßnahmen zur Mobilisierung dieser Möglichkeiten miteinander kombiniert, um Ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und neue finanzielle Spielräume zu erschließen. Für mehr Wachstum und mehr Mittelstand im Land. Ihr Ansprechpartner: Thomas Müller, [email protected], Tel. +49 621 4208 14203, TheodorHeuss-Anlage 2, 68165 Mannheim. Nachfolgemanagement | Unternehmensfinanzierung | Fokus Mitarbeiter | Internationalisierung | Kooperationen/ Transaktionen | Managementberatung | Immobilienmanagement | Risikoberatung www.de.ey.com/AgendaMittelstand * Der Name Ernst & Young bezieht sich auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Anzeige Dienstleistung Die zoll.ution GmbH beantwortet ihren Kunden alle Fragen rund um das Thema Zoll. Kernkompetenz des Unternehmens ist es, sie bei der Entwicklung und Vermittlung von Außenhandelsgeschäften beratend zu unterstützen. Zum Leistungsportfolio gehören auch Aufgaben wie die Erledigung und Übernahme von IT-gestützten Zollverfahren. Im Vordergrund aller Aktivitäten steht die auf den Kunden zugeschnittene Serviceleistung. Das Team von zoll.ution in Weinheim. Das 2007 gegründete Unternehmen unterstützt Firmen dabei, ihre Ein- und Ausfuhr korrekt abzuwickeln. Bild: Rinderspacher Märkte Die Kunden der Dienstleistungsgesellschaft zoll.ution GmbH sind vor allem Mittelständler, die aufgrund der sicht stetig wachsenden Einund Ausfuhrbestimmungen Unterstützung benötigen. Über alle Grenzen Unternehmen In Zollfragen berät die Weinheimer Dienstleistungsgesellschaft Die zoll.ution GmbH ist seit ihrer Gründung 2007 in die Unternehmensgruppe karldischinger mit Sitz in Ehrenkirchen-Kirchhofen bei Freiburg integriert. Die karldischinger Gruppe zählt zu den führenden Logistikdienstleistern im Südwesten. In diesem Jahr erhielt das Unternehmen für eine Aufliegerlösung den Logistics Service Award der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Die Gruppe arbeitet seit mehr als 40 Jahren für das Weinheimer Unternehmen Freudenberg. Im Zuge einer Umstrukturierung bei der Freudenberg Service KG entstand vor zwei Jahren die zoll.ution GmbH auf dem Gelände in Weinheim. Neben der Unternehmensgruppe Freudenberg zählen vor allem mittelständische Unternehmen zu den Kunden der zoll.ution GmbH. zoll.ution ihre mittelständischen Kunden Kontakt zoll.ution GmbH Höhnerweg 2-4 69465 Weinheim Telefon: 06201/802105 Fax: 06201/883943 [email protected] www.zollution.de D ie Ein- und Ausfuhrbestimmungen zwischen den Ländern der globalisierten Welt ändern sich stetig. Welche Waren dürfen in welcher Menge eingeführt werden? Wann müssen gekaufte Waren verzollt werden? Welche Dokumente müssen der Ware beiliegen? Fragen, die die Weinheimer zoll.ution GmbH ihren Kunden beantwortet. Als Zolldienstleister berät das Unternehmen seine Kunden bei Im- und Export. Es wickelt ebenso Prozesse ab, um einen Gütertausch zwischen Käufer und Einkäufer über Ländergrenzen hinweg zu garantieren. Dazu zählt unter anderem das sogenannte Dokumenten-Akkreditiv. Schließt ein deutsches Unternehmen mit einem Produzenten außerhalb der EU einen Kaufvertrag, wird häufig „Dokumenten-Akkreditiv“ als Zahlungsbedingung angegeben. „Mit dieser Form der Kaufabwicklung erhält der Käufer die Gewissheit, dass er nur bezahlen muss, wenn der Verkäufer die bestellte Ware geliefert hat und dies unter Vorlage ordnungsgemäßer Dokumente nachgewiesen hat“, sagt Geschäftsführer Daniel Wiesler. Weiterhin unterstützt die Firma ihre Kunden bei der Abwicklung von Ein- und Ausfuhr über das EDV-System Atlas (Automatisiertes Tarif- und Lokales Zoll-Abwicklungs-System). Um sicher zu gehen, dass die Zollabfertigung reibungslos funktioniert, prüft zoll.ution auch die Vollständigkeit und ordnungsgemäße Ausstellung der Dokumente. Die Zollberater bereiten ebenso die notwendigen Dokumente vor und erledigen die Export- und Importabfertigung bei den Zollämtern und Industrie- und Handelskammern. Zudem kümmert sich das Weinhei- mer Unternehmen auch darum, Genehmigungen einzuholen. „Für den Iran beispielsweise“, sagt Peter Bauer, Projektleiter bei der zoll.ution GmbH. Ordert ein Land, beispielsweise der Iran, bestimmte Waren, müssen bei der Ausfuhr dorthin die entsprechenden Genehmigungen eingeholt werden. Außerdem meldet der Dienstleister Unternehmen, die jährlich Waren für mehr als 400 000 Euro innerhalb der EU im- oder exportieren, beim Statistischen Bundesamt an. „Da in der Europäischen Gemeinschaft keine Zölle erhoben werden, überprüft das Statistische Bundesamt in Wiesbaden den Warenverkehr über die sogenannte Intrahandelsstatistik“, sagt Peter Bauer. Für ihre Kunden organisiert zoll.ution auch das Zoll-Lagerverfahren. Das muss zunächst von der Zollbehörde bewilligt werden. Hat die Behörde grünes Licht gegeben, kann der Käufer seine Waren in der bewilligten Lagerstätte aufnehmen, muss Zollgebühren aber erst zahlen, wenn die Ware dem Lager entnommen wird. Auch bei Zollprüfungen unterstützt zoll.ution ihre Kunden. „Egal ob ein Kunde unser gesamtes Portfolio nutzt, oder nur Teile davon – wir schneidern nach einer kurzen Unternehmensanalyse immer ein individuelles Konzept“, sagt Bauer. Um ihre Kunden immer nach den neusten Zollrichtlinien zu beraten, legt die Dienstleistungsgesellschaft besonderes Augenmerk auf die Ausund Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Die sieben Beschäftigten werden regelmäßig auf den neuesten Stand der Einfuhrbestimmungen gesetzt, denn „die Zollmaterie ist ständig im Fluss“. ... Sie haben Spezialisierte Generalisten Berater mit Überblick oder Berater mit Blick fürs Detail: Wer eignet sich für welche Kunden? Die Antwort ist eindeutig: Es kommt darauf an E s gibt Branchen, in denen das Vermischen von Unternehmens- und Fachberatung schon gesetzlich unterbunden wird. Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und Rechtsanwälten sind hier enge Grenzen gesetzt. Einfacher haben es da die Spezialisten anderer Professionen, wie zum Beispiel ITDienstleister oder Werbeagenturen. Die in Heidesheim bei Mainz und in Neustadt an der Weinstraße ansässige Werbeagentur „Das Team“ wirbt etwa damit, „die fachliche Kompetenz einer Unternehmensberatung mit dem kreativen Potenzial einer Werbeagentur“ zu kombinieren. „Wenn man als Unternehmer wach am Markt ist, dann sieht man, dass es in unserer Branche Bedarf und Potenzial für Unternehmensberatung gibt“, sagt Geschäftsführer Michael Berger. „Das Team“ berät zum Beispiel Winzergenossenschaften, Kurverwaltungen, Kliniken und Fitnessstudios. „Unsere Kunden sind vor allem mittelständisch geprägt“, sagt Berger. Viele von ihnen hätten im Tagesgeschäft nicht die Zeit, sich um Strategien und übergreifende Prozesse zu kümmern. „Wir begleiten diese Unternehmen, um diese Strategien und Prozesse aus den Köpfen der Mitarbeiter auf Papier zu bringen.“ Dies erfordere Generalistenwissen, sagt Berger. Der Blick auf das Ganze setze aber auch Grenzen. „Es fehlt dann manchmal die Tiefe.“ Die Konsequenz: Wenn ein Kunde beispielsweise mit dem Wunsch einer komplexen Marktforschungsstudie an die Agentur herantrete, gebe sie diesen Auftrag ab. „Wir wissen den Markt und unsere eigenen Fähigkeiten einzuschätzen.“ Aufgrund dieser Erkenntnis haben auch der Marketing-Experte Ralf Spier und der Geschäftsführer der Mannheimer Werbeagentur W&K plus, Gerhard Kerner, die Lücke aus Strategieberatung und operativer Umsetzung geschlossen. Seit knapp einem Jahr setzen sie Projekte gemeinsam Projekt um, in dem beide ihre jeweiligen Kompetenzen verknüpfen. Während Spier sich mit seinem Unternehmen EffizienzMarketing Consulting & Services auf die Konzeption und Strategie von Marketingauftritten konzentriert, besitzt W&K plus vor allem Fachwissen in der Umsetzung von Kommunikationskonzepten. „Ich arbeite mit W&K plus inzwischen eng verzahnt“, sagt Spier, der sogar ein eigenes Büro in der Werbeagentur nutzt. Die Kunden, die er persönlich betreut, kämen praktisch nur mit ihm in Berührung. „Das schätzen sie auch“, sagt Spier. Sie wollten alles aus einer Hand und nicht mit verschiedenen Ansprechpartnern einer Internetagentur, einer PR-Agentur und so weiter zu tun haben. Dass viele Spezialanbieter auch intern zwischen Generalisten und Spezialisten unterscheiden, dafür steht beispielhaft das Mannheimer IT-Beratungsunternehmen BridgingIT. Wann welcher Berater gebraucht werde, dass hänge entscheidend von den Anforderungen der Kunden ab, sagt Geschäftsführer Klaus Baumgärtner. Experten sei immer dann gefragt, wenn die Anforderung vom Kunden genau definiert, die Strategie festgelegt sei. „Wenn der Kunde hingegen noch nicht weiß, ob links oder rechts herum, dann ist zunächst eher der Generalist gefragt, der das Unternehmen strategisch beraten kann, der alle fachlichen und technologischen Alternativen überblickt.“ KrK Visionen ... haben Sie auch die passende IT dafür? Greifen Sie auf unser Know-how zu und lassen Sie sich das Wertschöpfungspotenzial Ihrer IT analysieren. Vertrauen Sie auf 20 Jahre ITErfahrung. Ihre Ansprechpartner: Jürgen Paasche und Thomas Weber Geschäftsführer CEMA GmbH Mannheim Consulting Lösungen Services Beschaffung CEMA Spezialisten für Informationstechnologie [email protected] Tel.: 0621-3398-0 www.cema.de 72 Entsorgung & Recycling Trotz aller Technik kommen auch moderne Sortieranlagen nicht ohne manuelle Sortierung am Band aus. Foto: Boeckh Gut sortiert Jedes Recycling steht und fällt mit der Qualität der Sortierung. Nur so ist eine wirtschaftliche Verwertung möglich. Econo hat sich bei Entsorgern in der Region umgeschaut A us den Augen aus dem Sinn. So die Maxime der meisten Verbraucher. Ab in die Grüne Tonne oder – je nach Region – in den Gelben Sack. Und alle schimpfen auf Grüne Punkte, Duale Systeme und die Müllabfuhr, die sowieso alles in die Verbrennung fährt. Derlei Vorstellungen haben leider nichts mit der Realität gemein. Das Recycling von Wertstoffen ist zu einer der wichtigsten Säulen einer sinnvollen Kreislaufwirtschaft geworden. Nur im Kreislauf lassen sich Rohstoffe und Energie einsparen, lässt sich das Klima schonen – und Arbeitsplätze schaffen. Dass der Begriff „Müll“ eigentlich abwertend ist und längst nicht mehr ausreicht, macht der Besuch in zwei Sortieranlagen deutlich – eine für Verpackungsmaterialien in Walldürn im nördlichen Neckar-Odenwald-Kreis und eine für Gewerbemüll in Heppenheim an der hessischen Bergstraße, beide rund ein Jahr in Betrieb. econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Die neue Anlage in Walldürn, in der rund 100 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird von der Alba Recycling GmbH betrieben, eine Gesellschaft, die zum Entsorgungskonzern Alba mit Sitz in Berlin gehört. Sie gilt als die modernste ihrer Art in Europa. Jährlich werden hier rund 120 000 Tonnen Verpackungsabfälle aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern sortiert und für die weitere Aufbereitung präpariert. Allein aus BadenWürttemberg betrifft dies die Leichtverpackungsabfälle von rund 2,8 Millionen Einwohnern. Bei der neuen Anlage wurden mehrere Sortiertechniken kombiniert. „Eine händische Sortierung gibt es bei uns nur noch bei der Störstoff-Identifikation und deren Entfernung“, sagt Betriebsleiter Andreas Kuhlmann. Ansonsten setzt man bei Alba überwiegend auf die automatische Selektierung mit Nahinfrarot-Techniken. Wobei Computer an- hand verschiedener Lichtspektren am Ende eines Förderbandes kleinste Luftdüsen steuern, welche die Kunststoffe in verschiedene Sammelgefäße blasen (siehe Kasten). Deutschland ist Technologieführer In Walldürn werden rund zwanzig verschiedene Wertstoff-Fraktionen separiert. 14 bis 20 Prozent des aufgegebenen Materials sind Sortierreste, die in die Verbrennung gehen. Wobei die Entsorger lieber von „thermischer Nutzung“ sprechen, denn die meisten der modernen Müllverbrennungsanlagen erzeugen aus der Abwärme Dampf und Strom. Zehn Prozent des Inputs ist für so genannte Ersatzbrennstoffe geeignet, die in speziellen Heizkraftwerken für die Energiegewinnung genutzt werden. „Deutschland hat in der Sortiertechnologie inzwischen eine europäische Technologieführerschaft“, sagte Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner bei der Eröffnung der Anlage. Früher sei man wegen der Wertstoffsortierung belächelt worden, heute würde man bewundert. Mit etwas gröberer Technik bedient die neue Sortieranlage der Bergsträßer Aufbereitungsund Sortierungsgesellschaft (BAS) mbH im Abfallwirtschaftszentrum Heppenheim an der Bergstraße (AWZ) eine ganz andere Klientel. Hier geht es um Gewerbemüll. Die BAS wurde 2007 als gemeinsames Unternehmen des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße in Lampertheim und der MVV Umwelt GmbH mit Sitz in Mannheim gegründet. „Ziel der MW Umwelt ist es, mit der Sortieranlage Erfahrungen im Bereich der mechanischen Aufbereitung zu sammeln“, sagt Matthias Entsorgung & Recycling Brückmann, für den Bereich Umwelt zuständiges Vorstandsmitglied der MVV Energie AG. Man wolle mittels kleinerer Containerdienste die Auslastung des Mannheimer Müllheizkraftwerkes sichern und Wertstoffe gewinnen. Doch während die Technik in Heppenheim seit etwa einem Jahr reibungslos läuft, kämpft das Unternehmen gegen die Widrigkeiten des Marktes. „Die Preisentwicklung macht uns ernsthafte Sorgen“, so Bernhard Mutter von der Abteilung Stoffstrommanagement der MVV Umwelt GmbH. „Die Eingangspreise sind um etwa 20 Prozent gesunken; gleichzeitig sind auch die Wertstofferlöse am Markt in den Keller gegangen.“ Einzig der Altpapierpreis habe sich wieder etwas erholt; Kunststoffe und Schrott seien noch immer auf niedrigem Niveau und drückten die Wertschöpfung der Anlage. Jeden Monat werden hier 1200 bis 1400 Tonnen Gewerbemüll an- NIR-SPEKTREN VERSCHIEDENER KUNSTSTOFFE Bei der Nahinfrarot-Spektroskopie (NIR-Spektroskopie) werden vermischte Materialien meist mit Halogenlicht beleuchtet. Die Moleküle der bestrahlten Stoffprobe absorbieren bestimmte Frequenzen aus dem Gesamtspektrum. Die Intensität des eingestrahlten Lichtes wird mit der Intensität des durchgelassenen Lichtes verglichen. Für das Verfahren der NIR-Spektroskopie bei der Sortierung von Kunststoffabfällen ist entscheidend, dass jede Kunststoffart andere Anteile des Lichtes im Nahinfrarot-Bereich absorbiert. Ein Computer vergleicht die gemessenen Spektren mit den programmierten Musterdaten und steuert dann am Ende eines Förderbandes kleinste Luftdüsen, die dann bestimmte Kunststoffe in bestimmte Sammelgefäße blasen. geliefert. Je nach Zusammensetzung kommen hinten 30 bis 50 Prozent Wertstoffe heraus. Der Rest kommt in die Müllverbrennungsanlage der MVV auf die Friesenheimer Insel. Die für die Sortierung geeigneten Abfälle werden zunächst in einer Halle des AWZ angenommen. Dort werden sie bis zur Verarbeitung zwischengespeichert. Im Rahmen einer Vorsortierung werden für die Anlage ungeeignete Störstoffe wie Betonteile, Teppiche oder Matratzen sowie auch grobstückige Wertstoffe wie Holzbalken, Metallteile, Kunststoffrollen entnommen. Das vorsortierte Material wird per Radlader auf eine vibrierende Rinne aufgegeben. Sie ermöglicht eine dosierte Zuführung zum nachfolgenden Schwingsieb. Hier wird das Material in eine weniger als 20 Millimeter kleine Feinfraktion, eine 20 bis 150 Millimeter messende Mittelfraktion 73 und eine mehr als 150 Millimeter große Grobfraktion geteilt. Die Feinfraktion wird dann ausgeschleust und entsorgt, nachdem zuvor mittels Magneten Metallteile zurückgewonnen wurden. Die Grobfraktion wird in einer Sortierkabine von bis zu zehn Mitarbeitern von Hand sortiert: Wertstoffe wie Papier, Pappe, Kartonagen, Hartkunststoffe, Folien, Altholz und Metalle gelangen in verschiedene Wertstofflager. Dort werden sie verdichtet und anschließend zu den unterschiedlichen Verwertungsunternehmen transportiert. „Es ist ein Projekt, das in die Zeit passt – es liefert Wertstoffe für den Markt, nutzt Synergien am Standort und schafft Arbeitsplätze“, sagt Brückmann. Die MVV werde die Strategie der Erweiterung der Wertschöpfungskette weiter verfolgen und an einigen Standorten in Deutschland demnächst weitere dezentrale Anlagen errichten. Martin Boeckh Wir halten Sie warm, ohne die Umwelt ins Schwitzen zu bringen. www.mvv-fernwaerme.de Verscharrte Schadstoffe Altlasten sind eine langfristige Hypothek. Wenn Ihr Kun- denservice ganze Stadien leerfegen soll… …dann legen Sie Ihre Telefonie in die Hände von CConcept², dem Qualitäts-Call-Center in Mannheim! Wir beraten Sie gerne, wie Ihr Kundenservice spannender wird als jedes Fußballspiel! CConcept² GmbH • Dialogmarketing im Quadrat • Harrlachweg 2 • 68163 Mannheim •Tel.: 0621-1502300•www.cconcept-mannheim.de Das zeigt das Beispiel Lampertheim I m Untergrund schlummert manche Gefahr, von der fast niemand etwas weiß – auch in der Metropolregion. Unweit von Lampertheim liegt die kleine Wohngegend Neuschloss am Rande des Käfertaler Waldes. Als attraktiv galt die Gegend bis in die Achtziger Jahre. Dann wurden bei einem Erweiterungsbau für einen Kindergarten eher zufällig Bodenproben genommen. Die gemessenen Schadstoffwerte waren so groß, dass saniert werden musste. Seither ist es verboten, dort Nutzpflanzen anzubauen – keine Karotten, keine Radieschen und keine Kirschen. Ihr Verzehr wäre gesundheitsgefährdend. „Wir fanden Schwermetalle und Dioxin im Boden und Arsen im Grundwasser – und zwar in ungeheuren Konzentrationen“, erinnert sich Ulrich Urban, Leiter des Sanierungsprojekts Neuschloß bei der HIM GmbH. Es wurden hohe Bleikonzentrationen, Dioxine und Arsen gefunden. Letzteres ist auch für eine großflächige Grundwasserkontamination verantwortlich. Fachleute waren sich schnell einig: eine komplette Sanierung des fast vollständig mit Wohnhäusern bebauten, 83 000 Quadratmeter großen Geländes war dringend notwendig. Mindestens der oberste Meter Boden muss nun abgetragen und entsorgt sowie 250 000 Tonnen neuer Boden aufgebracht werden. Zusätzlich steht eine auf viele Jahre angelegte Grundwassersanierung an. Ein teures Vorhaben: auf mindestens 65 Millionen Euro werden sich die Kosten belaufen. Dem Arsen-Problem ging man beispielsweise mit einem eigens errichteten Wasserwerk zuleibe, bei dem das Gift über Fällungs- und Flockungsstufen herausgefiltert wird, bevor das Wasser wieder in die Tiefe gepumpt wird. Und woher kommt die ungeheure Umweltbelastung? Bis 1927 waren bei der Produktion unter anderem von Soda und Natronlauge Schadstoffe wie Arsen, Blei, Quecksilber, Thallium, Mineralöle, Dioxine und Furane angefallen. Auf der Rückstandshalde der Fabrik, dem heutigen „Sodabuckel“, wurden Röstabbrände und Bleiweiß aus der Schwefelsäureproduktion, Calciumsulfid aus der Sodaproduktion, mit Arsen verunreinigtes Wasser, Stäube, Schlacken und Flugaschen gelagert. Glücklicherweise sind nach heutigen Erkenntnissen die Belastungszonen auf das damalige Fabrikgelände beschränkt. Die Bodensanierung hat im April 2003 begonnen. Sie wird in fünf Abschnitte eingeteilt. Derzeit steht der Beginn des vierten Sanierungsabschnittes an. Bis zu einer Tiefe von drei Metern muss der Boden ausgehoben und der Aushub entsorgt werden. „Das ist reiner Sondermüll“, sagt Urban. „Der Boden lässt sich wegen der Kontamination mit Dioxin und Schwermetallen weder thermisch aufbereiten noch waschen.“ Der Boden unter den unterkellerten Häusern wurde ebenso wenig ausgetauscht wie der Boden unter Gebäuden, die statisch mit den Häusern verbunden sind, um nicht noch unerwartete Bauschäden durch statische Veränderungen auszulösen. „Durch die Gebäude ist der Boden ja versiegelt“, sagt Urban, „so dass man nicht befürchten muss, dass Staubemissionen auftreten oder Schadstoffe ins Grundwasser ausgewaschen werden.“ Wenn alles nach Plan geht, soll der letzte Sanierungsabschnitt Ende 2011 wieder hergestellt werden. Dann freuen sich die Anwohner, dort endlich wieder eigene Radieschen und Erdbeeren anbauen und verzehren zu dürfen. boe De Jure 75 Gewagt geklagt Pfandbons, Brotaufstrich, Sperrmüll – „Kleinigkeiten“ sind in den Mittelpunkt medialer Diskussionen über außerordentliche Kündigungen von Arbeitsverhältnissen gerückt. Eine Analyse G roße Aufmerksamkeit erregte in diesem Jahr der Fall der „Emmely“ genannten Berliner Kassiererin, die Pfandbons im Wert von 1,30 Euro unterschlagen haben soll. Das Arbeitsgericht Berlin und das Landesarbeitsgericht BerlinBrandenburg hielten die Kündigung der Kassiererin für wirksam. Der Rechtsstreit wird nun aber vor dem Bundesarbeitsgericht fortgesetzt. Als unwirksam sahen das Arbeitsgericht Dortmund und das Landesarbeitsgericht Hamm hingegen die außerordentliche Kündigung eines Bäckereimitarbeiters wegen des Verzehrs von unbezahltem Brotaufstrich im Wert von 10 Cent an. Ebenso ist die außerordentliche Kündigung eines Arbeitnehmers, der ein im von seinem Arbeitgeber zu entsorgenden Müll befindliches Kinderbettchen an sich nahm, vom Arbeitsgericht Mannheim für unwirksam erklärt worden. Mit Blick auf diese Urteile stellt sich die Frage: Ist der Ausspruch einer fristlosen Kündigung deshalb für den Arbeitgeber ein Weg ins Ungewisse? Voraussetzungen einer fristlosen Kündigung Die Voraussetzungen einer fristlosen, also außerordentlichen Kündigung, sind in § 626 BGB geregelt. Danach muss zunächst ein wichtiger Grund vorliegen. Ein sogenanntes Vermögensdelikt, also Diebstahl, Unterschlagung, Betrug oder Untreue, zu Lasten des Arbeitgebers stellt einen solchen wichtigen Grund dar. Dies gilt auch, wenn bei einem Diebstahl oder einer Unterschlagung nur geringwertige Sachen des Arbeitgebers betroffen sind, also zum Beispiel Pfandbons oder Brotaufstrich. Manchmal hat der Arbeitgeber aber nur den dringenden Verdacht, sein Arbeitnehmer könnte solch eine Tat zu Lasten des Unternehmens begangen haben. Dies genügt jedoch, um im Einzelfall einen wichti- außerordentlichen Kündigung immer den hilfsweisen, also ergänzenden Ausspruch einer ordentlichen Kündigung erwägen und auch hierzu den Betriebsrat anhören, soweit nicht eine ordentliche Kündigung aufgrund bestimmter gesetzlicher oder tariflicher Regelungen ausgeschlossen ist. Die Experten: Dr. Annette Sättele, Fachanwältin für Arbeitsrecht und Stefan Kürschner, Rechtsanwalt. Arbeitsschwerpunkte beider Juristen sind kollektives und Individual-Arbeitsrecht mit besonderem Schwerpunkt im Betriebsverfassungs- und Tarifrecht. Annette Sättele und Stefan Kürschner sind für Rittershaus – Rechtsanwälte, Mannheim, tätig. Bilder: Rittershaus gen Grund im Sinn von § 626 BGB zur sogenannten Verdachtskündigung darzustellen. Allerdings muss der Arbeitgeber vor Ausspruch der Kündigung alles zur Aufklärung Erforderliche unternommen und vor allem den Arbeitnehmer zum Vorwurf angehört haben. Ein wichtiger Grund liegt aber nicht nur bei einer Straftat gegen den Arbeitgeber oder beim dringenden Verdacht vor, dass eine solche begangen wurde. Ein wichtiger Grund ist zum Beispiel auch dann gegeben, wenn der Arbeitnehmer Urlaub ohne Genehmigung antritt oder der Arbeitnehmer falsche Behauptungen über die finanzielle Lage des Arbeitgebers verbreitet. In solchen Fällen ist aber vor Kündigungsausspruch regelmäßig zu prüfen, ob der Arbeitnehmer nicht wegen eines solchen Verhaltens zunächst abgemahnt werden muss. Weitere Voraussetzung einer außerordentlichen Kündigung ist, dass dem Arbeitgeber nach Abwägung der Interessen des Arbeitgebers und der des Arbeitnehmers die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses unzumutbar ist. Es wird also eine Interessenabwägung vorgenommen. Bei dieser sind zum Beispiel die Dauer der Betriebszugehörigkeit, das Lebensalter und die Wiederholungsgefahr bedeutsam. Die Interessenabwägung räumt den Arbeitsgerichten einen erheblichen Beurteilungsspielraum ein. Für den Arbeitgeber ist sie somit die große Unbekannte. Im Fall der Kassiererin „Emmely“ gab die Verletzung der besonderen Vertrauensstellung als Kassiererin den Ausschlag zu Lasten der Arbeitnehmerin, obwohl diese auf eine lange Betriebszugehörigkeit verweisen konnte. Bei der Wegnahme des Brotaufstrichs berücksichtigten die Gerichte zugunsten der Arbeitnehmer demgegenüber den geringen Wert des Aufstrichs sowie die lange Betriebszugehörigkeit. Im Fall der Wegnahme des Kinderbettchens ging das Arbeitsgericht zugunsten des Arbeitnehmers von einem geringen Verschulden aus und hielt die Kündigung deshalb für unwirksam. Ordentliche Kündigung als Alternative? Bei diesen Ungewissheiten im Fall eines Prozesses stellt sich die Frage, ob eine ordentliche Kündigung mehr Rechtssicherheit für den Arbeitgeber bieten würde. In jedem Fall sollte ein Arbeitgeber bei einer Was Arbeitgeber beachten sollten I § 626 Abs. 2 BGB bestimmt, dass eine außerordentliche Kündigung grundsätzlich nur innerhalb von zwei Wochen ab Kenntnis des Kündigungsberechtigten vom Kündigungsgrund ausgesprochen werden kann. I Besteht ein Betriebsrat, ist dieser vor der Kündigung anzuhören. I Die Kündigung von schwerbehinderten Menschen, werdenden Müttern oder Arbeitnehmern in Elternzeit bedarf der vorherigen Zustimmung der zuständigen Behörde. I In einem Prozess gegen die Kündigung muss der Arbeitgeber den wichtigen Grund für die Kündigung, die Einhaltung der Zwei-Wochen-Frist, eine etwaig notwendige, ordnungsgemäße Betriebsratsanhörung sowie alle übrigen Tatsachen beweisen können. Fazit und Empfehlung Eine außerordentliche Kündigung kann für den Arbeitgeber mit hohen Hürden verbunden sein. Die Praxis zeigt aber, dass diese bei guter Vorbereitung überwindbar sind. Die jüngsten Entscheidungen der Gerichte, die die Wirksamkeit der jeweiligen fristlosen Kündigung ablehnen, sollten den Arbeitgeber nicht davon abhalten, im Einzelfall den Ausspruch einer außerordentlichen Kündigung zu prüfen. Denn der Verzicht auf eine Kündigung bei Straftaten kann das Gefüge unter den Arbeitnehmern und deren Verhalten gegenüber ihrem Arbeitgeber ins Wanken bringen. 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 econo 76 Logistik & Spedition Die Teilnehmer der Econo-Expertenrunde zum Thema Logistik (v. l.): Thomas Beck von der Fels Fachspedition aus Heidelberg, Walter Bayer von der MTG aus Mannheim, Uwe Nitzinger von Pfenning Logistics aus Viernheim, Dr. Wolfgang Hönemann von Wincanton aus Mannheim, die Econo-Redakteure Matthias Schmitt und Kristian Klooß, Klaus Dieter Enzenbach von der Beumer Maschinenfabrik aus Worms, Prof. Dr. Michael Schröder von der Dualen Hochschule Mannheim, Carl Thiel von der IHK Rhein-Neckar und Lothar Lemmermeier von Daimler in Mannheim. Bilder: Rinderspacher „Wir haben ein Imageproblem“ Wie belasten Maut und Krise die Transportunternehmen? Welche Dienstleistung können Firmen an Logistiker outsourcen, wovon sollten sie besser die Finger lassen? Welche Rollen spielen Innovationen wie RFID? Diese und andere Fragen diskutiert die Econo-Expertenrunde Econo: Laut einer Studie des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B Deutschland zahlen nur noch 78 Prozent der Unternehmen ihre Rechnungen innerhalb des Zahlungsziels. Am stärksten sank mit 6,1 Prozent die Zahlungsmoral im Transport- und Logistikgewerbe. Können Sie das bestätigen? ® Walter Bayer: Die MTG hat in der Region rund 200 feste Kunden. Außerdem eine Reihe von Privatkunden. Durch die Krise haben wir beim Zahlungsverhalten allerdings keine Änderungen festgestellt. Thomas Beck: Es gibt die üblichen Verdächtigen unter den Kunden, die wir gelegentlich erinnern müssen. Dramatische Änderungen kann ich für die Spedition Fels aber nicht erkennen. Uwe Nitzinger: Den Ausführun- econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 gen meiner Kollegen kann ich mich nur anschließen. Wir bei Pfenning haben da keinen Bruch im Zahlungsverhalten festgestellt. Dr. Wolfgang Hönemann: Da muss ich etwas Wasser in den Wein gießen. Die geschilderten Beobachtungen treffen für die mittelständischen Kunden Wincantons zwar auch zu. Anders sieht es aus bei einigen Großkunden. Die versuchen vehement, ihre Zahlungsziele hinauszuzögern. Einige Kunden fordern teilweise Zahlungsziele von bis zu 90 Tagen. Da mussten wir im letzten Dreivierteljahr heftige Diskussionen führen. Econo: Wie weit lassen Sie die Diskussionen denn eskalieren? ® Hönemann: Im Zweifelsfall trennen wir uns auch von einem Kunden. Das kam in den vergangenen Monaten durchaus vor. Klaus-Dieter Enzenbach: Die Logistikbranche ist nun mal jene, die vom Konjunktureinbruch sehr stark betroffen ist. Von daher gibt es den einen oder anderen Anbieter, der seine Zahlungsziele hinauszögern will. Das liegt aber nicht an der Branche per se, sondern an der gegenwärtigen Situation. Econo: Wo spüren die Logistikunternehmen die Wirtschaftskrise? ® Nitzinger: Da das Auftragsvolumen geschrumpft ist, erleben wir einen Druck auf die Preise. Wir haben in unserem Geschäft mit temperierten Lebensmitteln auf einmal Mitbewerber, die ursprünglich für die Automobilindustrie gefahren sind. Deren Zugmaschinen haben aber nichts mehr zu tun. Solche Unternehmen fahren im Zweifelsfall auch zu den Grenzkosten, beispielsweise weil sie Leasingraten bedienen müssen. Es gibt Logistikkunden, denen es egal ist, ob ihr Dienstleister in einem halben Jahr pleite ist. Andere können sich das nicht leisten. Nehmen wir den Einzelhandel. Ware, die nicht pünktlich im Regal ist, kann auch nicht verkauft werden. Solche Kunden lassen sich von Grenzkosten-orientierten Angeboten nicht zu einem Wechsel verleiten. Daneben gibt es Kunden, die wieder Insourcing betreiben. Das tun diese Unternehmen nicht, weil sie das unbedingt wollen, sondern weil sie ihr Personal beschäftigen müssen. Andere Firmen überlegen sich in der Krise genau im Gegenteil, wo sie noch Leistungen outsourcen können. Davon profitieren Logistik & Spedition wir dann wiederum. Prof. Dr. Michael Schröder: Als ehemaliger Berater im Logistikbereich fällt mir auf, dass viele Unternehmen das Thema Outsourcing seit zwei Jahren scheuen. Hintergrund ist, dass ihre Belegschaften aufgrund der Krise ohnehin verunsichert sind. Entscheidend ist auch, dass alle weitreichenden strategischen Entscheidungen, zum Beispiel die Investition in ein neues Lager, aufgeschoben werden. Was hingegen gut geht, ist die Beratung zur operativen Logistik. Da nutzten die Kunden ganz gezielt die Krise, um durch neue Ausschreibungen bessere Konditionen einzukaufen. Und bei europaweiten Ausschreibungen ist es so, dass natürlich auch in Osteuropa Kapazitäten ungenutzt sind. So können beispielsweise rumänische oder polnische Dienstleister zu Kampfpreisen auf den Markt drängen. Aus Sicht der Verlader ist das natürlich eine tolle Sache. Beck: Wir haben die Erfahrung mit unseren langjährigen Kunden gemacht, dass die durchaus weiter mit uns zusammenarbeiten wollen. Sie schätzen die Zuverlässigkeit und das Know-how. Gleichzeitig sagen sie aber: „Über den Preis müssten wir schon mal reden.“ Das erleben wir sogar bei bestehenden Verträgen. Bei den Nachfragerückgängen sollten wir im Übrigen nach Branche differenzieren. Bei unseren Maschinenbau-Kunden sind die Rückgänge am stärksten. Insgesamt rechnen wir bis Ende des Jahres mit einem Umsatzrückgang von 20 bis 25 Prozent. Unser Umzugsgeschäft dagegen – auch bedingt durch viele Umstrukturierungen – ist weniger betroffen. Bayer: Diese Entwicklung kann ich nur bestätigen. Sehr schlimm waren Januar und Februar mit Rückgängen von einem Drittel. Die Monate März bis Juli lagen rund 15 Prozent unter Vorjahr. Der August wiederum war katastrophal mit minus 30 Prozent. Obwohl wir bei diesen Zahlen nicht vergessen dürfen, dass das Vorjahr auch ein Ausnahmejahr gewesen ist. Realistischer wäre ein Vergleich mit den Zahlen von 2006 und 2007. Auch unsere Kunden wollen im Übrigen die Preise nachverhandeln. Da mussten wir schon viele Haare lassen – man sieht es an meiner Frisur (Er tippt auf seine Glatze). Glücklicherweise betreiben wir keinen eigenen Fuhrpark mehr. Das haben wir alles outgesourct. Econo: Herr Lemmermeier, wie sieht es auf Seiten der Kunden aus, beispielsweise bei Ihnen im Nutzfahrzeugbereich von Daimler? ® Lemmermeier: Es ist bekannt, dass es im Automobilbereich einen signifikanten Auftragsrückgang von bis zu 60 Prozent gegeben hat, besonders im Vergleich zur Boomphase Anfang 2008. 2007/2008 waren im Nutzfahrzeuggeschäft sehr gute Jahre. Um so heftiger war der plötzliche Ausschlag in die andere Richtung. Der hat dazu geführt, dass wir auf die Kostenbremse getreten sind. Das hat auch zu neuen Ausschreibungen geführt. Es ist außerdem selbstverständlich, dass wir nicht über Outsourcing-Projekte nachdenken, während in erheblichem Umfang die Mitarbeiter kurzarbeiten. Auf der anderen Seite sind wir beim Insourcing aber auch zurückhaltend. Das machen wir nicht um jeden Preis. Das muss strategisch und wirtschaftlich sinnvoll sein. Enzenbach: Bei unseren Dienstleistern stellt sich die Situation anders dar, da wir im Maschinenbau projektbezogen denken und arbeiten. Die Logistikdienstleistung, die wir zukaufen, besteht in den meisten Fällen darin, die Produkte bis zum nächsten Seehafen zu bringen, da wir 80 Prozent unserer Anlagen exportieren. Die Transportkosten sind dabei eine zu vernachlässigende Größe. Econo: Kommt eine Welle von Insolvenzen auf uns zu? ® Carl Thiel: Die Gefahr besteht, obwohl genau geschaut werden muss, um was für eine Art Betrieb es sich handelt. Im Transportsektor sind vermutlich viele Betriebe gefährdet, vor allem kleine Unternehmen, die über wenig Eigenkapital Lothar Lemmermeier Lothar Lemmermeier ist Leiter Lieferantenmanagement Motoren Mannheim und Redford bei der Daimler AG, Mercedes-Benz Werk Mannheim. Das Werk in Mannheim ist eine der weltweit größten Produktionsstätten von Dieselmotoren für Lkw und von Industriemotoren und zentraler Standort des internationalen Motoren-Produktionsverbundes von Daimler Trucks. verfügen. Doch diese Welle kommt erst noch. Econo: Wird es vermehrt zu Übernahmen kommen? ® Thiel: Das ist nicht auszuschließen. Obwohl wir zur Zeit Überkapazitäten haben. Da ist das Interesse an Akquisitionen eher gedämpft. Das werden wir dann erleben, wenn der Markt zumindest wieder leicht anzieht. Schröder: Logistik als Branche ist sehr weit gefasst. Jeder, der einen Sprinter zu Hause hat und ein Gewerbe anmeldet, zählt zur Logistikbranche. So kommen wir auch auf eine Zahl von 60 000 Logistikdienstleistern in Deutschland. Die Krise wird im Übrigen nicht dazu führen, dass die globalisierte Produktion und der Handel zurückgehen. Das waren ja nicht die Auslöser der Krise. Insofern wird kein Unternehmen seine Wertschöpfungskette aufgrund der momentanen Situation verändern. Und damit bleibt die Logistik so wichtig, wie sie vor der Krise gewesen ist. Man muss sich vergegenwärtigen, wie weit die Logistikdienstleister heute in die Wertschöpfungsketten integriert sind. Heute übernimmt der Logistiker für seinen Kunden, zum Beispiel den Fahrzeugbauer, nicht nur die Achsenmontage, nein, er kauft auch noch den Stahl ein – übrigens auf eigene Rechnung. An dieser Vernetzung wird sich nichts ändern. Wenn wir von den Auswirkungen der Krise sprechen, müssen wir uns im Übrigen auch über den Nachwuchs unterhalten. Bei den Übernahmen unserer Studenten der Dualen Hochschule erlebe ich erstmals, dass diese zurückgeht. Hönemann: In Zeiten, in denen Unternehmen ihre Ressourcen – auch die personellen – nach unten Klaus-Dieter Enzenbach Klaus-Dieter Enzenbach ist Gebietsverkaufsleiter des Vertriebsbüros Süd-West der BEUMER Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, mit Sitz in Worms. Das Unternehmen, mit Stammhaus in Beckum, ist Hersteller und Lieferant von Intralogistiklösungen im Bereich der Förder-, Palettier- und Verpackungstechnik sowie von Sortier- und Verteilanlagen. 77 anpassen, können die Auszubildenden nicht außen vor bleiben. Stellen wir uns vor, wir müssten einen Betriebsrat davon überzeugen, auf der einen Seite hundert langjährige Mitarbeiter zu entlassen und auf der anderen Seite junge, gerade fertige Absolventen einzustellen. Bayer: In den Boomjahren war es leichter, einen Drei-Millionen-Auftrag zu erhalten als neue Mitarbeiter zu finden. Das hat sich gedreht. Lemmermeier: Die Wirtschaft sollte sich gut überlegen, welche Signale sie jetzt an junge Schulabgänger sendet. Da erscheint mir vieles kontraproduktiv. Von daher sollten wir in Bezug auf die Studienabgänger nicht all zu sehr von Beschäftigungsproblemen reden. Nitzinger: Das gilt auch für die gewerblichen Mitarbeiter. In den vergangenen Jahren hatten wir Probleme, Fahrer zu finden. Dieses Problem gibt es jetzt nicht mehr. Doch die Fahrer in Deutschland sind im Schnitt 44 Jahre alt. Das heißt, auch hier droht mittel- bis langfristig eine Überalterung. Es ist daher Aufgabe unserer Branche, diesen Arbeitsplatz besser darzustellen. Schröder: Ich stimme Ihnen zu. Die Logistik hat immer noch ein Imageproblem. Wir müssen ein Bewusstsein dafür schaffen, welch faszinierendes Berufsfeld die Logistik ist: Die Menschen in dieser Branche vernetzen Kontinente. Nitzinger: Das Imageproblem berührt aber nicht nur den Fachkräftenachwuchs. Schauen Sie sich an, was für Probleme wir haben, unseren Standort nach Heddesheim zu verlagern, einer Gemeinde, der es vergleichsweise gut geht. Wir müssen dort der Bevölkerung verständlich machen, dass wir kein Teufelszeug betreiben. Econo: Was kann die Politik tun? ® Nitzinger: Prinzipiell würde ich mir wünschen, dass Politiker erst denken und dann handeln. Das war in jüngster Vergangenheit leider anders. Nehmen wir die Maut: Durch die Belastung von Fahrzeugen der Schadstoffklasse Euro 3 hat die Politik massiv Kapital entwertet. 왘왘 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 econo 78 Logistik & Spedition 왘왘 ® Thiel: Und nicht nur das. Österreich plant, Euro-3-Fahrzeuge gar nicht mehr durchzulassen. Nitzinger: Richtig, die internationalen Verkehre werden schon jetzt häufig mit Euro-5-Fahrzeugen geleistet. Diese Belastung von Euro-3Fahrzeugen war ein Kardinalfehler. Wenigstens eine Aussetzung hätte die Politik erwägen sollen. Bayer: Da war die Lobby der Nutzfahrzeughersteller in Berlin stärker als die der Logistikunternehmen. Die Hersteller haben kalkuliert, dass durch die Spreizung der Maut viele Unternehmen jetzt neue Euro-5Fahrzeuge kaufen. Diese Rechnung ist durch die Wirtschaftskrise nicht aufgegangen. Man muss sich einen Mittelständler vorstellen, der 40 oder 50 Euro-3-Fahrzeuge auf dem Hof stehen hat, die ein paar Jahre alt sind. In den Büchern steht jedes Fahrzeug noch mit 30 000 bis 40 000 Euro drin. In Wirklichkeit sind die nichts mehr wert. Hönemann: Die Maut zeigt, mit welch vergleichsweise kleiner Änderung die Politik zu riesigen Fehlallokationen beiträgt. Das dürfte in der Marktwirtschaft aber gar nicht sein, da die Politik eine Lenkung unterlassen sollte. An sich sollte sich der Staat darauf konzentrieren, eine leistungsfähige Infrastruktur zu erhalten und auszubauen. Das ist das einzige, was ich vom Staat verkehrspolitisch erwarte. Die Maut ist Fiskalpolitik und keine Verkehrspolitik. Die Maut wäre auch gar kein Pro- Michael Schröder Carl E. Thiel Prof. Dr. Michael Schröder lehrt an der Dualen Hochschule BadenWürttemberg in Mannheim. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Bereiche Transport, Verkehr, Logistik, die er in den Studiengängen Spedition sowie Handel mit zusammen 650 Studierenden in je drei Jahrgängen lehrt. Er ist zudem Regionalgruppensprecher Rhein-Neckar der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Carl E. Thiel ist Geschäftsführer der IHK Rhein-Neckar und Leiter des Geschäftsbereichs Handel, Verkehr und Dienstleistungsgewerbe. Die IHK Rhein-Neckar ist für die baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern Federführer in Verkehrsfragen. In dieser Funktion koordiniert sie insbesondere die politische Interessenvertretung gegenüber der Landesund Bundespolitik. blem, wenn sie alle gleich belasten würde. Dann gäbe es keine Wettbewerbsverzerrung. Doch durch die Spreizung nach Schadstoffklasse tritt genau das ein. Lemmermeier: Daimler hat zum Thema Maut eine Lösung gefunden ... positiv zu bewerten. Dort gibt es einen Stichtag, der eine neue Abgasnorm vorschreibt. Das ist viel gravierender und abrupter als der durch die Maut gelenkte Übergang bei uns. Diesen Aspekt sollten wir bei der Mautspreizung nicht vergessen. Thiel: Ein anderes Thema sind die Lenk- und Ruhezeiten, von der alle Unternehmen betroffen sind. Das kostet viel Geld und erschwert die Disposition ungemein. Ein anderes Beispiel ist die EU-BerufskraftfahrerRichtlinie. Sie verlangt Schulungen für neue Fahrer und für langjährige Fahrer Nachschulungen in bestimmten Abständen. Auch das sind Kosten, die die Betriebe zu schultern haben. Und die Politik hat noch vieles in Planung. Denken wir an die so genannte grüne Logistik und die Verkehrspolitik in den Städten. In der Summe sind das massive Behinderung und Kosten. Econo: ... Die sieht wie aus? ® Lemmermeier: Wir beteiligen uns im Einvernehmen mit unseren Dienstleistern an den Zusatzkosten durch die Maut. Daimler ist bisher der einzige Hersteller, der auf der Grundlage von zwei Modellen die Mehrkosten für alle bestehenden Unternehmen übernimmt. Die Maut ist in der Tat auch ein Instrument, den Transportunternehmen Anreize zu geben, früher in abgasarme Fahrzeuge zu investieren. Wenn ich das mit den USA vergleiche, ist unser Vorgehen sogar sehr Enzenbach: Wenn die Eingriffe alle betreffen, entstehen keine Wettbewerbsverzerrungen. Das verteuert letztendlich die Transporte, was im Schluss der Verbraucher zu tragen hat. Bauchschmerzen bereiten mir die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen EULändern. Thiel: Das Problem – auch bei den nicht wettbewerbsverzerrenden Maßnahmen – ist, dass nicht alle Kosten an die Kunden weitergegeben werden können. Bayer: Unser Vorteil als Mittelständler ist, dass wir trotz allem flexibler als die Großkonzerne sind. Ein Beispiel: Jedes Ersatzteil der Deutschen Bahn wird von uns und unseren Kooperationspartnern über Nacht transportiert – seit zwölf Jahren. Für Schenker ist das ein Imageproblem. Daher ist es für uns auch schwierig, von Großunternehmen einen neuen Auftrag zu erhalten. Da ist es Schenker im Zweifelsfall egal, ob sie einen Auftrag nicht kostendeckend abwickeln können. Wenn die Daimler als Kunden gewinnen wollen, spielt das Wirtschaftliche keine Rolle. Unsere Lobby ist zu schwach. Und unser Ansehen ist gering: Wir sind groß, wir stinken, wir verstopfen die Autobahnen. Kein Politiker ist daher bereit, sich für uns einzusetzen. Schröder: Die Bundesvereinigung Logistik hat viel dafür gemacht, dass das Thema Logistik in der Politik oben angekommen ist. Wir hatten auf dem vorletzten Logistikkongress Advisa Bad Homburg Steuerberatungsgesellschaft mbH www.advisa-badhomburg.de Therapeutenverbund Wiesloch/ Walldorf und Umgebung e.V. www.therawiewa.de Kunden in der Metropolregion Rhein-Neckar/ Main nutzen modul100 Hotel Mondial Wiesloch www.mondial-wiesloch.de Hautarztpraxis Lidia Dimitriev www.praxisdimitriev.de www.modul100.de www.100see.de Effiziente Unternehmensdarstellung im Internet 100SEE Communication GmbH Wir fördern: 1000 Leben retten www.1000-leben-retten.de R Bergheimer Straße 147 69115 Heidelberg Fon: 0049 (0)6221 - 873 216 3 Fax: 0049 (0)6221 - 873 216 5 [email protected] Logistik & Spedition die Bundeskanzlerin zu Gast. So etwas wäre noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen. Nitzinger: Das ist aber auch nur richtig: Wir sind die drittgrößte Branche in Deutschland ... Schröder: ... Doch wer weiß das denn! Beck: Die deutsche Regierung offensichtlich nicht. Da werden alle EU-Richtlinien am strengsten umgesetzt und nicht unbedingt immer zum Vorteil für unsere Branche. Thiel: Das führt aber nicht per se zu Wettbewerbsverzerrungen. Ein polnischer Unternehmer fährt in Deutschland unter deutschem Recht. Econo: Lassen Sie uns über die Infrastruktur in der Metropolregion reden. Was sind die Stärken, wo liegen die Defizite? ® Thiel: Es ist einer der großen Vorteile der Metropolregion, dass sie in die wichtigen Verkehrsnetze sehr gut eingebunden ist. Wir haben den wichtigen Frankfurter Flughafen vor der Haustüre. Wir können Güter auf Rhein und Neckar transportieren. Und wir haben bei den Straßen sowohl eine Ost-West wie zwei Nord-Süd-Autobahnen. Das heißt aber nicht, dass damit die Infrastruktur ausreichend leistungsfähig ist. Bei den Verkehrslandeplätzen in der Region ist es leider so, dass diese nur eingeschränkt für Geschäftsflüge zu nutzen sind. Von daher ist es gut, dass der Ausbau von Klaus Dieter Enzenbach von der Beumer Maschinenfabrik aus Worms, Michael Schröder von der DH Mannheim und Carl Thiel von der IHK Rhein-Neckar (v. l.). Speyer jetzt kommt. Das Nachtflugverbot für Frankfurt hat vermutlich auch Auswirkungen auf unsere Region. Die beiden Autobahnen A5 und A6 sind oft stark überlastet. Hier muss etwas passieren. Auf der Schiene gibt es in nördlicher Richtung immer häufiger Engpässe, die behoben werden müssen. Die Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim muss endlich kommen. Im Binnenschiffsverkehr ist es der Neckar, der wegen zu kurzer Schleusen nicht allzu viel her gibt. Econo: Wie wichtig ist der Schleusenausbau? ® Hönemann: ... Als ehemaliger „Binnenschiffer“ möchte ich hier einhaken. Der Neckar ist insofern problematisch, als dass die Schleusen aus den 1920er Jahren stammen. Diese Bauwerke sind oft marode und lassen nur Schiffe bis 105 Meter Länge zu. Das ist kein übliches Maß. Es gibt 86-Meter-Schiffe und 110-Meter-Schiffe. Jetzt auch häufiger 135-Meter-Schiffe. Die 105-Meter-Schiffe stammen aus den 1970er Jahren und sterben gerade aus. Da gibt es auch bereits Engpässe, beispielsweise wenn die Kraftwerke am Neckar mit Kohle zu versorgen sind. Der jetzt geplante Ausbau für 135-Meter-Schiffe ist dennoch wieder übertrieben. Solche Schiffe schließt der Neckar aufgrund seiner Topographie mit vielen recht engen Kurven eigentlich aus. Thiel: Langfristig gilt für alle Verkehrsträger, dass sie dem prognostizierten Wachstum der Verkehre gerecht werden müssen. Das betrifft die Fahrzeugflotten, aber beispielsweise auch die Kombi-Terminals, die die Verladung von einem auf den anderen Verkehrsträger erlauben. Sind die ausreichend dimensioniert? Das Gleiche gilt für die Häfen? Mannheim hat noch Ausbaukapazitäten. Doch was ist mit Ludwigshafen, Worms oder Germersheim? Beim Schweizverkehr wird es spannend, ob das Land wirklich die geplante Alpentransitbörse umsetzt. Das würde eine Reduktion der Transitfahrten bedeuten. Doch wie können wir dann Straßentransporte auf die Schiene verlagern und wo soll das stattfinden? Diese Fragen betreffen im Übrigen nicht nur die Bundes- und Landespolitik. Das Beispiel der Pfenning-Ansiedlung in Heddesheim zeigt, dass auch die Kommunen gefordert sind. In den Städten und Gemeinden brauchen wir Flächen für Logistikunternehmen. Das wird in der Zukunft ein großes Problem. Bayer: Ich kann Letzteres nur bestätigen: Für einen Stückgutspediteur wie uns ist es in einer Stadt wie Mannheim unmöglich, Erweiterungsflächen zu erhalten, sie sind zu klein und zu teuer. Sobald sich ein Logistiker ansiedeln möchte, stehen außerdem die Bürger mit Plakaten auf der Straße. Wir arbeiten 24 Stunden am Tag. 왘왘 Seit mehr als 10 Jahren sind wir in der Metropolregion RheinNeckar mit Sitz in Ketsch als internationale Spedition tätig. Wir haben uns als inhabergeführtes Unternehmen darauf spezialisiert unseren Kunden – gerade bei speziellen Transportanforderungen – immer eine fachgerechte Lösung anzubieten. Das bedeutet einen Mehrwert für unsere Kunden und Partner. Vogel International.de GmbH & Co. KG Durlacher Str. 12, 68775 Ketsch Telefon: 06202 / 605098-0 Fax: 06202 / 605098-19 E-Mail: [email protected] www.vogel-international.de Sie als unsere Kunden profitieren von der Flexibilität, den flachen Hierarchien eines gesunden, mittelständigen Unternehmen. Wir verfügen über einen eigenen Fuhrpark mit Ausstattung für den Textilbereich – Hebebühnen auch im Sprinterbereich – und Kühlfahrzeugen für die pharmazeutische Industrie. Ein Auszug unserer „Spezialitäten“ sind logistische 79 Dienstleistungen für die Modebranche: Wir transportieren eilige Kollektionen nach Berlin, Mailand oder London – übergeben persönlich und helfen beim Aufstellen von Dekomaterialien in den Showrooms. Medizintechnik: Hochsensible Medizintechnik wird nicht nur von A bis B gefahren, wir verbringen die teilweise unverpackten Produkte direkt an den Stellplatz in Krankenhäuser, übernehmen die Funktionsprüfung und holen termingerecht die Produkte wieder ab. Auf temperaturgeführte Transporte zum Flughafen Frankfurt haben wir uns spezialisiert! Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie kompetent und schnell. 80 Logistik & Spedition 왘왘 ® Beck: Für uns ist die Metropolregion ideal. Es gibt viele Großkonzerne und Mittelständler. Für unser internationales Montagegeschäft ist es außerdem wichtig, schnell Flughäfen wie Frankfurt oder Stuttgart zu erreichen. Das größte Problem sind aus meiner Sicht die Autobahnen. Da muss etwas passieren. Lemmermeier: Vor allem die OstWest-Verbindungen sind noch völlig unzureichend ausgebaut. Da hat die Infrastruktur die Öffnung des Ostens noch nicht nachvollzogen. Ansonsten gilt: Unser Beschäftigungszuwachs in den Boomjahren bis 2008 und unser zukünftiges Wachstum resultieren auch aus einer größeren internationalen Vernetzung. Das bringt einen Trend zum Container mit sich. Das ist das wichtigste Mittel im weltweiten Transport. Schröder: Welche Region hat denn zwei parallele Nord-Süd-Autobahnen und eine Ost-West-Verbindung? Dazu kommen zwei Flüsse, der zweitgrößte Umschlagbahnhof Deutschlands und der zweitgrößte Binnenhafen der Welt. Der Region fehlt aber das Bewusstsein für Logistik. Gearbeitet wird ,beim Benz’ oder der BASF. Wie unsere Produkte aber weltweit verteilt werden, interessiert kaum jemanden. In Hamburg dagegen haben sich hunderte Unternehmen zu einem Logistikcluster zusammengeschlossen. Thiel: Die IHK versucht immer der Stadt Mannheim deutlich zu machen, dass eine ihrer Stärken die Logistik ist. Und die muss gepflegt werden. Die Bedeutung der Logistik ergibt sich aus der Bedeutung der Produktion. Doch diese bedarf dann wiederum der Logistik. Das eine gibt es nicht ohne das andere. Nitzinger: Viele in der Region haben die Vorstellung: auf dem Land leben, in der Stadt arbeiten. Das erleben wir in Heddesheim. Einige Bürger sagen, dass sie doch extra nach Heddesheim gezogen seien, um Ruhe zu haben. Da bekommt man zu hören: Geht doch nach Mannheim aufs Vögele-Gelände oder nach Ludwigshafen. Doch Arbeiten in der Stadt geht nicht, wenn man nicht auf der anderen Seite die dafür notwendige Infrastruktur besitzt. Enzenbach: Es gibt in der Region aber auch positive Beispiele. Ich will Worms nennen. Die Stadt hat festgestellt, dass sie neben Tourismus nur wenige andere Wachstumsbran- econo 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 Uwe Nitzinger Walter Bayer Uwe Nitzinger ist Geschäftsführer von Pfenning logistics in Viernheim. Der Kontraktlogistiker ist mit 1850 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber im Kreis Bergstraße. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 220 Millionen Euro erzielt. Der Logistiker plant, seinen Sitz nach Heddesheim (Rhein-Neckar-Kreis) zu verlagern. Dort möchte Pfenning 100 Millionen Euro investieren. Walter Bayer ist Geschäftsführer der Mannheimer Transport-Gesellschaft (MTG) Bayer GmbH. Das mittelständische Unternehmen ist Anbieter von maßgeschneiderten Transport- und Logistiklösungen. Die Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der nationalen und internationalen Stückgutlogistik sowie in intelligenten logistischen Dienstleistungen für Lager, Beschaffung und Distribution. chen hat. Man hat erkannt, dass Logistik ein Wachstumsmotor sein kann, und die Stadt ist aufgeschlossen für diese Branche. Die Kommunalpolitik muss allgemein für langfristige, verlässliche Parameter sorgen. Das Nachtflugverbot in Frankfurt könnte die Region im Übrigen durchaus hart treffen. In der Ersatzteilbeschaffung spielt der Frachtguttransport über Nacht eine große Rolle. Hönemann: In Mittel- und Zentraleuropa gibt es leistungsstarke Unternehmen. Diese haben bei einer wachsenden Weltbevölkerung und zunehmender Globalisierung zwar gute Aussichten. Sie haben aber einen Standortnachteil: Sie liegen im Hinterland von Rotterdam, Antwerpen oder Hamburg. Um Güter dorthin zu bewegen, benötigen wir eine effiziente Logistik. Dafür sind jetzt die Voraussetzungen zu schaffen. Enzenbach: Wenn wir das hinbekommen, dann liefern wir auch die Lösungen für andere Weltregionen. Denn die Probleme, vor denen wir jetzt stehen, sind die zukünftigen Probleme der Schwellenländer. „Made in Germany“ sollte nicht nur für den Maschinenbau eine Auszeichnung sein, sondern auch für die Logistik. Hönemann: Leider hinken wir beim Schaffen der Voraussetzungen der Zeit hinterher. Insofern müssen wir nicht nur über Produktinnovationen nachdenken, sondern auch über Prozessinnovationen. Da kommt der Logistik eine Schlüsselrolle zu. Die Regionalverteilung und Terminlieferungen werden dabei immer über die Straße laufen. Für alles andere jedoch sind die Verkehrsträger Schiene und Wasser entscheidend. Und damit sind wir beim Thema Intermodalität. Nitzinger: Deshalb geht Pfenning auch nach Heddesheim. Dort sind wir an das Schienennetz angeschlossen. Der Standort ist also für sich schon bimodal. Und der Hafen Mannheim ist auch nicht weit weg. Von daher kann mir keiner erklären, warum das kein guter Standort sein Thomas Beck von der Fels Fachspedition aus Heidelberg, Walter Bayer von der MTG aus Mannheim und Uwe Nitzinger von Pfenning aus Viernheim (v. l.). soll. Außer man ist prinzipiell dagegen. Schröder: Mal ein kleiner Einwurf: 83 Prozent aller Fahrzeuge auf Autobahnen sind Pkw. Höhere Mobilität in Zukunft wird also alleine durch effizienteren Güterverkehr nicht zu erreichen sein. Menschen müssen verstehen, dass die Nutzung der Verkehrsinfrastruktur ein Gut ist, das man bepreisen kann. Es muss dahin gehen, dass man für seine Fahrt bezahlt. Mit solch einer Maut könnte man Verkehr steuern, da die Gebühr zeit- und ortsabhängig gestaltbar ist. Das würde verhindern, dass ein Rentner-Ehepaar um 9 Uhr zur Rush-hour zu Ikea fährt. Thiel: Wenn das so käme, müssten sich aber auch die Logistikkunden kräftig anpassen. Das Stichwort lautet: „Öffnung der Rampe“. Kann es sein, dass die Anlieferung nur von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr stattfindet? Die zeitabhängige Maut führt nur zu einer Steuerung des Güterverkehrs, wenn die Verlader sich flexibel zeigen. Bayer: Die mangelnde Flexibilität bei den Empfängern belastet unsere Partner im Übrigen stark. Kommt ein Lkw nicht im vorgesehenen Zeitfenster an, kann sich der Fahrer hinten anstellen und verliert unter Umständen einen ganzen Tag. Econo: Sie sprechen von Partnern. Wie wichtig ist die Zusammenarbeit innerhalb der Branche? ® Bayer: Sehr wichtig. Da wir keine eigenen Fahrzeuge haben, müssen wir eng mit Transporteuren zusammenarbeiten. Mit Erfolg: Leerfahrten gibt es bei uns keine. Dafür sorgen auch drei in der Republik verteilte Umlade-Hubs. Allerdings war eine Sache früher besser. In den 70er Jahren haben wir selbst Transporte ins Ruhrgebiet auf die Schiene verladen. Doch dann kamen die ICE-Schnellzüge. Die haben immer mehr Gleiskapazitäten für sich beansprucht. Investiert in die Schiene wurde trotzdem nichts. Bestes Beispiel ist die Strecke MannheimFrankfurt. So wurde der Schienenverkehr immer unattraktiver. Beck: Bei uns ist die Bedeutung der Partner ähnlich hoch. Wir haben eigene Fahrzeuge nur für unser Spezial-Equipment wie Montagekräne oder Gabelstapler. Das gelangt dann mit den Monteuren an die Baustelle. Alles andere geben wir bei Bedarf ab. Dazu haben wir eine Reihe guter Frachtspediteure. Insbesondere konzentrieren wir uns auf unser Kerngeschäft. Und das ist gerade alles vor und nach dem Fahren – der Transport selbst ist einer unserer Bausteine. Econo: Und welche Aufgaben nehmen Logistiker den Kunden ab? ® Enzenbach: Bei uns ist es vor allem die Verpackung der Maschinen. Das haben wir mittlerweile auch an den Logistiker abgegeben. Lemmermeier: Der DaimlerStandort Germersheim ist eigentlich ein riesiger Logistikstandort. Das gleiche gilt, in abgeschwächter Form, auch für Wörth. Da kommen täglich 400 bis 500 Lkws raus und rein. Natürlich haben auch wir in der Wertschöpfungskette bestimmte Aufgaben outgesourct. Ein Beispiel ist das Thema Leergut. Auch die Lagerwirtschaft ist teilweise in der Hand unserer Logistik-Dienstleister. Was wir bisher nur wenig machen, ist die Verteilung der Bauteile vom Lager bis in die Produktion. Das hängt zum einen am Arbeitnehmerüberlassungsgesetz, zum anderen an der Einbindung in die eigene Organisation. Outgesourct ist außerdem das ganze Management der Waren außerhalb des Werkes in Europa. Die Waren werden an bestimmten Konsolidierungspunkten durch unsere Gebietsspediteure gesammelt. Dann geben wir bestimmte Anlieferungsfenster vor, um die Verteilung der Verkehre über den Tag zu gewährleisten. Global gesehen haben wir das zentrale Lieferantenmanagement und die Verteilung über die genannten Konsolidierungspunkte. Die werden aber nicht von uns betrieben. Das schreiben wir aus. Allerdings geben wir die Konzepte vor. Thiel: Die weitestgehenden Beispiele sind sicherlich jene Produktionsbetriebe, die Teile der Produktion durch ihre Logistiker ausführen lassen. Der Dienstleister macht dann „Assembling“, das heißt, er setzt Bauteile zu einem Zwischenprodukt zusammen, das beim Auftraggeber in die Endfertigung eingebracht wird. Beispiel hierfür ist ein Armaturenbrett, das so weit als möglich fertig in die Produktion gefahren wird. Nitzinger: Wir übernehmen auch die Einkaufsfunktion für unseren Kunden. Wir sondieren die Preise und stellen die Qualität sicher. Für einen Kunden bearbeiten wir auch Sonderprofile, lagern sie und liefern sie an, und zwar mit eigenen Mitarbeitern bis an die Fertigungsinsel in der Fabrik. Das hat Haftungsgründe. Vorher haben wir bei jeder Delle diskutiert, wann diese hereingekommen ist. Das bleibt uns erspart, seitdem wir bis zur Endfertigung alles machen. Das sind also wertschöpfende Tätigkeiten. Aber nicht nur in der Produktion. Wir machen für ein Handelsunternehmen die Retourenlogistik der Non-Food-Ware. Das verpacken wir und verteilen es neu. Dem Handelsunternehmen liefern wir die Zahlen, welche Filiale was verkauft. Das erleichtert dem Kunden die Filialsteuerung. Hönemann: Der Kunde soll sich auf das konzentrieren, was er am besten kann. Alles was mit Logistik zu tun hat, also Beschaffung und Distribution, sollte er seinem Dienstleister überlassen. Das geht auch problemlos, sofern die Schnittstelle sauber definiert ist. Beck: Schnittstelle ist ein wichtiges Stichwort. Wir transportieren für unsere Kunden nicht nur die Maschinen zu deren Kunden, sondern bauen sie dort auch auf. Manchmal machen wir sogar die Inbetriebnahme – auch bei Maschinen, die Millionen kosten. Aber die Vorgaben kommen natürlich alle vom Kunden. Allerdings ist das ein dialogischer Prozess, da wir uns auch als Berater unserer Kunden verstehen. Econo: Gibt es auch Aufgaben, die Unternehmen in keinem Fall an Logistiker abgeben sollten? ® Schröder: Die genannten Beispiele gehen immer dann gut, wenn der Austausch einfach zu gestalten ist. Wenn die Komplexität hingegen zu groß wird, kommt der Kunde irgendwann aus den Verträgen kaum noch raus, da die Bindung an den Dienstleister zu stark ist. Die Schmerzgrenze ist auch dann erreicht, wenn die Kernkompetenz des Unternehmens betroffen ist. Die Nachschubsteuerung in vielen Produktionswerken ist im Übrigen zunehmend technikgetrieben. Da kommen beispielsweise RFID-Funkchips zum Einsatz, die dem Dienstleister sofort anzeigen, an welcher Stelle in der Produktion Nachschub benötigt wird. 왘왘 IHR PARTNER IN ALLEN TRANSPORT- UND LOGISTIKFRAGEN SCHÜLE TRANSPORTE Spezialist für Teil- und Komplettladungen in Europa. Täglich Direktverkehre nach Großbritannien. Mehr als 2000 m² Lager- und Kommissionierfläche. sport Tran Lager tik Logis Teil- und Komplettladungen Temperaturgeführte Transporte Sammelgutverkehr Express-Service Lager-Logistik Verzollung www.schuele-transporte.de Schüle Transporte GmbH EUROPAWEIT FÜR SIE UNTERWEGS Im Tal 11 · 74889 Sinsheim Fon: 0 72 61 / 94 10 - 0 [email protected] 45% Reichweite im Mittelstand.* Die IHK Magazine haben eine hohe Reichweite im Mittelstand. 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Hönemann: Ich möchte hier differenzieren zwischen Produkt- und Prozessinnovationen. Letztere werden in der Regel vom Dienstleister angestoßen. Produktinnovationen werden in der Regel gemeinsam mit dem Kunden entwickelt. Nitzinger: Ohne Dialog geht es mit Sicherheit nicht. Allerdings fällt dieser Dialog von Kunde zu Kunde sehr unterschiedlich aus. Die einen haben genaue Vorstellungen und wollen Herrscher des Prozesses ein. Die anderen sagen eher: „Wir verstehen davon nichts. Macht ihr das mal.“ Pauschale Aussagen sind hier schwierig. Bayer: Das ist gerade unsere Stärke als Mittelständler, dass wir durch unser Know-how und unsere Flexibilität sehr genau auf die Kundenwünsche eingehen können. Aber je detaillierte die Anforderungen ausfallen, desto wichtiger ist es, diese Dinge gemeinsam mit dem Kunden zu entwickeln. Schröder: Logistik ist immer eine abgeleitete Nachfrage. Lange Jahre war da die Industrie der Taktgeber. Denken wir an die Just-in-time-Produktion. Heute werden sogar AldiFilialen zwei Mal am Tag angefahren. Das heißt, sogar dort gibt es so etwas wie Just-in-time. In dem Moment, wo die Logistikbranche Know-how, Kompetenz, Fachleute hatte, kam sie mit eigenen Ideen und Konzepten. Das ist heute ein Geben und Nehmen. Lemmermeier: Wir haben unsere Produktion nach dem Lean-Management-Gedanken organisiert, suchen also ständig nach Verbesserungen. Daraus ergeben sich täglich neue Anforderungen, besonders an die innerbetriebliche Logistik. Um das alles weiterzuentwickeln, kommt es vor allem auf die Kompetenz des Produzenten an, aber natürlich auch auf die des Dienstleisters. Wichtig ist, dass sich beide auf Augenhöhe begegnen. Unsere Belieferungen erfolgen mittlerweile einerseits auf die Minute getaktet. Andererseits gehen Container raus, die Thomas Beck Wolfgang Hönemann Thomas Beck ist Geschäftsführer der Fritz Fels GmbH Fachspedition. Zu deren Kunden zählen Heideldruck, MLP, Roche und ABB. Das Unternehmen hat sich neben den klassischen Privatumzügen auf Büroumzüge, komplette Betriebsverlagerungen und Maschinentransporte spezialisiert. Insbesondere bietet Fels Montagetrupps für die De- und Remontage bis hin zur Inbetriebnahme der Maschinen. Dr. Wolfgang Hönemann ist Geschäftsführer der Wincanton GmbH, Geschäftsbereich Intermodal. Wincanton ist ein europaweit tätiger Logistikdienstleister mit Schwerpunkten im Straßengüterverkehr, der Kontraktlogistik sowie der intermodalen Gestaltung von Supply Chains. Das Unternehmen zählt nach eigenen Angaben zu den Marktführern im europäischen Containerhinterlandverkehr. eher mit einer Tages- oder Wochengenauigkeit ankommen müssen. Wir brauchen also ganz unterschiedliche Ideen und Konzepte. Enzenbach: Als Intralogistik-Anbieter stimme ich dieser Sicht zu. Nur in der Partnerschaft können wir vernünftige Lösungen entwickeln. Dazu muss der Dienstleister die Prozesse beim Kunden verstehen. Antrieb von Innovationen ist eigentlich immer die Suche nach mehr Effizienz. Die Technik ist dafür ein Instrument. Auch die scheinbaren Treiber „Grüne Logistik“ oder „Energieeffizienz“ werden nur dann zum Tragen kommen, wenn sie bezahlbar sind. wickeln. Die Politik ist gefordert, die dazu nötigen Flächen zu entwickeln. Das kann ein dritter Streifen auf der Autobahn sein oder Flächen für die Ansiedlung von Logistikunternehmen. Die Metropolregion Rhein-Neckar liegt mitten in Europa. Das ist ein Vorteil gegenüber peripheren Lagen. Auch wenn in Mecklenburg-Vorpommern der Quadratmeter zehn Euro und weniger kostet – unser Geschäft ist nicht zu verlagern. Das können vielleicht produzierende Unternehmen machen. Doch wir leben davon, Waren zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zur Verfügung zu stellen. Das ist nicht outsourcebar, weder organisatorisch noch geographisch. Von daher kämpfen wir auch für das Projekt in Heddesheim. Wir haben uns doch nicht deshalb für Heddesheim entschieden, weil es dort so schön ist. Wir haben vielmehr viele Flächen gerastert und festgestellt, dass die Voraussetzungen dort am besten sind. Wir haben einen Gleisanschluss und es sind nur 600 Meter zur Autobahn. Außerdem kön- Econo: Wo steht die Logistik in zehn Jahren? ➤ Nitzinger: An der Grundstruktur wird sich wenig ändern. Vielleicht verlagern sich Verkehrströme. In Deutschland werden wir uns darauf einstellen müssen, dass wir ein Transitland sind. Diese Herausforderung sollten wir intelligent nutzen und wertschöpfende Prozesse ent- Lothar Lemmermeier, Leiter des Lieferantenmanagement bei Daimler in Mannheim (r.) und Carl E. Thiel, Geschäftsführer der IHK Rhein-Neckar. 83 nen wir unsere Mitarbeiter mitnehmen, da es von Viernheim aus nur zehn Kilometer sind. Für Ludwigshafen beispielsweise würde das schon wieder nicht gelten. Wir waren schon sehr erstaunt, dass letztendlich so eine Bewegung wie „Nein zu Pfenning“ entstanden ist. Auf was warten die eigentlich? Eine zweite SAP wird es so schnell nicht geben. Lemmermeier: Die Logistik wird wichtiger. Das wird auch daran zu erkennen sein, dass die Logistikkosten einen größeren Teil an den Produktkosten ausmachen. Heute wird in globalen Verbundsystemen weltweit gefertigt. Somit trägt die Branche auch entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit des Standortes bei. Als ich bei Daimler angefangen habe, hieß es noch: „Kann man einen Mercedes überhaupt in Bremen bauen? Das sind ja keine Schwaben!“ Beck: Auch die Imagepflege wird wichtiger. Sonst bekommen wir ein gesellschaftliches Problem. Für die Branche werden Dialog und Beratung an Bedeutung gewinnen. Hönemann: Außerdem werden sich die Diensteistungen in der Logistik stärker diversifizieren. Schröder: Schon heute basieren letztlich alle Probleme in der Logistik auf falschen oder zu späten Informationen. Ich behaupte daher, dass die Logistik stark technologiegetrieben sein wird. Man spricht heute vom „Internet der Dinge“, das heißt, dass beispielsweise über RFID Material, Waren oder Container ihren Weg durch ein Netzwerk alleine finden. Eine Umsetzung, die es heute schon im Test gibt: Der Koffer am Flughafen weiß, dass es eine Verspätung gibt und wandert automatisch in die Warteschleife. Das wird irgendwann auch den innerbetrieblichen Transport betreffen. Im globalen Maßstab heißt das, dass das Netz der Computer allgegenwärtig sein wird. Bayer: Da bin ich bei Ihnen. Wir investieren jährlich einen sechsstelligen Betrag in IT. Nur dank Barcode und RFID wissen wir ständig, wo unsere Waren sind. Genauso wichtig wird aber die Schiene. Ohne diesen Verkehrsträger wird es keine zukunftsfähige Logistik geben. Ansonsten gilt leider auch: Logistik steht für „Leistung ohne Geld ist stark im Kommen.“ Matthias Schmitt und Kristian Klooß 10-11/2009 • 16. Oktober 2009 econo 84 Text Bildung & Wissenschaft 84 Im Alleingang Nach der Trennung von der Verbundausbildung bei ABB hat Alstom jetzt ein eigenes Ausbildungszentrum eingeweiht Ein Lehrling im neuen Ausbildungszentrum von Alstom: Der Kraftwerksbauer hat eine Million Euro in Maschinen und Halle investiert. Bild: Alstom D troniker oder Mechatroniker sowie vier technische Zeichner und sieben Bürokaufleute. Musa Isik ist einer von ihnen. Als angehender Zerspanungsmechaniker im ersten Lehrjahr gehört er zur ersten Generation, die das neue Ausbildungszentrum nutzt. „Mit der praktischen Ausbildung bei Alstom in Mannheim steigt auch die persönliche Bindung an das Unternehmen“, sagt er. Doch von der Ausbildungsstätte sollen nicht nur Lehrlinge der dualen Ausbildung profitieren. Bei Alstom absolvieren auch 65 Studenten der Dualen Hochschule ihren Praxisteil. Angehende Maschinenbauer könnten dort das obligatorische Vorpraktikum absolvieren. Das Ausbildungszentrum hat Kapazitäten für 30 Auszubildende, mehr, als Alstom eigentlich benötigt. „Sie ist daher für eine Verbundausbildung ausgelegt“, sagt Landwehr. Bisher lägen aber keine konkreten Anfragen anderer Unternehmen vor. Mit diesem Angebot einer Verbundausbildung füllt der Energietechnikkonzern so genau die Lücke, die ABB mit dem Umzug nach Heidelberg geschaffen hat. MSc INGENIEURMANGEL DRITTMITTEL Online-Portal soll an die Mathematik heranführen Heidelberg und Mannheim werben erfolgreich MANNHEIM. Vor anderthalb HEIDELBERG. Im Förder-Ran- Jahren ist das Internetportal MathX³ der Dualen Hochschule BadenWürttemberg (DHBW) Mannheim und der Alstom Deutschland AG online gegangen. Jetzt haben die Kooperationspartner Bilanz gezogen. 11 000 Teilnehmer haben sich bisher den dort angebotenen Mathematikaufgaben gestellt. Die 145 Fragen entsprechen den Lehrplänen der Klassen 9 bis 11 und sind in drei Schwierigkeitsstufen unterteilt. Mit den Rechenaufgaben sollen die Schüler Erlerntes wiederholen und vertiefen. Mit MathX³ wollen die Hochschule und der Kraftwerksbauer dem Ingenieurmangel begegnen. Das Portal soll Schülern die Scheu vor der Mathematik nehmen und gleichzeitig auf ein ingenieurwissenschaftliches Studium vorbereiten. Demnächst möchten die Partner ein sogenanntes Wiki implementieren. Das funktioniert ähnlich wie Wikipedia. So könnten Schüler beispielsweise eine Erklärung für einen mathematischen Begriff abliefern. Die beste Erklärung würde dann veröffentlicht. Ski king der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gehört die Universität Heidelberg zur Spitzengruppe der drittmittelstärksten Hochschulen in Deutschland: Mit 215 Millionen Euro eingeworbenen Drittmitteln belegen die Heidelberger Platz drei auf der Liste der 159 Hochschulen, die in den Jahren 2005 bis 2007 bei DFG-Bewilligungen erfolgreich waren. Besonders die Bereiche Lebenswissenschaften, Sozial- und Verhaltenswissenschaften sowie Naturwissenschaften verzeichneten gute Bewilligungen. Auch die Universität Mannheim verbuchte ein gutes Ergebnis. Als Beispiel gelungener Profilbildung erreichte die Universität Mannheim in der Kategorie der Wirtschaftsund Sozialwissenschaften mit einer Fördersumme von knapp 16 Millionen Euro den ersten Platz unter den deutschen Hochschulen. Das „Förder-Ranking 2009“ soll zeigen, in welchem Umfang die deutschen Hochschulen Fördermittel aus verschiedenen Quellen einwerben konnten. Red er Energietechnikkonzern Alstom hat sein neues Ausbildungszentrum in Mannheim eröffnet. Rund eine Million Euro investierte Alstom in die neue Ausbildungsstätte und die Anschaffung von Tisch- und Ständerbohrmaschinen, Dreh- und Sägemaschinen sowie CNC-Fräsmaschinen. Die eigene Werkstatt war notwendig geworden, nachdem das ABB-Trainingscenter von Mannheim nach Heidelberg umgezogen ist. Die beiden Konzerne kooperierten seit vielen Jahren in der Ausbildung. Die Lehrlinge von Alstom ver- 6.40 8.00 19.10 21.00 brachten so die ersten 18 Monate ihrer Lehre in der ABB-Ausbildungsstätte. Doch Alstom wollte seinen Lehrlingen das Pendeln nach Heidelberg ersparen und hatte sich daher entschlossen, die Ausbildung komplett auf eigene Füße zu stellen. „Da die Auszubildenden jetzt direkt neben der Produktion arbeiten, bekommen sie unmittelbar Kontakt mit dem Arbeitsalltag“, sagt Ausbildungsleiter Uwe Landwehr. Das erleichtere den späteren Einstieg bei Alstom. Gegenwärtig betreut Alstom 49 Auszubildende, darunter 31 Industriemechaniker, sieben Elek- AB MANNHEIM… IN HAMBURG… AB HAMBURG… AUF DEM SOFA. inkl. Prämienund Statusmeilen bei Miles & More Geschäfte verbinden. Deshalb verbindet Cirrus Airlines die wichtigsten deutschen und europäischen Wirtschaftsmetropolen. Mit erstklassigem Partner of zu Lufthansa Service, perfektem Timing und besten Verbindungen Anschlussflügen. 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Partner of Lufthansa Index Name Seite ABB 8, 84 Abbott 38, 39 Abendschein, Jürgen 59 Abramspolster, Angelika 58 Accenture 59 ACI 46 Aerolog 63 Affimed Therapeutics 43 Agrana 23 Aksys 26 Al Bohn 14 Alba Recycling 72 Almi 23 Alstom Deutschland 84 Alstom Power 24 Apogenix 36 Apparatebau Wiesloch 24 Aragon 18 Areva 21 Argentur für Arbeit Darmstadt 7 Artemis & Winkler 59 Arthur Andersen Consulting 59 Artz & Partner 6 Artz, Claudia 6 Ascentec 24 AT Hefele 23 AVR 47 Azev 6 Azimut 14 Bach, Alfred 43 Backaldrin 23 Bader, Michael 58 Baldur-Garten 7 Ball Packaging 15 Barnett, Doris 58 BASF 10, 16, 29, 59, 80 Bauer, Michael 13 Baumeister, Martin 16, 17 Bayer, Walter 76, 77, 78, 79, 80, 83 Beck, Thomas 76, 77, 79, 80, 81, 83 Beckton Dickinson 17, 50 Beraterhaus Eastsite GbR 67 Berger, Michael 71 Bergsträßer Aufbereitungsund Sortiergesellschaft (BAS) 72 Bergsträßer Winzer eG 7, 45 Beumer Maschinenfabrik 76, 77 Bibliographisches Institut (BI) 13, 59 Bilfinger Berger 27 Binding, Lothar 58 BioRN Cluster Management 31, 33, 34 Blümer, Timo 59 Bob, Alexander 13 Bodner, Herbert 28 Boehringer Mannheim 69 Böhmer, Maria 58 Bohn, Alfred 15 Boltz, Stefan 63 Borst, Matthias 50 Brain 17 Brandt, Werner 59 Brormann, Hubert 63 Brückmann, Matthias 73 Bures, Thomas 24 (dcp) 67 Damm, Holger 67, 68 Damm, Sebastian 59 Dangmann, Oliver 18 David+Bader 14 Daxner 23 Daxner, Christian 23 Daxner, Johann 23 Deere & Company 29 Deissner, Michael J. 32, 40 Deiters, Wilhelm 59 Deloitte Touche Tohmatsu 68 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung 63 59 22 Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) 36, 38 DFG 84 DGNB 50 DHBW Mannheim 84 Diamant 23 Drahtseil Hartmann 26 Duale Hochschule Mannheim 76 Dubourg, Saori 59 Dudda, Holger 24 C.H. Beck CCNet Cellzome Chocolaterie St. Anna Cirrus Air Comparex Conet Connect Springboard Cornelsen Verlag Council of European BioRegions (CEBR) Cyber-Wear Heidelberg Cytonet D 34 12 40 aimler 26, 29 76, 77 Damm Consulting-Partners 6 58 16 8 55 58 Hartmann, Dominik 27 Hartmann, Ulrich 26, 27 Hartung, Roland 58 Haus+Co Projektmanagement 51 Hauss, Anja 59 Haver & Boecker 63 HEAG 13 Heidelberg Institute for Stem Cell Technology and Experimental Medicine (HI-STEM) 39 Juwi Gruppe KabelBW Kagerer, Hermann Kagermann, Henning Kaiser, Marcus Kämpfe-Burghardt, Klaus Kanzlei Pluta Kanzlei Reble & Klose Karcher, Tobias Kartoffel Kuhn Kermoser, Claus Kerner, Gerhard Kessels, Ulrich Keßler, Achim Kienle, Michael Kleinholz, Lutz Knappe, Florian Koch, Bernd KPMG Kraftanlagen Heidelberg Krämer, Dirk Krämer, Winfried Krauch, Tilman Kraus, Thomas Kuhlmann, Andreas Kuhn, Fritz Kunkel, Sigurd Kürschner, Stefan 8 16 63 58 6 59 26 67 58 46 42 71 62 47 69 58 52 7 68 24 68 44 59 62, 63 72 58 58 75 Lambrecht, Christine 58 Lamers, Karl A. 58 Landwehr, Uwe 84 Lautenschläger, Manfred 58 Lautenschläger, Silke 20 Lemmermeier, Lothar 76, 77, 78, 80, 81, 83 INDEX DIE NAMEN IN DIESEM HEFT Düllmann, Hans-Jörg 59 E asydentic 16 Eckert, Michael 61 Ehmann, Giuseppina 56 Ehmann, Willy 56 Eichendorf, Walter 63 Presley, Elvis 56 EMBL 17, 39, 40 EMEA 40 EnergiePark Neusaß 20 Energieried 13 Enzenbach, Klaus-Dieter 76, 77, 78, 80, 81, 83 EON 20 Ernst & Young 68 Fels Fachspediton Fink, Stefan Formula One Association (FAO) Fraport Freudenberg Anlagenund Werkzeugtechnik (FAW) Freudenberg Haushaltsprodukte Fugger, Anton ugger, Jakob Fürst Fugger Privatbank 26 9 39 40 57 14 27 69 22 13, 59 H aensel, Robért Hagemann, Klaus Hambrecht, Jürgen Hammermühle Diät Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald Harbarth, Stephan (Seminar- und Konferenzmanagement) F C. Benz Söhne 12 59 27 43 58 www.becht-management.de Febit Burmeister, Claus Buttlar, Ruprecht von Grafitecture Granseyer, Ulrich Grathwohl Erdbau Günther, Rolf Guttig, Olav G 40 76 59 28 14 26 26 26 16 16 AG 10, 49 Gaißmeyer, Ulrich 22 Gardeur 12 Gerig, Alois 58 Gesundheitszentrum Ludwigshafen 49 GGEW 13 Gieffers, Christian 36 GKM 27 GlaxoSmithKline 40 GML Abfallwirtschaftsgesellschaft 20 Goldbeck Süd 10, 50 Goldbeck, Jörg-Uwe 10 Goldbeck-Gruppe 11 Gönner, Tanja 72 Gottmann Transporte 23 Heidelberg Pharma 42, 43 HeidelbergCement 7, 29 Heidelberger Druckmaschinen 28, 58, 62 Heiler, Heinz 59 Heinrich, Claus E. 59 Heinrich Pesch Haus 58 Hennig, Heinrich 20 Hermann, Daniela 59 Hettich, Christof 32 HIM 74 Hitachi 16 Hockenheim-Ring 28 Hoefer, Tobias 26 Hofman, Bernhard 59 Höger, Thomas 36 Hönemann, Wolfgang 76, 78, 79, 80, 81, 83 Hopp, Dietmar 30, 32 Hornbach 8 Hörrmann, Monika 69 HVBG 63 ICW 58 Ifeu-Institut 52 IHK Darmstadt 7 IHK Pfalz 11 IHK Rhein-Neckar 34, 76, 80 Immobilien Winter 19 Institut für Betriebsberatung Wirtschaftsförderung und -forschung (IBWF) 68,69 International Assocciation for Science Parks (IASP) 34 Interroll Automation 47 IT-Forum Rhein Neckar 16 J akob Jost GmbH JCG Consulting Group Johnson & Johnson Joseph Vögele AG Jost, Steffen Jung, Fred Juraschek, Simon Jüttner, Egon 12 6 40 47 12 8 6 58 Lemmi Leonardo Venture Leonhard Weiss Leterme, Philippe Leterme, Yves Lion Bioscience Lorenz, Karl-Heinz Lüdtke Elektronik Lüken, Kai Lukom Lydia Gottmann Transport 12 18 10 59 59 42 27 14 63 22 23 85 Nagel, Markus 6 Nestlé 23 Network Profiling Service (NPS) 59 Niebel, Dirk 58 Nitzinger, Uwe 76, 77, 80, 81, 83 Olymp 12 26 27 62 7 Patmos-Verlag 13 23 14 14 9 25 76 25 42 7 46 46 34 14 68 Orth, Jutta Orth, Manuel Ostermann, Hans Outletstores Direct Pfahnl Pfalzkom Pfalzkom-Manet Pfalzwind Pfenning Pfenning Logistics Pfenning, Karl-Martin Phenex Pharmaceutical Phoenix Piske, Lars Piske, Sven Plate, Klaus Plathner, Jan Markus PricewaterhouseCoopers R auch, Heinz 49 Rehberg, Michael 62 Reinemund, Birgit 58 Richter, Barbara 58 Riede, Bernd 18 RIO 28 RIO Energie 9 Rippmann, Friedrich 38, 39 Rittershaus - Rechtsanwälte 75 RN Immobilienmanagement GmbH 34 Roche 38, 40 Roche Diagnostics 38 Rüdiger, Wolfgang 40 Rump, Jutta 58 Saaler, Dirk 84 SAP 8, 17, 29, 58, 59 Sättele, Annette 75 Scheifle, Bernd 7 Scheuermann, Thomas 62 Schick, Gerhard 58 Schindler, Norbert 58 Schineller, Werner 59 Schlecht, Michael 58 Schmid, Thomas 38 Schmidt-Brand, Jan 42 Schreier, Bernd 28 Schröder, Michael 76, 77, 78, 79, 80, 81, 83 Schug, Roland 47 Schultze, Christian 68 Schulze-Hagen, Alfons 9 Schwager, Harald 59 Schwarz, Markus 58 Schwiezer, Jürgen 31, 32, 38, 58 Seidensticker 12 Senger-Schäfer, Kathrin 58 M:con 22 Maaß, Ingo 10, 50 Mannheimer Holding 12 Mannheimer Versicherung 12 Manroland 58 Marketing Consulting & Service 71 Mars 23 Mattner, Herbert 59 Mattner, Karl 58 Mattner, Otto 58 MeinLager24 14 Meister, Michael 58 Merck 38 Merck Serono 38 Merckle, Adolf 7 Merckle, Ludwig 7, 29 Metoja, Renald 23 Meuer, Stefan 32 MFG Baden-Württemberg 22 MH Rechtsanwälte 59 Michels, Hans-Josef 46 MLP 12, 18 Morgenstern, Jan 59 Mosca 2 Mössner, Thomas 62 MTG 76 Müller, Peter 13 Mummert & Partner 59, 69 Isik, Musa 84 Mutter, Bernhard 73 MVV 8 MVV Energie 58, 72, 73 Myllykoski 25 Die kommende econo-Ausgabe erscheint am 4. Dezember 2009 Signum 12 Sparkasse Heidelberg 18 Sparkasse Vorderpfalz 59 Spermann, Johann 58 Spier, Ralf 71 Spitzencluster BioRN 30, 31 Stabila 10 Stadtmarketing Mannheim 28 Steria Mummert 59 Südwest Consulting Cooperation (SCC) 69 Südzucker 17 Sulzer 50 Suzuki 26 Sygnis Pharma 43 86 Der Schreibtisch von ... / Index Name Der Schreibtisch vom Chef Seite Tebau 14, 15 Technologiepark Heidelberg 34 TechnologieZentrum Ludwigshafen 16 Tenneco Heinrich Gillet 26 Thibaut, Bernhard 58 Thiel, Carl 76, 77, 78, 79, 80, 81, 83 Thor, Karl-Heinz 68, 69 Thüga 20 Tidona, Christian 30, 31, 32, 33 Trekstore 14 Treuhand GmbH 68 Trumpp, Andreas 32 TÜV Rheinland 27 Die Bezeichnung „Januar“ geht zurück auf Janus, den römischen Gott des Anfangs und des Endes, aber auch der Türen und Tore. In Mannheim hat sich Anfang der 90er Jahre eine Agentur nach dem Doppelgesichtigen benannt: Janus die Werbemanufaktur. Die Gründer Uwe Scheerer und Christian Rohrmann hatten den Namen gewählt, um die eigene Existenzgründung, aber auch den Anfang jeder einzelnen Kundenbeziehung zu versinnbildlichen. Econo nimmt diesmal Christian Rohrmanns Schreibtisch unter die Lupe, der im Firmensitz in Mannheim-Neckarau steht. Ullrich, Frank 51 84 84 74 VDMA 62 32 18 Universität Heidelberg Universität Mannheim Urban, Ulrich Vogel, Gerhard Volksbank Heidelberg Volksbank Kurpfalz H+G Bank Von der Forst, Henning Voscherau, Eggert VR-Bank Mußbach VR-Bank Rhein-Neckar 18, 19 16 59 18 18 Bilder: Rinderspacher W&K plus Zwiespältiges Büro In dieser Umgebung also werden Anzeigen, Plakate, Geschäftsberichte, Broschüren, Messeauftritte, Kampagnen, Internetseiten, Unternehmensnamen, Logos und Corporate Designs entwickelt. Und wie wir es von einem Kreativen erwarten, herrscht Puritanismus. Kein Nippes, keine Yucca-Palme, keine Postkartenwand. Wer Natur sehen möchte, schaut aus dem Fenster auf die Parkplatzbegrünung. Im Büro dagegen dominieren Weiß und Schwarz. Doch in einem Unternehmen, das nach dem doppelgesichtigen Gott Janus benannt ist, liegen die Dinge dann wohl doch nicht so einfach. Drei Einrichtungselemente lassen auch hier die Sehnsucht nach Behaglichkeit erahnen: ein rustikaler Holzdielenboden, ein als Triptychon arrangiertes Ensemble von Familienbildern und ein Latte Macchiatto. Wir interpretieren mutig: Der viel beschworene Trend zum „Homing“ hat auch die Kreativen erfasst. Vielleicht macht die Janusköpfigkeit auch Sinn. Denn Kreativ sein ist das eine, die Kundenbedürfnisse kennen das andere. Matthias Schmitt 71 Wagner, Michael 50 Wagner, Rainer 28 Wagner, Susanne 67 Warminski-Leitheußer, Gabriele 58 Weber, Claus 67 Weingut August Ziegler 44 Weingut Heitlinger 59 Weiß, Michael 69 Wendt-Sit 15 WHS Sondermetalle 23 Wieder, Theo 46 Wieslocher Apparate- und Kesselbau (AKB) 24 Wiestler, Ottmar D. 32 Willenbacher, Matthias 8 Wincanton 25, 76 Winkenbach, Marion 59 Wirsol Solar 20, 21 Wirtgen Group 47 Wirth Solar 20 Wirth, Markus 20 Witteler, Helmut 59 Wittemaier, Sebastian 51 Wittenberg, Reimer 59 Wohnbau Wagner 50 Wössner, Mark 58 Würth Solar 20 Würzner, Eckart 32 Yingli Zahrnt, Angelika Ziegler, Harald Ziegler, Uwe ZMRN e.V. Zürker, Bernd Ist es nicht schön, dass Ihr Anspruch entscheidet? Büros mit Persönlichkeit KAHL Büroeinrichtungen GmbH Industriestraße 17 – 19 68169 Mannheim Telefon 0621 32499-0 Fax 0621 32499-99 www.kahlgmbh.de [email protected] Öffnungszeiten: Montag – Freitag 7.30 – 17.00 Uhr 21 58 44, 45 44, 45 59 55 Mittelstandsbank Eine Marke Von Unternehmen empfohlen: Die Mittelstandsbank des Jahres Zweimal in Folge für Kompetenz und Partnerschaft ausgezeichnet Mit ihrer konsequenten Ausrichtung am Bedarf des Mittelstands bietet die Commerzbank einen klaren Mehrwert. Viele Unternehmen haben dies bereits erkannt – wie die wiederholte Wahl zur „Mittelstandsbank des Jahres“ 2008 und 2009 durch die Leser von „Markt und Mittelstand“ (Hefte 3/2008 und 3/2009) eindrucksvoll belegt. Im Verbund mit der übernommenen Dresdner Bank werden wir unser erfolgreiches Geschäftsmodell weiter ausbauen – noch näher am Kunden, mit gestärkter Eigenkapitalbasis und hoher Kreditbereitschaft. Wir werden das bleiben, was der exportstarke deutsche Mittelstand am dringendsten braucht: ein leistungsstarker und zuverlässiger Partner für das unternehmerische Finanzmanagement. Commerzbank Mannheim, P3, 1-3, Telefon (06 21) 171 - 299 Commerzbank Ludwigshafen, Bahnhofstr. 17-19, Telefon (06 21) 59 54 - 104 Commerzbank Heidelberg, Kurfürstenanlage 47-51, Telefon (0 62 21) 90 18 - 100 erzbank der Comm