Lebenslauf Jean-Claude Van Damme
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Lebenslauf Jean-Claude Van Damme
Jean-Claude Van Damme Jean-Claude Van Damme (eigentlich Jean-Claude Camille François Van Varenberg; * 18. Oktober 1960 in Berchem-Sainte-Agathe/Sint-Agatha-Berchem bei Brüssel) ist ein belgischer Schauspieler und Synchronsprecher. Er ist vor allem durch seine Actionfilme mit Kampfsporthandlungen (Martial-Arts-Filme) bekannt geworden. Sein Spitzname lautet „Muscles from Brussels“ (Muskeln aus Brüssel). Van Damme wurde 1960 in der Brüsseler Gemeinde Berchem-Sainte-Agathe als Sohn eines Blumenhändlers geboren. Im Alter von zehn Jahren brachte ihn sein Vater zum Karatetrainer Claude Goetz. Er betrieb zudem Bodybuilding und bestritt ab 16 eine BallettAusbildung. Van Damme wurde bereits mit neunzehn Jahren Mittelgewichts-Champion der European Professional Karate Association. Er erwarb den schwarzen Gürtel im Shōtōkan-Karate. 1978 wurde er Mr. Belgium im Bodybuilding. Im Jahr 1982 zog er gemeinsam mit seinem Jugendfreund Michel Qissi in die USA, um dort eine Karriere als Schauspieler zu beginnen und nahm dort die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an. Er arbeitete zunächst drei Jahre lang als LimousinenFahrer, Türsteher und Trainer, bis er seine erste Rolle bekam. Im Jahr 1984 wurde er dank KarateWeltmeister Chuck Norris in „Missing in Action“ als Stuntman engagiert. Van Damme arbeitete zuvor als Türsteher im Club von Norris' Ehefrau, wo dieser auf ihn aufmerksam wurde. Van Damme konnte ihn überzeugen und erhielt einen Vertrag. Seine erste größere Rolle spielte Van Damme 1986 als Antagonist in „Karate Tiger“. 1987 zunächst für die Rolle als Alien im Film „Predator“ vorgesehen, erwies er sich mit seiner Körpergröße von 1,79 m als zu klein, weswegen die Rolle von Regisseur John McTiernan schließlich an den rund 40 cm größeren Kevin Peter Hall vergeben wurde. Seinen Durchbruch konnte Van Damme letztlich 1988 mit dem Film „Bloodsport“ feiern, der lose auf dem Leben des Kampfsportlers Frank Dux basieren soll. In den folgenden Jahren avancierte Van Damme zu einem gefragten Actionfilmschauspieler, und spielte mit Filmen wie „Cyborg“, „Karate Tiger 3 – Der Kickboxer“, „Ohne Ausweg“ oder „Timecop“ auch in kommerziell erfolgreichen Streifen. Hervorzuheben sind dabei auch die Filme „Leon“ und „Geballte Ladung – Double Impact“ , bei denen er als Co-Autor beteiligt war, sowie seine Mitwirkung in Roland Emmerichs „Universal Soldier“ 1992. Danach drehte er mit einem weiteren Action-Kultregisseur, John Woo, der 1993 „Harte Ziele“ inszenierte. 1994 folgte die zwar erfolgreiche, jedoch von Kritikern verrissene Videospielverfilmung „Street Fighter“. Die folgenden Jahre waren geprägt von kommerziellen Flops, wie das Werk „Double Team“, bei dem Van Damme an der Seite von Mickey Rourke und dem ehemaligen Basketballprofi Dennis Rodman spielte, oder Filmen wie „Maximum Risk“ oder „Universal Soldier – Die Rückkehr“. Mit „Der Legionär“ und „The Quest – Die Herausforderung“ konnte er einige Kritiker neben seinen kämpferischen Fähigkeiten auch durch seine schauspielerische Leistung überzeugen. „The Quest – Die Herausforderung“ war zudem Van Dammes Regiedebüt. Ab 1999 schaffte es jedoch keiner seiner Filme mehr in die Kinos und diese, meist von Kritikern verschmähte Werke, wurden direkt auf DVD veröffentlicht. 2008 erschien der Film „JCVD“, mit welchem Van Damme, zumindest in einigen Ländern, wieder den Sprung in die Kinos schaffte. In dieser Tragikomödie spielt er sich selbst als gealterten und desillusionierten Actionstar mit vielen Problemen. Kritiker lobten diesen Film, die kritische Selbstreflexion und die schauspielerische Leistung Van Dammes und einige sehen darin seinen bislang besten Film. In einem Gespräch mit der britischen Tageszeitung „The Sun“, in dem er seinen Film „JCVD“ besprach, erwähnte Van Damme, dass er eine Zeit lang in Los Angeles obdachlos war. Sein voriges Leben habe bestanden aus “being on the street and sleeping on the street and starving in L.A.” (deutsch: „auf der Straße sein, auf der Straße schlafen und hungern in L.A.“). Das Time-Magazin lobte seine Darstellung und schauspielerische Leistung, die, nach Ansicht des Autors, im selben Jahr nur von Heath Ledger in „The Dark Knight“ übertroffen wurde und dass er für den Film „zwar keinen schwarzen Gürtel, aber einen Oscar verdient hätte“. Bezüglich dieses Filmes führte Van Damme ein Gespräch mit Ben Wilson für die Zeitschrift „FHM“. Darin spricht er auch über seine Naivität zu Beginn seiner Karriere in Hollywood, sowie seine Ängste, wobei er anmerkte, bei all dem plötzlichen Ruhm, dem Erfolg und dem plötzlichen Abstieg: „Aber am Ende hatte ich nur mir die Schuld zuzuschreiben. Ich war nur dieser dumme Kerl aus Belgien.“ Mit Interesse wurde anschließend auch sein nächstes Projekt, der Film „The Eagle Path“, verfolgt, welcher bei den Filmfestspielen von Cannes 2010 seine Premiere feierte. Von Sylvester Stallone wurde Van Damme eine Rolle im Ensemblefilm „The Expendables“ angeboten, welche dieser jedoch ablehnte. Im Nachhinein bedauerte Van Damme jedoch diese Entscheidung. Für die für 2012 geplante Fortsetzung sagte Van Damme daher seine Mitarbeit zu, jedoch nur unter der Bedingung, dass Steven Seagal nicht ebenfalls bei dem Film mitwirke. Angesichts dessen, dass Seagal auch zu Produzent Avi Lerner ein inzwischen gespanntes Verhältnis pflegt, scheint dies für Stallone akzeptabel. Eine Rivalität und ein angespanntes Verhältnis zwischen Van Damme und Seagal besteht seit Jahren. Seagal behauptete, Van Damme sei „nichts anderes, als eine verkokste Fälschung“. Van Damme erwiderte diese Angriffe: „Ich mochte Steven Seagal. Ich war beeindruckt von seinem Mangel an Gesichtsausdrücken, besonders, wenn er eine Waffe abfeuerte. Dann sah ich ihn im Fernsehen, wie er in der Talkshow von Jay Leno auftrat. Er nannte mich einen Nachahmer und das verärgerte mich. Dann bin ich auf eine seiner Premieren gegangen und hab ihm meine Meinung gesagt. Seagal hatte wohl vergessen, dass ich der erste Kerl war, der mit dem 360Grad-Tritt in der Luft berühmt wurde. Ich war der erste Typ, der einen Spagat auf der Filmleinwand machte.“ – Van Damme: Gespräch mit Ben Wilson für „FHM“ Im Film JCVD wird diese Rivalität ebenfalls ironisch behandelt, wo Seagal Van Damme ein Filmangebot abluchst, da er bereit war, dafür seinen Pferdeschwanz zu opfern. Im Oktober 2011 führte sein Auftritt auf der Geburtstagsfeier des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow, dem schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, zu Kritik unter anderem von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Privatleben Van Damme ist Vater von drei Kindern und war fünf Mal verheiratet. Er war von 1980 bis 1984 mit Maria Rodriguez verheiratet, von 1985 bis 1986 mit Cynthia Derderian, von 1987 bis 1992 mit der ehemaligen Bodybuilderin und Fitnesstrainerin Gladys Portugues, von 1994 bis 1997 mit der Schauspielerin Darcy LaPier seit 1999 wieder mit Gladys Portugues. Es traten zwei seiner Kinder in einigen seiner Filme in Nebenrollen in Erscheinung. Sein Sohn Kristopher Van Varenberg (* 1987) war zu sehen in „Universal Soldier“, „The Quest – Die Herausforderung“, „The Eagle Path“, „Universal Soldier: Regeneration“ und „Assassination Games“. Seine Tochter Bianca Van Varenberg (* 1990) in “The Shepherd“, “The Eagle Path”, und “Assassination Games“ . Van Damme selbst macht rückblickend keinen Hehl aus einem früheren, ab 1995 bestehenden, Kokainproblem. Eine 1996 begonnene Therapie brach er nach einem Monat wieder ab, und gab wöchentlich rund 10.000 Dollar für Kokain aus. Zudem leidet Van Damme an einer Bipolaren Störung. Filmografie (Auswahl) 1984: 1984: 1986: 1987: 1988: 1989: Monaco Forever Missing in Action (Stuntman) Karate Tiger (No Retreat, No Surrender) Bloodsport Red Eagle (Black Eagle) Karate Tiger 3 – Der Kickboxer (Kickboxer) 1989: 1990: 1990: 1991: 1992: 1993: 1993: 1993: 1994: 1994: 1995: 1996: 1996: 1997: 1998: 1998: 1999: 1999: 2001: 2001: 2002: 2003: 2004: 2004: 2006: 2006: 2006: 2007: 2008: 2008: 2009: 2010: 2011: Cyborg Mit stählerner Faust (Death Warrant) Leon (Lionheart) Geballte Ladung – Double Impact Universal Soldier Ohne Ausweg (Nowhere to Run) Last Action Hero (Gastauftritt) Harte Ziele (Hard Target) Street Fighter – Die entscheidende Schlacht Timecop Sudden Death The Quest – Die Herausforderung Maximum Risk Double Team Knock Off Der Legionär (Legionnaire) Universal Soldier – Die Rückkehr (Universal Soldier: The Return) Inferno Replicant The Order Derailed – Terror im Zug In Hell Wake of Death Narco Second in Command Hard Corps Die Prüfung (Sınav) Until Death The Shepherd JCVD Universal Soldier: Regeneration The Eagle Path Assassination Games (Weapon) Cameo-Auftritt 1984: 1993: 1996: 2004: 2004: 2006: 2009: 2011: 2011: 2011: Breakin’ (Tänzer) Last Action Hero Friends (TV Serie) 2. Staffel Episode 36 Las Vegas (Fernsehserie) Narco – Die wunderbare Welt des Gustave Klopp Die Prüfung (The Exam) Robot Chicken (TV Serie) 4. Staffel Episode 12 („Dracula/Rhett Buttler“) Kung Fu Panda 2 (englische Stimme von Master Croc) Beur Sur La Ville (Soldat) Ржевский против Наполеона (als sich selbst) Auszeichnungen Goldene Himbeere 1989: Nominierung für die Goldene Himbeere in der Kategorie Schlechtester Newcomer für Bloodsport 1998: Gewinner der Goldenen Himbeere in der Kategorie Schlechtestes Leinwandpaar für Double Team MTV Movie Awards 1992: Nominierung für den MTV Movie Award in der Kategorie Begehrenswertester Schauspieler für Geballte Ladung – Double Impact 1993: Nominierung für den MTV Movie Award in der Kategorie Begehrenswertester Schauspieler für Ohne Ausweg 1994: Nominierung für den MTV Movie Award in der Kategorie Begehrenswertester Schauspieler für Harte Ziele Toronto Film Critics Association Awards 2008: Nominiert für den Preis der Toronto Film Critics Association in der Kategorie Bester Darsteller für seine Rolle in JCVD Chlotrudis Awards 2009: Nominiert für den Chlotrudis Award in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für seine Rolle in JCVD