Die Hudson Odyssee
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Die Hudson Odyssee
Die Hudson Odyssee – wie wir zu Alfie kamen Schon vor Monaten begannen wir nach einem geeigneten Fahrzeug Ausschau zu halten. Die Idee war, ein Camper für uns Vier in Südamerika zu kaufen und damit während ca. 1 Jahr zu touren. Der Beschluss in einem Camper anstatt wie bis anhin mit Rucksäcken und öV. Zu reisen, basierte auf den folgenden Ideen: • • • • Um die Jungs weiterhin selber unterrichten zu können, brauchen wir Bücher (diese sind schwer in Rucksäcken mitzutragen) und jeden Tag einen ruhigen Ort zum Unterrichten (in Restaurants oder Hotellobbys geht das nicht so gut). Nach 2 ½ Jahren im Hotelbusiness ist eine Pause von Hotels und Tourismus nötig. Nach insgesamt 7 Jahren im stark bevölkerten Asien, sehnen wir uns nach ruhiger, abgelegener Natur. In einem Camper haben die Jungs weiterhin ihr eigenes Bett und ihre eigenen Sachen. Das gibt ihnen etwas Privatsphäre, wichtig für heranwachsende Kinder. Camperreisen fanden wir schon immer romantisch. Wir liessen uns von folgenden Webseiten inspirieren: http://www.germansontour.de/ http://www.eagle-eye-tour.com/ http://www.bus-travel-diaries.de/ http://kahunglaw.blogspot.com/ http://www.usatipps.de/Tips_2/Autokauf/autokauf.html (viele gute Tipps zum Reisen und Autokauf in den USA) Wir begannen unsere Suche auf dem sehr nützlichen Forum: http://panamericanaforum.postbus.de/index.php?mode=index und versuchten unser Glück auch auf dem Lonely Planet Forum, das in diesem Fall weniger nützlich war (sonst jedoch für alle Fragen rund ums Reisen sehr hilfreich ist): http://www.lonelyplanet.com/thorntree/index.jspa Eine weitere, sehr tolle Anlaufstelle für Südamerika Reisen ist der Klaus Schubert, der helfen kann, Fahrzeuge zu vermitteln: http://www.abgefahren.info/ Schon bald wurde uns klar, dass sich für uns das Modell mit Pickup Truck und Camper Kabine hinten drauf am besten eignen würde. Diese Kombination hat für uns folgende Vorteile: • • • • • 4 Rad Antrieb könnte in abgelegenen Gebieten Amerikas ein Muss sein. Die meisten „normalen“ Wohnmobile haben keinen 4 Rad Antrieb und Minibusse mit 4 Rad Antrieb (z.B. Mitsubishi) sind uns Vier zu klein. Die Pickup Trucks sind meistens höher über dem Grund als normale Camper; ebenfalls ein Vorteil auf schlechten Strassen. So können wir die Kabine auch mal stehen lassen und mit dem Truck die Gegend erkunden. Die Jungs haben bequeme und sichere Sitze während dem Fahren. Der Truck gibt uns ein zweites Zimmer, eine Trennung. Wer etwas Ruhe braucht, kann im Truck auf dem breiten Rücksitz ein Buch lesen oder was auch immer. Durch Anfragen links und rechts von unserer Seite, kamen wir zu Fred und Moggi (http://reise-travelnews.blogspot.com/), dem netten Deutschen Paar, das in Philadelphia eben so einen Camper verkaufen wollte. Es war zwar nicht unser Plan in den USA zu starten, aber das Angebot war süss, die Verkäufer waren uns sehr sympathisch und wir liessen uns schon immer gerne vom Schicksal treiben. Wir sagten zu. Das einzige (kleine) Problem war, dass uns ihr Pickup Truck zu teuer war und auch mit Biegen und Brechen einfach nicht in unser Budget passte. Also einigten wir uns darauf, nur ihre Lance Camper Kabine (http://www.lancecamper.com/truck-campers/#longbed) zu kaufen und dann mit ihrer Hilfe vor Ort einen älteren Pickup zu finden. Während Wochen verfolgten wir den Pickup Truck Markt in und um Philadelphia. Dazu brauchten wir folgende Webseiten: http://cnj.craigslist.org/ http://www.onestopmotors.com/ http://www.motors.ebay.com/?_rdc=2 http://www.vehix.com/?VXSS=1 Es wurde klar, dass wir folgende Ausstattungen brauchten: • • • • • • • Eine lange Ladefläche (long bed) 4 Rad Antrieb Grosse Fahrerkabine mit Rücksitzen für die Kinder Starke Federungen und starkes Fahrzeug, um das Gewicht der Lance Kabine tragen zu können (bei Ford wäre das ein F 350, ein F 250 könnte auch in Betracht gezogen werden, dann sollte aber die Federung dem Gewicht angepasst werden) Diesel anstatt Benzin wurde uns empfohlen, denn das sei in den meisten Ländern ausser der USA günstiger (gute Informationen betreffend Benzin- und Dieselpreisen in den USA, nach Postleitzahl geordnet: http://www.gasbuddy.com/) Soll die Elektronik haben um eine Camper Kabine (Rücklichter etc.) anzuschliessen (wir liessen diese nachträglich bei einem Anhänger-Händler anbringen; Kostenpunkt ca. 60 Dollars) Solche Trucks gibt es entweder bei Ford, Dodge oder GMC, Ford sind am meisten verbreitet und Ersatzteile wohl einfacher aufzutreiben Da die Kabine in Philadelphia stand, suchten wir auch einen Truck in dieser Gegend. Leider mussten wir aber bald feststellen, dass das Angebot an Trucks mit unseren Anforderungen und in unserer Preiskategorie in und um Philadelphia nicht allzu gross ist. (4 Rad Antriebe gibt es z.B. in den Gegenden der Rocky Mountains mehr). Wer sich schon mal eine Preisvorstellung für gebrauchte Fahrzeuge in den USA machen will, kann sich auf dem Kelly Blue Book informieren: http://www.kbb.com/ Unsere Flüge nach New York buchten wir selbstverständlich bei http://www.globetrotter.ch/ Wir reisten mit dem Visa-Waiver-Programm in die USA ein (unbedingt eine ESTA Reisegenehmigung vor der Anreise beantragen! https://esta.cbp.dhs.gov/esta/), was uns 90 Tage im Land gibt. Zur Sicherheit buchten wir ein Retourflugticket, das wir nach Einreise annullieren liessen. Und die Bahnbillete weiter nach Philadelphia buchten wir auch gleich online, was sehr reibungslos klappte: http://www.amtrak.com/ Nach Ankunft in Philadelphia bezogen wir erstmal unseren Camper, den wir Alfie nennen und kauften noch ein paar extra Sachen ein, um uns ganz daheim zu fühlen. Schliesslich sollen diese gut 10 m2 während einem Jahr (+/-) unser Zuhause sein. Zusammen mit Fred und Moggi hatten wir gerade mal drei mögliche Trucks gefunden, auf die alle Anforderungen passten und die noch zu verkaufen waren. Das erste der drei Fahrzeuge fanden wir auf einem Schrottplatz. Und der Truck war in einem dementsprechenden Zustand. Nein Danke. Das zweite Fahrzeug war bei einer sehr sympathischen Garage… nur hatte ich einen Fehler gemacht und vergessen abzuklären, ob der Truck auch wirklich eine lange Ladefläche hat. Es stellte sich heraus, dass dies leider nicht der Fall war. Der dritte Ford (F350, 1997, 4x4, grosse Kabine, langes Bett, 7.3 Diesel Turbo V8) war zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber durchaus akzeptabel, zumindest auf den ersten und zweiten Blick und auch noch bei der Testfahrt. Und da machten wir einen grossen Fehler: Ein andermal würden wir darauf bestehen, eine Rücknahmegarantie von sagen wir mal 7 Tagen zu erhalten. Denn ausser wenn man das Fahrzeug vor dem Kauf von einer Zweitgarage genau anschauen lässt, übersieht man halt schnell mal das eine oder andere Problem. Wir liessen unseren Ford nachträglich auf unsere Kosten von einer anderen Garage überprüfen und ersetzten viele Teile durch einen neuen, zuverlässigen Ersatz. Das kostete uns zwar ganz schön viel, hat aber auch den Vorteil, dass wir unseren Truck nun sehr gut kennen und wissen, wo seine Stärken und Schwächen liegen und wir uns auf ihn verlassen können (bitte Daumen drücken). Ein „Report“ von Carfax anfordern zu lassen (ca. 40 Dollars) kann einem böse Überraschungen ersparen: http://www.carfax.com/ Der Verkäufer macht beim Verkauf folgendes: • • • er verfasst einen Kaufvertrag (darin sollte eben die Rücknahmegarantie sein und nicht wie bei uns stehen „as is“) er unterzeichnet den „Title“ des Fahrzeuges auf der Rückseite (Der Title ist die Urkunde, die bezeugt, wem das Fahrzeug gehört) er nimmt das Geld für das Fahrzeug und überreicht das Fahrzeug und die Papiere (kauft man das Fahrzeug von einem Händler in dem State, wo man es dann auch registrieren lässt, bezahlt man die „sales tax“ beim Kauf des Fahrzeugs und der Händler wird unter Umständen sogar die Registratur bei der Motor Vehicle Services übernehmen, verlässt man den State und registriert es in einem anderen State, bezahlt man die „tax“ erst beim Registrieren) Mit den Angaben auf dem Titel muss man das Fahrzeug nun versichern lassen. Ohne Versicherung kann man es nicht registrieren. Wir folgten der Empfehlung von Fred und liessen die Versicherung über den netten Herr Nowag in Deutschland laufen: Nowag Versicherung Platanenring 15b 63110 Rodgau Tel: 06106 16960 Fax:06106 13520 Für die USA kostet uns die Versicherung ca. 66 Dollars pro Monat. Sie kann provisorisch schon vor dem Kauf eingefädelt werden. Sobald Herr Nowag uns die Police faxte, konnten wir zum Verkehrsamt „Motor Vehicle Services“ zur Registrierung gehen. Dafür braucht man folgende Papiere: • • • • • Den Original-Title Den Kaufvertrag Den Pass und den internationalen Fahrausweis Die Versicherungspolice (Fax) Eine Wohnadresse im gleichen State Die nette Dame am Schalter war glücklicherweise schon auf uns vorbereitet, weil sie damals das Fahrzeug von Fred registriert hatte. Deshalb ging das Ganze in weniger als fünfzehn Minuten über die Bühne. Wir bekamen die Nummernschilder, der neue Title würde uns in etwa einer Woche per Post zugestellt (den braucht man falls man das Fahrzeug wieder verkaufen will oder damit das Land verlassen) und eine Erinnerung, dass wir innerhalb von 15 Tagen die State Inspection (eine Art Tüv/MFK) machen lassen müssen. Diese war abgelaufen. Sie ist jedoch nur im State gültig und verlässt man den State sowieso, braucht man den Test nicht unbedingt. Die Inspection kann von den grösseren Autohändlern durchgeführt werden. Aber Achtung: Die Gesetze für Ausländer, die in den USA Fahrzeuge registrieren, sind in jedem State anders. Also sich unbedingt vor dem Kauf schlau machen! Jetzt hatten wir den Truck und die Kabine, aber die muss ja auch noch sicher auf der Ladefläche befestigt werden können… Dazu braucht es sogenannte Tie Downs. Die günstigsten (und die kundenfreundlichste und effizienteste Firma) fanden wir auf Ebay bei Gib’s RV Superstore für 369.90 Dollars inklusive Lieferung und bestellten die Tie Downs per Telefon: http://stores.ebay.com/WHOLESALE-DIRECT-PARTS-STORE Leider schafften wir es nicht, diese selber mit unseren limitierten Werkzeugen anzubringen. Der Anhängerhändler, der die Elektronik installierte, erledigte auch dieses Problem für uns. http://www.franklintrailers.com/ So nun sind wir endlich bereit, abzureisen. Und zum Abschluss noch ein paar nützliche Adressen: http://www.mapquest.com/ oder http://maps.google.com/maps?hl=de&tab=wl für Strassenkarten und Richtungsangaben http://www.weather.com/ fürs Wetter und Wettervoraussagen http://www.aaa.com/ eine Mitgliedschaft beim AAA gibt nicht nur Pannenhilfe und gute Karten, sondern auch andere Vorteile. http://www.rvdumps.com/dumpstations/ eine Uebersicht der Abwasserentsorgungsstationen in den USA Wir rüsten uns mit den Landkarten der AAA aus (Geschenk von Fred und Moggi), mit dem nützlichen USA-Landkartenbuch des Rand McNally (Road Atlas http://www.randmcnally.com/), mit dem Buch von Walmart (es zeigt, wo in den USA die Walmart Supermärkte sind und bei welchen ihrer Supermärkte man kostenlos auf dem Parkplatz übernachten darf) und mit zwei weiteren Büchern „Free Campgrounds Western and Eastern Edition“ (es zeigt kostenlose oder günstige Parkmöglichkeiten in den USA): http://www.amazon.com/Guide-Free-Campgrounds-West-13hCampgrounds/dp/0937877492 und http://www.amazon.com/Wrights-Guide-Free-CampgroundsEastern/dp/0937877476/ref=pd_sim_b_17. Und für Ersatzteile in den USA (und Service) gehen wir zum lokalen Autohändler oder zu den freundlichen Pepboys Läden: http://www.pepboys.com/ Gute Fahrt!