Vital und ausgeglichen - Grand Resort Bad Ragaz

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Vital und ausgeglichen - Grand Resort Bad Ragaz
ENTSPANNUNG & WOHLBEFINDEN | RELAXATION & WELLBEING
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ENTSPANNUNG & WOHLBEFINDEN | RELAXATION
& WELLBEING
Im Unterschied zum herkömmlichen
«Kraftbolzen» im Fitnesscenter verzichtet
das «Functional Training» auf den Einsatz
von Maschinen, da beim Üben an einem
festen Gerät dieses die Stabilisierung des
Körpers übernimmt. Das «Functional Training» sorgt hingegen dafür, dass der Körper lernt, sich selbst zu stabilisieren.
Dadurch ist er auch im Alltag weniger verletzungsanfällig. Im «Functional Training»
arbeitet man auch nicht an einzelnen
Muskeln oder Muskelgruppen, sondern
mit ganzen Muskelketten. «Die Muskeln
kommen von alleine, der Körper wird im
Laufe der Zeit schön definiert», weiss
Kindler. Nicht ohne Grund ist das «Functional Training» auch Bestandteil eines
Moduls zur Gewichtsreduktion.
Neu ist das Prinzip des «Functional Trainings» eigentlich nicht. Die Basler Physiotherapeutin und Tänzerin Susanne
Klein-Vogelbach hatte bereits in den
1950er-Jahren Grundlagen der funktionellen Bewegungslehre entwickelt. Und
spätestens nachdem der deutsche Fussball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann in
der Vorbereitung auf die Heim-Weltmeisterschaft 2006 dieses Trainingsprinzip
beschwor, ist der Trend aus den USA endgültig in Europa etabliert.
Auch die beiden Sportphysiotherapeutinnen Martina Kindler und Lea Nadig, beide
mit langjähriger Erfahrung im Leistungssport (Betreuung von Nationalteams bei
Olympischen Spielen und Weltcup-Bewerben), haben den Trend früh erkannt.
An einem «Functional Training»-Kongress
in München konnten sich die beiden Trainerinnen bei führenden Experten wie
Buchautor Michael Boyle weiterbilden.
Denn nirgendwo gilt wohl so sehr wie im
Sport: Stillstand ist Rückschritt. ■
of functional training, which teaches
your body to stabilize itself. This makes it
less injury-prone in everyday activities.
Also, functional training relies on multi-joint exercises instead of isolating
individual muscles or muscle groups.
“The muscles basically develop on their
own, and your body becomes highly
defined”, explains Kindler. No wonder
functional training is included in a weight
loss programme.
Functional training principles are not completely new. Susanne Klein-Vogelbach, a
dancer and physical therapist from Basel,
developed the fundamentals of functional
kinetics back in the 1950s. By the time Jürgen Klinsmann, head coach of the German
national football team, incorporated functional training into his team’s preparations
for the 2006 World Cup, it was clear that
the trend had rebounded back from the
United States to Europe.
Kindler and Nadig, both sports physical
therapists with extensive experience in
elite competitive sports (including
national teams competing in the Olympic
Games and World Cups), spotted the
trend early on. The two received additional training from leading experts, such
as author Michael Boyle, at a functional
training conference in Munich. After all,
standing still is falling behind. Especially
in sports. ■
Vital und ausgeglichen
Richtig baden will gelernt sein
Energised and balanced
The science of proper bathing
Text: Mirjam Fassold | Bilder/Images: Grand Resort Bad Ragaz
Baden ist ein Kinderspiel – rein in die Badehose
und mit Anlauf hinein ins Schwimmbecken, dass
es nur so spritzt! In Kombination mit Saunieren
ist Baden aber auch eine kleine Wissenschaft. Wer
sich damit auskennt, kann die Auswirkungen
eines Thermalbad-Besuchs steuern: Baden zur
Stärkung von Vitalität und Immunsystem oder
für das innere Gleichgewicht.
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Bathing is child’s play – you just put on your
swimming trunks and take a flying leap into the
pool with a splash! But bathing and saunas are
also a science in themselves. True cognoscenti
know how to get exactly what they need from
thermal baths, be it inner balance or energy and
a boost to the immune system.
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aden in warmem Wasser dient nicht nur der Reinigung
des Körpers, sondern fördert auch die Gesundheit und
das körperliche und geistige Wohlbefinden. Ins Wasser
Eintauchen bedeutet für den Körper zugleich ein Eintauchen in
eine veränderte physikalische Umwelt. Wer dabei in sich hineinhört, die Haut als grösstes Sinnesorgan «zu Wort kommen lässt»,
spürt, wie sich das warme Thermalwasser wie ein samtig-weicher Film um den Körper legt, ihn streichelt und umspielt. Oder
nüchtern formuliert: Wasserdruck, Auftrieb, Wasserdichte und
thermische Bedingungen sind physikalische Eigenschaften, die
im Körper vielseitige Reaktionen auslösen. Badet man in Thermalwasser mit schwacher Mineralisierung, wirkt letztere sanft
auf den Körper: Herz, Lungen, Kreislauf, Nieren, Motorik, Blut
und Hormone reagieren auf das den Körper umspielende Nass.
Heiss und kalt, oder lieber nur heiss?
Baden macht Spass – egal, ob man 9 oder 99 ist. Und wenn es
draussen so richtig frostig und kalt ist, wärmt nichts besser als ein
Bad im körperwarmen Thermalwasser. Natürlich können Sie einfach ins Becken steigen und die Seele baumeln lassen und, wenn
Sie Lust auf intensivere Wärme bekommen, einen Saunagang einschalten. Entspannend ist das allemal. Doch wer «richtig» baden
möchte, sollte sich ein paar wissenschaftliche Fakten bewusst
machen und sein Bade- und Saunaprogramm entsprechend
zusammenstellen.
Die Spezialisten des 36.5° Wellbeing & Thermal Spa im Grand
Resort Bad Ragaz sind gemeinsam mit dem Wasserexperten und
Sportwissenschaftler Dr. Matthias Fenzl der Frage nach dem «richtigen» Badeablauf nachgegangen – und haben herausgefunden,
dass Baden eine individuelle Angelegenheit ist. Der richtige Ablauf
hängt einerseits davon ab, ob Vitalität und Immunsystem gestärkt
oder das innere Gleichgewicht wiederhergestellt werden sollen,
andererseits ist auch entscheidend, zu welchem Reaktionstyp
man zählt. Der kälteempfindliche Reaktionstyp mag es heiss, hat
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TIPP
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oft kalte Finger und Zehen und wenig Fettpolster. Der angepasste
(auf Temperaturwechsel unempfindliche) Typ hat praktisch immer
warme Finger und Zehen, verträgt Kalt- und Heissanwendungen
gleich gut und verfügt über eine dicke Hautisolationsschicht.
athing in warm water doesn’t just cleanse the body; it
also promotes physical and mental health and wellbeing. Immersion in water exposes your body to a very
different physical environment. If you quiet your mind, you can
hear your skin, the largest sensory organ, “speak” as the warm
thermal water wraps your body in a velvety embrace that is
relaxing and comforting. Or put more prosaically: water pressure, buoyancy, water density and thermal conditions are physical properties that induce a myriad of reactions in the body.
When you bathe in thermal water with a low mineral content,
the minerals work gently on your body; your heart, lungs, blood
vessels, kidneys, motor system, blood and hormones respond
to the moisture enveloping your body.
Massgeschneiderte Badeabläufe
Hot and cold, or just hot?
Für das 36.5° Wellbeing & Thermal Spa haben die Experten zwei
Badeabläufe entwickelt: «Body Adaption» zur Stärkung von
Immunsystem und Vitalität und «Body in Balance» zur Steigerung
des inneren Gleichgewichts. «Body Adaption» verbindet Baden im
Thermalwasser mit Saunieren in trockenwarmer und Dampfbaden
in feuchtwarmer Luft. Durch stufenweise Steigerung der Reizanwendungen lernt der Körper, schneller und gezielter auf Temperatur- und Umwelteinflüsse zu reagieren. Kälteempfindliche Reaktionstypen verweilen kürzer in den Heissbereichen und wenden
Kaltwasser sowie Eisabreibungen nur lokal an. «Body Adaption»
endet mit einer 30-minütigen Ruhepause.
«Body in Balance» kombiniert aktive Bewegung im Wasser
(Schwimmen, Aquajogging) mit Saunieren, Dampfbaden und
anschliessendem Schweben im Wasser («Floaten»). Durch den
Wechsel von Aktivität und Ruhe wird der Körper von inneren
Anspannungen und Alltagsstress befreit. Auch bei diesem Badeablauf dehnen angepasste Reaktionstypen sowohl die Heiss- wie
auch die Kaltanwendungen aus und starten mit einer längeren
aktiven Bewegungsphase im Wasser ins Programm. ■
Bathing is fun whether you’re 9 or 99. And when the weather
gets cold and frosty, nothing warms better than soaking in
body-temperature thermal water. Of course, you can always
just climb into the pool and let your cares float away, and then
visit the sauna when you feel the need for more intense heat.
That’s certainly a good way to relax. But if you want to bathe
“properly”, it helps to know a few scientific facts and set up
your bathing and sauna programme accordingly.
Egal, zu welchem Reaktionstyp Sie gehören und ob Sie
innere Ausgeglichenheit suchen oder die körperliche
Vitalität stärken möchten, für einen zielgerichteten
Badeablauf sollten Sie sich mindestens zwei bis zweieinhalb Stunden Zeit reservieren. Zeit für sich, Zeit für den
eigenen Körper, Zeit, um die Seele baumeln zu lassen.
Specialists from the 36.5° Wellbeing & Thermal Spa at the
Grand Resort Bad Ragaz joined forces with water expert and
sports scientist Dr Matthias Fenzl to identify the “right” bathing
cycle – and discovered that bathing is a personal matter. The
ideal cycle will vary based on whether you want inner balance or
more energy and a stronger immune system. However, it also
depends on your reaction profile: those who are sensitive to
cold prefer hot treatments, often suffer from cold fingers and
toes and have minimal subcutaneous fat. In contrast, balanced
individuals (i.e. individuals not affected by changes in tempera-
TIPP
Regardless of whether you are sensitive or balanced
and whether you are looking for energy or inner peace,
you should set aside at least two to two and a half
hours for an effective bathing cycle. This is time for you,
time for your body and time to soothe your soul.
ture) almost always have warm fingers and toes, handle hot and
cold treatments equally well and possess a thick insulating layer
under their skin.
Customised bathing cycles
Experts have developed two bathing cycles for the 36.5° Wellbeing & Thermal Spa: “Body Adaption” for more energy and a
stronger immune system, and “Body in Balance” for an increase
in inner balance. Body Adaption combines bathing in thermal
water with dry heat in a sauna and moist heat in a steam bath.
Gradually increasing the stimuli teaches your body to respond
faster and more effectively to temperature and environmental
influences. Those who are sensitive to cold spend less time
with hot treatments and only apply ice rubs and cold water
locally. Body Adaption ends with a 30-minute rest period.
Body in Balance combines exercise in the water (swimming,
aqua jogging) with saunas, steam baths and floating. Alternating rest and movement frees the body of inner tension and
everyday stress. Once again, balanced individuals undergo
longer hot and cold treatments during the bathing cycle and
start the programme with a longer period of water-bound physical activity. ■
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