Sächsische Zeitung [online]
Transcription
Sächsische Zeitung [online]
Sächsische Zeitung [online] 1 von 1 http://www.sz-online.de/_sitetools/news/printversion.asp?id=222578... Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung Mittwoch, 5. August 2009 Dachpappenfabrik in Heidenaus Mitte fällt Von Mareike Huisinga Auf dem Gelände der alten Dachpappenfabrik August Prée entsteht ein neues Einkaufszentrum. Der gelbe Bagger nagt an dem Dach und reißt ein großes Stück ab. Auf dem Gelände liegen große Steinhaufen und aufgeschichtete alte Dachbalken. Der Abriss der ehemaligen Dachpappenfabrik August Prée an der Ringstraße in Heidenaus Stadtmitte läuft seit dem 13. Juli auf Hochtouren. Bis Ende Oktober/Anfang November sollen Rückbau und anschließende Entgiftung des Bodens abgeschlossen sein. Danach ist der Bau eines Einkaufszentrums geplant. (SZ berichtete). „Momentan haben wir allerdings einen geringen Zeitverzug“, sagt Andreas Krellmann von der Dresdner Firma cwh-Ingenieurgesellschaft, die mit der Bauüberwachung beauftragt wurde. Grund für den Rückstand sind Asbestfunde in Innenräumen, die vorher nicht festgestellt worden waren. „Wir hoffen aber, diesen Verzug kompensieren zu können“, sagt Krellmann zuversichtlich. Bei dem derzeitigen Abriss der Gebäude werde auf größtmöglichen Schutz für die Anwohner geachtet. Deshalb haben Fachleute das frühere Verwaltungsgebäude der WVH eingehaust, um das gesamte Gebäude legt sich eine Folie. „Die Luft in dem Gebäude wird ständig abgesaugt, sodass keine Schadstoffe nach außen gelangen“, informiert Andreas Krellmann. Bei dem GesamtAbriss wird außerdem mit Wasservernebelungsanlagen gearbeitet. Es riecht streng Sie besprühen das zu zerstörende Gebäude und binden den Staub sowie eventuelle Schadstoffpartikel. Messgeräte überprüfen die vom Landratsamt festgelegten Emissionsgrenzwerte. Auf dem Gelände riecht es streng nach Chemikalien. In zwei Bereichen von jeweils zirka 200 Quadratmetern liegen Teerbelastungen bis in das Grundwasser vor, die auf die Nutzung als Dachpappenfabrik von 1898 bis 1923 zurückgehen. Beide Bereiche werden dekontaminiert: Der vorhandene Boden wird mithilfe von Stahlspundwänden ausgehoben, begrenzt soll auch das Grundwasser ausgetauscht werden. Hier gelten ebenfalls strenge Richtlinien zum Schutz für die Anwohner. Über die Gruben spannen die Bauarbeiter Zelte, ein Filter reinigt die abgesaugte Luft. Der verseuchte Boden wird in einer Spezial-Anlage gesäubert. „Wir füllen die Gruben mit neuem Erdreich wieder auf“, so Krellmann. Mit großer Aufmerksamkeit beobachten die Nachbarn das Projekt. „Gleich zu Beginn der Abrissarbeiten gab es Klagen wegen Staubbelästigung. Allerdings ist nicht jeder Staub asbesthaltig“, beruhigt Krellmann. Und Heidenaus Vizebürgermeister Jürgen Opitz (CDU) betont in diesem Zusammenhang: „Die Stadt Heidenau macht hier keinen Alleingang. Die Maßnahme findet unter Beteiligung der Unteren Umweltbehörde des Landratsamtes sowie der obersten Umweltbehörde der Landesdirektion statt.“ Die Gesamtmaßnahme kostet rund 2,5Millionen Euro, wobei das Land Sachsen den größten Teil davon trägt. Die Stadt Heidenau zahlt 250000Euro. „Wir beseitigen hier eine bedeutende Altlast in Heidenau und haben den positiven Effekt, dass mit dem dann entstehenden Einkaufszentrum die Stadtmitte weiter entwickelt wird“, sagt Opitz. Der Vizebürgermeister geht davon aus, dass Ende 2010 in dem neuen Zentrum gebummelt werden kann. Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2225781 10.02.2012 16:18