Andreas Niedrig war mal Junkie. Er hätte beinahe alles verloren
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Andreas Niedrig war mal Junkie. Er hätte beinahe alles verloren
Cap & jersey Starshot // Jeans Marithé & Francois Girbaud PHOTOGRAPHY Kai Stuth v. Neupauer / www.kaistuth.de BIKE COLLECTION Starshot / www.starshot-fashion.de TEXT Stephanie Kranz / www.stephaniekranz.com Andreas Niedrig war mal Junkie. Er hätte beinahe alles verloren, was ihm lieb ist, allem voran sein Leben. Dann wurde er Ironman. Ernsthaft! Blut, Dreck, eine düstere Location, fiese Schatten im Gesicht, eine Aura wie der Tod. „Das ist mir Jacke wie Hose“, antwortet Andreas Niedrig beim Betrachten der Bilder auf die vorsichtige Nachfrage, ob sie ihm nicht zu dramatisch und brutal vorkämen. „Entspricht doch genau meiner dunklen Vergangenheit.“ Wie dunkel seine Vergangenheit ist, schockt Andreas Niedrig im Rückblick selbst manchmal. „Ich hab’ meine Familie belogen, betrogen und um die besten Jahre gebracht. Ich hab’ geklaut und auf der Straße gelebt.“ Seine Drogenkarriere beginnt mit Kiffen, mit 15 kommen Koks, Speed und LSD dazu. Schulabbruch, Abbruch der Ausbildung und immer mehr Drogen. Als Andreas Niedrig seine Frau Sabine kennenlernt und sie schwanger wird, reißt er sich zusammen. Doch irgendwann erwischt er in einer Pfeife Heroin – „da war der erste Druck nicht weit, und schon war ich ein waschechter Junkie“. Andreas Niedrig wird arbeitslos und kriminell – und setzt sich irgendwann eine Überdosis, die er gerade so überlebt. Sabine stellt ihn vor die Wahl: Therapie oder der Verlust der Familie. Die erste Therapie bricht er ab, schliddert noch tiefer in die Verwahrlosung und Sucht, bis der Knast droht. Der zweite Therapieversuch gelingt. „Süchtig? Klar bin ich süchtig!“, sagt Andreas Niedrig heute beinahe stolz. „Wenn du nach monatelangem, knüppelhartem Training beim Ironman unter den Top Ten durchs Ziel läufst, ist das der größte Kick, den du dir vorstellen kannst. Kein Vergleich zum Drogenrausch, wo du dir nichts selbst erarbeitet hast und sowieso dauernd benebelt bist.“ Ironman, das heißt 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und 42 Kilometer laufen, alles direkt hintereinander. Niedrigs persönliche Bestzeit beträgt acht Stunden, drei Minuten und 54 Sekunden. Sein Buch „Vom Junkie zum Ironman“ (erschienen bei Heyne) beschreibt, was damals los war mit Andreas Niedrig, wie er seinen abgemagerten, heroinabhängigen Körper so auf die Beine stellte, dass er zehn Jahre lang unter den zehn besten Triathleten mitmischte. Im April kommt der Film über sein Leben in die Kinos: „Lauf um Dein Leben“ mit Max Riemelt, Uwe Ochsenknecht und Jasmin Schwiers. Andreas Niedrig ist beeindruckt, wie authentisch seine Geschichte im Film dargestellt wird. „Bei der Abnahme war meine Frau Sabine dabei und danach fix und fertig“, erinnert er sich. „Diesen Film will sie nie wieder sehen.“ Infos über Andreas Niedrig, seine Geschichte, das Buch und den Film gibt es unter: www.andreas-niedrig.com. Cap & jersey Starshot // Jeans Marithé & Francois Girbaud Cap & jersey Starshot // pants Diesel - seen at Stierblut // bracelet Dsquared // Boots Ludwig Reiter