29. Antiquaria - Antiquariat Michael Solder

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29. Antiquaria - Antiquariat Michael Solder
Donnerstag, 22.01.2015
Freitag, 23.01.2015
Samstag,
24.01.2015
15 – 20 Uhr
11 – 19 Uhr
11 – 17 Uhr
29. Antiquaria
29. Antiquaria 2015
Musikhalle Ludwigsburg
Antiquariatsmesse Ludwigsburg
Bücher
Autographen
Graphik
22.–24.1. 2015
50
Veranstaltungsort / Location:
Musikhalle, 71638 Ludwigsburg
Bahnhofstr. 19 – gegenüber dem Bahnhof
www.musikhalle-ludwigsburg.com
Messezeiten / Opening Hours:
Donnerstag, 22. Januar 2015 15 – 20 Uhr
Freitag,
23. Januar 2015 11 – 19 Uhr
Samstag,
24. Januar 2015 11 – 17 Uhr
Messeeintritt für drei Tage /
admission for three days: € 3,–
Kombiticket: Sie erhalten zusätzlich kostenlos eine
Eintrittskarte für die Antiquariatsmesse Stuttgart.
(siehe Seite 147)
The ticket is also valid for the Stuttgart Antiquarian
Book fair.
Messeregel / Sales regulations
Alle Angebote dieses Katalogs müssen bei der Eröffnung der
Antiquaria am Donnerstag, 15 Uhr zum Verkauf bereitliegen
und dürfen nicht vorher verkauft oder fest reserviert werden. Verkäufe aus dem Messekatalog sind erst 45 Minuten
nach Eröffnung der Antiquaria zulässig. Sollte ein im Katalog angezeigtes Objekt mehrere Interessenten finden, erfolgt
die Vergabe nach Ablauf der 45 Minuten durch ein Losverfahren. Vorbestellungen können erst am folgenden Tag
berücksichtigt werden. Die Preise sind in Euro einschliesslich Mehrwertsteuer angegeben. Für die Zuverlässigkeit der
Angaben der Ware bürgt der Aussteller. Die Redaktion der
Beiträge liegt bei den jeweiligen Ausstellern.
The objects announced in this catalogue must be available for sale at the opening of the Antiquaria and may
not be sold or firmly reserved before the beginning of the
trade fair. The sale of items offered in the catalogue is
only allowed 45 minutes after the opening of the fair. If
more than one customer is interested in an item listed in
the catalogue, lots must be drawn. All prices are in Euro
and include the V.A.T. The exhibitors guarantee for exact
description of their objects.
11
10
Schwörer Krüger
12
Hannen
+Aix Libris
9
Gerber
Kunz
8
48
Sander
14
BMCF/Feucht
16
13
Kunstkabinett
Heiland
EG
Bader
17
40
41
Lenninger
Am
Tal
Mehlsack
39
Rezek
47
Barbian
18
19
Riepenhausen
42
Held
7
Kühn
6
Mertens+Pomplun
Bistro
Kretzer
38
Jacono
37
Schöneborn Nassauer
36
35
Solder
34
29
Lührs
30
Fetzer
Bräuer
31
32
Im Baldreit Osthoff
33
Kurz
5
Schantl+
Meindl & Sulzmann
20
23
Brockmann
Neumann Bewer
4
3
manuscryptum
1
Myko
Libri
2
Le
Cadratin
28
Salchow
27
Rotes
Antiquariat
SüdstadtAntiquariat
26
25
AntiquariaPreis
Garderobe
Nass
21
Braun
22
Feurer
Volkert
24
Inlibris
54
Kotte
53
Eingang
Messe-Telefon / Phone during the fair:
07141 – 91 03 200 and 0160 – 9890 1629
Veranstalterin / organized by:
Petra Bewer, Antiquariat
Gänsheidestrasse 69, 70184 Stuttgart
Tel: 0711 – 23 48 526, Fax: 0711 – 23 48 627
E-Mail: [email protected]
Informationen und Katalog im Internet:
www.antiquaria-ludwigsburg.de
Aktuelle Infos während der Messe:
www.twitter.com/antiquaria2015
Bildnachweise: Mathilde Planck: „Stadtarchiv Ludwigsburg“; Clara Lotter: „Stadtarchiv Ludwigsburg“; Maria Sybilla Merian: „Die Frau, 42. Jg., 1934/35, nach H. 10;
Bestand Archiv der deutschen Frauenbewegung, Kassel“; Anna Sutter: „SilberburgVerlag, Tübingen: Dorothea Keuler. Verlorene Töchter“; Marie Curie: „Alice Corkran:
The romance of woman’s influence, London u.a. 1906, nach S. 116; Bestand Archiv
der deutschen Frauenbewegung, Kassel“
Umschlag: Panorama von Ludwigsburg. Farblithographie von W. v. Breitschwert bei
A. Neubert, um 1860.
AusstellerInnen
Stand
AusstellerInnen
Stand
Kurz, Oberaudorf
33
Hauptsaal
Riepenhausen, Carlipa
19
Hauptsaal
Lorych, Berlin
47
Galerie
Salchow, Hamburg
27
Hauptsaal
Lührs, Hamburg
29
Hauptsaal
Sander, Dresden
14
Veranda
Manuscryptum, Berlin
1
Fürstensaal
Schantl, Wien
5
Fürstensaal
Meindl & Sulzmann, Wien
5
Fürstensaal
Schöneborn, Würzburg
36
Hauptsaal
Mertens & Pomplun, Berlin
6
Fürstensaal
Schottenfeld & Partner, Wien
43
Galerie
MykoLibri, Hamburg
2
Fürstensaal
Schwörer, Pforzheim
10
Fürstensaal
Nass, Berlin
20
Bühne
Solder, Münster
34
Hauptsaal
Nassauer, Siegen
35
Hauptsaal
Stader Kunst-Buch-Kabinett, Stade
48
Galerie
Neumann, Berlin
4
Berlin
Südstadt-Antiquariat, Karlsruhe
25
Hauptsaal
Osthoff, Würzburg
32
Hauptsaal
Volkert, Traunstein
24
Hauptsaal
Rezek, München
39
Hauptsaal
(Druck auf U3)
Ehret die Frauen! Sie flechten und weben
Himmlische Rosen ins irdische Leben,
Flechten der Liebe beglückendes Band,
Und in der Grazie züchtigem Schleier
Nähren sie wachsam das ewige Feuer
Schöner Gefühle mit heiliger Hand.
Neugierigen und Interessierten wird am zweiten Messetag
zu jeder vollen Stunde „Einblick“ in die Welt des
Antiquariatsbuchhandels geboten: AusstellerInnen erzählen
an ihren Ständen über ihre Arbeit, über die Besonderheiten
und was den Wert alter Bücher und Graphiken ausmacht –
und werden Ihre Fragen gerne beantworten.
So Friedrich Schiller, liebe BücherfreundInnen –
Und wie seit 20 Jahren wird am ersten Messeabend der
Antiquaria-Preis vom Verein Buchkultur (gegründet von
den AusstellerInnen der Antiquaria) und von der Stadt
Ludwigsburg vergeben. Sie sind herzlich zur Preisverleihung eingeladen (siehe Seite 3).
aber wir wissen, dass Frauen viel mehr können und mehr
gemacht haben! Deshalb heisst unser diesjähriges Rahmen­
thema „Frauen“, mit dem wir den Fokus auf Frauen richten
möchten, die in den unterschiedlichsten Bereichen tätig
waren – einige erfolgreich, andere wenig beachtet und
manche vergessen. Im Katalog und an den Messeständen
sind alle Titel dazu mit gekennzeichnet.
Gut 100 Jahre nach Schiller meinte Marie EbnerEschenbach:
Freuen Sie sich auf ein spannendes Angebot in freundlicher
Atmosphäre und angenehmen Ambiente – wir freuen uns
auf Sie in Ludwigsburg.
„Eine gescheite Frau hat Millionen geborener Feinde:
alle dummen Männer“
– aber natürlich gibt es – auch auf der Antiquaria – ausreichend Bücher und Graphiken von nicht minder gescheiten Männern: lassen Sie sich überraschen von dem
vielfältigen Angebot, von dem Sie einen kleinen Ausschnitt
hier im vorliegenden Katalog finden!
Petra Bewer
1
Der Verein Buchkultur e.V.
Die AusstellerInnen der ANTIQUARIA gründeten 1994 den
Verein Buchkultur eV und vergeben seither den Preis für
herausragende Leistungen zur Buchkultur, der seit 1997 von
der Stadt Ludwigsburg mitgestiftet wird und mit 8.000 Euro
dotiert ist.
Die Jury: Dr. Bernhard Fischer, Renate Geisenheyner, Joachim Kalka, Dr. Hannsjörg Kowark, Rainer Leippold, Akka
von Lucius, Petra von Olschowski, Werner Spec, einE AusstellerIn der Antiquaria
Die bisherigen PreisträgerInnen:
1995 Professor Dr. Albert Kapr für seine Formengeschichte
der Fraktur
1996 Büchergilde Gutenberg für ihre jahrzehntelange Arbeit
für die Buchkultur
1997 Eckehart SchumacherGebler für seine Werkstätten
und Museen für Druckkunst in Leipzig
1998 Dr. Herbert Jacob für seine bibliographischen Arbeiten
1999 Josua Reichert für sein Werk als Drucker und Künstler
2000 Verlag Faber & Faber für „Die Graphischen Bücher …“
2001 Wulf D. von Lucius für sein Buch „Bücherlust“
2002 Katharina Wagenbach-Wolff für ihre individuell und
einfallsreich gemachten Bücher der Friedenauer
Presse
2003 Reinhard Öhlberger für seine Monographie der Buchhändleretiketten „Wenn am Buch der Händler klebt“
2004 Bernhard Fischer für sein Buch „Der Verleger Johann
Friedrich Cotta. Chronologische Verlagsbibliographie
1787–1832“
2005 Das Preisgeld wird der Herzogin Anna Amalia Biblio­
thek gewidmet zur Wiederbeschaffung von einem
oder mehreren zerstörten Büchern
2006 Jürgen Holstein für seine Publikation: „Blickfang.
Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage
1919–1933“
2007 Das Autorenteam des Kataloges: „Geraubte Bücher.
Die Österreichische Nationalbibliothek stellt sich ihrer
NS-Vergangenheit“
2008 Hans Ries für seine Arbeiten zur Illustrations­
geschichte des 19. Jahrhunderts und seiner Edition
der Werke Wilhelm Buschs
2009 D.E. Sattler und KD Wolff für ihre historisch-kritische
Frankfurter Hölderlin-Ausgabe
2010 Gangolf Ulbricht für seine Arbeit als Papiermacher,
Papierkünstler und Restaurator
2011 Ines Geipel und Joachim Walther für die Reihe
„Verschwiegene Bibliothek“ und die Gründung des
­„Archivs unterdrückter Literatur der DDR“
2012 Clemens-Tobias Lange für seine herausragenden
Künstlerbücher
2013 Deutsches Buch- und Schriftmuseum für die neue
Dauerausstellung: „Zeichen – Bücher – Netze. Von der
Keilschrift zum Binärcode“
2014 Klaus Detjen für die von ihm gestaltete „Typographische Bibliothek“
Veröffentlichungen des Vereins Buchkultur eV:
2
Ingo Schulze. Der Brief meiner Wirtin nebst neu geordneten
zufälligen Notizzetteln des Autors. Laudatio zur Preisverleihung des 5. Antiquaria-Preises 1999 an Josua Reichert.
Typografische Gestaltung von Josua Reichert. Gedruckt 2000.
20 Seiten mit 2 Typos, 2 Abbildungen und 2 Fotos. Karton.
Limitierte Auflage 12,–
Nummerierte Ausgabe 41–141 signiert von
Ingo Schulze und Josua Reichert 25,–
Vorzugsausgabe: nummeriert 1–40, mit
einer Tapete. Signiert von Ingo Schulze und
Josua Reichert 50,–
Otto Jägersberg. Das zweite Leben der Bücher. Herausgegeben vom Verein Buchkultur eV in Zusammenarbeit mit dem
Verband Deutscher Antiquare eV. Leonberg, Keicher 2002.
24 Seiten. Broschur.
Limitierte Auflage 12,–
Mehr unter: www.antiquaria-preis.de
Mit Ihrer Spende (Euro 10,– oder mehr, Überweisungs­
auftrag liegt bei) unterstützen Sie den ANTIQUARIA-Preis.
Der Verein ist gemeinnützig; Spenden sind steuerlich
abzugsfähig:
Buchkultur eV, Gänsheidestrasse 69, 70184 Stuttgart
KSK Ludwigsburg, Konto 300 48 702, BLZ 604 500 50
IBAN: DE38 6045 0050 0030 0487 02
Swift-BIC: SOLADES1LBG
Buchkultur e.V., der Verein der Freunde antiquarischer Bücher
und die Stadt Ludwigsburg verleihen den
21. ANTIQUARIA-Preis 2015
Lothar Müller
Lothar Müller ist nicht nur als Rezensent und Berichterstatter ein glänzender Journalist,
er hat auch immer wieder Fragen der Lese- und Buchkultur pointiert behandelt,
sei es in seinen Berichten über die Bibliotheken von Berlin
oder in philologischen Arbeiten zum 18. und 19. Jahrhundert
(Karl Philipp Moritz, A. W. Schlegel).
Unter seinen Büchern ist neben der mediengeschichtlichen Studie über den
Rezitator in der Moderne (Die zweite Stimme, Wagenbach, 2007) vor allem ein Werk
bemerkenswert, in das viele Studien und Vorarbeiten eingeflossen sind:
Weisse Magie. Die Epoche des Papiers (Hanser, 2012).
Diese souveräne Studie setzt bei der Produktion von Papier an, verfolgt die Papierherstellung
in ihrer Verknüpfung mit der Geistesgeschichte durch die Jahrhunderte und streift dabei
eine Fülle von bedeutenden Themen: Zeitungstechnik und Kopistentätigkeit,
Buchführung und Zettelkästen, Nachlaßpapiere und Papiertheater,
verbunden mit subtilen Interpretationen literarischer Texte von Cervantes bis Gaddis.
Lothar Müller ist der exemplarische Vertreter eines kultur- und wissenschaftsgeschichtlich
solide fundierten, dem Buchwesen leidenschaftlich verbundenen Feuilletons,
dessen Interventionen die Buchkultur dringender denn je benötigt.
Zur Preisverleihung
am Donnerstag, 22. Januar 2015 um 20.15 Uhr
im „Podium“ der Musikhalle Ludwigsburg
laden wir herzlich ein.
Die Laudatio hält der Autor,
Essayist und Schauspieler Hanns Zischler.
3
Stand 12
Antiquariat AixLibris
Klaus Schymiczek
Pontdriesch 19
52062 Aachen
Tel.: +49 (0)241 25340
Fax: +49 (0)241 402403
E-Mail: [email protected]
Einband leicht berieben, bestoßen und beschabt; hinteres Rückengelenk mit
winziger Fehlstelle am oberen Kapital; vereinzelt gering stockfleckig. Angebunden sind 2 Titel von Sophie Niviani: 1. Les Reflets, poesies melees de morceaux
de prose. (2. erweiterte Auflage). Paris, Breteau et Pischery, 1841. (96 S. –
Schmutztitel braunfleckig, die anderen Blätter etwas stockfleckig und gebräunt)
und 2. Les Reflets (…). EA. bzw. Edition originale. Paris, M. Sta, 1840. (32 S.).
Mit kurzer handschriftlicher Widmung und Unterschrift von Louise Colet auf
dem Schmutztitel – die Widmung im seitlichen Rand leicht angeschnitten
(geringer Buchstabenrandverlust). Widmungexemplar des 2. Gedichtbandes
der französischen Dichterin Louise Colet (1810–1876), einer der großen emanzipierten Frauengestalten des 19. Jahrhunderts. Das Bild der Louise Colet wird
heute meist auf ihre Rolle als eine Art „Femme fatale“ der Pariser Literaturszene Mitte des 19. Jahrhunderts reduziert – ihre Liaison mit Gustave Flaubert,
ihre Affären mit Alfred de Vigny, Alfred de Musset, ihre Messerattacke auf
Alphonse Karr blieben in Erinnerung, während ihr eigenes Werk nahezu vergessen ist.
Kerssenbroick (Kerssenbrock), Hermann von: Geschichte
der Wiedertäufer zu Münster in Westphalen. Nebst einer Beschreibung der Hauptstadt dieses Landes. Aus einer lateinischen Handschrift (des) Hermann von Kerssenbroick übersetzt. (Zwischentitel: Die Raserei der Wiedertäufer welche
Münster die berühmte Hauptstadt in Westphalen zerstöret
hat…). Erste deutschsprachige Ausgabe und auch die erste
gedruckte Ausgabe überhaupt – vorher kursierte das 1566–
1573 verfasste Werk nur in Abschriften des Manuskripts.
Ohne Ort (wohl Münster), Auf Kosten des Uebersetzers,
1771. Mit gest. Titelportrait, 7 Kupfertafeln (1 Faltkupfer) und
1 Textholzschnitt (Münzen). 2 Bll., 548, 276 S. 4°, moderner
Pergamentband ohne Rücken- oder Deckeltitel. 950,–
Hinterer Deckel mit kleinem Pergamentfehler (3 winzige Löcher); Vorsätze
erneuert; etwas stockfleckig – einige Seiten auch stärker; teils etwas gebräunt;
Titelportrait mit kleinem, schwachen Wasserfleck; Titel und das folgende
Blatt mit großem, sehr schwachen Wasserfleck; zum Schluß hin im Kopfsteg
schwach wasserrandig; letzte Bll. mit kleinem Wasserfleck in der unteren
Ecke; manchmal kleine Knickspuren in den Ecken. Mit Portraitkupfern von
Johann Bockelsohn (Jan van Leiden), Bernd Krechting und Bernd Knipperdolling, 4 der Kupfertafeln mit jeweils 2 Darstellungen von historischen Szenen
bzw. 1 Darstellung mit Münzabbildungen, das Faltkupfer zeigt die Folterung
und Hinrichtung von Johann Bockelsohn bzw. Jan van Leiden, Bernd Knipperdolling und Bernd Krechting am 22. Januar 1536 auf dem Prinzipalmarkt in
Münster. Bedeutende Quelle zur Geschichte der Wiedertäuferbewegung in und
um Münster. Die Drucklegung des Werkes im Jahre 1573 in Köln wurde vom
Rat der Stadt Münster verhindert, so daß das Buch erst fast 200 Jahre später
mit der vorliegenden Ausgabe im Druck erschien. Hermann von Kerssenbrock
(um 1517–1585); westfälischer Historiker und Pädagoge. Schottenloher 4,
44364a/ vgl. ADB 15, 647–650 u. NDB 11, 537f..
Widmungsexemplar – Colet, Louise: Penserosa. P
­ oesies
nouvelles. EA. – Edition originale. Paris, H. L. Delloye,
1840. 2 Bll., 382 S. 8°, etwas späterer Halblederband (um
1860/1880) mit 2 Rückenschildern und ein wenig Rückenvergoldung. 850,–
4
Krönungsdiarium – Karl VII. (Karl Albrecht von Bayern),
Römisch-Deutscher Kaiser: Vollständiges (Schmutztitel:
Merckwürdiges) Diarium von den merckwürdigsten Begebenheiten, die sich vor, in und nach der Höchst-beglückten Wahl und Krönung, des Allerdurchlauchtigsten, Großmächtigsten und Unüberwindlichsten Fürsten und Herrn
Carls des VII. erwehlten Römischen Kaysers (…) im gantzen
Heil. Röm. Reich, und sonderlich in dieser Freyen Reichsund Wahl-Stadt Franckfurt am Mayn zugetragen; nebst umständlicher Beschreibung der Ein- und Aufzüge, FreudenFeste, und übrigen feyerlichen Handlungen, sammt vielen
Urkunden / Portraits, und andern Kupferstichen; auch einem
Anhang von Beylagen / und ausführlichem Register. (…).
EA. – erste und einzige Ausgabe. 3 Teile in 1 Band (der 3. Teil
zur Krönung der Kaiserin Maria Amalia) – alle 3 Haupteile
mit mehreren separat paginierten Anhängen und Beilagen
(einige mit eigenem Titelblatt, 3 auch mit eigenem Titelblatt
und Verlagsangaben). Vollständiges Exemplar. Frankfurt am
Main, Johann David Jung, 1742–1743. Mit 1 gest. Frontispiz,
18 Faltkupfern (teils mehrfach gefaltet), 19 gest. Portraittafeln, 2 schematischen Faltplänen (Sitzordnungen), 9 gest.
Kopfvignetten, 1 Textkupfer, einigen Holzschnittvignetten
und einigen schematischen Textabbildungen. 50 Bll. (inkls.
Schmutztitel und Titel), 306, 80 S., 1 Bl., 38 S., 2 Bll., 96 S.,
4 Bll., 1 Bl., 28 S., 10 Bll., 128, 52 S., 1 Bl., 26 S., 1 Bl., 34 S.,
1 Bl., 30 S., 2 Bll., 20, 8 S., 1 Bl., 10 S., 1 Bl., 26 S., 24 Bll.
Folio, Pergamentband der Zeit. 2.750,–
Einband leicht berieben und fleckig; Vorderdeckel mit kleiner Bezugsfehlstelle
in der unteren Ecke; Vorsätze leicht stockfleckig und gebräunt; vereinzelt
gering stock- oder fingerfleckig; erste und letzte Bll. sowie einige weitere Bll.
mit kleinem, recht schwachen Wasserfleck im Kopfsteg; eine Falttafel (Teil
1, nach S. 168) verso mit Schabspur – dadurch hier mit 2 winzigen Löchern
(minimaler, kaum sichtbarer Bildverlust); eine andere Falttafel (Teil 2, nach S.
24) leicht angestaubt und stockfleckig, mit einigen, teils hinterlegten Randeinrissen, verso mit einigen Schabspuren und im linken seitlichen Rand mit ange-
setztem Papierstreifen – alles außerhalb der Abbildung (ein Einriss allerdings
etwas in den Text unter der Abbildung hineingehend); 2 weitere Falttafeln mit
geringfügigen Randläsuren außerhalb der Abbildung; Exlibris (Name getilgt)
und handschriftl. Bibliothekssignatur auf dem vorderen Innendeckel, Name
auf dem Vordervorsatz. Die Kupfer nach Lentzner, Funck, Lippold, Diehl u.a.
zeigen Festzüge, öffentliche Huldigungen, Gebäude, Festessen, Portraits etc..
Insgesamt ein schönes und vollständiges Exemplar des prachtvollen Diariums
zur Krönung von Karl VII. und seiner Frau Maria Amalia – mit allen Anhängen
und Beilagen sowie sämtlichen (inkls. Frontispiz) 38 Kupfertafeln.
Mit Originalgraphik – Rückert, Friedrich: Morgenländische
Sagen aus dem Nachlass Friedrich Rückerts. Nach der Handschrift herausgegeben von Leopold Hirschberg. EA. Berlin /
Wilmersdorf, Bibliophiler Verlag O. Goldschmidt-Gabrielli,
1919. Mit 4 Original-Radierungen von Lovis Corinth – farbige Einbandillustration auf Japanpapier von Maria Lühr.
6 Bll. (inkls. 2 Bll. Subscribenten-Verzeichnis u. 2 weissen
Blättern), 96 S., 4 Bll. Gr.8°, farb. ill. OPappband mit Kopfgoldschnitt. 480,–
Der empfindliche Einband mit kleineren Mängeln (wie meist): Einband leicht
berieben, bestoßen, beschabt und gebräunt (etwas stärkere Stoßspur in der
unteren Ecke des Vorderdeckels); Ecken mit winzigen Bezugsläsuren; innen
teils leicht stockfleckig; Seidenschutzhemdchen der Originalradierungen etwas
gebräunt und eines mit leichten Knickspuren. Enthält die 4 Originalradierungen „Die Dschinnen von Nesibin“, „Die Katze des Propheten“ (hier: „Die
Katze des Profeten“), „Adhba die Kamelin“ und „Die Erbauung von Kairawan“.
Druck bei Drugulin in Leipzig auf echtem Büttenpapier. Druck der Originalradierungen bei A. Ruckenbrod in Berlin. Exemplar Nr. 154 von 200 Exemplaren
– insgesamt erschienen 200 numerierte und 20 unnumerierte Exemplare.
Silberschlag, Johann Esaias: Theorie des fleuves, avec l´art
de batir dans leurs eaux et de prevenir leurs ravages. Par
Jean-Isaye Silberschlag, Pasteur de Magdebourg, & Membre
de l´Academie Royale des Sciences de Berlin. Ouvrage traduit
de l´Allemand. Par M. de Au.. (= Claude François Joseph
d´Auxiron) Officier reforme. (Ouvrage servir de suite a la seconde Partie de l´Architecture hydraulique de M. Belidor, qui
traite de l´art de rendre les rivieres navigables; de construire
les canaux, digues, jettes, ecluses, &c.). Französische EA.
– die deutsche Ausgabe erschien erstmals 1756 unter dem
Titel „Abhandlung vom Wasserbau an Strömen“ in Leipzig –
die deutschen Ausgaben erschienen im Oktav-Format. Paris,
Charles-Antoine Jombert, 1769. Mit 13 gefalt. Kupfertafeln.
1 Bl., IX(1), 130 S., 1 Bl., Tafelanhang. 4° (27,5 × 21,5 cm),
marmorierter Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung,
Stehkantenvergoldung und Marmorpapiervorsätzen. 800,–
Einband etwas berieben und beschabt; Kapitale mit winzigen Fehlstellen;
Ecken mit winzigen Bezugsfehlstellen; vorderes Rückengelenk am oberen Kapital leicht angeplatzt (ca. 7 cm); Stehkantenvergoldung teils abgerieben; Vorsätze leimschattig; vorderer Innendeckelbezug (Spiegel) mit kleiner Fehlstelle
am Fuß; Vordervorsatz im seitlichen Rand mit altem Papierstreifen hinterlegt
bzw. verstärkt; Schmutztitel und Titel im seitlichen Rand leimschattig; meist
etwas stockfleckig (einige Seiten auch etwas stärker); Textblätter etwas wellig;
die letzten beiden Tafeln mit schwachem Braunfleck; 5 Tafeln etwas schief eingedruckt (Tafel IX stärker schief), aber vollständig vorhanden. Die vorliegende
französische Ausgabe ist wesentlich besser ausgestattet als die deutschen Ausgaben von 1756 und 1766 – großzügigerer Druck und im Format ca. dreimal
so groß. Poggendorff II, 929 (dort fälschlich das Erscheinungsjahr 1768)/ vgl.
Engelmann 358 (dort nur die 2. deutsche Ausgabe von 1766).
Stoff – Textilien – Wulff, O. (Oskar), und W.F. (Wolfgang
Fritz) Volbach: Spätantike und koptische Stoffe aus ägyptischen Grabfunden in den Staatlichen Museen: Kaiser Fried-
rich Museum / Ägyptisches Museum / Schliemann-Sammlung. Hg. im Auftrage des Generaldirektors der Staatlichen
Museen. (= Veröffentlichung der Staatlichen Museen zu
Berlin). EA. Berlin, Ernst Wasmuth, 1926. Mit zahlr. Abbildungen auf 135 (38 montierten, farbigen) Tafeln. XIII S., 1
Bl., 159 S., Tafelanhang. 4°, OLeinen. 650,–
Rücken verblasst; Vorderdeckel teils verblasst und gering fleckig; beide Deckel
seitlich mit kleiner Stoßspur und auch die Bll. hier (im seitlichen Steg) fast
durchgehend mit kleiner, schwacher Stoßspur; Vorsätze etwas gebräunt. Die
Farbtafeln auf stärkeres Papier (Karton) montiert – Standardwerk.
Futurismus – Marinetti, Filippo Tommaso (Hg., Mitver­
fasser): Poesia. Rassegna internazionale diretta da F. T.
Marinetti. Anno V. – Aprile-Maggio-Giugno-Luglio 1909 (=
Nr. 3–4-5–6 – 1909): Il Futurismo. (hinterer Umschlag: Poesia. Organe du Futurisme. V.me Annee). Die Texte meist in
französischer oder italienischer Sprache, aber auch Texte in
englischer, spanischer und deutscher Sprache. EA. Mailand
(Milano), (Druck: Societa Anonima Poligrafia Italiana), 1909.
Mit einigen Illustrationen. 92 S. Quer-4°. (27,8 × 29,7 cm), ill.
OBroschur. 1.200,–
Broschur etwas stockfleckig, angestaubt und gebräunt sowie leicht fleckig;
Vorderumschlag mit Knickspuren in den Ecken und schwacher Knickspur über
die gesamte Höhe; hinterer Umschlag mit leichten Knickspuren; erste Seite
etwas angestaubt; einige Blätter mit kleineren, meist schwachen Knickspuren
in den Ecken; einige Blätter mit kleinem Wasserfleck bzw. Wasserrand in der
unteren Ecke; teils leichte Lesespuren (sehr schwache Knicke) an der Fußkante; teils leicht stockfleckig und vereinzelt etwas fingerfleckig oder leicht
fleckig; Klammern gerostet (dadurch manchmal am Bund mit kleinen Rostflecken); die Seiten 13 und 15 mit wenigen Tinten-Randanstreichungen von
älterer Hand. Das vorliegende Heft ohne Numerierung, sondern nur mit den
Jahrgangs- und Monatsangaben (so erschienen) – Exemplar mit Gebrauchsund Alterungsspuren (wie beschrieben), jedoch für eine recht empfindliche
Broschur dieser Art durchaus ordentlich erhalten. Druck auf besserem Papier
– unbeschnitten. Enthält den erstmals am 20. Februar 1909 in französischer
Sprache im „Figaro“ veröffentlichten Text des „Futuristischen Manifests“ in
englischer Sprache „Declaration of Futurism“ (S. 1–2) sowie in französischer
und italienischer Sprache „Manifeste du Futurisme“ bzw. „Manifesto del Futurismo“ (S. 36–37); auf den Seiten 66 bis 69 mit dem Beitrag „…Hors du
possible noir en plein azur absurde ! (Chant futuriste)“ und auf den Seiten
70 bis 71 mit dem Beitrag „La Morte prese il volante… (Visione futurista
d´una corsa d´automobili)“ von Filippo Tommaso Marinetti – mit weiteren
Beiträgen von F. T. Marinetti, Paolo Buzzi, Federico De Maria, Corrado Govoni,
Robert Scheffer, Libero Altomare („Canti futuristi“), Fred G. Bowles, Georges
Perin, Henry Bataille u. a.. Mit einem Pressespiegel (S. 12 bis 34), der auch
3 Beiträge deutscher Zeitungen zum Futurismus enthält (im Beitrag der „Kölnischen Zeitung“ auch mit einer auszugsweisen deutschen Übersetzung des
„Futuristischen Manifests“). Wohl das bedeutendste Heft der von 1905 bis
1909 erschienenen Zeitschrift, da es sich ausschließlich dem erst kurz vorher
proklamierten „Futurismus“ widmet.
5
Stand 40
Antiquariat am Mehlsack
Dr. Andreas Kleemann
Ladengeschäft. Allgemeines Antiquariat – Seltene Bücher,
Grafik, Fotografie, Landeskunde, Kinderbücher,
NEU: Historische Postkarten.
Marktstraße 12
88212 Ravensburg
Tel.: +49 (0)751 3594 2665
E-Mail: [email protected]
www.antiquariat-mehlsack.de
großen Übersichtskarte u. zahlr., gefalt. Stadtpläne, Karten
u. Grundriss. Außergewöhnlich gut erhaltenes Exemplar, aus
einem Sammlerhaushalt. 390,–
Seltenes und beliebtes Baedeker-Exemplar einer größeren Sammler-Bibliothek,
die wir auf unserem Messestand komplett präsentieren.
Schult H.A.: 10 farbige Offset-Drucke aus dem Zyklus:
„Wachstumsprozesse“, 1971–1984, jeder von Schult signiert, hand-schriftlich betitelt u. nummeriert, in Orig.Mappe
der BfG. Titel: „la notte, Coke, Liberty, Der Traum, Der
Turm, Biokinetischer Dom, Biokinetische Wolke, No!“ (jew.
Blattgr. 65 × 50 cm), „The end“ (50 × 56 cm), „hope“ (36 × 47
cm). 1.900,–
Der 1939 geb. H.A. Schult studierte an der Kunstakademie Düsseldorf, 1972
war er mit seiner „Biokinetischen Landschaft“ Teilnehmer der Documenta 5
in Kassel, auch auf der Documenta 6 (1977) war er vertreten. H.A. Schult gilt
vielen aufgrund der frühen ökologischen Ausrichtung seiner Kunst heute als
Visionär. Einige der hier angebotenen signierten und farbintensiven Drucke
stammen noch aus der Frühphase seines künstlerischen Schaffens und sind
heute entsprechend selten. Die vorliegende Auswahl stammt aus der Sammlung Selinka (heute Kunstmuseum Ravensburg).
Hart-Davies / MacGibbon: TWIGGY. An Autobiography.
London 1975, EA, Gr. 8°, 165 S., zahlr. Abb.; Englischspr. EA
der Biographie dieser Londoner Ikone der 60er-Jahre Popkultur. Selten. 150,–
Jugend. Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst
und Leben. 9 geb. Jahrgänge 1902/03/04/05/06/07/08/11
u.12, jeweils in zwei Halbbänden, insg. 18 Bde.; Ill. Oleinen,
München, 4°, (30 × 23 cm), mit zahlr., vielf. ganzs., teils farbigen Illustrationen. Jeweils zw. 700–900 Seiten. Bd. I v.
1903 Einb. fleckig u. minim. Einriss am unt. Falz, Bd. 1 v.
1908 mit minim. Einriss am Buchrücken, ansonsten meist
außergew. gut erhaltene Exemplare. 2.000,–
Die „Jugend“, von Georg Hirth und Fritz von Ostini gegründet, erschien von
1896 bis 1940 in München. Sie wurde zum Namensgeber der Kunstrichtung
des Jugendstils. Neben modernen Illustrationen u. Ornamenten des art nouveau prägten die Künstler der „Scholle“ bis in die 1920er Jahre hinein das
künstl. Erscheinungsbild der Zeitschrift, die sich auch als satirische und sozialkritische Speerspitze ihrer Zeit verstand. Ab dem Ersten Weltkrieg wurde die
Jugend zunehmend zu einer deutschnationalen bzw. bayrisch ausgerichteten
Zeitschrift, was sich erst ab Mitte der 1920er Jahre änderte, als sie sich Künstlern u. Autoren wie etwa Grosz, Tucholsky der Kästner öffnete.
Baedeker, Karl: Russland nebst Teheran, Port Arthur, Peking.
Handbuch für Reisende. Mit 40 Karten, 67 Plänen und 11
Grundrissen. Siebente Auflage. Leipzig, Karl Baedeker, 1912,
OLn, lxii, 570 S., 12°. Klassischer Einband mit Goldprägung
auf Vorderdecke u. Rücken; marmorierter Schnitt. Mit der
6
Lebeck, Robert: 8 Fotobücher, 7 davon mit eigenhändigen
Widmungen von Lebeck: 1) Unverschämtes Glück. Göttingen 2004. Gr.-4°, 263 S. OLn. mit SchU., Bildband. 2) Visa-vis. Frankfurt am Main / Wien 1999, Gr.-4°. 262 S., OLn.
mit SchU., Bildband; 3) Begegnungen mit den Grossen der
Zeit. Schaffhausen 1987,
Gr.-4°, 159 S., SchU., mit
OU., Bildband; 4) Portraits.
Göttingen 1995, Kl.-4°,
18 Bl. OBr.; 5) Fotoreportage: Churchill in Bonn.
AK Historisches Museum
der Pfalz, Speyer 1993,
4°, 11 S., OBr. Bildband,.
Abb. minimal unfrisch;. 6)
Rückblenden. Erinnerungen eines Fotojournalisten.
Düsseldorf 1999, 8°, 316 S.,
2 Bl. OBr. mit SchU., Bildband; 7) Portfolio. Bibliothek der Stern-Fotografie
Nr. 14, Hamburg, o.J.,
Folio,. 94 S., OBr., Bildband, minimale Gebrauchsspuren; 8) Sammlung Lebeck,
Weingarten Verlag. 590,–
Der 2014 verstorbene Fotograf und Fotosammler Robert „Bob“ Lebeck gilt
schon jetzt als einer der renommiertesten Fotografen der Bundesrepublik, die
Preise für signierte Bücher und Abzüge steigen derzeit bei Auktionen stark.
Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. Auf Grund
der von Adelbert v. Keller begonnenen Sammlungen und mit
Unterstützung des Württembergischen Staates. Erster (bis
Sechster) Band / Zweiter Halbband u. Nachträge (insg. sieben Bände, so komplett. Tübingen, Verlag der H. Laupp’schen
Buchhandlung, 1904–1936. Mit einem Bildnis von Hermann
Fischer (1851–1920) als Frontispiz in Band 6 / Zweiter Halbband, 27 × 21 cm; Original-Leinen in Schwarz mit Rückentitel
und Rückenzierleisten in Gold. Rotschnitt. Zwei der sieben
Bände am Rücken minimal aufgehellt, sonst nahezu tadellose, wohl so gut wie nie benützte Exemplare. 1.000,–
Roskoschny, Hermann: Russland. Land und Leute. Unter
Mitwirkung deutscher und slavischer Gelehrter und Schriftsteller. Einleitung von Friedrich Bodenstedt. Leipzig, Gressner
& Schramm o.J. (1883). 2 Bde. , 4°. 348 u. 320 S.; mit zahlr.,
tlw. ganzseit. Holzschn. OLn. m. reicher Farb- u. Goldpräg.
u Vollgoldschnitt, sehr gut erhaltene Exemplare. 350,–
Hegre, Petter: Meine Frau. Zürich, Edition Stemmle, 2000,
EA; 208 S., Farbbildband, Orig.-Ppbd. , OSchU., tadelloses
Exemplar. Mit lose beiliegender farbiger Orig. Aktaufnahme
von Hegre, (signiert!). 300,–
Hegre gilt als Begründer der „New Nude“-Fotografie, die Preise für seine frühen Titel ziehen derzeit stark an. Das vorliegende Buch, das als sein bestes
und persönlichstes gilt, durfte auf Grund einer Verf. nach der EA nicht wieder
aufgelegt werden.
Drogisten-Akademie Braunschweig: Original Drogensammlung für die Studirenden (sic!) der Drogisten-Akademie
Braunschweig für den Unterricht in der Warenkunde. Insgesamt 8 Kästen mit ca. 300 pflanzlichen Drogenproben,
die Sammlung ist vollständig. Braunschweig, um 1900,
52 × 38 × 3 cm, Jeder Kasten beschriftet mit blau-goldener
Original-Vignette , mit verglasten Fächern sowie deutscher
und lateinischer Beschriftung der Drogen. 1.950,–
Drei der acht schwarzen Kastendeckel aus Leinen sind etwas fleckig, die anderen Exemplare tadellos und geruchsfrei. Alle Kästen sind komplett (!) und
in einem stabilen Zustand. Ein zweites Exemplar dieser äußersten seltenen
Sammlung befindet sich im Drogeriemuseum in Sachsen.
Württembergica: Hg.: Dürr, Friedrich / Ebner, Theodor,
u.a.: Illustrierte Geschichte von Württemberg; Stuttgart,
Sueddeutsches Verlags-Institut, Niederlage für Ravensburg:
Dorn’sche Buchhandlung, 1889. 2. Aufl., 4° (25 × 17,5 cm),
XXXII, 787 S., reich illustriert mit TextAbb. und z.T. gefaltete
Ansichten, Karten, Faksimiles, genealogische Tafeln, OHldr
mit goldRPräg, dreiseitiger Rotschnitt, SchmuckVorsätze. Außergewöhnlich gut erhaltene Prachtausgabe, ohne sichtbare
Gebrauchs- oder Alterungsspuren, in diesem 1a-Zustand ein
absolutes Rarissimum. 450,–
Gasper, Andreas: Phantasien auf der Haut; Weingarten
2004, EA, 128 S., 33 × 25 cm, Kunstverlag Weingarten, sehr
schöner Aktbildband über kunstvoll bemalte Frauenkörper.
Mit OSchU, tadellos. Früheres Beleg-Exemplar aus dem Archiv des inzw. aufgelösten Buchverlages. 175,–
Zangemeister, Wilhelm: Lehrbuch der Geburtshilfe. Hirzel Verlag, 1927 Leipzig, EA, OLn, goldgeprägter Titel auf
Einband u. Buchrücken, mit 329 teilweise farbigen Abb. im
Text und 19 Tafeln. Einige Seiten sowie Buchschnitt etwas
stockfleckig, minimale Perforierung am Buchrücken (2 mm),
ansonsten schönes Exemplar. Rarissimum zur Geschichte der
Geburtshilfe. 230,–
Philosophisches Jahrbuch. Auf Veranlassung und mit Unterstützung der Görres-Gesellschaft., Jahrgang 1889–1929;
42 Bücher. Hg. von Constantin Gutberlet, Joseph Pohle u.a.;
Fulda, Druck- und Kommissions-Verlag der Fuldaer Actiendruckerei, 1889–1929, 8°. Sehr schöne und aufwendig gestaltete Privatbindung, hellgraues Kunstleder, marmorierte
Ppbde., (in Holzmotiv). 41 Jahrgänge, Jg. 1912 mit separatem Reg.band, alle in tadellosem und de facto unbenutztem
Zustand. Aus einer aufgel. Klosterbibliothek. Als in sich
geschlossenes Werk über 4 Jahrzehnte ein seltenes Kompendium zur Philosophiegeschichte. 2.250,–
CRANTZ, Heinrich Johann Nepo­
muk. Einleitung in eine wahre und
gegründete Hebammenkunst. Wien,
Trattner, 1768. 18 × 11,8 cm; EA, Titel,
2 Bll, 167 S., Halbleder, Ldr.eck.; Einband u. Kanten etwas berieben, unterer Falz mit minimaler Fehlstelle,
sonst sehr gutes Exemplar. 250,–
H.J.N. Crantz (1722–1799) verfasste mit diesem
Werk eines der modernsten Hebammenlehrbücher seiner Zeit.
7
Stand 51
Antiquariat und Kunsthand­
lung Bachmann & Rybicki
Alte Drucke ∙ Dekorative Grafik, Kunst und Fotografie ∙
Reisebeschreibungen & Länderkunden ∙ Naturwissenschaften, Technik und Handwerk · Okkultismus
Prachtwerk des Jugendstil –
Seder, Anton / Gerlach, Martin
(Hrsg.). Die Pflanze in Kunst
und Gewerbe […] unter Mitwirkung hervorragender Künstler
[…] Darstellung der schönsten
und formreichsten Pflanzen in
Natur und Styl zur praktischen
Verwerthung für das gesammte
Gebiet der Kunst und des Kunstgewerbes in reichem Gold- und
Farbendruck. Vorrede von Dr.
Albert Ilg. 2 Mappenwerke.
Wien, Gerlach & Schenk, o.J.
(um 1886–90). gr. Folio, mit 4
ill. Titeln und 196 Tafeln, 4 Bll.; 2 Bll., Halbleinenmappen
mit illustrierten Deckeltiteln. 3.500,–
Nissen 261; Thieme-Becker XXX, 422 – Erste Ausgabe. Bedeutendes, in 2 Mappen (stilister Theil und naturalistischer Theil) erschienenes, florales Vorlagenwerk des frühen Jugendstils, welches den floral-ornamentalen Formenschatz
erweitern sollte. Die Tafeln stammen von zeitgenössischen Künstlern wie von
J. Berger, E. Doepler, A. Fiedler, E. Klimt, F. Patek, F. Sturm, W. Schulmeister,
A. Seder, E. Unger u. a. Mappen etwas bestossen und leicht fleckig, Rücken in
den Gelenken mit kleinen Einrissen, oben je mit alten Bibliotheksaufklebern.
Die schönen Tafeln vereinzelt minimal braunfleckig, teils mit kleineren Randläsuren, 3 Tafeln mit kleinem Einriss/Fehlstelle im äußeren weissen Rand, 2
Tafeln mit kaum merklichen Knickspuren. Titel und Tafeln verso mit kleinem
altem Bibliotheksstempel. Insgesamt gut erhaltenes Exemplar des seltenen
Titels.
Drümpelmann, Ernst Wilhelm / Friebe, Wilhelm Chris­
tian. Beschreibung und Abbildung der vorzüglichsten und
nützlichsten wildwachsenden Futtergräser in Liefland, Ehstland und Kurland. angeb. ders. Kurze Einleitung in die Naturgeschichte der Schwämme. Riga,
Selbstverlag, 1811. Folio, mit 49
(v.50) altkolorierten Kupfertafeln von G. Behrends, 5 Bll., 90
unpag. S., 12 unpag. S., 1 Bll.,
Halbleder der Zeit. 4.500,–
Einzige Ausgabe. Die schönen Tafeln
zeigen Gräser, Pilze und andere Pflanzen
welche als Nutzpflanzen Verwendung
fanden. Zu den Pflanzenabbildungen
finden sich jeweils hübsche Insektendarstellungen, welche das Gesamtbild der
Kupfer abrunden. Das Subskribentenverzeichnis umfasst 80 Käufer des Werkes,
welches in sehr kleiner Auflage, vmtl.
nicht wesentlich höher als die Zahl der
Pränumeranten, erschien. Angebunden
ohne separaten Titel die Naturgeschichte
8
Robert-Blum-Strasse 11
01097 Dresden
Telefon +49 (0)351 21 960 903
Messetel.: (0172) 8613125 u. (0173) 35 961 75
E-Mail: [email protected]
www.dresden-antiquariat.de
der Schwämme. Einband etwas berieben, kaum bestossen. Oberes Kapital
abgegriffen. Papier insgesamt sauber, vereinzelt gering fleckig. Vorsätze und
Titel etwas leimschattig. Erste Blatt in unterer Ecke etwas fingerfleckig. Mittig
6 Blatt im Bug bis leicht in den Text / das Bild hineinreichend braunfleckig, 4
Blatt mit kleinen Einrisssen im weissen Rand 2 Textblatt mit längerem Einriss,
einer davon in den Text reichend. Es fehlt die Tafel XIV – Wiesen-Lieschgras. Insgesamt wohl erhaltenes Exemplar des sehr seltenen und vorzüglich
kolorierten Titels.
Anonym [Seume, Joh. Gottfried]. Über das Leben und
den Karakter der Kaiserin von Russland Katharina II. Mit
Freymüthigkeit und Unparteylichkeit. Altona (d.i. Leipzig),
o.V. (Göschen), 1797. 8°, 160 S., Ppbd. d. Zt. 350,–
Holzmann-Boh. IV, 6283 – Weller I, 169 – Goed. V, 419.6 – Erste Ausgabe,
anonym erschienen – Seltene, frühe Schrift Seume’s nach seiner Rückkehr
nach Leipzig entstanden, in der er die russischen Zustände kritisiert, die er
während seines Aufenthalts in Polen 1792–1796 als Sekretär des Generals
Ingelström und russischer Offizier kennengelernt hatte. Einband berieben,
bestossen und fleckig. Papier minimal gebräunt, sehr vereinzelt gering braunfleckig. S. 137/138 mit kl. Eckabriss im weißen Rand. Vorderer Spiegel mit 2
alten Besitzeinträgen. Insgesamt gutes Exemplar.
Räuberbanden – Anonym. Leben des berüchtigten Haiducken Sotschiwizka und Nikel Lists, des bekannten Räubers.
Leipzig, o.V., 1802. 8°, mit gest. Portraitvignette auf dem
Titel, S. 3–198, 1(w) Bl., Ppbd. d. Zt. 400,–
Einzige Ausgabe. Sehr seltene Beschreibung der 2 Räuberleben und Taten, des
Stanislaus Sotschiwizka und des, die goldenen Tafel zu Lüneburg raubenden,
Räuberhauptmanns Nikolas List. Einband etwas berieben und bestossen, Rücken mit hs. Rückenschild, vorderer Deckel mit altem Bibliotheksaufkleber. Papier altersbedingt etwas gebräunt. Seitenzählung beginnt mit dem Titel (S.3).
Adolf von Nassau – Marabini, Edmund / ReitzensteinSchwarzenstein, Ferdinand Frhr. von (Ill.). Die kunst- und
kulturgeschichtlichen Denkmale des deutschen Kaisers Adolf
von Nassau. Erinnerungsschrift an den 600. Jahrestag seines
Heldentodes […]. München, Selbstverlag, 1899. 4°, mit 2
Farbtafeln und zahlreichen (teils ganzseitigen) Abbildungen,
142 S., blindgepr. OLn. 350,–
Einzige Ausgabe. Im Stil einer Mitelalterlichen Handschrift gehaltene, reich
illustrierte und verzierte Gedenkschrift auf Adolf von Nassau. Einband gering
berieben, kaum bestossen. Papierbedingt durchgehend etwas gebräunt. Sehr
gutes Exemplar.
Baltische Inseln – Stern, Friedrich Sigismund. Album
Öselscher Bauerntrachten. Riga, G. Löffler, 1914. gr. 8°,
mit 13 litho­
grafischen Tafeln in Leporelloform, 3 Bll.,
OHLn. 300,–
Zweite Ausgabe (= Neudruck der Ausgabe 1856–71). Der mit den original
Druckplatten erfolgte Neudruck wurde aufgrund der Seltenheit des Erstdruckes besorgt. Die Tafeln zeigen die Bauerntrachten der estnischen Insel Saaremaa (Ösel). Einband etwas angeschmutzt. Papier vereinzelt gering fleckig.
Sehr gutes Exemplar.
Ganzpergamentausgabe – Baudelaire, Charles / Benjamin,
Walter. Tableaux Parisiens. Heidelberg, Richard Weissbach,
1923. 4°, XVII, 67 S., 1 nn. Bll., OPrgt. 3.500,–
Fromm 2238, Rodenberg 349.5–5. Druck des Argonautenkreises – Eines von
500 Exemplaren, vorliegend die seltene Ganzpergamentausgabe, handgebunden von O. Heinisch, Heidelberg. Dem französischen Text dieser Ausgabe liegt
buchstabengetreu die Ausgabe letzter Hand – Les Fleurs du Mal, Paris, PouletMalassis et de Boise, 1861 – zugrunde. Einband gering berieben. Hinterer
Spiegel im äußersten Rand etwas wellig. Papier sauber und frisch, 2 Blatt in
oberer Ecke mit leichter Knickspur. Sehr gutes Exemplar.
Klinger, Max; Leistikow, Walter; Liebermann, Max. Deutscher Kunstverein. Vereinsgabe 1904. Berlin, Deutscher
Kunstverein, 1904. Gr.-2°, mit 7 Original-Grafiken, Titel, 2
Bl., Oln.-Mappe. 850,–
Deutsche Kolonien – China – Haupt, Adolf. Album von
Tsingtau. Tsingtau, Adolf Haupt, o.J. (um 1900). quer 4°, mit
illustriertem Deckeltitel und 68 Ansichten, jeweils unter dem
Bild bezeichnet, 1 Bl., Ill. OBroschur. 500,–
Ansichtenwerk mit 68 Abbildungen fotografischer Aufnahmen des deutschen
Kolonial-Handelsstützpunktes Tsingtau. Die Aufnahmen zeigen Kolonialgebäude, Plätze, Strassenzüge, Panoramen, Kasernen etc. Einband berieben
und etwas fleckig, hintere Deckel mehr. Vorderer Deckel mit kleinerem dreieckigem Ausriss (ca. 1 × 1 cm). Innen vereinzelt etwas fingerfleckig. Schönes
Exemplar.
Creuzer, Friedrich / Wyttenbach, Daniel / Moser, G.H. Plotini Opera Omnia Porphyrii Liber de Vita Plotini cum Marsilii
Ficini Commentariis et Ejusdem Interpretatione Castigata
[…] 3 Bände. Oxonii (Oxford), Typographeo Academico,
1835. 4°, 1(w) Bl., CXXXIX, 661(1) S., 1(w) Bl.; 1(w) Bl.,
S.663–1447, 1(w) Bl.; 2 Bll., 508 S., 1(w) Bl., goldgepr. HLdr.
d. Zt. mit je 2 Rs. 900,–
Erste von Creuzer bearbeitete, seinerzeit maßgebliche Ausgabe der Werke
Plotins, versehen mit der durch seinen Schüler Porphyrios erarbeiteten Biographie. Plotin, ein römischer Philosoph, lebte von 205–270 n.Chr. Er verstand sich selbst als Verfechter
der Platonischen Philosophie.
Plotin brachte erst in den den
letzten Lebensjahren auf Drängen seiner Schüler Porphyrios
und Amelios seine Lehren zu
Papier. Porphyrios arbeitete
diese auf und versah sie mit
einer Biographie des Autors.
Diese Aufarbeitung bildete die
Grundlagen der neuzeitlichen
Werke Plotins. Die schönen
Biedermeiereinbände nahezu
ohne Gebrauchsspuren. Oberes
Kapital von Band 1 mit kleiner
oberflächiger Fehlstelle. Papier
durchgehend sauber, die ersten
und letzen Blatt je etwas braunfleckig. Insgesamt sehr gut erhaltene Exemplare.
Seltene Mappe mit 7 Originalgrafiken von: Hans Herrmann, Radierung,
Dordrecht; Ludwig von Hofmann, Rötel-Lithographie, Springende Mädchen;
Graf Leopold von Kalckreuth, Schabkunst, Rübenarbeiterinen; Artur Kampf,
Radierung, Taubenliebhaber; Max Klinger, Schabkunst, Weiblicher Akt; Walter
Leistikow, Radierung, Märkische Landschaft; Max Liebermann, Radierung,
Badende Knaben. Original-Leinenmappe minimal berieben. Titelblatt an den
Rändern knickspurig, Lithographie von L. v. Hofmann am rechten Rand minimal knickspurig, sonst leicht gebräunt und minimal fleckig. Sehr schönes
Exemplar.
Meistereinband Selenka – Saint-Thomas, Moritz. Gedichte.
Braunschweig, Gebrüder Meyer, 1849. 8°, Meistereinband
vom Hofbuchbinder des Herzoges von Braunschweig, Johannes Jacob Selenka, 7 Bll., 324 S., reichhaltig floral goldgeprägter, grüner Maroquineinband. 450,–
Erste Ausgabe. Titel verso mit Wappenstempel einer Nebenlinie des Herzog zu
Braunschweig. Einband sehr gut erhalten. Papier sauber, vereinzelt minimal
braunfleckig. Insgesamt sehr gutes Exemplar. (Foto unten links).
Bazaine, Jean René. Derriere le Miroir – Nr. 197 – Vorzugsausgabe auf Velin mit 10 (3 doppelblattgroßen) Farblithografien und Signatur des Verfassers im Kolophon. Paris,
Maeght Editeur, 1972. Folio, 16 nn. Bll., OUmschl. in OPpSchuber. 500,–
Nr. 32/150 Exemplaren der VA. Bazaine studierte 1922–25 an der École des
Beaux-Arts sowie an der Académie Julian und gleichzeitig Literatur an der
Sorbonne. 1924 unternahm er zwei Studienreisen nach Italien und begann
dort zu malen. Seine erste Ausstellung fand im Jahr 1932 als Gruppenausstellung zusammen mit den Künstlern Jean Fautrier, Jean Pougny und Marcel
Gromaire in Paris statt. Seitdem genoss er die Förderung durch Pierre Bonnard.
Nach Ende der deutschen Besetzung Frankreichs hatte er 1949/50 eine erste
größere Einzelausstellung in der Galerie von Aimé Maeght und zählte zu den
Künstlern der École de Paris. Neben seinen Gemälden schuf er große Mosaiken etwa für das Gebäude der UNESCO in Paris, im schwedischen Lund
und für die Universität von Metz. Ab Ende der 1950er Jahre und in den 1960er
Jahren wurden seine Werke international, zum Beispiel in Deutschland, den
Niederlanden und Norwegen ausgestellt. In Paris fand 1965 eine Ausstellung
im Musée National d Art Moderne statt. In Deutschland wurde Jean-René
Bazaine als Teilnehmer der documenta 1 im Jahr 1955 und der Documenta
1959 und 1964 wahrgenommen. In den 1970er Jahren illustrierte Bazaine eine
Reihe von Büchern von französischen Schriftstellern, wie Raymond Queneau,
Jean Tardieu, Marcel Arland, Jean-Claude Schneider, Claude Esteban, Pierre
Oster Soussouev und Eugène Guillevic. Bekannt sind seine Kirchenfenster für
die Église Notre-Dame-de-Toute-Grace in Passy, die Pariser Kirche Saint-Séverin sowie die Kirche Sacré-Coeur in Audincourt (1949/50) (vgl. Wikipedia).
Schuber mit geringen Gebrauchsspuren. Sonst sauberes, frisches und sehr gut
erhaltenes Exemplar.
9
Stand 17
Antiquariat Bader
Inh.: Norbert Schuler
Wilhelmstraße 14
72074 Tübingen
Tel.: +49 (0)7071 51427
E-Mail: [email protected]
Wissenschaften – Kunst – Literatur
Öffnungszeiten: Mo–Fr 10–18 Uhr; Sa 10–14 Uhr
Handke, Peter: Versuch über die Müdigkeit. Versuch über die
Jukebox. Versuch über den geglückten Tag. Faksimiles der
drei Handschriften. Frankfurt, Suhrkamp (1992). 23, 57 u. 47
lose Blätter in 3 Mappen in Leinenkassette. 100,–
1 von 1000 nummerierten und vom Autor signierten Exemplaren. – Tadelloses
Exemplar.
Mann, Monika: Vergangenes und Gegenwärtiges. Erinnerungen. München, Kindler Verlag (1956). 166 Seiten. Leinen
mit Schutzumschlag. 180,–
Erste Ausgabe. – Von der Autorin auf Vorsatz signiert und datiert Capri, 10.
Juni 1957. – Papier und Umschlag zeitbedingt gebräunt, Umschlag m. Randläsuren, Wid­mung auf Schmutztitel.
Grieshaber, HAP: Die rauhe Alb. Stuttgart, Manus Presse,
1968. Quer-Folio. 22 Seiten mit Illustrationen, mit 13 (davon
6 farbigen) Originalholzschnitten und 20 Originallithographien von HAP Grieshaber. Illustrierter Originalleineneinband. 500,–
1 von 500 nummerierten und signierten Exemplaren. – Gutes Exemplar.
Grieshaber, HAP: Grob, fein, göttlich. Hamburg, Claassen
Verlag (1970). 64 nicht paginierte Blätter mit 40 farbigen Originalholzschnitten mit Texten von Margarete Hannsmann.
Illustrierter Leinenband im Schuber. 180,–
Ramdohr, Fried(rich) Wilh(elm) Basil(ius): Venus
Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredlung und
Verschönerung. 3 Teile in vier Bänden. Leipzig, Göschen
1798. Mit 3 Titelkupfern von Bolt, davon zwei nach Ramberg. 351 Seiten; 421 (1) Seiten; (2), 439 (1) Seiten; (2), 358
(2) Seiten. Uniforme hellbraune Halblederbände d. Zeit mit
rotem gold­geprägtem Rückenschild und Bandzählungsschild.
Filetenvergoldung und an Kopf und Fuß jeweils gold­geprägte
Bibliotheksstandortnummern. 900,–
Deckel mit gest. Bibliotheksetikett der Schönborn-Buchheim Bibliothek. Deckel fleckig, Ecken bestoßen. Goed. V, 379,6,3. Gay/Lemonnyer III, 1316. Erste
Ausgabe. Stellenweise leicht stockfleckig, Titelblätter stärker. „Geschätztes
Werk, wohl das ausführlichste über diesen Gegenstand“ (Hayn-G. VI, 361).
Spiegel mit gest. Wappenexlibris mit handschriftlichem Namenszug von Franz
Ernst von Schönborn.
Nr. 68 von 80 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit einem vom Künstler signierten Holzschnitt. – Buchblock minimal, kaum sichtbar verzogen.
Bahr, Hermann: 1917. Innsbruck, München u. Wien, Verlagsanstalt Tyrolia 1918. 251, (2) Seiten. Illustrierter Originalpappband. 140,–
Erste Ausgabe WG 97. – Widmungsexemplar mit einer handschriftlichen Widmung des Verfassers, datiert 2.6.18. – Papier u. Einband zeitbedingt gebräunt,
Ein­bandecken tlw. etw. bestoßen u. berieben, Rücken m. winziger Fehlstelle
am oberen Eck, eingeklebter Zeitungsartikel auf Vorsatz, wenige Seiten leicht
angeknickt.
Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Wanderjahre oder Die Entsagenden. Ein Roman von Goethe. Erster
Theil. Stuttgart u. Tübingen, Cotta’sche Buchhandlung 1821.
(4), 550 Seiten. Neuerer, dekora­
tiver Halblederband mit
neuen Vorsatzblättern. 400,–
Schaukal, Richard: Giorgione. Gespräche über die Kunst.
München und Leipzig, Georg Müller (1907). (5), 243, (3)
Seiten. Originalhalbpergament mit Kopfgoldschnitt. 650,–
Erste Ausgabe WG 121. – Lederrücken minimal berieben, Datum auf letzter
Seite. – Schönes Exemplar.
Vorzugsausgabe. Nummer 2 von (nur ) 12 Exemplaren auf Bütten abgezogen
und vom Verfasser signiert.
10
Zweig, Max: Dramen. 2 Bände. Wien, Bern und Stuttgart,
Hans Deutsch Verlag (1961 und 1963). 362, (1) u. 312 Seiten.
Leinen. 100,–
Erste Ausgabe WG 3. – Mit einer handschriftlichen Widmung des Autors für
Prof. Hans Mayer (Tübingen) jeweils auf Titel, datiert Jerusalem Mai 1980. –
Papier zeitbedingt etwas gebräunt, Einbände minimal bestoßen.
Heidegger, Martin: Eigenhändiger Brief mit Unter­
schrift
„M. Heidegger“. (Messkirch) 15.07.1956. 1 Blatt, 21 × 15 cm.
Mit eigenhändigem Kuvert. In Plastikhülle in Karton-Aktendeckel. 680,–
An Hanns von Winter in Wien, den Redakteur von „Wort in der Zeit“, einem
Jahrgangsgenossen des Philosophen: „[…] Aber ich bin für längere Zeit durch
ganz andere Arbeiten in Anspruch genommen, so dass es mir [unterstrichen:]
zu meinem größten Bedauern / unmöglich ist, Ihrer Bitte zu entsprechen […]“
– Geschrieben ein Jahr vor Winters Ausscheiden bei der 1955 gegründeten
österr. Literaturzeitschrift, in der zu jener Zeit die ersten Gedichte von Thomas
Bernhard erschie­nen sind.
Heidegger, Martin: Wegmarken. Frankfurt am Main, Klostermann 1967. (2), 398, (2) Seiten. Englische Broschur. 350,–
Mit eigenhändiger Widmung des Verf. an Werner Brecht [?], „mit allen guten
Wünschen Weihnachten 1967.“ – Einband etwas verfärbt, mit kleinem Fleck
auf Vorder­seite; am oberen Rand leicht gewellt. Papier etwas gebräunt. – Erste
Ausgabe.
Prinzhorn, Hans: Artistry of the Mentally Ill. Translated by
Erich von Brockdorff from the Second German Edition. With
an Introduction by James L. Foy. Berlin – Heidelberg – New
York, Springer-Verlag 1972. Lex.-8vo. XXIV, 274 Seiten, 20
(Farb-) Tafeln sowie Abb. im Text. Ganzleinen mit Schutzumschlag. 350,–
Spange, Vagt oder Fagt, Beckenn und Grommé. In grüner
Maroquinhülle d. Zeit mit Rückengoldprägung. Deckel mit
goldgeprägtem Titel gerahmt von Gold­bordüre. Goldschnitt.
Quer-8vo (120 × 180 mm). In Pappschuber d. Zeit. 900,–
Schuber gering bestoßen und fleckig, Maroquinhülle und Inhalt tadellos. Am
Tag der Hochzeit der ‚Demoiselle Fagt‘ zusammengestelltes Album mit Einträgen von Gästen der Hochzeitsfeier.
B(auchard), E(rnest) Q(uentin): Bibliothèque de la reine
Marie-Antoinette au chateau des Tuileries. Cata­
logue authentique publié d’après le manuscrit de la Bibliothèque Nationale. Paris, Damascène Morgand (1884). XXI, (1), IX, (1),
181, (3). Bedruckter Originalumschlag. Kl.-8vo. 350,–
Erste Ausgabe. Eins von 300 nummerierten Exemplaren.
Boerner, Paul (Hg.): Officieller Katalog für die Allgemeine
Deutsche Ausstellung auf dem Gebiet der Hygiene, Gesundheitspflege und Gesundheitstechnik und des Rettungswesens.
Unter dem Protectorat Ihrer Majestät der Kaiserin Koenigin
Augusta. Berlin 1882. Berlin, Julius Springer und Theodor
Fischer (Cassel) 1882. XII, 284 Seiten, ein mehrfach gefalt.
lithogr. Plan des Ausstellungsgeländes. 260,–
Roter Samteinband d. Zeit mit jeweils 4 großen durch­brochenen und vergoldeten Messingeckbeschlägen auf den Deckeln. Goldschnitt. Glanzpapiervorsätze.
Chromo­lithogr. illustr. Vorderdeckel der Originalbroschüre bei­gebunden. Samtbezug des Rückens mit oberflächlichen Schabspuren. Erste Ausgabe. Mit den
Adressen und der Auflistung der Produkte von hunderten von teilnehmen­den
Firmen. Schönes Exemplar, wohl als Geschenk­exemplar gedacht, in einem
dekorativen Prachteinband.
Erste Ausgabe der maßgeblichen englischen Über­setzung von „Bildnerei der
Geisteskranken“ nach der zweiten deutschen Ausgabe 1968 (zuerst 1922).
– Schutzumschlag mit Randläsuren u. einem kl. Einriss; Einband minimal
berieben; Schnitt etwas staubfleckig.
Simmel, Georg: Einleitung in die Moralwissenschaft. Eine
Kritik der ethischen Grundbegriffe. 2 Bände. Berlin, Verlag
Wilhelm Hertz 1892 u. 1898. VIII, 467 u. VIII, 426, (1) Seiten.
Originalleinen. 140,–
Erste Ausgabe. – Vord. Einbanddeckel von Band 1 und Schnitt von Band 2
minimal fleckig, Name u. kleine Ziffer jeweils auf Titelblatt im oberen Eck.
Wagner-Lexikon. Hauptbegriffe der Kunst- und Welt­
anschauung Richard Wagners in wörtlichen Anführun­gen
aus seinen Schriften zusammengestellt von Carl Fr. Glasenapp und Heinrich von Stein. Stuttgart, Verlag der J. G.
Cotta’schen Buchhandlung 1883. X, 984 Seiten. Originalhalbleder. 120,–
Papier zeitbedingt gebräunt, kl. Ziffer auf Titelblatt im oberen Eck, Rücken
etw. berieben.
Album amicorum – Der Freundschaft geweiht, Bremen am
21ten May 1797 (goldgeprägter Titel auf Vorder- und Rückdeckel). 53 lose gest. Blatt mit ornamentalen und figuralen
Randbordüren jeweils im unteren Rand bezeichnet ‚Göttingen
bey Wiederhold‘ mit 52 handschriftlichen Eintragungen von
Mitgliedern verschiedener großbürgerlicher Bremer Familien wie Achelis, Wienges, Estienne, Bagelmann, Duckwitz,
11
Stand 31
Antiquariat im Baldreit
(mit Ladengeschäft im Zentrum Baden-Badens)
Inhaber: Christopher Pfleiderer
Baldreitstr. 3
76530 Baden-Baden
Tel.: +49 (0)7221 949956
Fax: +49 (0)7221 949957
E-Mail: [email protected]
www.baldreit.de
Clauren, Heinrich (eigentlich Karl Gottlieb Sam. Heun).
Mimili, eine Erzählung, 1. Ausgabe, Dresden, Paul Gottlob
Hilscher, 1816. Mit Mimili´s Bildnis, nach d. Natur gemalt
v. Wocher, gestochen v. Bolt, (2 Bl.), 138 Seiten, 10 × 17 cm,
bräunlich marmorierte Pp der Zeit. 285,–
Roskoschny – Europas Kolonien (komplett)
Roskoschny, Hermann. Europas Kolonien (in 5 Bänden),
Original-Ausgabe, 5 Bände (komplett), Leipzig, Greßner &
Schramm [1885]. Mit insgesamt über 1200 Seiten, 22 × 31 cm,
rote illustriertes und blindgeprägtes OLn mit Goldprägebeschriftung und marmoriertem Voll-Schnitt. 1.200,–
Ordentliches, festes Exemplar der Erstausgabe (Hayn-Gotendorf I, 614), der
Einband an den Kanten berieben, innen etwas gebräunt und fleckig. Mimili ist
das mit Abstand erfolgreichste Werk des Autors. Es erschien in enger Folge in
zahlreichen Auflagen und wird bis heute von Reclam verlegt. Mimili ist auch
eines der am meisten in Grund und Boden kritisierten Werke der deutschen
Literatur, woraus sich schließen lässt, welch ein Ärgernis die Erzählung, vor
allem aber ihr buchhändlerischer Erfolg für die etablierte Literaturszene war:
„Dieses unbedeutende Buch hat das Verdienst, den steril gewordenen Familienroman durch Erotisierung wieder interessant gemacht zu haben. Clauren
verlieh in diesem Roman der Sentimentalität die Maske der Unschuld. Er gewann damit auf Anhieb die Sympathie unzähliger Leser, die unfähig waren,
sein Machwerk zu durchschauen. Die Kritik lehnte ihn ganz allgemein ab.“
(Sichelschmidt). In der geschäftstüchtigen Ausnutzung des Cliffhanger-Effekts
erweist sich Clauren aus heutiger Sicht als Pionier der Unterhaltungsdramaturgie. Mimili befand sich lange auf dem Index für jugendgefährdende Schriften,
von dem das Werk erst im Februar 2008 gestrichen wurde.
Schöne Exemplare ohne nennenswerte Mängel, lediglich das Papier altersgemäß gebräunt. Band 1: West-Afrika vom Senegal zum Kamerun. Nach den
neuesten Quellen geschildert, mit 120 Abbildungen und 14 Karten, Band 2:
Das Kongogebiet und seine Nachbarländer, mit 109 Abbildungen und 5 Karten,
Band 3: Ost-Afrika und das Seeengebiet, mit 80 Abbildungen und 4 Karten,
Band 4: Süd-Afrika bis zum Sambesi und Kap Frio, mit 69 Abbildungen und 6
Karten und Plänen, Band 5: Die Deutschen in der Südsee: ein Beitrag zur Geschichte deutschen Handels und deutscher Kolonisation, mit 78 Abbildungen
und 6 Karten sowie einem Gesamtregister aller 5 Bände.
Horkheimer, Max. 20-zeiliger, 3-fach gefalteter maschinenschriftlicher Brief vom 20. Januar 1970, mit eigenhändiger
Unterschrift von Max Horkheimer, auf persönlichem Briefpapier: „Prof. Dr. Max Horkheimer, CH-6926 Montagnola/Ti,
Tel. Lugano 2 69 97“. Gelblicher Bogen mit Wasserzeichen,
16 × 24 cm. 280,–
Der Philosoph und Soziologe Max Horkheimer (1895–1973) war der führende
Kopf der Frankfurter Schule und gilt als ihr Begründer. Er war Leiter des Instituts für Sozialforschung, das er zur zentralen Forschungsstätte der Kritischen
Theorie machte. Im Brief spricht sich Horkheimer dagegen aus, „die Tradition
der Frankfurter Schule bei der Besetzung des Lehrstuhls nicht gebührend zu
berücksichtigen“ und sieht die Zukunft des Instituts für Sozialforschung skeptisch, „nachdem Adorno ausgefallen ist, und ich selbst nicht mehr aktiv bin“.
Baczko, Ludwig von. Legenden, Volkssagen, Gespensterund Zaubergeschichten. Gesammelt und bearbeitet von L. v.
Baczko (Band 1 von 3 Bänden), 1. Auflage, 1. Band, Wien: In
der Haas’schen Buchhandlung, 1816. 272 Seiten, 8°, schwarzes Hln. 325,–
Sehr selten! Erschienen im Jahr nach der Erstausgabe.
12
Bosman, Guillaume (Willem). Voyage de Guinee, contenant
une description nouvelle & tres-exacte de cette cote ou l’on
trouve & ou l’on trafique l’or, les dents d’elephant, & les esclaves. Erste französische Ausgabe, Autrecht, Antoine Schouten, 1705. Mit einem ganzseitigen gestochenen Portrait vom
Autor, einem Frontispiz, Titel-, Kopf- und Schlussvignetten,
sowie 17 teils mehrfach gefalteten Tafeln mit Abbildungen
von Befestigungsbauten, Tieren und vielem anderen mehr, (8
Bl.), 520 Seiten, 10 × 16 cm, braunes OLdr der Zeit mit einem
roten Rückenschildchen. 1.750,–
Ordentliches Exemplar dieses sehr seltenen Titels in der ersten französischen
Ausgabe, der Einband fachgerecht restauriert und am Rücken mit leichten
Rissen, der Schnitt und im Buchinnern stellenweise etwas unfrisch, die Tafeln
stellenweise hinterlegt.
Ury, Else. Kläuschen und Mäuschen. Kleine Geschichten
für kleine Kinder von Else Ury, Berlin, Meidinger’s Jugendschriften Verlag, 1933. Mit 8 montierten Farbbildern (komplett) und vielen Textabbildungen von Prof. Robert Sedlacek,
95 Seiten, 8°, gelbes OHln mit montierter farbiger Einbandillustration (umlaufend auf Vorderseite, Rücken und Rückseite). 345,–
Sehr selten! Der vorletzte Roman der 1943 in Auschwitz ermordeten jüdischen
Kinderbuchautorin und Schriftstellerin. Der auf das Rückenleinen aufgezogene, farbig illustrierte Papierbezug hat am unteren und oberen Ende kleine
Fehlstellen. Private Widmung auf dem Vorsatz, insgesamt aber gutes Exemplar.
Keferstein, Adolph. Ueber den unmittelbaren Nutzen der
Insekten. Von dem Königl. Gerichtsamtmann Keferstein in
Erfurt, Erfurt: in der Maring’schen Buchhandlung, 1827. 104
Seiten, 8°, grau marmorierter Pp der Zeit. 285,–
Sehr seltener Titel. Durchgehend breiter Wasserrand, Einband fachmännisch
restauriert, insgesamt aber ordentliches Exemplar. Von Keferstein in drei Abteilungen gegliedert: „Hierbei nun werde ich die Ordnung befolgen, dass ich
zuerst von dem Nutzen rede, welche diese Thiere als Nahrungsmittel dem
Menschengeschlechte bringen, dann von den mannigfachen Vortheilen, die sie
sonst dem menschlichen Haushalt, namentlich als Kleidungsstoff, Färbemittel
und Putz gewähren, und endlich, in wie fern sie der leidenden Menschheit als
Arzneimittel helfen.“
Pushkin, Aleksandr Sergeevic. Gavriliada. (Snovidenie).
(Gawriliada von Puschkin). 23 Seiten. Illustrierte OBroschur.
Carygrad’, Simonides’ i Ko. s.a. (1889?). 4.500,–
Das skandalöse blasphemisch-erotisches Gedicht über die Irrungen um die
Empfängnis Jesu und ihrer Verlautbarung durch den Erzengel Gabriel entstand um 1820 und wurde von Anfang an Pushkin zugeschrieben, der die
Autorschaft anlässlich mehrerer staatlicher und kirchlicher Untersuchungen
wohlweislich stets abstritt. Einzigartig unter den nachweisbaren Drucken ist
die Erotisierung des Textes durch die Verwendung rosa Papiers und die Exotisierung duch den Druckort Tsar’grad. Ob es sich um die erste (Buch-)Ausgabe
handelt, lässt sich nicht feststellen, die Entstehung im 19. Jahrhundert ist
unzweifelhaft angesichts von Papier und Typographie. Umschlag mit kleinen
Beschädigungen und Eckausriss, insgesamt frisches Exemplar.
Valéry, Paul – 2 eigenhändige Briefe mit signiertem Foto
Valéry, Paul. 2 je 2-seitige, eigenhändige Briefe und ein gewidmetes Foto von [19]37, beide jeweils einfach gefaltet im
Format etwa DIN A5, 1937. Der Original-Fotoabzug in Gestalt
einer Postkarte, datiert von oct. (19)37, zeigt Valéry schreibend an einem Tisch sitzend, 12 × 19 (Brief 1), 13 × 21 (Brief
2), 9 × 14 (Foto). 1.500,–
Beide Briefe sind an den Journalisten und Verleger Hans Paeschke (1911–1991)
gerichtet, wobei Paeschke im 1. Brief (mit eingeprägter Adresse „Paris, le 24
Oct. (19)37“) unbenannt bleibt. Valéry lernte Paeschke kennen, als dieser von
1932–1934 Sekretär der „Deutsch-franz. Gesellschaft“ war. Valéry bedankt sich
im ersten Brief für ein Schreiben Paeschkes und nimmt Bezug auf ein Treffen der beiden und ein Gespräch, in dem man auch über die Entwicklungen
in Deutschland sprach. Der 2. Brief („Dimanche 20.12 (19)37“) ist auf persönlichem Briefpapier (mit eingedruckter Provenience: „Centre Universitaire
Méditerranéen“ geschrieben. Die ursprünglich eingedruckte Adresse wurde
handschriftlich gestrichen und durch eine geprägte neue Adresse ersetzt).
Darin geht Valéry (1871–1945) neben den üblichen Höflichkeitsfloskeln auf
die außergewöhnlichen Umstände der Zeit ein und bezieht sich dabei vermutlich auf die politischen Umstände in Deutschland. Er erwähnt auch eine
gerade angetretene Lehrtätigkeit. Tatsächlich wird Valéry 1937 als Dozent für
Poetik an das Collège de France berufen. Die Anstellung versetzte den bereits
etablierten Lyriker, Philosophen und Essayisten in eine wirtschaftlich endgültig sorgenfreie Position. Paeschke wird später von 1939–44 Chefredakteur
der von Peter Suhrkamp herausgegebenen Zeitschrift „Die Neue Rundschau“
werden. 1942–45 hatte er als Mitglied der deutschen Spionageabwehr auch
Beziehungen zur Résistance, bevor er schließlich 1946 in Baden-Baden, dem
Sitz der franz. Militärregierung, die Monatszeitschrift „Merkur, Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken“ gründet, deren Herausgeber er bis 1978 blieb.
Valéry wird sich in der Zeit der Besetzung Frankreichs durch deutsche und italienische Truppen weigern, mit den Besatzungsmächten zusammenzuarbeiten.
Foto, „Zulu-Frauen bei
Machadodorp, Transvaal“, großformatiger,
aufgezogener, handschriftlich datierter und
betitelter schwarzweißer
Original-Fotoabzug, September 1933. Ca. 40 × 30
cm (Foto), 69 × 50 cm
(Träger­karton). 340,–
Pushkin, Aleksandr – Gavriliada
Außergewöhnlich großformatiges und ausdrucksstarkes
Motiv.
13
Stand 18
Antiquariat Martin Barbian
und Ina Grund
Bayerisches Militär – Behringer,
Ludwig: Das Bayerische Heer in
seiner neuesten Uniformirung.
München, Mey & Widmayer,
um 1865, 8°, 24 kolorierte lithographierte Tafeln lose in Halbleinwand-Mappe. 400,–
Die erste Tafel etwas gebräunt, der Einband
leicht berieben. Seltene Serie in schöner Erhaltung.
Bergbau – Jugel, Jo­
hann Gottfried: Geometria Subterranea,
oder Unterirdische
Meßkunst der Bergund Grubengebäude,
insgemein die Markscheidekunst genannt:
Zum Besten derer, die
sich dieser Wissenschaft wiedmen wollen, nach einer sechs
und dreysigjährigen Bemühung, in drey Theilen herausgegeben. Neue verbesserte Ausgabe… Leipzig, Johann Paul
Kraus, 1773, 4°, 5 Blatt, 572 S., 10 Blatt + 8 gefaltete Kupferstichtafeln, etwas späterer Pergamenteinband. 650,–
Kern, Johann Gottlieb: Bericht vom Bergbau. Freiberg, Churfürstliche Sächsische Bergakademie, 1769, gr.-8°, Titelblatt
mit gestochener Vignette, 7 Blatt, 312 S. + 18 ganzseitigen
Kupferstichtafeln in kräftigen Abzügen, Ganzledereinband
der Zeit auf 5 Bünden. 780,–
Einband insgesamt etwas berieben und bestoßen, am Rücken beschädigt,
Bindung am Vorderdeckel etwas angelockert, bis 2. 22 leichte Wasserränder
seitlich, sonst schön erhalten und textsauber.
Botanik – Mizauld, Antoine: De hortensium arborum insitione opusculum, Antonii Mizaldi Monluciani studio et
diligentia concinnatum. Eiusdem Dendranatome, hoc est
partiu[m] corporis arborei explicatio brevis: ubi de earundem nutritione. Paris (Lutetiae), Frédéric Morel (Federicum
Morellum), 1560, kl.-8°, Titelblatt mit Holzschnittvignette, 28
Doppelblätter, Buntpapier-Broschureinband. 400,–
Schrödter, Adolf: Illustrirtes Kräuterbuch. Bremen, C. Ed.
Müller, um 1870, kl.-4°, Titelblatt und Inhaltsverzeichnis + 24
montierte Farblithographien in illustrierter Broschurmappe
(Darstellung eines Kräutersammlers von Brendamour) in
roter, goldgeprägter Leinwand-Mappe. 580,–
14
Türkenstr. 11–13
66111 Saarbrücken
Tel./Fax: +49 (0)681 31877
E-Mail: [email protected]
www.antiquariat-barbian.de
Die schön ausgeführten Tafeln zeigen die jeweilige Pflanze sowie ihren
menschlichen Gegenpart – entweder in dirketer Anwendung der Pflanze oder
als allegorische Übertragung. Text und Tafeln in schöner Erhaltung, Broschurmappe mit kleiner, hinterlegter Beschädigung am Rücken, die Leinwandmappe
etwas berieben und bestoßen, etwas fleckig.
Kochbuch – Nignon, Édouard: Les Plaisirs de la table, où,
sous une forme nouvelle, l’Auteur a dévoilé maints délicieux
secrets et recettes de bonne cuisine, transcrit les précieux
avis de gourmets fameux et de fins gastronomes, conseillers aimables et sûrs en l’Art de Bien-Manger. Préface de
M. Robert de Flers. Paris, Chez l´Auteur et chez J. Meynial,
1926, gr.-8°, XIV, 333 S., mit Illustrationen von P.-F. Grignon,
Broschureinband. 300,–
Auf dem Vorsatz mit eigenhändiger Zueignung und Signatur des Verfassers.
Schönes Exemplar der Erstausgabe, lediglich der Rücken leicht aufgehellt.
Kunst – Chagall, Marc / Shake­
speare, William: The Tempest.
Monte Carlo, Éditions André
Sauret, 1975, Fol., 240 S., mit 50
Lithographien, davon 31 ganzseitig, lose Bögen mit Umschlag in
Pergament-Kassette. 6.450,–
Nr. 216 / 250 (270) Exemplaren, im Impressum von Marc Chagall signiert, auf dem
Vortitel kleine Zueignung des Herausgebers
in Bleistift. Mourlot 846–895.
Janssen, Horst: Kurt Schulze
grüsst JH 19 12 79. Kolorierte
Bleistift- und Tuschezeichnung
eines nicht näher zu bezeichnenden Lebeswesens, eindeutig
mit Hühnerfüßen, 1979, 18 × 13
cm, handschriftlich bezeichnet,
mono­
grammiert und datiert.
Auf dem Frontispiz des Buches:
Peter Rühmkorf: Haltbar bis Ende
1999, 1979. 300,–
Kornberger, Alfred: Die Elixiere des Teufels. 30 handkolorierte Originallithographien zu E. T. A. Hoffmanns „Die Elixiere
des Teufels“. Ohne Ort („in Österreich gedruckt“), 1955, Fol., Titelblatt + 30 handkolorierte, monogrammierte und datierte
Lithographien (jeweils in eigenem Um-
schlag mit einem Zitat aus „Die Elixiere des Teufels“) in illustrierter Halbleinwand-Mappe. 745,–
Nr. 18 / 50 Exemplaren. Auf dem Titel von Kornberger signiert sowie eigenhändig zugeeignet und nochmals signiert. Mappe etwas gebräunt / lichtrandig,
etwas bestoßen, an den Kapitalen leicht beschädigt, Rücken etwas aufgehellt.
Innen in schöner Erhaltung.
Racinet, M. A.: Das polychrome Ornament. Hundert Tafeln in
Gold-, Silber- und Farbendruck, etwa 2000 Motive aller Stylarten enthaltend… Eine historische und praktische Sammlung. In das Deutsche übertragen von R. Reinhardt. Stuttgart,
Paul Neff, 1874, Fol., 60 S., mit Abbildungen, IV S., 1 Blatt +
99 (von 100) Farbtafeln, jeweils mit Erläuterungsblatt, roter,
goldgeprägter Halbledereinband der Zeit. 580,–
Tafel VI fehlt, Text durchgehend stockfleckig; die Tafeln nur sehr vereinzelt im
weißen Rand. Einband etwas berieben und bestoßen, stellenweise im Leinwandbezug nachgedunkelt. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.
Literatur – Cervantes, Mi­
guel de: Les principales
Aventures de l´admirable
Don Quichotte, représentées en Figures par Coypel,
Picart Le Romain, et autres
habiles Maîtres ; avec les
Explications des XXXI Planches de cette magnifique
Collection, tirées de l´Original espagnol. Liège, J.
F. Bassompierre, 1776, 4°,
Titelblatt mit gestochener
Vignette, VIII, 356 S., mit 31
ganzseitigen KupferstichTafeln in kräftigen, sauberen Abzügen, 1 Widmungskupfer
sowie zahlreichen Vignetten im Text, Halbledereinband der
Zeit mit marmorierten Deckeln. 1.000,–
Einband etwas berieben, vorderer Vorsatz mit Knickspur, 1 Blatt mit Eckabriß
unten außerhalb des Textes.
Kindermann, Rudolf: Chinesische Lyrik. Geschrieben von
Hanns Krenz, entstanden in der Gefangenschaft von Fort Barruax, Juni 1919. Hannover, Galerie von Garvens, 1920, 8°, 13
nicht nummerierte Doppelblätter mit gelber Umrahmung mit
12 handgedruckten und kolorierten Schnitten von Herbert
von Garvens-Gawensburg, gemusterter Seideneinband mit
Kordelbindung. 1.280,–
Nr. 19 / 100 Exemplaren, im Impressum von Herbert von Garvens-Gaernsburg signiert. Eines der 25 Exemplare, die in alte chinesische Seide gebunden
wurden. Erster Druck der Galerie von Garvens.
Theologie – Diözese Augsburg / Waldburg, Otto Truchseß
von: Decreta synodalia dioecesis Augustanae, Dilingae mense
Iunii anno MDLXVII, promulgata, praesidente Illustriss. &
Reuerendiss. D[omi]no, D[omi]no Othone, S. R. E. Episcopo
Cardinale Albanensi & Augustano. Dillingen, Sebaldus Mayer,
1567, 8°, Titelblatt mit Wappenvignette, 1 Holzschnitt, 7
Blatt, 112 Doppelseiten, mit 5 Holzschnitt-Initialen, flexibler
Ganzpergamenteinband. Beigebunden: Otto Truchseß von
Waldburg: Des Hayligen Tridentinischen Concilii Satzungen
von den haymlichen oder winckel heyraten. Item von raichungen der Zehenden und dass man sich der Kirchen unnd
gaistlichen Gueter verbotner weiss nit gebrauchen solle. Dillingen, Sebaldus Mayer, um 1565, Titelblatt, 12 S. 300,–
Nigrinus, Georg: Papistische Inquisition und gulden Flüs
der Römischen Kirchen, das ist, Historia und Ankunfft der
Römischen Kirchen, und sonderlich vom antichristischen
Wesen: inn Siben Bücher verfaßt nach anweisung der geheimen, und doch außgetruckten zahl inn der Offenbarung
Johannis ; darinn aller römischen Bischoffen, Ertzbischoffen,
Patriarchen, Bäpst und entlich der Antichristen Leben und
Händel kurtzlich angezogen …Ohne Ort und Verlag, 1582,
Fol., 61 Blatt (Vorrede), 728 S., 9 Blatt (Register), mit 30 Textholzschnitten von Tobias Stimmer (überwiegend Papst-Porträts), Ganzpergamenteinband der Zeit. 1.650,–
Fort-Louis. Plan du
Fort Louis et ses Environs avec ses Projets
pour l´année 1690.
Fein
ausgeführte,
aquarellierte Tuschezeichnung, 1690, 52 ×
70 cm 480,–
Callot, Jacques: S. Mansuetus ex Hibernia scotus,
primus Tullensiu Episcopus… (genannt: Saint
Mansuet oder La raquette).
Kupferstich von Callot,
um 1625 (Datum in der
Platte unleserlich), 23 × 27
cm. 500,–
Lieure 378. Darstellung des Heiligen Mansuetus bei dem Wunder der Wiedererweckung des Sohnes von Leucorus, im Vordergrund sehr prominent ein
Tennisschläger mit Ball, im Hintergrund möglicherweise eine Ansicht der Stadt
Toul. Guter breitrandiger Abzug.
Schnepfen-Kalender. Oculi, da kommen sie. Laetare, das
sind die Wahre. Judica, sind auch noch da. Palmarum Tralarum. Getönte Lithographie bei La Ruelle, Aachen, um 1860,
35 × 45 cm, im alten Rahmen (44 × 58,5 cm). 300,–
Reizende Allegorie auf den Schnepfenzug (die Rückkehr der Schnepfen)
und die Jagdzeit, die sich an
den Sonntagen vor und nach
Ostern orientiert: INVOKAVIT –
nimm dein Hunderl mit, REMINISCERE – putzt die Gewehre,
OCULI – da kommen sie, LÄTARE – das ist das Wahre, JUDIKA – sind sie auch noch da,
PALMARUM – hierum, darum,
OSTERZEIT – wenig Beut´,
QUASIMODOGENITI – Hahn
in Ruh, jetzt brüten sie!
15
Stand 3
Architektur-Antiquariat
Petra Bewer
Architektur – Kunst – Werbung
Gänsheidestraße 69
70184 Stuttgart
Tel.: +49 (0)711 2348526 · Fax: +49 (0)711 2348627
Mobil: +49 (0)160 98901629
E-Mail: [email protected]
www.petrabewer.de
Architektur – Kunst – Design
L’Architecture Vivante
Albrecht, Dietrich. „Flug Blatt Zeitung“ (Titel auf Aussenund Innendeckel). Nr. 1. der Reihe. Stuttgart-Obertürkheim,
Eigenverlag, o. J. (1968). Vorzugsausgabe mit einer Kalt­
nadelradierung, einer signierten Collage, einem Photoabzug,
einem signierten ‚Verband-Objekt‘ und einigen anderen Beilagen. Die maschinenschriftlichen Texte in Hektographie. 30
Blatt in Blockbindung. OEinband, leicht gebräunt, mit Gebrauchsspuren. 580,–
Le Corbusier et P. Jeanneret. L’Architecture Vivante. Troisième Série. Printemps. Editions Albert Morance 1930. 4°.
15 Textseiten, 33 Seiten mit Plänen und Zeichnungen, 25
Tafeln, vorwiegend Innenein­richtung. OHLeinen-Mappe, an
den Kanten etwas berie­ben. 600,–
Asile flottant de l’Armée du Salut, à Paris; Palais de Centrosoyus, à Moscou;
Maison Canneel; Maison jumelées métallique Loucheur; Hotels Loucheur.
Künstlerbuch aus der Blütezeit der deutschen Fluxus-Bewe­gung, herausgegeben von dem Stuttgarter Künstler „d.a.“ (1944–2013). Impressum: „dies ist
die nr. 1 der flug blattzei­tung mit informationen aus kulturflugblättern. besser
wäre es sie zu verschenken, aber der finanzielle aufwand war so hoch… dm
2.50 ist nicht viel für die einfache ausgabe denn jedes heft ist verschieden
von dem anderen, alles ist handmade. dm 5.-- kostet die ausgabe mit einer
signierten collage … oder grafik“.
ders. – Konvolut: 2 Plakate (1 signiert); 3 Postkarten (2 von
d.a. entworfen); 2 Blatt: ‚Kultur und Kritik‘ und ‚reflection
press – das unabhängige olympische Komitee‘; 2 Serien (7
und 8 Blatt, je 1 Blatt signiert), die jeweils ein Bild ergeben;
‚a little book of ben‘. 220,–
16
Le Corbusier et P. Jeanneret. L’Architecture Vivante. Quatrième Série, Été. La ville radieuse. Edi­tions Albert Morance
1931. 4°. 27 Seiten, davon 12 Text und Inhalt, 15 mit Plänen,
Schnitten und Skizzen; 25 Tafeln. OLn-Mappe, an den Kanten
etwas berieben. 1.100,–
Dekorative Vorbilder. Eine Sammlung von figürlichen Darstellungen, kunstgewerblichen Verzierungen, plastischen
Ornamenten, dekorativen
Tier- und Pflanzen-Typen, Allegorien.. Für Zeichner, Maler,
graphische Künstler, Dekoratöre, Bildhauer, Architekten.
Jahrgänge I – IV. Stuttgart,
Verlag Julius Hoffmann 1890 –
1893. Je Jhg. 60 Tafeln. (Jhg. 1
ohne Tafel 25, ohne Titel und
Tafelverzeichnis, Jhg. 3 ohne
Tafeln 46–59, Jhg. 4 ohne
Titel). 4°. HLeinen-Mappe mit
montiertem ODeckel, Mappe
restauriert. Wenige Tafeln
angerändert. 1.500,–
Desgodetz, M. (Antoine). Les Èdifices Antiques de Rome,
Mesurés et Dessinés tres-exactement sur les Lieux. Paris,
Jombert 1779. Folio. XI(1), 140 Seiten, 116 Tafeln und 21
doppelseitige Tafeln. HLeinen der Zeit mit Rückentitel. Einband berieben und bestossen, Rücken restauriert. 2.500,–
2. Auflage des 1682 erstmals erschienenen Klassikers zur römischen Architektur. „.. ein wichtiger Schritt in Richtung auf wissenschaftliche Archäologie.
Seine Methode ist als Ursprung der modernen archäologischen Bauaufnahme
zu sehen… und war ein Ansatz der vollständigen Katalogisierung der antiken
Monumente.“ (Kruft 154 f)
Jonquet, A. Original Sketches for Art Furniture in the Jacobean, Queen Anne, Adams and other Styles. London, Batsford 1880. 2. Auflage, with many new Designs. Gr.-4°. 65 Blatt
mit ganzseitigen Abbildungen. Geprägtes OLeinen. 380,–
Elendsviertelsanierung – Beseitigung von Elendsvierteln
und Verfallswohnungen. Slum Clearance and Reconditioning
of Insanitary. Suppression de Quartiers Miséraux et de Logements Insalubres. 2 Bände: Text und Pläne. Internationaler
Verband für Wohnungswesen Frankfurt / Main. Stuttgart,
Julius Hoffmann 1935. 4°. 209; 83 Seiten. OKarton. 350,–
Moderne Bauformen. Monatshefte für Architektur. Hrsg.
von M. J. Gradl (bis 1909), Paul Klopfer (1910), C. H. Baer
(bis 1921), Julius Hoffmann (bis 1931) Herbert Hoffmann (ab
1932). Stuttgart, Julius Hoffmann. 1. – 43. Jahrgang, 1902–
1944. Alles Erschienene. Der letzte Jhg. 43 erschien nur bis
September 1944 in 3 Einzelheften: Jan/März; April/Juni;
Juli/Sept. 4°. OLeinen. Jhg. 1–4 in Lieferungen mit jeweils
96 Tafeln, Gr.4°, OHLn-Mappen. Einige Bände teils mit Gebrauchsspuren, teils Handexemplare des Verlegers. Es fehlen
im Jhg 1 die Tafeln 4, 5, 7, 75. 4.500,–
Hrsgg. zum Internationalen Wohnungskongress in Prag 1935. Berichte verschiedener Städte (u.a. Amsterdam, Barcelona, Berlin, Chicago, Madrid, Paris,
Sydney) auf der Grundlage eines Fragebogens über die Verbesserung ihrer
Elendsviertel.
Neues Bauen in der Welt Band 1–3
Farkas – Durach, Felix (Hrsg.). E. Farkas. Architektur Innenräume Film. Stuttgart, Akad. Verlag Wedekind 1927.
4°. 48 Seiten mit ganzseitigen Abbildungen. Wildledereinband. 250,–
Der ungarische Architekt Endre Farkas (geb. 1897) studierte an der Technischen Hochschule Stuttgart bei Paul Bonatz, arbeitete bei Fritz August
Breuhaus de Groot in Düsseldorf, dann bei Heinrich Straumer in Berlin. Mit
Widmung von Bandi Farkas.
Lissitzky, El. Russland. Die Rekonstruktion der Architektur
in der Sowjetunion. Neues Bauen in der Welt Band 1. Wien,
Anton Schroll 1930. 4°. 103 Seiten mit 104 Abbildungen.
OBroschur mit SchU, von Lissitzky illustriert, am Rücken
berieben, untere Ecke auf Vorderumschlag mit Fehlstelle
ca. 2 × 3 cm. Verlags-Exlibris auf Innendeckel, im Bug verstärkt. 600,–
17
Neutra, Richard J. Amerika. Die Stilbildung des neuen Bauens
in den Vereinigten Staaten. Neues Bauen in der Welt Band 2.
Wien, Anton Schroll 1930. 4°. 163 S. mit 260 Abbildungen.
OBroschur mit SchU, von Lissitzky illustriert. Rückenkanten
berieben, schwacher, kaum sichtbarer Knick im Vorderum­
schlag. Verlags-Exlibris auf Innendeckel. 1.000,–
„… eine Zusammenstellung der besten, neuzeitlichen Schriften… Neben den
hervorragendsten Erzeugnissen unserer deutschen Schriftgiessereien sind auch
die ersten amerikanischen, englischen und französischen Giessereien mit ihren
schönsten Typen vertreten…“ (Vorwort). Mit Schriften u.a. von Peter Behrens,
J. V. Cissarz, M. J. Gradl, G. M. Ellwood, Eugène Grasset, William Morris.
Stuttgart – Erinnerungen an Stuttgart und seine Umge­
bungen. Lieferung. Stuttgart, Ebnersche Kunsthandlung (ca.
1840). Quer-kl.8°. Titel, 23 Stiche und 1 Karte der Umgebung
von Stuttgart. Geprägtes OLeinen, Kanten stärker berieben.
Die Blätter im Rand teils etwas gebräunt, braun-fingerfleckig.
Hs. Eintrag auf Titel. 1.200,–
Schefold S. 877 (abweichend). Mit schönen Ansichten von Grünewald, Cooke,
Gerstner, Wiesner, Appold, Poduba, u.a.: Katholische Kirche, Neues Canzley-Gebäude, Königl. öffentl. Bibliothek, Archiv Naturalien Kabinett, Kur­
saal Cannstadt, Landhaus Rosenstein, Gymnasium, Neue Infanterie Kaserne,
König­strasse, Rathaus und Marktplatz, Landhaus Weil, Schweizer Haus in
Klein-Hohenheim, Schloss Hohenheim.
Ginzburger, Roger. Frankreich. Die Entwicklung der neuen
Ideen nach Konstruktion und Form. Neues Bauen in der Welt
Band 3. Wien, Anton Schroll 1930. 4°. 132 S. mit 183 Abbildungen. OBroschur mit von Lissitzky illustriertem Schutzumschlag, Rückenkanten berieben. Verlags-Exlibris auf
Innendeckel. 1.000,–
Petzendorfer, Ludwig. Schriften Atlas. Eine Sammlung
der wichtigsten Schreib- und
Druckschriften aus alter und
neuer Zeit nebst Initialen Monogrammen Wappen Landesfarben und heraldischen Motiven für die praktischen Zwecke
des Kunstgewerbes. Stuttgart,
Julius Hoffmann 1898. 4°.
Titel, 6 Seiten Einführung und Register, 160 Tafeln (numm.
1–123). Goldgeprägtes OLeinen. 400,–
„Zweck und Aufgabe des vorliegenden Prachtwerkes ist es nämlich, zu äusserst mässigem Preise eine reichhaltige und geschmackvolle Auswahl der
wichtigsten Schriftarten, Initialen usw zu geben und dabei diejenigen älteren
und neueren Schriften zu bevorzugen, welche für … die Vertreter der graphischen Künste von Interesse sind….“ (Vorwort)
ders.: Schriftenatlas. Neue Folge. Eine Sammlung von Alphabeten Initialen und Monogrammen. (1905). 4°. 6 Seiten
Vorwort und Inhalt, 144 Tafeln (numm. 1–141). Illustr. OLeinen. 650,–
18
Tarchi, Ugo. L’Architettura e l’Arte nell’antico Egitto. Rom,
Bretschneider, ca. 1920. 2°. 28 Textseiten (ital./franz.), Zeichnungen, 7 Tafeln (A-G Ricostruzioni), 100 Tafeln s/w-Foto.
OHLeinen-Mappe. Titelblatt etwas gebräunt und angerändert. 350,–
Frauen in der Werbung
Fries (Leonhard F. W.). Deutschland an der Ostsee. Berlin,
Hollerbaum & Schmidt (ca. 1925). 73 × 50 cm. Schwache Faltspuren. 280,–
Kunze. Ihre Winterreise mit der Reichsbahn. Für WER,
Osterwald Hannover, ca. 1935. 83 × 59,5 cm. Hängungsein­
stiche, an den Rändern etwas eingerissen. 350,–
Seitz, A. München. In’s bayerische Alpenland nur mit der
Reichsbahn. Hrsg. Reichsbahndirektion. Kunst im Druck,
München. 1936. 59,5 × 42 cm. Faltspuren, linker Rand etwas
angeknittert. Schwache Stempel „Abnehmen“ und „Reichsbahndirektion“. 250,–
Die Brinkschulte. Roman von Joseph von Lauff. Berlin,
Hollerbaum & Schmidt, ca. 1913. 45,5 × 31 cm. 180,–
Klauss, O. Das schwäbische Land. Stuttgart 1925. Ausstellung schwäbischer Kunst des XIX. Jahrhunderts. Neues
Ausstellungsgebäude im Schlossgarten. Mai bis Oktober.
Stuttgart, Eckstein & Stähle. 90 × 57 cm. Faltspuren. 380,–
Sigrist, K(arl). Werbekunst und Graphikschau. Ausstellung der Landesgruppe Württemberg des Bundes der deutschen Gebrauchsgraphiker. Landesgewerbemu­
seum Stuttgart. 3. – 31. Dezember 1919. Druck U. Levi Stuttgart. 80 × 60
cm. Einriss am unteren Rand, linke Ecke mit kleinem Abriss
(ca. 1 × 2 cm). Leichte Knick­spuren. 500,–
19
Stand 17
BMCF-Antiquariat /
Rainer G. Feucht
Schwerpunkte: Zensur & zensierte Bücher,
Bücher aus den Bibliotheken von Liselotte & Ernst Jünger,
Tätowierung / Ethnologie, Curiosa
Versandantiquariat & -buchhandlung
Färbergasse 2
89601 Schelklingen
Telefon: +49 (0)7394 9330344
E-Mail: [email protected]
Burckhardt, Jacob [1818–1897] Eigenhändiger Brief mit
Unterschrift, Basel, 15. Juli 1836, an Heinrich Schreiber,
Freiburg i.Br. Doppelbogen (ca. 26:21 cm), alle [4] Seiten
eng beschriftet. Mehrfach zum Brief gefaltet, zweifach in Rot
gestempelt, mit Resten von Siegelwachs. Insgesamt sehr gut
erhalten. 950,–
Original-Ausgabe, von grösster Seltenheit. Vgl. Hayn/Gotendorf IV, 114 u.a.
Dieses erotische Skandalon beschreibt u.a. ausführlichst die Messeprostitution
in der Messestadt Leipzig. – Es wurde konfisziert u. vernichtet, Verfasser u.
Drucker erlitten einschneidende Maßnahmen. Es lässt sich in etwa die Anzahl
der überkommenen Exemplare berechnen (Leipziger Tagblatt, 16.11.1899):
Auflage 750 Expl., 426 davon konfisziert, wovon sich 70 Jahre später noch ca.
200 Expl. fanden, die aber ausnahmslos eingestampft wurden…
Schreiben des Achtzehnjährigen an seinen Mentor, voller Empörung, den
schnöden Verkauf des Basler Münsterschatzes in Liestal betreffend. Insbesondere geht Burckhardt auf die „Goldene Tafel“ (Antependium für den Hochaltar)
Kaiser Heinrichs II. ein: „Dieses Kunstwerk gibt ungemein vielen Aufschluß
über die Kunstgeschichte, ja wohl mehr, als die jetzt verkaufte Alcuinsbibel
des Herrn von Speyr. Lassen Sie mich das unglückliche Basel beklagen… Die
goldene Tafel, die von Gottes und Rechts wegen dem Münster gehört, müssen
wir hier in den Händen eines Goldschmieds sehen… Wenn der Besitzer, Herr
Handmann, das Gold davon nimmt und auf einen Klumpen schmelzt, so hat
er 2000 Franken mehr als er bezahlte…“ (vgl. den Abdruck dieses Briefes
in B.s Briefwechsel mit Schreiber, Basel 1924, S. 22ff.). – Lucas Burkart: „…
das Mittelalter wurde nicht in der Studierstube eines deutschen Professors
erfunden… Dieser Brief des 18jährigen… ist in mehrfacher Hinsicht beachtlich… dass J. B. bereits als Teenager weit über den Horizont seiner Mitbürger
zu blicken vermochte, dass er ein eigenes Verständnis vom Mittelalter als einer
Kunstepoche zu entwickeln im Begriff war.“ „B.s Wertschätzung des Schatzes
seiner Vaterstadt kommt… auch wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung zu…
Wirkung auf eine künftige, methodisch fundierte Kunstbetrachtung nach Stilempfinden und ästhetischer Wirkung…“ Dann über die Preisentwicklung: „…
die Wertschätzung mittelalterlicher Kunst auf dem Kunstmarkt explodierte in
ganz Europa zwischen 1835 und 1860 förmlich. Erst in diese Jahre unmittelbar
nach der Liestaler Auktion fällt die ‚Erfindung des Mittelalters‘ als einer eigenständigen Epoche der Kunstproduktion. Die methodische Schützenhilfe, die
[Franz] Kugler und Burckhardt dabei leisteten, war beträchtlich.“ (L. Burkart,
Zwischen Liturgie, Politik und Kunst. Kontinuität, Transformation und Wahrnehmung von Werten im Basler Münsterschatz, 1400–1850, 2007, S. 201ff.).
Jünger, Ernst – Betz, Franz: Rottweil in Wort und Bild.
(Fotos Bernhard Holtmann). Rottweil, Banholzer, 1950. 62,
[2] S., mit ganzseitigen, s/w Fotos. Orig.-Halbleinen m.
Goldprägung. Gr.-8° – Min. stockfleckig, sonst sehr gut erhalten. 320,–
Borges, Jorge Luis: [Konvolut von 3 Originalen anlässlich
des Besuches Borges’ bei Ernst Jünger im Oktober 1982]. Labyrinthe. Erzählungen. (Nachwort/Übers. Karl August Horst
[u.a.]). München, Hanser, (1959). 300 S. Orig.-Leinen mit
zweifarbigem OU v. Imre Reiner. – OU leicht gebräunt, sonst
gut erhalten. 1.200,–
Hochinteressantes, unikales Ensemble! – Auf dem fliegenden Vorsatzblatt von
Borges mit Kugelschreiber signiert! – Es liegt ein Notizzettel in 4° von der
Hand Jüngers bei, auf dem er sich etliche Stichworte notierte, u.a.: das Geburtsdatum Borges’, Heidegger, Poe, Whitman, Quevedo, „Hanser grüssen!“
sowie das Quartier seines Besuchers. Einige dieser Stichworte wurden dann
am Besuchstag angesprochen (vgl. Tagebücher, 27.10.1982). – Ferner liegt das
Farbfoto von dieser Begegnung (Fotograf Ricardo Bada) bei als Repro in farbiger Postkarte. Auf der Rückseite mit handschriftlichen Weihnachtswünschen
Ernst Jüngers an eine „Liebe Louise,…“, dat. 15.XII.1985.
[Maurer, August Salomo]: Leipzig im Taumel. Nach Originalbriefen eines reisenden Edelmanns. o.O.u.D. [Leipzig,
Cramer], 1799. 333, [1] S., mit gestochenem Frontispiz [von
Wagner]. Zeitgenössischer Pappband mit Ganzrotschnitt. Kl.8° (ca. 16:9,5 cm). – Etwas abgegriffen u. teils stockfleckig,
insgesamt jedoch gutes Exemplar. 1.750,–
20
Auf dem Schmutztitel, einmontiert mit Tesafilm, findet sich eine getrocknete,
gepresste Blume (Krokus?). Daneben eine handschriftliche Widmung [Ernst
Jüngers] in Tinte: „[Pentagramm]. Zur Erinnerung. Mit einer schönen Blume
aus meinem Garten. Deodat 20.3.1957“.
Konvolut von 7 Versand-Katalogen eines europaweit
agierenden Erotica- bzw. Pornographie-Versandhauses
von 1892–1894: [Amsterdam (Hollande), Librairie Centrale,
Box 509], 1892, 1893, 1894. Je zwischen [12] und 32 Seiten
Umfang. Bedruckte Orig.-Broschuren, durch den Rücken
gedrahtet, auf verschiedenfarbigen Papieren. Kl.-8° (ca. 11
bzw. 10,5:7,5 cm). – Insgesamt sehr gut erhalten, min. Altersspuren; ein Expl. mit angerändertem Titelblatt. 3.200,–
Von größter Seltenheit! Von uns bislang nur andeutungsweise bibliographisch
nachzuweisen. Dem Konvolut werden ca. 5 Pornographica in Orig.-Ausgaben
beigefügt, bei denen der Druckort teils mit „Amsterdam“ angegeben ist, bzw.
die in diesen Versandhaus-Katalogen offeriert werden. – Bitte fordern Sie ausführliche Informationen an.
Gesetzbuch über Verbrechen und schwere Polizey-Uiber­
tretungen. 2 Teile (in einem Band). Wien, Trattner, 1803.
[16], 326; [6], 216, [4] S.; mit einer gefalteten Tabelle sowie
Wappen-Titelholzschnitt. Modernes Halbleinen m. marmorierten Deckelbezügen. – Sehr gut erhalten. – Erste Ausgabe;
selten. 350,–
vries, herman de – integration. zeitschrift für geistbewegende
pflanzen und kultur. journal for mind-moving plants and culture. herausgeber / editors: wolfgang bauer, martin hanslmeier,
luis eduardo luna, herman de vries, [später kamen noch hinzu:]
jonathan ott und jochen gartz. no. 1 – no. 6 [so komplett; mehr
ist nicht erschienen]. In 5 Bänden. eschenau, bilwis-verlag,
1991, 1992, 1993 und 1995. Umfang je zwischen 80 und 151,
[5] Seiten; mit vielen, teils farbigen Abb. und Illustrationen.
Einheitliche Orig.-Kartonagen in Weiß. 4° – Bis auf sehr geringe
Lagerspuren sehr gut erhalten, fast neuwertig. 460,–
Krieger, Joh[ann] Nep[omuk]: Mond-Atlas entworfen nach
den Beobachtungen an der Pia-Sternwarte in Triest. Mit 28
Tafeln und Ansicht der Sternwarte. I. Band [von insges.
2 Bänden]. Triest, Selbstverlag, / (i.C. Leipzig, Ed. Heinr.
Mayer; Druck: Druckerei des Oesterr. Lloyd), 1898. 19, [1]
S. Text. Mit 1 Tafel (Sternwarte) und 28 numer. Tafeln mit
jeweils vorgeschalteten, bedruckten „Hemdchen“ aus Glaspapier. Orig.-Halbleinen. 4° – Geringe Lagerspuren, Glaspapier etwas gebräunt, 1 Tafel m. winziger Fehlstelle. Sonst
sehr gut erhalten. 350,–
Mit handschriftlicher Signatur herman de vries’ auf dem Einbanddeckel von No.
2/3. – Komplette Reihe der hervorragenden, avantgardistischen Zeitschrift in nur
kleiner Auflage.
Erstausgabe des noch zu Lebzeiten des Selenographen erschienenen ersten
Bandes; die Fortsetzung erschien erst 1912 durch Rudolf König. – Alicke, The
Moon in Science & Fiction, 199: „The basis of Kriegers work are photographs,
in which he filled all further details at the right spot. Pannekoek, History of
Astronomy, 374“. – Es liegt die mehrfach gefaltete „Übersichtskarte zu Kriegers
Mondatlas“ bei, die farbig markiert die Mondgegenden für alle Bände zeigt
(1912).
Ovid – Solis, Virgil: Ovidii Metam. Lib. I – XV. Konvolut von 178
Orig.-Holzschnitten von Virgil Solis zu Ovids Metamorphosen
aus einer frühen Ausgabe in Latein und Deutsch. o.O., Dr.u.J.,
[wohl Frankfurt, Feyerabend, 1563 oder danach]. 89 Blätter mit
178 Orig.-Holzschnitten, vorder- und rückseitig bedruckt, gez./
pag. in der Reihenfolge 1–178. Mit zusätzl. Fragment des Index
fabularum [2] Seiten (Bogensign. Zij), von Achelous bis Romulus. Bildgrößen je ca. 6:8 cm, mit den reizvollen Umrandungen
in Holzschnitt je ca. 13,5:10 cm. Oberhalb jeden Holzschnittes
ein Vers in Latein in einer Kursive, unterhalb die Entsprechung
in Deutsch in Fraktur. Alt montiert auf 23 starken Kartons. –
Teils gering mit einzelnen Stockflecken, die rechte untere Ecke
der Blätter stets etwas fingerfleckig. Wenige Holzschnitte in
etwas schwachen Abdrucken. Ein Blatt mit Quetschfalte vom
Druckvorgang, ein weiteres Blatt mit Einriß im oberen Blattrand (ohne Text- bzw. Bildverlust). 690,–
Beausobre, Ludwig von [Louis de]: Des | Herrn Ludwig von
Beausobre | […] | allgemeine Einleitung | in die | Kenntniß der Politik | der Finanz | und | Handlungswissenschaft
| aus dem Französischen übersetzt | und mit einigen meist
das rußische Reich betref- | fenden Zugaben begleitet | von
| Franz Ulrich Albaum […] 3 Teile (in einem Band; so komplett). Riga, Hartknoch, 1773, 1774, 1775. [16], 296 S.; [6]
S., Ss. [297] – 625, [1] S.; Ss. [626] – 782; [38] S. Register.
Zeitgenössischer, schlichter Pappband. 8° – Einband leicht
beschabt u. bestoßen, etwas fleckig. Innen durchgehend
frisch u. sauber. – Exlibris. 760,–
Erste Ausgabe, sehr selten. – Beausobre „erfreute sich der besonderen Gunst
Friedrichs II. schon als dieser noch Kronprinz war… (http://de.wikisource.
org/wiki/ADB:Beausobre). – Mit Exlibris des Reiseschriftstellers Johann Jakob
Volkmann (J. JAC. VOLKMANN; auch: Volckmann. 1732–1803), Motiv „Wilder Mann“ (Warnecke 2340), in Kupferstich.
Bücherverbot – Wendelin, Erzbischof von Freiburg i.Br.:
Bedrucktes Formular „Dispenz vom Bücherverbot“, maschinenschriftlich ergänzt. Freiburg, 27. Mai 1953. Einseitig bedrucktes Formular, zweifach gefaltet. ca. 21:14,5 cm. 65,–
Handschriftlich unterzeichnet „+ Wendelin“ [eigtl. Wendelin Rauch, 1885–
1954, amtete von 1948 bis 1954]. – Der [sic] Dispenz [der Schreibfehler wurde
übertippt in: Dispens] wurde erteilt für 3 Jahre Gültigkeit für „Ihre Königliche
Hoheit Alice, Prinzessin von Hohenzollern, Hechingen, Hz.“ Es handelt sich
um „die Erlaubnis zum Lesen verbotener Bücher. Diese Erlaubnis erstreckt
sich aber nicht auf Bücher, die ihrem Hauptinhalt nach von obscoenen Dingen
handeln“.
Jünger, Friedrich Georg – (Häusler, Werner, u. Willy
Häusler): Seegfrörne 63. Das Tagebuch vom Grossen Eis.
(Leutkirch), Verlag der Schwäb. Zeitung / Konstanz, Seekreis-Verlag, 1963. 63, [1] S., mit vielen s/w Fotos, u.a. von
Rupert Leser u. Albert Brugger. Orig.-Kartonage m. farbigem
OU. Gr.-8° – OU etwas angerändert, sonst sehr gut erhalten. 95,–
Auf dem vord. fliegenden Vorsatz einmontiert: eine s/w Echt-Fotografie,
Friedrich Georg Jünger mit seiner Frau [Anna Maria] Citta [1908–1987] auf
dem Eis des zugefrorenen Bodensees stehend bei der Betrachtung von Bläßhühnern. Darunter handschriftliche Widmung in rotem Kugelschreiber „Mit
guten Wünschen | Cita [sic] | 3 Juli 63“.
Rizal, José – Guerrero, Leon Ma[ria]: The First Filipino.
A Biography of José Rizal with an introduction by Carlos
Quirino. Manila, National Heroes Commission, (Printed by
Benipayo Press), 1963. XXIII, [I], 549, [7] S., mit Titelporträt
sowie einem Register. Farbige Orig.-Kartonage. (= Publ. of
the National Heroes Commission). 4° . – Einband etwas abgegriffen, gebräunt u. minimal fleckig. Innen, bis auf ein paar
Blätter mit kleinem Fleck in Rot im untersten Blattrand, nur
mit leichten Flecken durch Druckerschwärze (Unachtsamtkeit bei der Herstellung). Sonst sehr gut erhalten. 390,–
Seltene Erstausgabe. – Jünger, Siebzig verweht I, 93: „Spät in der Kabine las
ich noch in ‚The First Filipino…‘„ – Unser Exemplar enthält von Jüngers Hand
im hinteren Buchdeckel sieben Eintragungen mit Verweisen auf jene Seiten,
wo er entsprechende Stellen mit Anstreichungen markiert hat; sogar die Paginierung stammt von EJs Hand. Im Buchdeckel nicht vermerkt sind weitere
interessante „Stellen“, die von ihm markiert wurden.
Zahnmedizin – Häusler, F. Zahnarzt bei seiner Arbeit am
Patienten. Der Patient liegt, mit einem großen weißen Tuch
bis zu den Knöcheln bedeckt, im verstellbaren Behandlungsstuhl, während der Zahnarzt in seinem geöffneten Mund
manipuliert. Im Vordergrund der verstellbare, metallene Gerätebaum inkl. Spucknapf. Einer der beiden Gehilfen hat ein
Gerät in der Hand (Hammer?), der zweite blickt direkt in die
Kamera. Karlsruhe, Zahn-Atelier F. Häusler, Amalienstr. 25 a,
um 1907. Auf Schmuckkarton aufgezogene Orig.-Fotografie
im Braunton, ca. 17,5:12 cm. Gesamtgröße insges. 30:24 cm.
– Schmuckkarton fleckig. Fotografie mit kleinen Fehlstellen
u. Beschabungen. Insgesamt gut erhalten. 180,–
21
Stand 31
Antiquariat Bräuer
Einstein, Albert(1879–1955): Konvolut leere (!) hss. Briefumschläge gerichtet an Johanna (Hanne)Fantova, (1901–
1981) Einsteins Segelfreundin, Vertraute u. „letzte Liebe“.
Dat. 1947,1951,1954. Alle Umschläge mit der berühmten
Adresse Princeton, Mercer Str. 112. 2.250,–
Einstein – Privatfoto sw. um 1950. 9 × 13. E. vor Fuldhall,
Inst. f. Advanced Studies, Princeton USA, im Hintergrund
Haus von Robert Oppenheimer. 1.250,–
Schnappschuss vermutlich von Alan (Watson) Richards. s.a. die Princeton
Photograph collection.
Zoologie – Rösel von Rosenhof, August Johann, August Johann [Ill.] Rösel von Rosenhof Christian Friedrich Carl [Ill.]
Kleeman u. a.: Der monatlich herausgegebenen Insecten
Belustigungen Erster Theil in welchem die in sechs Klassen
eingetheilten Papillionen mit Ihrem Ursprung, Verwandlung
und allen wunderbaren Eigenschaften, aus eigener Erfahrung
beschrieben herausgegebenen Insecten Belustigungen … Die
monatlich herausgegebenen Insecten-Belustigungen … größtentheils aus eigener Erfahrung beschrieben, und in sauber
illuminirten Kupfern, nach dem Leben abgebildet, vorgestellet… [A.Rösel von Rosenhof] Nürnberg, Fleischmann,
1744–61 (Nachträge 1791–93). 4. Bände und 1. Nachtragsband „Beyträge“ von Christian Schwarz 1746–61, mit gest.
Porträt, 3 kol. gest. Titeln u. 286 (4 doppelblattgr. gefalt.) u.
24 kol. Kupfertafeln.(Nachtrag) 4° Ganzlederbände der Zeit
mit roten Rückenschildchen, Schließen. 13.500,–
Nissen ZBI 3466 und 2201 Horn/Sch. III.18267 und II. 11584. Die erste Abteilung im 2. Band ist mit 24 Seiten komplett, obwohl die Bibliographien 32 Seiten nennen. Seiten 409–416 im 3. Band i.d.Pagin. übersprungen. Das berühmte
Werk des Naturforschers u. Kupferstechers A. R. v. Rosenhof (1704 bis 1759),
einem der Wegbereiter der mod. Entomologie in einem fast perfekten Exem-
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plar. Sein Schwiegersohn C.F. Kleemann veröffentlichte nach seinem Tode den
4. Band der Insecten Belustigung und gab 17924 und 1793 zwei Ergänzungen
heraus, als „ein Anhang zun Röselischen Insecten-Belustigungen“. Vollständiges Exemplar des prachtvollen Insektenwerkes, dessen Kupfer Nissen zu
den „Kostbarkeiten der entomologischen Literatur“ zählt. Kupfertafeln in herrlich frischen Abdrücken u. Vorsätze mit Bleistiftnotizen. Name, Exlibris und
Stempel auf Vorsätzen .
Jagd – Handschriften-Unikat: Holster, Ludwig, (d. i. Conrad
Ludwig Beckmann) Idiotismus venatorius, das ist Aufrichtiger kleiner Lehrprinz der Jägersprache. Düsseldorf, Arnz
& Comp. 1855. – Der neuen Jägerei vom Jahr des Unheils
gewidmet und mit 50 dauerhafften Kupffern gezieret. 20 Bl.
4°. (25 × 31). 18.500,–
50 mit Siegellack montierte Tuschezeichnungen, hss. Bildunterschriften.
Diese wie auch die Zeichnungen stammen aus der Hand C. L. Beckmanns
(1822–1902). Der fruchtbare Illustrator der „Gartenlaube“ konnte hier seinem
karikaturistischen Talent freien Lauf lassen und schuf einen Klassiker der Jagdliteratur. Unikat als Druckvorlage für die bis heute in Jägerkreisen geschätzte
drastisch satirische Darstellung des Waidwerkes und seiner Terminologie.
Original-Manuskript a. d. Archiv Arnz u. Co. Durchgängig leicht fingerfleckig,
schlichter Karton d. Z. Hss. Verbesserungen. Initialien und Titel in Rot.
Fliegerei – gehaltvolle Sammlung zur Jagdfliegerei WK I.
1. Besprechung d. preuss. U. bay. Kommandeure d. FliegerErsatz-Truppenteile i. Schleissheim, 27–29.09.1917., typographisch reizvoll gestaltet. Heft mit 7 mont. Orig. Fotos. 16 × 20 cm.
750,–
2. Hss. Protokollbuch ehem. Angeh. der Flieg.-Truppe. 77
un. Bll. 20 × 31. Der Berichtszeitraum des Manuskripts geht
v. 7.6.1922 – 7.4.1924. Zugleich Gründungsdok. des Vereins (Vereinslokal „Pschorrbräu“ und „Kaffee Luitpold“).
1.250,–
zum selbständigen Denken erziehen; sie müssen sich daran gewöhnen, was ja
die Aufgabe unserer Erziehungsanstalt ist. Wir wollen die Menschen von der
Tradition genannten Schlamperei befreien“. Im Anhang 9-seitiges Vorstandsund Mitgliederverz., einschlägige Werbung u. Abbildungsteil mit Entwürfen
v. Josef Hoffmann, Josef Frank, Lobmeyr, Oswald Haerdtl. Mit Knickspur.
Rarissimum
Phantastik – Stoker, Bram (= Abraham): Dracula. Roman.
Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von Heinz
Widtmann. Leipzig, Max Altmann, 1908. 8°. 2.800,–
EA, äußerst seltene Orig.-Broschur, unbeschn.,leichte Randläsuren, 1. Lage
lose. In Stokers Todesjahr 1912 gab es nur diese deutsche sowie eine isländische Übers.
3. Priv. Fotoalbum e. Testpiloten m. 55 mont. Fotos v. Flieger­
assen m. Flugzeugen in Igalo und Kumbor (Dalmatien) um
1918. 24 × 16 cm. Motive v. havarierten Masch. sowie Abb.
v. Heinkel-Versuchsmasch. („CC-Wasserflugzeuge“). Fotos
von Abschüssen des Fliegerasses G. v. Banfield (1890–1986).
2.500,–
4. Priv. Fotoalbum e. Fliegers mit 80 mont. 32 × 23 Fotos
(11 × 8). Feldzug gg. Frankreich, zahlr. Fotos aus der „Lichtbildstelle der königl. Bayer. Flieger-Ersatz-Abteilung. Motive
v. Luftaufklärung, Zielabwürfe, Übungen etc. 2 Fotos Flugzeugabb. gest. „Prof. Junkers F. B. Photo“. 1.500,–
Kunst – August Endell (1871–1925): Um die Schönheit. Eine
Paraphrase über die Münchener Kunstausstellungen, München Emil Franke 1896 , 29 S. illustr. O.Brosch. 24 × 21 cm.
1.500,–
EA. Wichtige programm. Schrift z. Jugendstil. Rundumschlag gg. zeitgenöss.
Kunst. „..intensives unmittelbares Versenken in die Naturformen thut (sic)
not“. E. vertrat einen überbordenden expressiven Jugendstil, der sich in zahlr.
Bauten manifestierte. 2012 veranstaltete das Bröhan-Museum Berlin eine Endell-Ausstellung mit dem Titel „Um die Schönheit“. Knickspuren, Randläsuren.
Sehr selten
Erotik – Totentanz: Acht künstlerische Aktaufnahmen, num.
Privatdruck 1925. Nr. 123. 9.500,–
8 Vintage Prints auf Karton. Anonym. 24 × 16. Nicht nachweisbares erot.
Album. Der Topos d. hist. Totentanz wird f. Pornographie m. makabrer Note
bemüht.
Werkbund – Österreichischer Werkbund (ÖWB) 1929, Verl.
D. Österr. Werkbundes, Wien 1929, 42 S. O.Brosch. 25 × 24
(hg. anlässlich der Vollversammlung des ÖWB 29.11.28).
2.250,–
EA. Programm. Schrift z. Verbreitung des Werkbundgedanken. Österreich.
In einem fiktiven „Gespräch über den Werkbund“ unterstreicht Josef Frank
(1885–1967) in einem Frage-Antwort-Spiel die Wichtigkeit des Werkbundgedankens für Österreich: „A: Glauben Sie an ein plötzliches Resultat (des
Werkbundes als Erziehungsanstalt )? …B: Nein, man muß die Menschen erst
23
Stand 21
Antiquariat Bernd Braun
Von Frauen, für Frauen, über Frauen
Scheiber, Hugo (1873–1950): Mädchen mit Hut. Gemälde
in Mischtechnik (Gouache) auf Karton. Rechts unten mit eigenhändiger Signatur. Ca. 1930. 76 × 58,5 cm. 7.500,–
Sehr schöne Komposition des ungarischen Avantgardisten Hugo Scheiber aus
seiner späteren Phase des Art Deco mit Elementen des Kubismus. – Scheiber
lebte überwiegend in seiner Geburtsstadt Budapest und besuchte 1898–1900
die dortige Kunstgewerbeschule. Seine frühen Arbeiten sind am Impressionismus orientiert, in den 20iger Jahren setze er sich mit dem Expressionismus
und Futurismus auseinander und um 1930 enthält sein Werk zunehmend auch
Elemente des Kubismus und wird dem Stil des Art Deco zugerechnet. Er malte
überwiegend Motive aus der Szene der Avantgarde, plakative Porträts, Cafehausszenen, Motive aus der Welt des Kabarett und des Nachtlebens. – Gut
erhalten, aus Heidelberger Nachlaß.
Butler, Josefine (Ed.): Woman’s work and woman’s culture. A series of essays. London, Macmillan, 1869. LXIV, 367
Seiten. Blauer Orig.-Leinenband. 1.250,–
Erste Ausgabe, bedeutendes Werk aus der Frühzeit der europäischen Frauenbewegung. Die Herausgeberin Josefine Butler versammelt hier Essays
von viktorianischen Feministinnen und einigen männlichen Unterstützern,
das Vorwort stammt von ihr selbst. Josefine Butler (1828–1906) begann im
gleichen Jahr 1869 ihre berühmte Kampagne gegen die „Contagious Diseases
Acts“ (rigide und entwürdigende Regierungserlasse zur Gesundheitskontrolle
von Prostituierten). In den 16 Jahren bis dieser Erlass aufgehoben wurde, „veränderte die Kampagne die politische Landschaft. Mit der Kampagne wurden
soziale und sexuelle Konventionen hinterfragt, die nie zuvor öffentlich diskutiert wurden. Die Kampagne radikalisierte zahlreiche Frauen, härtete sie
24
Kinzigstraße 10
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ab gegenüber öffentlichen Angriffen und Verleumdungen und schuf eine Infrastruktur des öffentlichen Protests“ (Philipps, S. 86). – Leicht gebräunt, Einband geringfügig altersfleckig, insgesamt gut erhalten.
Matisse – Rosam, Walter Alfred (1883–1916): Frauenkopf. Expressives farbintensives Ölgemälde in der Stilrichtung der Schule von Matisse, ca. 1910. Öl auf Malkarton.
37 × 29 cm, rechts unten signiert. Originale Rahmung der
Zeit. 12.000,–
Bildnis eines Frauenkopfes mit Hut, schwarz konturierte Umrisslinien in expressiver Malweise und Farbgebung, das Gemälde zeigt ganz deutlich den
Einfluss von Henri Matisse. – Rosam begann seine Malerlaufbahn mit 18
Jahren, 1901 wurde er Schüler des Hamburger Malers Arthur Siebelist. Als
einer der talentiertesten Mitglieder des Hamburgischen Künstlerklubs unternahm er 1907 eine Reise nach Paris und schloss sich dort dem Künstlerkreis
des „Cafe du Dome“ an. 1909 folgt eine erneute Parisreise zus. mit Nölken,
Ahlers-Hestermann und Gretchen Wohlwill. „Die drei Hamburger“ wurden
von der Academie Matisse aufgenommen. In den Jahren 1910 und 1911 unternahm der Künstler Studienreisen nach Südfrankreich und Italien, in dieser Zeit
ist wohl das vorliegende Gemälde entstanden. – Wenn sein Schaffen heute
kaum noch geläufig ist, so liegt das vor allem daran, daß sich von Rosam (im
Gegensatz zu dem ebenfalls früh gestorbenen Kollegen Franz Nölken) nur
wenige Werke erhalten haben (1985 waren gerade einmal 18 Werke bekannt).
Das vorliegende Frauenbildnis spiegelt den atemberaubenden Farbensinn von
Rosams Lehrer Henri Matisse wider, das Bildnis selbst ist dagegen von einem
ganz eigenartigen in sich ruhenden Ausdruck erfüllt. Wohl eines der gelungensten und ausdruckstärksten Werke von Rosam. – Seine vielversprechende
Malerkarriere fand bald ein jähes Ende auf den Schlachtfeldern des Ersten
Weltkrieges: Rosam fiel als Soldat im August 1916 in der Ukraine.
Hirsch, Jenny (Hrsg.): Der Frauen-Anwalt. Organ des
Verbandes deutscher Frauenbildungs- und Erwerbvereine.
Jahrgang I-III (1870–1873) in 3 Bänden. Berlin, Loewenstein,
1871. 474 + 470 + 386 Seiten. Hübsche Halblederbände der
Zeit mit Rückentitel. 1.200,–
Außerordentlich seltene Zeitschrift aus der Pionierzeit der deutschen Frauenemanzipation, gegründet und hrsg. von der jüdisch-deutschen Schriftstellerin
und Frauenrechtlerin Jenny Hirsch (1829–1901). Nach ihrer Teilnahme an der
ersten Frauenkonferenz in Leipzig 1865 wurde sie im Folgejahr Gründungsmitglied und Geschäftsführerin des „Verein zur Förderung der Erwerbsfähigkeit
des weiblichen Geschlechts“ („Lette-Verein“). 1869 übersetzte sie John Stuart
Mills „Die Hörigkeit der Frau“ ins Deutsche, ferner gründete und redigierte
sie die Zeitschrift „Der Frauen-Anwalt“. Ziel war die Erwerbsfähigkeit und
damit die ökonomische Befreiung und Selbständigkeit der Frau. In diesem
Sprachrohr der frühen deutschen Frauenbewegung publizierten die bekannten Pionierinnen der weiblichen Emanzipation, allen voran (mit insgesamt
9 Beiträgen) die Schriftstellerin Louise Büchner (Schwester Georg Büchners,
1821–1877), ferner Fanny Lewald, Henriette Hirschfeld, Mathilde Lammers,
Jenny Hirsch u.v.a.
loren. – Vorliegend eine dieser frühen (verschollenen) Arbeiten des 23-jährigen Künstlers, der gerade am Beginn einer hoffnungsvollen Karriere stand.
– Lit u.a.: Günther Wirth: Verbotene Kunst 1933–1945. Verfolgte Künstler im
deutschen Südwesten (1987), S. 309. – Künstlerschicksale im Dritten Reich in
Württemberg (1987), S. 84. – Sehr gut erhalten.
Mittelalterliche Vision von der Vorhaut Jesu auf der
Zunge der Nonne Agnes Blannbekin
Pez, Bernhard: Ven. Agnetis Blannbekin Vita et Revelationes Auctore Anonymo Ord. FF.Min. … Accessit Pothonis
… Liber de miraculis Sanctae Dei Genitricis Mariae. Wien,
P.C. Monath, 1731. 18,5 × 12 cm. 12 Bll., 456 S., 8 Bll. Pergamentband der Zeit (Ecken bestoßen). 1.500,–
Potthast 1144. Hayn-Gotendorf I, 377. Erste Ausgabe eines zuvor verschollenen
Werkes mittelalterlicher Frauenmystik. – Agnes Blannbekin (ca. 1250–1315)
war eine österreichische Mystikerin aus dem Orden der Beginen. Ihrem Beichtvater berichtete sie von Visionen und Ekstasen, u.a. dass ihr bei der heiligen
Kommunion das „sanctum praeputium“ (die Vorhaut Jesu Christi) auf der
Zunge erschienen sei. [Hony soit qui mal y pense]. Der Beichtvater fand das
zumindest so interessant, dass er ihre Visionen ab 1290 niederschrieb. Eine
1318 von dem Mönch Ermenrich angefertigte Abschrift dieses verschollenen
Manuskripts der Agnesischen Visionen wurde erst Anfang des 18. Jahrh. in
einer Wiener Bibliothek wieder aufgefunden und von dem benediktinischen
Historiker, Philologen und Bibliothekar Bernhard Pez erstmals als Buch herausgegeben. Solch delikate Visionen und Ektasen einer Nonne (Braut Christi)
erschienen der Kirche aber allzu anstößig. Das Werk wurde sofort nach Erscheinen verboten und auf den Index gesetzt, die gesamte Auflage vernichtet.
Lediglich ein gutes Dutzend Exemplare sind der Zensur entronnen und werden
in den besitzenden Bibliotheken heute meist in der Abteilung Rara geführt. –
Der unerschrockene Herausgeber Bernhard Pez gilt als eine der herausragendsten Figuren der benediktinischen Wissenschaft in der Barockzeit. Er war ein
Wegbereiter der Aufklärung in der Wissenschaft und beeinflußte nachhaltig
die historiographische Tradition im süddeutschen Raum.
Kahn, Eric (1904–1980): Kniender Frauenakt. Aquarell.
Unten rechts monogrammiert „EK 27“. Datiert 1927. Bildformat: 360 × 280 mm (Blattgröße: 410 × 280 mm). 600,–
Schöner Frauenakt im Stil der modernen Kunst der Zwanziger Jahre. Erreicht
mit wenigen reduzierten Mitteln ein ausdrucksstarkes, harmonisch in sich
ruhendes Aktbild. – Erich (später Eric) Kahn war ein jüdischer Maler und Graphiker. Er studierte zunächst 1921–25 an der Kunst- und Kunstgewerbeschule
Stuttgart bei Ernst Schneidler Illustration und Graphik, beeinflusst von der
Stuttgarter Üecht-Gruppe (Baumeister, Schlemmer u.a.). 1926 besucht er zur
Weiterbildung das Studio Ferdinand Léger in Paris, wo auch Amédée Ozenfant
und Marie Laurencin unterrichteten. In Deutschland darf er als Jude ab 1933
nur noch an jüdischen Ausstellungen teilnehmen, 1938 wird er verhaftet und
vorübergehend im KZ Welzheim bei Stuttgart interniert. 1939 kann er nach
London zu Verwandten emigrieren, lebt dann mühsam durch Aufträge von
Gönnern und Sammlern für Porträts und Stilleben. In den späteren Jahren
hat er keine nennenswerte öffentliche Resonanz mehr. – Kahn gehört exemplarisch zu jener „Verschollenen Generation“ der „entarteten“ und verfolgten
Künstler im Dritten Reich, seine im Entstehen begriffene Karriere wurde abrupt
durch den Nationalsozialismus unterbrochen, durch die lange Zeit der Verfolgung und Flucht seine Künstler-Identität quasi zerstört. – Die berühmte
Berardo-Sammlung (Portugal) hat größere Teile des Nachlasses übernommen.
Insbesondere die hoffnungsvollen frühen Arbeiten aus den 20iger und 30iger
Jahren gingen jedoch in den Ereignissen der Geschichte weitgehend ver-
Stockar-Escher, Clementine (1816–1886): 2 Bildnisse.
Bleistiftzeichnungen. Auf dem Unterrand jeweils signiert,
bezeichnet und datiert. 1861 bzw. 1865. Formate 15 × 15 bzw.
24 × 19 cm. 2 Blatt, je 30 × 22 cm. 750,–
1. Frauenbildnis in Dreiviertelfigur der „Emilie Malbet (?)“. Bezeichnet „Stackelberg, 22.VIII.61–2 Stund.“ – 2. Brustbildnis des Robert Hirnschrot. Bezeichnet: „ 4.-7.I.65 in 4 Sitz. von 1 Stunde“. – Clementine, geboren 1816
als Tochter des wohlhabenden Kaufmanns Henrich Escher-Zollikofer, (verh.
Stockar-Escher) war eine Schweizer Zeichnerin und Aquarellistin. Ihr Oeuvre
umfaßt mehr als 800 Blätter, überwiegend Stillleben und Genrebilder oft mit
Motiven aus den Parkanlagen des väterlichen Belvoirparkes in Zürich. Ihre
Ausbildung im Porträtfache erhielt sie hauptsächlich durch Privatunterricht
des badischen (später auch französischen) Hofmalers Franz Xaver Winterhalter während dessen Zürcher Aufenthalte. Der Einfluss des Meisters ist bei den
vorliegenden Arbeiten kaum zu übersehen.
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Bücher
Kunst und Graphik
Houben, Philipp: Denkmäler von Castra Vetera und Colonia
Traiana in Ph. Houben’s Antiquarium zu Xanten abgebildet
auf 48 colorierten Steindruck-Tafeln nebst einer topographischen Charte. Xanten, 1839. Folio. VIII, 70 Seiten Text, 48
kolorierte lithogr. Tafeln, 1 Faltkarte. Halblederband der Zeit
mit Rückenvergoldung. 1.800,–
Seltenes Prachtwerk über die Funde des Xantener Notars Phil. Houben, der
seit 1819 Ausgrabungen in der Umgebung von Xanten mit glücklichem Erfolg
angestellt und die dabei gefundenen Denkmäler in einem eigenen Antiquarium
zur öffentlichen Besichtigung aufgestellt hatte. Die vorliegende kostbare Publikation (mit den textlichen Erläuterungen des Altertumsforschers Franz Fiedler)
hat der Sammler Houben auf eigene Kosten veröffentlicht. – Text und Tafeln
auf hochwertigem festem Velin, die Tafeln in frühem aufwendigem Farbendruck in Lithographie. – Tadellos erhalten, hübsch gebunden.
List, Friedrich: National System of Political Economy. Translated from the German by G. A. Matile. With a preliminary
essay by Stephen Colwell. Philadelphia: Lippincott & Co.,
1856. 23,5 × 15 cm. LXXIV + 61–497 S. (so komplett). Geprägter Orig.-Leinenband. 1.600,–
Erste englischsprachige Übersetzung des bedeutenden Hauptwerkes von Friedrich List, wesentlich seltener als die deutsche Erstausgabe. – Mit eigenhändiger
Widmung und Signatur des amerikanischen Herausgebers Stephen Collwell
(ein einflußreicher Industrieller aus Philadelphia), der auch den einführenden
Essay schrieb. Sauberes und sehr gut erhaltenes Exemplar im originalen geprägten Verlagseinband.
Sannig, Bernhard: Der Cronicken Der drey Orden deß Heiligen Francisci Seraphici. Welchen verbessert und abermahl
zum Druck gebracht. Zus. 6 Teile in 3 Bänden (komplett).
Prag, Johann Nicolaus Hampel, 1689–1691. Folio (30 × 19
cm). Zus. ca. 2000 Seiten. Mit 3 gestochenen Kupfertiteln
und 6 Drucktiteln. Prächtige barocke Kalbslederbände über
Holzdeckel mit je 2 Schließen und reich geprägten Deckeln. 1.500,–
VD17 23:294954V. – Vollständiges Exemplar in außerordentlich schön gearbeiteten Barockeinbänden. – Band I/II mit ein paar kleinen unbedeutenden
Wurmspuren am unteren Rücken, gelegentlich leicht gebräunt. Das Metallstück eines der 6 Schließbügel ist lose. Insgesamt jedoch ein Prachtexemplar
in sauberer und sehr guter Erhaltung.
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Bieber, Emil phot (1878–1963): Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen. Photographie, Bromsilbergelatineabzug.
Halbfigur en face in Uniform mit großem Hut. Unterrand mit
Prägesignatur „E. Bieber“ und datiert 1907. 332 × 217 mm,
aufgelegt auf größerem Fotokarton, dieser mit Blindstempel
„E. Bieber Berlin-Hamburg“. Untersatzkarton mit großer diagonaler Signatur des Kronprinzen in Tinte, ebenfalls datiert
1907. 1.200,–
Emil Bieber begann seine fotogr. Ausbildung 1897 in Hamburg, 1904 übernahm
er die Leitung des Ateliers am Jungfernstieg. Gemeinsam mit Rudolf Dührkoop
war er einer der ersten, die in Deutschland Porträtaufnahmen außerhalb der
Atelierräume machten, seine Ateliers (1905 auch in Berlin) wurden zu den
bedeutendsten für das Porträtfach. – Sehr schöne Arbeit in vergleichsweise
großem Format. Aus dem persönlichen Besitz des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen mit dessen eigenhändiger Signatur, wohl ein Geschenk an
eine nahestehende Person. Im originalen großen Fotorahmen in Mahagoni
(57 × 42 cm). – Bieber stand er in besonderer Verbindung zu dem Kronprinzen,
dieser hatte ihm 1905 den Titel „Hoflieferant“ verliehen. – Sehr gut erhalten.
Isola Madre – Falkeisen, Johann Jakob (1804–1883): Ansicht der Isola Madre über den Lago Maggiore mit dem Palazzo Madre. Aquarell und Gouache, rechts unten signiert.
Um 1840/50. Gerahmt und unter Passepartout, Bildausschnitt 15,5 × 20,5 cm. 650,–
Hübsches Aquarell der Isola Madre im Lago Maggiore mit dem Palazzo und
dem berühmten Englischen Garten, die Details vom Künstler liebevoll ausgeführt. – Falkeisen war ein Schweizer Maler und Vedutenstecher, Studium in
Paris und Mailand. 1843 zerstörte ein Feuer sein Atelier mit allen Bildern und
Studien. Nach Aufenthalten im Orient kehrte er 1855 nach Basel zurück und
wurde ab 1859 Konservator der Städtischen Kunstsammlung.
Hübsche und fein gezeichnete Vedute in zarten Farben. Malerische Ansicht
mit weitem Blick über die gesamte Bucht und Stadt von Triest. – Siehe Nagler,
Monogrammisten, dort das identische Monogramm in Band IV, No. 2422: „N.
Haubenschmied, Ingenieur-Offizier in k. bayer. Diensten, malte um 1820–1826
mehrere Bilder in Aquarell. Sie bestehen in Landschaften und architektonischen Ansichten, und sind mit dem Monogramm bezeichnet“. – An den
Ecken auf Trägerpapier montiert. Sehr gut erhalten.
Laufenburg. „Als Erinnerung den Mitgliedern des Sängervereins vom 25ten Mai 1843 gewidmet“. Souveniransicht, mittig mit Gesamtansicht, umgeben von 12 Detailansichten. Alt
kolorierte Lithographie von G. Gersbach in Säckingen nach
Franz Josef Egg. Säckingen, 1843. Format 34,5 × 45 cm. Blattgröße: 44 × 52 cm. Gerahmt. 1.500,–
*Seltene Souveniransicht, aus Anlaß eines örtlichen Sängerjubiläums gedruckt. – Gut erhalten, nur am Unterrand mittig mit kleineren Papierläsuren
und etwas wasserfleckig (weit außerhalb der Darstellung).
Stuttgart von der Morgenseite. Gesamtansicht. Altgouachierte Umrißradierung von Wilhelm Johann Esaias Nilson. (Stuttgart, Ebner, 1812). Bildformat: 27,7 × 42,5 cm.
1.200,–
Schefold 7843; Seyffer, Abb. S. 546. – Malerische qualitätsvolle Gesamtansicht
von Stuttgart in zeitgenössischem Kolorit. – Aufnahme in leichter Anhöhe
von der Morgenseite über die Stadt und die umgebenden Hügel. – Bildformat
mit getuschtem Rand, auf die Einfassungslinie beschnitten und in älterer Zeit
fachmännisch ein größerer Rand aus altem Papier angefügt. Dadurch ohne die
Textlegende, die Ansicht selbst ist sauber und sehr gut erhalten.
Triest – Haubenschmid, Nepomuk: Vedute von Triest. Aquarell. Gesamtansicht mit Blick von einer Anhöhe über den
Hafen und die Bucht von Triest mit vielen Segelschiffen, im
Vordergrund einige Personen. Rückseitig mit montierter alter
Signatur oder Zuschreibung „Haubenschmid Triest“. Rechts
unten monogrammiert „NHD“. Ca. 1830. Format: 30 × 45,5 cm.
Gerahmt. 2.400,–
Säckingen am Rhein. Gesamtansicht über den Rhein von
der Schweiz aus mit Uferpromenade, auf dem Fluß ein Flößergebinde mit Baumstämmen. Getönte Lithographie von E.
Kaufmann in Lahr. Säckingen, Verlag A. Villinger, ca. 1850.
Format 37,5 × 56,5 cm. Blattgröße: 56 × 70 cm. Zeitgenössisch
gerahmt in Berliner Goldleiste. 1.800,–
*Schefold 32778. – Prächtige großformatige Vedute von Säckingen, Tadelloses
vollrandiges Exemplar in zeitgenössischer Rahmung. Sehr selten, das KVK
verzeichnet in öffentlichen Sammlungen als einzigen Nachweis ein stark beschädigtes Exemplar im Landesarchiv Karlsruhe.
27
Stand 23
Dr. Rainer Brockmann
Antiquariat
Bücher – Autographen – Graphik
Schwerpunkt: Meistereinbände, Bibliophilie u. Autographen
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Andachtsbuch ev. Gesangbuch. – Christliche Religionsgesänge zur öffentlichen und häuslichen Gottesverehrung für
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Autograph. – Cocteau, Jean (frz.Dichter, Maler und Filme­
macher (1889–1963). Eigenhänd. Brief m. U. „Jean“ u. sein
„Sternchen“ u. Dat. Paris, März 1932. 1 S. in gr.-4to. 500,–
An Monsieur Delamain: „Kre ‚retrouve‘ les dessins chez lui – Bravo. Jacques
m’écrit qu’il ne voulait pas une me donner la peine de répondre à son livre
(sic!) complexe de l’esprit d’incrédulité dans le coeur…-“ – An den Faltkanten
kleine Einrissee fachmännisch und kaum sichtbar hinterlegt, mit blassem Eingangsstempel – Sehr schönes Expl. –
Autograph. – Herzl, Theodor (österr.-ungar.jüd. Schriftsteller, Publizist u. Begründer des modernen politischen
­Zionismus (1860–1904). 1.450,–
Eigenhänd.Brief (2/3 S. in gr.-8vo) mit Briefkopf „Neue Freie Presse, Wien“;
eh.U. „Dr.Herzl“ und Dat. (Wien), 20.X.1897) an einen Herrn. Er bedauert,
„von Ihrem freundlichen Anerbieten (kann) kein Gebrauch gemacht werden“;
nicht häufig! – beiliegend: (unsign.) Porträtpostkarte.
(schwed.) Bauerneinband. – Grün und (wenig) Rot bemalter
Pergamenteinband mit gepunztem Gelbschnitt u. 1 (von 2)
Schließen. Schweden, ca 1833. Kl.-8vo (15 × 8,5cm). 330,–
Die wiederholten Deckelillustrationen zeigen Schriftbänder, Kreuzigungsszene, zwei Herzen mit Schriftzug und Pflanzen. – Enthält: Den Svenska
Psalm-Boken af Konungen Gilladoch Stadtfästad är 1819. Stockholm, 1833.
1 Bl., 409 S, 1 Bl. – Angebunden: De ärlige Evangelier och Epistlar….Stockholm, 1830. 300 S.
Bilderbogen. – Imagerie d’Epinal, Pellerin & Cie. „Impossible adventures and other tales.“ Kansas City (USA): Humoristic Publishing House, (1888). 60 kolor. Blätter (durchnumm.
1–60) Folio (ca. 40 × 30cm); mod. brauner Ppbd. m. Rückenvergoldung. 650,–
60 Bll. (kpl).einer unglaublichen Comic-Geschichte; wurde ausdrücklich für
die USA gedruckt. Sehr frühes Beispiel für Cartoons. Jedes Blatt hat eine Serie
von Szenen – jeweils mit englischem Text unter den Bildern – mit einer moralischen Geschichte, die einen Einblick in die Moral gegen Ende des 19. Jhdts.
zeigt. Alle Blätter sind nur einseitig bedruckt und in Frankreich handkoloriert.
Überhaupt das erste veröffentlichte Comic für den amerikanischen Markt. Sehr
selten (vor allem vollständig wie hier!). Bei den meisten Serien fehlen 10 Bll.
(15–20, 23, 24, 47 und 48). Insgesamt guter Erhaltungszustand.
Emblembuch und (doppeltes) Fore-edge-painting. –
Quarles, Francis. Emblemes and Hieroglyphikes of the Life
of Man. 2 Teile (in 1 Bd). London, Freeman, (1709). Mit 2
gestoch. Titeln und 93 Textkupfern. 3 Bl., 310 S., 1 Bl. , S.
(321)-381. 8vo (16 × 10,5cm). Mod.grüner Ldr.mit reicher Rückenvergold. und doppeltem Fore-edge-painting. 1.800,–
vgl. Praz 464. – Heckscher S. 606–630. – Die beiden populären Emblembücher von Francis Quarles (1592–1644) erschienen 1639 erstmals zusammen
und wurden bis in das 19. Jhdt. Hinein immer wieder aufgelegt. – Für die
Illustrationen bediente sich Quarles aus den 1624 aufgelegten „Pia desideria“
Hermann Hugos sowie dem anonymen „Typus Mundi“ von 1627, deren Kupfer
er mit nur kleinen Variationen neu stechen ließ. – Fächert man den Vorderschnitt nach rechts auf, zeigt er eine Dame auf einem Bett, die sich in einem
Spiegel betrachtet; auf dem naqch links aufgefächerten Schnitt hat sie ihren
Liebhaber gefunden. – Besitzeintrag von „John Higginson“ auf dem Titel und
S. 215, sowie Notizen verschiedener Hände; leicht fleckig.
Einband. – Meistereinband von/für (?) Franz Rudolf Hrabal,
wohl Österreich 1907. 1.200,–
Hellbraunes Kalbsleder mit Vergoldung und Ornamentschmuck in Emailmalerei. 19,6 × 12,8cm. Die Deckel mit einer Bordüreneinfassung aus kleinen Palmettenstempeln, darin ein schmaler, schwarz ausgemalter Rahmen, umwunden von Blattranken, in den Ecken und Mitten der Längsseiten weiß bzw. rot
bemalte Schleifen; innerhalb des Rahmens ein Rautenmuster aus Punktlinien,
zentral ein freies Feld mit bemalten Blattzweigen und Schleifen; in den Rauten
geometrisch konstruierte,, mehrfarbig ausgemalte Kreisornamente, in den Eck-
rauten je vier Buchschonerknöpfe aus gegossenem, ornamentiertem vergold.
Messing mit emaillierter, mit Blüten bemalter Füllung, auf dem Vorderdeckel
zentral ein ebensolcher Knopf in größerem Format; auf dem Hinterdeckel zentral ein ovales Supralibros mit Darstellung einer Druckerpresse und der Umschrift „FRANCISCVS RUDOLFVS HRABAL“. Der glatte hohle Rücken mit vergold. und schwarz bemaltem Titel und Blattranken mit Schleifen wie auf den
Deckeln. Die Stehkanten beschlagen mit goldenen Nägeln. ’Goldschnitt. (Die
Emailbemalung stellenweise abgeplatzt, stellenweise gering berieben) – Inhalt:
Hermann,Georg: Jettchen Gebert. Roman. Berlin, 1907. Gegenüber dem Titel
Widmung des Eigentümers von 1907. – Ganz außergewöhnlicher Einband in
rokokohafter Manier.
Fore-edge-painting. – Zwei einheitliche schwarze blindgepr.
Ppbde. mit etwas Vergoldung und seitl. Schnitt mit farb.
Malerei. England, um 1831. 12mo (13 × 7cm). Kanten leicht
berieben. zus. 850,–
Die hübschen Illustrationen der Vorderschnitte zeigen Angler- und Reiterszene.
– enthält:Homer. The Odyssey. Translated by Alexander Pope. London, 1825
– Virgil. The works. Translated by John Dryden. London 1831. Insgesamt nur
vereinzelt leicht stockfleckig oder gering gebräunt. Zus. 2 Bde.
Fore-edge-painting. – Paroissien romain très complet. 4
Bände. Tours: Mame et fils, (1905). 1.400,–
Grünes ecrasiertes Maroquin von J. Kauffmann (im Spiegel sign.) 11,3 × 7,5cm.
Auf 5 echten Bünden, vergold. Rückentitel, auf dem Vorderdeckel blindgeprägtes ligiertes Monogramm „PM“, verg. dopp. Stehkantenfileten, die Spiegel mit
Dublüre aus grünem Maroquin mit Rahmenvergoldung; aus den Eckzwickeln
hervorsprießend Rosenzweige mit Blüten aus roten Intarsien; fliegende Vorsätze mit grünem Seidenmoirée bezogen. Goldschnitt mit Fore-edge Painting
aus farbiger Blumenmalerei. Die Bände sind auf den Rücken mit den frz. vier
Jahreszeiten bedruckt. – Sie passen in die vier Fächer einer mit (braunem)
Maroquin bezogenen Schatulle mit Schließe, innen gefüttert mit grünem Seidenmoirée.
(sehr kleines) Ferrotypie-Fotoalbum. Privates Einsteckalbum mit 96 Porträtfotographien in teils kolorierten Ferrotypien (wohl um 1870). Fotogröße: 1,6 × 2,1cm jeweils im
Hochoval. 500,–
Das kleine Album selbst: 8,8 × 7,7cm; 12 Kartonbll. Rotes Ldr.mit Rückentitel
„Album“, Reliefprägung und Vergoldung, Messingschließe; Ganzgoldschnitt.
–Offenbar Familienporträts. – Sehr guter Zustand.
29
Fotografie – Fotoalbum einer Reise durch Frankreich und
Deutschland. Mit 94 Orig.-Fotografien aus den Jahren um
1902–1909. 300,–
faksimiliert eingebunden. Ränder altersfleckig, gebräunt und
aufgeweicht, stellenweise mit Läsuren bzw. kleineren Einrissen. 1.200,–
Quer-4to (24,5 × 33cm); Ldr.d.Zt- (stellenweise beschabt). Die Fotos mitAbbildungen von Statuen und Gemälden aus den Pariser Museen Louvre u.
Luxembourg, weiterhin Ansichten von Grenoble, Grande Chartreuse, MontBlanc, Genfer See, dann Loreley, Nürnberg, Baden-Baden, Wartburg,, Heidelberg, Arnsberg; teilweise mit Personenstaffage, oft auch mit handschriftl,ichen
Bildlegenden. Klebeetikett vom Buchbinder Hugo Abesser, Berlin.
Hayn/Got. I,539. Lipperheide Ub 5. Graesse I, 339. –Einzige Ausgabe dieses
interessanten Beitrages zur Geschichte des Grotesk-Komischen von den ältesten Zeiten an mit umfangreichen Abhandlungen unter historischer, philosophischer und juristischer Sicht. Dem juristischen Kapitel sind zahlreiche
Verordnungen, Carnevalsverbote meist sächsischer Fürsten in deutscher Sprache beigefügt. Die Kupfer von dem Berliner Hof-Kupferstecher Johann Georg
Wolffgang (1662–1744) stellen Szenen aus den Komödien des Terenz dar.
Flusskarten – Niederrhein. – Wiebeking, Carl Friedrich
von. Hydrographisch-Hybrotechnise (!) Karte von dem Niederrhein von Lintz bis unter Arnheim in X Blatt (hier nur
Sectio I bis V vorhanden). zus. 850,–
Erschienen im Jahre 1796 mit etwas abweichendem Titel; jedoch dürfte die
vorliegende Ausgabe die ältere und seltenere sein. Blattgröße jeweils ca. 40 ×
65 cm, dezent altkoloriert. Fünf sehr detaillierte Karten von beiderseitigem
Rheinufer und seinen Uferdörfern von Linz a. Rh. bis hinter Düsseldorf. Wiebeking (1762–1842) war Wasser- u. Brückenbaumeister im Herzogtum Berg,
später auch hessischer Ober-Rheinbauinspektor in Darmstadt; später wirkte er
in Wien, München (Regulierungen von Isar, Inn, Donau und Lindauer Hafenund St. Petersburg). – angestaubt und gering fleckig, ganz wenig randrissig.
Äußerst selten!
Galeriewerke. – Haas, Carl. Kaiserliche königliche Bilder-Gallerie im Belvedere zu Wien. Nach den Zeichnungen
des k.k. Hofmalers Sigm.v. Perger in Kupfer gestochen von
verschiedenen Künstlern. Nebst Erklärungen in artistischer
und historischer Hinsicht. Wien/Prag: Carl Haas, 1821–28.
4 Bände (komplett). Mit insgesamt 160 (von 240) Kupferstichtaf. (jeweils mit Seidenhemdchen). Roter HLdr.d.Zt. mit
Rückenverg.u.vergold. Rückentitel. 2.500,–
Die Tafeln zeigen die Gemälde im Wiener Belvedere. Mit gedruckter Widmung
an Kaiser Franz I. – Text in dt. u. frz. Sprache. – vgl. Graesse III, 14; Gugitz I,
495. „Prachtvolles altes Galeriewerk“ (Slg. Mayer 8538). – Die Rücken jeweils
mit dem gekrönten Monogramm „ML“ in Gold, aus der Bibliothek der Kaiserin
Marie-Louise (1791–1847), zweite Gemahlin Napoleons I.
Handschrift. – Hochzeit. – Titel: „Sie und Er, oder: wie es
kam, daß Georg die Mathilde nahm. Ein Meisterstück“. Deutsche Handschrift auf Papier, 1882. 220,–
Landkarten. – Hessen-Darmstadt. – Pronner, Christoph/
Tobias Mayer. Delineatio Geographica generalis, comprehendens VI. Foliis Singulos Principatus, Comitatus, Ditiones,
Dynastias omnes…..ex Acad(demiae) Giess(ensis) composita
& exhibita studio Homannianorum Heredum 1754. Nürnberg: Homann Erben, dat. 1754.Altkolorierte Kupferstiche, 6
Kartenblätter a 51 × 39cm (davon je 2 zu einem Querstreifen
zusammengefügt), beim Zusammenfügen ergäbe sich ein
Wandkartenformat von ca. 101 × 126cm. Breitrandig, einige
senkrechte Faltspuren, sonst sehr gut erhalten; gedruckt auf
stärkerem Papier. 950,–
Sandler, S. 138 – Eine bedeutende Landesaufnahme der Landgrafschaft HessenDarmstadt mit Randgebieten bis Arnsberg/Ruhr und Warburg/Diemel, Siegen
– Hersfeld Koblenz – Wächtersbach, Worms – Würzburg. Die außerordentlich
genaue und inhaltsreiche Karte hat eine große Titelkartusche (mit Rocaille-Ornamenten und einer Jagdszene verziert) sowie eine Widmungskartusche für
den Darmstädter Fürsten Ludwig VIII., mit dessen Wappen und umgeben von
floraler Bordüre; beide Kartuschen sind zart koloriert. Am Unterrand ausführliche Legende mit Symbolen für Klöster, Akademien, Deutschordensschlösser,
Mühlen, Kupfer- und Salzbergwerke, Glashütten, Forsthäuser und Poststationen etc. ; im Kartenbild sind die Poststraßen eingezeichnet. – Die Karte war für
ihre Zeit so geschätzt, dass noch im Jahre 1803 eine weitere Auflage erschien.
Ein wohlerhaltenes, dekoratives Exemplar. – Selten!
Non-Book. – Spieldosenbuch. Kleines Einsteck-Fotoalbum
(16,5 × 13cm) mit 16 Kt-Seiten, davon 2/3 innen ausgestanzt
und dafür ein Walzenspielwerk aus Schweizer Fertigung
(Fa. Lador) eingesetzt bzw. geklebt. 380,–
Mit kalligraph. Titel m. Zeichn., 2 mont. Porträt-Fotos und Initialen in Gold
und Rot, Widmungsblatt. Mit Aquarell-Zeichnungen (tls.m. Tusche), linker
Rand mit Abklatsch) über Bleistift und 2 Zeichn. im Text; 13 nn. Bll. Priv.
Leinen mit goldgepr. Deckeltitel (berieben). – Etwas fleckig und gelockert.
Buchblock: floral geprägtes Leder (beginnender Jugendstil) mit englisch-­
sprachiger Widmung eines Vaters an seine Tochter „Kate“, vom 20.III.1896;
Innen: die ersten seiten bestückt mit 10 alten Kabinettfotos (wohl Familienporträts aus England u. Irland), eingerahmt jeweils von einer –vergoldeten
Umrandung. Das Objekt ist voll funktionsfähig, spielbereit und Schlüssel vorhanden!
Militaria. – Handschriftliches Kriegstagebuch zum 2. Weltkrieg. Mehrere 100 Seiten Text, dazu eingeklebte historische
Zeitungsartikel (Bilder und Karten). – 300,–
Provenienz. – Marie-Louise (2. Ehefrau von Napoleon
I.) Gay, S. – Un mariage sous l’Empire. 2 Bände. Paris: Ch.
Vimont, 1832. 1.600,–
Der Text (wohl von einer Hand) ist mit Sicherheit im Nachhinein geschrieben,
mit entsprechendem Abstand zu den Ereignissen Die Eintragungen sind datiert
vom 1.9.1939. Letzter Eintrag 14.8.1945 „Japan kapituliert!“. Format: groß-8vo,
(21,5 × 16cm), in mod.Ldrumschlag mit Schlaufe.
2 Bl., 416 S ; 2 Bl., 466 S. Demi maroquin rouge à long grain, dos lisse orné. „
MLW „ orné d’une couronne impériale au centre des plats, absoluement non
rogné. – Edition originale de ce livre rare, aux armes de Marie-Louise, impératrice et deuxieme femme de Napoleon I. Edition originale de ce livre rare,
aux armes de Marie-Louise, impératrice et deuxième femme de Napoleon I.
Karneval und Theater. – Berger, Chr. Heinr. de. .Commentatio de personis vulgo larvis seu mascheri. Von der Carnavals-Lust. Critico historico morali atque iuridico modo diligenter conscripta….Frankfurt u. Leipzig: G.M.Knoch, (1723).
20,4 × 16,5cm. Mit gest. Frontispiz, Kupfervignette im Text
und 152 Kupfern (von 154, dabei LXXX doppelt nummeriert)
auf teils gefalteten Tafeln. Titel in Rot und Schwarz. Es fehlen die Taf. I und XXX sowie die 2 Bll. Dedicatio, letztere
30
Provenienz.-Einband. – Bonaparte, Louis Napoléon. –Fragmens historiques 1688 et 1830. (Paris): Administration de
Librairie, 1841. Gr.-8vo (23 × 15cm). Mit 7 gest. bzw. lithograph. Tafeln. 2 Bll., 133SS., 1 Bl. 1.050,–
Dunkelgrünes Saffian auf fünf Bünden mit goldgepr. Rt. und reicher Rv (Monogramme (gekröntes N), goldgepr. Deckelbordüren und –filteten, sowie Innenu. Stehkantenvg. ; dreiseitiger Goldschnitt. Die Buchdeckel mit zentralem gekönten Wappen und jeweils Monogrammen Napoléons III. in den vier Ecken
(sign. „A. Despierres, relieur de l’Empereur“) – etwas bestgoßen; an Kopf und
Gelenk kleine Abreibespuren; Tafeln und Seidenhemdchen stockfleckig. – Ein
kl. Zettel liegt bei, nachdem dieses Buch auf der Auktion von Paul Graupe
Ende Januar 1935 in Berlin versteigert wurde (leider ohne Preisangaben).
Schulpreiseinband. – Ovidius Naso, Publius (Ovid). Metamorphoses. Recensuit varietate lectionis notisque instruxit
G.E. Gierig. Editio altera. 2 Bde. Leipzig , Schwickert, 1804–
1807. 8vo (21 × 13,5cm).XXXII, 550 S; 1 Bl. 959 S., Ldr.d.Zt.
m.Rsch, etw, Rvg, goldgepr. Dec kelbordüre und dem Wappen der Stadt Groningen auf beiden Deckeln. 480,–
Schweiger II, 652 (1804–1806); vgl. Spoelder 586. – sehr gut erhaltener Schulpreiseinband des Gymnasiums zu Groningen. Vorgebunden ein kalligraphiertes Widmungsblatt für Henricus Reiger, 1820. Die Maße des Wappens von
Spoelder etwas abweichend (ca. 62 × 50 mm). – Tlw stockfleckig, Vorsätze
gering sporenfleckig. Mod Exlibris.
(spanischer) Kalender und Madridführer -Kalendario manual y guia de Forasteros en Madrid. Para el ano de 1817.
– Angeb.: Estado militar de Espana. Ano de 1817.Madrid:
Emprenta Real, 1816. Gestoch. Titel, 214, 312 SS. (ab S.177:
Estado militar de America). 12mo (11 × 7cm). 750,–
Dunkelroter Maroquinbd und einem zentralen gekrönten Wappensupralibros
auf beiden Deckeln. Es handelt sich um das Wappen des spanischen Königshauses. – Vermutlich fehlt die doppelseitige Landkarte von Spanien und der
Kupferstich mit den Porträts von Carlos IV. und Maria Luisa von Parma.
(Münchener) Schulpreiseinband u. Zeichenunterricht. –
Schnorr von Carolsfeld, Veit Hans. Unterricht in der Zeichenkunst als ein Gegenstand der feineren Erziehung zur
Bildung des Geschmacks für die höheren Stände. Nebst Darstellung der besten Muster alter und neuer Zeit. Leipzig, G.J.
Göschen, 1810. 950,–
Zeitgenöss.grüner langnarbiger Maroquinband mit rotem RSch, reicher klassizist. RVerg., goldgepr. Deckelbordüre sowie goldgepr. Wappensupralibros
(VDeckel) und goldgepr. Blumenkranz mit dem Schulnamen „Königliches
Erziehungsinstitut für Studierende“ (RDeckel), sowie Ganzgoldschnitt. 8vo,
(20,5 × 13cm). – ADB XXXII, 193. –Einzige Ausgabe, selten. – Ohne die auf
dem Titel erwähnte (eigenständig erschienene?) Kupferfolge in Folio. Tls. Gering stockfleckig und minimal gebräunt, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar
in einem prachtvollen Schulpreiseinband der Schule in München; weißes Vorblatt mit handschriftl. Widmg. des Direktors Benedikt Holland für den Schüler
Wilhelm von Harnier, dat. München, 6.VIII. 1814. – Der spätere Porträtmaler und Legationsrat Harnier ’(1800–1938) ist der Vater des gkeichnamigen
Afrikareisenden (1836–1861), der sich ebenfalls als Zeichner hervortat (vgl.
Thieme/B. XVI,47).
Visitenkartenalbum (um 1850) „Album“, (so Deckeltitel),
quer-groß8vo, (17,5 × 23cm). Geprägtes Ldr.d.Zt. mit breiter
gold. Randfilete; um 1850.76 S.,voll und dicht bestückt mit
Visitenkarten aus der Zeit um 1850, zum großen Teil bedruckt, aber auch handschriftlich beschrieben, z.T. auch mit
Zusatz „et sa fille“. 450,–
Insges. ca. 650 Stück, davon sehr viel deutscher Adel z.B. Castell, Rodeck,
Beissel-Gymnich, Schönborn-Wiesentheid, Gleichen-Rußwurm, LöwensteinWertheim, Werthern, Alvensleben, Rantzau-Battenberg, Niethammer, Schulenburg, Knesebeck,Schlichtegroll, Oettingen-Wallerstein, Thurn und Taxis,
von der Leyen; Am Schluss befinden sich gedruckte Bekanntmachungen über
bevorstehende Vermählungen bzw. Verlobungen (1841–1856)
Wiener Lustspieltheater (um 1930). Rudolf Bernauer und
Rudolf Oesterreicher. Privater Sammelband mit 4 Schriften.
Berlin-Wilmersdorf, Bloch Erben, 1926–29. Ldr.d.Zt. mit
Goldprägung u. Goldschnitt auf 5 erhabenen (unechten)
Bünden); sign.: Theodor Mümmler, Wien VI, Mollardgasse
85. 300,–
Die beiden Autoren waren echte Wiener (geb. 1880 bzw. 1881) und überwiegend als Wiener Lustspieldichter bekannt. – Mit langer eh. Widmung
Bernauers an den Mitautor „Rudi“ Oesterreicher, dat. 1930. Enthält (jwls. „unverkäufliches Manuskript“: Der Garten Eden; Das zweite Leben; Das Geld auf
der Straße; Sowie als Typoskript: Das Konto X. – Etw. gebräunt u. teils fleckig,
mehrere Korrekturen.
31
Stand 28
Librairie Le Cadratin
Estelle Hassenforder
Alexandre Steger
Hildegard und Rosa Monzel. Zwei unveröffentlichte Bücher für Kinder, beide 1946 herausgegeben.
– Illustrationen zu Andersen’s Märchen. Ein Portfolio mit
13 Farbzeichnungen; Format 15 × 20 cm mit Signatur Rosa
Monzel, Sao Paulo, 1957 auf der Rückseite. 14 kleine Zeichnungen in Schwarz; Format 7,5 × 15 cm. 2.200,–
– Die Frohe Botschaft. Titelblatt, 39 S. mit 23 teils ganzseitigen Zeichnungen. Format 30 × 34 cm. 1.800,–
9, impasse du Vendredi Saint
68100 Mulhouse, France
Tel.: +33 (0)6 13762313
E-Mail: [email protected]
www.alsatique.fr
Wir denken, dass es sich um das persönliche Notizbuch eines Stechers handelt, in dem er seine Arbeiten festhielt.
Sachsen. Keepsake von Frédérique Auguste Marie Crecence
de Miltitz. „De son cousin pour ses 20 ans le 12 ami 1835“,
„Souvenirs de mon beau pays“. Zwei handgeschriebenen
Seiten, Titeln und ein Gedicht, 51 kleine Landschaftstiche
von Sachsen und zwei Originalzeichnungen von der Familie
Miltitz Schloss Schaffenberg vom Carl Pescheck. 1.000,–
Autorinnen von Dornröschen und Frau Holle.
Das Schloss Schaffenberg war eine Zentrum der Romantik in welchen sich
Novalis und Körner besuchten. Es wurde gemalt von Oehme, Caspar David
Friedrich… Schöner Maroquin-Band aus der Zeit.
Notizbuch eines Stecher. Kleiner Band in octavo, mit
mehr als 1100 Zeichnungen oder Stichen, die meisten von der­
selben Hand. Sie stammen vom Ende des
18. Jhdts. 2.500,–
Plan de Kehl. Grosse Zeichnung, Format 40 × 60 cm auf
einem Blatt von 46 × 69 cm auf Leinen. Der Plan ist vom
Anfang des 17. Jhdt., als Kehl zur freien Stadt Strasbourg
kam. 1.200,–
32
Bossuet. Liber Psalmorum. Lugduni, Anisson, Posuel, Rigaud, 1691. In octavo, 626 S., ein Kupferstich in Titelblatt.
Kostbares Exemplar des Regenten „ Philippe d’Orléans (1674–
1723), mit einem Maroquin-Band mit Wappen. 4.000,–
Der dritte bekannte Einband: ein Exemplar mit Wappen von Bossuet wurde
Pie XII als Geschenk vom französischen Präsidenten überreicht. Ein Exemplar
mit Wappen vom Dauphin findet sich im Katalog vom Antiquariat Sourget
n°2 1989 n°108.
Jean Frédéric Oberlin (1740–1826). Ein Blatt vom pädagogischen Herbarium für die Erziehung der Schüler von Waldersbach (Ban de la Roche, Elsass), ca. 1780. 400,–
Tinten-Abdruck der Pflanze. Handschriftliche Beschreibung der Eigenschaften
der Planze von Oberlin.
Saint-Augustin. La Cité de Dieu, Paris, Michel Sonnius,
1584. in Folio, 1 Bll., 70 S. + 814 S. Prächtiger MaroquinBand aus der Zeit in einfachem dekorlosen Stil mit nicht
identifiziertem Monogramm im Zentrum. 6.500,–
Stanislas Stückgold (1868–1933). Polnischer Maler, Freund
von Apollinaire, Salmon, Picasso, hat Freud und Einstein
porträtiert. 3.500,–
Konvolut von Zeichnungen und Dokumenten. Ein grosses Aquarell, Docker auf
einer Leiter, Format 25 × 42 cm. Zwei Austellungskataloge von Gurlitt (1929)
und Bernheim-Jeune (1933) und maschingeschriebener Text der Austellung
Bernheim von Elisabeth Stückgold. 7 kleine Tintenzeichnungen, eine kleine
Guache und eine Notizbuch mit Skizzen aus der Pariser Periode (ca.1905).
Eine Seite des Notizbuchs mit dem Namen und der Adresse von Picasso au
Bateau Lavoir. Sicherlich von der Hand Picassos.
33
Stand 50
Antiquariat carpe diem
Monika Grevers
Öffnungszeiten:Di., Do. und Fr. 10 - 13.30 Uhr, 15 - 19 Uhr;
Sa. 10 - 16 Uhr
Schwerpunkte: Literatur, Philosophie, illustr. Bücher, Kunst
Baker, Joséphine / Worm, Piet. Die Regenbogen-Kinder.
ein buch von piet worm. text von Joséphine Baker unter
Mitwirkung von Jo Bouillon. Emmerich, Mulder-Verlag o.J.
(um 1955). 4°, nicht paginiert (30 Blätter) mit farbigen Illustrationen von Piet Worm. Farbig illustrierter Orig.Pappband
mit illustrierten Vorsätzen und OSU. 240,–
Von Joséphine Baker handsigniert. Beiliegendes Programmheft einer Tournee
‚Kurt Collien präsentiert: Joséphine Baker und Peter Kreuder‘. Mit handschriftlicher Widmung von Peter Kreuder. – Schutzumschlag mit teils geklebten
Randeinrissen, Ecken und Kapitale leicht bestoßen, vorderer Innendeckel
und Vorsatz unten mit aufgeklebtem Papierfetzen, papierbedingt schwach gebräunt. Schönes Exemplar.
Reinhart, Verena. ’s Märli vom Hansli und vom Gretli.
Zürich, Waldmann [1922]. Kl. 8°, 20 Seiten, Titel im Zweifarbendruck (schwarz/rot) und 1 roten Initiale, 9 farbige
Orig.Lithographien (davon 1 auf dem Deckel) und 1 s/w.
Abbildung. Farbig illustrierter Orig.Halbleinen. 300,–
Erste und einzige Ausgabe in Schwyzerdütsch. – Einband leicht fleckig, Ecken
bestoßen und teils abgeschabt, Rücken an der Klammerbindung mit kleinen
Löchlein, Seiten teils leicht braunfleckig, 1 Abbildung teils mit Rotstift angemalt.
Niederbruch 22 / Ecke Wesemannstraße
46397 Bocholt
Tel.: +49 (0)2871 2421150
Fax: +49 (0)2871 2421152
E-Mail: [email protected]
www.antiquariat-carpediem.de
Blaue Reiter. München u.a., Prestel 2008. 4°, 140 Seiten mit
2 Farbholzschnitten, 141 Abbildungen, darunter 4 farbige Tafeln, 3 Musikbeilagen und 9 Seiten Anzeigenteil. / 117 Seiten
mit Titelbild und 31, darunter 8 farbigen Abbildungen (Photos, teils farbige Zeichnungen, Faksimiles etc.). Orig.Ganzleder mit goldgeprägter Deckelillustration nach Kandinsky,
goldgeprägtem Rückentitel und Kopfgoldschnitt / Orig.Pappband im illustrierten Orig.Schuber. 480,–
Einmalige numerierte Faksimile-Auflage 162/320 (Gesamtauflage 350). Der
Begleitband mit Anmerkungen sowie Übersetzung ins Englische, Französische
und Russische. Tadelloses Exemplar.
Picasso, Pablo. Linolschnitte. Einleitung Wilhelm Boeck.
Stuttgart, Hatje 1962. 2°quer, XIII Seiten Text, 45 reproduzierte Farblinolschnitte. Illustrierter Orig.Leinen im illustrierten Orig.Halbleinen-Schuber. 1.300,–
Die meist mehrfarbigen Linolschnitte entstanden 1959 und haben häufig den
Stierkampf zum Thema. – Schuber leicht fleckig und berieben, Seitenränder
papierbedingt schwach gebräunt. Sehr schönes Exemplar.
Goya, Francisco. Caprichos. 83 getreue Nachbildungen in
Kupfertiefdruck. Mit einem Geleitwort von Valerian von
Loga. München, Hugo Schmidt 1922. 4°, 5 Blätter, 83 Tafeln
(auf unbeschnittenem Bütten) mit Seidenhemdchen. Orig.
Halbpergament mit reicher Rückenvergoldung und Kopfgoldschnitt. 1.500,–
Numerierte Gravüren-Ausgabe 165/500. Goyas berühmter Radierungszyklus,
den er ursprünglich Idioma Universal (Weltsprache) betitelte, wurde bereits
1918 vom selben Verlag im Lichtdruckverfahren publiziert. – Einband leicht
berieben, Vorsätze gering stockfleckig. Frisches Exemplar dieser buchkünstlerisch hochwertigen Ausgabe.
Goya, Francisco. Los Desastres de la Guerra. 82 FaksimileWiedergaben in Kupfertiefdruck nach den Vorzugsdrucken
des Kupferstichkabinetts in Berlin. Herausgegeben von Hugo
Kehrer. München, Hugo Schmidt 1921. 4°, 13 Seiten, 82 Tafeln
(auf unbeschnittenem Bütten) mit Seidenhemdchen. Orig.
Halbpergament auf 5 unechten Bünden mit Goldprägung und
Kopfgoldschnitt. 1.500,–
Einmalige numerierte Faksimile-Ausgabe 141/500. Goyas weltberühmter Radierzyklus der Schrecknisse des Krieges in Originalgröße wiedergegeben. –
Einband leicht fleckig und berieben, die Seidenhemdchen vereinzelt mit Knickspuren. Frisches Exemplar dieser buchkünstlerisch hochwertigen Ausgabe.
Kandinsky, Wassily / Marc, Franz (Hrsg.). Der Blaue Reiter.
Faksimile nach dem Exemplar Nr. 8 (von 10) der Museumsausgabe aus dem Besitz der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München 1912. / Hoberg, Annegret. Der Almanach Der
34
Cervantes Saavedra, Miguel de. Don Quijote. Illustriert von
Eberhard Schlotter. 4 Bände. Altea, Rafael Art Gallery 1983.
4°, 292; 265; 265; 325 Seiten mit 160 Farb-Radierungen und
186 s/w. Vignetten sowie 1 beiliegenden, signierten Orig.
Radierung ‚Olivenbäume in der südlichen Mancha‘. Orig.
Halbpergament mit goldgeprägten Rücken in 2 Orig.LeinenSchubern. 580,–
= Rafael Art Gallery (Altea). Bibliophile Drucke; erste Publikation. Numeriertes Exemplar der einmaligen Auflage 388/2000, vom Künstler im Impressum
handsigniert. Faksimilierter Text der Übersetzung von Ludwig Tieck, Berlin
1830–32. Die Lithographien der Farbtafeln wurden von der Edition Rembrandt
(Alicante und Madrid) übernommen. Der Druck erfolgte bei der Süddeutschen
Verlagsanstalt und Druckerei GmbH in Ludwigsburg. Das Layout besorgte Uwe
Kraus, Murr a. d. Murr. – Schuber des 3./4. Bandes minimal fleckig. Sonst
tadelloses Exemplar.
Char, René. Auf das Wohl der Schlange. Aus dem Französischen übertragen von Jean-Pierre Wilhelm. Heidelberg, Profile 1955. 8°, 35 Seiten mit 3 Vignetten (Orig.Lithographien)
von Joan Miró und 1 Faksimile. Orig.Karton. 600,–
Erste deutsche Ausgabe, herausgegeben und typographisch gestaltet von Christoph Schwerin. Nur in einer sehr kleinen Auflage von insgesamt 64 Exemplaren erschienen, wovon 58 in den Handel gelangten. Vorliegendes Exemplar
trägt die Nummer 40. – Einband leicht bestoßen, berieben und mit leichten
Knickspuren, minimal fleckig. Namenseintrag auf Vorsatz. Gutes Exemplar.
Goll, Claire. Lyrische Films. Gedichte. Basel/Leipzig,
Rhein-Verlag 1922. Gr. 8°, 58 Seiten. Orig.Pappband mit (festgeklebtem) illustrierten OSU. 350,–
Erste Ausgabe WG 9, nicht bei Hack. Enthält auch ‚Tagebuch eines Pferdes‘.
– Schutzumschlag mit kleinen Randein- und -ausrissen, leicht fleckig und
gebräunt, Seiten papierbedingt gebräunt, 2 Seiten mit kleinem Fleck.
Kalewala. das National-Epos der Finnen. Nach der zweiten
Ausgabe ins Deutsche übertragen von Anton Schiefner. Nach
dem zu Helsingfors im Jahre 1852 erschienenen Druck bearbeitet und durch Anmerkungen und ein Nachwort ergänzt
von Martin Buber. München, Georg Müller 1914. 4°, VIII, 482
Seiten (auf van Gelder-Bütten), Titel im roten Schmuckrahmen. Blindgeprägter Orig.Ganzlederband mit marmorierten
Vorsätzen. 300,–
Numeriertes Exemplar der Vorzugsausgabe 11/100 (Gesamtauflage 1600). Bei
Poeschel & Trepte, Leipzig in der Weißfraktur gedruckt. Typographie und Einband von E. R. Weiß. – Einband leicht fleckig und minimal berieben, Ecken
unwesentlich bestoßen. Sehr schönes Exemplar.
Kippenberger, Martin / Oehlen, Albert. Gedichte. Band 1
(von 2). Berlin, Rainer Verlag 1984. Kl. 8°, 69 Seiten mit Titelbild. Orig.Karton. 220,–
Erste Ausgabe, in einer Auflage von 1000 Exemplaren erschienen. – Ecken
und Kanten berieben.
Quadflieg, Roswitha. Traumalphabet. Ein Schrift-BilderBuch, das dreizehn wirklich geträumte Träume von Einem
Pharao, Nebukadnezar, Christian Rosenkreutz, Philipp Otto
Runge, Bettina von Arnim, Justinus Kerner, Kaspar Hauser,
Carl Gustav Jung, Heinrich Wolfgang Seidel, Franz Kafka,
Georg Heym, Emil Barth, Eugene Ionesco in dreizehn Bildern und verschiedensten Schriften von A – Z geordnet
auf sechzig Seiten sichtbar macht. Nachgeträumt und festgehalten von Roswitha Quadflieg in den Jahren 1985/86.
Hamburg, Raamin-Presse 1986. 4°, 61 Seiten (auf Bütten,
Blockbuch) mit 26 typographischen Bildern und 13 farbigen
Orig.Graphiken (Holzschnitt, Kunstharz und Linolschnitt)
von Roswitha Quadflieg. Blindgeprägtes Orig.Kalbleder von
Christian Zwang, Hamburg mit Schutzpapier im Orig.Schuber. 1.400,–
= 15. Druck der Raamin-Presse. Numeriertes Exemplar 185/195 (Gesamtauflage 200), von Roswitha Quadflieg im Impressum handsigniert. Auswahl, Gestaltung, Handsatz und Druck der Texte und Schriftbilder sowie der Graphiken
von Roswitha Quadflieg. – Schuber gering lichtrandig und berieben. Rücken
gering verblichen. Sehr schönes Exemplar.
Rilke, Rainer Maria. Sämtliche Werke. Herausgegeben vom
Rilke-Archiv. In Verbindung mit Ruth Sieber-Rilke, besorgt
durch Ernst Zinn. Mit Anmerkungen und Nachwort des He-
rausgebers. Mischauflage / 1.-12. Tsd. 6 Bände. Frankfurt/M.,
Insel 1966–84. 8°, 879; 960; 977; 1119; 699 Seiten; Seite
705–1635 (Dünndruck). Hellbraune Orig.Kalblederbände
mit blindgeprägtem Monogramm auf Vorderdeckel, Blindprägung am Rücken und goldgeprägten blauen Lederrückenschildern. 480,–
Vgl. Sarkowski 1296. Band 1: Gedichte erster Teil. Band 2: Gedichte zweiter Teil. Band 3: Jugendgedichte. Band 4: Frühe Erzählungen und Dramen.
Band 5: Worpswede. Rodin. Aufsätze. Band 6: Malte Laurids Brigge. Prosa
1906–1926. – Einbände teils unwesentlich lichtrandig und minimal berieben,
Rücken leicht verblichen, Rücken der letzten 3 Bände mit leichter Kratzspur.
Sehr schöne Ausgabe.
Trakl, Georg. Gedichte. Leipzig, Kurt Wolff [1917]. 8°, 72 Seiten. Schwarzer Orig.Karton mit grünem Titelschild. 160,–
= Der jüngste Tag; Bd. 7/8. Zweiter Druck, Raabe 304,3. Besitzeintrag „Ernst
Freud Mai 1918“ auf Vorsatz (Sohn von Sigmund Freud, der 1892–1970 lebte).
VSD-Stempel auf Titel. – Einband minimal fleckig und besoßen, Kapital gering
eingerissen, Hinterdeckel leicht berieben, Innenfalze oben leicht gelöst, Seite
5/6 oben mit 2 Knickfalten eingebunden, papierbedingt leicht gebräunt.
Trakl, Georg. gesang des abgeschiedenen. traum und umnachtung. aus sebastian im traum. hamburg, raamin-presse
1980. 4°, 49 Seiten (auf Bütten) mit 14 farbigen Orig.Kunstharzgraphiken von Roswitha Quadflieg. Geprägter Orig.Pappband (Handbütten) von Christian Zwang, Hamburg im Orig.
Schuber. 1.100,–
= 11. druck der raamin-presse. Numeriertes Exemplar 88/120 (Gesamtauflage
125), im Impressum von der Künstlerin handsigniert. Gestaltung, Handsatz
in der Nicolas Cochin und Druck von Roswitha Quadflieg. – Sehr schönes
Exemplar.
Horstschulze, Mary – Celan, Paul. Sprachgitter. 4.-6. Tsd.
Frankfurt/M., S. Fischer 1961. 8°, 67 Seiten. Weißer Kalblederband mit montierten grau-grünlichen sowie braunen Lederstücken in gefütterter Leinenkassette mit goldgeprägtem
Rückenschild. 800,–
Signierter Meistereinband der mehrfach (u.a. mit dem Prix Bonet, Ascona)
ausgezeichneten Buchkünstlerin Mary Horstschulze. – Die Leinenkassette
leicht fleckig und berieben, Einband leicht berieben. Schönes Exemplar.
Papier – Goto, Seikichiro. Japanese Hand-Made Paper. Japanese Paper and Paper-Making. Vol. I: Northeastern Japan.
Vol. II: Western Japan. Translated into English by Iwao Matsuhara. 2 Bände. [Tokyo], Bijutsu Shuppan-Sha 1958–60.
2°, nicht paginiert (197; 150 Seiten auf handgeschöpftem
Japanpapier, Blockbuch) mit zahlreichen montierten, teils
farbigen Holzschnitten, Textabbildungen und vielen montierten Papiermustern. Illustrierte Orig.Broschuren in Blockbuchbindung in Orig.Mappe mit blindgeprägtem goldenen
Deckeltitel. 2.400,–
Aufwendiges, zweisprachiges (englisch/japanisches) Werk über Papierherstellung in Japan, nur in einer kleinen Auflage (200 Exemplaren?) erschienen. – Papprücken der Mappe lose,
der andere fehlt, Pappdeckel fleckig,
bestoßen und beschabt. Die illustrierten Einbände leicht gebräunt und
berieben, Schnitt des 1. Bandes gering
stockfleckig, vereinzelt unwesentlich
fleckig. Eingeklebte Buchhändlermarke des English Book Store, New
Delhi. Abgesehen von der Mappe
schönes Exemplar.
35
Stand 45
Enotria Antiqua
Inh. Dott. med. Sergio Crescenti
Via Pantano 15, I-98030 Moio Alcantara (ME)
Tel. Italien: +39 33 85042760
Im Tälchen 19, 66606 St. Wendel, Deutschland
Tel. Deutschland: +49 (0)6851 8060752
E-Mail: [email protected]
Siciliae sacrae, Sicilia sacra, Sicily. Frontispiz mit Darstellung von Heiligen und der Insel Sizilien. Kupferstich,
21,6 × 33,9 cm. Amsterdam P. Van der Aa, 1723. 500,–
Germany, Deutschland. Karikatur in Form einer Frau.
Altkolorierte Lithographie, 20,5 × 26,6 cm. London, Vincent
Brooks, 1869. 330,–
Nicht bei La Gumina und nicht bei Spagnolo.
Allemagne,
Deutschland. Allegorie. Kupferstich,
18,7 × 27,9 cm. Paris und Rom , H. Bonnart ou Coq – N. Billy,
ca. 1695. 300,–
36
L’Asie – Asien. Allegorie. Kupferstich. 18,6 × 27,5 cm. Paris
und Rom, H. Bonnart ou Coq – N – Billy, ca 1695. 350,–
Temple de memoire – Chronologie des Femmes celebres
de toute la terre depuis la creation jusqu´a nos jour. Berühmte Frauen der menschlischen Geschichte. Lithographie,
49 × 62,6 cm. Lyon, J.B. Gadola – N. Thomas, nach 1824.
Restaurierungen und kleine Defekte. 350,–
Karte von Europa im Jahre 1870. Altkolorierte Lithographie
24,5 × 38,5 cm. Hamburg, Hadol – Fuchs 1914. 1.200,–
Darstellung Deutschland in Form eine Frau mit Fahne.
Ölgemälde 23,5 × 28,8 cm. Anonym. Ca. 1870. 780,–
Son altesse la Femme. Paris, chez Qeuntin, Octave
Uzanne, 1885. XII, 312 Seiten mit Abbildungen im Text und
auf n.p. Farbtafeln. 4to. Halblederband. 500,–
Satirische Landkarte.
37
Stand 30
Antiquariat
Jürgen Fetzer
Avantgarde – China – Japan
Erstausgaben – Kunst 20. Jahrhundert
Bogenstraße 1
71634 Ludwigsburg
Tel.: +49 (0)7141 929986
Fax: +49 (0)7141 929953
E-Mail: [email protected]
www.antiquariat-fetzer.de
Literatur – Kunst
Max Ernst
Benn, Gottfried (dt. Schriftsteller 1886–1956). Brief (Schreibmaschine) mit eigenhändiger Datierung 9.II [Febr.].29 und
Unterschrift sowie eigenhändigen, handschriftlichen Verbesserungen und Ergänzungen. 23/22 cm. 1 Seite. 2 mal gefaltet.
Linke, obere Ecke mit Rostspuren einer Büroklammer, 1 Falz
mit kleinen Einrissen, 1 Ecke mit Eselsohr, rechte obere Ecke
mit zwei Datumstempeln. 1.480,–
Carroll, Lewis: The hunting of the snark – Die Jagd nach
dem Schnark. An anagony in eight fits – Anagonie in acht
Krämpfen. Mit 12, davon 11 farbigen, Lithographien und 10
weiß auf schwarz gedruckte Lithographien von Max Ernst.
(Stgt), Manus Presse, 1968. 33/26 cm. 2 Bl., 100 S., 2 Bl.
Lose Bogen in ill. OLeinenmappe in Leinenschuber. Wenige
Textblätter in der unteren Ecke mit angedeuteter Druckstelle
(wohl vom Druck), sonst sehr schön. 3.400,–
Mit dem gedruckten Briefkopf: Dr. Med. Gottfried Benn Berlin SW61 BelleAlliance-Str. 12. Telefon: F 5 Bergmann 4356. * An die Weltkriegsbücherei,
Stuttgart. Ablehnende Antwort auf eine Anfrage zur Mitarbeit, bietet einen
Aufsatz zur Veröffentlichung an.
Beuys, Josef: Zeichnungen. Zu den beiden 1965 wiederentdeckten Skizzenbüchern ‚Codices Madrid‘ von Leonardo da
Vinci. Nachwort: Götz Adriani. Mit 106 Grano-Lithografien
und einer lose beiliegenden, signierten Lithografie. (Stgt),
Manus Presse 1975. 23,5/17 cm. 154,4 am Innensteg perforierte S. OHalbleinen mit montiertem Rückenschildchen in
unbedrucktem Schuber. 1.200,–
Erste Ausgabe. Exemplar e.a./IV aus der Ausgabe B (900 Exemplare, gesamt
1000 Ex.)mit einer signierten Lithographie auf einem lose beiliegenden Faltblatt. Die Grafiken wechselten nach 100 Exemplaren, hier mit der Lithographie: ‚Weg zum Moor‘.
DDR-Künstlerbücher
– Vielfalt. 12 russische Gedichte aus der Sowjetunion. Nachdichtung und Nachwort: Werner Günzerodt. Mit farbigen
Siebdrucken von Rainer Herold. Buchgestaltung: Kurt Stein.
Lpz., Hochschule für Buchkunst und Graphik, 1971. 25/21,5
cm. Leporello mit nach oben und unten ausfaltbaren Tafeln.
Farb. ill. OLeinen in OHalbleinenschuber. 500,–
Exemplar einer kleinen Auflage. * Im Impressum von Rainer Herold signiert.
Gedichte u.a. von Fjodorow, Roshdestwenski, Poshenjan, Shariw, Block, Swetlow und Winokurow
– Die verbrannte Taube. Zwölf jüdische Gedichte. Nachdichtung und Nachwort: Werner Günzerodt. Mit 14 z.T.
farbigen Radierungen von Rainer Herold. Buchgestaltung
und Bindung: Kurt Stein. Lpz. Hochschule für Buchkunst
und Graphik, 1968. 4°. 46 ungez. DoppelS. OPergament
mit Rückentitel in OPappschuber mit Blindprägung. Blockbuch. Hinterer Deckel wohl durch den Schuber an einer
Stelle etwas verfärbt. Schuber minimal gebraucht, sonst sehr
schön. 650,–
Eins von 50 Exemplaren, im Impressum von Rainer Herold signiert. Gedichte
u.a. von Dowid (David) Sfard und Mordefei Gebirtig
38
Erste Ausgabe. Eins von 97 (Gesamt 130) num. und im Impressum von Max
Ernst signierten Exemplaren.
HAP Grieshaber: Umfangreiche Sammlung, bestehend aus 4
handschriftlichen, illustrierten Briefen, einem weiteren handschriftlichen Brief mit einem beiliegenden Farbholzschnitt in
2 Varianten, einer handschriftlichen Postkarte, 3 Kunstblättern (davon 1 Holzschnitt) mit handschriftlichen Grüßen, 7
signierten und 6 unsignierten Holzschnitten, 3 Plakaten (1
davon signiert) sowie ca. 127 Veröffentlichungen von und
zu Grieshaber (Eigenständige Veröffentlichungen, Illustrierte
Bücher, Ausstellungskataloge, Monografien), darunter ‚Affen
und Alphabete‘ in der Vorzugsausgabe, die vollständige Serie
vom ‚Engel der Geschichte‘, Der Totentanz, Der Rhein, Die
rauhe Alb, Winter 65/66, die zwei Bände Werkverzeichnis
der Grafik u.a. 22.500,–
Schöne Sammlung, ganz überwiegend gute bis sehr gute Zustände. 1 Brief auf
Transparentpapier mit Einrissen im Rand, 1 Plakat mit kleinen Schäden am
Rand, 1 Holzschnitt mit kleiner Fehlstelle im Rand. Mit kleineren Beigaben.
Einige Bände enthalten von Grieshaber signierte Holzschnitte, 5 Bände enthalten Signaturen/Widmungen von Margarete Hannsmann.
Genaue Auflistung mit detaillierten Beschreibungen auf Anfrage.
Gutbrod, Walter (Deutscher Maler 1908–1998 Zuffenhausen/Ludwigsburg). [Küstenlandschaft], Ölmalerei auf
Pergamentpapier. 1978. Ca. 15/42 cm. Montiert hinter einfachem Passepartout. 280,–
Nicht bezeichnet, rechts unten in Notenform signiert und datiert. Aus dem
Nachlass. Studierte an der Stuttgarter Akademie bei den Professoren Spiegel, Breyer, Habich und Graf. Vertreten in der Staatsgalerie Stuttgart und im
Städtischen Museum Ludwigsburg. Literatur: Allgemeines Künstler-Lexikon,
Schwäbisches Malerlexikon.
Gutbbrod, Walter. [Winterlicher Wald]. Ölmalerei auf Pergamentpapier. 1981. Ca. 42/30. cm. 280,–
Nicht bezeichnet, rechts unten in Notenform signiert und datiert. Aus dem
Nachlass.
39
Juniperuspresse (Stuttgart)
– Novalis: Hymnen an die Nacht. Stgt, Württembergische
staatliche Kunstgewerbeschule, 1921. 8°. 36 ungez. S. incl.
Vorsatz (Rodenberg nennt 29 S.) OPappband. Rücken am
Kopf mit kleiner Fehlstelle, Einband und Papier zeitbedingt
etwas vergilbt. 100,–
Erste Ausgabe, eins von nur 100 num. Exemplaren (Rodenberg nennt 2 mal
100 Exemplare, das geht aber aus dem vorliegenden Band nicht hervor.) =
Dritter Druck der Juniperuspresse. * Die Presse wurde von Friedrich Hermann
und Ernst Schneidler unter Beteiligung von Walther Veith u.a. von 1921–1925
in den Werkstätten der Württembergischen Staatlichen Kunstschule betrieben und brachte es auf 15 (Klingspor Museum), oder 13 (Rodenberg) Titel,
dazu erschienen noch einige Schülerarbeiten als Privatdrucke. „ Die bis jetzt
erschienenen Drucke legen durch ihre schlicht künstlerische und technisch
sachgemäße Form Zeugnis von dem bedeutenden Können der jungen Presse
ab. Es sind keine „Luxusdrucke“, sie bekunden viel mehr in der geschlossenen, jedes überflüssiges Beiwerk verschmähenden Satzanordnung den einheitlichen Willen der an ihrer Herstellung beteiligten Künstler, etwas zu schaffen,
das Anspruch darauf erhebt, bei den wahren Buchfreunden Beachtung zu
finden“ (Rodenberg).
Imre Reiner
– Gorki, Maxim: Die Geschichte eines Verbrechers. Aus dem
Russischen von Korfiz Holm. Mit 6 ganzseitigen, expressionistischen, Holzschnitten von Emmerich Reiner [= Imre
Reiner, eines der frühesten von ihm illustrierten Bücher. Er
war als Student an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart und
hatte dort auch eine Einzelausstellung in der Galerie Schaller]. Stgt, Hoffmann, 1922. 31,3/23,6 cm. 40,2 S. OPappband
mit Kleisterpapierbezug. Rücken etwas beschädigt, Bezug
dort mit kleinen Fehlstellen. Druck auf Bütten. 460,–
Erste Ausgabe, eins von nur 100 num. Exemplaren. Rodenberg nennt auch
hier zwei Auflagen mit jeweils 100 Exemplaren, das ist aber aus dem Buch
nicht ersichtlich. = Vierter Druck der Juniperuspresse. OT: Istorija odnogo
prestuplenija.
– Kleist, Heinrich von: Über das Marionettentheater. Eine
Erzählung. Stgt, Hoffmann, 1923. 4°. 2,9,1 S. OKarton mit
Umschlag, dieser mit geprägtem Signet. Einband und Papier
gering vergilbt. 125,–
Erste Auflage, Nummer 1 von 220 num. Exemplaren, von denen 200 Exemplare als Beilage zum 6. Druck (H. v. Kleist, Penthesilen) in den Buchhandel
kamen. = 5. Druck der Juniperuspresse.
– Kleist, Heinrich von: Penthesilea. Ein Trauerspiel. Stgt,
Hoffmann, 1923. 4°. 8,146,2 S. Roter O?Leder auf 5 Bünden
mit Rücken- und Kantenvergoldung. Kopfgoldschnitt. Vorderdeckel mit kleiner Verfärbung, hinterer Deckel in unteren
Rand mit winzigem Löchlein. Fl. Vorsätze mit gebräuntem
Streifen im Rand (leimschattig). 450,–
Erste Auflage, Nummer 1 von 220 num. Exemplaren, von denen 200 Exemplare mit einer Beilage (Kleist, Über das Marionettentheater) in den Buchhandel kamen. = 6. Druck der Juniperuspresse. * Ausgeliefert wurde durch
den Hoffmann Verlag in Stuttgart, mit dessen Exlibris auf dem vorderen Innendeckel.
Jakob Merz
Veith, J[ohann] Wilhelm: Notizen aus dem Leben von
Jakob Merz, Mahler und Kupferäzer durch seinen Freund J.
Wilhelm Veith, Pfarrer in Andelfingen. Mit einem gestochenen Porträt von Johann Heinrich Lips nach einem Selbstbild40
nis von Jakob Merz als Titelbild und einer radierten Titelvignette von Johann Heinrich Meyer nach Johann Georg Ott.
Tübingen, J. G. Cotta’sche Buchhandlung, 1810. 8°. 2,176 S.
Etwas späterer, einfacher Halbleinen mit den Resten eines
handschriftlich beschrifteten Rückenschildchens. Deckel mit
Marmorpapierbezug, gesprenkelter Schnitt. Titel und Porträt
etwas stockfleckig, sonst schön. 400,–
Sehr seltene Erste Ausgabe. * Der Schweizer Jakob Merz (1783–1807) erhielt
Unterricht bei Lips in Zürich und seine weitere Ausbildung in Wien an der
Akademie bei Fugger, gefördert von Freunden und Gönnern. Durch seine
außerordentliche Begabung gewann er die Gunst des Habsburgischen Adels.
Neben den Texten von Veith (u.a. mit einem langen Gedicht: Jakobsfest in
Buch 1805) enthält der Band auch Briefe von Merz und ein Verzeichnis der
radierten und gestochenen Blätter am Schluss.
Volker Sammet: Sammlung von 16 Veröffentlichungen (Ausstellungskataloge, illustrierte Bücher) von und zu Volker
Sammet. Oft mit längeren Widmungen, farbigen Zeichnungen, oder signierten Grafiken des Künstlers als Beilagen.
Darunter 6 von Sammet illustrierte Veröffentlichungen der
Staatsoper München und aus der Aldus-Presse den Band
von Horst Locher, ‚Über Kunst und Kunstsammeln‘ mit 5
signierten Radierungen, sowie eine umfangreiche Sammlung von Einladungskarten, Neujahrs- und sonstige Grüße,
darunter 22 z.T. kolorierte, signierte Radierungen, oft mit
umfangreichen handschriftlichen Ergänzungen (Widmungen) und kleinen Zeichnungen. Ganz überwiegend sehr gut
erhalten. 3.800,–
* Schöne, über die Jahre entstandene, Sammlung von Gelegenheitsarbeiten
des in Stuttgart geborenen und in Plochingen lebenden Schülers von Gunther
Böhmer. Mit weiteren Beilagen. – Ausführliche Liste auf Anforderung.
Hans-Joachim Walch
Goethe, Der Mann von fünfzig Jahren. Mit neun Holzstichen von Hans-Joachim Walch. Nachwort: Regine Otto. Lpz.,
Insel-Verlag, 1971. 8°. 102,2 S. OPappband mit goldener Rückenprägung. Name auf Vorsatz, sonst sehr schön. 300,–
Erste Ausgabe (Erschien auch als IB 921). * Vorderes fl. Vorsatz mit mehrzeiliger, eigenhändiger Widmung des Künstlers mit Unterschrift, datiert:
28.12.71. – Es liegt bei: Unbezeichnete Holzstichserie des Künstlers. 15,6/11,5
cm. 10 Blätter mit 10 ganzseitigen Holzstichen auf Japan. 1. Blatt mit Bleistiftwidmung mit Unterschrift: Jochen? Walch, datiert 25.3.75. Die anderen 9
Blätter jeweils unten außerhalb der Darstellung von Walch signiert und datiert.
Japan
Brockhaus, Albert: Netsuke. Versuch einer Geschichte der
japanischen Schnitzkunst. Mit 272 Textabbildungen und 53
durch vielseitig gestaltete, bedruckte Seidenhemdchen geschützte, herrlichen Farbtafeln. Lpz. Brockhaus, 1905. 4°.
XIV,482 S. OLeder mit Goldprägung. Schmuckvorsatz, Kopfgoldschnitt. Sehr schönes Exemplar. 1.500,–
Erste Ausgabe. * Im Anhang mit Register. Standardwerk. Erste und für lange
Zeit einzige Veröffentlichung diesen Umfangs zu diesem Thema. Mit einer
Künstlerliste (100 S.) und Beschreibung von über 1100 Objekten aus der eigenen Sammlung.
Collection Hayshi: Dessins, estamps, livres illustrés. Auktionskatalog, verzeichnet 1797 Lose. Bearbeitet und mit Vorwort von M. S. Bing. Mit einer gefalteten Farbtafel als Titelbild und 107 Tafeln (z.T. Heliogravüren), mit oft mehreren
Abbildungen, geschützt durch bedruckte Seidenhemdchen.
Paris, (Drouot), 1902. 4°. 287,1 S. Wohl etwas späteres Leinen
mit goldgeprägtem, montiertem Rückenschildchen. Titelbild
am Falz mit Einriss, 1 Seidenhemdchen mit Knitterspuren,
sonst sehr schönes Exemplar. 400,–
Erste Ausgabe. * Tadamasa Hayashi (1853–1906), ein japanischer Kunsthändler, der seit 1878 in Paris lebte und maßgeblich zur Verbreitung japanischer
Kunst in Europa beitrug, war 1900 verantwortlich für den Beitrag Japans auf
der Weltausstellung in Paris. Seine herausragende Sammlung wurde in 3 Auktionen bei Drouot versteigert. Hier der Teil mit japanischen Holzschnitten,
Zeichnungen und illustrierten Büchern. Im Anhang ein Künstlerregister.
Kotondo, Torii (1900–1976): Ame [Regen – [Porträt einer
Frau mit Regenschirm im Regen]]. Farbholzschnitt. Verlag:
Sakai Kawaguchi [1929]. 41/26 cm. (Darstellung) auf 46/30
cm (Papier). Guter Druck, gering ausgebleicht, durchgehend
etwas gebräunt durch längere Auflage auf schlechter Papierunterlage im Rahmen. Im oberen Bereich mittig mit leichter
Quetschfalte vom Druck. 2.900,–
* Signatur Kotondo ga. Siegel: Kotondo. Unten mittig mit blindgeprägtem Titel,
unten links mit blindgeprägtem Verlegersiegel, rückseitig rechts unten mit
blindgeprägtem Impressum und handschriftlicher Notiz. OAusgabe in kleiner
Auflage aus einer Serie mit herrlichen Frauen-Bildnissen.
Onchi, Kôshirô: Nihon no yûshû [Die Melancholie Japans].
Hrsg. und mit einem Nachwort von Sawada Ijirô. Mit einem
Beitrag von Ishii Tsuruzô, 3 Farbholzschnitten, 1 Farbtafel und
49 Illustrationen von K. Onchi. Tokyo, Ryûseikaku, Showa 30
[1955]. Kl. 8°. 120,2 Bl. Blockbuch. OLeder mit Rückenvergoldung und Kopfgoldschnitt. Gering berieben. 680,–
Erste Ausgabe. * Eins von 100 num. Exemplaren der Vorzugsausgabe. Erschien
kurz nach dem Tod des für die Mitte des 20. Jahrhunderts bedeutendsten japanischen Buchkünstlers und Grafikers. Enthält neben Entwürfen und Grafiken
auch einige Gedichte, Notizen zur Arbeit und sein Tagebuch 1953–1955. Text
japanisch! Zur herausragenden Bedeutung des Künstlers vergl.: Japanische
Buchillustration 1850–1985, dort ausführlich und mit mehreren Abbildungen
aus diesem Band (allerdings nicht die Vorzugsausgabe)
Shuntei, Miyagawa (1873–1914): Kodomo Fuzoku [Childrens
refinements]. Farbholzschnittserie. 1 doppelseitiges, farbiges
Titelblatt in Holzschnitt und 24 Farbholzschnitte. (Tokyo,
Matsuki Heikichi, 1896. 35,4/24,3 cm. 26 Bl. zwischen zwei
mit gemustertem Stoff bezogenen Deckeln. Vorderdeckel mit
montiertem Titelschildchen. Vorne mit gesprenkeltem Vorsatz. Vorderdeckel lose, Deckelbezug mit kleinen Schäden
am Rand. Blätter aufgezogen. 1.800,–
* Sehr guter Druck, leuchtende Farben, z.T. mit Silberauflage und Prägung.
Herrliche Holzschnittserie des Shuntei Miyagawa (1873–1914). Er gilt als
Meister der Darstellung schöner Frauen und von Kindern. In der vorliegenden Serie zeigt er in 24 Blättern Kinder, ganz überwiegend Mädchen, bei den
unterschiedlichsten Beschäftigungen. Sie spielen Fangen, Blinde Kuh, Ball,
Karten, Murmeln, Federball, sammeln Muscheln am Strand, falten Origami,
musizieren, stricken und beaufsichtigen kleinere Geschwister.
Toshikata, Mizuno (1866–1908): Imayo bijin [Schönheiten der Gegenwart]. Farbholzschnittserie. 1 doppelseitiges,
illustriertes Titelblatt in Farbholzschnitt und 12 doppelseitige
Farbholzschnitte. Tokyo, Akiyama Buemon (Kokkeido), um
1900. Doppelseitiges Leporello (etwas seltsame Faltung!) mit
13 doppelseitigen, montierten Farbholzschnitten und z.T.
Zwischenblättern. Zwischen mit gemustertem Stoff bezoge-
nen Deckeln. Vorderdeckel mit montiertem Titelschildchen.
Buchblock rundum mit Silberschnitt (etwas berieben). Vorderdeckel lose, Papier gering gebräunt, die Holzschnitte am
Falz z.T. mit minimalen Einrissen. 800,–
* Signatur: Oju Toshikata-e. Guter Druck, die Holzschnitte z.T. mit Silberauflage und Blindprägung. Der Schüler von Taiso Yoshitoshi und Watanabe
Shotei arbeitete auch als Porzellan-Maler und war bekannt für seine KriegsTriptychen und seine Serien von schönen Frauen und Mädchen.
Japanische Fotografie
[Tamamura, Kosaburo]: Japanese views and characters. Vol.
I-III, 3 Bände (alles). Mit zus. 72 handkolorierten Abbildungen nach Collotypien und mit Aquarellen auf den Einbänden
und Titelblättern. [Yokohama, Tamamura, 1910]. 16/22,8 cm.
Jeweils Titelblatt + 24 farbige Tafeln, dazwischen Schutzblätter. Farbig ill. OLeinenbände mit Aquarellen auf den Vorderund Hinterdeckeln. Schnurbindung. Deckel gering gebräunt,
Papier minimal vergilbt, Tafeln ganz leicht wellig. Schöne
Exemplare. 650,–
Erste Ausgabe, noch ohne Fotograf und Impressum. * Prächtige Fotoalben des
berühmten Fotografen. Band 1: Kyoto, Nara, Osaka, Kobe und Nagasaki. Band
2: Yokohama, Kamakura, Fuji und Nagoya. Band 3: Tokyo and Nikko. Neben
Ortsansichten werden auch Genre-Szenen gezeigt.
Japanisches Fotoalbum. Leporello mit 50 handkolorierten
Albumin-Abzügen. Japan, ca. 1895 14,8/20 cm. 25 aneinandergehängte Kartontafeln als Leporello mit 50 montierten,
handkolorierten Fotos 9,3/13,8 cm zwischen zwei illustrierten Lackdeckeln. Vorderdeckel mit Einlegearbeit. Goldschnitt
an den Ober- und Unterkanten. Deckel etwas bestoßen an
den Ecken und Kanten, eine Ecke mit kleiner Fehlstelle im
Lack, Rückendeckel mit Kratzern. Trägerkartons z.T. etwas
stockfleckig. 680,–
* Schönes Lackalbum. Die Fotos zeigen hauptsächlich Landschaften und Städteszenen, aber auch Frauen bei unterschiedlichen Tätigkeiten, darunter auch
eine Badeszene. Wenige Fotos etwas ausgebleicht.
Girls walking with an umbrella and latern. Japanische
Fotografie, handkolorierter Albumin-Abzug. Ca. 1895.
26/20,5 cm. Montiert auf einen Trägerkarton 31,7/23,7 cm.
Trägerkarton etwas wellig. Gelegentlich etwas stockfleckig.
Foto gering ausgebleicht. 125,–
Studioaufnahme eines unbekannten Fotografen. Zeigt zwei japanische Frauen
mit traditioneller Kleidung in ländlicher Kulisse.
Sammlung von 7 Fotografien japanischer Frauen. Handkolorierte Albumin-Abzüge. Ca. 1895. 13,5/9,3 cm. Nicht aufgezogen! Mit nur minimalen Gebrauchsspuren. 350,–
Schöne Studioaufnahmen eines unbekannten Fotografen. Zeigt die Frauen in
traditioneller Kleidung im Garten, oder bei häuslichen Tätigkeiten. Nicht ausgebleicht, in schönen Farben.
Abbildungen zu allen Objekten ab Januar auf:
www.antiquariat-fetzer.de
Gerne kaufe ich einzelne Bücher von Wert und ganze
Sammlungen aus den Gebieten:
Japan und China
Erstausgaben und Kunst 20. Jahrhundert
41
Stand 22
Antiquariat Dr. Reto Feurer
Literatur – Bibliophiles – Film/Fotografie
Karikatur/Cartoon/Bildergeschichte
Wanningerstraße 7
83119 Obing
Tel.: +49 (0)8624 1604
Fax: +49 (0)8624 876763
E-Mail: [email protected]
www.antiquariat-feurer.de
Anonym (Oettinger, Eduard Maria). Molla Lontez. Leipzig, Reclam jun., 1847, Kl.-8° (14,3 × 10,2 cm), 29 (3) S., mit
Titelillustration in Holzschnitt, OBrosch. mit Deckelrandverzierung. 450,–
Hayn-Gotendorf IX,414 – Märchenhafte Geschichte eines Findelkinds, das als
Tänzerin Donna Molla Lontez Karriere macht: aufgewachsen in der berüchtigten Posada „Zum heiligen Ludwig“ in Sevilla reüssiert sie nach Misserfolgen in
Paris schließlich in Ostasien mit dem „schönste(n) Bein auf Gottes Erdboden“
bei einem Duodezfürsten, dem „König der Pianisten“ namens Pst-Pst und dem
berühmtesten Porzellanmaler Japans; sie verdreht gar dem greisen, Ghaselen
dichtenden Kaiser den Kopf und steigt – resolut ihren Talisman, eine Reitgerte,
als Zepter schwingend – zu „Japans Pompadour“ auf, brennt aber zuletzt „mit
einem blutjungen japanesischen Schneidergesellen“ durch. Amüsante Satire
über die Tänzerin Lola Montez („Gräfin von Landsfeld“: 1818–1861) und deren
Beziehung zu König Ludwig I. von Bayern, die letzlich dessen Abdankung bei
Beginn der Märzrevolution (20.3.1848) mitverursachte. – Einband befleckt,
Rücken fachmännisch verstärkt, Inneres durchgehend stock- bzw. braunfleckig, insgesamt aber gutes Ex. dieser Rarität.
by Peter Beard. San Francisco, Chronicle Books, 1990, 4°
(30,5 × 23,2 cm), 260 S., mit (lt. Titel) über 220 Fotografien,
16 (recte 13/4 doppelseitige) Farbtafeln inkl. Frontispiz, 165
Abb./Zeichnungen und vielen Karten, (übergreifend) farbig
illustr. OKlappkarton. 500,–
1.A. im Rahmen der Chronicle Books (EA: 1973). – Mit aussergewöhnlicher hs.
Widmung von Peter Beard auf Vortitel mit Bezug auf den Buchtitel samt Abdruck seiner linken Hand – durchwegs unter Verwendung von Tierblut! „…..
To Albert with fond + elephantine memories all best as always Peter Beard Café
de Flore Dec. 6th, 1991 (with Bacon (i.e. Beards Freund Francis Bacon !!) + untoasted bread)“. – Gutes Ex., kleine Leimspur von entferntem Preis-Aufkleber
auf S.260 und Klappe des Hinterdeckels, Widmung teilweise etwas verwischt.
Borum, Andreas (1799–1853). OLithographie nach dem Gemälde „Colosseum“ von Carl Rottmann (1797–1850) im Folkwang-Museum Essen. 1828, Bild (39,2 × 55 cm) – gedruckt
von Jos(eph) Lacroix – unter braunem Schrägschnitt-Passepartout (56 × 70,5 cm) mit 2 (1 goldene) Fileten in verglastem
Holz-Rahmen (61,3 × 75,7 cm) mit doppeltem Goldrand und 2
Aufhängern. 500,–
Jahresgabe des Kunstvereins München. – Schöne Ansicht von „eine(m) der
besten Steinzeichner der ersten Hälfte des 19.Jahrh. Seine Lithographien zeichnen sich „durch ein sehr gleichmäßiges Korn, durch zarte Mezzotinten und
klare Schatten“ aus.“ (Thieme-Becker IV,380).
Beard, Peter – Graham, Alistair. Eyelids of Morning. The
Mingled Destinies of Crocodiles and Men. Being a Description of The Origins, History, and Prospects of Lake Rudolf Its
Peoples, Deserts, Rivers, Mountains and Weather. A Narrative of Our Investigations into The Natural History, Habits,
and Mode of Life of the Fearsome Nyle Crocodyle, most Formidable of Reptiles, The Legendary Leviathan…..A full descriptive Account by Alistair Graham and Divers Illustrations
42
Brede, Arnold. Dresden im Zeichen des Konzernhimmel’s
(sic). 12 Entwürfe. o.J., Skizzenbuch, Qu.-2° (27,2 × 37,2 cm),
10 Bll. bzw. 5 Doppel-Bll. (mit Blindstempel „Monopol“) bemalt mit 12 einzeln sign. und mit Bleistift betitelten Aquarellen über nur vereinzelt ersichtlicher Bleistift-Vorzeichnung in
Pp.-Mappe mit aufgemaltem Deckelschild. 1.250,–
Ausdrucksstarke Karikaturentwürfe in kräftigen Farben zum alten Thema
„schnelles Geld“: Die kleinen Leute – durch übertriebene Gewinnversprechun-
Calwer, C(arl) G(ustav). Käferbuch. Allgemeine und specielle Naturgeschichte der Käfer Europa’s. Nebst der Anweisung sie zu sammeln und aufzubewahren. Mit 1 schwarzen
und 48 colorirten Tafeln. Stuttgart, Krais & Hoffmann, 1858,
Gr.-8°, XXVIII, 788 S. + 49 num. Tafeln, davon 48 in Chromolithographie, OHldr. mit gold- bzw. blindgeprägter Rückenverzierung. 280,–
Erste Ausgabe des Standardwerks. – Nissen, ZBI 790 – Deckel mit kl.Gebrsp.
(Kanten teilweise berieben, Bezug mit wenigen Fehlstellen), Text-Bll. (wie
meistens) stärker, Tafeln kaum stockfleckig, Exlibris-Aufkleber auf Innendeckel, 2 alte Besitzvermerke a.V., kl. Exlibris-St.a.T.
gen rivalisierender Kapitalverwertungsgesellschaften verführt – lassen sich
von „Konzern-Schleppern“ bis Ultimo zu Einzahlungen ihrer Ersparnisse überreden. Direktor Max Klante – urspr. ein kleiner Zeitungsverkäufer, der sich auf
dem Höhepunkt seiner Blitzkarriere als Pferdestallbesitzer geriert – lässt sich,
als es zu kriseln beginnt, nochmals höchstpersönlich („mit selbstgekauftem
Riesenkranz“) feiern und das Vertrauen aussprechen, bevor er schließlich im
Gefängnis landet, während der um sein Geld geprellte kleine Mann verzweifelt
am Brückengeländer steht. – Unikat in gutem Zustand: Deckelkanten berieben,
1 Bindeband und Fadenheftung fehlen, 2 Bl.-Ränder leicht finger-fleckig, 1 Bl.Rückseite mit kl. Kaffee-Fleck.
Harris, John (1811–1865) – Pollard, James (1792–1867).
Race for the Great St.Leger Stakes, 1836. Anticipation. – Who
is the Winner? London, Ackermann & Co., 24th May 1837,
Handkolorierte Aquatinta, gestochen von J(ohn) Harris (III)
nach einem Gemälde von J(ames) Pollard: 37,8 × 63,6 cm
(Bild) bzw. 49,2 × 73,2 cm (Blatt) in verglastem BiedermeierRahmen (56 × 80 cm): Kirschholz mit 4 aufgesetzten ebonisierten Eckplättchen. 650,–
Doncaster Races, Plate 3 – Vgl. Thieme-Becker XVI,60f. (John Harris II !)
und XXVII,217 (Pollard). – Finish des ältesten, jeweils zuletzt ausgetragenen
Klassikers (Zuchtrennen für 3-jährige Pferde) über eine Steherdistanz von 1,75
Meilen (ca. 2800 m). – Guter Abdruck mit unerheblichen Gebrsp.: Bild mit
Ausnahme der äussersten seitlichen Plattenränder gleichmäßig gebräunt und
mit schwachem Anflug von braunen Fleckchen, Rahmen mit Kratzspuren und
läd. schwarzen Eckplättchen (Fehlstellen bzw. rissig und geklebt).
Butturini, Gian. London. Verona, editrice SAF, 1969, Gr.-4°,
o.Pag. (104 S.), mit einem Motto von Robert Capa, einem
Vorwort von Luciano Mondini, einem 2-seitigen (ital.) Text
des Fotografen und einem (engl.) Gedicht von Allen Ginsberg
sowie 83 (z.T. doppelseitigen) Schwarzweiß-Fotos, OLinson
mit goldgeprägter Deckelbeschriftung + (beidseitig) bebilderter OUmschl. 500,–
Erste Ausgabe der 1.Buchveröffentlichung mit hs. Widmung des Fotografen
a.V. – Parr/Badger III,154 f. („…presents something of an anti-Swinging London viewpoint“). – Gutes Ex. mit unerheblichen Gebrsp.
Hauff, Wilhelm. Phantasien im Bremer Rathskeller; ein
Herbst­­geschenk für Freunde des Weines. Stuttgart, Franckh,
1827, Kl.-8° (15 × 10,5 cm), 132 S., Hldr. d.Zt. mit changierendem Deckelbezug aus floral gemusterter Kunstseide,
Lesebändchen, Rückentitel und feiner Rückenverzierung in
Goldprägung. 1.250,–
Erste Buchausgabe. – WG29, Goed. IX,206,16b, Slg. Borst 1525, Brieger 979
– Das auf S.46f. angeführte Gedicht „Steh’ ich in finstrer Mitternacht…“ ist
im Erstdruck („Berliner Conversationsblatt für Poesie, Literatur und Kritik“
Nr.90–103, 7.-25.Mai 1827) noch nicht enthalten. – Gutes Ex., Deckelbezug
leicht fleckig, Inneres durchgehend etwas stockfleckig, alter Besitzvermerk
a.V. (dat. 1837).
43
Hofmann, Otto (1907–1996). Die Pompeiana-Serie. 6 Serigraphien. Stuttgart-Ravensburg, Galerie Johannes Döbele,
1986, Gr.-2° (65 × 50 cm), Titelblatt (Vorwort von Hermann
Wiesler und Impressum/Verz.) + 6 (2 hoch-, 4 querformatige), einzeln num./sign. Kunstsiebdrucke in 35 Farben,
Druck auf 250g Rives Büttenpapier in der Werkstätte HansPeter Haas/Stuttgart, 7 Bll. lose in OLwd.-Mappe mit Titelaufdruck. 750,–
Nr.145 von 150 (+ 20) Ex. – Schönes Spätwerk des Schülers von Paul Klee
und Wassily Kandinsky. – Vgl. Vollmer II,469 – Mappendeckel mit schwachen
Wasserflecken, sonst tadelloses Exemplar.
Hoppé, E(mil) O(tto) – King, Richard. The Book of Fair
Women. London, Jonathan Cape, 1922, 4°, 27 (1) S. Text,
1 Bl. + 32 auf Tafeln montierte Mezzotinto-Gravüren nach
Naturaufnahmen von E.O.Hoppé, jeweils gegenüber nummeriert und bezeichnet, 1 Bl. (mit Impressum), Druck der
Curwen Press, einfarbig gemusterte OHlwd. mit randverziertem Deckel- und Rsch. 200,–
Erste englische Ausgabe. – Nr.214 von 500 (+ 60) Ex. – Gutes Ex., Rücken
leicht verblasst.
Kieltsch, Karin (*1961). Mein Raum. 1998/1999. o.O.
(Karlsruhe), Selbstverlag, o.J. (1999), Gr.-4°, Doppel-Bl.
(Titel / 2 S. Text von Sabine Heilig / Verz.), 1 Bl. (Bio-Bibliographie) + 12 einzeln hs. nummerierte, betitelte und monogrammierte Farbfotografien (Cibachrome) – jeweils 13 × 20
cm – in säurefreiem Passepartout (24 × 30 cm) lose in stabiler
OLeinenkassette mit innerer Eckenverstärkung und Titelaufdruck (33,5 × 27,1 cm). 950,–
Nr.18 von nur 20 Ex. – Von der Künstlerin a.T. mit Bleistift hs. nummeriert
und signiert. – Schöner Bildzyklus mit Lichtsituationen aus dem Atelier, wofür
Karin Kieltsch 2001 im Rahmen des 5.Aenne-Biermann-Preises für deutsche
Gegenwartsfotografie eine Auszeichnung erhielt. – Tadelloses Ex.
Selbstverlag / Kommissionsverlag W.Stroh, 1858, XIV, 505
(1) S., 521 (1) S., mit 1 Faltkarte im Anhang, Lwd. d.Zt. mit
Rückentitel und Fileten in Goldprägung. 1.800,–
Embacher S.177, Henze III,70 ff., ADB XVII,49, Henning (Württ. Forschungsreisende) S.12 ff. – Rückenkante des Vorderdeckels teilweise geklebt. Innengelenke angerissen (aber fest), Inneres etwas stock- bzw. braunfleckig, alter
Name in Tinte und späterer Besitzvermerk (dat. 1918) in Bleistift auf fliegendem Vorsatz.
Marie Bonaparte (Prinzessin von Griechenland und
Dänemark: 1882–1962). Flyda of the Seas. Illustrated with
Lithographs by John Buckland-Wright. London, Imago,
1950, (10) 88 (2) S. + 12 ganzseitige Farblithographien inkl.
Frontispiz, OPp. mit Rückentitel und Deckelvignette in Goldprägung. 150,–
Erste englische Ausgabe (parallel zur frz. im gleichen Jahr). – Mit hs. (frz.)
Widmung der Autorin für Ihre Nichte auf Vortitel (dat. St Cloud 1952). – Gutes
Ex., Rücken und Deckelkanten etwas verblasst, kl.Fleck auf Kopfschnitt.
Marty, André – Bernard, Tristan. Modes et manières d’aujourd’hui. Huitième année. Douze aquarelles de André Marty,
douze pensées de Tristan Bernard. (Paris), Collection Pierre
Corrard, 1921 (auf Titel: 1919), 4° (28,3 × 19 cm), 17 einseitig
bedruckte Text-Bll. (mit 3-farbiger Titelillustration, Schwarzweiß-Zeichnung im Anschluss an den Auflagennachweis und
10 Vignetten in Schwarz und Grün) + 12 pochoirkolorierte
Tafeln mit hellgrüner Beschriftung + Druckvermerk, Druck
auf Japan-Papier, insgesamt 30 Bll. lose in inwendig 3-farbig
gemusterter OPp.-Mappe mit Bindebändchen und wiederholter Titelillustration. 1.400,–
Nr.240 von 300 Ex. – Äußerst dekorative Szenenbilder zu den Themen Sport
(Golf, Hürdenlauf, Rhythmik), Amüsement (Tanz, Kino, Maskenball) und Lifestyle (z.B. Antiquitäten). – Textseiten und Tafeln in schönem Zustand, Mappe
mit durchschnittlichen Gebrsp.: kl.Stück der oberen Rückenkante geklebt, Deckel im Bereich der grünen Bindebändchen mit Wasserfleck und Farbabklatsch
(aber ohne Beeinträchtigung der Deckelillustration), die diffizilen, dünnen
Mappenlaschen verstärkt bzw. hinterlegt.
Kladderadatsch. Organ für und von Bummler (ab 2.Jg.:
Humoristisch-satyrisches Wochenblatt). 1.Jahrgang (Red.
zunächst David Kalisch, bald zus. mit Ernst Dohm und
Rudolf Löwenstein). Berlin, A.Hofmann & Comp., 1848,
4° (30,5 × 23,3 cm), 34 Nummern + 2 Extra-Blätter („Ausgeßeuchnet! Erstes reaktionäres Extrablatt des Kladderadatsch“ und Weihnachts-Beilage) jeweils à 4 S.: Nr.1 (7.Mai)
– Nr.34 (31.Dez.), 136 num. (recte: 144) S., mit vielen Karikaturen und Zeichnungen insbesondere von W(ilhelm) Scholz,
R(udolph) Genée u.a., OHlwd. (anscheinend spätere Aufbindung) mit Rückentitel und 3-farbiger Deckelillustration
von G(ustav) Brandt. 450,–
Erste Ausgabe des gesuchten 1.Jahrgangs mit den Ereignissen des Revolutionsjahrs (Nr.1 in 5.A.: 4000 Ex. der 1.A. wurden bereits am Erscheinungstag
verkauft / Nr.3 falsch datiert: 21.Juni statt 21.Mai). – Diesch 2370, vgl. Flemig
S.86 (Genée), S.254f. (Scholz) u.a. – Gutes Ex. mit durchschnittlichen Gebrsp.:
Deckelkanten berieben, Wasserfleck auf Hinterdeckel, vorderes Innengelenk
angerissen aber fest, oberer Eckzipfel der Nr.1–3 (7 Bll. inkl. Vorsatz) mit
abnehmendem Wasserrand, Papier gebräunt.
Krapf, J(ohann) L(udwig). Reisen in Ost-Afrika ausgeführt
in den Jahren 1837–55. Zur Beförderung der Ostafrikanischen
Erd- und Missionskunde. 2 Teile in 1 Bd. Kornthal / Stuttgart,
44
Mörike, Eduard. Das Stuttgarter Hutzelmännlein. Märchen.
Zweite Auflage. Stuttgart, Schweizerbart, 1855, 12° (14,4 × 10
cm), (2) IV (II), 168 S., Druck des Titels in Schwarz und Rot,
der Titelvignette (von Ferdinand Fellner) in Rot, blaue OLwd.
mit 3-seitigem Goldschnitt und (beidseitig) blindgeprägter
Deckelrandverzierung, gelben Lackpapiervorsätzen sowie
Rückenverzierung (inkl. Name des Autors), Deckelbeschriftung und Deckelvignette (Hutzelmännlein mit Stuttgarter
Stadtwappen) in Goldprägung. 250,–
Titelausgabe. – Vgl. Borst 2509. – Gutes Ex. mit durchschnittlichen Gebrsp.:
Ecken und Rückenenden leicht berieben, Innengelenke teilweise angeplatzt
aber fest, Anfangsseiten etwas stockfleckig, 2 N./Datum verso Vorsatzblatt.
Nelson, Erich – Fischer, Hermann. Die Orchideen Deutschlands und der angrenzenden Gebiete. Nach Aquarellen von
Erich Nelson. Text von Dr. Hermann Fischer. München,
Nelson (Selbstverlag), 1931, Gr.-4° bzw. Kl.-2°, 48 S. Text in
OBrosch. + 21 num. Tafeln (davon 20 mit 60 num. Abb. in
Faksimile-Farben-Lichtdruck) lose in OLwd.-Mappe mit Titelaufdruck. 180,–
Schönes Ex., Kartongelenke der Mappen-Klappen verstärkt.
Rheinhardt, E(mil) A(lphons). Die unendliche Reihe. Gedichte und Aufrufe. Wien-Prag-Leipzig, Ed. Strache, 1920,
Gr.-8°, 97 (3) S., OHldr. mit KGschn., Rückentitel und Deckelvignette in Goldprägung. 180,–
Gutes Ex., Vorderdeckel mit Kratzspur und leicht fleckig. – Beilage: Dasselbe
als Postkartenbuch (Heidelberg, Staeck, 1994), 12° bzw. Kl.-8° (14,8 × 10,5
cm), Titel (verso mit Text des Hg.) + 38 Postkarten mit Abb. nach ein- und
mehrfarbigen Künstlerplakaten, 1 Bl., zweifarbig illustr. OKart.
Stepan, Hana – Kästner, Erich. Louisa a Lotka (Das
doppelte Lottchen). Praha, Albatros, 1969, Kl.-8°, 106 (6)
S., mit 7 ganzseitigen Textillustrationen von Hana Stepan
in Schwarzweiß, OLwd. mit Deckelvignette + farbig illustr.
OUmschl. + Druckvorlage: komplette Folge der insgesamt
9 Originalentwürfe: farbiges Titelbild (Tempera und Filzstift) + 8 (7 collagierte) Tuschezeichnungen, jeweils locker
montiert hinter einfachem Passepartout (29,8 × 21 cm) samt
Cellophan-Schutzfolie (1 Illustration fand in der Buchausgabe keine Verwendung). 950,–
Entzückende Illustrationsfolge der Graphikerin, Zeichentrickfilmerin und Restauratorin Hana Stepan (*1934), Witwe des bekannten Karikaturisten Bohumil
Stepan (1913–1985). – Buchausgabe: gutes Ex., die satt gedruckten Textillustrationen rückseitig z.T. mit leichtem Abklatsch, Umschlag etwas abgenutzt
und mit sauber hinterlegten Randläsuren.
Erste Ausgabe und Nr.38/50 Ex. der Vorzugsausgabe auf Velin. – Vom Autor im
Impressum hs. mit violetter Tinte nummeriert und signiert. – Raabe/Autoren
246.4 – Gutes Ex. mit wenigen Gebrsp., Hinterdeckel mit schwachem Lichtrand, N./Datum auf fliegendem Vorsatz.
Staeck, Klaus (Hg.). Projekt Flagge zeigen. Für Demokratie –
Gegen Gewalt und Fremdenhaß. Heidelberg, Aktion für mehr
Demokratie: Klaus Staeck, 1994, Grafikmappe: Gr.-2°, 4 Bll.
(illustr. Titel, separate Titelillustration, Künstler-Verz., TextBl.) + 38 ein- und mehrfarbige Künstlerplakate (84 × 59,2 cm)
von Max Bill, Christo, Rupprecht Geiger, Jochen Gerz, Günter Grass, Harald Naegeli, A.R.Penck, Daniel Spoerri, Klaus
Staeck, Roland Topor, Rosemarie Trockel, Günther Uecker,
Tomi Ungerer u.a. lose in OHlwd.-Mappe (88,5 × 62,5 cm)
mit wiederholter Titelillustration in Schwarz und Rot von
A.R.Penck. 1.500,–
Zündnadeln. Ernste u(nd) heitere Bilder aus dem deutschen
Nationalkrieg gegen Napoleon III (ab Nr. 15: und aus der
darauf folgenden Zeit). Darmstadt, Verlag und Depot gemeinnütziger Schriften, 1870–71, 2° (50,5 × 32,5 cm), hochformatiger Sammelband mit 28 num. doppelblattgroßen,
quer eingebundenen lithogr. Fortsetzungs-Flugblättern unterschiedlicher Größe (Nr. 6 zweifarbig), durchgehend mit
identischer Titelzeichnung und zahllosen kommentierten
Karikaturen von Hermann Müller, Liedern und Aufrufen;
künstlerisch behutsame Neubindung unter Verwendung
der alten Vorsätze: Hlwd. mit feinem, bräunlichem Kleisterpapierbezug und Deckelschild aus altem Papier. 1.500,–
Vollständige Reihe, die ab Nr.13 im Abonnement erschien und mit Nr.28 („Zur
Friedensfeier“) mit einem Dankgedicht an Kaiser Wilhelm I. endet. – ThiemeBecker XXV,231 (Hermann Müller). – Gutes Ex. dieser selten komplett auftauchenden Folge: alle 28 Bll. mit Faltspuren, teils eselsohrig und gelegentlich
stock-, finger- oder braunfleckig (Nr.4 und 13 etwas stärker), Nr.6 seitlich
minimal, Nr.8 oben und unten deutlich beschnitten (aber ohne wesentlichen
Text- bzw. Bildverlust), Nr.19 mit kl., unmerklich hinterlegtem Randeinriss.
Katalog 45: „Karikatur-Cartoon-Bildergeschichte. Mit einem literarischen
Anhang: Parodie-Satire-Humor“. (320 S., 2518 Nummern, Schutzgebühr € 5,–)
Katalog 46: Nachtrag zu Katalog 45
(126 S., 722 Nummern, Schutzgebühr € 5,–)
45
Stand 9
Antiquariat
Gerber AG
Schneidergasse 18
CH-4001 Basel
Tel.: +41 61 2611773
E-Mail: [email protected]
www.gerbergallery.ch
Allgemeines Antiquariat – Grafik – Helvetica
Tabernaemontanus, Jakob Theodor: D. Jacobi Tabernaemontani New und Volkommen Kräuterbuch / Mit schönen/
künstlichen und leblichen Figuren und Conterfeyten / allerhand vortrefflicher und fürnehmer so wol frembder / als einheymischer Gewächs / Kräuter / Blumen / Stauden / Hecken
/ und Bäumen… Alles in schöner Ordnung… beschrieben
durch Nicolaum Braun… gemehret und verbessert durch
Casparum Bauhinum… Titelblatt zum 3. Teil: D. Iacobi Theodori Tabernaemontani New und Volkommen Kreuterbuch /
darinnen 442 Kreuter / Bäum / Stauden / Hecken / Wurtzel
/ Rinden / Früchte / a. Teutsch- und Welscher Landen / nach
ihrem Leben und Conterfeyt / sampt ihren wahren Namen
in mancherley Sprachen in einem absonderlichen Register….
3 Bände in 1 Band. Frankfurt a.M., Paulus Jacobi / Johann
Dreutels, 1625. Titelblatt 1. Teil, 5 nn. Bl. Vorreden und Autorenverzeichnis, 652 S., 27 nn. Bl. Register, (Titelblatt zum 2.
Teil fehlt) 3 nn. Bl. Vorreden zum 2. Teil,598 S., 202 S. (3.
Teil inklusive Titelblatt), 23 nn. Bl. Register. Mit ca. 2000
Holzschnitt-Illustrationen. 38,5 × 25,5 cm. Original Schweinsleder-Band über Holzdeckel mit ornamentaler Deckel-Blindprägung und geprägtem ledernem Rückenschild. 2.250,–
Nissen BBI 1931; Pritzel 9093; Heilmann 297 /// Vorderdeckel gebogen, Einband stellenweise fleckig und berieben. Ecken bestossen, obere Rückenkante
seitlich auf ca. 2 cm. geplatzt; Titelblatt zum 1. Teil mit montiertem Text in
der Mitte der Holzschnitt-Bordüren (über einem längeren Tintenbeschrieb mit
der falschen Jahreszahl 1613 am Schluss). Titelblatt zum 2. Teil fehlt; 58 Illustrationen koloriert oder teilkoloriert; S. 485/486 zur Hälfte ausgerissen und
mit Papier unterlegt (starker Textverlust). Papier durchgehend unterschiedlich
gebräunt und fleckig, einige Seiten am Schluss lose.
Hellwig, L. Christoph von: Thesaurus Pharmacevticus,
oder Apothecker=Schatz, worinnen nach dem lateinischteutschen/ und teutsch = lateinischen Alphabet diejenigen
Stücke/ welche in denen Officinis Pharmacevticis, oder Apothecken vorkommen/ und im Gebrauch sind….. mit Fleiss in
diese Ordnung gebracht von L. Christoph Hellwig/ Physico zu
Tannstädt in Thüringen. Leipzig, Friedrich Groschuss, 1711. 1
Bl., Kupfer-Frontispiz,Titelblatt in rot/schwarz, 1 Bl. Zueignung, 1 Bl. Vorwort vom Verfasser, 31 S. Medicinal-Ordnung
von J.J.A.M.L.(:Die von einigen schon längst verlangte richtige… unangenehme und gehässige Medicinal-Ordnung…
Kranckenthal, Jean de la Malade 1711), 2. Titelblatt in rot/
schwarz (Neu-eingerichtetes Lexicon Anatomico-Chirurgicum, worinnen die Lateinisch=Teutsch/ und Teutsch=Lateinisch/ beyde nach dem Alphabet Anatomisch=und Chirurgische Kunst=Wörter/ wie auch/ woher sie sonderlich aus
der Griechischen Sprache ihren Ursprung/ und was sie vor
Bedeutung haben/ nebst nöthiger Erklärung jedes Stückes/
46
und anderen Dingen zufinden.
Vor diejenigen/ welche der
edlen Medicin, Chirurgie, und
Apothecker=Kunst zugethan/
nöthig; vor andere Liebhaber
aber nützlich und angenehm
zu lesen…), 1 Bl. Berechtigung
von J.E. Osswaldt, 2 Bll. Anweisungen von dem Verfasser, 446
S. (Ende des Thesauri Pharmacevtici), Neu=eingerichtetes
Anatomisches Wund=Artzney=Lexicon, S. 447 – S. 636.
17,5 × 10,5 cm. Blindgeprägter
Orig.-Pergamentbd. mit Orig.Schliessen. 1.550,–
VD 18 11008156; Hausmann XXXV,2945; Vergl. Hirsch-H.III,149 und Ferchl
223 (beide Ausg. 1710) /// Rückenkante oben restauriert. Alters wegen nicht
schliessbar. Durchgehend leicht gebräunt. Frontispiz am äusseren Rand 1 cm.
mit Klebeband unterlegt.
Wolff, O.L.B.: Mythologie der Feen und Elfen; vom Ursprunge dieses Glaubens bis auf die neuesten Zeiten. Aus
dem Englischen übersetzt von Dr. O.L.B. Wolff. 1. dt. Ausgabe. 2 Bde. Weimar, im Verlage des Gr.H.S.pr. Landes-­
Industrie-Comptoirs, 1828. X, 386; IV, 388 S. Mit HolzstichVignette und 12 Kupfer-Umrissradierungen von W.H. Brooke
(gleiche wie in der 1. Englischen Ausgabe). 17,5 × 11 cm.
Orig.-Halblederbd. mit Goldprägung und Buntpapierbezug.
Gelber Schnitt. 1.800,–
Holzmann/Bohatta III,5688; Kierkegaard, Ausgewählte Journale I,235,190 //
Herausgegeben im gleichen Jahr wie die Originalausgabe von Thomas Keightley // Aus der Vorrede: „.. Die Belesenheit und Gelehrsamkeit des Autors setzt
wirklich in Erstaunen; wir gewinnen ihn aber um desto lieber, je deutlicher
uns aus jeder Zeile entgegentritt, dass diese Studien von ihm aus Lust an
denselben gemacht wurden, und das Interesse daher nirgends geschwächt
werden konnte. …Der Uebersetzer, den ähnliche Neigung und Studien bereits
mit diesen Gegenständen vertraut gemacht hatten, beschränkte sich daher
nicht auf das vorliegende Buch, sondern suchte, so weit sie erreichbar waren,
und dies trat fast bei allen ein, die Quellen auf, und bemühte sich, die mitgetheilten dänischen, schwedischen, italienischen u.s.w. Balladen und Mährchen, so getreu wie möglich in ihrer Landesfarbe wiederzugeben, welche sonst
durch eine zwiefache Uebersetzung, in das Englische und aus diesem in das
Deutsche, verblichen seyn würde. – Dass Mittheilungen aus deutschen Werken
wörtlich aus den Originalen genommen wurden, versteht sich von selbst…“
/// Rücken leicht berieben, Ecken leicht bestossen.
Spuler, Arnold: Die Schmetterlinge Europas. Mit über 3500
Figuren auf 95 Tafeln und ca. 400 Abbildungen im Text.
Dritte Auflage von E.Hofmann’s Werk: Die Gross-Schmetterlinge Europas. Unter Mitarbeit von E.Fischer, A.Fuchs,
J.Griebel, J.v.Kennel, A.Meess und H.Rebel. Inklusive: Die
Raupen der Schmetterlinge Europas. Zweite Auflage von
E.Hofmanns gleichnamigem Werk, 60 Tafeln mit über 2200
Abbildungen. 4 Bände. Stuttgart, E. Schweizerbart’sche Verlagshandlung Nägele & Dr. Sproesser, 1908–1910. 4 nn.Bl.,
CXXVII, 385 S., 3 nn. Bl. Anzeigen; 3 nn. Bl., 523 S., 2 nn.
Bl. Anzeigen; 3 nn. Bl., 95 Bl. Taf. mit je 1 Bl. Text; 1 nn. Bl.,
XVI, 60 Bl. Taf. mit je 1 Bl. Text. Mit insgesamt 155 chromolithographierten Tafeln. 30 × 22 cm. Original-Halblederbände
mit Rückengoldprägung, Buntpapierbezug und illustrierten
Deckblättern. 860,–
Ziegler, Richard, (Pforzheim 1891–1992). Frau
mit Tüll, Kantstift, unten
rechts monogrammiert und
datiert 1927. 30,8 × 23,3
cm, auf Japanpapier. Gerahmt. 1.020,–
Richard Ziegler schloss sein Germanistik Studium 1919 an der
Universität Heidelberg mit der Promotion zum Dr. phil. ab. Er wählte
aber kurze Zeit später die künstlerische Laufbahn. 1925 übersiedelte er nach Berlin wo er an
mehreren Ausstellungen der Novembergruppe teilnahm. Es folgte
das Exil in Korcula (Jugoslavien)
und England. Bis 1989 lebte er in Mallorca. Dem Expressionismus blieb er in
seinem umfangreichen Lebenswerk treu.
Ziegler, Richard, (Pforzheim 1891–1992). Dorf auf Korcula,
Kantstift aquarelliert, unten rechts monogrammiert, um 1933.
15,5 × 20,9 cm, auf Japanpapier. 900,–
Weitere Arbeiten von Richard Ziegler haben wir an Lager.
Nissen ZBI 1973a/1974. ----- Rücken etwas verblasst und stellenweise berieben, Rücken von Bd. 1 unten fleckig, Deckelränder berieben, Ecken teilweise
etwas bestossen; Papier gebräunt, einige Tafeln stockfleckig.
Cay, Alexander M. (Illustr.): Franzosen im Ruhrgebiet! Zehn
Zeichnungen von A.M.Cay. 1. Ausgabe. Berlin, Verlag von
Reimar Hobbing, 1923. Titelblatt (Rückseite mit Einführung),
1 Bl. Bildlegenden, 10 nn. Bl. Mit 10 ganzseitigen farbigen
Illustrationen. Querformat 27 × 37 cm. Kartonierte OriginalBroschur mit farbiger Vorderdeckel-Illustr. 980,–
Aussen stockfleckig; Papier gebräunt, Besitzervermerk mit Tinte oben auf dem
Titelblatt; insgesamt sehr gut erhalten.
47
Stand 12
Antiquariat
Christoph Hannen
Geistes- und Naturwissenschaften –
Wissenschaftliche Periodika
–Taxonomia botanica –
Dalla Torre [von Thurnberg-Sternhoff], K[arl] W[ilhelm];
Sarnthein, Ludwig von: Die Farn- und Blütenpflanzen (Pteridophyta et Siphonomaga) von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein. [Flora der gefürsteten Grafschaft Tirol, des Landes
Vorarlberg und Fürstenthumes Liechtenstein. Bd. 6. Teil 1–4].
Innsbruck, Wagner 1906–1913. 8°. IV, 563; IV, 964; IV, 956;
X, 495 pp. [So komplett]. Zeitgenössische dunkelgrüne Halbleinwand (Kaliko) mit etwas Rückenvergoldung. Stempel
verso Titel. Sonst ordentlich. Dekorative Reihe. 1.000,–
Stafleu-Cowan 1, 1299 – Gesuchtes Werk.
Peter, [Gustav] Albert: Flora
von Südhannover nebst den
angrenzenden Gebieten, umfassend: das südhannoversche
Berg- und Hügelland, das Eichsfeld, das nördliche Hessen mit
dem Reinhardswalde u. dem
Meissner, das Harzgebirge nebst
Vorland, das nordwestliche
Thüringen und deren nächste
Grenzgebiete. 1. Teil: Verzeichnis der Fundstellen, pflanzengeographisch geordnet und mit
litterarischen Nachweisen versehen. 2. Teil: Bestimmungstabellen zum Gebrauch auf
Eskursionen und beim Selbststudium. 2 Teile in 2 Bdn.
Göttingen, Vandenhoeck & Rupprecht 1901. 8°. XVI, 323;
137 pp., 6 pp. Verlagsanzeigen. 1 farb. Faltkarte in Tasche.
Original Leinwand. Minimale Schattierung von ehemaligem
Signaturschildchen. Stempel verso Titel. Sonst ordentlich.
Hübsche Reihe. So sammelwürdig. 320,–
Stafleu-Cowan 7.746 – „Peter, [Gustav] Albert (1853–1937), German (Prussian)
botanist; Dr. phil. Königsberg 1874; private tutor at München 1874–1884 and
working with Nägeli on Hieracium; habil. München 1884; „Custos“ at the
botanical garden, München 1884–1888; professor of botany and director of the
botanical garden Göttingen 1888–1923; in retirement working at a Flora von
Deutsch-Ostafrika. (Peter)“. ‚Übersichtskarte des Florengebietes‘ mehrfarbige
Falkarte (50 × 55 cm) 1 : 330.000, Göttingen 1901. Ausdehnung Stadthagen –
Neuhaldensleben; Ziegenhain – Erfurt.
– Antimon –
Suchten, Alexander von; Basilius Valentinus: Mysteria
Gemina Antimonii, Das ist: Von den grossen Geheimnüssen
deß Antimonii: In 2. Tractat abgetheilt: Deren Einer/ Die Artzeneyen zu anfallenden Menschlichen Kranckheiten offen48
Wilhelm-Tell-Straße 22
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baret/ Der Ander aber/ Wie
die Metallen erhöhet/ und in
Verbesserung übersetzet werden. Mit mancherley künstlichen und Philosophischen
beyderseits derselbigen Bereitungen/ exempelweise illustrirt/ und zu Vindicirung
seines Lobs und Ruhms publicirt worden Durch Johann
Thölden/ Hessum… Angebunden: Triumph=Wagen
Antimonii, Fratris Basilii Valentini Benedictiner Ordens:
Allen / so den Grund der
Uhralten Medicin suchen/
auch zu der hermetischen Philosphie Beliebnis tragen/ zu
gut publiciret; und samt noch sieben andern gleichmässig
höchstnützlichen Tractätlein an den Tag gegeben/ Durch Johann Thölden Hessum. [Hrsg.:] Thölde, Johann. 2 Werke in
1 Band. Nürnberg, Fürst / Lochner ca. 1685 / 1676. 8°. Frontisp., (6), 380, (28) pp., 1 Kupfert. / Frontisp., (7), 467, (11)
pp. Zeitgenössisches Pergament. Spanische Kanten. Kleinere
Wurmgänge in den Deckeln und letzten Blatt des Registers.
Textspiegel stellenweise gebräunt. Sonst gut. 3.700,–
Zu Suchten: VD17 39:116623G; Brüning 1, 2589; DSB 13, 141; Ferchl 523 –
Suchten (1515, Dirschau – 1578 möglicherweise Bayern) Mediziner, wichtiger
Vertreter der Alchemie, war aber bei Gessner, Steglin und Gasser umstritten.
Gilt als einer der ersten, die sich mit der Geschichte der Chemie befassen.
Zu Basilius Valentinus: VD17 3:602177H; Brüning 1, 2348; DSB 13, 558 (gelobt!); Ferchl 25; NDB 1, 620; ADB 2, 125; – Die Existenz dieses Autors gilt
als sehr zweifelhaft. Angeblich zu Mainz 1394 geboren, existieren nur jüngere
Handschriften; Zeitgenössisches läßt sich nicht nachweisen. Seine Schriften
werden mittlerweile Johannes Thölde selbst, dem Herausgeber dieser hier vorliegenden Werke zugeschrieben. Thölde war Kämmerer und Pfannenmeister
in Frankenhausen. Die „Triumph=Wagen Antimonii“ gilt dennoch als eine
der frühesten profunden Abhandlungen über Antimon überhaupt. – Wie alle
Ausgaben dieser Schriften außerordentlich rar.
[Du Chesne [de la Violette], Joseph]: Jos. Quercetani Doct.
Medicique Regii Ad Veritatem Hermeticae Medicinae ex Hippocratis veterumque decretis ac Therapeusi, nec non vivae
rerum anatomiae exegesi, ipsiusque naturae luce stabiliendam, adversus cuiusdam Anonymi phantasmata Responsio.
Francofurti. Ex Officina Typographica Wolffgangi Richteri.
Impensa Conradi Nebenii. M. DC. V. Sowie angebunden:
Tetras Gravissimorum Totius Capitis Affectuum; Ex Doctissimorum Medicorum, tum Dogmaticorum, tum Hermeticorum, assiduis vigiliis & accurata Theoriae & Praxis obser-
vatione elucubrata. Adiectus Est In Eorundem morborum
curatione, praeter vulgarem Medendi methodum, ingens
selectissimorum Medicamentorum Spagyricorum numerus;
quae magno cum fructu addisci & administrari possunt.
Josepho Quercetano Regio Medico Autore. Marpurgi, Typis
Pauli Egenolphi, Typgr. Acad. Anno M DC VI. 2 Werke in 1
Bd. Frankfurt / Marburg, Neben, Konrad; Richter, Wolfgang
/ Egenolff, Paul 1605 / 1606. 8°. (16), 300 pp.; (12), 488, (6)
pp. Zeitgenössisches Pergament. Titelschildchen. Spanische
Kanten. Schließbänder. Einbanddecke fleckig. Stärkere Patina. Vordere Deckelfalz zwischen dem 2. und 3. Bund mit 2
cm langem Riß. Schnitt angestaubt. Stempel auf Titel. Letztes
Blatt (Indexende) nahezu vollständig ausgerissen. Sonst sehr
gut. 2.800,–
VD17 116425M; 39:116425; Brünning 1, 866 & 886; DSB 4, 209; Haller 2, 201
& 203; Wellcome 1, 100; Ferchl 133; Lesky 178 – Du Chesne (1544, Armagnac – 1609, Paris) veröffentliche unter dem Namen Quercetanus. Studium in
Montpellier. Hofarzt Heinrich IV. von Frankreich. Bedeutender Alchemist und
Pharmazeut. Verfechter chemischer Arzneimittel wie Antimon- oder Quecksilberpräparate. Die „Tetras Gravissimorum Totius Capitis Affectuum“ erste
Ausgabe. – Mittlerweile wohl selten.
– Mineralogie –
William, John; Danckelmann, Adolph Albert Friedrich
Wilhelm [Übers.]: [Naturgeschichte der Steinkohlen-Gebirge] Herrn Johann Williams Bergdirektors und Mitglied der
Schottischen Akademie der Wissenschaften Naturgeschichte
der Steinkohlen-Gebirge. Aus dem Englischen übersetzt und
mit Anmerkungen versehen von A. A. F. W. Reichsfreiherrn
von Danckelman der Bergwerks-Wissenschaften Beflissenen. Dresden, Leipzig, Hilschersche Buchhandlung [Gottlob
Christian Hilscher Erben ] 1798. 8°. CXVI pp., [2] Bl., 406
pp., [1] Bl. Zeitgenössisches Halbleder. Rückenvergoldung.
Deckel und Kanten etwas berieben. Vorsätze sowie erstes
und letztes Blatt mit schwachen Leimschatten. Papier minimal gebräunt. Block sauber und fest. In diesem Zustand
sammelwürdig. 1.200,–
Poggendorff 2, 1330; Hamberger-Meusel 9, 225 – „The natural history of the
mineral kingdom“ in deutscher Übersetzung vorliegend. Danckelmann war
mit Marianne, der Schwester von Karoline Jagemann verheiratet und mit mit
Goethe bekannt. Es erschien 1810 bei Hilscher noch eine „neue wohlfeilere
Ausgabe“, dem Umfang nach gleich. – Wohl selten.
– Literatur –
Andersen, Hans Christian: H. C. Andersens Dagboger. 1825–
1875. [Hrsg.:] Danske Sprog- og Litteraturselskab; Kare Olsen;
H. Topsoe-Jensen; Tue Gad; Helga Vang Lauridsen; Kirsten
Weber. 12 Bde. Kobenhavn [Kopenhagen], G. E. C. Gads
Forlag 1971 ff. 8°. ca. 6000 pp. Original Halbleinwand. Bibliophile Gestaltung: Uniforme Rücken mit Papiertitelschildchen. Die Reihe mit zehn unterschiedlichen Buntpapieren kaschiert. Gesprenkelter Schnitt. Untadelige unbenutzte Reihe.
Absolut neuwertig. 2.960,–
Vollständige Edition von Andersens Tagebücher von 1825 bis zu seinem Todesjahr 1875 in 10 Bänden, sowie zwei umfangreichen Registerbänden (alleine
das Personenregister enthält 10.000 Einträge). Einbanddecken mit eigens für
diese Ausgabe hergestellten 10 verschiedene Marmorpapieren im Stil des 19.
Jahrhunderts. Auf Dänisch.
Stolterfoth, Adelheid [Wilhelmine Julie] von: Alfred.
Romantisch=episches Gedicht in acht Gesängen. [Beigebunden: Burg Stolzenfels. Romantische Dichtung]. 2. durchgesehene Auflage. Frankfurt a. M., Sauerländer 1840 [1842]. 12°.
256; 67 pp. Zeitgenössisches Halbleder. Typischer Einband
der Romantik. Aufwendige Rückenvergoldung. Marmorierter Schnitt. Kanten etwas berieben. Ecken leicht bestoßen.
Vorsatzpapiere minimal leimschattig. Erste und letzte Lage
mit dezentem Stockfleckenanflug. Sehr schönes Bändchen. 240,–
ADB 36, 415; Goedeke 10, 619 – „Alfred“ zuerst erschienen Wiesbaden 1834,
ist die erste größere selbstständige Veröffentlichung der Autorin (1800, Eisenach – 1875, Wiesbaden). Hier um zwölfseitige Anmerkungen ergänzt. „Burg
Stolzenfels“ zuerst erschienen in „Rheinische Lieder und Sagen“ Frankfurt
1839. – Selten.
– Fußball (Vorläufer) –
Lensi, Alfredo: Il gioco del calcio Fiorentino. Introduzione di
Lando Ferretti. Bibliografia di Guiseppe Fumagalli. Florenz,
Privatdruck 1931. 4°. 4, 146 pp. und 48 Tafeln. Original Halbpergament. Einband mit leichten Lagerspuren. Kleiner Namensstempel auf Vorsatz. Sonst sehr ordentlich. 1.000,–
Eins von 400 Exemplaren des überaus raren Werkes über die Vorläufer des
Fußballspiels.
– Biblia illustrata –
Stimmer, Tobias, [Ill.]: Biblia Sacra veteris et novi Testamenti
secundum editionem vulgatam. Basileae M. D. LXXVIII. 3
Teile in 1 Bd. Basel, Thomas Guarin 1578. Gr.8°. 16 nn. Bll.
(incl. Holzschnittitel), 612 pp., 2 Faltkarten; 251 pp., 1 Faltkarte; 224 pp., 36 nn Bll. Index. Mit ca. 190 doppelspaltigen
Holzschnitten (inkl. Wiederholungen) und 1 Karte innerhalb
der Paginierung. [So komplett]. Datierter blindgeprägter
Schweinsledereinband (1583) auf vier Bünden über Holzdeckel, mit intakten gezwirbelten Messingschließen und
sechs zisilierte Silberecken auf den Deckeln. (Jeweils eine
fehlt). Deckelprägung mit Motivplatte (Kreuzigung), umlaufend gerahmt von den Tugenden sowie außen mit Liliengirlande. Hinterdeckel identisch bis auf Motivplatte (hier
St. Georg). Kantenprägung. Rotschnitt. Einband mit Patina.
Etwas berieben. Oberes Kapital minimal verschlissen. Kleiner
Riß auf Rücken. 2 Eckbeschläge fehlen. Vorsätze mit drei alten
Besitzeinträgen und Excerpten in Tinte. Das etwas fingerfleckige Titelblatt ebenfalls mit altem Besitzvermerk. Sonst
vereinzelt kleinere Anstreichungen,
Fleckchen. Minimaler Stockfleckenanflug vom Schnitt her. Die Abdrucke von flau bis kräftig. Allgemein
gut. Insgesamt schönes Exemplar.
So sammelwürdig. 1.800,–
ADB 55, 630; NDB 25, 349; Thieme-Becker
32, 57; VD16 B 2644 – Hauptwerk des Tobias
Stimmer, welches zuerst als reine Bilderbibel
von Fischart kommentiert herausgegeben
wurde, hier als zweispaltiger Druck, vereinzelt mit Holzschnittinitialen und der Palme als
Motiv für die Druckermarke, ursprünglich von
Hans Holbein d. J. entworfen.
49
Stand 42
Antiquariat Held
Reisen – Völkerkunde – Aussereuropäische Kunst
Textilien – Kleidung – Mode – Tracht – Schmuck
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Asien – Hobson, R. L. The Later Ceramic Wares of China
being the blue and white, famille verte, famille rose, monochromes, etc., of the K’ang Hsi, Yung Chêng, Ch’ien Lung
and other periods of the Ch’ing dynasty. London, Benn, 1925.
Mit 159 (46 farb.) Abb. auf 76 (8 gefalteten) Tafeln (jeweils
mit Beschreibung auf einem vorgeschalteten Blatt), 1 Schriftzeichentabelle, 8 (2 mehrtlg.) Illustr. u. ca. 63 Marken. 1
w. Bl., XXIX, 155 S. u. 1 Bl. 4°. Illustriertes, goldgeprägtes
Originalleinen, dieses etwas bestoßen, der Kopfschnitt leicht
angestaubt. Name a. d. Vorsatz, gelegentlich gering fleckig u.
tls. etwas angerändert, sonst gutes Exemplar. 600,–
Asien – Hobson, R. L. The Wares of the Ming Dynasty.
London, Benn, 1923. Mit 126 (11 farb.) Abb. auf 59 Tafeln
(jeweils mit Beschreibung auf einem vorgeschalteten Blatt),
ca. 13 Illustr., 1 Schriftzeichentabelle u. 30 Marken. XVI, 240
S., 1 w. Bl. u. 1 Bl. 4°. Illustr., goldgeprägtes Originalleinen,
dieses minimal bestoßen, der Kopfschnitt etwas angestaubt.
Kleines Schild u. Stempel a. d. Vorsatz, papierbedingt gebräunt u. ganz gelegentlich etwas stockfleckig, tls. leicht
angerändert bzw. geknickt, sonst gutes Exemplar. 500,–
Nummer 983 von 1500 (gesamt 1783) nummerierten Exemplaren.
Binet. Esquisses Décoratives
Architektur – Binet, René. Esquisses Décoratives. Vorwort
von Gustave Geffroy. Paris, Librairie Centrale des Beaux-Arts,
o. J. Mit Titelillustration (Verlagssignet), 60 (18 kolorierten)
Tafeln u. ca. 73, tls. mehrtlg. Illustrationen. Titelblatt, 14 S.
u. 1 Bl. (Tafelverzeichnis). Folio. Illustr. Halbleinenmappe,
diese etwas fleckig, berieben u. bestoßen, die Schließbänder
fehlen, a. d. Kapitalen etwas defekt, ein Rückengelenk etwas
angebrochen. Das Titelblatt angestaubt u. fleckig, die Tafeln
tls. etwas angerändert bzw. mit kleinen Einrissen, im Rand
tls. angestaubt. 1.400,–
Binet ist in seiner Gestaltung stark vom Werk Ernst Haeckels inspiriert worden.
Die Tafeln haben immer ein bestimmtes Thema in meist verschiedenen Ausführungen zum Inhalt, so etwa Pavillons, Ringe, Schränke, Balkone, Schlüssel,
Treppen, Stoffe, Brunnen, Geschäftsfassaden, Tapeten, Teppiche, Türen, Fenster und Dergleichen.
50
Asien – Hobson, R. L. und A. L. Hetherington. The Art of
the Chinese Potter from the Han Dynasty to the end of the
Ming illustrated in a series of 192 examples selected, described and with an introduction. London, Benn, 1923. Mit 200
(67 farb.) Abb. auf 153 Tafeln (jeweils mit Beschreibung auf
einem vorgeschalteten Blatt). XX, 20 S., 2 Bl. 4°. Originalleinen mit goldgeprägtem Rückentitel. Der Einband ganz gering
fleckig, die Ecken leicht bestoßen, der Schnitt tls. angestaubt
bzw. etwas fleckig. Der Vorsatz leicht fleckig u. mit Stempel,
sonst gutes Exemplar. 500,–
Nummer 1028 von 1500 Exemplaren.
Färberei – Hellot. L’art de Teinture des Laines et des Étoffes
de Laine, en grand et petit Teints: Avec une Instruction sur
le Débouillis. Paris, Didot, 1786. Mit 1 Zierstück. 371 S. Kl.
8°. Marmorierter Pappband der Zeit, dieser tls. berieben u.
etwas bestoßen, die Rückengelenke stellenweise brüchig. Mit
zwei handschriftlichen Rückenschildern. Tls. etwas wasserrandig, die Ränder vereinzelt mit papierbedingten, kleinen
Fehlstellen u. geknickt, stellenweise etwas braunfleckig,
2 Blatt mit winzigem Riß im Rand, 1 Blatt mit kleinem Riß
im Text. 380,–
Judaica – Hurwitz, Heimann. Sagen der Hebräer. Aus den
Schriften der alten hebräischen Weisen. Nebst einer Abhandlung über den Ursprung, den Geist und Werth des Talmuds.
Übersetzt aus dem Englischen. Leipzig, Engelmann, 1826.
XVI, 244 S. Kl. 8°. Illustrierte OBroschur. Unbeschnitten.
Insgesamt ganz gering stockfleckig. Die Broschur berieben
u. leicht geknickt. Im weißen Rand tls. mit kleinen Rissen
u. Fehlstellen. Stempel a. d. Titel, tls. etwas geknickt, sonst
gutes Exemplar. 380,–
Enthält: Sagen der Hebräer; Scherzhafte Erzählungen; Sinnsprüche und Lehren der Weisen.
Kunst – Manet. Einführung v. Paul Jamot. Catalogue critique par Paul Jamot et Georges Wildenstein. Unter Mitarbeit
v. Marie-Louise Bataille. 2 Bände. Paris, Les Beaux-Arts,
1932. Mit 487 Abb. auf 220 Tafeln u. 1 Stammbaum. 2 w.
Bl., Vorderdeckel der OBroschur, 2 w. Bl., VI, 202 S., 1 Bl.,
2 w. Bl., hinterer Deckel u. Rücken der OBroschur, 2 w. Bl.
bzw. 2 w. Bl., Vorderdeckel der OBroschur, 2 w. Bl., 3 Bl.,
1 Bl., 3 w. Bl., hinterer Deckel u. Rücken d. OBroschur u. 2
w. Bl. 4°. Halbfranzbände mit Buntpapierbezügen auf fünf
falschen Bünden. Goldgeprägte Rückentitel. Kopfgoldschnitt,
sonst unbeschnitten. Die Einbände tls. berieben. Die Ränder
papierbedingt leicht gebräunt, 4 Tafeln ganz gering fleckig,
1 Blatt mit kleiner Fehlstelle im oberen weißen Rand, sonst
gute Exemplare. 2.800,–
Literatur – Kraus, Karl. Worte in Versen II. Leipzig, Verlag
der Schriften von Karl Kraus, 1917. 75 S. u. 2 (nicht aufgeschnittene) Bl. Gr. 8°. Goldgeprägter Originallederband,
dieser tls. minimal bestoßen u. gering berieben. Der hintere
Deckel schwach fleckig. Kopfgoldschnitt, ansonsten unbeschnitten. Der vordere fliegende Vorsatz geknickt, tls. gering
fleckig, 1 Blatt etwas knittrig, der hintere Vorsatz im Falz mit
winziger Bruchstelle, sonst gutes Exemplar mit Lesebändchen. 350,–
Nr. 5 von dreißig nummerierten Exemplaren. Gedruckt in der Offizin W. Drugulin auf van Geldern Bütten.
Literatur – Wagner, Christian. Italien in Gesängen. Warmbronn, Selbstverlag, 1912. Mit Frontispiz (Portrait Wagners),
1 montierten Abb. (Engelsburg u. Engelsbrücke in Rom) a. d.
Titel u. 2 Zierstücken. 63 S. Goldgeprägtes OHalbleinen mit
montierter Abb. (Gräberstrasse in Pompeji). Durchgehend
leicht angerändert u. fleckig. Am oberen Kapital durchgehend minimal bestoßen. 180,–
W. G. 9.
Vagabunden – Gog, Gregor. Vorspiel zu einer Philosophie
der Landstraße. Aus den Notizen eines Vagabunden. Stuttgart, Verlag der Vagabunden, 1928. 57 S. Illustr. OPappband,
dieser tls. etwas bestoßen, wenig berieben u. gering fleckig.
Der Rücken fehlt (wie meist), sonst gutes, nahezu fleckenfreies Exemplar. 200,–
Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers a. d. Vorsatz für Theodor Walz.
Vorderer Orient – Amida. Max van Berchem. Matériaux
pour l’épigraphie et l’histoire musulmanes du Diyar-Bekr.
Josef Strzygowski. Beiträge zur Kunstgeschichte des Mittelalters von Nordmesopotamien, Hellas und dem Abendlande.
Mit einem Beitrag: „The Churches and Monasteries of the
Tur Abdin“ von Gertrude L. Bell. Heidelberg/Paris, Winter/
Leroux, 1910. Mit 1 Karte, 32 Plänen u. Grundrissen, 63 Abb.
auf 23 Tafeln, 240 Abb. u. ca. 57, tls. mehrtlg. Illustr. u. Inschriften. 4 Bl., 390 S. u. 1 Bl. 4°. HLeinen der Zeit, dieses
gering fleckig u. mit leichten Kratzspuren, der stärker fleckige Rücken neu aufgezogen, die Kanten gering berieben u.
bestoßen, der Kopfschnitt angestaubt, ansonsten unbeschnitten. Das Titelblatt mit winzigen Rissen im Rand, gelegentlich
etwas angerändert u. ganz gering fleckig. 500,–
Vorderer Orient – Arvieux, (Laurent d’). Die Sitten der Beduinen-Araber. Aus dem Französischen uebersetzt und mit
Anmerkungen und Zusätzen versehen von Ernst Friedrich
Karl Rosenmüller. Mit einem biblisch-zoologischen Anhang
des Uebersetzers. Leipzig, Haugs Wittwe, 1789. Mit einer
wiederholten Holzschnittvignette. 1 w. Bl., XXIV, 256 S. Kl.
8°. HLederband der Zeit mit Buntpapierbezügen u. Farbschnitt. Rücken u. Rückenschild goldgeprägt. Der Einband
stark berieben u. bestoßen, mit Fehlstellen a. d. Kapitalen
u. Rückenschildern. Schildrest a. d. vorderen Innendeckel.
Name u. handschriftliche Signatur a. d. ersten Blatt, stellenweise etwas fleckig. Beigebunden: (Christian Friedrich
Hartmann). Versuch einer Uebersetzung der Propheten
Nahum, Habakuk, Zephania, Haggai und Obadia, mit Anmerkungen. Leipzig, Barth, 1791. XIV, 1 Bl., 144 S. Im Eck
tls. leicht geknickt. 450,–
Zu Arvieux vgl.Henze I/S.101. Arvieux lebte 12 Jahre im Vorderen Orient,
wo er sich auch ausgiebig mit den Beduinen des Karmel beschäftigte. Seine
zunächst mit Skepsis aufgenommenen Beobachtungen wurden später von
Niebuhr bestätigt. In 23 Abschnitten behandelt er verschiedene Aspekte des
Beduinenlebens, so etwa: Schönheit und Schmuck des arabischen Frauenzimmers, die Art der Araber zu Essen, die Gastfreiheit der Araber, die arabischen
Pferde oder die Ehrerbietung der Araber für den Bart. Im zoologischen Anhang
des ersten Bandes beschäftigt sich Rosenmüller mit der Gazelle, dem Kamel
und dem Dromedar.
Vorderer Orient – Raymond, Alexandre M. L’Art Islamique
en Orient. II. Partie. (Fragments d’architecture religieuse et
civile). Pera-Constantinople, Librairie Raymond, 1924. Mit
dekorativen, farb. Vorsätzen, farbig illustriertem Titelblatt
u. farbig illustriertem Widmungsblatt, jeweils mit Vorschaltblatt, 3 Grundrissen u. ca. 82, tls. mehrtlg. Illustrationen auf
52 (9 doppelseitigen, davon 8 als jeweils zwei gezählten) farbigen Tafeln (= 60 Tafeln), sowie 24 getönten Abbildungen
u. Illustrationen im Text. 11 S. Folio. Dekorativer, farb. illustrierter, goldgeprägter Originalhalbleinenband, dieser teils
etwas bestoßen (am oberen Kapital etwas durchgehend) u.
berieben, Rücken an den Kapitalen etwas defekt, Die Rückengelenke am oberen Kapital angebrochen. Der vorderer
Vorsatz mit kleinem Schild (M. Schulz Prague). 1.800,–
Creswell 445. Aufwendig gestalteter Band mit Grundrissen, Ansichten und
architektonischen Details in farbigen (teils goldfarbenen) Lithographien.
Die Beispiele stammen meist aus Konia, Brousse, Sivas, Karaman, Ak-Cheir,
Stamboul, Isnik u. Yeni-Cheir. Im hier nicht vorliegenden ersten Teil wurden
Fayencen behandelt. Der Schutzumschlag weist wie das Schild auf dem Innendeckel als Verlag „M.Schulz, Prague, Arts décoritfs Turcs“ aus.
51
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Die einzige Überlieferung der originalen Prosafassung
[Siegfried von Gelnhausen]. [Pilgerreise Philipps d. Ä.
von Katzenelnbogen nach Palästina 1433/34]. „Die Stede
und Tage reyse czu dem helgen grabe“. [Darmstadt, um
1453–1455]. Deutsche (rheinfränkische) Handschrift auf Pergament. 12 unnum. Bll. zu 30 Zeilen, die letzte Seite zu 23
Zeilen. Gotische Rotunda, erste Zeile (Titel) in rot, dreizeilige Fleuronnée-Initiale in blau mit rotem Federwerk. Durchgehend rubriziert mit Majuskel-Strichelung. Zwei Lagen:
die erste eine 5er-Lage (ohne das erste leere Bl.), die zweite
eine 2er-Lage (ohne das letzte leere Bl.). Das Anfangs- bzw.
Schlussblatt bis auf einen Falzrest abgetrennt. Fünftes Blatt
mit der Signatur a4 und das achte Blatt mit der Signatur b,
jeweils in der unteren rechten Ecke. Spätere Paginierung in
Bleistift. Kopertband aus starkem Pergament mit Langstichheftung (16. Jh.?). In vergoldeter brauner Maroquin-Mappe
(Riviere & Son). Kl.-4to (145 × 135 mm). 450.000,–
Einzig bekannte Handschrift der originalen Prosafassung eines der ältesten
deutschen Reiseberichte nach Ägypten und ins Heilige Land. Die Pilgerfahrt
des Grafen Philipp von Katzenelnbogen hat sich in zwei verschiedenen Formen
erhalten: im hier vorliegenden Prosabericht („Stede und Tage reyse czu dem
helgen grabe“) sowie in einer Versifikation (das „Hodoeporicon“), im Auftrag
Philipps 1477 verfasst durch den Berufsdichter Erhard Wameszhafft. – Während das Hodoeporicon in insgesamt vier erhaltenen Abschriften überliefert
ist, ist der originale Prosabericht nur in der vorliegenden Handschrift bekannt.
Die lange verloren geglaubte Prosafassung wird 1863 als in der Sammlung des
Johannes Leichtle, Kempten, erwähnt. 1882 edierten R. Röhricht und H. Meisner den Text nach einer Abschrift. Der Verbleib war danach unbekannt und
auch der besten Kennerin dieser Pilgerreise, Prof. Silvia Schmitz in Aachen,
nicht zugänglich. Eine modernen Erfordernissen entsprechende Transkription
und wissenschaftliche Studie der Handschrift steht noch aus. – Die Autorschaft
des Prosaberichts wird dem gebildeten Katzenelnbogener Finanzbeamten Siegfried von Gelnhausen zugeschrieben, der wahrscheinlich Graf Philipp als Chronist und Führer der Reisekasse begleitete. Die Abfassung der „Stede und Tage
reyse“ datiert Schmitz in die Jahre 1434/38; das vorliegende Manuskript beschreibt sie nicht als die Urschrift des Verfassers, sondern als die um 1453/55
von einem anonymen Katzenelnbogener Buchschreiber angefertigte Kopie.
– Philipp I. von Katzenelnbogen d. Ä. (1402–79) war der letzte männliche
52
Nachkomme seines Geschlechts, einer der einflussreichsten Familien Deutschlands. Der Reichtum des Hauses gründete auf einem umfassenden Besitz an
Rheinzöllen. Philipps Orientreise folgte einer 200-jährigen Familientradition.
Zu seiner Reisegruppe zählten neben dem Chronisten neun adlige Gefährten,
von denen fünf namentlich bekannt sind: Bernhard Kreis von Lindenfels und
Konrad von Frankenstein, Daniel von Mudersbach aus dem Lahngebiet und
zwei Württemberger, die Brüder Albrecht und Gaudentius von Rechberg. Sie
verließen am 14. Juli 1433 Darmstadt; 16 Tage später erreichten sie Venedig.
Am 10. August schifften sie sich nach Kreta und dann Alexandria ein. Hier
beginnt nun die eigentliche Pilgerfahrt, wo der Chronist die Besichtigungen
heiliger Stätten verzeichnet. Die anschließende Bootsfahrt stromaufwärts von
Fuah nach Kairo enthält eine Schilderung des Nils, der mit dem Rhein verglichen wird, wenngleich voller Krokodile („lintworme“, also Lindwürmer). In
Kairo selbst werden wiederum die uns heute zum Teil geradezu abenteuerlich
vorkommenden heiligen Stätten besucht und von antiken Bauwerken einzig
die Pyramiden von Gizeh erwähnt. Großes Erstaunen erregen ein Elefant und
zwei Giraffen, die in der Stadt gesichtet werden. Unterwegs von Kairo zum
Roten Meer schließen sich die hessischen Pilger einer Kamelkarawane an
und erreichen nach fünf Tagen den Sinai. Höhepunkt ist die Erteilung des
Ritterschlags vor dem St.-Georgs-Altar im Katharinenkloster. Drei Tage später
verlassen die Pilger das Kloster und treffen (via Darum, Gaza, Hebron und
Bethlehem) am 12. November in Jerusalem ein. Während ihres achttägigen
Aufenthalts in Jerusalem besichtigen sie die Grabeskirche und die weiteren
heiligen Stätten (von denen der Chronist eine lange Liste angibt). Am 22. November schiffte sich die Gesellschaft in Jaffa zur Heimreise ein, doch ein Sturm
spülte das Schiff wieder an die Küste, woraufhin der Graf von Katzenelnbogen
den Reiseplan änderte, um über Land nach Beirut und Damaskus zu reisen.
Wieder zurück an der Küste, bestiegen die Pilger am 6. Januar 1434 eine Galeere und langten sechs Tage später wohlbehalten in Rhodos an. Von weiteren
Stürmen behindert, gelangten Katzenelnbogen und seine Gefährten endlich
über Kreta und Korfu nach Italien zurück. Sie erreichten die Heimat am 3. Mai.
– Provenienz: 1) Graf Philipp d. Ä. von Katzenelnbogen, der Auftraggeber der
Handschrift. – 2) Durch Erbgang wohl an Heinrich III. von Hessen († 1483),
verheiratet mit der Tochter Philipps, Anna (1443–94). – 3) Johann Amadeus
von Baratti, seit 1785 Oberamtmann zu Wald (Eintrag auf der Innenseite des
Vorderumschlags. – 4) Johann Leichtle († 1887), Eigentümer der Stiftsbrauerei
Kempten, Kunstsammler und Bibliophile (Eintrag auf der Innenseite des Hinterumschlags). – 5) Eric Sexton, F.S.A. (Exlibris), Christie’s, New York, 22. Mai
1981, Nr. 7. – 6) Collection Lazard, Auktion, P. Bergé, Paris, 29. April 2008, Nr.
248.
¶ R. Röhricht & H. Meisner, Die Pilgerreise des letzten Grafen von Katzenellenbogen (1433–1434), in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche
­ iteratur 26 (1882), S. 348–371. Adolf Bach, Erhart Wameszhaffts HodoeporiL
con oder Beschreibung der Reise des Grafen Philipp von Katzenelnbogen nach
dem hl. Lande (1433/34), in: Nassauische Annalen 44 (1916/17), S. 107–152;
Nachtrag S. 337f. Karl E. Demandt, Regesten der Grafen von Katzenelnbogen
1060–1486, Bd. 1: 1060–1418 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau XI), Wiesbaden 1953. Karl E. Demandt, Die Orientfahrten der
Katzenelnbogner Grafen, in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde, NF Bd. 33, 1975. Silvia Schmitz, Die Pilgerreise Philipps d. Ä. von Katzenelnbogen in Prosa und Vers. Untersuchungen zum dokumentarischen und
panegyrischen Charakter spätmittelalterlicher Adelsliteratur (Forschungen zur
Geschichte der älteren deutschen Literatur 11), München 1990. Silvia Schmitz,
Siegfried von Gelnhausen, in: Verfasserlexikon, Bd. 8 (1992), Sp. 1205f.
53
Grumbach, Wilhelm von, Ritter und Abenteurer (1503–
1567). Brief mit eigenh. U. Gotha, 3. III. 1563. 1¾ SS. auf
Doppelblatt. Folio. Mit Adresse. 4.500,–
An Georg Sittich Marschalk von Ostheim, Marschall zu Marisfeld, Fürstlich
Hennebergischen Rat: „Mein freundtlich, unnd jederzeit gannz willig dienst,
mit allem freundtlichen vermugen zuvor, edler unnd ehrnvester innsonder
vertrauter freundtlicher lieber schwager. Eur schreiben hab ich neben uberschicktem bericht freundtlich empfangen, unnd alles seines innhalts verlesen,
unnd möcht ir mir gewislich trauen, und glauben, das ich die irrung, so sich
zwischen beiden meinen g. f. und herrn, Sachsen, und Henneberg zutragen
will, nit gern hör, unnd wiewol an mir wenig gelegen, auch inn disen fellen
im rath nit gepraucht wurdt, so möcht ir mir doch gewislich glauben. Was ich
zu hinlegung derselbigen underthenig befurdtern khönnt, das ich solches, mit
allem underthenigen weis, underthenig treulich, unnd gern than wölt, das
54
weis Gott, und weis mich auch zuberichten, das ich daran ein gut nuczlich
werrkh thet […]. Unnd bedunkt mich, dise irrung, allein aus missverstadt der
erbverbruderung, unnd vertreger, die vielleicht die gelerten ein jeder nach
seinem kopff versteen, unnd auslegen will, ervolgen than, wie aber der sachen zuhelffen, dadurch solcher missverstadt gewendt, unnd beiden herrn zu
freundtlicher einigkeit gebracht werden möchten, ist inn warheit über mein
verstandt. Was ich aber hier innen zum besten befurdtern kan, das will ich
inn warheit mit aller underthenigen treuen thon […]“. – Dokument des Streits
zwischen Grumbachs Protektor Johann dem Mittleren von Sachsen und dem
Grafen Georg Ernst von Henneberg um die 1554 zwischen dem schwer verschuldeten Haus Henneberg einerseits und Hessen und Sachsen andererseits
errichtete Erbverbrüderung, gemäß welcher letztere die Henneberg’schen
Schulden übernommen und dafür eine Anwartschaft auf die Grafschaft erhalten hatten. Nur Monate später sollte sich Grumbach durch seinen Überfall
auf Würzburg die Reichsacht zuziehen; nach den als „Grumbachsche Händel“
bekanntgewordenen Wirren wurde er am 18. April 1567 in Gotha gevierteilt.
An Wieland
Kauffmann, Angelika, Malerin (1741–1807). Eigenh.
Brief mit U. Rom, 18. XI. 1792. 2 SS. auf gefalt. Doppelblatt.
4to. 25.000,–
An Christoph Martin Wieland in Weimar, der sie um Illustrationen gebeten
hatte: das einzige bekannte Schreiben Kauffmanns an Wieland, zuletzt als verschollen geführt. „Hochgeehrtester Herr und Freund / Herr Haigelin [d. i. der
aus Stuttgart gebürtige dänische Konsul in Neapel, Christian Heigelin] übergab
mier vor einigen tagen Dero mier ohnverhoffte schätzbahreste zeillen aber
mier fehlen worte alles das höffliche und freundliche zu antworten welches
Sie mier durch diese zu sagen belieben. Nemmen Sie hiemit meinen besten
dank vor alles – besonders vor Dero gewogenheit gegen mich in güte auf.
– Die zeichnung betreffend werde ich mit freuden suchen Ihnen zu dienen,
schon seit einigen Jahren ist mier Oberon, das vortreffliche gedicht bekannt;
und verschiedne mahl – auch jedesmahl habe ich es mit vergnügen gelesen,
es ist reich von gedancken und bilder. – Nun bitte ich Sie mein geehrtester
Freund deuten Sie mier einige stellen darin aus die Sie möchten gezeichnet
sehen, aus denen ich hernach mahlen werde, so bin ich dann gewiß in meiner
wahl nicht zu fehlen. – Noch eine bitte hab ich an Sie, bei nächster, und
bei allen gelegenheiten, mich der Gnädigsten Herzogin [d i. Anna Amalia
von Sachsen-Weimar-Eisenach] demüthigst zu füßen zu legen. Unvergäßlich ist mier die zeit meines aufenthalts dieser Gnädigen Fürstin in meiner
nähe. So glückliche zeiten werde ich nicht mehr sehen. – Mich freut recht
sehr daß Sie mit dem bild so ich von der Ehre würdigen Fürstin gemacht zufrieden sind. Es ware mein sinn und wunsch, wenigstens in meinem werke
einigen beweiß meiner danckbarkeit zu geben vor die so viele genoßene
gnaden […]“. – Herzogin Anna Amalia hatte von Sommer 1788 bis Sommer
1790 Italien bereist; in Rom war sie Nachbarin Kauffmanns gewesen. Über
ihre Vermittlung nahm Wieland in einem Brief vom 6. September 1792 Kontakt mit Kauffmann auf und bat sie um „eine oder zwei“ Zeichnungen zum
Oberon für seine Sämmtlichen Werke. Entgegen der Auffassung Maierhofers
(A. K., Gesammelte Briefe [Lengwil 2001]), eine „briefliche Antwort Kauffmanns [sei] nicht überliefert“ (S. 432), äußert die Künstlerin hier ihre freudige Bereitschaft zur Mitarbeit an diesem Projekt. Zustandekommen sollte
es dennoch nicht: Obwohl Göschen noch Mitte Jänner 1793 „2 Sujets“ für
Kauffmann vorschlug, weigerte sich der Illustrator Johann Heinrich Ramberg,
sich an der Ausgabe zu beteiligen, falls neben ihm noch andere Künstler daran
mitwirkten. – Provenienz: Im Jahre 1900 in der Autographensammlung des
Grafen Victor Wimpffen, Rom. Im Juli des Jahres fertigte der Grazer Germanist Bernhard Seuffert über Vermittlung Eduard Fischer von Röslerstamms
eine Abschrift an, die heute im Wieland-Museum Biberach liegt und auch der
kritischen Werk- und Briefausgabe als Textgrundlage diente. Tadellos erhalten.
¶ Wielands Briefwechsel (Hg. v. S. Scheibe), Bd. 11, Nr. 359 („Verbleib unbekannt“).
55
Schiller, Friedrich, Dichter (1759–1805). Eigenh. Brief mit U.
(„Schiller“). Weimar, 17. VII. 1803. 3 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. Beiliegend Portraitpostkarte sowie alter Sammlungsumschlag. 95.000,–
An den Schauspieler und Theaterdirektor Jakob Herzfeld (1769–1826) in
Hamburg: eine Antwort auf Herzfelds Briefe vom 18. Mai und 20. Juni, worin
dieser vom Erfolg seiner Inszenierung der Braut von Messina am Deutschen
Theater berichtet hatte. „Die Nachricht welche Sie mir von dem guten Succeß
der Braut v. M. auf d. Hamb. Theater gegeben, hat mir große Freude gemacht,
und ich zweifle keinen Augenblick, daß Ihre glücklichen Bemühungen und
Anstalten dabei entscheidend gewesen sind. Unterdessen habe ich auch den
guten Erfolg dieses Stücks zu Berlin erfahren, und ich habe Ursache mich
zu freuen, daß dieses gewagte Unternehmen mit dem tragischen Chor auf
den drey besten Bühnen Deutschlands so gut gelungen ist. Empfangen Sie,
hochgeehrtester Herr, meinen aufrichtigen Dank wegen der Bemühungen, wodurch Sie Sich um dieses Stück verdient gemacht haben. – Daß Sie von dem
Parasiten keinen Gebrauch machen können beklage ich, denn mir scheint
dieses Stück zu einem theatralischen Effekt sehr geeignet zu seyn, da es
zwey sehr bedeutende Rollen und einige gut berechnete Theatercoups enthält. Verschiedene Mängel des Originals, welche demselben vielleicht bei der
Aufführung geschadet, habe ich in der Bearbeitung zu verbessern gesucht.
– Was den Neffen als Onkel betrifft so werden die zwey Menechmen hier zu
Weimar durch zwey Schauspieler [d. s. H. Becker und J. J. Graff] vorgestellt,
die einander sehr unähnlich sind, und doch ist diesem Uebelstand durch die
Kunst abgeholfen worden. Beide haben eine bloße Nasen-Maske, die nach
Einem Modell gemacht ist, und der eine sucht die Größe und Taille des andern
56
möglichst nachzumachen, daher es nöthig ist, daß der eine dem andern beim
Anzug als Modell sizt. Außerdem haben die hiesigen Schauspieler noch für
sich selbst den Einfall gehabt, eine gewiße auffallende Redensart als Angewohnheit, öfters in den Dialog einzuflechten, dieses kann eine eigene Art zu
schwören und zu fluchen oder etwas ähnliches seyn, welches dem Geschmack
der Schauspieler überlassen wird […]“. – Oben links numeriert „No. 2“; am
Fuß der 3. Seite Adresse. Spuren zeitgenössischer zweifacher Querfaltung;
das Gegenblatt im Rand minimal ausgefranst (ohne Textberührung). – Provenienz: Bis in die 1880er Jahre im Besitz der Familie des Adressaten (1877
vom Enkel veröffentlicht; vgl. die Editionsgeschichte). Mit dem Tod Albrecht
Herzfelds, der zuletzt als Bühnenschriftsteller in Regensburg wirkte, verliert
sich die Spur des Briefs; erworben aus einer deutschen Privatsammlung. –
Zur Editionsgeschichte: Erstdruck im Hamburger Beobachter v. 22. Sept. 1838
(S. 297) mit zahlreichen Textabweichungen. Knapp vier Jahrzehnte später
veröffentlichte der Enkel des Adressaten, der am Mannheimer Hoftheater
beschäftigte österreichische Schauspieler Albrecht Herzfeld (1840–n. 1880),
einen verlässlicheren Text (Zur Erinnerung an Friedrich Schiller. Festvortrag.
Frankfurt 1877, S. 31f.). Der Berliner Pädagoge und Schillerforscher Gustav
Andreas Kuhlmey (1819–65) fertigte eine Abschrift an, die zwar gegenüber
diesen Drucken einen genaueren Text bietet, aber andere Fehler neu einführte.
Kuhlmeys Kopie diente Jonas für seine kritische Gesamtausgabe der Briefe (s.
u.) als Druckvorlage; schon diese Ausgabe konnte das Lokat des Autographs
nicht mehr nachweisen. Die Nationalausgabe (s. u.) übernahm Jonas’ Text unverändert, ebenfalls ohne den Verbleib der Handschrift ermitteln zu können.
¶ Schillers Werke. Nationalausgabe Bd. 32 (1984), S. 55f. Nr. 67 m. Komm. S.
337f. F. Jonas (Hg.), Schillers Briefe. Krit. GA (1892–96) Bd. 7, S. 59f. Nr. 1888
m. Komm. S. 295f.
Am und zum Neunundsiebzigsten
Goethe, Johann Wolfgang von, Dichter (1749–1832). Eigenh. geburtstäglicher Morgengruß mit Bleistiftzeichnung
und U. [Schloss Dornburg/Saale], 28. VIII. 1828. 1 S. 4to.
Wasserzeichen: zweikonturige Antiquaversalien „E & R“
(Fragment). 35.000,–
Unbekanntes Geschenkblatt Goethes, am Morgen seines 79. Geburtstags:
„Guten Morgen / zum 28ten Aug. 1828 / Goethe“, darüber die blasse Bleistiftzeichnung eines hügeligen Horizonts mit Wolken. Abgebildet ist das Panorama, das sich Goethe im Sommer 1828 beim morgendlichen Blick aus dem
Fenster und von der Terrasse des Renaissanceschlosses Dornburg an jedem
Tag neu darbot. Die Höhen über dem Saaletal bei Jena waren ein Bild, das
er während seines Dornburger Aufenthalts regelmäßig in der Frühe genoss
und oft genug in seinem Tagebuch mit Sorgfalt beschrieb – so etwa am 24.
Juli: „Leidliche Witterung. Bedeckter Himmel. Mäßiger Südwind. Bey Sonnenaufgang die gegen meinem westlichen Fenster liegenden grauen widerwärtigen
Kalkabhänge von dem allerschönsten Rosenroth gefärbt“. – Nach dem Tod des
Großherzogs Carl August am 14. Juni 1828 hatte sich Goethe am 7. Juli, noch
zwei Tage vor der feierlichen Beisetzung, nach Dornburg bei Jena zurückgezogen, um für sich sein zu können; er verlängerte seinen Aufenthalt mehrmals und kehrte erst am 11. September nach Weimar zurück. Während dieser
Monate arbeitete er in seiner einfach eingerichteten Stube im südlichsten der
drei Dornburger Schlösser vorwiegend an botanischen Betrachtungen, verfasste aber auch Lyrik, die unverkennbar vom steten Blick auf die Umgebung
inspiriert ist: „Früh, wenn Tal, Gebirg’ und Garten / Nebelschleiern sich enthüllen, / Und dem sehnlichsten Erwarten / Blumenkelche bunt sich füllen; /
Wenn der Äther, Wolken tragend, / Mit dem klaren Tage streitet, / Und ein
Ostwind, sie verjagend, / Blaue Sonnenbahn bereitet; / Dankst du dann, am
Blick dich weidend, / Reiner Brust der Großen, Holden, / Wird die Sonne,
rötlich scheidend, / Rings den Horizont vergolden.“ Schon am ersten Tag nach
seiner Ankunft hatte Goethe die Morgenröte von seinem Fenster aus genossen:
„Früh in der Morgendämmerung das Thal und dessen aufsteigende Nebel
gesehen. Bey Sonnenaufgang aufgestanden. Ganz reiner Himmel, schon zeitig
steigende Wärme“ (8. Juli). Sechs Wochen später erinnert ihn der Blick gar
an eine in der Odyssee beschriebene Morgenstimmung: „Vor Sonnenaufgang
aufgestanden. Vollkommene Klarheit des Thales. Der Ausdruck des Dichters:
‚heilige Frühe‘ ward empfunden. Nun fing das Nebelspiel im Thale seine Bewegung an, welches mit Südwestwind wohl eine Stunde dauerte, und sich
außer wenigen leichten Streifwolken in völlige Klarheit auflöste“ (18. Aug.).
Obwohl das von leichter Hand hingeworfene Blatt nicht koloriert ist, mag man
die rhododaktylische Atmosphäre Homers in den zarten Linien der Skizze
wiederfinden wollen. Seinen Geburtstagsmorgen beschreibt Goethe als den
„schönsten Frühmorgen, wo ich die Vorläuferin der Sonne, Frau Venus genannt, in ihrem herrlichsten Glanze am Himmel stehen sah“. Im Tagesverlauf
wich dieser Glanz indessen einem „gewaltigen“, „nebelhaften Regen“, und einige Linien in der rechten Bildhälfte deuten wohl, gemeinsam mit den Wolken,
das heraufziehende Wetter an. – Wem Goethe diesen Gruß „zum 28ten Aug.
1828“, seinem eigenen 79. Geburtstag, mit etwas kokett wirkender Geste widmete, ist nicht sicher. Sein Sohn August hatte ihn am Vorabend noch spät besucht und war, nachdem der Dichter allen Geburtstagsbesuch abgelehnt hatte,
„im Mondenschein“ zurückgefahren. Womöglich dedizierte Goethe das Blatt
seinem alten Bediensteten Paul Götze (nunmehr Wegebau-Inspektor zu Jena
und selbst schon im 68. Lebensjahr stehend), der sich „zu früher Morgenzeit“
glückwünschend einfand: „mit Brottorte und Flaschen alten guten Weins“ (wie
Goethe seiner Schwiegertochter Ottilie berichtete). Zu den weiteren Gästen
des Vormittags zählten der Registrator Christian Schuchardt und der Bibliothekar Ernst Weller „mit Schwester und Knaben“, weiters der Schriftsteller
Johann Diederich Gries, der Jurist Wilhelm von Schröter und der Theologe
Hermann Agathon Niemeyer. Zu denken wäre aber auch an Goethes Nachbarn auf dem alten Dornburger Schloss, der Amtsaktuar Carl Gustav Stichling
(ein Enkel Wielands) mit seiner Frau Berta (eine Enkelin Herders) und ihrer
neugeborenen Tochter.
57
„Ein Despot oder Eroberer wäre uns nöthiger, als Constitutionen“
Platen, August Graf von, Dichter (1796–1835). Eigenh. Brief
mit U. („Pl.“), darin zwei dem Erstdruck vorausgehende
Gedichtniederschriften („Der Vesuv im December 1830“ und
„Luca Signorelli“) sowie eine zuletzt verworfene Textrevision
zur Ode „An Karl den Zehnten“. Neapel, 28. I. 1831. 3 SS. auf
Doppelblatt mit Adresse und papiergedecktem Siegel (Faltbrief). Wasserzeichen: zweistrichige Antiquaversalien „W
Neely / ’Change Alley, London.“ Gr.-4to. 35.000,–
Langer, unveröffentlichter Brief an den Augsburger Maler Moritz Rugendas
(1802–58) in Paris: die verschollene Antwort auf dessen Schreiben vom 29.
Dezember des Vorjahrs (heute in der BSB München, Hss. Plateniana 69.23), in
dem der Maler seine bevorstehende Einschiffung nach Amerika angekündigt
hatte. Rugendas dankte Platen für die Übersendung seiner Ode „An Karl den
Zehnten“, welche im Pariser Freundeskreis hervorragend aufgenommen worden sei und von der er – mit des Dichters Erlaubnis – eine Abschrift an den
neuen König Louis Philippe schicken wolle. Platen sei dem französischen Publikum bekannt durch Artikel im Globe und Temps (von Rugendas ausführlich
zitiert), die der Dichter allerdings vielleicht schon selber gelesen habe, da er
vermutlich „in dieser ereignißreichen Zeit auch zum Journalleser geworden“
sei. Rugendas bat Platen außerdem, für das „so tod“ daliegende Deutschland
eine Auferstehungshymne zu verfassen, und bedauerte des Dichters „Verdruß
mit Cotta“ sowie, dass er sein Epos nicht vollendet habe. Auch klagte er über
die „Hundekälte“; von einem drohenden Vesuvausbruch erhoffte er sich „poetischen Erguß“ Platens. – Der Adressat antwortete einen Monat später: „Ihren
Brief vom 29ten December habe ich erst gestern erhalten, konnte ihn daher
nicht früher beantworten. Tausend Dank für Ihre Mittheilungen sowohl, als für
das von mir so sehr gewünschte Buch. Ich bin allerdings auch zum Zeitungsleser geworden; aber weder der Globe noch der Temps stehen mir zu Gebot.
Sie schreiben nicht, von welcher Art der Aufsatz im Globe ist, und von wann?
Mit dem, was Sie mir aus dem temps mittheilen, kann ich nicht anders als zufrieden sein, die Uebersetzung ist nicht besonders treu, aber doch lesbar. Wenn
Sie mir diese Blätter gedruckt schicken, so soll es mir recht angenehm sein.
Von der Ode an Karl X machen Sie den Gebrauch, der Ihnen am Vortheilhaftesten scheint. Es soll mir sehr ehrenvoll sein, wenn sie dem König übergeben
wird, ob in meinem Namen oder nicht, mögen Sie selbst bestimmen. Eben so
habe ich nichts dagegen, wenn sie gut übersetzt den Franzosen mitgetheilt
wird, und da diese Ode in Deutschland noch nicht bekannt ist, so würde es
mir um so mehr Vergnügen machen, wenn die guten Deutschen sie zuerst in
einer französischen Uebersetzung müssten kennen lernen. Es wäre mir daher
lieb, wenn sie in ein Paar der bei uns gelesensten Blätter aufgenommen würde.
In der That hat diese Ode ihre ersten Leser in Paris gefunden, da ich [sie] hier
noch Niemandem mitgetheilt, noch anderswohin geschickt habe. Ob sie den
Franzosen gefällt und vor Allem dem König, davon werden Sie mich wohl
nicht mehr benachrichtigen können, da Sie Europa so schnell verlassen wollen. Sie sollten mich daher mit Einem Ihrer französischen Freunde in Verbindung setzen, der mir auch zugleich von Zeit zu Zeit über die merkwürdigsten
Produkte der dortigen Litteratur, seien sie historisch oder poetisch einige Nachricht gäbe, da man hier so wenig erfährt. Auch wäre ich neugierig zu erfahren,
ob mein neustes Gedicht bei Ihren Pariser Freunden gut aufgenommen werden
wird. Mein Epos ist nämlich noch im vorigen Jahr vollendet worden. Es heißt:
Die Abbasiden, ein Gedicht in neun Gesängen. Wie leid thut es mir, daß ich es
nicht in Druck verwandeln und Ihnen auf Ihre Reise mitgeben kann. Aber dazu
sind noch ein Paar Monate nöthig, zumal bei meinen Verhältnissen zu Cotta.
58
Sollten Sie mich mit Einem Ihrer Freunde in Verbindung bringen, so könnte
er mir französisch schreiben, und ich deutsch oder italienisch; denn wiewohl
ich ehemals manche französische Correspondenz geführt habe, so bin ich
in dieser Sprache zu sehr außer Uebung gekommen. Was die Ode an Karl X
betrifft, so bitte ich Sie, den letzten Vers so zu ändern: Haupt, wie das deine,
so hehr und heilig. Dem Sinn nach kann zwar keine Zweideutigkeit entstehen,
wohl aber könnte die Worte ein boshafter Ausleger verdrehn. Wenn Sie hier
wären, würden Sie schwerlich von Kälte leiden; wir haben selbst im Januar
noch 10 Gr. Wärme. Der Vesuv ist wieder ruhig geworden; doch gewährte er im
Anfange Decembers ein herrliches Schauspiel. Ich theile Ihnen hier eine kleine
Ode mit, die damals entstanden. [Folgt, v. r. n. l. quer: Der Vesuv im December
1830] Ich wünsche sehr, daß ich diesen Brief nicht umsonst geschrieben, und
daß er Sie noch in Paris trifft. Tot kann man Deutschland wohl nicht nennen;
es entstehen überall Revolutionen. Diese helfen aber freilich nichts, da sie blos
auf Constitutionen und nicht auf die Vereinigung Deutschlands ausgehen. Erst
dann kann man an Constitutionen denken, wenn die Nation eine Nation ist.
Ein Despot oder Eroberer wäre uns nöthiger, als Constitutionen. Dasselbe ist in
Italien der Fall. Wollte Frankreich sich auf uneigennützige Art mit dem jungen
und kriegerisch gesinnten König von Neapel verbinden, so würde es nicht
schwer sein, die Fremden zu verjagen und Italien als Königreich zu proklamiren, eine Sache, die früh oder spät doch einmal geschehen wird. Ich theile
Ihnen, meinem Versprechen gemäß, zum Schluß noch einen patriotrischen Gesang mit, der sich freilich nur für Wenige zur Mittheilung eignet, und von welchem in keinem Fall Abschriften gemacht werden dürfen. – So eben höre ich,
daß der Courier nicht abgeht; ich muß daher den Brief mit der Post schicken,
und kann das just versprochene Gedicht nicht beilegen. Zum Ersatz schreibe
ich Ihnen eine meiner neuen Romanzen ab, was Ihnen um so angenehmer sein
wird, da es eine Malerromanze ist. Die Geschichte kommt im Vasari vor. [Folgt,
v. l. n. r. quer: Luca Signorelli]. Leben Sie wohl, und lassen Sie, wo möglich,
noch einmal von sich hören. Auch wünschte ich zu wissen, wo Sie zuerst in
Amerika landen wollen usw. Haller wird Ihnen nächstens schreiben. Ganz der
Ihrige / Pl.“ – Platen hatte Rugendas, der ihm von seinem Freund Freund Fritz
von Fugger (1795–1838) schon im Februar 1826 als „interessante Bekanntschaft“ empfohlen worden war, im Sommer 1828 in Pisa kennengelernt. Von
der Korrespondenz, die sich anschließend zwischen Maler und Dichter entspann, waren zwei Briefe Platens von 1829 sowie zwei von Rugendas bekannt,
nämlich das Vorgängerschreiben zu diesem Brief sowie die herzliche Antwort
darauf, die der Maler Anfang Juni von Bord seines in der Gironde liegenden
Schiffs nach Neapel schickte (BSB, 69.24). In letzterem berichtet er, dass Louis
Philippe tatsächlich noch eine Abschrift der Ode überreicht wurde, die auch
gut aufgenommen wurde. Rugendas sollte Platen nicht wiedersehen, da er
erst 1847 nach Europa zurückkehrte. – Unbedeutende Bugfalteneinrisse sowie
einige Papierdurchbrüche und der Siegelausriss alt hinterlegt (minimale Textberührung). Provenienz: Rugendas kannte den Platenfreund Fugger seit seiner
Rückkehr aus Brasilien Anfang 1826, und es ist plausibel, dass der Maler, als
er 1831 nach Mexiko ging, Fugger den Brief überließ. Die von Letzterem besorgte einbändige Platen-Werkausgabe erschien 1839 kurz nach Fuggers Tod
bei Cotta, der sicherlich Zugang zu dessen Platen-Unterlagen hatte. Wahrscheinlich über Cotta gelangte der Brief in die Sammlung von dessen Faktor
Friedrich Röth, der für den Augsburger Verleger die Allgemeine Zeitung als
Geschäftsführer leitete. Röths umfangreiche Autographensammlung wurde
1886 bei Cohn in Berlin versteigert; seitdem verschollen. Beiliegend alter
Sammlungsumschlag mit hs. Vermerk „Erworben um 1900“.
¶ Albert Cohn, Kat. 172: Slg. Roeth, 3. Abt. (1886), Nr. 844 („Prachtstück“).
Nicht in: Platen, Briefwechsel (Bd. 5, hg. v. P. Bumm, 1995). Die Gedichte
erstgedruckt in Wendts Musenalmanach für das Jahr 1832, S. 60–62 und 79f.
(gemeinsam mit „An Karl den Zehnten“, S. 76–78).
Mörike, Eduard, Dichter (1804–1875). Eigenh. Brief mit U.
(„E. Mörike“). O. O., 22. [?] Nov. o. J. 1¼ SS. auf gefalt.
Doppelblatt. Kl.-8vo. 6.500,–
Hübscher, unveröffentlichter Brief an eine nicht ermittelte Empfängerin:
„Verehrte Frau! Beifolgendes Büchlein bitte ich, Ihrem lieben Mann, aber in
meinem Namen, und nicht erst auf Weihnachten, zu überreichen; wobei ich
nur versichere, daß ich der ganz gewissen Meinung war, es ihm vor Jahren
schon, gleich nach dem Erscheinen, gegeben zu haben. Ich danke es einem
glücklichen Zufall u. Ihnen, daß ich nicht länger in diesem Irrthum lebte.
Freudschaftlichst grüßend der Ihrige […]“. Auf der Versoseite des Gegenblatts
die Nachschrift: „Den alten Post-Philipp hab ich gestern Nacht im Bette mit
dem größten Vergnügen gelesen!“ – Die zweite Stelle des Tagesdatums durch
Überschreibung korrigiert; denkbar wären auch die Lesarten „27.“ oder „28.“.
Schönberg, Arnold, Komponist (1874–1951). Texte. Sechs
Stücke für Männerchor [op. 35]. [Berlin, wohl Frühjahr
1929]. Typoskript mit zahlr. eigenh. Überarbeitungen. 5 Bll.
in altrosafarbenem, eigenh. beschriftetem Umschlag mit
Namenszug im Titel und schwarzem Kalikorücken. Gr.-4to. 18.500,–
Unpublizierte Quelle zu Schönbergs Opus 35 („Sechs Stücke für Männerchor“):
Typoskript der Texte aller sechs Stücke in der ursprünglichen Reihenfolge (1, 3,
5, 2, 4, 6), dann von Schönberg mit Bleistift in die endgültige Abfolge gebracht
und in mehreren Phasen mit Tinte, Blei- sowie rotem und blauem Buntstift
umfassend überarbeitet. Auch die Titel der einzelnen Stücke sind hier teils
noch nicht endgültig festgelegt: für Nr. 1 (später „Hemmung“) wird hier noch
„Ausdruck?“ erwogen; Nr. 3 („Ausdrucksweise“) ist noch tentativ mit „Selbstgefühl?“ überschrieben und bildete ursprünglich das 2. Stück. Die Komposition
geht zurück auf eine Anfrage des Vorsitzenden des Arbeiter-Sängerbundes, Alfred Guttmann, der Schönberg im Herbst 1928 eingeladen hatte, sich mit einer
entsprechenden Komposition an einer Männerchorsammlung zu beteiligen.
Daraus entstand im März 1929 der Chor „Glück“, später das 4. Stück von op.
35. „Im April schrieb Schönberg die Texte aller [sechs] Chöre auf und komponierte als zweiten den (ebenfalls nicht-zwölftönigen) Chor ‚Verbundenheit‘“
(Arnold Schönberg Center, op. 35). – Sämtlich auf Briefpapier mit Schönbergs
gedrucktem blauem Briefkopf und vom Komponisten selbst zum vorliegenden
Heft zusammengefasst. Aus der Sammlung des Lyrikers Michael Guttenbrunner (1919–2004) mit seinem Stempel auf der Versoseite jedes Blatts.
59
Stand 37
Domenico Jacono
Antiquariat / Verlag / Galerie
Haute Couture im Aquarell
Mode – Debouny, Hélène: Histoire de la mode. Ms. mit
ornamental und floral verziertem, aquarell. Titelbl., 45 aquarell. Bleistift- und Tuschzeichnungen auf 37 Bildtaf. sowie 26
mit Tusche kalligraf. Textseiten. O.O.: o. J. [ca. 1914]. 2°. 78
nn. Ss. Neuer Hln. 980,–
Bezaubernde Zusammenschau
festlicher Frauenkleider von
den Alten Griechen und Römern bis ins frühe 20. Jh., mit
großformatigen, feinstrichig
und sauber gezeichneten,
sowie kräftigen und durchgehend mehrfarb. Aquarellen
versehen. Getreu dem Umstand, dass die Haute Couture
Frankreichs lange an den Fürstenhöfen gemacht wurde, gliedert Debouny ihre Darstellung
nicht nur n. Zeiträumen (z.B.
11.-15. Jh., Revolution, Empire,
Restauration, Republiken), sondern auch n. den Namen und
Regierungszeiten modebewusster Herrscher und Herrscherinnen bzw. ihrer Mätressen, z.B. François Ier und Eleonore von Kastilien, Henri
II und Caterina de’ Medici, François II. und Maria Stuart, Henri IV und Maria
de Medici, Louis XIV, Maria Theresia bzw. Madame de Maintenon, Louis XV
und Maria Leszczyńska, Louis XVI und Marie Antoinette, Louis Philippe und
Marie Amélie, Napleón III. und Eugénie de Montijo. Das franz. Ms. entstand
zwischen Okt. 1913 und Sommer 1914, wie die meist tagesgenaue Datierung
der auf stärkerem Papier gedr. und jeweils durch ein vorgeb. Wachspapier geschützten Bildtaf. eröffnet. – Vereinz., kl. Stockfl. bzw. an den Rändern stellenw. min. schmutzfl., die Blätter stellenw. l. aufgewellt, sonst sehr sauber.
Des Deutschen Kickers erstes Lehrbuch, aus Cannstatt
Fußball – Heineken, Ph.[illip]: Die beliebtesten Rasenspiele.
Eine Zusammenstellung der hauptsächlichen englischen Out
Door Games zum Zwecke ihrer Einführung in Deutschland.
Mit 180 O.-Ilustr. (meist n. Holzstichen, u.a. von A. Greiner).
Stgt: Weise (Hoffmann) 1893. Kl-8°, [14, Anz.], XLVIII, 362
Ss., [1 Bl]. O. Ldr. des Vlgs. mit schwarzer D.illustr., kalligraf.
Einband- und Rt. in rot, blindgepr. Filete auf dem Hinterd.,
floralen Vorsätzen und Marmorschnitt. 380,–
Erstausgabe dieses ersten deutschen Regel- und Lehrbuchs über den „Association Fussball“ des Mitbegründers zweier Vorläufer des VfB Stuttgart (Cannstatter Fußball-Club und FV Stuttgart) und ersten Vizepräsidenten des DFB, Phillip
Heineken (1873–1959), damals Aktiver und Schriftführer beim Canstatter FC.
Im gleichen Jahr ersch. Separatausg. von Tln. des vorliegenden Handbuchs für
Cricket, Croquet, Tennis und Fußball (2. Aufl. 1895). Vorgeb. sind Anz. von
Sportartikelgeschäften, auf der Innenseite des vorderen Vorsatzes befindet sich
ein Stempel des Wiener Sporthauses Pohl. – Einband im oberen Bereich des
Hintergelenks geplatzt, an den Ecken und Kanten ber. und bestoßen, sonst bis
auf die l. Bräun. des Papiers sauberes Ex. dieses seltenen, bedeutenden Tit.,
lt. OCLC und KVK nur in zwei Bibl. weltweit nachweisbar.
60
Neubaugasse 35/1A/R5
1070 Wien, Österreich
Telefon/Fax: +43 (0)1 9412345
Messetelefon: +43 (0)699 19741461
E-Mail: [email protected]
www.domenicojacono.com
Vom Vergolden des Einbandschmucks
Musterbuch – Gravir-Anstalt und Messingschriftenfabrik
Otto Kaestner: Katalog über Messingschriften für die Vergolderpresse. Mit einem Anhang Verzierungen etc. etc. Krefeld:
Selbstvlg. (Greven) o.J. [ca. 1900]. 4°. X, 470 Ss. O.Ln. mit
floraler und ornamentaler D.gold- und farbpräg., dek. Einband- und Rt. in schwarz, Rotschnitt und Vorsatz mit mehrfarb., floralem Schmuck. 580,–
Umfangreiches Musterbuch mit 4241
Artikeln des Rheinländischen Unternehmens, welches
mit „18 Hülfskräften, eigener Giesserei und electrischer
Licht- und Kraftanlage“ (Vorwort)
wohl einer der Branchenriesen d. Zt.
war. Die Slg. umfasst für Buchbinder und Drucker zur Verwendung bei Hand- und Pressenvergoldungen von Einbänden und Drucksorten zusammengestellte, von den originalen Platten gedr. Buchstabensätze für zahlr. Schriftarten, Textbausteine,
sowie allerlei, meist als „Garnituren“ angebotene, teils auch zweifarb. in rotschwarz und doppelblattgroß abgebildete Verzierungen (Rahmen, Rücken,
gegenständliche Motive etc.) in historistischer Manier und im Jugendstil. Im
Anhang findet sich eine Preisliste. – Einband stellenw. ber. und fl., der vollständige R. fachmännisch restaur. und verstärkt, innen durchgehend fingerfl.
und mit kl. Rostfl., mit vereinz. Bleistift-Marginalien, insgesamt kompaktes Ex.
dieser schönen Leistungsschau v.a. des gängigen Einbandschmucks um 1900.
Numismatik – Verzeichnis einer sehr bedeutenden Münzund Medaillensammlung, welche nebst einem Anhange von
numismatischen Büchern und heraldischen Sammlungen im
C. O. Weigel’schen Auctions-Lokale zu Leipzig am 11. Juni
1860 (…) versteigert werden soll. Beigelegt: Register zum
Cataloge (…) Leipzig: T.[heodor] O.[swald] Weigel (Wassermann) 1860. 8°. [4], 260; [1], 11, [3] Ss. Priv. Hln. d. Zt.,
Kartond. mit marmor. Überzugspapier, hs. Einband- und Rt.
auf mont. Rs. bzw. Brosch. in Fadenheftung. 380,–
Umfassender Auktionskat. mit den hs. vermerkten, vollständigen Rufpreisen
und Zuschlägen, mittels Tinte bzw. Bleistift als Randnotizen neben den
insgesamt 6858 Positionen eingetragen. 3003 der Positionen betreffen Medaillons und Münzen aus verschiedenen Epochen und Tln. des Imperium
Romanum, weitere 3646 Münzen solche des Mittelalters und der Neuzeit aus
den Ländern und Städten des Deutschen Bundes, Preussens, Österreichs und
anderen europäischen Staaten. Angeboten werden weiters 209 Pos. mit Ms.
und Druckschriften zu den Themen Numismatik und Heraldik. Beigelegt ist
ein von gleicher Hand verfasstes, mit Tinte bzw. Bleistift angelegtes Sachreg.
zum Kat. – Einband ber., innen etwas fingerfl., Papier gebr., sonst akkuates
Ex., mit hs. Preisen und dem Reg. ein unikales Numismatikum. Selbst der
gedr. Kat. ist gemäß OCLC und KVK weltweit in keiner einzigen Bibl. nachweisbar.
Grundlagenwerk mit bemerkenswerter Widmung
Geodäsie – Penther, Joh.[ann] Friedr.[ich]: Praxis Geometriae, Worinnen nicht nur Alle bey dem Feld-Messen
vorkommende Fälle (…) Nebst Beygefügten practischen
Hand-Griffen, deutlich erörtert, Sondern auch Eine gute Ausarbeitung der kleinesten Risse bis zum größten, (…) treulich
communiciret werden (…) Zweyte Edition. Und: Zugabe
zur Praxi Geometriae, Worinn Noch verschiedene zur ausübenden Geometriae nützliche Stücke (…) wie auch der Gebrauch derselben mitgetheilt wird. Mit einem gestoch. alleg.
Front. (Justinian als Förderer der Geometrie), einem gest.
Fleuron auf dem Widmungsbl., einer Titelvign. (Ansicht von
Göttingen) und 39 gef. Kpf.taf. Augsburg: Wolff 1738 u. 1739.
2°. Front., Titelbl., 2 Widm.bll., [4], 97 [5, Reg.] S.; Titebl.,
55 [1] Ss. Hpgt. d. Zt. mit Pergamentecken und kart. Einbandd., diese mit mehfarb. geäderten Kleisterpapier überzogen. 1.400,–
Erstausgabe der um eine „Zugabe“ u.a. mit 14 Taf. erw. Fassung dieses Grundlagenwerks der Geodäsie und Kartografie von Johann Friedrich Penther (1693–
1749), von 1720 an als Architekt und Fachmann für Bergbau im Dienst des Grafen Christoph Friedrich zu Stolberg tätig. 1732 erstmals ersch., sollte Penthers
Buch lange ein Referenzwerk für Vermessungsingenieure, Kartografen und
Architekten bleiben und bis 1788 insgesamt neun Aufl. erleben. Vorliegende,
in dieser verm. Fassung mit der „Zugabe“ selten angebotene Ausg. ist Gerlach Adolph Frh. v. Münchhausen, dem Begründer der Universität Göttingen,
gewidmet, welcher Penther 1736 auf den dortigen Lehrstuhl für Mathematik
und Ökonomie berief, und der vorliegende Neuausg. wohl auch finanzierte.
Die durchgehend klar und sauber gest., t. mit kunstvollen Kartuschen versehenen Taf. zeigen geometrische und geodätische Mess- und Zeicheninstrumente, sowie zahlr. Kten mit Anwendungen von Penthers Berechnungen für
u.a. Forste, Gebäude und Gärten, u.a. auch Schloss Stolberg und Umgebung.
Die Kpf. stammen aus der Werkstatt des namhaften Augsburger Verlegers und
Kupferstechers Jeremias Wolff, dessen Nfg. Johann Balthasar Probst auch für
das eindrucksvolle Front. verantwortlich zeichnet. – Widm.ex. des bedeutenden österr. Maschinenbauers Joseph Gainschnigg (1759–1835) auf Front. vs.
– Ehemalige kleine Fehlstelle am unteren Eck des Vorderd. und den Bll. 1–6
fachmännisch ergänzt, Titelbl. und Widmungsbl. mit Besitzervermerk, vereinz., l. Stock-, Finger- und Schmutzfl., einige Taf. mit Abklatsch, insgesamt
gut erhaltenes Exemplar dieses wegweisenden Tit., mit frischen Kupfern. –
Poggendorf zit. DBA 2.0990.307; http://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Biographien, 19.10.2014 (Gainschnigg)
Aus der Bibliothek von Ferdinand I. v. Sachsen-Coburg
Slavistik – Tetzner, Franz: Die Slaven in Deutschland.
Beiträge zur Volkskunde der Preussen, Litauer und Letten,
der Masuren und Philipponen, der Tschechen, Mährer und
Sorben, Polaben und Slowinzen, Kaschuben und Polen.
Mit 22, davon 8 gef. (3 mehrfarb.) Kten und Plänen, sowie
weiteren 192, t. ganzs. Abb., darunter 13 Fototaf. Braunschweig: Vieweg 1902. Gr. 8. XX, 520 Ss. Hldr. d. Zt., auf fünf
Bünden mit Lederecken, goldgepr. R.titel, die Kartond. mit
Schnecken­marmorpapier in Brauntönen überzogen, ebenso
die Vorsätze, der O.Umschl. ist eingeb. 580,–
Exemplar aus der Bibl. des von 1887 bis 1918 regierenden Fürsten und Zaren
von Bulgarien aus deutschem Adelsgeschlecht, Ferdinand I. von SachsenCoburg (1861–1948), mit dem gest. Ex-Libris Ferdinands auf dem vord. Vorsatz. – Einband an den Kapitale l. eingerissen, die Ecken und Kanten ber. und
bestoßen, sonst ausgezeichnet erhaltenes Ex. dieses raren, in den letzten 25
Jahren laut JAP nur drei Mal auktionierten Titels.
Mongolei – Prschewalski, N.[ikolai M.] von:
Reisen in die Mongolei, im Gebiet der Tanguten
und den Wüsten Nordtibets in den Jahren 1870
bis 1873. Aus dem Russischen und mit Anm. versehen von Albin Kohn. Mit 10 Taf., 14 Illustr. im
Text n. Holzstichen und einer chromolith., gef.
Kte. 2. Aufl. (= Bibl. geograph. Reisen und Entdeckungen älterer und neuerer Zeit, Bd. 12). Jena:
Costenoble (Bonde & Dietrich) 1881. 8°. [2, Reihenanz.], XIV, 538 Ss. Hldr. d. Zt. auf fünf Bünden mit Lederecken, goldgepr., ornamentiertem
Rt. und marmor. Decken, Vorsätze aus mehrfarb.
Kammmarmorpapier. 580,–
Zweite, um zwei Abb. erw. dt. Ausg. des 1875/76 unter dem Tit.
„Mongoliya i strana Tangutov“ in 2 Bdn. erstmals ersch. Pionierwerks zur Erforschung Zentralasiens. Das Buch dokumentiert
die erste von insgesamt fünf Reisen des russischen Offiziers und
Forschungsreisenden, die ihn vom burjatischen Kachtja über Peking durch die
Wüste Gobi zum See Kuku und zum Jangtsekiang führte. Prschewalski legte
zoologische, botanische und mineralogische Slg. an und betrieb ethnologische
Studien. Auf den weiteren Reisen entdeckte er u.a. die letzte heute noch lebende Wildpferdrasse, das n. ihm benannte Prschewalski-Pferd. 1885 schließlich fand er bei seiner fünften Expedition den Tod. – Einband an den Kanten
geringfügig ber., Vorsätze l. stockfl., innen stellenw. ganz l. fingerfl., insgesamt
sehr gut erhaltenes, solide geb. Ex. dieses nicht häufig angebotenen, wichtigen
Titels mit einem von mir nicht auflösbaren Monogr. „RK“ (unter einer Krone)
auf dem Einbandr. – Cordier, Bibliotheca Sinica, 4292.
Rarissimum aus prominentem Besitz
Kinderbuch – Normann, F.[riedrich] G.[ustav]: Musikalische
Bilderfibel zur Erlernung der Noten. [18 federlithograf., davon
15 auch handkolor. Bll.] Entworfen und gezeichnet von F. G.
N. Berlin: Trautwein u. Co.: o. J. [1840]. Quer-8°. III, 15 Bll.
Späterer Hln. unter Verwendung der orig., hellgrauen Einbandd., dieselben mit typograf., von einem ornamentalen
Rahmen umfassten Titeldruck in schwarz. 2.400,–
Äußerst seltene, bezaubernde Fibel des in Berlin wirkenden Musikers, Malers
und Schöpfers von Kinderbüchern Gustav Friedrich Normann (1802–55).
Neben seiner Tätigkeit als Pianist und Komponist v.a. von Klavierstücken
(insb. Walzern) schuf Normann zwei außergewöhnliche, vom Verleger Trautwein auch in handkolor. Ausg. aufgelegte Preziosen des Genres, klar im Aufbau, reich an genau und sauber gearbeiteten Bild- und Zierelementen voll
überraschender Motive, und erläutert mit eingängigen Fibelreimen. Neben der
„Thurmuhr“ (1841), einer Rechen-Fibel, erregte v.a. vorliegendes Bändchen
schon bei den Zeitgen. Aufsehen: „Es darf versichert werden, dass, der Masse
aller vorhandenen Jugendschriften gegenüber, diese ebenso belehrende wie
unterhaltende, als die Aufmerksamkeit der Kinder fesselnde, „musikalische
Bilderfibel“ ganz allein dasteht und bisher nichts Aehnliches erschienen ist.“
(AMZ) – Ex. aus dem ehem. Besitz der irisch-österr. Violinistin, Musikpädagogin und Komponistin Mary Dickenson-Auner (1880–1965), die u.a. auch
unter Schönberg konzertierte. – Einband. ger. berieb. und mit einigen schwach
sichtbaren Falten, Kanten stellenw. l. bestoß., Buchblock l. beschnitten (Bl.
II mit min. Textverlust bei der
Pag.), innen außergewöhnlich
frisches Ex. dieses Rarissimus,
lt. JAP seit 1990 nur drei Mal
auktioniert und lt. OCLC und
KVK in nur fünf Bibl. weltweit
nachweisbar. – Wegehaupt I,
1655; Pressler 41 (Abb. 45,
„Turmuhr“); Ledebur zit. DBA
1.0904.354. (Normann); Allg.
Musikalische Ztg. (AMZ), Nr.
52, Dez. 1840 (Ankündigung).
61
Stand 46
Graphikantiquariat Koenitz
Drei Geschäfte in Leipzig und auf Schloss Pillnitz:
Kunst auf Papier aller Art und jeder Zeit · Buch­antiquariat ·
Galerie für Kunst des 20. Jahrhunderts · Rahmenwerkstatt
Markt 1 / Altes Rathaus
04109 Leipzig
Telefon: +49 (0)341 211 10 24
Messetelefon: +49 (0)163 26 13 274
E-Mail: [email protected]
Internet: www.graphikantiquariat-koenitz.de
Bad Homburg – Städterose. „Rose von Homburg“. Stahlstich, um 1860. 23 × 23 cm (Blatt), 8,5 × 14,4 cm (Umschlag). 700,–
Die beidseitig bedruckte Souvenirrose zeigt die bekannte Kurstadt im Hochtaunuskreis mit einer Gesamtansicht und 27 Teilansichten, u. a. das fürstliche Schloss, die Lutherbuche, den Kursaal, die Louisenstraße, den Ludwigbrunnen, das Jagdschloss. Die damals als beliebter Souvenirartikel gehandelte
Städterose ist in der vorliegenden Form, mit dem in Farbe gedruckten Rosenpärchen, dem originalen Umschlag und den Werbezetteln sowie in dem
guten Zustand sehr selten geworden. – Auf dem Umschlag betitelt. Auf der
Rose und auf dem Umschlag jeweils mit dem Verlagsvermerk „C. Adler Fabrik
von Druckarbeiten Hamburg“. Die Teilansichten unterhalb betitelt. Mit den
normalen Faltungen. Minimale Altersspuren.
Friedrichsen, Paul (1893–1969). „Salome“. Originaler
Handscherenschnitt, signiert, um 1925. 30,2 × 22 cm (Darstellung), 37,8 × 29 cm (Blatt). 180,–
Originaler Handscherenschnitt des in Hamburg ansässigen Künstlers Friedrichsen. Der einstige Schüler von Lovis Corinth arbeitete mit seiner Scherenkunst im Stile des Art Déco. Später war er v. a. wegen seiner mehrfarbigen
Scherenschnitte mit Stadtsilhouetten von Hamburg bekannt. – Blattkanten
leicht angestoßen.
Italien – Martin Zeiler / Matthäus Merian: (1593–1650).
„Topographiae Italieae das ist: Warhaffte und Curiöse Beschreibung von gantz Italien … Deme beygefügt, eine kurtze
und außführliche Beschreibung derer im Königreich Morea
befindenden vornehmsten Städte und Plätze (…)“. 2 Tle. in 1
Bd. Mit 57 doppelblattgr. bzw. mehrf. gefalt. Kupfertafeln und
einem gestochenen Titelblatt. Frankfurt, M. Merian Erben,
1688. 3 Bl., 160 S., 6 Bll.; 29 S., 1 Bl. Folio. 6.500,–
Eltmann, Fritz. „Frau mit Revolver und Maus“. Originaler
Handscherenschnitt, mit Seide hinterlegt, signiert, um 1920.
23,5 × 17,5 cm (Darstellung), 32,7 × 25,1 cm (Blatt). 180,–
Sehr dekorativer und künstlerisch anspruchsvoller unikater Handscherenschnitt im Zeitgeist des Art Déco. – Leichter Blattabrieb in oberer rechter Ecke.
Im Passepartout montiert.
62
Wüthrich IV, 81–2. Erste Ausgabe mit den prächtigen Panoramen von Rom
und Venedig. Vollständiges, sauberes und im Druck sehr kräftiges Exemplar in
gutem Erhaltungszustand. – Lederband der Zeit mit vergoldetem Rücken, auf 5
echten Bünden. Nahezu fleckenfrei und ohne nennenswerte Gebrauchsspuren.
Die Vergoldung des Rückentitels abgeblättert. Vier Kupfertafeln eng beschnitten. Vier Kupfertafeln ohne Verlust eingerissen, Papierverlust bei Kupfertitel
und Titelblatt fachgerecht restauriert.
Piranesi, Giovanni Battista (1720–1778). Porta Maggiore.
„Veduta del Monumento erretto dall’ Imperador Tito Vespasiono …“. Radierung, um 1805. 48,5 × 70,2 cm (Darstellung),
52,2 × 73,5 cm (Blatt). 1.500,–
Hind 199 I. Blick auf die von Kaiser Claudius im Jahre 52 n. Chr. errichtete
Porta Maggiore. Ursprünglich bildete das zweitorige Bogenelement einen
herausgehobenen Teil eines Aquäduktes, das in seiner hohen Attika die
Leitungen der Aqua Claudia und die des Anio Novus über die Straßen Via
Labicana und Via Praenestina leitete. Unter Aurelian wurden Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. bereits bestehende Bauwerke in die Aurelianische Stadtmauer
integriert, so auch die Porta Maggiore. Bei dem vorliegenden Blatt handelt es
sich um einen autorisierten Abzug der 1. Pariser Auflage (1800–1807) durch
die Söhne Francesco und Pietro Piranesi. – Sehr guter, nuancierter Druck auf
festem Büttenpapier mit spürbarem Grat in den Schattenpartien.
Ramberg, Johann Heinrich (1763–1840). „Tscherkassische
Ware“. Radierung mit Roulette in Braun, in der Platte unten
links signiert, 1798. 30,4 × 39,5 cm (Platte), 33,4 × 43,2 cm
(Blatt). 400,–
Fortification / Militaria / Hippologie / Mecha­
nik. Scheither, Johann Bernhard von. „Novissima Praxis Militaris, Oder: Neu-Vermehrte, und
Verstärckte Vestungs-Baw- Und Krieges-Schuel“.
Braunschweig, Zilliger und Gruber, 1672. Kupfertitelblatt, 3 Bl., 120 S., 108 teilw. gef. Kupfertafeln. Folio. ­
Angebunden: Wallhausen, Johannem Jacobi von. „Kriegs-Kunst zu Pferd: Das ist:
Gründliche Unterweisung/ Wie die Cavallery/ Als
Lantzierer/ Kürißirer/ Carabiner und Tragoner: In
Kriegs-übung abzurichten: Was Ihnen zu wissen
nöthig und ein jeder praestiren kan ; Dabeneben
neue/ schöne Invention etlicher Bataglien mit
der Cavallery/ Mit dargestelten Discursen und
Beweißthumen/ von der Edlen Kriegskunst Fürtrefflichkeit/ und was an derselben gelegen /
Beschrieben/ mit schönen künstlichen Kupfferstücken angewiesen/ und an Tag gegeben (…)“.
Franckfurt am Mayn, Seyler, 1670, 1 Kupfertitel, 3 Bl., 76 S., mit 43 meist. gef. Kupfertafeln.
Angebunden: Mögling, Daniel (1596–1635). „Mechanische
Kunst-Kammer. Erster Theil – Von Waag/ Hebel/ Scheiben/
Haspel/Keyl/ und Schrauffeln“. Franckfurt am Mayn, Mathei
Meriani, 1629. 42 Kupfertafeln, 1 Kupfertitel, 1 Bl., 184 S.,
1 Bl.. 5.800,–
Zu I.: Erstlingswerk Scheithers, Schriftsteller der Befestigungskunst, der selbst
am Dreißigjährigen Krieg teilnahm. Exemplar mit 108 (v. 131 durchnummerierten) tlw. gef. Tafeln. Vergleichsexemplare weisen jedoch nur 25 Tafeln
(Leipziger Universitätsbibliothek) oder 45 Tafeln (Dt. Nationalbibliothek) aus.
Eine so umfangreich illustr. Ausgabe in keiner dt. Bibliothek nachweisbar. In
diesem Umfang sehr selten.
Zu II.: Wallhausen gründete 1617 die erste deutsche Kriegsschule. Von dem
geplanten großartigen Kompendium der Kriegswissenschaft (6 Teile) sind 3
Teile erschienen, wovon hier die „Kriegskunst zu Pferd“ vollständig vorliegt.
Zu III.: Wichtige Veröffentlichung zum Thema Statik. Übersetzung und Bearbeitung von Guido Ubaldo del Montes wichtigem Werk „Mechanicorum
Liber“ durch Mögling. Selten, komplett – Mehr nicht erschienen.
Lederband der Zeit mit vergoldetem Rücken, auf 8 echten Bünden. Vollständig.
Durchgängig sauber, frisch und nahezu fleckenfrei erhaltener Sammelband.
Der Einband weist nur geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren auf.
Den Männern einer Karawane werden einige tscherkessische
Sklavinnen vorgeführt. Diese blieben vor ihrer Präsentation meist
verhüllt, um vor neugierigen Blicken geschützt zu werden – ein
Voyeur sitzt in der Palme oben links. Die Frauen des heute russischen Volkes der Tscherkessen waren als Odalisken u. a. im Harem
am Sultanshof von Konstantinopel sehr beliebt. Die hellhäutigen,
meist nackt dargestellten Dienerinnen, in malerischen, orientalischen Szenerien eingebettet, waren ein beliebtes Sujet in der
bildenden Kunst. – Im Bereich der rechten oberen Ecke und der
rechten Kante minimal angeschmutzt und knickspurig.
Ramberg, Johann Heinrich (1763–1840). „Die
Entdeckung“. Radierung, in der Platte unten
links signiert, 1800. 44,7 × 55,7 cm (Darstellung),
48 × 59,8 cm (Blatt). 480,–
Illustration zu Jean de La Fontaines „Les Lunettes“. In einem Raum
im Kloster voller Nonnen unterschiedlicher Altersstufen wird eine
Nonne als junger Mann identifiziert. Links unten spielen Hund
und Katze miteinander. – Rand unbeschnitten, leicht gewellt und
quetschspurig. Im Randbereich leicht angeschmutzt.
63
Stand 38
Antiquariat Kretzer –
Bibliotheca Theologica
Alte Drucke – Theologie – Philosophie – Philologie
Praeceptor Germaniae – Melanchthon, Philipp: Loci
Communes / das ist / die furnemesten Artikel Christlicher
lere […]. Aus dem Latin verdeudscht, durch Justum Jonam.
Wittenberg: Georg Rhaw [Rhau] 1536. (8), CCXVII, (1) Bll.
Titel mit breiter figürl., ankolorierter Holzschnitt-Bordüre
nach Lucas Cranach d.J. sowie zahlr. figürl. Initialen im
Text. 20,5 × 16 cm. Schweinslederband der Zeit auf 3 Doppelbünden über Holzdeckeln mit reicher Blindprägung (Rollenstempel und Streicheisenlinien) sowie 2 Schließenlagern aus
Messing (Schließen fehlen). 3.200,–
Sehr seltene erste deutsche Übersetzung der 2., völlig neu bearb. Ausgabe
des „bestimmenden theologischen Lehrbuchs, nach dem Generationen sich
gerichtet haben.“ (ADB XXI, 268ff.). – Mit der eindrucksvollen allegorischen
Einfassung des Titels nach Lucas Cranach d.J., eine Variante der Bordüre der
Wittenberger Bibel (1535) und der Bibel letzter Hand (1541). – Einband etw.
berieben und gering fleckig. Hinteres Außengelenk fachger. restauriert. Bewegl. Teile der Schließen sauber entfernt. Vorsätze mit altem Papier erneuert.
Innen leicht gebräunt und teils gering finger- und braunfleckig. Durchgehend
mit zeitgenöss. Marginalien und Anstr. in roter Tinte. Wenige Blattränder und
-ecken sauber hinterlegt. – Sehr gutes Exemplar. – Nicht bei Adams, Knaake,
Kuczynski und im BMGC. – VD16 M 3626. – Jackson 2089. – Hartfelder 252.
– Kat. Edelmann 75, 321.
60 Hochzeiten & 180 Todesfälle – Brandmüller, Johannes:
Conciones funebres C. Ex Vetere, et LXXX. Ex Novo Testamento […] – [Angebunden]: Conciones nuptiales quadraginta ex vetere Testamento, & viginti ex nouo […]. Basel:
Petrus Perna 1576. (14), 632 Ss., 24 Ss. Index; 404 Ss., 12 Ss.
Index. Mit zahlr. figürl. Initialen. 17,5 × 10,5 cm. Schweinslederband der Zeit auf 4 Doppelbünden über Holzdeckeln
mit Blindprägung (Rollenstempel und Streicheisenlinien um
zentrale Platte mit Justitia) sowie 2 stilger. erneuerten Messingschließen. 850,–
Zweite, in der Anzahl der Predigten erweiterte und um die Hochzeitspredigten bereicherte Ausgabe. – Gut erhaltenes, schön gebundenes Exemplar des
Sammelbandes mit zwei wichtigen Werken, in dem die reformierte Variante
der Leichen- und Hochzeitspredigt musterhaft entwickelt wird. „The collection
[…] is unique in applying the Reformed style of published sermons, intended
primarily as a theological resource for pastors, to a distinctively Lutheran
genre.“ (Amy N. Burnett). – Leicht berieben und etw. fleckig. Einband mit
Firnis bestrichen. Schnitt leicht fleckig und etw. angestaubt. Zeitgenöss. Besitzvermerk auf vorderem Innendeckel. – Papier stellenweise gering stockfleckig. Wenige Ss. mit etw. gebräunten Wasserrändern. – Sehr selten. – Nicht
bei Adams, Knaake, Kuczynski & Jackson, nicht im BMGC. – VD16 B 7025 &
B 7028. – Zu Brandmüller (1533 Biberach – 1596 Basel) vgl. Jöcher I, 1335.
Calvin, Johannes: Commentarii in Isaiam Prophetam. Ad
Edvardum VI. Angliae Regem. Additus est sententiarum &
locorum index. Genf: Johannes Crispin 1551. Titel (mit großer
Holzschnitt-Kartusche), (10), 637, (1) Ss., (38) Ss. Index. Colophon mit wiederholter Kartusche. Mit zahlr. figürl. Initialen.
32,5 × 21,5 cm. Neuerer Halblederband auf 4 Bünden mit goldgeprägtem Rückenschild, alten Pergamentbezügen, lederver64
Alter Kirchweg 23 a
35274 Kirchhain
Tel.: +49 (0)6422 898119
Fax: +49 (0)6422 8997034
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bibliotheca-theologica.de
stärkten Innengelenken, handumstochenen Kapitalbändern
und erneuerten Vorsätzen. Mittelalterliche Pergament-Handschrift auf vorderem Spiegel montiert. 1.800,–
Erste Ausgabe des bedeutenden Kommentars zum Buche Jesaja, das Calvin
„als das wichtigste unter den prophetischen Büchern“ galt (B. Pitkin); selten.
Von Nicolas des Gallars unter Mithilfe Calvins nach dessen Predigten hrsg.;
erste Veröffentlichung Calvins zum AT. – Frühwerk des erst ab 1550 belegten
Reformationsdruckers Crespin, noch ohne dessen Druckermarke. – Auf dem
Titel Einträge bedeutender Vorbesitzer: Thomas Reinesius (1587–1667, Leibmedicus & Philologe in Gera), „D. emit Basilie Ao 1613“ mit längerem Schenkungsvermerk (vgl. ADB XXVIII, 28–30; Poggend. II, 597; Jöcher III, 1989ff.),
Johann Caspar Reuchlin 1763 (1714–64, Superintendent & Professor der Dichtkunst in Gotha und Altenburg; vgl. Jöcher/Roterm. VI, 1860f.). – Solider, ca.
50 Jahre alter Neueinband unter Verwendung alter Pergamentbezüge, diese
stärker fleckig, aber intakt. Mit Exlibris des 20. Jahrhunderts. – Breitrandig und
sauber, jedoch die ersten 40 sowie einige spätere Bll. mit gebräunter Wasserspur am Blattrand, zu Beginn bis in den Satzspiegel ausgreifend. Einige wenige
ältere Unterstreichungen und Marginalien. Titelbl. am Vorderrand sauber hinterlegt. – Insgesamt gutes Exemplar – Erichson 12. – Adams C 293. – BMGC
IV, 1010, 332. – TRE VII, 568ff.
Arnim, Achim von: Sämmtliche Werke. Hrsg. von Wilhelm
Grimm [und Bettina von Arnim]. 21 Bände (von 22). Berlin:
Veit, et al. 1839–1854. Mit gest. Portrait-Frontispiz von C.
Funke nach Strehling, 9 gest. Musikbeilagen auf 5 mehrf.
gef. Tafeln sowie 3 gest. Titeln zu ‚Des Knaben Wunderhorn‘.
21 × 13 cm. Etw. spätere, hellbraune Halblederbände mit 2
farbigen, goldgeprägten Rückenschildern, dezenter Rückenvergoldung, Lederecken, marmorierten Deckelbezügen und
rot gefärbtem Schnitt. 2.200,–
Erste, bis auf den meist fehlenden letzten Band (‚Gedichte 1‘) vollständige
Ausgabe auf Vélin-Papier und in schönen Einbänden, breitrandig, sauber und
wohlerhalten; eine der seltensten Werkausgaben der romantischen Literatur.
Mit allen Stichen und Beilagen, auch den eindrucksvollen und oft fehlenden
Kupferstichtiteln zu ‚Des Knaben Wunderhorn‘. – Der erst 1854 für die ‚Neue
Ausgabe‘ von Bettina von Arnim edierte 4. Band, der den 2. Teil der ‚Kronwächter‘ enthält, in abweichendem, wenn auch sehr schönem Einband und
-bedingt durch schärferen Beschnitt- etw. kleinerem Format sowie ohne Titelbl., aber mit Exlibris der Familie Barnim aus Freienwalde a/O. – Band 21 in
der „Neuen Ausgabe“ (so erstmals erschienen, in der ersten Suite der Werke
noch gar nicht vorhanden). – Rückenleder etw. ausgetrocknet und leicht fleckig, geringe oberfl. Schab- und Stoßspuren. Innen gelegentl. leicht braun- und
stockfleckig. Stempel auf Titel. – Mallon II.2 A, B. – Hagen 1 & 1a. – W/G² 24
& 25. – Goedeke VI, 77, 61.
Tieck, Ludwig: Schriften. 20 Bände. Berlin: G. Reimer 1828–
1846. 18 × 11,5 cm. Dunkelbraune Halblederbände der Zeit
mit goldgeprägtem, blauem Titelschild und dezenter Vergoldung auf dem Rücken sowie Marmorpapierbezügen und
gesprenkeltem Schnitt. 850,–
Erste Werkaugabe in dekorativen Einbänden. – 1853/54 erschienen noch 8
weitere Novellenbände mit dem Paralleltitel ‚Schriften 21–28‘; diese hier nicht
vorhanden. – Die letzten 5 Bände etw. abweichend gebunden. – Einbände
leicht berieben, Ecken gering bestoßen (Band 17 stärker). Vorsätze etw. leimschattig. Papier teils leicht gebräunt und gering stockfleckig. – Goedeke, VI,
43, 127. – Vgl. Hagen 544, Anm. 1.
Tieck, Ludwig: Gesammelte Novellen. 14 Teile in 8 Bänden.
2. verm. & verb. Auflage. Breslau: Josef Max und Komp.
1838–1842. 17 × 10,5 cm. Dunkelbraune Halblederbände der
Zeit mit goldgeprägtem, blauem Titelschild und Filetenvergoldung auf dem Rücken sowie Marmorpapierbezügen und
gesprenkeltem Schnitt. 450,–
Vollständige Ausgabe in schönen Einbänden. – Die Bände 1–4 erstmals ab
1835 erschienen und hier im neuen Abdruck. – Rücken berieben und etw.
angestaubt. Bei Band 11/12 Buchrücken oben etw. angeplatzt; Bände 11/12
& 13/14 etw. abweichend gebunden. – Vorsätze etw. leimschattig. Papier teils
leicht gebräunt und gering stockfleckig. Ecken teils leicht bestoßen. Band 7 mit
vereinzelten Anstr. in Bleistift. – Goedeke, VI, 43, 123.
Jean Paul [i.e. Carl Göhring]: Der Pietist. Ein religiöser Zeitroman in sechszehn Trakten von Jean Paul. In dessen Nachlaß vorgefunden. Grimma: Verlags-Comptoir 1845. 16,5 × 11
cm. XIV, 276 Ss. Neuer nachtblauer Pappband mit gestrichenen Kleisterpapierbezügen, goldgeprägtem Titelschild und
dezenter Filetenvergoldung auf dem Rücken. 800,–
Rarissimum der Jean-Paul-Literatur, seit 1950 kein Exemplar auf deutschen
Auktionen. – Gegen den reaktionären preußischen Theologen Ernst Wilhelm
Hengstenberg gerichteten Satire, im Vorwort Jean Paul zugeschrieben, der seinen Tod im Jahre 1825 nur vorgetäuscht habe, um die Verkäuflichkeit seiner
Werke zu befördern. Der charmante Jean-Paul-im-Tode-Verkörperer war in
Wahrheit der heute vollkommen vergessene Historiker & Schriftsteller Carl
Göhring, welcher sich mit vorl. Werk aber zumindest ein Stückchen BerendKrogollscher Unsterblichkeit (No. 742) sichern konnte. – Vorderschnitt mit
Braunfleck, vereinzelt auf den äußeren Blattsteg ausgreifend. Gering gebräunt.
Älterer Buchhändlerstempel auf dem Titel. Gutes Exemplar. – GV LXVIII,195.
[Unger, Friederike Helene]: Julchen Grünthal. 3. durchaus veränderte und mit einem zweiten Band vermehrte Ausgabe. Berlin: Johann Friedrich Unger 1798. 15,5 × 10,5 cm.
426, (2); 360 Ss. Mit 2 gest. Frontispices und Titelvignetten von Daniel Chodowiecki. Braune Halblederbände der
Zeit mit 2 roten, goldgeprägten Titelschildern und dichter
Mäandervergoldung auf dem Rücken sowie Buntpapiervorsätzen. 650,–
Ausnehmend schön gebundenes Exemplar des berolinesken Pensions- und
Verbildungsromans. Erste Ausgabe mit den Illustrationen Chodowieckis und
beiden Teilen aus der Feder Ungers; der erste Teil war bereits 1784 erschienen,
eine nicht autorisierte Fortsetzung von J.E. Stutz folgte 1787. – In der schönen
kleinformatigen, vom Gatten der Verfasserin entworfenen Ungerfraktur gedruckt. – Etw. angestaubt, Papier leicht gebräunt und fleckig. – Besitzstempel
der Freiherrl. von Romberg’schen Bibliothek auf den Titeln. – Holzm./Boh.
8036. – Goedeke IV/1, 607, 75, 3. (nennt irrtüml. auch für diese Ausgabe Stutz
als Autor des 2. Teils) – Hayn/Got. II, 692. – Patacki II, 384.
[Hippel, Theodor Gottlieb von]: Über die bürgerliche
Verbesserung der Weiber. Berlin: Vossische Buchhandlung
1792. 15,5 × 10 cm. Titel (mit gestochener Vignette von L.
Buchhorn), 429, (1) Ss. Halblederband der Zeit mit rotem,
goldgeprägtem Titelschild und schöner klassizistischer Vergoldung auf dem Rücken, Marmorpapierbezügen und Buntpapiervorsätzen. 480,–
Frühes und radikales Dokument zur Frauenemanzipation, in dem Hippel die
volle gesellschaftl. Gleichstellung der Frau forderte, und das bei zahlr. Zeitgenossen -wie so viele wegweisende Werke- Verwirrung und Empörung auslöste.
– Deckel berieben, Ecken bestoßen. Schnitt und Titel leicht fleckig. – Sehr
gutes, schön gebundenes Exemplar. – Holzm./Boh. IV, 6746. – Goedeke IV/1,
688, 16. – Schulte-Strath. 21. – Hayn/Got. III, 271. – Slg. Borst 667.
Igel oder Amor? – Karsch, Anna Louisa: Gedichte von
Anna Louisa Karschin geb. Dürbach. Nach der Dichterin
Tode nebst ihrem Lebenslauff hrsg. von ihrer Tochter […].
Berlin: Diterici 1792. 16,5 × 10,5 cm. Gest. Titel mit Vignette,
XXIV, 128, 392, (2) Ss. Dekorativer hellbrauner Halblederband der Zeit mit 3 farbigen, goldgefaßten Titelschildern und
dezenter Filetenvergoldung auf dem Rücken, Lederecken und
Buntpapiervorsätzen. 750,–
Erste Gesamtausgabe der nicht unumstrittenen Dichterin, mit Subskribentenverzeichnis und ausführl. Biographie, hrsg. von Caroline Louise von Klencke.
– Rundes oberes Rückenschild und Lederecken etw. berieben, Deckelbezüge
gering fingerfleckig. Lagen leicht unterschiedlich gebräunt, vereinzelt minimal
stockfleckig. – Ausgezeichnet erhaltenes, geschmackvoll gebundenes Exemplar auf starkem Papier, aus der legendären Sammlung der Fürsten von
Schönborn-Buchheim mit deren heraldischem Bibliothekssignet auf dem Vorderdeckel. – Zumal in solcher Ausstattung selten. – „Schicken Sie mir doch
auch manchmal was aus dem Stegreife, mir ist alles lieb und werth was treu
und starck aus dem Herzen kommt, mag’s übrigens aussehn wie ein Igel oder
wie ein Amor“ (Goethe, Brief vom 28. August 1775). – Goedeke IV/1, 296,
30. – Slg. Borst 669. – Patacki I, 409.
Enzensberger, Hans-Magnus: Über das dichterische Verfahren in Clemens Brentanos lyrischem Werk. Inaugural-Dissertaton der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität zu Erlangen. Xerographie des Typoskripts.
Erlangen: Selbstverlag 1955. 87, (1) Ss. Mit einem gef. genetischen Stemma. 29 × 20,5 cm. Orig.-Kartonage mit flexiblem
Leinenrücken. 690,–
Nahezu unauffindbare erste Ausgabe des Erstlingswerks; Belegexemplar der
maschinenschriftl. Diss., seinerzeit in kleinster Auflage vervielfältigt, nicht zu
verwechseln mit der späteren, überarb. Buchausgabe. – Klebebindung gering
gelockert. Papier gebräunt. – Sauberes und gut erhaltenes Exemplar. – Von
großer Seltenheit. – Wilpert/Gühring² 1.
65
Stand 11
Antiquariat Stefan Krüger
Stefan Krüger
Auf dem Berlich 26, 50667 Köln
Tel.: +49 (0)221 2585968
Hollestraße 1, 45128 Essen
Tel.: +49 (0)201 63207600
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Seltene und wissenschaftliche Bücher. Musikantiquariat
Reizendes Album mit stimmungsvollen Blättern, die wohl von einem professionellen französischen Künstler stammen. Wir senden gerne Photos aller
Zeichnungen auf Anfrage.
Amerika – Hennepin, Louis. Beschreibung der Landschafft
Louisiana. Nürnberg, Otto 1689. 425 S., 2 Bl.. Mit 2 gefalteten
Karten. , Pp. d.Zt. 12°. 14.500,–
Koloriertes Holzschnittbuch – Lucidarius, dt. – M. Elucidarius. Von allerhand Geschöpffen Gottes/ den Engeln/ den
Himmeln/ Gestirn/ Planeten/ vnnd wie alle Creaturen geschaffen seind auff Erden. Auch wie die Erdt in drei theil
getheilt, vnd dero Länder …Mit angehencktem Bauren Compassz/ vor die jenigen gestelt/ so sich auff den Compassz
nicht verstehen … (v. Jak. Köbel). Frankfurt a. M.: Chr.
Egenolffs Erben, in Verlegung Adam Lonicer, Joh. Knipius
u. Paul Steinmeyer, 1578. Titel in Rot und Schwarz mit dreiteiligem Holzschnitt, mit 19 Holzschnitten (7 ganzs.), einigen Hz.-Initialen u. -Zierstück, am Schluss Hz.-Druckermarke. Sämtliche Holzschn. koloriert. 51 Bll., 1 w. Bl. Alter
Pergamentumschlag 4°. (Umschlag fleckig, die Deckel mit
Knickspuren ). 4.800,–
VD16 L 3098 u. K 1601. Schorbach 61. Zinner 2835. – Seltene illustrierte Ausgabe des deutschen Lucidarius (Erstausgabe 1479), eines gegen Ende des
12. Jhs. in Dialogform abgefassten Katechismus’ des Glaubens und Wissens
der damaligen Zeit- Unter den Holzschnitten befindet sich ein ganzseitiger
Nachschnitt der Weltkarte aus dem kleinen Schedel, außerdem einige astronomische Holzschnitte. In Jakob Köbels angehängtem Bauernkompass findet
sich eine interessante ganzs. Darstellungen einer Hand-Sonnenuhr – Durch
das schöne zeitgenössische Kolorit besonders reizvolles Exemplar. Reste eines
alten Heftstreifens, im Bund alte Heftlöcher. Titel mit zeitgenöss., teils radiertem, Besitzeintrag und etwas fl
Tunsesien – Tunisie 1882. 23 feine, auf Pappe montierte
Bleistiftzeichnungen und eine Farbstiftzeichnung, unsign. im
Format 9,5 × 16 cm, Roter Hldr.-Bd.(23 × 16,5 cm) mit goldgepr. Vorderdeckel u. Rücken. Alle Blätter französisch betitelt
und datiert . (Fragwürdige) Zuschreibung eines Vorbesitzers
an den bekannten Orientmaler Ismael Gentz. 1.800,–
66
Erste deutsche Ausgabe von Hennepin’s 1683 erschienener ‚Description
de la Louisiane‘. Enthält auch eine deutsche Übersetzung von Marquette’s
1673 erschien. Abhandlung über den nördlichen Mississippi.. Wegen der 2
bedeutenden frühen Karten ebenso gesuchte wie vollständig höchst seltene
Ausgabe., Die erste , ‚Tabula Exhibens Novam Franciam et Louisianam‘,
basiert auf Hennepin’s 1683 erschienener Karte, die erstmals den Verlauf
des Mississippi korrekt beschreibt. Die Karte unserer Ausgabe gibt als erste
die Schreibung ‚Lousiana‘ und zeigt ausschließlich Nordamerika, während
die Version von 1683 auch Teile Europas und Südamerikas abbildet. Die
zweite Karte, ‚Tabula Exhibens Regiones Quasdam Recens Detectas in America Septentrionali, anno 1673‘, ist eine Neuauflage von Thévenot’s 1681
erschien. Karte mit der ersten Nennung des Lake Michigan (hier Lacus Mitchigami). Jahreszahl auf dem Titel etwas angeschnitten. Erste Karte tadellos,
die zweite Karte restaurierungsbedürftig, da am Falz mit braun durchschlagendem neuerem Klebestreifen hinterlegt, was im Preis berücksichtigt ist.
European Americana 689/94; Schwartz & Ehrenberg S.128–130 Streit 2742
Garibaldi, Giuseppe – Widmungsexemplar – Les Mille.
Paris, Silvain 1875. XV, 405 S. Hmaroq. d. Zt. (ber., Ecken
bestossen) 1.200,–
Erste französische Ausgabe von Garibaldis Hauptwerk. Mit Widmung Garibaldis an seinen französischen Verleger auf dem Vortitel. – etw. stockfl.
Robinsonade /Utopischer Roman – (Anonym) Der americanische Freybeuter, oder leben Robert Pierots, eines gebohrnen Holländers, von ihm selbst in Frantzösischer Sprache
geschrieben, nunmehro aber ins Teutsche übersetzt von M.
N. O. P. Q. 4 Bde. Zweite (Teil 4) bzw. dritte verbess. (Teile
1–3)Auflage. Frankfurt und Leipzig, Frankfurt und Leipzig,
Mumme bzw. Frankfurt und Leipzig, Mummes Witwe. 1751–
1760. 7 Bl., 480 S. 4 Bl., 420 S. ; 4 Bl. 420 S.; 6 Bl., 418 S.
Mit 1 gestoch. Frontispiz, 4 Kupfertafeln und 2 gefalteten
Karten. Ldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung und goldgepr. Wappensupralibros. (Kapitale mit Fehlstellen, Gelenke
teils mit Wurmspuren) 1.800,–
Ullrich S.141–142, 22 a-b (hat von der 3. Aufl. nur Teil 3 zu Gesicht bekommen): „Der Roman ist höchstwahrscheinlich original“. Nicht bei Fromm.
Vgl. Sabin 62752 Die beiden Karten betitelt ‚Insel der Einigkeit‘ vor und nach
der Bebauung durch ‚Pierot‘ – normal gebräunt, alter Stempel auf Titel ‚Graf
Bubna‘
Inkunabel – Bonaventura. Tractatus (et) libri q(uam) plurimi (=Opuscula). Straßburg, Martin Flach 1489. 2 Bl. 285
num. Bl. (ohne das weisse Blatt am Schluß) Rubriziert und
mit rot eingemalten Initialen. Ldr. d. 18. Jhdts über 5 Bünden. Folio. 5.800,–
Nissen, BBI 87. Prachtvolles und so vollständiges Orchideenwerk, das im Titel
Bezug auf die 1849 ganz unabhängig erschienene Sammlung ‚A century of
Orchidaceous plants‘ von Hooker nimmt. Es handelt sich um eine Auswahl
der schönsten Tafeln aus Curtis, allerdings in größerem Format und ungefaltet.
Stellenweise gering stockfl.
Hain-C. 3465, GW 4647, Pellechet 2620, Polain 776. Einige Texte nur zugeschrieben. Enthält auch Octavianus de Martinis ‚Oratio in vitam et merita
S. Bonaventurae‘ – Titelblatt unauffällig alt aufgezogen, gelegentlich etwas
fleckig, Kopfsteg gelegentlich etw. wasserrandig, die letzten Bll. untere Ecke
schwach. wasserfl., erste Bll. mit winz. nicht störenden Wurmlöchern, einige
Bll. am Fußsteg mit Wurmspuren, 1 Bl. am Kopfsteg ohne Textverlust alt beschnitten und am Falz unten alt restauriert. Insgesamt gutes, ansprechendes
Exemplar. Die Drucke des Martin Flach wurden schon von den Zeitgenossen
ihrer Schönheit und Sorgfalt wegen gerühmt.
Sponsel, Jean Louis. Das moderne Plakat. Dresden Küthmann 1897. VIII, 316 S. 52 lith. Tafeln mit Plakatabb. Und
zahlr. Textabb. Ohldr. mit eingebund. Obr.4° (Kapitale etw.
beschäd., etw. berieben) 2.800,–
Jugendstilschmuck – Wilhelm Jung. Album mit Schmuckentwürfen. 195 Bl. mit meist farbigen Originalzeichnungen..
O. O. 1905–1907 (auf dem Vorderdeckel hs. datiert) Hldr. d.
Zt. Quer-Folio. (berieben, wenige Bll.lose). 3.800,–
Bertuchs Bilderbuch Neugriechisch – Bertuch, F. J. –
Manuel Kapetanakis; Kyriakos Kapetanakis. Eikonologia
paidike: periechousa ena terpnon athroisma tetrapodon,
phuton, antheon, karpon, orukton, endurmaton…(Titel neugriechisch, Text neugriech.-französ.) Bde. 1–7 (von 10) Wien,
Grund, 1810–1812. 367 (v.?) kolorierte Kupfertafeln Hldr. d.
Zt. 4°. 6.800,–
Reichhaltiges Album mit mehr als 1000 oft originellen Entwürfen. Z. B. kleine
Anhänger in Gestalt von Automobilen.
El Lissitzky – Neues Bauen in der Welt. Bde. 1–3. Einbände jeweils mit Photomontagen von El Lissitzky. Oktn.
4° 2.800,–
Die gesuchten 3 von Lissitzky gestalteten Bände in der selteneren und empfindlicheren kartonierten Ausgabe. Bd. I: Joseph Gantner / El Lissitzky. Russland. Die Rekonstruktion der Architektur in Russland – „. Bd. II: Richard Neutra, Amerika. Die Stilbildung des neuen Bauens in den Vereinigten Staaten
– Bd. III: Roger Ginsburger, Frankreich . Die Entwickllung der neuen Ideen
nach Konstruktion und Form. Kanten etwas berieben, Rücken des AmerikaBandes brüchig. Gute Exemplare.
Orchideen – Bateman, James. A second century of orchidaceous plants. London , Reeve 1867. VIII S., 100 kolor.
lithogr. Tafeln von W. Fitsch, jeweils mit 1 Textblatt. Oln.
Gr.-4° (Vordedeckel oben mit sehr kleiner Bezugsfehlstelle,
Kapitale etwas bestossen) 4.500,–
Exemplar der sehr seltenen Halblederausgabe mit pergamentbezogenen Deckeln und dem beigebund. farbig lithographierten oft fehlenden Umschlag.
Die Umschlagillustr. auf dem Vorderdeckel nochmals verkleinert vignettenartig
abgebildet, ganzseitiger gesprenkelter Goldschnitt
Von den in Wien als Kaufleute tätigen und philanthropisch gesinnten Brüdern
Manuel und Kyriakos Kapetanakis unter Einsatz eines erheblichen Teiles ihres
Vermögens besorgte neugriechische Übersetzung von Bertuch’s Bilderbuch
für Kinder. Es erschienen insgesamt 10 von 12 geplanten Bänden. Der erste
Band wurde von den Brüdern kostenlos an griechische Schulen verteilt, die
weiteren Bände auf Subskriptionsbasis verkauft. „Die Übersetzung „…war in
Wien im Hause der Brüder.. Kapetanamkis und bei Theoklitos, dem Pfarrer
der griechischen Kirche, erhältlich…Offensichtlich stockte der Absatz …Das
Vorhaben, den 11. und 12. Band herauszugeben scheiterte schließlich aus
finanziellen Gründen“ (Georgios Polioudakis – Die Übersetzung deutscher
Literatur ins Neugriechische vor der Griechischen Revolution von 1821, Ffm
2008, S. 84 ff.) Titelblätter teils mit altem Stempel bzw. Löchern durch entfernte Besitzeinträge, dadurch bei einem Bd. geringer Textverlust auf Titel
verso. leichte Gebrauchsspuren, einige Tafeln mit zugehör. Textblättern lose,
1 Tafel auf Titel verso montiert und Titel mit Randschäden, sauberes Exemplar – Die Ausgabe ist außerordentlich selten. Für uns nicht in den Kinderbuchbibliographien bzw. über KVK nachweisbar. Auch Slg. Strohbach, wo
im Einführungsteil näher auf die Bertuch-Übersetzungen eingegangen wird,
unbekannt. Worldcat mit rudimentären Angaben (ohne genaue Bandzählung
bzw. Datierung und ohne Standort)
67
Stand 7
Antiquariat Michael Kühn
Versandantiquariat mit Schwerpunkt Alte & Seltene Drucke
im Bereich Naturwissenschaften, Technik, Medizin.
Erdmannstr. 11
10827 Berlin, Germany
Tel.: +49 (0)30 86396934
Fax: +49 (0)30 86396955
E-Mail: [email protected]
www.kuehn-books.de
„Moderne Frau“
Benedict-Jones, Linda. Time Release. 15 photographs.
Portfolio published in an edition of 10. – Amsterdam: Galerie
Fiolet, 1976. Folio [410 × 310 mm] Schwarzer Leinen Schuber
mit 15 [incl. 4 doppelte] unter Passepartout montierten Original Photographien (sign., num.). Photographien: 240 × 180
mm. Gebrauchsspuren. Kräftige Abzüge. 2.400,–
[Brandt, Marianne] bauhausfotos. 10 original fotografien. Herausgegeben von Sabine Hartmann und Karsten
Hintz für die Bauhaus-Archiv-GmbH. – Berlin: BauhausArchiv, 1993. Folio [460 × 355 mm] Original Leinen Schuber mit 10 unter Passepartout montierten Photographien
[235 × 175 mm]. 2.800,–
Early photographical work [mainly selfportraits] in the tradition of Duane
Michals by the photographer and recent curator of photography at Carnegie
Museum of Art, who was also influenced by Minor White and Robert Frank.
One of 30 numbered copies [this: 20]; photographs of the early 1930’s reproduced from the original glass negatives in possession of the Bauhaus Archiv.
„Her series of selfportraits are particularly striking. These often represent her
as a strong and independent New Woman; other examples show her face
and body distorted across the curved and mirrored surfaces of metal balls,
creating a blended image of herself and her primary medium at the Bauhaus.“
Marianne Brandt (1893–1983), german painter, sculptor, photographer and
designer who studied at the Bauhaus school and became head of the metal
workshop in 1928.
68
Erste korrekte Beschreibung des Frauenskeletts
Soemmerring, Samuel Thomas von. Tabula sceleti
feminini: Iuncta descriptione … . – Traiecti ad Moenum
[Mainz], Varrentrapp et Wenner, 1797. Folio [660 × 500 mm].
3 Bll. [leaves] (= 2 text & 1 plate). Loose sheets in modern
box. 1.600,–
First and only edition, of the first accurately drawing of the female skeleton
structure. It concludes the anatomists search for the perfect body. Before the
early 18th century, anatomists had never thought specifically about differences
between male and women’s bony structures, all the emphasis on differences
had been associated simply with the sexual organs. However, as cultural attitudes moved towards stressing differences between men and women, rather
than similarities, further attention became focussed on the whole body and
not just the genitalia. … Soemmerring prided himself on the accuracy of his
drawing, but nevertheless one has to ask how ‚typical‘ his woman was. She
was, apparently, carefully selected but nevertheless Soemmerring chose to
draw the skull of someone else atop the body and for posture and proportions
he made comparison with classical beauties such as the Venus de Medici
and the Venus of Dresden, both facts which might be thought to affect the
accuracy of his rendition. However, he made a better job of both head size (a
woman’s head is larger in proportion to the body than a man’s) and the width
of the ribcage than d’ Arconville. As a consequence he came in for subsequent
criticism because, it was proposed that women’s rib cages are necessarily
smaller than men’s because their ‚restricted life style requires that they breathe
less vigorously‘. Recognition of the relatively larger size of the head in women
also posed problems for subsequent generations who wanted to believe size of
head / brain equated to intelligence. – Ingenious Machine of Nature [Ottawa]
106; not in Edell & Pincus Sale; Lit.: Londa Schiebinger. Skeletons in the Closet: The First Illustrations of the Female Skeleton in Eighteenth-Century Anatomy; in: Representations No. 14: The Making of the Modern Body: Sexuality
and Society in the Nineteenth Century (Spring, 1986), pp. 42–82
Rheingold, Traut (?) Das schwarze Buch der geheimnisvollen Künste der Koketterie. – Dresden, Versandhaus
„Lebensglück“, ca. 1890. 12°. 64 pp. Original Wrappers /
Unbeschnittene Broschur. 160,–
[Stoffmuster – Modekatalog] N. J. Menko N.V. Enschede,
Holland. Spinners, Weavers, Dyers, Printers. 30 Bll. mit
Original Photographien bzw. Stoffmustern. Seltener Stoffmusterkatalog mit eingeklebten Original-Photographien in
Farbe und Schwarz/weiß. [um 1955] Originalbrosch. mit
Schraubbindung. 600,–
Zwei Arten von Diplomatie
Wicquefort, A(braham) de. Memoires touchant les ambassadeurs et les ministres publics. A La Haye, Jean & Daniel
Steucker 1677. 8° (165 × 105 mm) Titelholzschnittvignette
(12), 624 pp., (88). Mit Deckfarben bemalter Pergamentband
d. Zeit. Vorderdeckel mit Darstellung eines Botschafters, die
Figur des Herrn Botschafters in gekleidet in farbenprächtiger
goldgehöhter Staatsrobe mit Degen an der Seite, handschriftlich bezeichnet ‚Monsieur l‘Ambassadeur’. Rückdeckel mit
Darstellung der Frau Botschafterin vor schwarzem Hintergrund. Sie trägt eine rote Mütze und ist mit einem durchsichtigen Negligé bekleidet. Im Rahmen handschriftliche
Bezeichnung ‚Madame l‘Ambassadrice’. 5.000,–
Ein außergewöhnliches und frühes Beispiel eines ‚sprechenden‘ Einbandes,
der zudem das Sujet des Werkes gekonnt auf die Schippe nimmt.
69
Stand 13
Kunstkabinett-Heiland
Stefan Heiland
Mühlgasse 3
74177 Bad-Friedrichshall
Telefon +49 (0)7136 8303880
[email protected]
www.kunstkabinett-heiland.de
Dekorative Grafik · Holzschnitte und Holzschnittbücher
Ansichten Ausland
Prag. Altkolorierter Plan mit 14 Randansichten: Panorama
von Prag, Kleinseite mit der Königlichen Burg, Großer Ring,
Hradschin, Karlstein, Umgebung von Prag u.a. Lithografie
von Graf Vasquez. Gestochen von Fr. Weiss. Gedruckt in L.
Förster’s art. Anstalt, um 1840. Darstellung 54 × 69,5 cm,
Blatt 61,5 × 78,5 cm. 1.200,–
Bad Rippoldsau. „Ansicht von der Mitternachtseite des
­Ripolzauer-Sauerbrunnens. Nach der Natur gezeichnet und
Radiert von Marg. Wocher zu Basel à 1793“. Darstellung
13,5 × 19 cm, Blatt 22 × 27,5 cm. 240,–
Bad Waldsee. „Waldsee“. Gesamtansicht. Altkolorierte
­Radierung bei Ebner in Stuttgart, um 1820. Darstellung 7,2 × 13 cm, Blatt 11 × 13,2 cm. 450,–
Einige Einrisse im weißen Rand unsichtbar restauriert.
Ansichten Deutschland
Bad Wildbad. „Wildbad von der Nord-Ostseite“. Kolorierte
Lithografie um 1845. Gezeichnet und lithografiert von C.
Obach. Gedruckt von G. Küstner. Erschienen bei C. A. Sonnewald in Stuttgart und Wildbad. Darstellung 18,5 × 22,2 cm,
Blatt 28,4 × 31 cm. 240,–
Bad Friedrichshall. „Die Saline Friedrichshall“. Aquatinta
von C. Doerr, um 1825. Darstellung 24,6 × 36 cm, Blatt
34,3 × 45 cm. 980,–
Salinengebäude in breiter Front aufgereiht, auf dem Neckar in einer Barke
frohe Gesellschaft, am Uferrand treidelndes Pferd. Leicht stockfleckig im
­unteren weißen Rand. Schefold 2002.
70
– „Kalmbach von der Südseite“. Kolorierte Lithografie um
1845. Gezeichnet und lithografiert von C. Obach. Gedruckt
von G. Küstner. Erschienen bei C. A. Sonnewald in Stuttgart
und Wildbad. Darstellung 17 × 22 cm, Blatt 26,8 × 30,8 cm.
240,–
Enzklösterle. „Enzklösterle bey Wildbad“. Lithografie um
1845. Gezeichnet und lithografiert von C. Obach. Gedruckt
von G. Küstner. Erschienen bei C. A. Sonnewald in Stuttgart und Wildbad. Darstellung 17 × 22 cm, Blatt 24 × 31,5 cm.
190,–
Höfen. „Höfen bei Wildbad“. Kolorierte Lithografie um
1845. Gezeichnet und lithografiert von C. Obach. Gedruckt von G. Küstner. Erschienen bei C. A. Sonnewald
in Stuttgart und Wildbad. Darstellung 16,5 × 22 cm, Blatt
27 × 31 cm. 240,–
Forbach. „Gegend bey Langenbrand im Murgthale“.
­Gezeichnet und geätzt von G. Primavesi. Radierung um 1810.
17,5 × 25,5 cm, Blatt 27,5 × 35,3 cm. 240,–
– „Langenbrand im Murgthal“. Kolorierte Lithografie von P.
Wagner, um 1845. Verlag der Marx’schen Buch- und Kunsthandlung in Karlsruhe und Baden. Darstellung 18,5 × 26 cm,
Blatt 27 × 38 cm. 240,–
Freiburg. „Günthersthal“. Aquatintaradierung um 1830. Nach
der Natur gezeichnet von Follenweider, geätzt von V
­ olmar.
Erschienen in Freiburg bei Herder. Darstellung 17,7 × 23 cm,
Blatt 24,3 × 30,4 cm. 240,–
Gernsbach. „Gegend bey Gernsbach im Murgthale“. Gezeichnet und geätzt von G. Primavesi. Radierung um 1810.
Darstellung 17,5 × 26 cm, Blatt 27,3 × 37,2 cm. 240,–
Möckmühl. „Ruinen der Burg Moeckmühl, in der Götz von
Berlechingen sich aufhielt.“ Lithografie um 1830. Darstellung
22,5 × 33 cm, Blatt 30 × 38 cm. 180,–
Blatt hat drei Knickfalten.
Heilbronn. „Gegend von Heilbronn“. Aquatinta 1820. Darstellung 24,5 × 36 cm, Blatt 34,3 × 45 cm. 980,–
Blatt leicht stockfleckig. Schefold 2641.
Murgtal. „Die schöne Aussicht im Murgthal“. Kolorierte
Lithografie von P. Wagner, um 1845. Verlag der D. R.
Marx’schen Buch- und Kunsthandlung in Karlsruhe und
Baden. Darstellung 18,8 × 26,3 cm, Blatt 27 × 38 cm. 240,–
71
– „Der Klingel im Murgthal“. Kolorierte Lithografie von
P. Wagner, um 1845. Verlag der D. R. Marx’schen Buchund Kunsthandlung in Karlsruhe und Baden. Darstellung
18,8 × 26,3 cm, Blatt 27 × 38 cm. 240,–
Offenburg. „Ansicht von Offenburg“. Aquatintaradierung
von Follenweider und Nilson. Gedruckt von H. Schweizer.
Erschienen in Freiburg bei Herder, um 1830. Darstellung
21 × 44 cm, Blatt 34 × 44 cm. 490,–
– „Die Brücke beij dem Wasserfall in Hohenheim“. Kupferstich von F. Bartel, 1803. Darstellung 17 × 21,5 cm, Blatt
24,5 × 30,2 cm. 240,–
– Getönte Lithografie um 1850. Erschienen im Verlag der Fr.
Braun’schen Buchhandlung, Offenburg. Darstellung 12,3 × 22 cm, Blatt 17 × 24 cm. 240,–
Ränder stockfleckig
Umrandung an zwei Seiten angeschnitten.
60 Blätter Holzschnitte aus der lateinischen Ausgabe von
­Sebastian Brant’s Narrenschiff, um 1510. Darstellungen jeweils 11 × 8,5 cm, Blätter jeweils 19 × 13,3 cm. 1.200,–
Holzschnitte
Teilweise etwas fleckig.
Portrait
Ortenberg. Kolorierte Lithografie von J. Kirchner, um 1835.
Darstellung 13,5 × 23 cm, Blatt 19,5 × 28 cm. 240,–
Stade. „Erinnerung an Stade“. Getönte Lithografie um 1865.
„Lith. Anstalt v. F.W. Köhler, Kl. Reichstr. 18. Hamburg. Verlag
von Friedr. Stendel jr in Stade“. Insgesamt 18 Ansichten von
Stade. Darstellung 44 × 56 cm, Blatt 57,7 × 76,7 cm. 1.200,–
Stuttgart. „K. Residenz-Schloss Stuttgart“. Lithografie von F.
F. Wagner. Farbendruck der Lithographischen Anstalt von A.
Gatternicht. Stuttgart, Königliche Hofbuchhandlung von J.
Weise. 24 × 30 cm, Blatt 33,5 × 47 cm. 390,–
Leichter Lichtrand durch Passepartout.
– „Gothische Capelle beijm Wasserfall in Hohenheim“.
Kupfer­stich von Hoppe, um 1803. Darstellung 17 × 22,2 cm,
Blatt 24,5 × 30,2 cm. 240,–
Ränder stockfleckig
72
Magdalena Sybilla. „Magdalena Sibylla D.G. Ducissa
Würtembergia et Tecciae. Nata Landgravia Hassiae“. Geboren
28. April 1652, gestorben 11. August 1712. Schabkunstblatt
von Baro de Loewenstein und Elias Ch. Heiss. Augsburg, um
1720. Darstellung 41,9 × 51 cm, Blatt 42,7 × 51,8 cm. 290,–
Blatt mit teils durchbrochenen Knickfalten auf Karton aufgezogen.
Künstlergrafik
Milch-Bormann, Emma (1887 Wien-Döbling – 1974
­ iverside). Am Bosporus. Farbholzschnitt, signiert „BorR
mann“. Darstellung 20 × 40,5 cm, Blatt 33 × 44 cm. 250,–
Bauschert, Heiner. Nonne und Eierfrauen. Farbholz­
schnitt 1968. WV 141. Handabzug auf Japanpapier, signiert und bezeichnet. Auflage 20 Exemplare, hier:
E.A.-Exemplar. 41,5 × 50,8 cm, Blatt 52 × 66 cm. 1.700,–
– Schafalb. Farbholzschnitt 1976. WV 243. Handabzug auf
Japanpapier, signiert und nummeriert. Auflage 50 Exemplare, hier: Exemplar 1/50. Darstellung 54,5 × 47,5 cm, Blatt
78,5 × 59 cm. 1.200,–
Willand, Detlef. Großer Vogel. Holzschnitt 1978. WV 1978/6.
Handabzug auf Japanpapier, signiert und nummeriert. Auflage 20 Exemplare, hier: 14/20. Darstellung 59 × 45 cm, Blatt
75 × 57 cm. 980,–
Dräger-Mühlenpfordt, Anna (1887 Lübeck – 1984 Braunschweig). Pierrot. Farbholzschnitt 1962. Handabzug auf
Japan­papier, signiert, betitelt und monogrammiert. Darstellung 40,5 × 26,3 cm, Blatt 40,5 × 27,5 cm. 690,–
Erni, Berthe (1914 Luzern). Das Fabeltier. Öl auf Karton,
signiert und betitelt. 16 × 14 cm. 900,–
Gerell, Greta (1898–1982 Stockholm). Geschwisterpaar,
lesend. Schwarze Kreide auf Hadernpapier, signiert. Darstellung 26 × 26,5 cm, Blatt 41 × 35 cm. 400,–
Kollwitz, Käthe (1867 Königsberg – 1945 Moritzburg). Deutschlands Kinder hungern. Lithografie auf
Büttenpapier, signiert, 1923. Darstellung 40 × 29 cm, Blatt
54 × 38 cm. 2.700,–
Zaumseil, Peter. Michaelsberg. Farbholzschnitt 2002.
Handdruck signiert und nummeriert. Exemplar 1/19. Aus
der Zabergäu-Mappe. Darstellung 23,7 × 33 cm, Blatt 32,5 × 51 cm. 290,–
73
Stand 8
Japanische Farbholzschnitte
Hannspeter Kunz
An der Brunnenstube 8
72488 Sigmaringen
Tel.: +49 (0)7571 4774
E-Mail: [email protected]
www.ukiyo-e-gallery.de
Kitagawa Utamaro I. (1753–1806): Jahrbuch der Grünen
Häuser (Seiro ehon nenju gyoji). Heimliche Blumenschau
(Naishô hanami no zu). Zwölf Kurtisanen stellen sich im
Yoshiwara hinter dem Gitter eines Verschlages zur Schau.
Passanten nehmen Kontakt auf bzw. gehen vorüber. 350,–
Paul Binnie (geb. 1967): Die
vier Jahreszeiten (shiki). Winter
(Fuyu). 1.050,–
Format: 2 x hanshi-bon (22 × 27,5 cm). Datierung: 1804. – Guter Druck in
frischen Farben. Unterrand leicht beschmutzt. Hinterlegt.
Signatur: Paul Binnie (Bleistift). Verlag:
Selbstverlag – Binnie. Drucker: Itakura Hidetsugu. Auflage: artist proof. Format: 48,5 × 33,5
cm. Datierung: August 2003. Ausgezeichneter
Druck, Farben und Erhaltungszustand.
Katsushika Hokusai (1760–1849):
Hundert Ansichten vom Berg Fuji
(Fugaku Hyakkei). Fallende Ahornblätter und Herbstfeuer vor dem
Fuji (En’chu no Fuji). Blatt 19 aus
dem 1. Band. Drei Reisende wärmen sich an einem Herbstfeuer. Ein elegantes Pferd steht rechts im Vordergrund unterhalb des vom Rauch fast verhüllten Fuji. 220,–
Format: Doppelbuchseite (22,6 × 25,7 cm). Datierung: vor 1849. Sehr guter
Druck einer frühen Ausgabe.
Kitagawa Utamaro II. (gest. ca. 1831): Kimono-Entwürfe
mit der in Edo populären Violett-Farbe (Edo murasaki etori
hinagata). Halbporträt einer jungen Frau mit aufwändigem
Haarschmuck, die einer Shamisen-Spielerin aufmerksam
zuhört. An die Titelkartusche ist ein Kimonoärmel mit jeweils zwei Schauspielerwappen und Kabuki-Bühnen ‚angehängt‘. 3.400,–
Signatur: Utamaro hitsu. Verlag: Takasu. Zensur: kiwame. Format: ôban
(38,3 × 25,6 cm). Datierung: um 1807. Sehr guter Druck in schönen Farben.
Wenige Knitterfalten.
Hosoda Eishi (1756–1829):
Sammlung berühmter Dichter (Ehon kasen-shu). Eine
Dichterin unterhält sich zurückgewandt mit ihren zwei
Dienerinnen. In einem Wolkenfeld im oberen Bildrand
befindet sich das entsprechende Gedicht der Anthologie. 1.800,–
Signatur: Die Serie ist nicht signiert. Verlag: Ejudô. Format: chuban
(24,3 × 18,3 cm). Datierung: um 1799.
Sehr guter Druck, Farben und Zustand.
74
Katsushika Hokusai (1760–1849): Blatt einer unbetitelten
Tokaido-Serie. Der Chiryû Myôjin (Tempel) bei Chiryû. 1,83
Ri nach Narumi. 650,–
Signatur: Gakyôjin Hokusai ga. Format: koban (13 × 17,7 cm). Datierung: 1804.
Sehr guter Druck in frischen Farben. Rechter Rand etwas beschnitten.
Utagawa Hiroshige (1797–1858): Die 53 Stationen der Ostmeerstraße (Hoeidô Tokaido). Der Abe Fluss bei Fuchû
(Fuchû abekawa). Sänften- und Lastenträger bei der Flussüberquerung. 950,–
Signatur: Hiroshige ga. Verlag: Hoeido. Format: yoko-ôban (23 × 36,3 cm). Datierung: 1833. Guter Druck und Farben. Ränder leicht beschnitten. Vereinzelt
stockfleckig. Vgl. The Edward Burr Van Vleck Collection of Japanese Prints.
S. 33 Nr. 20.
Utagawa Hiroshige (1797–1858): Berühmte Ansichten aus
mehr als 60 Provinzen (Rokujûyoshû meisho zue). Die
Kominato-Bucht in der Provinz Awa (Awa kominato no
ura). 1.400,–
Kawanabe Kyosai (1731–1889) zugeschrieben: Fünf Skizzen von Katzen in roter und schwarzer Tusche auf dünnem
­Papier. 450,–
Format: shikishiban (25 × 23 cm). Datierung: um 1870.
Signatur: Hiroshige ga. Verlag: Koshimuraya Heisuke. Zensur: aratame. Holzschneider: Horitake. Format: ôban (35,7 × 24,3 cm). Datierung: 8/1853. Noch
früher Abzug des geringfügig beschnittenen Blattes in wirkungsvoll abgestuften (bokashi) Farben.
Kitagawa Utamaro I. (1753–1806) zugeschrieben: Liebespaar während der Pflaumenblüte. Koto und Shamisen ruhen
im Nebenzimmer. 450,–
Format: 2 x hanshi-bon (21,7 × 26,9 cm). Datierung: um 1810. Guter Druck in
zarten Farben. Sehr guter Erhaltungszustand.
Utagawa Kunisada (1786–1865): Eine junge Frau (bijin)
schaut beim Spaziergang im Yoshiwara-Viertel zurück, während sie mit ihrer Haarnadel spielt. Im von Wolken abgesetzten Hintergrund findet ein festlicher Umzug statt. 550,–
Signatur: Kunisada aratame nidai Toyokuni ga (Kunisada ändert seinen Namen
in Toyokuni II). Verlag: Fujioka Hikotarô. Zensur: Muramatsu. Format: ôban
(37,5 × 25,5 cm). Datierung: 1847/48. Sehr guter Druck in frischen Farben. Sehr
guter Erhaltungszustand.
Hiroshi Yoshida (1870–1950): Der Fuji von Suzukawa aus
gesehen (Suzukawa). 1.600,–
Utagawa Kunisada (1786–1865): Serie: Berühmte Frauen
aus berühmten Orten. Eine Geisha aus der Innenstadt. Eine
junge Geisha betrachtet sich in einem Taschenspiegel, der
in Taschentücher gewickelt ist. Ein Feuerwerk über einer
Brücke wird in einer Fächerkartusche dargestellt. 750,–
Ohara Koson (1877–1945): Ein Spatzenpaar im Regenschauer 450,–
Signatur: Gototei Kunisada ga. Zensur: kiwame. Verlag: Iseya Rihei. Format:
ôban (37,5 × 26,8). Datierung: um 1820. Sehr guter Druck und Farben. Papier
leicht gebräunt.
Format: yoko-ôban (27 × 40,2 cm). Signatur: Yoshida. Siegel: Hiroshi und Jizuri (handgemacht). Bezeichnet in Bleistift: Hiroshi Yoshida. Datierung: 1935.
Werksverzeichnis Nr. 207. Ausgezeichneter Druck in harmonischen Farbtönen.
Signatur: Koson. Siegel: Koson. Format: ô-tanzaku (36,8 × 18,7 cm). Datierung:
um 1900. Sehr guter Druck und frische Farben. Perfekter Erhaltungszustand.
Werksverzeichnis: S. 74 Nr. 51.
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Stand 33
Antiquariat Rainer Kurz
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Winkler, Eduard: Der braune Tod. München, Grafpresse
1946. Ca. 31 × 22,5 cm. (6) Seiten Textbeilage. 11 farbige
Heliogravüren. Lose, wie vorgesehen, in Original-Halbledermappe. 550,–
„Zur Erinnerung an die Befreiung Münchens vom „Braunen Tod“ durch den
Einmarsch der Amerikaner am 1. Mai 1945.“ Mit gedruckter Widmung des
Verlegers Heinrich Graf an „Mimi“ (Frau des Verlegers?), handschriftlich signiert und datiert „Heinrich 29. VIII 1946“. Nichtnummeriertes Exemplar einer
wohl kleinen Auflage. „Wir sehen im letzten Bild der Folge den „braunen
Tod“, seiner Macht beraubt, hinter Gitterstäben gefangen; wir sehen aus dem
ihn umgebenden Schut die ersten Blümlein sprießen“. (Vorwort). „Die Herausgabe dieses Werkes könnte bei vielen Deutschen Empörung hervorrufen, weil
mit der Anprangerung eines entarteten Deutschlands unser Vaterland … beschmutzt werden könnte. Gerade das Gegenteil ist der Fall …“ (Nachwort).
Eindrucksvolle Totentanz-Folge. Sehr gutes Exemplar.
Vogeler, Heinrich: Zehn Originalradierungen. Herausgegeben von Hans Georg Müller zum hundertjährigen Bestehen der Künstlerkolonie Worpswede. Worpswede, Haus
im Schluh, im Frühjahr 1989. Ca. 51,5 × 42 cm. (4) Seiten
mit einer Original-Radierung sowie 10 Originalradierungen
auf losen Blättern. Original-Halbledermappe mit Titelgoldprägung. 3.800,–
Berlin – Museumsinsel Berlin. Schulwandbild. Um 1900. Ca.
66 × 170 cm. Doppelblattgroße Farblithographie, auf Karton
aufgezogen. 950,–
Das prächtige doppelblattgroße Schulwandbild zeigt die Berliner Museumsinsel (Schlossbrücke, Berliner Schloss mit Kaiser Wilhelm-Nationaldenkmal,
Berliner Dom und Altes Museum. Mit reicher Staffage (Lastkähne, Boote,
Kutschen, Litfaßsäule, Fußgänger, Fahrräder, Straßenkehrer). Mit vier Aufhängevorrichtungen im weißen Rand. Mit Leinen eingefaßte Kanten an den
Ecken bestoßen, eine Ecke mit Fehlstelle im weißen Rand. Bild etwas angestaubt. Rückseite mit handschriftlichen Vermerken. Sehr dekorative und
seltene Schulwandtafel.
76
Eines von 60 Exemplaren. Enthält folgende, von den Originalplatten von Heiner Bunte gedruckte Arbeiten: Frühling (Rief 14), Frühlingsabend (Rief 18),
Die Lärche (Rief 19), Frühlingsmorgen (Rief 25), Vor Feierabend (Rief 31), Die
Amsel (Rief 32), Erster Sommer (Rief 38), Frühlingsmärchen (Rief 47), Weihnachten (Rief 48), Offenbarung Johannis (Rief 50) und als Titelblattradierung
Selbstbildnis/Karikatur (Rief 43). „Heinrich Vogeler, 1872 in Bremen geboren,
kam – nach dem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf – 1894 nach
Worpswede und erwarb ein Jahr später ein altes Bauernhaus, den Barkenhoff,
der dann jahrelang als kultureller und geistiger Mittelpunkt des Künstlerdorfes
galt. Die Radierung „Frühling“ zeigt ein am Weyerberg und im Moor charakteristisches Gehöft aus jener Zeit, im Vordergrund Martha Schröder, seine
spätere oft von ihm dargestellte Frau. …. Das Blatt Nummer 10, „Die sieben
Schalen des Zorns/Offenbarung Johannis“, entstand als eine der letzten Radierungen zur Zeit der Gründung der Barkenhoff-Kommune. … Heute steht
auf dem Barkenhoff wieder die alte Radierpresse, auf der Heinrich Vogeler
die Zustands- und Probedrucke seiner graphischen Arbeiten, auch dieser hier
ausgewählten Originalradierungen, machte.“ (Einleitung). Alle Blätter auf der
Rückseite bezeichnet und in der Platte signiert.
Wieland, [Christoph Martin]: Geschichte des Prinzen Biribinker. Weimar, Gustav Kiepenheuer, 1914. Ca. 19,5 × 16
cm. (2) S., 153 S., (4) S., (3) w. Seiten. Mit gestochenem
Titelblatt und 10 (davon 8 signierten) Original-Radierungen
von Karl Thylmann. Roter Original-Seideneinband, vom
Künstler farbig bemalt. In Kassette mit goldgeprägtem Ledertitelschild. 2.200,–
Nichtnummeriertes Exemplar der in Seide gebundenen, in 6 nummerierten
Exemplaren auf kaiserlich Japan gedruckten Vorzugsausgabe. „Dieses Buch
wurde in einer Auflage von 500 in der Presse nummerierten Exemplaren in
der ersten, handgeschnittnen Fassung der Ungertype in der Offizin Poeschel &
Trepte, Leipzig gedruckt – die Radierungen in der Panpresse, Berlin abgezogen.
Nr. 1–6 in Seide gebunden und vom Künstler bemalt. Auf kaiserlich Japan
gedruckt. Radierungen von der unverstählten Platte, vom Künstler signiert.“.
Unser Exemplar nichtnummeriert und mit 8 signierten und 2 unsignierten
Originalradierungen von Karl Thylmann sowie dem gestochenem Titelblatt.
Vereinzelt minimal fingerfleckig. Der empfindliche bemalte Seideneinband
minimalst fleckig. Sehr schönes, dekoratives Exemplar der äußerst seltenen
Vorzugsausgabe.
Album amicorum. Stammbuch der Doris Hertel aus
­Berlin, geführt 1845–1850. Ca. 11 × 18 cm. 78 Blatt, davon
8 mit Kunstbillets. Blauer Samteinband der Zeit mit reicher
Goldprägung, signiert und datiert „D.H. 1845“. 1.450,–
Gut erhaltenes und reich ausgestattetes Stammbuch. Die Stammbuchhalterin läßt sich aus den Widmungstexten erschließen, über sie ist biographisch
aber nichts zu ermitteln. Mit 25 Einträgen aus Berlin und Breslau. Besondere
Bedeutung gewinnt das Stammbuch durch die ungewöhnliche Ausstattung.
Neben einigen Haarlocken und gepressten Blumen wurden aus vorgefertigten
und auch schon damals teuren Versatzstücken 8 äußerst kunstvoll gestaltete
Schmuckseiten gefertigt. Als Titel ein Blumenbouquet in einem goldenen Topf,
umgeben von einem kunstvollen Goldrahmen, am Fuß zwei Tauben, mit Seidengaze hinterlegt; 3 weitere Relief-Collagen aus coloriertem Prägedruck und
kolorierter Lithographie auf Seidengaze (mit Goldrahmen „Sei’s Mittag oder
Nacht …, sei’s Abend oder Morgen, ein Herz das Freundschaft fühlt, ist jederzeigt geborgen“; Engel mit ausgekippten Füllhorn, heraus kommen Blumen,
Sterne und eine Münze, mit wuchtigem Goldrahmen; „Es möge Freundschaft
unsre Herzen einen“ mit Prägespitzenrand); 3 Relief-Collagen aus koloriertem
Papierprägedruck und kolorierter Lithographie (Tafelnde Gesellschaft der drei
Musiker aufspielen; Apfelernte mit tanzendem Paar; Familie im Park unter
einem Rosenbogen – alle drei Bilder mit dreidimensionalem Blattwerk der
Bäume); Aquarell auf geglättetem feinen Karton mit feinem Prägespitzenrand.
Bindung etwas gelockert, Goldprägung teils leicht berieben, die Vorsätze an
den Rändern leicht leimschattig, sonst gut erhalten, lediglich ein Blatt vermutlich entfernt. Sehr reizvolles Stammbuch mit prächtig gestalteten Kunstbillets.
Michalki, A. – Königsberg. 11 Fotografien von A. Michalki,
Königsberg auf festem Karton. Königsberg, A. Michalki, 1878
und 1879. Ca. 6 × 9,5 cm. 650,–
Albuminabzüge auf Karton. U.a.: Albertus-Universität, Kant-Denkmal an
seinem ersten Platz, Schloss, Schloss-Ostseite mit Unfriedtbau, alte Börse
am Pregel, Schlossteichbrücke, Hafen. Rückseitig mit gedruckter Adresse des
Fotografen „A. Michalki, Königsberg i. Pr., Münz-Strasse 28“, datiert 1878 und
1879. Teils leicht stockfleckig.
77
Stand 41
Antiquariat
im Lenninger Tal
Kinder- und Jugendbücher, Literatur und illustrierte Bücher,
Württembergica
Ankleidepuppen aus Papier – Konvolut von 15 amerikanischen Ankleidepuppen der 50er- bis 70er-Jahre des 20.
Jahrhunderts. 250,–
Fast ausschließlich aus dem Verlag Whitman Publishing Company, Racine
Wisconsin. Darunter: Bridal Party – 5 Dolls with Plastic Stands (Schachtel),
Karen Has Real Curls (Anziehpuppe aus starker Pappe mit lockiger Kunsthaar-Perücke). *Die Kleidungsstücke noch auf dem Original-Bogen. Fast unbespieltes Konvolut. Nur geringe Gebrauchsspuren.
Pichler, Luise. Silberflocken. Aus der Märchenfee Rocken.
Lustige Geschichten und Märchen für die Jugend bearbeitet
von Luise Pichler. Mit 6 Bildern in feinstem Farbendruck nach
Aquarellen von Professor C. Offterdinger. Zweite Auflage.
Verlag von Wilhelm Nitzschke, Stuttgart o. Jahr ca. 1890.
32 S. Farbig ill. Original-Halbleinen ca. 36 × 27 cm. 550,–
Nicht bei Wegehaupt. Der gründerzeitliche Prachtband, dessen Erstausgabe
1884 erschien, enthält Bearbeitungen von Märchen der Brüder Grimm, Andersen usw. in Kurzform. Die ganzseitigen Farblithographien von Carl Offterdinger sind von „grobschlächtig-theatralischer Attitüde und meist lärmend-dramatischer Buntheit“ (Schug, Bilderwelt im Kinderbuch 1642). *Einbandkanten
leicht bestoßen und berieben. Kapitale etwas berieben und leicht unschön.
Papier leicht fingerfleckig. Wenige Blätter minimal eingerissen.
Schütze-Schur, Ilse. Bunte Blumen aus dem Kinder­
garten. Alte liebe Reime. Herausgegeben von Ilse SchützeSchur. Verlag J. A. Steinkamp, Duisburg o. J. ca. 1915. 24
unpag. Seiten mit je einer ganzseitigen Farbillustration zu
einem Kinderreim in Sütterlin. Farbig ill. Original-Halbleinen.
4° 450,–
Nicht bei Klotz, Ries usw. *Einbandkanten und –ecken berieben, Papier leicht
fingerfleckig. Sehr seltenes Bilderbuch einer außergewöhnlichen Künstlerin
und Frauenrechtlerin. Ilse Schütze-Schur (*1868 in Berlin,+1923). Nach einem
Aufenthalt in München, wo sie künstlerischen Unterricht nahm und dort auch
einige Zeit als Künstlerin tätig war, kehrte sie nach Berlin zurück. 1901 trat
78
Ursula und Bernd Löffler
Julius-von-Jan-Platz 8
73252 Lenningen
Tel.: +49 (0)7026 4116
[email protected]
www.antiquariat-loeffler.de
sie dem „Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin“ (VdKKB)
bei. Sie war Mitglied im Deutschen Lyceum-Club, einer Unterorganisation des
Bundes Deutscher Frauen (BDF). Von 1893 bis 1921 war sie nahezu jährlich
bei der „Großen Berliner Kunstausstellung“ mit ihren Werken vertreten. Ihr
gesellschaftskritisches Engagement zeigte sich nicht nur in ihrem frühen Eintreten in verschiedene Verbände der Frauenbewegung. Seit der Hochzeit mit
dem Schriftsteller, Dichter und Kunstkritiker Ernst Schur 1905 war sie mit
sozialdemokratischem Gedankengut in Kontakt getreten und schuf ausdrucksstarke Werke für verschiedene sozialdemokratische Publikationen.
Liebig-Bilder. 2 Original-Alben mit ca. 140 vollständigen
deutschen Bilderserien um 1900. Wenige Doubletten. Zusätzlich weitere unvollständige Serien und Einzelbilder. 890,–
Durchgehend Chromlithos. „Die Vielfalt der Motive ist unübersehbar groß.
Sie reichen von historischen, kulturhistorischen, geographischen, naturkundlichen, musikalischen, literarischen Themen. Sie dienten als Schulbuch-Ergänzung und -Ersatz und prägten das Weltbild junger Menschen vermutlich in
ganz beträchtlichem Maße.“ (ABC des Luxuspapiers, S. 235). *Einbände eingerissen und berieben. Die Pappseiten der Alben teilweise im Falz angebrochen.
Wenige Bilder mit leichten Kleberesten.
Konvolut J. F. Palm: – Biographie Johann Friedrich Palm’s.
Buchhändler zu Nürnberg. Auf Napoleons Befehl erschossen
zu Braunau am 26. August 1806. Nebst einem Abdrucke der
Schrift: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, als die
Veranlassung zu Palm’s Hinrichtung. Bei Gelegenheit der
auf Befehl seiner Majestät des Königs Ludwig von Bayern
an dessen ehemaligem Hause zu Nürnberg vollzogenen Errichtung einer Denk-Tafel auf’s Neue herausgegeben durch
dessen Sohn. 2. wohlfeile Ausgabe. Johann Palm’s HofBuchhandlung, München 1842. 170 S. Original-kartoniert.
Kl. 8°. 550,–
Sehr seltene Ausgabe. Der in Schorndorf 1866 geborene Palm wurde aufgrund
der Veröffentlichung und Verbreitung des gegen Napoleons Willkürherrschaft
gerichteten Pamphlets zum Tode verurteilt. Zum Gedenken an Palm verleiht
die Palm-Stiftung, ein gemeinnütziger Verein in Schorndorf, seit 2002 alle zwei
Jahre den Johann-Philipp-Palm-Preis für Meinungs- und Pressefreiheit. *Einband mit Gebrauchsspuren. Beiliegend: 1. Alexander Ringler, Philipp Palm.
Ein vaterländisches Trauerspiel in 5 Aufzügen. Verlag von J. Rentel, Potsdam
1874. 124 S. Original-Broschur. 2. Prof. J. Rackl. Der Nürnberger Buchhändler
Johann Philipp Palm ein Opfer napoleonischer Willkür. Zu dessen 100. Todesjahr quellenmäßig bearbeitet. Mit 14 Bildern. Koch, Nürnberg (1906). 176 S.
Original-Leinen mit aufmontiertem Deckelbild. 3. Sammlung von Dokumenten, Zeitungsartikeln, Korrespondenzen zur Palmfeier 1906.
Spindel, Peter (d. i. Eugen Huhn). Der badische Reinecke
Fuchs und seine Gesellen. Eine schöne Geschichte aus der
neuesten Zeit, in Reime gebracht von Peter Spindel. Ohne Verlag und Erscheinungsjahr („gedruckt in diesem Jahr“), Köln
am Rhein (1849). 147 S. Neuer Pappband. Kl. 8°. 210,–
Sehr seltene Ausgabe dieses politischen Reinecke Fuchs des 48er-Revolutionärs Eugen Hugo Theodor Huhn. „Dich Hecker setze ich gleich über Baden /
Und Struwe über’s Schwabenland“ (S. 18). Huhn war Mitarbeiter an Meyers
Conversations-Lexicon. In seiner Zeitung „Freies Deutsches Volk“ vertritt er
radikal-demokratische Positionen und kämpft für die Errichtung einer deutschen Republik. Nach 1848 wird er politisch verfolgt. *Nachgebundenes und
beschnittenes Exemplar mit neuen Vorsätzen. Papier minimal gebräunt und
minimal stockfleckig.
Stuttgart – Hopfengärtner, Philipp Friedrich. Beobachtungen und Untersuchungen über die Pokkenkrankheit. Bei J. B.
Metzler, Stuttgart 1799. VIII, 167 S. Schmuckloser Pappband
der Zeit mit Buntpapierüberzug. 320,–
Nicht bei Heyd, dort lediglich der Hinweis auf die Lebensdaten Hopfengärtners
(1769–1807) und die Herausgeberschaft der württembergischen Pharmakopoe.
Enthält als ersten Teil die „Geschichte der Pockenepidemie in Stuttgart im
Jahre 1796“. Hierin erforscht er die Ursache der Seuche, die besonders Kinder
betroffen hatte und berichtet über Krankheitsfälle, die er selber ärztlich betreut
hat. Der 2. Teil behandelt die verschiedenen Therapieansätze zur Behandlung
der Pockenkrankheit Ende des 18. Jahrhunderts. *Einband berieben. Papier
teilweise leicht wasserrandig. Name von alter Hand auf dem Vorsatz (Chir.
Butz, Rich.?).
Militaria – Lloyd, Henry Humphrey Evans. Des Herrn General von Lloyd’s Abhandlung über die allgemeinen Grundsätze der Kriegskunst. Aus dem Englischen. Mit 6 illuminirten Karten und 5 Planen.Gedruckt bey Johann Thomas Edlen
von Trattnern, K. K. Hofbuchdruckern und Buchhändlern,
Wien 1785. X XXIV, 251 S.. Halbleder der Zeit mit goldgepr.
Rückenschild u. Buntpapierüberzug. 350,–
Covent Garden, London 1861. VII S. Titel und Preface, 1 Bl.
List of plates, 232 S. Gold- und blindgepr. Original-Leinen
mit reicher Rückenvergoldung und Deckelvignette. Kl. 8°.
Kopfgoldschnitt. 900,–
Erstausgabe. Sehr seltenes Buch über Kolibris. Mit 14 kolorierten Lithos von
Kolibris. *Einband leicht fleckig, Kapitale leicht bestoßen. Papier durchgehend
minimal stockfleckig. Die Tafeln sind sauber und durch Schutzpapier geschützt. Schutzpapier minimalst stockfleckig. 1 Tafel gelöst. Altes englisches
Bibliotheksschildchen auf Vorsatz.
Toshikata, Mizuno (1866–1908). Leporello-Album (cha
no yu nichinichso) Über die Teezeremonie. Mit 15 doppelseitigen Farbholzschnitten. Verlag Akiyama Takeemon.
Um 1907. Hübscher Original-Seideneinband ca. 25 × 19 cm.
Silber­schnitt. 1.100,–
Die dezent kolorierten Holzschnitte zeigen japanische Frauen bei der Zubereitung des Tees und bei weiteren zeremoniellen Handlungen. Auf dem Vorsatz
befindet sich eine handschriftliche Widmung von Dr. med T. Kato, Tokio, für
Herrn Prof. Fuchs zur freundlichen Erinnerung, Hamburg, den 24, Dezember
1907. *Einband minimal fleckig. 2 Holzschnitte am unteren Rand braunfleckig.
Silberschnitt leicht berieben.
Botanik – Blackwell, Elisabeth. Vermehrtes und verbessertes Blackwellisches Kräuter-Buch das ist Elisabeth Blackwell: Sammlung der Gewächse die zum Arzney-Gebrauch in
den Apotheken aufbehalten werden …. Mit einer Vorrede von
Chr. J. Trew. Verlegt, gemahlet und in Kupfer gestochen von
Nicolaus Friedrich Eisenberger. Gedruckt bey Joh. Joseph
Fleischmann, Nürnberg anno 1750–1753. 3 Bände. Textband
und 2 Tafelbände mit 6 kolorierten Titelblättern vor jedem
Hundert und zus. 610 altkolorierten Kupfertafeln. Schmucklose Pappbände der Zeit 2°. 11.000,–
Deutsche Ausgabe des berühmten Herbarium Blackwellianum. E. Blackwell
(1700–1758) zwang die finanzielle Not zur Herstellung dieses Kräuterbuchs.
Ab 1747/49 brachte der Nürnberger Arzt und Apotheker Christoph Jacob Trew
bei Fleischmann eine revidierte und in den Texten beträchtlich erweiterte
deutsche Fassung heraus, für die der Zeichner N. F. Eisenberger sämtliche
Illustrationen neu zeichnete. Texte und Beschriftung der botanischen Blätter
in Deutsch und Latein. *Die sehr schlichten Pappbände sind zum Teil stärker
berieben und weisen Reparatur- und Fehlstellen im Buntpapierüberzug auf.
Die Kupfer sind in sauberem Zustand.
Wohl zweite deutsche Ausgabe. Die erste erschien bereits 1783 in Leipzig.
„Henry Humphrey Evans Lloyd (* wahrscheinlich 1720 in Wrexham, NordWales; † 1783 in den Niederlanden) diente als Offizier in verschiedenen
Armeen, zuletzt als russischer General, und veröffentlichte verschiedene
Schriften zu Strategie und Taktik. Dem Denken seiner Zeit entsprechend, versuchte er das Wesen der Strategie und der Taktik und das Geheimnis des militärischen Erfolgs geometrisch zu erfassen und die Regeln der Kriegführung
durch bestimmte Anordnungen von Linien und Winkeln darzustellen. Es wird
vermutet, dass er den Begriff der Operationslinie prägte, der das operative
Denken bis zum Ersten Weltkrieg dominierte und noch heute gebraucht wird.
Als Schöpfer dieses Begriffs wirkt er bis in die heutige Zeit und zählt zu den
klassischen Denkern der Kriegskunst.“ (Wikipedia) *Einband nur minimal
berieben. Deckel innen mit leichtem Wurmfraß, der sich am Lederrücken mit
wenigen winzigen Wurmlöchern zeigt. Die grenzkolorierten Karten in frischem
Zustand.
Ornithologie – Martin, W. C. L. A General History of Humming-Birds. Or the Trochilidae: With Especial References to
the Collection of J. Gould, now exhibiting in the Gardens of
the Zoological Society of London. H. G. Bohn, York Street,
79
Stand 47
Antiquariat Lorych
Spezialgebiete: Illustrierte Bücher, Alte Drucke, Bibeln,
Naturwissenschaften, Olympische Spiele und Zeppelin,
(auch Ephemera), Struwwelpetriaden, Autographen
Adelsdiplom Kaiser Franz I. für die Brüder Daniel C. L. und
Johann Agath Harder (Schlesisch Pommern). Reich verzierte
Handschrift auf Pergament. 10 S. mit 1 blattgroßen Aquarell
des Siegels. 26 × 34 cm. Mit Unterschrift des Kaisers u. 3
weiteren Signaturen. In Orig. Samteinband mit Kordelbindung. 2.400,–
Münchener Str. 1
10777 Berlin
Tel./Fax: +49 (0)30 21018803
Messetelefon: +49 (0)175 8195300
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Botanik – Linné, C.v. Vollständiges Pflanzensystem nach
der dreyzehnten (ab Bd. XII: vierzehnten) lateinischen Ausgabe und nach Anleitung des holländischen Houttuynischen
Werks übersetzt umd mit einer ausführlichen Erklärung
ausgefertigt. 14 in 15 Bdn. Nürnberg, Raspe, 1777/88. Mit 1
gest. Portrait und 121 gefaltet. Kupfertafeln. Pappbände der
Zeit. 2.600,–
Erste dt. Ausgabe. Ein Klassiker der botanischen Literatur in einem schönen,
kompletten Exemplar. Die Kupfer in kräftigen Abdrucken.
Kostüme – Fa. Neumann Dresden. Firmenkatalog für Kos­
tüme sämmtlicher Art. Dresden, Neumann, ca. 1895. 4°.
XII, 214 S. Mit 16 Farbtafeln und sehr zahlr. Textabb. Priv.
Leinenband mit Daumenregister. 240,–
Gutes Exemplar diese seltenen Kataloges. Angeboten werden alle nur denkbaren Kostüme, Masken, Perücken, Utensilien für Theateraufführungen, religiöse Feste, Karnevalsumzüge, Scherzartikel, Musikinstrumente, Schminken,
Trachtenbekleidungen zahlr. deutscher und ausländischer Länder etc.
Kuriosum – Mopskalender 1896. Aufstellbarer Mops mit
einhängbarem „Wackelkopf“. Am Halsband hängt ein Abreißkalender für das Jahr 1896. 17 × 32 cm. 390,–
Sehr seltener „Spezialkalender“ für Mopsliebhaber. Sehr gut erhalten.
Literatur – Carroll, Lewis (d.i. Ch. L. Dodgson). Alices’s
Abenteuer im Wunderland. Aus dem Englischen von Antonie
Zimmermann. Leipzig, Hartknoch, (1869). 5 Bll., 178 S. Mit 1
Frontispiz u. 41 Textholzstichen von J. Tenniel. Kl. 8°. Gepr.
OLeinenband mit Deckel- u. Rückenvergoldung und ganzs.
Goldschnitt. 1.300,–
Innen leicht fleckig. Titelauflage der Erstausgabe. Die „eigentliche“ EA erfolgte
zeitgleich bei Macmillan in London. Die dt. Übersetzung war die erste Übersetzung dieses engl Klassikers und erfuhr höchstes Lob von Carroll. Sehr selten !
Bibel – Familienbibel mit „Fraktur“ der Familie Henninger
aus Pennsylvania. Mit 1 halbseitigen „Fraktur“ in Aquarellmalerei u. Familienregister auf dem gesamten vord. Vorsatz sowie über u. unter dem „Fraktur“. Nennt Hochzeiten,
Geburten, Taufen u. Sterbefälle aus den Jahren 1815–1878.
In: Biblia: Das ist die Gantze Heilige Schrifft Alten und
Neuen Testaments, verteutscht durch Doct. Martin Luther.
Basel, Thurneysen, 1748. 56 unn. S.; 688, 120, 280 S. Mit
13 Holzschn.Tafeln. 2°. Lederband d. Zeit auf Holzdeckeln.
Mit 10 Messingzierstücken (brennende Herzen umrahmt von
Zweigen). Schließen fehlen. 1.450,–
Vorsatz, Titel u. Seite mit dem „Fraktur“ mit leichten Randeinrissen. Vord.
Gelenk oben ca. 6 cm aufgeplatzt. Rücken etwas brüchig. Seltenes, großformatiges Beispiel für diese als „Pennsylvania Dutch Folk Art“ bezeichnete
Buchkunst, die von dt. Einwanderern besonders an der Ostküste der USA
eingeführt wurde.
80
Firmenkatalog, Fa. Neumann Dresden
Mopskalender 1896
Mann, Th. Budden­
brooks – signiert. Fischer, Berlin, (1930).
101. – 150. Tsd. 728 S.
8°. Ill. OLn. 690,–
Vorderer Vorsatz mit vollem Namen signiert und
datiert 29.XI.29
Musik – No. 100 Favorit Walzer des Herrn Affe, berühmter Tanzmeister des Grossultans Orangutang. No. 1024. 4 S.
Seiten 2 u. 3 mit Noten. Mainz, Schott, (1818). 4°. 590,–
Olympische Spiele – Offizielle Berichte
– 1908. Cook, Th. A. (Hrsg.). The Fourth Olympiad being
the Official Report of the Olympic Games of 1908 celebrated
in London. London, 1909. 794 S. Sehr reich illustr.. 4°.
­OLeinenband mit Deckel- und Rückenvergoldung. 700,–
Rücken etwas verblichen, sonst sehr gut erhalten.
– 1912. Bergvall, E. (Hrsg.). V. Olympiaden. Officiell Redogörelse för Olympiska Spelen I Stockholm 1912. Stockholm, Wahlström, 1913. XXIX, 1067 S. Sehr reich illustriert.
Gr. 8°. Gepr. OLeinenband mit Deckel- und Rückenvergoldung. 270,–
Sehr gut erhaltenes Exemplar !
– 1932. Xth Olympiade Committee (Hrsg.) The Games of
the Xth Olympiad Los Angeles 1932. Official Report. Los
Angeles, 1933. 814 S. Sehr reich illustr. 4°. Gepr. OLeinenband. 470,–
Sehr gut erhaltenes Exemplar !
– 1948. The Official Report of the Organising Committee
for the XIV Olympiad. London, 1948. 580 S. Reich illustr.
­OLeinenband. 310,–
Rücken etwas verblichen, sonst tadellos.
Struwwelpetriade
Pest – Seuchen. 5 Edikte zum Thema. Nürnberg, 1666–1805.
4°, quer 4° u 2°. Meist Einblattdrucke. 650,–
Während das Edikt von 1666 die Pest noch als Gottesstrafe ansieht, die nur
durch Gebete und ein ehrbares Leben vermieden werden kann, werden in den
späteren Schriften einwandernde Juden, Landstreicher u. Bettler als Ursache
der Seuchen bezeichnet. Verbesserte Hygienevorschriften werden ebenfalls
erwähnt. Selten !
Struwwelpetriade – Der Hemdenmatz. Drollige Geschichten und Bilder. 5. Auflage. Kaufmann, Dresden, (1877). 24
Seiten mit farbigen Bildern. Farbig ill. OHLnbd. 460,–
Sehr seltene Struwwelpetriade. Baumgartner I,72.. Deckel angestaubt und etw.
fleckig,
Zeitgeschichte – Revolution. Zweiwochenschrift. Nr. 1–5.
Herausgegeben von H. Leybold u. F. Jung. Hefte 1–5. 1913
(= alles Erschienene). München, Bachmair, 1913. 32 × 23 cm.
Mit 1 Orig. Holzschnitt von R. Seewald. 1.600,–
Äußerst seltene komplette Ausgabe der expressionistischen Zeitschrift mit Beiträgen der literarischen u. künstlerischen Avantgarde der Zeit. Heft 1 wurde
wegen des Gedichts „Der Henker“ von Hugo Ball konfisziert.
Zooführer – Sammlung von 37, teils sehr seltenen Zooführern aus den Jahren 1911–1958 des Wiener Zoodirektors
(Schönbrunn) J. Brachetka. Verschiedene Formate und Einbände. 1.050,–
U.a. Zooführer aus Durban(1911), Halle(1925), Pretoria(1937), Basel(1930),
Philadelpia, Rotterdam, Köln, Dresden, Brookfield (Illinois), Rom, Nagoya,
Manchester, Budapest (1913 u. 1927), Hagenbeck, Münster etc. Einige Führer
in unterschiedlichen Auflagen.
Dazu zahlreiche Beilagen: Diverse Unterlagen zum Treffen der intern. Vereinigung von Zoodirektoren in Basel vom 14.–19. Sept. 1953.
– 23 Ausgaben der ungarischen Zoofachschrift „A Termeszet“ – 1943 Hefte
1–12 u. 1944 Hefte 2–12.
– Zoonooz. Zeitschrift des Zoos San Diego.. 19 Hefte d. Jahre 1958/62.
– Your Detroit Zoo. 15 Ausgaben d. Jahre 1959/63.
– Pedigree Book of the European Bison. 3 Hefte 1947/51.
– 67 aufgezogene großformatigen Orig. Fotos meist von Paarungen von Braunbären, Löwen, Geparden u. Dromedaren.
– Zahlreiche weitere Broschüren, Kleinschriften, teils mit Autorenwidmung,
Postkarten, Briefe an Brachetka etc.
81
Stand 29
Joachim Lührs
Kunstantiquariat auf der Fleetinsel
Künstlergraphik, Handzeichnungen und Aquarelle des
16.-20. Jahrhunderts, Stadtansichten und Landkarten,
Kunstliteratur, Architektur, Photographie, Varia
Michaelisbrücke 3 · 20459 Hamburg
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www.kunstantiquariat-hamburg.de
Montag-Freitag 11–18.30, Samstag 11–17 Uhr
wurden einzeln verkauft, ihr Erlös floss der Mission zu. Bl. 1 von Franz Hegi
(1774 Lausanne – 1850 Zürich): „Vue de l’Etablissement des Missions à St.
Johns […].“ Bll. 2–4 von Johann Hürlimann (1793 Riedikon-Uster – 1850
Paris): „Vue de Gracehill […].“, „Vue de Gracebay […].“, „Vue de Cedarhall
[…].“ – Farbfrisch und in sehr gutem Zustand.
Familien-Portraits der Delitsch – 6 Biedermeier-Portraits.
Gouache, Deckweiß und Aquarell. 1820er Jahre. Auf Bütten Je ca. 25 × 21,5 cm im Oval auf 29,5 × 23,5 cm. Original
Bieder­meier-Rahmen. 2.800,–
Sehr schöne in Feinmalerei ausgeführte Einzelportraits, die als Pendants
angefertigt wurden. Feines Inkarnat, Kragen und Stoffe, insbesondere die
Spitzenkragen und die Spitzenhaube der Eleone Delitsch, zeugen vom großen
zeichnerischen Können des Künstlers. – Nachfolgende Familienmitglieder
sind lt. rücks. Beschriftung dargestellt. Die Großeltern: „Delitsch 1762–1843/
Eleonore, geb. Brohm“ und „Johann Gottlieb/Delitsch/1752–1833“. Die Eltern:
„Louise Delitsch/verh. mit Helmrich/[…] Januar 1827“ und ihren Ehemann
„[…] Lehmann in Vela[]burg/den 24. März 1824“. Ihre Töchter „Henriette?
Delitsch 1795–1874“ und „Marianne/Delitsch/1799–1851“. – Eleonore D. verso
mit Adressangabe „Karlstr. 44“, diese könnte sich auf den Ort Delitzsch in
Sachsen beziehen. Die Karlstraße befindet sich in der Altstadt, unweit des
Barockschlosses Delitzsch. – Fest auf Sperrholz aufgelegt, teilw. etwas wellig.
Kleinere Braun- und Stockfleckchen.
Antigua – 4 Bll. Ansichten von Missions-Niederlassungen
der ev. Brüder-Gemeinde, um 1830. Kolorierte Aquatinta­
radierungen von F. Hegi und J. Hürlimann nach L. Stob­
wasser. Jeweils in der Platte signiert, betitelt, bezeichnet
und mit der Nr. Vollrandige, kräftige Drucke auf Velin.
19 × 27,5 cm. Papier: 30,5 × 40 cm. Vollständige AnsichtenFolge. 3.500,–
J. H. Lewis Stobwasser, wohl ein Sohn J. H. Stobwassers, war 1812–1822 Missionar der Brüdergemeinde in Antigua, er starb 1832 in Berlin. Die Ansichten
82
Freimaurerei Handschrift. –
„To His Royal Highness Prince
Alfred…“. Handgezeichnete
Begrüßungsurkunde für Prinz
Alfred von Sachsen-Coburg
und Gotha (1844–1900), Sohn
der britischen Königin Victoria,
ausgestellt von der Freimaurerloge Tasmaniens anlässlich seines Besuchs 1867. Federzeichnung, Bleistift und Aquarell mit
reicher Goldhöhung. 61 × 46
cm. Auf Pergament. 2.250,–
Feinste kalligraphische Arbeit in der Auffassung mittelalterlicher Buchmalerei.
In den Titel ist zentriert das allsehende Auge mit dem Strahlenkranz eingearbeitet. Der handschriftliche englische Text ist von verschiedenen Freimaurersymbolen umfasst. – Prinz Alfred war britischer Marineoffizier und ab 1893
regierender Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha. 1867 wurde er Kapitän;
mit der Fregatte HMS Galatea brach er im Januar des Jahres zu einer Weltreise
auf. – Drei horizontale Faltspuren und schwach wellig. Schwach braunfleckig
und mit kleinem Wasserfleck im Rand.
Deutsche Handschrift – Dyherrn, Major, Ernst Siegmund
von, [Anweisungen für Gewehr-Handgriffe]. O.O., o. Vlg., um
1775. 120 beschriebene Seiten, 10 beschriebene Blätter (Inhaltsverzeichnis), 2 weiße Bll., (3-). Quer-Kl.-8°, 9,7 × 17 cm,
marmor. Pp. d. Z. 1.400,–
Deutsche Handschrift in roter und schwarzer Tinte in akkurater Ausführung
mit übersichtlicher Gliederung, Seitenpaginierung im Hauptteil und Nummerierung der einzelnen Handgriffe. – Es werden ‚Handgriffe zu Fuß‘, zu ‚Visitirung
des Gewehrs‘, ‚Handgriffe bey Wachten und Ablösungen‘, ­‚Chagirung zu Fuß‘,
Handgriffe zu Pferde, mit Tempo-Angaben, etc. beschrieben. Zwischen den
Anweisungen sind sogenannte ‚Nota‘ eingeschaltet mit ausführlichen Erläuterungen zu den beschriebenen Handgriffen. – Major von Dyherrn (geb. 1741)
seit 1755 Mitglied des des Königl. Preuß. Offizierskorps im Regiment Herzog
Friedrichs. – Vorderes Innengelenk stärker aufgeplatzt. Gebrauchsspuren.
Menzel, Adolph von (1815
Breslau – 1905 Berlin). – Studie
zu einer Frau mit Kindern, die
eine Leiter erklimmen. Bleistift. Rechts unten mit dem
Nachlassstempel „A.M.“. Auf
Zeichenpapier. 18 × 12 cm.
1.800,–
Flink gezeichnete Bewegungsstudie, die
Szene ist möglicherweise erdacht, um
die Initiale „A“ gestalterisch in Szene zu
setzen. – Der Maler, Zeichner und Illustrator A. v. Menzel hinterließ ein überaus reiches zeichnerisches Werk. Seinen
Zeitgenossen galt er als manischer
Zeichner: „Kein Gegenstand war ihm zu
gering, und er zeichnete, wo er ging und stand, mit geradezu krankhaftem
Eifer.“ (Paul Meyerheim 1906). – Rechter Rand etwas unregelmäßig. Minimal
angestaubt. Schwache Knickspuren.
Kokoschka, Oskar, Zeit-Echo. Ein Kriegs-Tagebuch der
Künstler. Heft 20: Oskar Kokoschka. München, Berlin, Graphik-Verlag, 1915. S. 297–312. Mit 5 handsign. Originallithographien von Oskar Kokoschka. Gr.-8°, OHeft mit Deckelschild. 1.500,–
Enthält fünf Originallithographien von Oskar Kokoschka, die vom Künstler mit
Bleistift handsigniert sind: OKokoschka. – Mit Textbeiträgen von Albert Ehrenstein, Oskar Kokoschka, Hans Siemsen und Alfred Wolfenstein. – Umschlag
leicht gebräunt und mit sehr schwachen Stauchspuren, sonst gutes Exemplar.
Widmungsexemplar –
Marc Chagall und Oskar
Kokoschka, Chagall – Kokoschka – Udstillingen pa
Charlottenborg. 22.10.–
13.11.1960. Erasmusprisen.
Katalog.
Kopenhagen,
Kunsthal Charlottenborg,
1960. 96 unpag. S. Mit
zahlreichen teils farbigen
Abbildungen.
Wendebuch. 4°, OKart. mit farb.
OU. 480,–
Mann, Thomas, Theodor Fontane. (Berlin), Officina Serpentis, (1929). Titelbl., 14 S., 2 Bll. 4°, OHPgt. mit schwarzgepr.
Rückentitel. 600,–
Eines von 75 num. Exemplaren, im Druckvermerk vom Autor signiert. – Handpressendruck. – Vortrag, gehalten im Jahre 1928 in der Lessing-Hochschule zu
Berlin und dem „Fontane-Abend“ als 6. Gabe zur Verfügung gestellt. – Einband
gering angestaubt, Vorder- und Rückendeckel mit winziger, kaum sichtbarer
Schabspur. Schönes Exemplar.
Trillhaase, Felicitas, gen. Chicchio (1894 Düsseldorf –
1955 Zürich). Unheimliche Erzählungen in Grau und Rosa
von Felicitas Trillhaase. 9 Bll. und 1 gedruckter Bildtitel auf
der Original-Mappe. Linolschnitte, davon 9 handkoloriert.
1920er Jahre. Alle handsigniert „Felicitas Trillhaase“. Drucke in Grau-Rosa auf breitrandigem Japanbütten bzw. auf
geripptem Karton. Alle farb. color. Je ca. 20 × 16,5 cm. Papier:
42 × 30,5 cm. Mappe: 50 × 34,5 cm. 1.800,–
Selten. Figürliche, dekorativ-expressiv ornamental gearbeitete Motive. – Die
Malerin und Kunstgewerblerin F. Trillhaase, war Tochter des bedeutendsten,
in der NS-Zeit als entartet gebrandmarkten naiven deutschen Malers, Adalbert
Trillhaase, der zum Künstlerkreis des Jungen Rheinland zählt. Sie war verheiratet mit dem bekannten deutschen Bildhauer Hermann Haller und hatte
dadurch intensiven Kontakt zur künstlerischen Avantgarde. – Schwach gebräunt und mit kleineren Braunflecken im breiten Rand. Titel und ein Blatt
mit Atelierspuren im Rand.
Mit eigenhändiger Widmung der
beiden Künstler auf dem jeweiligen
Titelblatt. – Umschlag an den Kanten minimal gestaucht und mit winzigen
Randläsuren, sonst gutes E
­ xemplar.
Privat-Livemont, Henri
(1861 Schaerbeek – 1936
Brüssel). Le Monteau
rouge. Farbige Aquatinta-Radierung und Prägedruck. Um 1900. Signiert „Privat“, nummeriert
„Epreuve No. 8/30“ und
betitelt „Le Monteau
rouge“. In der Platte monogrammiert. Breitrandiger kräftiger Druck auf
festem China. 27,5 × 10,4
cm. Papier: 31,5 × 14,4 cm.
Original Jugendstil-Rahmen. 850,–
Sehr schöne, dekorative Arbeit
des belgischen Künstlers PrivatLivemont, der für seine Jugendstilplakate berühmt wurde. –
Winzige Braunfleckchen, in der
oberen linken Ecke minimal knittrig. Außenrand umlaufend je ca. 2
cm gefaltet. Ober- und Unterrand
mit Montierungsresten. Farbfrischer Druck.
83
Stand 1
Versandantiquariat
manuscryptum
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Ephemera
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Mittelalterliches Autograph
Die Papstwahl von 1644
[Urkunden] Gonzalo de Mena (†1401), Bischof v. Cala­
horra u. Burgos, Erzbischof v. Sevilla. Urk. m. eigh. Paraphe („G.“) u. Siegel, Calahorra 1376. Span., Pergament,
c. 13,5 × 22 cm (Siegel c. 5,5 × 5 cm), etw. verblasst u. angefleckt. 1.100,–
[Päpste] Conclave dell’ Anno 1644 fatto per la morte di
Vrbano VIII dove fu creato Papa Innocenzo X [Rom, c. 1644].
Ital. Handschrift, Pappbd., c. 29 × 21 cm, 277 n. Bl., Einr. am
Rücken, Bindung locker, teils angefleckt. 750,–
Erteilt dem Kaplan von Rincón de Soto das Recht zur Verleihung der Hl. Sakramente. – Mena war ein bedeutender Politiker (u.a. Prinzenerzieher) u.
Kirchenmann. Er gründete das Kloster Sta. María de las Cuevas und stiftete
– lange vor der Etablierung der Sklaverei in Europa – die Bruderschaft zum
Schutz der Schwarzafrikaner („Hermandad de Los Negritos“).
Schöne Kursive von einer Hand. Wohl eine Abschrift des vatikan. Cod. Vat. lat.
8781. Dieser Band ist zeitglich mit jenem u. den Codices in der Ottoboniana
und der Pariser Nationalbibliothek. – Nach dem Tod des Barberini-Papstes
Urban VIII. setzte sich G. B. Pamphilj gegen den Kandidaten von Kard. Mazarin durch.
Mittelalterliche Handschrift
[Handschriften] Gebetbuch, Norddeutschland od. Niederrhein, c. 1500. Niederdt. Handschrift, Papier, Ledereinband
über Holzdeckeln, Messing-Schließe, 242 Bl., Blattgr. c.
15 × 9,7 cm, Schriftspiegel c. 12 × 7 cm, 18–21 Zeilen, Textura in dunkelbr. Tinte, rubriziert, zahlr. Lombarden in
Rot. 5.800,–
Privates Gebetbuch für die Zeit von Ostern bis Pfingsten. Sauberes Manuskript
von einer Hand, mit drei kl. Einschüben am Ende. Auf den letzten beiden
Blättern (zeitgen. Kursive) findet sich eine Offenbarung Jesu, in der dieser den
Jungfrauen Elisabeth, Brigitta und Mechthild von seinem Martyrium berichtet.
Wappenbrief mit qualitätvollen Malereien
[Spanien] Wappen- und Adelsnachweis für D. Juan de
Laboraria, Granada, 18. Sept. 1696. Leder, c. 32 × 21,5 cm,
47 Bl., 2 ganzseitige Gouache-Malereien. Berieben, kl. Rücken-Einriss, etw. randfleckig. 1.380,–
Wappen- u. Adelsnachweis für den in Granada ansässigen Juan de Laboraria,
dessen Familie aus Roncal stammte. – Roncal (baskische Pyrenäen), war eine
Keimzelle der spanischen Nation. Im 9. Jh. leisteten die Bewohner einen wichtigen Beitrag zur Rückeroberung der Iberischen Halbinsel von den Mauren.
Deren Nachfahren zählen zum spanischen Uradel und führen häufig, wie auch
D. Juan de Laboraria, das Wappen von Roncal: Auf blauem Feld eine goldene
Brücke über Felsen, gekrönt vom blutigen Haupt eines Mauren-Königs. – Die
beiden Malereien zeigen dieses Wappen, flankiert von der Gottesmutter u.
sind für einen Wappenbrief ungewöhnlich qualitätvoll ausgeführt. – Bibl. Graf
Portalegre (Exlibris 1946).
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Sammlung zur Geschichte Venedigs
[Venedig] Zehn Dogenurkunden, Venedig, 1578–1788. Ital.lat., Pergament, 10 Bl., div. Formate (c. 15–55 × 40 cm), teils
Randläsuren od. angefleckt. 1.600,–
Dabei: Nicolò da Ponte (1491–1585), Marino Grimani (1533–1605), Leonardo
Donà (1536–1612), Marcantonio Memmo (1536–1615), Alvise Mocenigo III.
(1662–1732), Pietro Grimani (1677–1752), Francesco Loredan (1685–1762),
Alvise Mocenigo IV. (1701–1778), Francesco Loredan (1685–1762) u. Paolo
Renier (1710–1789). Zumeist handelt es sich um Anweisungen in Rechtsangelegenheiten (Begnadigungen, Bestellung v. Geistlichen, etc.). Erwähnt werden
bekannte Namen, wie: Gritti, Contarini, Leno, Turco, Gaifame, Zanoni, Alberti.
– Mit eigh. U. von Staatssekretären, z.B. Giovanni Francesco Busenello (Familie des Monteverdi-Librettisten), Pietro Busenello (Diplomat, bed. Autor zur
osmanischen Geschichte; befreundet mit Casanova), Giovanni Zon (Vertrauter
Casanovas). Paolo Spinelli ist aus den Memoiren von Carlo Goldoni bekannt.
Ein fränkischer Weinpionier
[Wein] Körner, Joh. Georg, Kanzler von Castell. Eigh. Brief
m. U., Castell, 15. Apr. 1654. Dt., 5 S., Fol. 240,–
An Rat Ortter zu Remlingen, u.a. zur Pfarrerbestellung in Wiesenbronn. –
Körner gilt als Vater des fränkischen Silvaners; er ließ die Rebsorte 1659 zu
Castell anbauen und begründete damit deren Erfolgsgeschichte.
[Preußen] Schwerin, Otto v. (1616–1679), Oberpräsident
des Großen Kurfürsten. Brief mit eigh. U. u. E., [Cölln, 4.
März 1671]. Dt., 2 S., Fol., etw. angeschmutzt, mitt. Einriss,
kl. Fehlstelle am Unterrand. 350,–
An den Statthalter v. Hinterpommern, Ernst Bogislaw von Croÿ zu Königsberg
über den anstehenden Landtag. Der vorliegende Brief, Teil eines verlorenen
Briefwechsels wird in der Forschung zitiert (u.a. Orlich, Gesch. d. preuss.
Staates, I, 491 u. Hein, Otto von Schwerin, 284).
Keine Gemälde für August den Starken
[Kunsthandel] Forchondt, Marcus (1651–1709), Maler u.
Kunsthändler. Eigh. Brief, Wien, 7. Aug. 1697. Fläm., 1 S.,
Fol., gebr., min. angeschmutzt, kl. Eckfehlstelle. 680,–
An seinen Bruder Guillam Forchondt in Antwerpen in privaten (Krankheit
des Bruders Justo) u. geschäftl. Dingen. Erwähnt werden Tapisserien u. Hoffnungen v. Bildverkäufen an den Gesandten Augusts des Starken, Wackerbarth
(1662–1734), der wg. der Vorbereitung von Augusts Königskrönung in Polen
keine Gemälde habe kaufen können. Außerdem berichtet Marcus besorgt vom
Vormarsch der Türken, die im Folgemonat von Prinz Eugen bei Zenta vernichtend geschlagen wurden. – Die Forchondts waren eine Dynastie von Künstlern
u. Kunsthändlern, die sehr erfolgreich Gemälde an europäische Fürstenhöfe
vermittelten. Bekannt ist der Verkauf von Rubens’ „Bethlehemitischem Kindermord“, – einst teuerstes Gemälde der Welt -, das Marcus Forchondt 1698 in
Wien an den Fürsten von Liechtenstein veräußerte, der zu den besten Kunden
der Forchondts zählte.
Wunderheilung
[Heilige] Instr. Notariale über die wunderthätige Genesung
der Jungfer Ö. vermittels sonderbarer Hülf des Hl. Ottonis.
Bamberg, 6. Okt. 1746. Dt. Handschrift, Pap., 8 S., Fol., Kordelheftung, angest., kl. Loch am Titel. 350,–
Notariatsinstrument des Klosters Michelsberg mit U. u. Siegel des Notars u.
zweier Zeugen. – Der Bamberger Domschulmeister Örthlein versichert, dass
seine Tochter an einer „hitzigen Maladie“ „bis auf den Todt“ erkrankt sei. Die
Bemühung der Ärzte seien folgenlos geblieben, erst die Gebete zum Hl. Otto
hätten zu einer spontanen Genesung geführt. – Bedeutendes Zeugnis der Ottoverehrung, die im Bamberger Kloster Michelsberg ihr Zentrum hatte.
Häretikerkorrespondenz
[Jansenismus] Boon, Philipp, Mediziner. Acht eigh Briefe,
Rouen, 1751–1752. Frz., 43 S., teils angefleckt od. mit Randeinrissen. Frühe Poststempel „De Rouen“. 540,–
Die Briefe sind an den Jansenisten Leclerc in Utrecht gerichtet und behandeln, neben anderen theologische Themen, ausführlich die Konvulsionäre
von Saint-Médard. Pierre Leclerc de la Pierre (1706–1781) war ein unruhiger
Geist, der von Rouen ins liberalere Utrecht und schließlich nach Amsterdam
übersiedelte. Er galt als einer der umtriebigsten Jansenisten und Hattemisten
seiner Zeit und wurde 1765 exkommuniziert. Er ist Autor versch. theolog. und
astronomischer Werke.
Städterose, Dresden-Sächsische Schweiz-Osterzgebirge,
Hamburg, Adler, c. 1850. c. 23 × 23 cm, etw. fleckig. 240,–
Mit 28 Ansichten aus Dresden und umliegenden Gebieten (Dresden, Pillnitz,
Loschwitz, Pirna, Königstein, Schandau, Tetschen, Tharandt)
Eine schlesische Strumpfstricker-Dynastie
[Zünfte] Handwerkskundschaften einer schlesischen Familie, Grünberg/Großglogau/Schwiebus/Potsdam, 1736–1799.
Dt. Handschriften u. Vordr., Pap., 16 Bl., meist gut, teils fleckig, m. Einrissen od Fehlstellen. 1.500,–
Archiv der Familie Rosbund. Es handelt sich um Meister- und Lehrbriefe der
Barett- und Strumpfstricker-Zünfte zu Großglogau, Grünberg, Haynau und
Potsdam sowie um die zur Aufnahme in die Zünfte nötigen Geburtsbriefe.
Ausgestellt sind die Briefe auf Söhne der Familie Rosbund u. angeheiratete
Gesellen und Meister (Logus, Nippe, Hänsel, Gabriel, Hoffmann, Nencke,
Schaub) der Zunft. – Im Gegensatz zu den häufigen Einzelstücken sind solche
weitgehend geschlossenen Dokumentengruppen einer Handwerkerfamilie
selten zu finden.
[Miniaturbuch] Nagra Sententier och Böner grunhabe pa
Guds Ord. Läsebok för Barn, Västervik 1857. 150,–
Halbleder, c. 5 × 4,3 cm, I, 128, I S., min. berieben. – Seltenes schwed. Miniatur-Erbauungsbuch für Kinder in gutem Zustand.
85
[Ephemera] Todesanzeige für Alexander v. Redwitz (1720–
1793), Feldmarschall, Kommandant v. Königshofen, Einblattdruck, 1793 , c. 36,5 × 41 cm. 120,–
[Seidenpapier] Abschiedslied für G. C. Reccard, (1735–
1798), Theologe u. Astronom, Berlin 1765. Dt. Druck auf
verst. Seidenpap., 4 S., c. 37,5 × 24 cm, angestaubt. 150,–
Seltener Privatdruck der Schüler zur Verabschiedung von Reccard, der damals
von Berlin nach Königsberg wechselte.
Widmung von Josephine Baker
[Kinderbuch] Die Regenbogen-Kinder. Ill. v. Piet Worm.
Text: Josephine Baker u. Jo Bouillon, Emmerich [1957].
Farb. Pappbd., c. 29 × 22 cm, 60 nn. S. mit zahlr. farb. Ill.
Etw. berieben, kl. Einriss am Rücken. 180,–
Mit eigh. Widmung v. Josephine Baker (Hamburg 1957) auf d. Rücks. des
Titelblatts. – Das Buch über das einäugige Küken Kott-Kott, das durch die Regenbogenkinder lernt, dass man auch mit einer Behinderung glücklich werden
kann, entstand in Les Milandes, wo Baker damals mit mehreren adoptierten
Kindern (den Regenbogenkindern) u. ihrem Ehemann Jo Bouillon lebte.
Werk „Das Tierreich“, wo seine Antilope auf S. 923 abgebildet sei. Antilopen
seien im Berliner Zoo besonders gerne gesehen u. ein weiteres Wunschobjekt
sei der Kudu. – Beiliegend das mit dem Anschreiben überschickte, von Heck
hg. „Tierreich“ (1894–1897) in zwei Bänden (1390 S., zahlr. Abb.), beide
Bände mit eigh. Widmung Hecks.
Im Prunkrahmen: Märchenkönig verleiht
den Hausorden an Prinz Alfons
[Bayern] Ludwig II. (1845–1886), König v. Bayern, Brief m.
eigh. U., Schloss Berg, 3. Sept. 1879. Dt., 1 S., c. 21,5 × 16 cm.
Im zeitgen., vergoldeten Prunkrahmen (c. 60 × 47 cm), vom
bayer. Königswappen gekrönt (c. 13 × 12 cm, Wappenform
1835–1923). 1.700,–
An den „lieben Vetter“ Prinz Alfons von Bayern (1862–1933), dessen Gesuch
um die Aufnahme in den Hausritterorden vom Heiligen Georg ihn „sehr angenehm berührt“ habe. Entsprechende Anweisungen an das Ordens-Kanzleramt
seien bereits ergangen. – Prinz Alfons, wie Ludwig II. ein Enkel des Königs
Ludwig I., verfolgte eine Militärlaufbahn und stieg bis zum General der Kavallerie auf.
Aus einer königlichen Bibliothek
[Bibliophilie] Madsen/Mackeprang, Viborg Domkirke.
Joakim Skovgaards Billeder. Domkirkens Historie. La Cathédrale de Viborg. Kopenhagen, 1909. Orig.-Hlbln., c. 53 × 41
cm, 114 S., zahlr. Abb. Leicht angestaubt. 340,–
Aus dem Besitz von Thyra von Dänemark (1853–1933) mit ihrem Stempel
(„Tyra“) auf Buchdeckel u. Titelseite. Beiliegt: Begleitbrief des dän. Kultusministers Bornemann Nielsen (eigh.U.) zur Übersendung des Bandes an
Thyra. – Thyra war die Tochter des dänischen Königs Christian IX. Als Gattin
des Kronprinzen Ernst August von Hannover lebte sie mit diesem auf Schloss
Cumberland in Gmunden.
Frühe Zeichnung eines Heißluftballons
[Luftfahrt] Cruikshank, George (1792–1878), engl. Karikaturist. Eigh. Manuskript m. U. („Geo Cshk“), c. 1840. Engl.,
2 S., c. 18 × 11 cm, leichte Randläsuren. 450,–
Zwei Briefentwürfe mit Korrekturen, darunter einer an den Schriftsteller John
Ruskin (1819–1900), dem er u.a. von Arbeitsverpflichtungen berichtet. Im Text
findet sich die Skizze eines Heißluftballons (c. 6 × 3,5 cm). Die Entwicklung
der Ballonfahrt wurde im 19. Jh. v.a. in Großbritannien vorangetrieben und
faszinierte Cruikshank, der sie häufiger thematisierte (u.a.: „Lofty Projects“,
(1825), „Sketches by Boz“ (Dickens, 1836), „Air-um Scare-um Travelling“
(1843), „Table-Book“ (1845).
[Luftfahrt] Zeppelin, Ferdinand Graf v. (1838–1917), dt.
Luftfahrtpionier. Bildpostkarte m. eigh. U. (Bleistift), min.
stockfleckig. 700,–
Ungelaufene Postkarte des Verlags L. Schaller, Stuttgart mit Bildmotiv von 1903
u. Bezeichnung „Dr. ing. Graf Zeppelin, Excellenz“
Eine Sumpfantilope für den Berliner Zoo
[Zoologie] Heck, Ludwig (1860–1951), dt. Zoologe, Direktor
des Zoologischen Gartens Berlin. Typoskript (Briefkopf: „Direction des Zoologischen Gartens Berlin“) m. eigh. U., Berlin,
25. Juni 189[7]. 420,–
An Korvettenkapitän Schwartzkopff in Wilhelmshaven, dem er für dessen
Schenkung dankt, bei der es sich nicht um „die gewöhnliche Schirrantilope“,
sondern um eine Kameruner Sumpfantilope handle. Anbei übersendet er sein
86
Einblick in Leben und Werk
[Theater] Montherlant, Henry de (1895–1972), frz. Schriftsteller. 14 eigh. Manuskripte (2 signiert), 1923–1966. Frz.
Handschriften u. Typoskripte, Pap., 23 S. 1.550,–
Meist Briefentwürfe an befreundete Literaten, darunter: Julia Daudet (Witwe
v. Alphonse Daudet), Octave Nadal, Maurice Martin du Gard, Jean de Beer,
Jean Farran, Michel Droit, André Bourin, mit zahlr. Werk-Bezügen (an Daudet (1923) zu „Le Songe“ u. einen Verdun-Aufenthalt, zur Vorbereitung von
„Chant funèbre pour les morts de Verdun“, an „Disques de France“ (1955) zur
Vertonung von „Montherlant vous parle Port-Royal“, an Farran (1963) zur Inszenierung von „Fils de personne“/“L’Embroc“/“La Ville dont le prince est un
enfant“ durch Henri Rollan, mit Lob für die Jungschauspieler François Leccia
und Patrick Maurin (Patrick Dewaere), an den Hg. der „Forces Vives“, Jean
Petit (1955) über Kinderzeichnungen und Kinderschauspieler). Weitere Briefe
behandeln Privates (an du Gard (1929) über seine damalige hedonistischgesellschaftsabgewandte Lebensweise („la féerie fonctionne…“) an de Beer
(1940, kurz vor dem deutschen Westfeldzug) mit kritischen Äußerungen über
den Krieg). Daneben finden sich Blätter mit Notizen (eine Liste zu platzierender Artikel für bzw. über Jacques de Laprade, Jeanne Sandelion, Henri Per-
ruchot aus den frühen 1950ern, Notizen über den Regisseur Frank Hauser, u.a.
über dessen Inszenierung von Hamlet mit Alec Guiness (1956). Die Rückseiten
der Briefentwürfe bestehen aus Fragmenten von an Montherlant gerichteten
Briefen (u.a. Michel Etcheverry (1968, auf Briefpapier der Comédie Française)
zu seiner Neuinszenierung von Montherlants Stück „Le Cardinal d’Espagne“)
oder (masch. bzw. gedr.) Auszügen aus Monterlants Werken (Korrekturabzug
von Montherlants Essay zu Maurice Barrès, „Barrès s’éloigne“ (1927); Typoskript von 1956 mit Sentenzen aus seinen im Folgejahr erschienenen „Carnets
1930–1944“; eine Typoskriptseite aus seinem letzten Theaterstück „La Guerre
Civile“ (1965) auf der Rückseite eines Briefentwurfs von 1966). – Sehr interessanter Einblick in Schaffen, Wirken, Leben und Arbeitsweise eines der bedeutendsten französischen Dramatikers des 20. Jahrhunderts.
Erotische Zeichnung
[Kunst] Dalí, Salvador (1904–1989), span.
Maler. Eigh. erotische Bleistift- Zeichnung
(Darstellung eines Herrn mit ejakulierendem
Genital), Widmung („Pour Garret“) u. Unterschrift. 4.500,–
Auf dem Titelblatt von Salvador Dali, 25 Lithographs of
Original Gouaches Based on Three Plays by the Marquis
de Sade. Misfortune’s Mistake, The Twins or a Difficult
Choice, Tancred, New York, Shorewood 1969. C. 63 × 49
cm, gerahmt (c. 68,5 × 54 cm).
„Minerva von Meissen“
[Barock] Löser, Margarethe Sybille, geb. Einsiedel
(1642–1690), Dichterin. Brief mit eigh U. u. Siegel, Klöden,
22. Januar 1677. Dt, Fol., 3 S. 340,–
An den Superintendenten von Torgau bzgl. der Bestellung eines Schulmeisters
für Greudnitz und Wieblitz. – Die polyglotte u. in den Wissenschaften bewanderte Löser wurde in damaligen Hof- u. Gelehrtenkreisen als „Cornelia
Saxonica“ und „Minerva von Meissen“ gerühmt.
[Oper] Opernsängerinnen. Fünf Autographen u. ein Foto,
Paris, Wien u.a., 1869–1983. 240,–
Dabei die (Mezzo)Soprane: Marie Hanfstängl (eigh. Brief, 1869: dankt
­Napoléon III. für „ein wundervolles Geschenk“), Pauline Lauters-Guéymard
(eigh. Brief an Henri Vieuxtemps bzgl. des Musikfestivals von Lüttich, 1876),
Amalie Materna (eigh. Briefhülle c. 1890), Célestine Galli-Marié (Porträt als
Mignon, 1895), Ada Sari (eigh. U. auf Porträt, 1946), Elisabeth Schwarzkopf,
(Porträtkarte m. eigh. U., 1983)
[Politik] Lüders, Marie Elisabeth (1878–1966), dt. Politikerin, Frauenrechtlerin. Eigh. Brief, Trogen, 1923. Mit Umschlag (Vignette „Reichstag Abgeordneter“). 180,–
Freundschaftliches Schreiben an den Verleger Karl Sartorius bei den „Basler
Nachrichten“, dem sie einen „geistesblitzigen“ Artikel anbietet. Weiters persönliche Nachrichten u. ironische Seitenhiebe auf Zeitereignisse (Programm
des Bayerischen Bauernbunds, Entente).
Autographengalerie Haus Württemberg
Haus Württemberg. Zehn Autographen von Herrschern und
Angehörigen des Hauses Württemberg, c. 1650–1920. Meist
mont. Briefausschnitte, je mit Porträt auf kartonierter Unterlage (c. 29 × 21 cm). 780,–
Dabei: Herzöge Eberhard III. (1614–1674), Friedrich Eugen (1732–1797, eigh.
Gegenzeichnung des Dichters Friedrich Haug, 1761–1829), Wilhelm Friedrich
Philipp (1761–1830), Philipp (1838–1917), Albrecht (1865–1939), Ulrich
(1877–1944), Philipp Albrecht (1893–1975), Wilhelm Karl v. Urach (1864–
1928, König v. Litauen), König Wilhelm II. (1848–1921), Königin Charlotte
(1864–1946, eigh. Postkarte an ihre Stieftochter Pauline, 1905)“.
Frühgeschichte des Cognacs
Cognac, Dokumentensammlung, 1772–1841. Frz.-engl.
Handschriften, Pap., 12 S., meist guter Zustand. 240,–
Enthält 7 Geschäftsbriefe an führende Cognac-Produzenten: Hennessy in Cognac (1798, 1803), Delamain in Jarnac (1772, 1828), Thomas Hine & Co. in
Jarnac (1837), Gautier in Aigre (2 × 1841).
Spieldosen für die Könige von Frankreich und Schweden
[Uhren-Juwelen] Bautte, Jean-François (1772–1837),
Schweizer Juwelier und Uhrmacher. Eigh. Brief m. U., Antwerpen, 30. Dez. 1832. Beiliegend 2 an ihn gerichtete Briefe,
Lausanne (1816) u. Paris (1832). Frz., 7 S., ein Blatt mit größerer Randfehlstelle (ohne Textverlust). 650,–
Bautte berichtet von der Belagerung von Antwerpen (Belgische Revolution)
und von den aktuellen Entwicklungen vor Ort. – Im Brief von 1816 ordert Graf
Jean Polier für die Königin von Schweden (Friederike von Baden, 1781–1826)
eine Spieluhr u. eine Spieldose. Im Brief von 1832 teilt Moulinier dem Genfer
Mutterhaus mit, dass eine Spieldose für den französischen König keine Lilien
[die in der Julimonarchie bewusst vermieden wurden] zeigen dürfe. Außerdem
erwähnt er ein Geschäft mit dem Bankier Rothschild. Im Postskript drängt er
auf die Übersendung von vier Taschenuhren, die der König dringend erwarte
(„Le Roy me les demande tous les jours“). Außerdem spricht er die Lockerung
des Pariser Belagerungszustands nach dem Juniaufstand 1832 an.
Hunderte von Porzellanmarken und Dekors
[Porzellan] Musterbuch der Firma Rosenthal, Selb,
1940–1956. Halbln., ca. 34 × 17 cm, 288 S. Etw. finger­
fleckig. 480,–
Arbeitsbuch eines Porzellankünstlers, geführt 1940–1956 (Unterbrechungen
durch Militärdienst u. Kriegsgefangenschaft). Enthält v.a. Bodenmarken u.
nichtfigürl. Friese u. Dekors, für das Mutterhaus in Selb (Rosenthal-Marke
1941, Dekor für Ziervase, Marke für Pompadour Moosrose, Reklameschilder,
Marken für Porzellan-Gemälde von L. Prinz, Hans Frey, Amadeus Dier), u.
zugehörige Häuser (Krister Porzellan-Manufaktur Waldenburg: KPM 1940
mit Heeresadler, Manufaktur Waldershof, W. Weitz, Hamburg). Daneben sind
zahlr. Arbeiten für dt. u. internat. Auftraggeber verzeichnet: Unternehmen
(Kienzle, Grundig, Zündapp, Fleurop, Hanomag, Fiat, Triumph) oder Institutionen u. hochrangige Privatpersonen (Kaiserhof Addis Abeba, Präsident v.
Kolumbien, Regierungen v. El Salvador, Dominikanische Republik, Indonesien,
Joséphine von Belgien, etc.).
87
Stand 5
Antiquariat
Meindl & Sulzmann OG
Wertvolle Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts ·
Dekorative Graphik · Autographen
Alchemie-Sammelband
mit drei seltenen Schrif­
ten: I) Dorn, Gerhard.
Schlüssel Der Chimistischen
Philosophy … lateinisch beschrieben, jetz aber durch
ein Liebhaber der Edlen
Philosophy in Teutschsprach gebracht, und zu
besserm Verstande mit
etlichen Fragen gemehret.
Straßburg, Zetzner, 1602.
Kl.-8°. Mit Druckermarke
a. d. Titel und 4 Textholzschnitten. 8 Bll., 414 SS., 8
Bll. – II) Suchten, Alexan­
der v. Zween Tractat vom
Antimoni. Der Erste / Von
der grossen Heimligkeit deß
Antimonii, zu Teutschem Spießglaß genannt … Der Ander
/ Clavis Alchemiae … Sampt einem Fragmento Dialogi De
Hydrope … erstmals an tag gegeben. Mümpelgardt (Mömpelgard – Montbéliard), Jacob Foillet, 1604. 7 Bll., 1 w. Bl.,
140 SS. – III) Probier Büchlein auff Gold / Silber / Ertz und
Metall / mit viel köstlichen Alchimistischen Künsten … Mehr
deß Goldfärbens besondere Kunst Stücklin … Frankfurt a. M.,
Vinzenz Steinmeyer, 1608. Mit Druckermarke a. d. Titel und
4 Textholzschnitten. 78 (statt 79) num. Bll. (ohne das letzte
Blatt Kolophon). Pgt. d. Zt. (Rücken restauriert). 5.500,–
I) Ferguson I, 220. Duveen 179. Sudhoff, Paracelsus nach Nr. 93. Nicht bei
Gilhofer Kat. 133, Alchemie (wie auch die Beibindungen). – Erste deutsche
Ausgabe seines Erstlingswerkes, in lateinischer Sprache erstmals 1567 erschienen. – Es enthält Abschnitte aus der Großen Wundarznei des Paracelsus sowie am Schluß deutsche Rätselsprüche und galt in der damaligen Zeit
als alchemistisches Lehrbuch. – Dorn (ca. 1530–1584), einer der eifrigsten
Paracelsisten und Anhänger der natürlichen Magie, stand der traditionellen
Medizin feindselig gegenüber. Er gilt als früher Vertreter bzw. Wegbereiter der
mystisch-theosophischen Richtung der Alchemie. – II) Ferguson II, 416–17. –
Erste Ausgabe. – Alexander von Suchten (geb. um 1520 in Polen; gest.1575 in
Linz) war seinerzeit ein berühmter Arzt und Alchemist sowie als Anhänger
von Paracelsus bekannt. Von etwa 1554 bis 1557 hielt er sich am polnischen
Königshof zu Krakau auf. Im Herbst 1574 übernahm Suchten letztlich die
Stelle eines Landschaftsarztes zu Linz in Oberösterreich, wo er dann auch am
7. November 1575 verstarb. – III) Ferguson II, 227. – Zuvor 1574 und 1580 in
Frankfurt bei Egenolff erschienen. – Vorsatzblatt mit hs. Bes.-Vermerk und mit
Anmerkungen. Unterschiedlich, jedoch nie stark gebräunt, stellenweise etw.
braunfleckig.
Allatius, Leo [Hrsg.]. Graeciae orthodoxae tomus primus
[secundus], In quo continentur Scriptores, Nicephorvs Bleemida. Ioannes Veccvs Patriar. CP. Petrvs Episc. Mediona88
Kochgasse 32
A-1080 Wien
Tel.: +43 1 929 40 21
Fax: +43 1 929 40 22
E-Mail: [email protected]
www.antiquariat-ms.at
lensis. Georgivs Pachymeres. Esaias Cyprivs. Ioannes Argyropvlvs. Gregorivs Protosyncellvs Patriarcha Constantinop.
Georgivs Trapezvntivs […]. Accedunt de Gregorio Palama
Archiepiscopo Thessalonicensi Græcorum Sententiæ. Leo
Allatius nunc primum e tenebris eruit et Latine vertit, cujus
notae in postremum tomum rejiciuntur. 2 Bände. Rom, Typis
sacræ Congregationis propagandæ Fidei, 1652–59. 4°. 8 Bll.,
822 SS., 17 Bll.; 4 Bll., 1088 SS., 9 Bll. Pgt. d. Zt. mit Deckelblindprägung und hs. Rückentitel (gering bestoßen, leicht
fleckig). 750,–
Ebert 441. Hoffmann II, 167 (Trapezunt). Jöcher I, 279. – Seltene erste Ausgabe der von dem vatikanischen Bibliothekar Leo Allatius (1586–1669) besorgten Sammlung orthodoxer griechischer Autoren. – Die Innendeckel mit
Bibl.-Schildchen (ausgeschieden), die Titel mit kleinem Bibl.-Stempel (mit
„Dublette ausgeschieden“). Vereinzelt etwas (braun)fleckig, sonst ein wohlerhaltenes Exemplar der im Handel selten aufzufindenden Sammlung.
Autograph – Schmidt, Martin Johann; gen. Kremser
Schmidt (1718–1801). – Eigenh. Urkunde (Steuerpatent) mit
eh. Unterschrift. Dat.: Stein (an der Donau), 16. 2. 1775. 1
S. 4° (ca. 32 × 21 cm). Mit kleinem Wachssiegel (leicht gebräunt, Ränder minimal fleckig). 950,–
Beurkundet als „Bürger und Mahler in Stein“ gemäß der „Patental-Ordnung“
zur Erfassung der Tätigkeiten und Abgaben von „geringeren Bedienten und
Dienstleuten“. Diese mußten laut Verordnung bis spätestens 22. Februar des
Jahres eingereicht werden. Schmidt stellt das Patent „für mich und alle zu
meiner Familie gehöerige“ aus. Dazu mußte eine Tabelle angefertigt werden,
in die hier mit den jeweiligen Beträgen eingetragen sind der Aussteller, ein
„Scollar“ und eine Dienstmagd.
Cyrillus Alexandrinus (Kyrill von Alexandria). 3 Werke in
1 Band: I) Opus insigne … in euangeliu Ioannis: a Georgio
Trapezotio traductu … Hec secuda edito comentarioru Cyrilli
in Ioanne … II) Eximii patris Cyrilli …comentarii in Leuiticu:
sexdecim libris digesti … III) Preclarum op(us) … q(uod)
Thesaur(us) nuncupat(us) … cotra hereticos luculenter disseres … (Paris, W. Hopyl), 1521. Fol. Mit 3 Holzschnitt-Titeln,
2 ganzs. Metallschnitten und zahlr. Holzschnitt-Initialen. 263
num. Bll., 1 w. Bl. – 62 num. Bll., 2 nn. Bll. – 4 nn. Bll.,
86 num. Bll. Hpgt. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 MessingSchließen (tintenfleckig, beschabt, etw. bestoßen, etwas
wurmstichig). 3.200,–
Panzer, Annales VIII, 1140, 1231 und 1232. Vgl. Adams C-3176, C-3712 und
C-3178. – Schön gedruckte Ausgaben der Kommentare des Kirchenvaters Kyrill
von Alexandria (ca. 380–444) in den Überstzungen von Georg von Trapezunt.
Das erste Werk vormals bei Hopyl 1508 erschienen, die beiden anderen Werke
ebenfalls bei Hopyl 1514. – Innendeckel mit hs. Bibl.-Vermerk, Titel zu I mit
kleinem Stempel und hs. Anmerkung. Zahlreiche Marginalien. Etwas wurmstichig, leicht gebräunt und gering braunfleckig. – BEIGEBUNDEN: Dionysius
Areopagita: De mystica Theologia lib. I. … Joan. Eckius (Johann von Eck)
Commentarios adiecit pro Theologia Negativa Ingolstadii … (Augsburg, Jo-
hann Miller, 1519). Mit Holzschnitt-Diagrammen im Text. 37 (statt 38) nn.
Bll. (VD 16, D 1854. Adams D-530). Schöner griechisch-lateinischer Druck.
Mit den Auslegungen von Johannes Sarzenus, Ambrosius Camaldulensis und
Marsilio Ficino-. Ohne das Blatt E5 (in Kopie beiliegend). Einige Blätter gering
wasserrandig, leicht gebräunt.
Einband – Goldschmidt, Lazarus [Hrsg.]. Reden, Berichte
und Weissagungen Jesajas, aus dem Urtext übertragen durch
Lazarus Goldschmidt. Berlin, Max Perl, 1918. Kl.-Folio. Mit
farb. Doppeltitel, Textbordüren und kolorierten Initialen. 86
SS., 1 Bl. Handgebundener dunkelbrauner OMaroquin auf
5 Bünden (sign.: K. Strenge, Berlin) mit goldgepr. Rückentitel und gold- und blindgepr. Deckelornamenten (etw. beschabt). 1.250,–
Hain-Cop. 15516. BMC II, 381. Baer, Historienbücher, 152 ff. – Zweite Ausgabe
der berühmten ungarischen Chronik, ebenso selten wie die im gleichen Jahr
erschienene Erstausgabe, die in Brünn bei Conrad Stahel am 3. März 1488
erschien. Vorliegend in der Variante C: verkürzter Text, der auf Bl. v2 endet,
es folgen mehrere Briefe (der Bericht über die Eroberung Wiens gestrichen).
Das erste Druckwerk Ratoldts nach seiner Rückkehr aus Venedig und zugleich
sein am reichsten ausgestattetes Werk. Die Holzschnitte gehen teils auf die
Brünner Vorlagen, teils auf ein Manuskript zurück. „Hier tritt uns nun, was in
der ersten Ausgabe plump und roh erschien, verfeinert, graziös und vornehm
entgegen“ (Baer). – Es fehlen 19 bedruckte Blätter (a1-a8, b1–2, i2-i8 und y1)
sowie 2 weiße, unbedruckte Blätter (x1 und y10). Das Blatt b3 bis an den Satzspiegel beschnitten. Papier etw. gebräunt, unterschiedlich, jedoch nie stark
braunfleckig, gegen Schluß etw. wasserrandig.
Nr. 114 von 200 Exemplaren, in einem Meistereinband und prachtvoller bibliophiler Ausstattung. – Der bedeutende Orientalist und Bibliophile („Goldschmidt-Collection“) Lazarus Goldschmidt (1871–1950) studierte Orientalistik
in Berlin, später dann in Straßburg. Nach dem Studium ließ er sich in Berlin
als Privatgelehrter nieder und beschäftigte sich intensiv mit den semitischen
Sprachen und deren Literatur. In dieser Zeit entstanden seine heute noch gültigen Übersetzungen. – In sauberem Erhaltungszustand.
Genius – Heise, C.G., H. Mardersteig u. K. Pinthus [Hrsg.].
Genius. Zeitschrift für werdende und alte Kunst. Herausgegeben von Carl Georg Heise, Hans Mardersteig, Kurt Pinthus.
Erstes Jahr (von 3) in 1 Band. München, Kurt Wolff Verlag,
1919. Kl.-Folio. Mit 6 Or.-Graphiken und zahlr. montierten
Abbildungen. VIII, 319 SS. OHpgt. mit goldgepr. Rsch. (etw.
fleckig, beschabt und bestoßen, Deckel lichtrandig). 680,–
Raabe, Zeitschriften 74. – Kompletter 1. Jahrgang (erstes und zweites Buch)
der bedeutenden Kunstzeitschrift. – Mit folgenden Graphiken: 1) Kopf, Original-Holzschnitt von Karl Schmidt-Rottluff. – 2) Der Hirte, kolorierter OriginalHolzschnitt von Richard Seewald. – 3) Johannes auf Patmos, Original-Lithographie von Karl Caspar. – 4) Aus der Tierlegende, Original-Holzschnitt von
Franz Marc. – 5) Mutter und Kind, Original-Radierung von Heinrich Nauen.
– 6) Mädchenkopf, Original-Lithographie von Ignaz Epper. – Mit Beiträgen von
Wilhelm Waetzoldt, Carl Georg Heise, Oskar Kokoschka, Paul Gaugin, Franz
Werfel, Max Brod etc. – Nur geringe Gebrauchsspuren.
Hesychius Alexandrinus – Alberti, Johannes. Hesychii
Lexicon, cum notis doctorum virorum integris, vel editis
antehac, nunc auctis & emendatis … Ex Autographis partim
recensuit, partim nunc primum edidit, suasque Animadversiones perpetuas adjecit Joannes Alberti … Cum ejusdem
prolegomenis, et apparatu Hesychiano. 2 Bände. Leiden,
Samuel Luchtmans, 1746–1766. Folio. Mit 1 gest. Portät (F.
Decker pinx., J. Houbraken sculps.). 5 Bll., XL SS., 38 Bll.,
1758 Sp.; 2 Bll., XIII, 1604 Sp., 22 Bll. Pgt. d. Zt. mit Streicheisen-Linien und ornament. Blindprägung auf beiden Deckeln (angestaubt, etw. beschabt, gering bestoßen, tls. etw.
braunfleckig, im Schnitt tintenfleckig). 900,–
Ebert 9641: „Bis jetzt beste Ausgabe, welche aber eine bessere nicht entbehrlich macht“. – Innendeckel mit Bibl.-Schildchen, Titel mit Bibl.-Stempel.
Sauberes Exemplar.
Inkunabel – Thurocz, Johannes de. Chronica Hungarorum.
Augsburg, Erhard Ratoldt für Theobald Feger, 3. Juni 1488.
4°. Mit Druckermarke am Schluß und 54 altkol. Textholzschnitten. Got. Type. 38 Zeilen. 149 (statt 171) nn. Bll. Manuskript-Pgt. (restauriert). 7.500,–
Kabbalistik – (Meier, Laurentius; Pseud.:) Laurent. Reiem.
Vierfache Caballistische Zeitanwendung, bestehend aus ganz
neuen Fragen und Antworten zu Punctiren … zweytens Caballistische Tabelle … die Beantwortung der Glücks- oder
Unglückszahlen erhaltet. Drittens Ziffrer Tabelle, welche aus
einem Schlüssel Antworten ertheilet. Viertens […] eine […]
Caballe für Liebhaber, welche pflegen in dem Lotto zu spielen, durch Caballiren mit leichter Rechenkunst die Nummern
… errathen werde … durch Laurent. Reiem, Liebhaber der
Rechenkunst. Frankfurt u. Leipzig, o. Dr., 1786. Kl.-8°. Mit 2
gef. Tabellen. 83 SS. Zeitgenöss. Goldbrokatpapier-Br. (gering
fleckig). 520,–
Einzige Ausgabe, selten, über den KVK nur ein Exemplar in einer deutschen
Bibliothek nachweisbar. – Gebräunt u. braunfleckig, Einrisse bei den Tabellen
alt hinterlegt. Oberkante tls. knapp beschnitten.
Lotto – Carcastro d’Oros (Pseud.). Die Neueste Entdeckung
Wie und auf was Art man im LOTTO-Spiel Sein Glück oder
Unglück Einigermassen einsehen, und auf die besonderste,
auch dabey sehr egötzliche Weise sich dessen bedienen
könne; Durch Cabalistische Einleitung. Aus Menschenliebe
[…] eröffnet von Carcastro d’Oros. O. O. u. Dr., im Jahr 1764.
Kl.-8°. Mit 4 gef. Tabellen. 30 SS. Zeitgenöss. Goldbrokatpapier-Br. (gering fleckig). 750,–
Nicht bei Holzmann-B. – Außerordentlich selten, über den KVK kein Exemplar
in einer Bibliothek nachweisbar. – Gebräunt und braunfleckig.
89
Manuskript, London – (Heger, Wenzel). Notizen über
eine Reise nach London 1851. Mit besonderer Rücksicht auf
technische Bau-Constructionen, öffentliche Bauten und die
grosse Welt-Industrie-Ausstellung. Manuskript in gut lesbarer
deutscher Handschrift. (Vermutlich Wien), 1851. 4°. Ca. 181
Bll. Mit Textskizzen, hs. und gedr. Plänen und Karten sowie
Reisepass und zahlr. Visitenkarten, Eintrittskarten, Rechnungen im Anhang. Hln.d.Zt mit goldgepr. Rückentitel (beschabt
und etwas bestoßen. – Innen etwas fingerfleckig). 1.400,–
Der 1806 in Wien geb. Verfasser war k. k. Oberingenieur, Baukonsulent der
Versicherungsgesellschaft „Donau“ und Experte im Assekuranzfach, in gedruckter Form veröffentlichte er 1867 einen „Leitfaden zur Vornahme von
Gebäudeschätzungen und Brandschadenerhebungen in Bauversicherungsangelegenheiten“. – Heger hat lt. beigefügtem „Oesterreichisch-kaiserl. königl.
Reisepass“ die Reise Mitte Juni zu Ausbildungszwecken angetreten, den letzten Stempel erhielt er für die Rückreise nach Wien in Linz am 26. Juli. Seinen
ausführlichen Bericht gliedert er in folgende Abschnitte: 1) Wien – Prag. 2)
Aussig – Dresden (mit 1 Textskizze und beiliegendem lith. Plan „Die Sächs.
Schweiz aus der Vogelschau“). – 3) Dresden – Berlin (mit 5 Textskizzen und
einem lith. Plan des zoolog. Gartens). – 4) Berlin – Hamburg. 5) Hamburg
– London. (ausführlich über die stattfindende Industrieausstellung und die
verschiedenen Länderbeiträge; mit einer 4-seitigen Beilage „Model Houses for
four Families“). – 6) London (mit 11 Textskizzen, 1 eigenh. Plan der Docks,
1 lith. „Plan of the Gardens of the Zoological Society“, 1 Holzschnitt des
„Seamen’s Hospital“ sowie ein Meilenzeiger des bisherigen Reiseverlaufes).
– 7) Von London nach Paris. (mit 2 Textskizzen). – 8) Rückreise nach Wien
mit Berichten über Brüssel und München. – Hochinteressantes und durch die
Beilagen sehr anschaulich gestaltetes Zeit- und Kulturdokument in sehr gutem
Erhaltungszustand!
Manuskript, Italien – (Heger, Wenzel). Reise nach Italien
im Jahre 1856. Manuskript in gut lesbarer deutscher Handschrift. (Vermutlich Wien), 1856. 4°. 112 Bll. Mit mehreren
Rechnungen, Speisekarten, Vormerkscheine, Programmzettel
etc. im Anhang. Hln.d.Zt mit goldgepr. Deckeltitel (beschabt
und etwas bestoßen. – Innen etwas fingerfleckig). 600,–
Gliedert den Bericht über seine gemeinsam mit seiner Frau im August und
September ausgeführte Reise in folgende Abschnitte: I) Wien – Triest. – II)
Triest – Venedig – Verona – Garda-See – Peschiera. III) Brescia – Bergamo
– Mailand. – IV) Lago maggiore – Como, das Valtellin und Stilfserjoch – V)
Mals, Paß Finstermüntz, das Ober-Innthal & Innsbruck. bis Wien. – Unter den
Beilagen u.a. Rechungen der „Grand’ Albergo alla Luna“ in Venedig (gegenüber dem Pallazo Reale; mit lith. Kopf), des Hotels „Zum goldenen Stern“ des
Johann Flunger in Innsbruck und eine sehr schöne Speisekarte der „Trattoria
alla bella Venezia“ in Venedig, weiters Ankündigungsblatt des „Gran Teatro la
Fenice“ für die „ultima rappresentazione della grandiosa Opera-ballo in 5 atti
Gli Ugonotti“ von Meyerbeer am 20 August (kleine Fehlstellen). In 2 Kuverts
mehrere botanische Proben aus italienischen Gegenden.
begründete 1812 die erste ordentliche Lehrkanzel und Klinik für Augenheilkunde im Allgemeinen Krankenhaus. Beer, ein begabter Zeichner, fertigte auch
die Vorlagen zu vorliegendem Werk an. – Tafeln Nr. I gestochen von K(ilian)
Ponheimer. – Text und Tafeln vereinzelt gering braunfleckig, im Ganzen aber
ein gut erhaltenes Exemplar.
Numismatik – Vico, Enea. Ex Libris XXIII Commentariorum
in Vetera Imperatorum Romanorum Numismata … Liber Primus (mehr nicht erschienen). Venedig, Aldus, 1562. Kl.-4°.
Mit gest. Titel, gest. Porträt, 8 Kupfern auf 4 Bll. (= Lage
C) und 1 Kupfertafel (nach Lage K2). 130 SS., 7 Bll. Flex.
Pgt. d. Zt. (beschabt, tlw. braunfleckig, Rücken mit kleiner
Läsur). 850,–
Adams V 638. Renouard, Annali delle edizioni Aldine, 187, 20. MNE II, 324.
Graesse VII, 298. – Seltene numismatische Abhandlung über Münzen der römischen Imperatoren, Titelauflage der EA von 1560. – Enea Vico (Parma 1523–
1567 Ferrara) war Kupferstecher und Numismatiker. „… Stach, von Cosimo I.
nach Florenz berufen, dort einige Hauptwerke Michelangelo’s … Seit Mai 1563
in Ferrara im Dienste Alfons’ II.“ (Thieme-B. XXXIV, 328 f.). – Der gestochene
Titel tintenfleckig, Papier leicht gebräunt und stellenweise etw. braunfleckig.
Ökonomie – Faust von Aschaffenburg, Maximilian. Consilia Pro Aerario Civili, Ecclesiastico et Militari. Sive iurium,
artium ac remediorum omnium, universi orbis terrarum. Dadurch die Oberkeitliche Rentcammern und Nahrungs Cassen
der Underthanen … In allen Königreichen … zu Kriegs- und
Friedens-Zeiten angestellet, vermehret, bereichert, und erhalten werden … primumque ob multorum Vota publicatum.
Frankfurt a.M., Schleich, 1641. Fol. Mit gest. Titel, Drucktitel in Rot und Schwarz. 31 Bll., 1003 SS., 61 Bll. Blindgepr.
Schweinsleder-Einband d. Zt. mit goldgepr. Rsch. und 1 (statt
2) Messingschließe (etw. fleckig und angestaubt, gering beschabt). 1.200,–
Humpert 443. Kress 570. – Einzige Ausgabe, selten. – Maximilian Faust von
Aschaffenburg (1593–1651) war Rechtsanwalt in Frankfurt am Main. Seine
„Consilia“ stellen eine Sammlung jener Texte dar, die ein juristisch gebildeter
Praktiker für die wichtigsten Steuerlehren hielt, und die er mit seiner Kompilation wiederum weiterverbreitete. – Titel mit kleinem Stempel. Papier unterschiedlich gebräunt und stellenweise braunfleckig.
Muskellehre – (Barth, Joseph). Anfangsgründe der Muskellehre. Wien, Gassler, 1786. Fol. Mit 45 Kupfertafeln und
16 halblattgr. Textkupfern. 1 Bl., XX SS., 49 Bll. (= 117
SS.). Marmor. Pp. d. Zt. mit goldgepr. Rsch. und Rotschnitt
(etw. beschabt, gering bestoßen, oberes Kapital restauriert). 2.500,–
Blake 32. Wurzbach I, 166. – Erste Ausgabe, selten. – Barth „geb. zu Malta
18. Oct. 1745, gest. zu Wien 7. April 1818 … Nebst der Anatomie betrieb er
das Studium der Augenheilkunde. 1773 wurde er öffentl. Lehrer der Augenheilkunde an der Wiener Universität. Einen Ruf nach Pavia lehnte er ab, und
nahm zu Wien die Professur der Augenheilkunde und Anatomie, sowie den
kais. Rathstitel an … Nach einer gelungenen Augencur an Kaiser Joseph II.
ward er Leibaugenarzt und erbaute unter dessen Schutz das anatomische Amphitheater, das erste in Wien … Seine ‚Anfangsgründe der Muskellehre‘ … ist
ein vortreffliches Studienwerk…“ (Wurzbach). Sein Schüler Georg Joseph Beer
90
Phaedrus. Phaedri Fabulae et Publii Syri Sententiae. Paris,
Ex Typographia Regia, 1729. 12° (ca. 112 × 73 mm). Mit gest.
Frontispiz (Ph. Simonneau sc.). 86 SS. Dunkelbrauner Maroquin d. Zt. mit Rvg., goldgepr. Rtitel, goldgepr. Deckelfileten,
Innenkanten-Vergoldung und mit Goldschnitt (guter Erhaltungszustand). 480,–
Schweiger II, 736: „Seltene Ausgabe. Sie wurde auf Kosten des Königs von
Frankreich in wenigen Exx. gedruckt und verschenkt. Mit sehr kleiner Schrift,
aber sehr sauber gedruckt. Einige Exx. sollen auf gr. Papier gedruckt sein. Man
kennt mehrere Exx. auf Pergament, eins davon ist jetzt in der königl. Bibl. zu
Paris“. – Nur geringe Gebrauchsspuren.
Philologie – Hensel, Gottfried. Synopsis universae philologiae; in qua: miranda unitas et harmonia totius orbis terrarum occulta, e literarum, syllabarum, vocumque natura &
recessibus, eruitur. Cum Grammatica, LL. Orient. Harmonica
… mappisque geographico-polyglottis. Nürnberg, Homann
Erben, 1741. 8°. Mit 5 beidseitig bedruckten Tabellen, 3 Kupfertafeln und 4 kol. Kupferkarten. 492 SS., 10 Bll. Hldr. d. Zt.
mit Rvg. und goldgepr. Rsch. (etw. beschabt und bestoßen,
Rücken gering wurmstichig). 750,–
Diefenbacher, Homann S. 131 und 137. – Einzige Ausgabe des sehr seltenen
Werkes mit einer Folge früher Sprachenkarten (vier Erdteile). – Sauberes,
kaum fleckiges Exemplar.
Schifffahrt – Reklameplakat. „REX – CONTE DI SAVOIA. Die
Touristenklasse ‚ITALIA‘ SCHIFFAHRTSGESELLSCHAFT-GENUA. Herausgegeben vom Propagandadienst der Schiffahrtsgesellschaft ‚ITALIA‘.“ Milano, Studio Editoriale Turistico,
1937. Mehrfach gefaltetes, tls. farb. gedrucktes Plakat (ca.
59 × 89,5 cm). Mit 2 farb. lith. Abbildungen und 16 Photographien. (Kleiner Einriß hinterlegt, in den Faltstellen minimal
fleckig, sonst in gutem Erhaltungszustand). 450,–
Seltenes Reklameplakat für die neu eröffnete „Touristenklasse“ der beiden italienischen Schiffe ‚Rex‘ und ‚Conte di Savoia‘. – „… Seit der Rex und der Conte
di Savoia ihren Dienst aufgenommen hatten, führten sie eine ‚Spezialklasse‘ …
diese Klasse ist beseitigt worden. Und der ganze ungeheure Raum, den sie einnahm, bildet jetzt die neue luxuriöse TOURISTENKLASSE, die infolgedessen
über grossartige Salons … geräumige Zimmer … verfügt…“. – Die ‚Rex‘ war
das größte Passagierschiff, das jemals in Italien gebaut wurde. Die Kiellegung
erfolgte am 1. August 1931. – Die ‚Conte di Savoia‘, benannt nach dem Haus
Savoyen, wurde in Triest gebaut und lief 1932 vom Stapel.
Taschenatlas – Radefeld, (Carl Christian Franz) und (Lud­
wig) Renner. Atlas zum Handgebrauche für die Gesammte
Erdbeschreibung. (Hildburghausen), Bibliographisches Institut, (1834–1841). Qu.-8°. Mit gest. Titel und 115 meist kolor.
Stahlstich-Karten. 1 Bl. (Kartenverzeichnis). Hldr. d. Zt. mit
Rvg. und goldgepr. Rtitel (Deckel beschabt, Kanten etw. bestoßen). 680,–
Pilze – Bolton, Jacob. Geschichte der merckwürdigsten
Pilze. Aus dem Englischen mit Anmerckungen von Carl
Ludw. Willdenow (IV. Theil: Fortgesetzt und mit einer Einleitung und einer erklärenden Übersicht sämmtlicher Tafeln
versehen von Ch. G. Nees von Esenbeck und Th. Fr. Ludw.
Nees von Esenbeck). 4 Bände. Berlin, Pauly & G. Reimer,
1795–1797–1799–1820. Gr.-8°. Mit 2 gest. kolor. Titeln, 1 gest.
kolor. Vignette und 182 kolor. Kupfertafeln. XII, 68 SS.; XVI,
72 SS.; XIV SS., 1 w.Bl., 80 SS.; 2 Bll., CLXXX, 80 SS., 20
Bll. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rsch. (Bd. IV farblich etw. abweichend gebunden, beschabt, bestoßen, Kanten und Ecken
mit geringen Läsuren). 4.800,–
Volbracht, Die Bibliothek der Pilzbücher, Nr. 196. – Einzige deutsche Ausgabe
und Bearbeitung von Boltons „An history of fungusses, growing about Halifax“
mit neu von Jacob Sturm und J. G. Klinger gestochenen Tafeln. Mit dem erst
1820 erschienenen Band IV komplett nur sehr selten auffindbar. – Die Tafeln.
I-XIII von Band I mit handschriftlichen Bezeichnungen. Die Bände I-III auf
starkem Papier gedruckt und in außergewöhnlich sauberem und farbfrischem
Erhaltungszustand. Der gestochene Titel zu Band IV ist nach der Vorrede in
Band I eingebunden. Papier von Band IV vereinzelt minimal braunfleckig.
Sarkowski, Bibl. Institut, 5, 17. – Komplett mit allen Karten selten! – Der als
„Meyer’s Pfenning-Atlas“ bekanntgewordene Taschenatlas ist in Lieferungen
erschienen und daher häufig inkomplett. Trotz des kleinen Formats mit sehr
detaillierten Karten, darunter viele deutsche Regionalkarten. Weiters auch
Neu-Holland, Hindostan, La Plata und Chile, Südafrika, Nigerland, Senegambien, Land Moriah etc. Bemerkenswert die ungewöhnlichen Rundpläne
(Karten 104–115) mit je zwei Umgebungsplänen von Städten auf einer Tafel,
wie z. B.: Stockholm, Lissabon, Oporto, Karlsruhe, Mailand, Verona, Venedig,
Mantua, Breslau, Strassburg, Basel, Marienbad, Frankfurt a.M etc. – Papier
etw. gebräunt, unterschiedlich, teils stärker stockfleckig.
Wittgenstein, Ludwig (1889–1951). Eigenh. Feldpostkarte
mit Unterschrift. O. O., 31. 3. 1918. Kopierstift. Ca. 9 × 14 cm.
3.000,–
Nicht bei Somavilla (Hrsg.), Wittgenstein – Engelmann, Briefe, Begegnungen,
Erinnerungen (2006). – An seinen Freund Paul Engelmann (geb. 1891 in Olmütz, gest. 1965 in Tel Aviv): „Herrn Paul Engelmann, Oberring 6, Mähren
Olmütz. Meine Adresse ist: Geb(irgs) Kan(onen) B(a)tt(erie) 1/11 Feldp(ost)
Nop. 386. Bin leider wechselnder Stimmung. Unser letztes Beisammensein hat
mich sehr gefreut. Kann ein wenig arbeiten. Bitte empfehlen Sie mich Ihrer
verehrten Mutter. Herzliche Grüße Ihr Wittgenstein“. – „Die Freundschaft zwischen dem Architekten und Kulturphilosophen Paul Engelmann und Ludwig
Wittgenstein erstreckte sich – mit einer längeren Unterbrechung in späteren
Jahren – von 1916 bis 1937. Eine Freundschaft, die von intensiven, leidenschaftlichen Diskussionen über Literatur, Kunst, Religion und Philosophie geprägt war …“ (Somavilla, Wittgenstein-Engelmann, Klappentext sowie S. 9).
Quantenmechanik – Broglie (Debroglie), Louis de. Radiations. – Ondes et quanta. (Paris 1923). 4°. SS. (507)-510.
Doppelblatt (wohlerhalten). 1.600,–
Wittgenstein, Ludwig. – 4 Original-Dokumente betreffend
Ludwig Wittgensteins Beruf als Volkschullehrer. Wien 1920–
1926. 4° (je ca. 34 × 21 cm). 14.000,–
Vgl. Printing and the Mind of Man, 417. – Seltener Vorabdruck für den Verfasser! Der Erstabdruck erfolgte in „Comptes Rendus Hebdomadaires des Séances
de L’Academie des Sciences“, Tome 177 (1513 Seiten). In dieser Abhandlung
über Wellenmechanik vermutete er, dass der Welle-Teilchen-Dualismus auf
jegliche feste Materie anzuwenden sei. Damit begründete er eine neue Ära in
der Geschichte der Physik. 1924 erschien dann seine Dissertation „Recherches
sur la théorie des Quanta“.
Einzigartige Dokumentensammlung zu Wittgenstein Lebensgeschichte und
seines Lebensabschnittes als Volksschullehrer! 1) Zeugnis der Reife für Volksschulen, Wien 5. Juli 1920. Doppelblatt, gefaltet. 2) Lehrbefähigungszeugnis
für allgemeine Volksschulen, Wien 9. November 1922. Einblattdruck, gefaltet.
3) Anstellungsdekret des Landesschulrates für Niederösterreich, Wien 16.
Februar 1923. Einblattdruck, gefaltet. 4) Enthebung vom Schuldienste, Landesschulrat für Niederösterreich, Wien 28. April 1926. Einblattdruck, gefaltet.
91
Stand 6
Antiquariat
Mertens & Pomplun
Reiseliteratur · Reisefotografie · Kunst · Architektur ·
Naturwissenschaften · Photographie
Weber, Joseph. Beschreibung des Luftelektrophors. Nebst
angehängten neuen Erfahrungen, neuen Instrumenten,
einem Unterrichte von Zubereitung der brennbaren Luft,
und verschiedener Versuche mit derselben. Neueste mit der
Beschreibung der elektrischen Lampe vermehrte Auflage.
Augsburg, Eberhard Klett’s sel. Witwe, 1779. Titel, 86 Seiten.
Mit 3 mehrfach gefalteten Kupfertafeln. 17 × 10,5 cm. Pappband der Zeit. Wheeler gift 486. Ronalds, F. Electricity S. 536.
Vgl. Poggendorff II, 1272 (nur zweite Auflage). „So ist diese
Erfindung des Herrn Fürstenberger von Ehrmann (Beschreibung und Gebrauch einiger elektrischer Lampen. Strasburg
1780) beschrieben worden.“ (J. S. T. Gehler, Physicalisches
Wörterbuch. – Papier unbedeutend gebräunt. Gutes Exemplar. 580,–
Winterfeldtstr. 51
10781 Berlin
Tel.: +49 (0)30 2519203
E-Mail: [email protected]
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kaum fleckig, ein Blatt mit stärkerer Bräunung, letzte Seiten
schwach wasserrandig. 400,–
Weser – Boclo, Ludwig. Der Begleiter auf dem Weser-Dampf­
schiffe von Münden nach Bremen. Göttingen, Vandenhoeck
und Ruprecht, 1844. XIV, 255 Seiten, 2 gefaltete lithographische Karten des Flussgebietes. Leinen der Zeit. Erste und
einzige Ausgabe. – Einband berieben. Anfang und Schluss
stockfleckig, Textspiegel teils gebräunt. Insgesamt ordentlich
erhaltenes Exemplar des seltenen Reiseführers. 450,–
Forstwissenschaft – Jagd – Otto, Christoph. Onomatologia Forestalis-Piscatorio-Venatoria oder vollständiges ForstFisch- und Jagd-Lexicon, in welchem alle.. Kunstwörter erkläret.. die Eigenschaften.. der verschiedenen.. Holzarten..
ferner.. der wilden Thiere,.. endlich auch der Raube- Strohmund Teich-Fische.. mitgetheilet werden. 3 Bände. Frankfurt
und Leipzig, 1772–1773. Gestochenes Frontispiz, 11 Blatt,
1080 Spalten, 4 gefaltete Kupfertafeln; 23 Blatt, 990 Spalten;
11 Blatt, 1064 Spalten, 1 Blatt. Leder der Zeit mit 2 farbigen
Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung. Einbände
leicht berieben, oberes Kapital von Band 1 gering beschädigt;
innen stellenweise leicht gebräunt. Sehr schönes Exemplar in
zeitgenössischen Lederbänden. 1.800,–
Münzwissenschaft – Moehsen, J. C. W. Beschreibung
einer Berlinischen Medaillen-Sammlung die vorzüglich aus
Gedächtnis-Münzen berühmter Aerzte bestehet. 2 Bände.
Berlin u. Leipzig, Decker, 1773, 1781. Mit 58 Münzkupfern
im Text und 3 Kupfertafeln. 4 Blatt, XVI, 436 Seiten, 4 Blatt;
6 Blatt, 576 Seiten, 4 Blatt. 26,5 × 22 cm, schlichte Pappbände
der Zeit. Einbände bestoßen und fleckig; innen teils etwas
gebräunt oder leicht stockfleckig. Buchblock unbeschnitten.
Gutes Exemplar. 650,–
Baden – Ansichtenalbum 1831. Mahlerische Ansichten
von Baden und seinen Umgebungen. Vues pittoresques de
Bade et de ses environs. Carlsruhe, Kunst-Verlag Creuzbauer,
1831. 18 gestochene Ansichten und 18 Zwischenblätter mit
Beschreibungen. 10,5 × 14 cm, blindgeprägter Lederband
der Zeit mit goldgeprägtem Titel. Rücken gering beschädigt.
Innen teils etwas braun- oder stockfleckig. 210,–
Rheinische Dampfschifffahrt – Lachenwitz, F.L. Handbuch
für Reisende mit Dampfschiffen von London bis Strasburg.
Köln, Selbstverlag, 1836. 192 Seiten, 1 Blatt. Original-Pappband mit lithographierten Illustrationen auf beiden Deckeln,
Goldschnitt. Einzige Ausgabe. Mit Tariftabellen für verschiedene Streckenabschnitte. – Einband gebräunt; innen
92
Neuss, Carl (Hrsg.) Oesterreichisches Militair-Album.
Wien, Mechitaristen-Congregations-Buchdruckerei, 1863. Mit
184 lithographierten Tafeln von V. Katzler (meist nach Photographien) auf aufgewalztem Chinapapier, 36 × 27 cm. Lose
in Original-Lederkassette mit Messingkanten und Schließe
sowie gekrönter Initiale in Messing auf Vorderdeckel. Dabei
das 31-seitige, Textheft. Porträts der Kaiser, Herzöge und
höheren Offiziere der größeren Regimenter mit genauer Darstellung ihrer Uniformen. – Lipperheide Qc 26 nennt nur 170
Tafeln. Ein Vergleichsexemplar ist mit 180 Tafeln als „komplett“ bezeichnet. – Nur 2 Tafeln stärker, sonst gelegentlich
in den Rändern etwas stockfleckig. 2.800,–
USA Nord-Amerika Auswanderung – Collins, S. H. Sichere
Anleitung für Auswanderer und Reisende nach den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. Heilbronn, Classische
Buchhandlung, 1834. Mit 1 mehrfach gefalteten, gestochenen
Karte. VI, (2) 298 Seiten, 1 Blatt. Halbleder der Zeit mit Rückenvergoldung. Mit einer umfassenden geographisch-politischen Beschreibung dieser Länder; nach dem neuesten
Standpunkte bearbeitet und, mit besonderer Beziehung auf
Deutschland, durch fortlaufende Anmerkungen erläutert. –
Engelmann I, 187. – Rückenkanten fachmännisch restauriert,
Hinterdeckel mit Lichtrand. Sauberes und sehr gut erhaltenes
Exemplar der seltenen Ausgabe. 750,–
Bayern – Wittelsbacher Lande. 25 Kupferstich-Karten der
Wittelsbacher Lande. 1812–1842. Jedes Blatt 51 × 80 cm,
jeweils in 18 Segmenten auf Leinen kaschiert. In drei uniformen Halbleder-Schubern der Zeit, 22 × 16 × 7 cm. Seltene
Kartenfolge in großem Maßstab von verschiedenen Kartographen und Stechern. Die Eisenbahnlinien sind 1842 auf den
Platten nachgetragen. – Gratige Abdrucke. Sehr gut erhalten.
– Aus dem Besitz der Wittelsbacher. 1.800,–
Mainz – Brusch, Kaspar. Chronick oder kurtz Geschichtbuch aller Ertzbischoven zu Mayntz, Auch der zwölffen Bisthumben, welche dem Bisthumb Maintz als Suffraganien, zugethan und angehörig. Durch Johann Herolden verteutscht.
Frankfurt am Main, Cyriaco Jacobi zum Bock, 1551. 2 Blätter,
CXXV numerierte Blätter. Mit 1 ganzseitigen Holzschnitt auf
dem Titel verso (Monogrammist IK) und 1 Druckermarke. 4°.
Neuerer Ganzledereinband auf 4 echten Bünden mit goldgeprägtem Rücken und Blindprägung auf beiden Deckelseiten. Erste deutsche Ausgabe. – VD 16 B 8783 – Graesse I
557 – Nicht bei Schottenloher – erstmals erschien das Buch
1549 im lateinischen Original. Zum Monogrammisten (IK)
siehe Nagler 3, 2683, 22. Der Druckstock wurde auch für
das „Wappenbuch teutscher Nation“ von 1545 verwendet.
Vorsatz und Titel etwas gebräunt. 2 kleinere hinterlegte Einrisse am Rand der Holzschnitt-Tafel. Insgesamt gutes Exemplar! 850,–
Rokoko Tanzkarte mit Täfelchen aus Bein, Perlmuttdeckel mit Silberbeschlag, in samtbezogenem Kästchen. Um
1765. Die Tanzkarte, ca. 9 × 5,5 cm, besteht aus 6 Beintäfelchen zwischen Deckeln aus Perlmutt mit Silberbeschlag. Das
Kästchen mit einer Schleife aus vergoldeter Bronze misst
11,5 × 9,5 × 4,5 cm. Die Schließe trägt einen kleinen Hundekopf: eine Punze, die zwischen 1762 und 1768 in Paris benutzt wurde. Das Etui stammt aus etwas späterer Zeit. Nur
geringe Gebrauchsspuren. Ein insgesamt gut erhaltener und
seltener Luxusgegenstand. 1.200,–
Würfelspiel – Töff-Töff. Auto-Renn-Spiel für 2–6 Personen.
Um 1900. 20 farbig illustrierte Karten, die zum Spielfeld zusammengelegt werden; 6 farbige Automobil-Figuren, 2 Würfel, Spielanleitung. In Original-Kästchen, 12,5 × 9,5 × 3 cm.
„Ein munteres Renn-Spiel!“ Vollständig und gut erhalten. A
car racing board game with dice for 2 to 6 persons (ca. 1900).
With 20 coloured cards forming the board and 6 automobile
figures. 450,–
Der Zauberer. The Conjurer. Neuester Zauberkasten,
D.R.G.M. Um 1910. Inhalt: Zigarette, Kugel, Münze, Karte mit
Vorrichtung zum Verschwinden lassen. Streichholzschachtel in eine Karte zu verwandeln. Mit Gebrauchsanweisung.
Original-Kasten mit farbigem Deckelbild, 11,5 × 14,5 × 3,5 cm.
Gut erhalten. 280,–
93
Stand 2
Antiquariat MykoLibri
Christian Volbracht
Pilze und Mykologie: Monographien, Tafelwerke, Mykogastronomie, Trüffeln, populäre Pilzkunde, Ethnomykologie.
Und anderes …
Bornholz, Alexander von: Der Trüffelbau oder Anweisung,
die schwarzen und weißen Trüffeln in Waldungen, Lustgebüschen und Gärten durch Kunst zu ziehen und große Anlagen
dazu zu machen. Quedlinburg und Leipzig: Basse 1825. 80 S.
1.200,–
Sehr seltene frühe deutsche Schrift über Trüffelkultur. Aus der Bibliothek des
ungarischen Mykologen L. Hollos, mit seinem Namen und Bibliotheksstempeln auf dem Titelblatt. Ältere Papierbroschur.
Britzelmayr, Max: Lichenes exsiccati aus der Flora von
Augsburg in Wort und Bild. Separatabdruck aus dem 36. Bericht des naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben und
Neuburg in Augsburg 1904. 80 S.: 33 (32 handkolorierte)
­Tafeln. 1.400,–
Aus einer Sammlung von Flechtenliteratur, die wir in Ludwigsburg anbieten:
Äußerst seltene Tafeln des Mykologen und Lichenologen Britzelmayr – keiner
der botanischen Bibliographien als handkoloriert bekannt. 30 Tafeln gehören
zu den Lichenes exsiccati, drei zu anderen Arbeiten. Tafeln lose im Schuber,
dazu ein Textheft.
Bulliard, Pierre: Herbier de la France / Champignons de la
France / Plantes véneneuses de la France. Paris: 1780–1809.
3 Textbände und 4 Tafelbände mit farbigem Titel und 602
farbig gedruckten Tafeln. Folio 18.500,–
Rarissimum: Das vollständige Herbier de La France mit den äußerst seltenen
Tafeln 601–602 und dem als „unfindbar“ geltenden vollständigen Text der
Champignons de la France (darin 4 weitere Tafeln). Die Druckauflage des
zweiten Teils des Textes war bis auf wenige Exemplare bei einem Feuer zerstört
worden. Dekorative rote Pappbände der Zeit mit Rückenvergoldung, bestoßen,
etwas fleckig. Manche Tafeln leicht stockfleckig oder auf nachgedunkeltem
Papier, eine mit Reparatur im äußeren Rand.
Isestrasse 79
20149 Hamburg
(Besuche nach Voranmeldung)
Tel.: +49 (0)40 4605205
E-Mail: [email protected]
www.mykolibri.de
Karsten, Petter Adolf: Icones selectae Hymenomycetum
Fenniae nondum delineatorum. Helsingforsiae: 1883–1889.
40 S., 26 chromolithographische Tafeln. Quarto. 3.400,–
Tafelwerk mit erstmals beschriebenen Pilzarten aus Finnland, von großer Seltenheit. Sehr guter Zustand, einige Tafeln etwas knapp beschnitten. Moderner
Leineneinband.
Kilian, H. F.: Anatomische Untersuchungen über das neunte
Hirnnervenpaar oder den Nervus glossopharyngeus. Pesth
1822. V, 173 S.: 2 gef. kolorierte Tafeln. Quarto. 600,–
Mit Exlibris und diskretem alten Stempel. Original Pappband.
Letellier, J.B.L.: Figures de champignons, servant de supplément aux planches de Bulliard. Paris: Meilhac 1829–1840.
108 meist handkolorierte Lithographien. Folio. 9.500,–
Extrem seltene mykologische Ikonographie, publiziert als Ergänzung der Pilztafeln von Bulliard. Das Werk erschien ohne Text. Zeitgenössischer Halblederband, sehr guter Zustand.
Lister, Arthur & Guilielma: A monograph of the Mycetozoa. A descriptive catalogue of the species in the herbarium
of the British Museum. Third edition, revised by Gulielma
Lister. London: 1925. 2 Bände. xxxii, 296 S.: 112 Tafeln,
davon 65 in Farbe 1.100,–
Grundlegendes Werk über Schleimpilze – das Arbeitsexemplar von Guilielma
Lister, die das Buch nach dem Tod ihres Vaters Arthur fortführte und erweiterte. Mit zahlreichen handschriftlichen Anmerkungen und Ergänzungen von
der Hand der Autorin auf Zwischenblättern im Textband. Leinen, bestoßen.
Hahnemann, Samuel: Organon der Heilkunst. 4. verbesserte
und vermehrte Auflage. Dresden und Leipzig, 1829. xviii, 307
S.: 1 gestochenes Porträt. 900,–
Das Grundlagenwerk des Begründers der Homöopathie in der stark veränderten 4. Auflage. Leicht gebräunt, Porträt und Titel etwas fleckig. Alter Bibliotheksstempel. Leinen.
Hussey, Anna Maria: Illustrations of British Mycology,
containing figures and descriptions of the funguses of interest and novelty indigenous to Britain. London: 1847–
1855. 2 Bände, 140 handkolorierte Lithographien mit Text.
Folio. 7.200,–
Die einzige von einer Frau verfasste große mykologische Ikonographie, mit
wunderschönen Tafeln, die Pilze in ihrem natürlichen Umfeld zeigen. Die
meisten Abbildungen wurden von der Autorin und ihrer jüngeren Schwester
gezeichnet, einige vom Mykologen M. J. Berkeley. Besonders der zweite Teil
ist von großer Seltenheit. Sehr guter Zustand, Einband in zeitgenössischem
Halbleder (berieben).
94
Anna Maria Hussey
Price, Sarah: Illustrations of the fungi of our woods and
fields. Drawn from natural specimens. London 1864. 2
Bände. xi; 21 S.: 20 handkolorierte lithographische Tafeln.
Folio. 950,–
Charmantes Abbildungswerk der Pilze, mit hübschen großformatigen Tafeln.
Gutes Exemplar mit wenigen leichten Flecken. Originaleinband mit goldfarbener Pilz-Dekoration, Rücken erneuert.
Sargeant, Kate: One hundred mushroom receipts. Cleveland 1899. 56 S. 270,–
Das erste Pilzkochbuch in englischer Sprache, verfasst von einer Pilzliebhaberin aus Oregon. Sehr selten, mit Rezepten für unterschiedliche Wildpilze.
Hübscher dekorierter Umschlag, leicht fleckig.
Secretan, Louis: Mycographie suisse ou description des
champignons qui croissent en Suisse. Genève: 1833. 3 Bände.
lv, 522; iii, 576; viii, 95, 760 S. 900,–
Umfangreiche erste Pilzflora der Schweiz. Schönes altes Halbleder, berieben.
Sturm, Jakob: Deutschlands Flora in Abbildungen nach der
Natur mit Beschreibungen. Phanerogamen. Nürnberg 1796–
1855. 852 Tafeln (von 1440) mit Text, Kl.-8vo 1.100,–
Hübsche Sammlung in Originalumschlägen und -Pappschubern. Einige Umschläge mit Gebrauchsspuren. Innen sehr schön, vorzügliches Kolorit.
J.B.L. Letellier
Liebmann, F. M.: Chènes de l’Amérique tropicale. Iconographie des espèces nouvelles ou peu connues. Leipzig: Voss
1869. 29 S. 10 Tafeln nach Naturselbstdrucken, 47 gestochene
Tafeln. Groß-Folio. 800,–
Posthum von A. S. Örstedt herausgegebenes Werk über Eichen. Schöne Tafeln,
stellenweise leicht fleckig, Ränder staubig. Original-Mappe mit Rückenschild.
Marchi, G.: Serpenti del Trentino. In: Almanacco agrario
1901. S 362–445 : 17 (15 farbige) Tafeln. 220,–
Seltene Arbeit über die Schlangen des Trentino mit hübschen Tafeln. Originaleinband.
Müller, Otto & E. Buschendorf: Die am häufigsten vorkommenden essbaren und giftigen Schwämme. Zum Gebrauche
für Schule und Haus. Zweite Auflage. Gera und Leipzig, 1872.
6 S.: 15 chromolitographische Tafeln. 180,–
Tulasne, Charles-René: Mémoire pour servir à l’histoire
organographique et physiologique des Lichens. In: Annales
des sciences naturelles. Paris: Victor Masson 1852. (5)-128,
(153)-249 S.: 16 Tafeln. 450,–
Grundlegendes Werk über Flechten, mit fein gestochenen Tafeln von Hand des
Bruders des Autors, Charles Tulasne. Beriebener Pappband der Zeit.
Valenti-Serini, Francesco. Dei funghi sospetti e velenosi del
territorio Senese. Torino: 1868. xx, 35 S.: 56 meist handkolorierte Lithographien. Oblong-Folio. 2.400,–
Sehr seltenes Werk über die Pilze der Gegend um Siena in Italien. Die schönen
Tafeln mit leichten Flecken oder Bräunung, drei mit Rissen. Original bedruckter Pappband, leicht angeschmutzt.
Wüst, Valentin: Pilz=Kochbuch. 350 neue Kochvorschriften. Freiburg 1920. viii, 75 S. 150,–
Selten. Viele Rezepte, auch Teufelssuppe aus Totentrompeten. Papier gebräunt.
Dekorierter Originaleinband.
Selten, mit hübschen Tafeln. Originaleinband, bestoßen.
Necker, Natalis Joseph von: Traité sur la mycitologie ou discours historique sur les champignons en général, dans lequel
on démontre leur véritable origine & leur génération; d’où
dépendent les effets pernicieux & funestes de ceux que l’on
mange, avec les moyens de les eviter. Mannheim 1783. x, 137
S.: 1 gefaltete Kupfertafel. 800,–
In diesem seltenen Buch wird zum ersten Mal der Terminus Mycitologie für die
Wissenschaft von den Pilzen benutzt. Gutes Exemplar mit altem Stempel auf
dem Innendeckel und kleinem Namenszug auf dem Titel. Moderner Pappband.
G. Marchi
95
Stand 20
Dr. Markus Nass
Graphik des 15. – 20. Jahrhunderts
Siegburger Strasse 16
14197 Berlin
Tel.: +49 (0)30 89728391
Messetelefon: +49 (0)160 97749057
E-Mail: [email protected]
www.Kunsthandel-Nass.de
Hannah Höch (1889 Gotha – 1978 Berlin). Bau-Konstruktion. Tuschfeder und Pinsel auf Bütten. 155 × 230 mm.
Mit Tusche monogrammiert und mit Bleistift „1958“ datiert.
Verso mit dem Nachlaß-Stempel. 1.500,–
Theodor Hosemann (1807 Brandenburg an der Havel
– 1878 Berlin). Lirum, Larum, Löffelstiel. Aquarell über
Feder in Braun. 213 × 197. Monogrammiert und datiert.
1867. 1.250,–
Edmund Schäfer (1880–1959, Bremen). Der tausendjährige
Baum in Karasaki am Bivasee, Japan. Aquarell. 242 × 305
mm. Mit Bleistift signiert und betitelt, zusätzlich von Ludwig
Roselius bezeichnet. 1922. 750,–
August Lucas (1803–1863, Darmstadt). Acht Jagdhunde
an einem Baum. Bleistiftzeichnung. 111 × 179 mm. Um
1831. 1.250,–
96
Louis Legrand (1863 Dijon – 1951 Livry-Gargan). La
divine Parole. Radierung und Héliographie auf Japanpapier. 250 × 178 mm. Mit Bleistift signiert und mit Remarque
Schwan in Kaltnadel versehen, zusätzlich auch mit dem
roten Verlagsstempel des Verlegers Gustave Pellet (Lugt
1192). 500,–
Sixt Thon (1817 Eisenach – 1901 Weimar). Der auf einem
Tuch schlafende Hund. Radierung. 78 × 132 mm. 1842. Andresen 18 II („Der erste Versuch des Künstlers“). 450,–
Henri Fantin-Latour (1836 Genoble – 1904 Buré). La Verité: R. Schumann, H. Berlioz, R. Wagner, J. Brahms. Lithographie auf Japanpapier. 255 × 210 mm. Mit Bleistift signiert.
1885. Hediard 56 I (von II). Einer von nur 7 Probedrucken vor
der Auflage von 50 Exemplaren, der Stein wurde anschließend abgeschliffen. 900,–
Charles François Hutin (1715 Paris – 1776 Dresden).
Tarquinius bedroht Lucrezia. Radierung. 123 × 169 mm.
Um 1764. Baudicour 16 I (von II). Wasserzeichen Kreuz im
Kreis. 3.000,–
97
Stand 35
Antiquariat Armin Nassauer
Hinterstr. 18
57072 Siegen
Telefon: +49 (0)271 25356
E-Mail: [email protected]
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Schöne und seltene Bücher
Niederschlesien / Frankenstein – Koblitz, Martin: Annales Francostenses. Collectae et annotatae a me. Frankenstein o.J. (um 1650). 1018 S. , Gr.-8° Halbpergament d. 18.
Jhdts. 4.500,–
Geschichte des Ortes Frankenstein (Niederschlesien, heute Zabkowice Slaskie), in deutscher Sprache verfasst. Martin Koblitz (geb. 1597, gest.nach 1654)
war Schulrektor, seit 1642 auch Bürgermeister und Chronist der Stadt. Die vorliegende Handschrift stellt sein Lebenwswerk dar. Gegenwärtig sind die „Annales“ nur in einer späteren Abschrift bekannt, die wohl nicht den gesamten
Urtext mit Anlagen wiedergibt. Bei der hier vorliegenden Handschrift handelt
es sich jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit um das verlorenen geglaubte
Original, worauf vor allem die Korrekturen und Ergänzungen größerer Textpassagen durch die gleiche Hand hinweisen, freigelassene Seiten für Nachträge,
und auch der Zusatz im Titel („… a me, Martino Koblitzio“). Kopien zahlreicher Urkunden und Dokumente, teilweise von anderen Schreibern angefertigt,
wurden in den Band integriert, insgesamt fast 300 Seiten. Der von Koblitz verfasste Textteil umfasst 747 Seiten, ein Blatt fehlt offenbar, 5 Seiten blieben wohl
unbelegt, einige ließ er für Nachträge frei. Bei Seite 700 endet die Paginierung,
die letzten 47 Seiten (Chronik der Jahre 1649–54) sind ohne Seitenzahlen.
Wohl im 18. Jahrhundert wurden die Seiten neu und solide aufgebunden. Zum
diesem Zeitpunkt war eine Doppelseite bereits stark beschädigt, ihre Fragmente wurden sorgfältig repariert und beigebunden. – Unschätzbare Quelle
für die Geschichte Niederschlesiens: „… mit dem Beginn des 16. Jahrhunderts
wird Koblitzens Chronik reichhaltiger und ergiebiger … manche in ihrer Art
einzige Materialien .. am wichtigsten wird die Chronik in dem Zeitraume
des dreißigjährigen Krieges, dessen Begebnisse der Verfasser, insofern er sie
als Zeitgenosse und Augenzeuge mit erlerbt hat, sehr ausführlich aufzählt.“
(Schlesische Provinzialblätter 1826, S. 430ff), die im Original bisher als verloren galt.
Niederschlesien / Waldenburg – Häufler, Ludwig: Forschungen zur Geschichte des Waldenburger Berglandes.
1. Die Geschichte der Grundherrschaft Waldenburg-Neuhaus unter besonderer Berücksichtigung der Industrielandgemeinde Dittersbach / 2. Urkunden und andere Quellen zur
98
Geschichte des Waldenburger Berglands. Breslau (Ostdeutsche VA) 1932. IX S., 366 S., XIV S., 327 S., Gr.-8° Leinen. 7
Tafeln, teilweise ausklappbar. 390,–
Das heutige Wałbrzych. Selten. Im Originaleinband neu aufgebunden. 2 Besitzerstempel, einige Randmarkierungen im Index zu Band 2. Am Schnitt etwas
stockfleckig.
Fremdenlegion – Beauvoir, Roger de: Légion Étrangère.
Paris (Didot) o.J. (1896) 276 S., 100 Illustrationen (z.Tl. ganzseitig), Marmorierte Vorsätze, Halbleder mit goldgeprägter
Rückenornamentik, Goldschnitt. 200,–
In französischer Sprache. Sehr gutes Exemplar
Rheinpfalz / Architektur – Miller, M. (Hg.): Bürgerliche
und ländliche Bauwerke in der Rheinpfalz. Frankfurt/.M.
(Keller) 1905. 8 S. , 2° Halbleinen. 30 Tafeln mit 60 fotografischen Abbildungen. 500,–
Selten. Der Herausgeber war Architekt und lehrte an der Kreisbaugewerkschule Kaiserslautern. Einband angestaubt und auf dem Deckel mit zwei kleineren Wasserrändern. Sonst sehr gut.
Burma (Mayanmar) – Fotoalbum: International Frank­
furt Autumn Fair 1959. o.O. 1959. , 4° Halbleder. 48 meist
großformatige Originalfotos,davon 9 farbig. 94 S. (+ 8 leere
Seiten). 380,–
Professionell gestaltetes, „offizielles“ Album des burmesischen Messestandes.
Unterteilt in 5 Abschnitte: 1. „Snapshots“ (Besuch von Wirtschaftsminister
Ludwig Erhard, 12 großformatige Fotografien) / 2. „Snapshots of the different
sections …“ (Dokumentation des Messeauftritts, teilweise farbig) / 3. „Reception“ (prominente Besucher) / 4. Press Comments (Original Zeitungsartikel mit
englischer Übersetzung) 5. „Resumé“ (in englischer Sprache). Der Messestand
wurde von deutscher Seite betreut vom Bremer Importkaufmann Martin Stürcken (1916–95), der auf zahlreichen Fotos zu sehen ist. Neben einem prächtig
In französischer Sprache. Durchgehend etwas stockfleckig, auf den Tafeln
weniger. Rücken berieben, Bindung an den Vorsätzen etwas gelockert.
Kunsthandwerk – Hessling, Egon u.Waldemar (Hg.):
Bronzearbeiten Stil Louis XVI. Möbelbeschläge und Motive
zur plastischen Verzierung von Kunstgegenständen aller Art.
Berlin u.a. (Hessling) o.J. (ca. 1910). , 4° Mappe mit Halbleinenrücken und Verschlußbändchen. 60 Tafeln. 200,–
Komplette Mappe – 60 Lichtdrucktafeln und beschreibender Text. Guter Zustand.
Kunst – Brantzky, Franz: Reiseskizzen. Berlin (Kanter u.
Mohr) 1898. , 4° Leinenmappe mit Verschlußbändchen. 99
Tafeln (von 100). 600,–
gelaunten Ludwig Erhard, der das Aufsetzen eines traditioneller burmesischen
Kopfschmuckes mit den Worten „Das würde euch so passen!“ ablehnt, kamen
der Hessische Ministerpräsident Zinn, die Botschafter von Ceylon und Japan
sowie der Fußballtrainer Sepp Herberger an den Stand … und Herberger setzte
den Hut schließlich auf, den Erhard nicht wollte (Foto!). Einleitung, Bildunterschriften und Resumée in englischer Sprache und sauberer Kalligraphie.
Beiliegend ein vierseitiger Text in burmesischer Maschinenschrift, vermutlich
eine Zusammenfassung der englischen Texte. Interessantes Dokument zur Präsentation des heutigen Staates Myanmar, der 1962 für lange Zeit zur Diktatur
wurde. Das Album war vermutlich für einen offiziellen Repräsentanten aus
Burma bestimmt. Einbandkanten etwas berieben, ein Bild verknickt.
Schottland – Taylor, James: The Pictoral History of Scotland from the Roman Invasion to the Close of the Jacobite
Rebellion A.D. 79–1746. In two Volumes. London & New York
(Virtue) 1859. XCVI S., 808 S. , 1023 S. , Gr.-8° Halbleder d.
Zt.. 78 Stahlstichtafeln, 2 gest. Titelseiten. 450,–
Voluminöses und reich illustriertes Werk zur schottischen Geschichte. 41
Ansichten, 21 Porträts, 12 historische und geologische Abbildungen, Karten.
Schmucke Halblederbände mit marmoriertem Schnitt. Vorsätze stockfleckig,
sonst weitgehend ohne Flecken. Sehr attraktive Ausgabe.
Geographie – Ritter, Carl: Die Erdkunde von Asien. 19 Teile
in 22 Bänden. Mischauflage Berlin (Reimer) 1818–1859. Halbleder d. Zt. 1.800,–
Ritters Monumentalwerk in einer fast vollständigen Ausgabe. Band 18 fehlt.
Band 1 (1822) und Band 2 (1818) in erster Auflage und noch unter dem Titel
„Die Erdkunde im Verhältniß zur Natur und zur Geschichte des Menschen,
oder allgemeine, vergleichende Geographie“ (Band 1 behandelt Afrika). Die
übrigen Bände ab 1834 in zweiter Auflage unter dem o.g. Haupttitel, dazu
zwei Registerbände (zu Bd. 2–6 / Bd. 7–11). Bde. 2 und 3 mit komplett neuem
Pappeinband, optisch den Lederbänden angenähert; der zweite Registerband
mit neuem Rücken. Alle Bände mit alten Bibliotheksstempeln und Inventarnummern. Durchgehend etwas stockfleckig, auf den Vorsätzen braunfleckig,
wenige Rücken angeplatzt.
Mathematik – Colonius, Johann Philipp: Systema Arithmeticum Speciosum, das ist: Ein auf die neueste Art neueingerichtetes vollkommenes Rechen-Buch (…). Frankfurt/M.
(Buchner) 1748. XXXVIII S., 808 S. Fester Pappband. 450,–
Schöner neuer Einband mit Kleisterpapierbezug. Titelseite nur in Kopie, die
erste Seite des Vorwortes repariert und mit geringem Textverlust. Die ersten
8 Blätter mit einigen Wurmlöchern. Sonst gut, sehr vereinzelt gering stockfleckig.
Architektur – Verdier, Aymar / Cattois, Francois: Architecture civile et domestique au Moyen Age et à la Renaissance. Tome premier / second. Paris (Morel / Bance) 1864 /
1858. 176 S., 240 S. , 4° Halbleder d.Zt.. 112 Tafeln. 460,–
Tafel 94 fehlt. Mappe angestaubt, die Tafeln sauber. Kurzer einleitender Text
des Künstlers liegt bei.
Literatur – Novalis: Schriften. Erster / Zweyter Theil. Wien
(Armbruster) 1820. XXXVI S., 284 S. , 334 (1) S. , Kl.-8°
Leinen. 2 gestochene und illustrierte Titelblätter. 200,–
(INB A.3 (3)) Zwei Teile in einem Band. Hrsg. von Ludwig Tieck und Friedrich
Schlegel. Nachdruck der Berliner Ausgabe der „Schriften“, 3. Auflage 1815.
Einband etwas verschossen. Exlibris und Besitzerstempel auf Vorsätzen, Papier
schwach gebräunt, minimale Fehlstelle an der unteren Rückenkante.
Literatur – Börne, Ludwig: Gesammelte Schriften. 12 Bände
in 6. Hamburg / Frankfurt/M. (Hoffmann & Campe / Literar.
Anst.) 1862. Schmuckgeprägte Leinenbände. 200,–
(WG² 23) Minimal gebräunt. Schöne Reihe.
Philosophie – Blasche, Bernard Heinrich: Das Böse im
Einklange mit der Weltordnung dargestellt. Oder: Neuer Versuch über den Ursprung, die Bedeutung, die Gesetze und
Verwandschaften des Übels. Leipzig (Brockhaus) 1827. XXIV
S., 446 S. Fester Pappband d. Zt. 140,–
Blasche (1766–1832) arbeitete zunächst als Handarbeitslehrer in der Salzmann’schen Anstalt, in Waltherhausen jedoch widmete er sich in seinem
letzten Lebensjahrzehnt nur der Philosophie und war dabei vor allem von
Schellung beeinflußt. Auf einigen Seiten sorgfältige Unterstreichungen mit
brauner Tinte von alter Hand (nicht sehr störend). Rückenkanten berieben,
Besitzervermerk und bibliographische Notiz auf Vorsatz, sonst gut.
Kochbuch – Eger, Susanna: Leipziger Koch-Buch (…).
Curieuses Tisch- und Speise- Lexicon. Zwei Teile in einem
Buch. Leipzig (Groschuff) 1717. VI S., 462 S. , XXXIV S. 132
S. Halbpergament d. Zt.. Mit einer Falttafel. 480,–
Seltene Erstausgabe eines Kochbuchklassikers. Der zweite Teil enthält die
alphabetische angeordnete Beschreibung von Zutaten auf , die auch deren
Bekömmlichkeit bewertet („Meer-Rettich … allzu viel genossen beschweret
das Haupt“). Danach Rechentabellen zur Kalkulation beim Marktkauf und
Angabe verschiedener Maße. Drei Seiten wurden fachgerecht neu befestigt.
Titelseite und die erste Seite des Vorworts mit Einrissen und kleineren Randschäden. Die Falttafel zeigt Servieranordnungen; sie hat Randschäden und
wurde mit Japanpapier fachgerecht repariert. Durchgehend etwas gebräunt.
Musik / Harmonium – Mettenleiter, Bernhard: Das Harmonium-Spiel in stufenweiser, gründlicher Anordnung zum
Selbstunterricht. Erster / Zweiter / Dritter Teil. Mischauflage
Kempten u. München (Kösel) 1892–1904. VIII S., 136 S., IV
S., 163 S. , 232 S. Leinen. 135,–
Alle drei Teile in einem Band. Recht selten zu finden. Stempel auf Vorsatz,
Papier qualitätsbedingt etwas gebräunt, sonst gut.
99
Stand 4
Antiquariat
Christoph Neumann
Postinkunabel- Sammelband
Ambrosius Mediolanensis, Officia Ambrosii.|| Diui Ambrosij Mediolanensis Ecclesiasticorũ || scriptorum litteratissimi:
trea officiorum libri || totam viuendi rationem complectentes.|| … || Leipzig; Stöckel, Wolfgang 1512. Klein-Folio, [66]
Bl., Holzdeckelband, Titel in Rot und Schwarz. Bezugsstoff
(ehemals Leder) und Schliessen entfernt. Heftung etwas
gelöst, aber noch gut, zahlreiche Wurmgänge nur in den
Deckeln. Vorsatz mit Besitzeinträgen, einige Marginalien
von alter Hand. Drucker ist Wolfgang Stöcklein, de Monaco,
Monacensis 1495–circa 1540. Widmungsgedichte: Metzler,
Andreas; Hendel, Georg; Sovensonius, Raphael; Wildenauer,
Johannes. (VD16 A 2209) Editor ist laut Index Aureliensis I,
476 Johannes Wildenauer Egranus. Die Schrift des Ambrosius De officiis ministrorum (Über die Pflichten der Kirchendiener; Christliche Tugendlehre, Nachahmung von Ciceros
Schrift de officiis. Erste christliche Tugendlehre) Geschrieben
388/389. Überliefert in zwei Handschriften aus dem 8./9. und
9. Jahrhundert in Sammlungen Monacensis lat. 14.641 und
Herbipolitanus (Würzburg) Ms. theol. 7. Deutsche Übersetzung von J. E. Niederhuber: Des heiligen Kirchenlehrers Ambrosius von Mailand Pflichtenlehre und ausgewählte kleinere
Schriftem. In: Bibliothek der Kirchenväter, Ambrosius von
Mailand. Ausgewählte Schriften Bd. III, Kempten, München
1917. Diese Stöckel- Ausgabe ist sehr selten. Vorgebunden:
Platina, Bartholomeo Sachi de. In hoc volumine continentur.
de vitis maxi. ponti. historia periocunda: diligenter recognita.
diversum academicorum panegyrici in Platyne parentalia.
Venedig; Philippus Pincus 1511. Klein- Folio, Titelholzschnitt
168 num. Bl. 58 Bll., Adams P 1414. Graesse V, 312. Venezianische Ausgabe der erstmal 1479 erschienenen Papstviten.
Platina 1421–81 schrieb auf Anregung Papst Sixtus IV eine
Geschichte der Päpste, nachdem er 1475 das Amt eines Vorstehers der Vatikanischen Bibliothek übertragen bekommen
100
Winterfeldtstraße 44 · 10781 Berlin
Tel.: +49 (0)30 22193882
Fax: +49 (0)30 22193883
Mobil: +49 (0)178 5409018
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hatte. Das Werk beginnt mit dem Leben Christi und endet mit
den Tod Pauls II. Selten. 2.800,–
Riccrunto; Heydenus Borromeus Riccruntus ist Pseud. für
Hieronymus Brückner. Notae & Animadversiones in Dn. Guil.
Ignatii Schützii, ICti, Manuale Pacificum ; Quibus Ea, quae
cum principiis revelatis, nobiscum natis, Iuris item publici
atq[ue] privati, in Imperio Romano-Germanico recepti, conveniunt, latius confirmantur, ea vero, quae his adversa, in
praeiudicium & odium religionis Evangelicae, ab ipso asserta
sunt, succincte examinantur & refutantur ; Manuale Pacificum Seu Quaestiones Viginti. Veronae Germanorum ; 1689.
Ab Heydeno Borromeo Riccrunto cum Appendice Aliquot
Quaestionum parallelarum cum Indicibus necessariis. Duodez, [4] Bl., 114 [i.e. 214] S., [26] Bl., Pgt.der Zeit, vorderer
Vorsatz lose, 1 gest. Frontispiz: Manuale Pacificum. Vorgebundenes Titelblatt u.d.T.: Manuale Pacificum Guil. Ignat.
Schützii, cum Notis Heydeni Borromei Riccrunti. Weiteres
Titelblatt u.d.T.: Manuale Pacificum…Sehr seltene iuristische
Untersuchung zu einem der Großen Werke über den Friedensschluß im 17. Jahrhundert, der Abhandlung des Juristen
Wilhelm Ignaz Schütz (1624–1692)von 1654. 450,–
Rockinger, Ludwig von. Die altbaierischen landständischen
Freibriefe mit den Landesfreiheitserklärungen eingeleitet von
Ludwig Rockinger. Angebunden: Ders. Wörterbuch zu dem
Urkundenwerke Die altbaierischen landständischen Freibriefe mit den Landesfreiheitserklärungen. München;Wolf ;
Selbstverlag, 1853; Druck bei Wolf und Sohn. Oktav, IV, 447
S.; 2 Bll. 159 S., Halbleder der Zeit mit gepr. Rückentitel,
berieben und bestoßen. Papier gering gebräunt und minimal
fleckig. Buckdeckel fleckig und später bezogen, Vorsätze
mit altem Wasserrand im unteren Viertel im Gelenk. Eins
von Hundert Exemplaren, die der Verfasser im Selbstverlag
herausgegeben hat. Sehr selten. Nur in wenigen deutschen
Sammlungen nachweisbar. Ludwig von Rockinger (* 29. Dezember 1824 in Würzburg; † 24. Dezember 1914 in München)
war ein deutscher Historiker, Archivar und Rechtshistoriker.
Er studierte in München, wo er sich 1855 als Privatdozent
habilitierte mit der Arbeit Über Formelbücher vom 13. bis
zum 16. Jahrhundert als rechtsgeschichtliche Quellen. Nachdem er als Assessor am Reichsarchiv angestellt worden war,
wandte er sich ganz dem Archivwesen zu. An der Universität
München erhielt er eine Honorarprofessur für Paläographie
und bayrische Geschichte. Er war seit 1856 außerordentliches
und seit 1868 ordentliches Mitglied der historischen Klasse
der bayrischen Akademie der Wissenschaften. 1871 übertrug
ihm die Wiener Akademie die Herausgabe des Schwabenspiegels. 1874 wurde er zum korrespondierenden Mitglied
der Wiener Akademie ernannt. Ab 1876 leitete er das Geheime Haus- und Staatsarchiv, und Ende 1888 wurde er dessen Direktor. Er leistete Bedeutendes für die bayrische und
pfälzische Geschichte. 480,–
Fuchs, Paul von; Mylius, Andreas [Hrsg.]. Institutionum
iuris paraphrasis perpetua… Cum Additione Juris Novi, Inprimis Saxonici & Tabellis ad calcem cujusvis Libris. Francofurti & Lipsiae, Weidmann 1684. Oktavo, [11] Bl., 698 [i.e.
690] S., [66] Bl., Weißes, geglättetes Pergament der Zeit.
(VD17–23:286936C) Tadelloses Exemplar. 650,–
Otterbein, Georg Gottfried. Die Herrlichkeit Jesu Christi und
die Gluekseligkeit wahrer Christen bey Gelegenheit einer Juden-Taufe öffentlich in einer zahlreichen Versammlung vorgestellet und nebst dem Glaubens-Bekentnisse des Getauften
auf Verlangen und Kosten guter Freunde ans Licht gegeben.
Duisburg am Rhein 1771. Quarto, 60 S., Broschur der Zeit.
Taufschrift des Johann Christian Meyer. Selten. 200,–
Codex manuscriptus aramaicus samaritanus. Kleinquart,
39 Bll., in gepr. Lederetui des frühen 19. Jahrhunderts. Etwas
fleckig. Buchblock gebrochen. Einige Seiten lose. In Ägypten oder Syrien im jüngeren Neschi geschriebener Text in
Schwarz und Violett. Exlibris Karl Maria Kaufmann Frankfurt im Vorderdeckel. Brief an Kaufmann der Übersetzers
und Übertragung des Inhalts liegt lose bei. Der Text sagt:
„ Ein Buch, welches enthält die Gebote des Festes der Fitra
(Pfingstfest, Wochenfest, Feier der Offenbarung der Torah)
oder des Tages der Rast am Berge Sinai. In ihm steht die
Erklärung einer Schwierigkeit (Subhah) der zehn Worte (Gebote) und der Art und Weise, wie sie innerhalb von vierundzwanzig Stunden gesammelt wurden in der Kirche( Kenisah) zugleich mit der Deutung der Melodien, die sie singen,
indem sie rezitieren jedes Buch der fünf Bücher Mosis, wenn
sie diese lesen an jenem Tage mit lang ausgedehnten Versen,
die ihren Theologen eigen sind. Das Buch aber ist die Schrift
meiner Hand, hebräisch- samaritanisch abgeschrieben von
dem Manuscript, dem alten. „ Hübsches Beispiel eines alten
Ritualbuches in einem orientalisierenden Einband. 800,–
Scheifler, Johann Eberhard. Vita Christi Concionatoria.
Tribus Libris Comprehensa … ; Opus Continens Conciones
Ducentas Septuaginta sex, subdivisas veritates morales, et
practicas altißimae Sapientiae, Patientiae et amoris Christi …
Augustae Vindelicorum ; Dilingae ; Bencard ; 1697. Folio, [15]
Bl., 1108 S., [51] Bl. Blindgeprägtes Schweinsleder der Zeit.
Schließen defekt. Schöner Einband des Klosters Eichstätt.
Sehr selten. 980,–
Kybler, Benignus. Wunder-Spiegl Oder göttliche Wunderwerck auß dem Alt- und Neuen Testament. zu einem beyhülfflichen Vorrath allerhand Predigen so wol für Sonntäg
als andere Fest Bevorab Von dem H. Leyden Christi, dem
Hockwürdigisten Sacrament, der Muetter Gottes, den Seelen
in dem Fegfeuer und den Abgestorbnen ec …Zu mehreren
Behülff ist das gantze Werck mit 4 underschidlichen Registern erleuteret und an die Hand gerichtet worden. München
; Wagner u. von Geldern 1678. Folio, 5 nnum. Bll., 1506 S.
Blindgepr. Schweinsleder der Zeit. Titel in Rot und Schwarz.
Mit 1 intakten Schließe und alten Blattweisern. Erster Druck.
Mit 1 gest. Portrait des Abtes Benedict von St. Ulrich und
Afra im Vorderdeckel von Kilian gestochen ohne Jahr. Aus
der Capucinerbibliothek Laufae. Schönes Exemplar. Selten. 1.200,–
Bosquier, Philippe. R.P.F. Philippi Bosquieri Caesarimontani, Minoritæ Observant. Prov. Flandriæ Conuentus Audomarensis, Opera omnia … Ab Avtore Ipso Nova Hac Editio,
ne diligenter recognita, [et] infinitis locis auctiora, nunc
primùm coniunctim edita. Köln; Ioannem Crithium 1621.
Folio, 2 Bde., 11 nnum. Bll., 1378 S., 7 nnum. Bll. (d.l. weiß)
;6 nnum. Bll., 1338 S., 3 Bll. Blindgepr. Schweinsleder mit
Schließen. 1 Schließe defekt. Titel in Rot und Schwarz lose.
Mit 1 Bildnis des Autors. A Flemish theologian, was born at
Mons, in Hainault, in 1561. He studied theology at the university of Paris, entered the order of the Recollets. and was
sent to Rome, where he gained by his talents the favor of
the cardinal Baronius. He died at Avesnes in 1636. Bosquier
acquired the reputation of a good preacher, although his sermons were somewhat faulty. His most desirable productions
are, Tragedie Nouvelle, dite le, Petit Rasoir des Ornements
Mondains, en laquelle toutes les Miseres de nostre Temps sont
Attributes tant aux Ie eisies qu’aux Ornsenents Supersflus
du Corps (Mons, 1588 or 1589): — L’Acadmie des Pecheurs
(ibid. 1596): — Le Fouet de l’Acadmnie des Pecheurs (Arras,
1597). The author himself has given a complete edition of his
works’(Cologne, 1621)., See Hoefer, Nouv. Biog. Generale,
s.v. As well as writing theological works he was known for
his plays which attempted a moral lesson, and were generally
populist in nature, speaking out against the men of society
and the wealthy classes. Von großer Seltenheit. Vollständig
nahezu nicht nachweisbar. 2.800,–
Sophokles. Sophoklous: Hai hepta tragodiai. Sophoclis Tragoediae septem. Una cum omnibus Graecis scholiis, & cum
Latinis Ioach. Camerarii. Annotationes Henrici Stephani in
Sophoclem & Euripidem, seorsum excusae, simul prodeunt.
(Genf), Estienne 1568. Kleinquart. 2 Teile in 1. Mit Holzschnittdruckermarke auf Titel. [Schreiber 10] 4 Bll., 461
(recte 451, Pagination springt von 389 auf 400) S.; 242 S., 1
w. Bl., Bl. ggg4 weiß, wird aber als S. 433/34 gezählt, Prgt. d.
Zt. , vorderes Gelenk gebrochen. Papierbedingt minimal gebräunt und mit kleinen Flecken. Erste Estienne-Ausgabe. (Renouard 131.3 Adams S 1448 Hoffmann III, 414 Schreiber 171)
„The Greek text is followed by the commentary of Joachim
Camerarius, and his Latin version of Ajax and Electra. In
the preface Henri Estienne states that his forthcoming Greek
‚Thesaurus‘ will cite the text of Sophokles after the page-reference of the present edition. He has again employed his peculiar system of diacritical notations“ (Schreiber). 1.500,–
101
Stand 32
Antiquariat
Daniel Osthoff
Literatur, Georgekreis, Altphilologie, Alte Drucke
Baedeker, Karl. Deutschland nebst Theilen der angrenzenden Länder bis Strassburg, Luxemburg, Kopenhagen, Krakau,
Lemberg, Ofen-Pesth, Pola, Fiume. Handbuch für Reisende.
2 Teile in 1 Bd. Mit 2 Übersichtskarten, 44 Stadtplänen u. 19
Spezialkarten. Zehnte verbesserte Auflage. Leipzig, Baedeker
1862. Kl.-8°. Haupttitel, XVI, 472 u. VIII, 276 S. OLn. (aufgezogen auf neueres Ln., etwas berieben). 600,–
Hinrichsen D 47 b. (hier der 2. Druck der 10. Aufl.). – Die Angaben zu den
Karten und Plänen auf dem Gesamttitel (2 Übersichtskarten, 16 Spezialkarten
u. 51 Stadtpläne), stimmen nicht mit den Angaben auf den Teiltiteln überein.
Von den auf den Teiltiteln angegebenen Plänen sind alle vorhanden, bei den
Spezialkarten des 1. Teiles sind es 10 (statt 11) und nur 1 (statt 2 nicht näher
bezeichneten) Übersichtskarten. Die vorhandenen Übersichtskarten sind die
von Südbayern und die Eisenbahnkarte von ganz Deutschland, die Stadtpläne
die von allen größeren bzw. wichtigen Städten. – Durchgehend etwas stockfleckig. In dieser wohl annähernden Vollständigkeit sehr selten!
Biblia graeca – Tes Theias Graphes, Palaias delade kai
neas Diathekes, Apanta (graec). Divinae scripturae, veteris
ac novi testamenti, omnia innumeris locis nunc demum, &
optimorum librorum collatione (…) in lice edita. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken, u. zahlr. figürlichen Holzschnitt-Initialen u. -Vignetten. Basel, Johannes Herwagen 1545. Folio.
4 Bll., 770 (statt 774) S., 1 w. Bl., 1 nn. Bl., S. 779–969, 3 Bll.
Blindgeprägter Schweinslederband d. Zt. über Holzdeckeln
auf 4 Bünden (Einband gering fleckig, Ecken leicht bestoßen,
ohne die Schließen). 1.800,–
102
Martinstraße 19
97070 Würzburg
Tel.: +49 (0)931 572545
Fax: +49 (0)931 3537945
E-Mail: [email protected]
www.antiquariat-osthoff.de
VD 16, B 978. Adams B 978. Darlow/M. 4614. Hieronymus, Griech. Geist
382. – Vierter Druck der Bibel in griechischer Sprache, hier vorliegend mit
der meist fehlenden Vorrede Melanchthons. Der Erstdruck der Septuaginta
des Alten Testamentes erschien 1518 bei A. Manutius. „Angeregt haben dürfte
[Herwagen] Ph. Melanchthon, der das Vorwort an den frommen Leser beigesteuert hat, datiert am 25. November 1544 (…). Melanchthons und Herwagens Ausgabe ist nicht ohne Wirkung geblieben: 1597 ist sie in Frankfurt am
Main nachgedruckt worden, vor allem aber hat sie 1579 ff. die Grundlage der
böhmischen reformierten Übersetzung der Bibel gebildet, der Kralitzer-Bibel.“
(Hieronymus). – Vorsatz und Titel mit alten Eintragungen u. Besitzvermerken,
vereinzelt alte Marginalien. Es fehlen 2 Bll. (S.723/24 u. 729/30, stattdessen sind die S. 735/36 u. 741/42 doppelt vorhanden. Äußere Ränder etwas
stock- und wasserfleckig, letzte Bll. stärker. Insgesamt jedoch gut erhaltener
u. breitrandiger Druck.
George, Stefan. Das Jahr der Seele. Mit illustriertem Titel
vom Melchior Lechter. Bln., Blaetter für die Kunst 1897. 4°.
50 unpaginierte S. Orig.-Samtbüttenumschlag mit wiederholter Titelillustration in modernem Pergamentpapier-Ppbd.
m. Kopfgoldschnitt. 2.500,–
Erste Ausgabe. Landmann 89. Raub A7. – Eines von 200 (GA 206) Exemplaren.
– Das erste von Melchior Lechter gestaltete Buch überhaupt. Neben dem Titelblatt stammt laut Landmann auch die Druckanordnung, welche allerdings an
das Georgesche Manuskript angelehnt ist, von Lechter. Gedichtüberschriften
und Anfangsbuchstaben der Verse in rot und blau gedruckt. – Mit 2 Exlibris
(eines davon entfernt) auf dem Vorsatz, Sammlerstempel auf dem hinteren
Vorsatz und nur minimal fleckig. – Eines der großen Rarissima und gleichzeitig
eines der erfolgreichsten Bücher Stefan Georges (11 Auflagen zu Lebzeiten!).
Grieshaber – Reichert – Greve, H. L(udwig). Die Klosterkirche Zwiefalten. Gedruckt für Grieshaber zum 15. 2. 1959.
(10) Photos von H(erbert) Schwöbel. Typographie Josua
Reichert. Text von H.L. Greve. Die Photos einseitig bedruckt
auf einem gefalteten Blatt (60 × 103 cm), dabei 4 Segmente
mit lila Farbe transparent übermalt. Textheft (2 gefalt. Blatt)
außen mit roten Streifen bemalt. (Reutlingen, Achalm-Druck)
1959. 4°. 2 Bll. (Text) u. 1 Blatt (Photos). Orig.-Umschlag
(Textbild). 450,–
Spindler 119, 18(2). Fuerst 124. Eines von 50 Exemplaren, für HAP Grieshaber
von seinen Schülern zum 50. Geburtstag. Interessanterweise erwähnt Spindler
den jungen Josua Reichert weder an der angegebenen Stelle noch unter Nr.
120, dem Verzeichnis für Reichert selbst. – Der Titel dieser Mappe ist nicht
auf dem Umschlag zu finden, sondern mehrfach mit Stempel oberhalb der
Photos gedruckt. Auf dem Umschlag befindet sich als lesbarer Text lediglich:
„Photos H. Schwöbel Typographie Josua Reichert“. Der Rest des Umschlags ist
mit zu Bildern verzerrten Buchstaben bedruckt. Die farbliche Übermalung der
gedruckten Photos mit lila Farbe auf 4 Segmenten scheint mit einer Rolle von
Hand vorgenommen zu sein.
Kant, Immanuel. Zerstreute Aufsätze. Von Herrn Professor
Kant. Frankfurt und Leipzig 1793. 2 Bll., 220 S. HLdr. d. Zt.
m. RSch. auf 6 Bünden (etwas berieben). 300,–
Erste Ausgabe. Warda 229. – Enthält folgende Abhandlungen: I. Idee zu einer
allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht. II. Beantwortung der
Frage: Was ist Aufklärung ? III. Ueber die Vulkane im Monde. IV. Von der
Unrechtmäßigkeit des Büchernachdruks. V. Bestimmung des Begrifs einer
Menschenrace. VI. Muthmaßlicher Anfang der Menschengeschichte. VII. Einige Bemerkungen zu Herrn Prof. Jakob’s Prüfung der Mendelssohnschen
Morgenstunden. VIII. Was heißt: sich im Denken orientieren ? IX. Ueber den
Gebrauch teleologischer Principien in der Philosophie. X: Ueber das Mislingen
aller philosophischen Versuche in der Theodicee. – Meist etwas gebräunt u.
stockfleckig, sonst aber gutes Exemplar.
Lessing, Gotthold Ephraim. Nathan der Weise. Ein dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen. Jntroite, nam et heic Dii sunt!
APUD GELLIUM. O.O. (Berlin), ohne Drucker (Voss) 1779.
2 Bll., 276 S. Ppbd. um 1820 m. vergoldeten Rückenfileten u.
ledernem RSch. (berieben, Ecken bestoßen). 1.300,–
Erste Ausgabe. Seifert 1009. Muncker 458 „a“. Borst 387. Goed.IV 1, 451, 171.
– Seltene Subskriptionsausgabe und nach Muncker der erste von 3 Drucken
der Erstausgabe, wovon die 2 weiteren mit der Verlagsangabe von Voß zur
Michaelismesse erschienen sind. – Vielleicht das wichtigste Drama der Aufklärung mit dem vermutlich utopischen und doch so großartig ausgeführten
Toleranzgedanken. – Mit sämtlichen bei Muncker bezeichneten Merkmalen
des ersten Druckes, insbesondere des noch nicht korrigierten Druckfehlers
auf S. 95, Z. 11 „ein reichre Mann“ und des noch stehenden korrekten „Der
reichre Jude“ (in den Drucken b und c fälschlicherweise verbessert in „Der
reicher Jude“). – Angebunden: Ders. Emilia Galotti. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Berlin, in der Vossischen Buchhandlung 1814. 1 Bl., 148 S. (Seifert 425.
3. unveränd. Auflage im Orig.-Verlag). – Der Nathan wie gewöhnlich papierbedingt etwas gebräunt und etwas stockfleckig, gelegentlich mit kleinen Bleistift­
ankreuzungen am Rand, Blatt A2 mit kleinem Ausriss im unteren Rand (ohne
Textverlust), NaT. Die Emilia Galotti nur leicht stockfleckig.
Napoleon-Gegner – Peltier, (Jean Gabriel). Paris, Pendant
l’Année 1795. Bde. 1–8 u. 10–12 (von 35). London, De Boffe,
Debrett u. Boosey 1795–1797. Ca. 6900 S. HLdr. d. Zt. m.
RSch. u. Rverg. (minimal berieben u. bestoßen u. mit leichtem Abklatsch). 1.000,–
Exilzeitschrift des oppositionellen Jean Gabriel Peltier (1760–1825). – Die Zeitschrift erschien bis ins Jahr 1802. – In Deutschland nur die Bde. 1–4 in der
Stabi Berlin und in der UB Bochum (laut KVK)! – Mit 1 gefalt. Tafel in Bd. 11.
(= Tableau Chronologique D’Orléans). – Schönes Exemplar! – Selten!
Schiestl, Rudolf. Skizzenbuch aus dem Jahr 1929 mit 40 Blatt
Originalzeichnungen. Karlsruhe / Stuttgart / Kalchreuth 1929.
19,2 × 13 cm (Blattgröße: 19,2 × 11,8 cm). Genieteter Orig.Karton der Fa. Georess m. DSch. (etwas fleckig). 1.800,–
Rudolf Schiestl (1878–1931), Schüler von Franz von Stuck, war seit 1910 Professor in Nürnberg. Seine Radierungen, Zeichnungen und Holzschnitte (Der
Tod von Basel) sind weltberühmt. – Das Blatt 1 mit seinem Namen und dem
Jahr 1929 versehen, 3 Blatt nur beschriftet, 36 Blatt mit Bleistift-Skizzen von
Schiestl. Meist Skizzen von Menschen, teils vor Landschaften.
103
Stand 39
Antiquariat
Thomas Rezek
Bücher und Graphik
Psalmen mit Musik, Pfalz, Katechismus – Psalmen Davids.
Nach Frantzösischer melodei und reimen art in Teutsche reimen verstendlich und deutlich gebracht Durch Ambrosium
Lobwasser. Und hierüber bey jeden Psalmen seine zugehörige vier stimmen. Sampt etlichen Psalmen und geistlichen
Liedern, so von Herrn D. Luthero und andern gotseligen leuten gestellet. – UND: Catechismus, oder kurtzer Underricht
christlicher Lehr, wie der in Kirchen u. Schulen der churfürstlichen Pfaltz getrieben wird. Herborn (Nassau), Rab Erben,
1622–1623. circa 23,8 × 18,8 cm. Titel, 155 SS., mit vielen
Noten – Titel, 31 SS. Neuere Broschur. 900,–
VD17 7:686433M; ADB XIX, 56f; NDB XIV, 740f. Seltener Psalter mit Musik, im
Anhang weitere geistliche Lieder. Bearbeitet nach der deutschen Fassung von
Ambrosius Lobwasser (1515–1585), die auf den „Psautier de Genève“ zurückgeht, welche mehrfach gedruckt wurde, jedoch nur selten mit Noten zu finden
ist. Im Anhang mit eigenem Titelblatt (datiert 1623) noch der Katechismus für
die Pfalz (hier separat beileigend mit Rückenbroschur). – Gut erhalten, nur das
Titelblatt etwas fleckig und mit ausführlichen zeitgenössischen Anmerkungen
zu Calvin, sonst nur gering angestaubt.
Alchemie, phantastische Chemie – (Kirsten, Michael). NonEntia Chymica, sive catalogus eorum operum, operationumque chymicarum, quae, cum non sint in rerum natura, nec
esse possint, magno tamen cum strepitu a vulgo Chymicorum passim circumferuntur… Frankfurt, Götz, 1645. 12°. 35
SS. Rückenbroschur. 400,–
Brüning 1968; Ferguson II 489; VD17 23:297201Q. Erste Ausgabe des amüsanten Werkes, das einen Katalog aller angeblich von Alchemisten geschaffenen
oder gefundenen Substanzen und Techniken gibt, die zwar in den einschlägigen Büchern, nicht aber auch ausserhalb dieser in der Wirklichkeit existieren.
Der Autor beschreibt Nichtexistierendes aus dem Pflanzen- und Tierreich,
„non-entia“ unter den Steinen, aus Vitirol, Schwefel, Salzen, Metallen etc. –
Etwas gebräunt, leicht fleckig.
Schwäbische Geschichte, Wappeneinband – Goldast von
Haiminsfeld, M. Rerum Suevicarum scriptores aliquot veteres. Velleji Galli fragmentum vetustum. Isidori Hispalensis,
Ioannis Boemi, H. Bebelii nonnulla ad res Svevorum. Praecipue Felicis Fabri Historia Svevica… Editio secunda, emendatior. Ulm, Bartholomaeus, 1727. Folio, circa 38 × 24 cm. 6
Bll., 113 SS., 6 Bll. Leder d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung
und Wappensupralibros der Grafen Schönborn auf beiden
Deckeln. 780,–
Dünnhaupt 1657, 8.2. – Zweite Ausgabe, der umfangreichen, erstmals 1605
erschienenen Sammlung wichtiger Quellen zur Geschichte der Schwaben
aus Handschriften des Mittelalters. – Exemplar aus der Bibliothek der Grafen
Schönborn mit dem Etikett (roter Löwe) auf dem Deckel vorne und schönen
Wappensupralibros in Goldprägung auf beiden Deckeln. – Gut erhalten, nur
erstes und letztes Blatt leicht fleckig, sonst kaum gebräunt, meist sauber. Einband etwas berieben, Kapitale etwas bestossen, sehr dekorativ gebunden.
104
Amalienstr. 63
80799 München
Tel./Fax: +49 (0)89 28879165
Mobil: +49 (0)173 8799355
E-Mail: [email protected]
www.a-rezek.de
Steinbock, E. F. von. Die noch nie genug gepriesene Kunst
der edlen und hochschätzbaren Fischerey, samt allen deren
Nothwendigkeiten; erstlich, die Teiche zu bauen und anzulegen; ferner wie und wann die Fische zu besetzen, zu verpflegen und zu fangen; Und dann derer sowol einheimischen als
fremden Fische Gestalt, Natur und Eigenschafften. Nürnberg,
Buggel und Seitz, 1730. 8°. Gestochenes Frontispiz, 7 Bll.,
374 SS., 13 Bll., 4 Kupfer-Tafeln. Leder d. Zt. 1.500,–
Westwood-S. 201; Huber, Fischereibücher 248. – Hübsch ausgestattetes, barockes Werk über Fische, Angeln, Fischzucht und Teichwirtschaft sowie die
gastronomische Seite der Zubereitung von Fischen, Krebsen und Muscheln;
erstmals 1724 erschienen. Die Seiten 162–283 behandeln in alphabetischer
Reihenfolge Aussehen und Eigenschaften der nutzbaren Wassertiere. – Etwas
gebräunt, wenig fleckig, erstes Blatt mit Besitzvermerk und kleinem Randschaden (ausserhalb von Bild und Text). Berieben. Insgesamt gut erhalten.
Frauen sind auch Menschen – Gedik, Simon. Defensio
sexus muliebris, opposita futilissima disputationi recens editae, qua suppresso Authoris & Typographi nomine blaspheme
contenditur Mulieres homines non esse. Leipzig, Heinrich
Samuel Scipio, 1707. 4°. 20 Bll. Rückenbroschur. 150,–
Vgl. Wellcome III, S. 99; Jöcher II, 900. Kuriose, medizinisch-theologisch argumentierende Streitschrift von Gedik (1551–1631), in der er sich gegen die zuvor
anonym publizierte These wendet, Frauen seien keine Menschen. – Papierbedingt etwas gebräunt, Titel mit kleiner Schabspur ohne Textberührung, oben
Bleistift-Vermerk einer Adelsbibliothek.
Weinernte in Württemberg 1758 – Dekret des Herzogs
Karl Eugen, datiert 25. September 1758. Stuttgart 1758. circa
37 × 21,5 cm. 1 Doppelblatt, mittig gefaltet. 100,–
Verordnung in 12 Punkten, die Weinernte für das Jahr 1758 betreffend. Es
wird um eine Schätzung der erwarteten Ernte gebeten, um Abgabe des süßen
Mostes, genauen Bericht über die Qualität usw. Ferner wird das Keltern geregelt, die Arbeit bei der Weinherstellung etc. – Unbeschnitten.
Breitenbauchs Korrekturexemplar mit zusätzlichen Karten
und Ergänzungen – Breitenbauch, Georg August von. Vorstellung der Schauplätze berühmter Begebenheiten aus der
Geschichte der vornehmsten Völker des Alterthums… Leipzig, Böttger, 1794. 4°. 3 Bll., 176 SS., 1 Bl., 25+2 doppelblgr.
bzw. gefalteten Kupferstich-Karten. Pappe d. Zt. 2.000,–
Erste Ausgabe des seltenen Pionierwerkes zur antiken Topographie mit der
bedeutenden detaillierten Rekonstruktion des antiken Athen in grosser Vogelschauansicht und gefaltetem Stadtplan. Der Gelehrte Georg August von
Breitenbauch (1731–1817; auch: Breitenbuch) war Gerichtsherr auf Bucha und
befasste sich intensiv mit Fragen der historischen Geographie. Wiedergegeben
sind hier ferner in rekonstruierter Vogelschauansicht mit Legende: Jerusalem,
Alexandria, Sparta, Korinth, Theben, Syracus, Rom u.a. – Hier das Handexemplar Breitenbauchs mit seinem gestochenen Exlibris, einigen Korrekturen in
den Rändern, 2 zusätzlich eingebundenen Kupferstichen in Varianten und
5 Seiten handschriftlicher Ergänzungen am Ende. – Wenig gebräunt, stärker
berieben. – Bedeutendes Exemplar mit eigenhändigen Texten des Autors.
Kingston, Elitabeth Herzogin von – Anekdoten der Herzoginn von Kingston jetzigen Gräfinn von Bristol, und der
Marquisinn De la Touche. Aus dem Französischen nebst Zusätzen des Uebersetzers (J. J. K. Timaeus). Hamburg, Herold,
1777. 8°. 6 Bll., 164 SS. Broschur d. Zt. 450,–
Seltene erste deutsche Ausgabe der abenteuerlichen Lebensgeschichte der
Herzogin von Kingston. – Holzmann-B. I, 1703; Hayn-G. III, 560: „Enthält
Liebeshändel und Affairen der Lady Elisabeth Chudleigh, nachmaliger verwitweter Ex-Herzogin von Kingston, des Viscount von Weymouth, Grafen von
Estampes, Madame de Pompadour, Madame Varenne, Marquise de la Touche,
des Juden Litz, des Ritters von B.“ Der auf grossem Fusse lebenden und mit
verschiedenen Männern durch Europa reisenden Abenteurerin ist sowohl eine
Folge des Neuen Pitaval als auch ein längerer Artikel im Brockhaus von 1809
gewidmet. – Diese deutsche Ausgabe von Timaeus, einem Englischlehrer an
der Ritterakademie in Lüneburg, ist um einige Kommentare ergänzt. – Gut
erhalten, wenig fleckig, unbeschnitten.
(Neumann, Johann Jacob Nathanael). Julie von Rosenfeld. Eine Familiengeschichte in lauter kleinen Kapitelchen.
Eigne Handschrift des Fräuleins. Herausgegeben vom Verfasser des Lebenslaufs meiner Tochter, Therese von Silberbach
(d.i. J.J.N. Neumann). Berlin, Maurer, 1784. 8°. Gestochenes
Frontispiz von Chodowiecki, Titel, 274 SS. Halb-Leder um
1900 mit reicher Rückenvergoldung. 380,–
Hayn-G. VI, 538: „stellenweise derb… (das) Kapitelchen „Madam Wandelstern wie sie leibt und lebt“ mehr als drastisch“. Erste Ausgabe des amüsanten, oft erotischen Episoden-Romanes des erfolgreichen Autors Neumann
(1750–1803). Beginnt mit einem „Prolog an die Damen“, denen pikante, kleine
Happen versprochen werden. Das hübsche Frontispiz, gestochen von Berger
nach Chodowiecki, zeigt eine Gesellschaft vor einem Gartentor. Hayn zitiert
Max Harrwitz mit der Äusserung „Köstliche Satire“. Aus dem Inhalt: Offenherziges Geständniß meiner Jugendsünden – Der Herr Adjutant verzweifelt ein
wenig; aber nicht auf Werthers Manier – Beitrag zur geheimen Geschichte der
Misogynie etc. – Etwas gebräunt oder fleckig, der hübsche, spätere Einband
berieben, an den Ecken bestossen.
Märchen der Romantik mit Lithos von Frauen – (Arnim,
Gisela von). Drei Mährchen. I. Das Heimelchen. II. Aus den
Papieren eines Spatzen. III. Mondkönigs Tochter. Neue Ausgabe. Berlin, Expedition des v. Arnim’schen Verlages, 1853.
8°. 5 Bll., 70 SS.; 2 Bll., 84 SS.; 30 SS., mit 2 lithographierten
Titeln und 9 Lithographien auf farbigem Papier. Neuerer
Pappband mit Lederrückenschild. 240,–
Goed. VI,89,4; Klotz 153/4. – Erste Gesamtausgabe der drei Märchen, die Gisela von Arnim (1827–1889), die jüngste Tochter von Bettina und Achim von
Arnim, zuvor unter den Pseudonymen Marilla Fittchersvogel und Allerlei Rauh
im Selbstverlag herausgegeben hatte. Die schönen Lithographien von Gisela
und Maximiliane von Arnim, Marie von Olfers und Hermann Grimm sind auf
verschiedenfarbigem Papier gedruckt. – Stellenweise gering fleckig, wenige
Blätter stärker, die Illustrationen überwiegend sehr sauber, aber teils etwas
knapp beschnitten; insgesamt schönes Exemplar.
Knigge – Jonathan Swifts Leben. Abgekürzt und aus dem
Englischen übersetzt von Philippine, Freyinn Knigge, herausgegeben von ihrem Vater. Hannover, Ritscher, 1795. 8°. 2 Bll.,
444 SS. Pappe d. Zt. 380,–
Goed. IV 1, 617, 34 und XVII, 1118, 4. Knigge 87.05. Seltene erste deutsche
Ausgabe dieser Biographie Swifts in der Übersetzung und Bearbeitung durch
die Tochter des Aufklärers Adolph Freiherr Knigge, die spätere Philippine von
Reden (1775–1841), die eine vorzügliche Ausbildung erhalten hatte und schon
im Alter von 15 Jahren das Buch „Versuch einer Logic für Frauenzimmer“
veröffentlichte. Knigge selbst betont im Vorwort an dieser Übersetzung „nicht
den geringsten Antheil“ zu haben. – Etwas gebräunt, kaum fleckig, Titel mit
Spuren von kleinem altem Stempel, berieben.
Holst, Amalia. Über die Bestimmung des Weibes zur höhern Geistesbildung. Berlin, Frölich, 1802. 8°. XIV SS., 1 Bl.,
300 SS., 2 (1 w.) Bll. Neuerer Buntpapierumschlag. 450,–
Seltene erste Ausgabe dieser Schrift der Pädagogin und Frauenrechtlerin Amalia Holst (1758–1829), deren Vater, der Göttinger Professor für Staatsökonomie
und Naturwissenschaft Johann Heinrich Gottlob von Justi, sich ebenfalls für
den Zugang junger Frauen zu höherer Bildung eingesetzt hatte. Amalia Holst
formuliert ihre Verwunderung, dass sich zu diesem Thema bisher nur Männer
geäussert hätten. Im Vorwort lobt sie ausdrücklich Hippel, den Standpunkt
von Carl Friedrich Pockel kritisiert sie scharf. – Nur zu Beginn etwas gebräunt
und knittrig, sonst meist sauber. Ganz unbeschnitten und sehr breitrandig.
Polnisches ABC-Buch aus Nürnberg – ABC und Lese-Buch
mit 48 illuminirten Kupfern nebst deren Benennungen in
Polnischer Latein: Franzoesisch: und Deutschen Sprache.
Nürnberg, Johann Bernhard Geyer, ohne Jahr (um 1810).
8°. Gestochener kolorierter Titel mit figürlicher Vignette,
8 kolorierte Kupfer-Tafeln mit 48 Bildern, 64 SS. Pappe d.
Zt. 1.600,–
Sehr seltenes ABC-Buch, kurioserweise nach polnischen Wörtern sortiert
von Armata (Kanone) bis Zegar (Uhr). Die Tafeln zeigen 48 kolorierte Bilder
jeweils mit polnischer, lateinischer französischer und deutscher Bezeichnung.
Es folgen Buchstabenformen und kurze Texte in nur deutscher Sprache. – Kein
Nachweis über KVK oder Worldcat. – Gut erhalten, wenig gebräunt, Rücken
etwas beschabt. Die hübschen Tafeln in schönem Kolorit.
105
(Thilo, Friedrich Gottlieb). Emilie Sommer, eine Geschichte in Briefen. 4 Theile in 4 Bänden. Leipzig, Schneider,
1782. 8°. Zusammen mehr als 1600 Seiten, Band 1 mit Kupfertitel und Vignette und 2 Kupfertafeln von Endner. Leder d.
Zt. mit reicher Rückenvergoldung. 480,–
Hayn-G. VII, 346: „Ein mit Recensionen der Tageslitteratur durchsetzter,
übrigens zahmer Roman dieses Vielschreibers (auch auf dem Gebiete der
Erotik)“. – Liebesroman in teils sehr umfangreichen Briefen, die auch lange
Dialoge wiedergeben. Von besonderem Interesse sind die Berichte der Korrespondenten über ihre Lektüre oder Theaterbesuche. Thilo (1749–1825), der sich
auch im Vorwort über Originalität, den Publikumsgeschmack, Kritiker und den
Literaturbetrieb äussert, arbeitet hier seine offenbar reiche Kenntnis der zeitgenössischen Literatur ein. – Hier ist der dritte Theil 1781 datiert, die anderen
alle 1782. – Schönes Exemplar, nur gering gebräunt, wenig angestaubt, etwas
berieben, nur Band vier mit Wurmspuren am Hinterdeckel, einige Schildchen
etwas abgeschabt, sonst dekorativ.
Friedrich I., König von Württemberg. Unpartheyische
Bemerkungen über den Feldzug der Preussischen Armee
von 1806 und über die Relation der Schlacht von Auerstädt,
nebst vorläufigen Betrachtungen über Vollkommenheiten
und Mängel unserer Militär-Einrichtungen. Mitau, Steffenhagen, 1808. circa 18,5 × 13 cm. 112 SS. Illustrierte OriginalBroschur. 200,–
Seltene militärische Schrift von Friedrich Wilhelm Karl von Württemberg
(1754–1816), der seit 1806 König von Württemberg war und sich hier als
„Offizier bei der Armee des Erzherzogs Karl“ ausgibt. – Gut erhalten, gering
gebräunt, Titel verso mit altem Stempel. Ganz unbeschnitten, sehr breitrandig
und in dem seltenen Originalumschlag.
Illyrien, Slowenien – Kreil, Joseph. Mnemosyne. Ein Tagebuch, geführt auf einer Reise durch das lombardisch-venetianische Königreich, Illyrien, Tyrol und Salzburg, 1815
und 1816. 2 Theile in 2 Bänden. Leipzig, Hartleben, 1817. 8°.
340 SS., 2 Bll.; 275 SS., 6 Bll. Pappbände d. Zt. (bedruckte
originale Broschur eingebunden). 400,–
Nicht bei Tresoldi. Seltene erste Ausgabe mit Beschreibung einer Reise, die
1815 in Wien beginnt. Kreil verbringt zunächst längere Zeit in Venedig und
Mailand (erster Teil) und reist dann über Verona, Vicenza, Padua und den
Karst nach Triest, wo er wiederum länger Halt macht. Interessant sind besonders die Beschreibungen von Istrien und dem heutigen Slowenien mit teils
längeren Kapiteln über Fiume, Tersato, Adelsberg, Idria, Laibach und einer
Reise von Laibach nach Villach. – Schönes Exemplar, einfache Pappumschläge
um die seltene Originalbroschur, innen sauber und unbeschnitten.
Räuber, Diebe, Mörder, Zigeuner – Schäffer, G. J. Sulz am
Nekkar, Beschreibung derjenigen Jauner, Zigeuner, StraßenRäuber, Mörder, Markt- Kirchen- Tag und Nacht-Dieben, Falschen Geld-Münzer… welche zum Schaden und Gefahr des
gemeinen Wesens theils in Schwaben, dann in der Schweiz,
Baiern, in der Pfalz… wirklich noch herumschwärmen…
Nebst einem Anhang über die hie und da schon justicirte…
gestorbene, unter der Bande Selbstermordete… Tübingen,
Schramm, 1813. Fol. IV, 156, XXXII SS. Buntpapier-Umschlag
d. Zt. 680,–
Umfangreiche, gegenüber der ersten Dokumentation von 1787 stark erweiterte
Sammlung aller aktenkundlichen Verbrecher und Vagabunden im Süddeutschen Raum mit Personenbeschreibung, kriminellen Spezialitäten, Sündenregister etc., darunter viele Frauen. Geschildert werden Breisgauer Madeln,
die Gauner, wie beschrieben vom Roten Sepp, Tiroler Hannes, Tiroler Sepp,
Tiroler Jokel, Barbara Klein etc. Am Ende ein Register aller Übeltäter, wobei
von den meisten nur der Künstlername bekannt ist (Huren-Lisel, Rozbub,
106
Sägenfeiler, Stumphosen-Lorenz, Zigeuner-Peter etc.). – Gut erhalten, gering
gebräunt, wenig angestaubt oder knittrig, hübscher Umschlag.
Murder of a tax collector and murder of the murderer, 2 in
1–1. Full and Accurate Account of the Inquest held upon the
Remains of Richard Hemming, lately discovered in a Barn, at
Oddigley, Worcestershire, including Particulars of the Murder,
committed on the Body of the Rev. George Parker, Rector of
Oddingley, on the 24th of June, 1806. Worcester, Eaton, 1830.
8°. Frontispiece, 53 pp. Simple softcover. 380,–
Bound with: 2. The Trial of Thomas Clewes, for the Murder of Richard Hemming; together with the Arraignment of George Bankes, and John Barnett, as
Accessaries of the Murder of the Rev. George Parker, at Oddingley, Worcestershire, in the Year 1806… Worcester, Eaton, 1830. 39 pp. – Two rare works about
murder. In 1806 Richard Hemming had been paid by 6 villagers to kill the
unpopular tax collector George Parker. Apparently he later decided to get some
more money out of the deal and when blackmailing the 6 local farmers they
had him killed as well. 25 years later, one of them, called Thomas Clewes, had
to sell his farm and during some alterations the buyer found a skeleton under
a barn floor. Clewes was arrested and confessed the murder of the murderer
Hemming. – Minor browning, small inscription to first title, otherwise fine.
Griechische Revolution, Massaker von Chios – Einblattdruck mit grossem Kupferstich. Gräulvolle Einnahm der
Stadt Scio im Griechen-Land durch Kapudan Pascha, den
11ten April 1822. Kempten, Johann Koch, um 1822. circa
34,2 × 42,2 cm. 1 Blatt, alt auf ein Blatt montiert. 650,–
Seltener Einblattdruck aus Kempten, „gest. In Augsburg“, zu dem Massaker,
das im April 1822 von den Osmanen an der griechischen Bevölkerung auf
Chios verübt wurde, mit allerhand makabren Details vor einer Ansicht des
Hafens, „treu nach der Natur und Wahrheit vorgestellt“. Die ungewöhnlich
grausame Behandlung von Zivilisten durch die Türken beeinflusste die öffentliche Meinung in Europa stark und beförderte den Philhellenismus und die
Unterstützung der griechischen Sache. – Etwas angestaubt und leicht knittrig,
verso zeitgenössische Bleistiftzeichnung einer antiken Skulptur.
Ostroleka, Polnisch-Russischer Krieg 1830/31 – OriginalAquarell wohl zum Novemberaufstand. „Tantzbären-Akademie zu Ostrolenka in Pohlen“. Ohne Ort, wohl um 1831.
circa 20 × 25,5 cm. 250,–
Satirisches Blatt zu den schweren Auseinandersetzungen in Ostrolenka zwischen polnischem und russischem Militär, die zu einer weitgehenden Zerstörung der Stadt führten. Dargestellt ist ein Kampf zwischen Männern mit
Knüppeln in Pelzmänteln, die mit Bären kämpfen. Im Hintergrund spielen
zwei Musiker dazu auf. – In den Rändern etwas gebräunt und mit kleinen
Einrissen, gering fleckig, sonst gut erhalten.
Revolution 1848 in Baden, mit Widmung! – (Fendt, Rudolph). Von 1846–1853. Erinnerungen aus Verlauf und Folgen
einer akademischen und politischen Revolution. Von einem
weiland Gießener Studenten und badischen Freischärler.
Darmstadt, in Kommission bei Waitz, 1875. 8°. XI, 254 SS., 5
Bll., 3 gefaltete Facsimile-Tafeln. Halb-Leinen d. Zt. 350,–
Erste Ausgabe des seltenen Privatdruckes mit den Erinnerungen des Freiheitskämpfers Rudolf Fendt (1826–1877), der wegen Beteiligung am Badischen
Aufstand eine Haftstrafe abbüssen musste und seine juristische Laufbahn nicht
weiterverfolgen durfte. Später wurde er Drucker in Darmstadt. – Etwas gebräunt und berieben. Titel verso mit langer persönlicher Widmung des Autors
an die Familie seiner Frau (22 Zeilen).
Autograph auf Visitenkarte mit biographischer Notiz
– Scheffel, Joseph Victor von. Ekkehard. Eine Geschichte
aus dem zehnten Jahrhundert. Fünfte Auflage. Berlin, Otto
Janke, 1868. circa 16,8 × 12. XVI, 528 SS. Halb-Leinen d.
Zt. 300,–
Auf den Vorsatz ist eine Visitenkarte von Scheffel (1826–86) montiert mit
handschriftlicher Nachricht „Abfahrt halb 3 Uhr, Gast ist Prinz Wadingg. (?)“.
Dazu auf der Rückseite eine 11zeilige Notiz von H. Schleuning aus dem Jahr
1886 über Scheffels letzte Tage, seine Krankheit und den Wunsch, Schleuning
möge ihn besuchen, der aber dann von einem anderen Begleiter vereitelt
wurde etc. – Buch etwas gebräunt. – Interessantes Dokument aus den letzten
Tagen Scheffels, der am 9. April 1886 verstarb.
den Handelschafft…“ Würzburg 1750. Folio, circa 33,5 × 20
cm. 4 Blatt. Rückenbroschur. 250,–
Dekret mit neuen Verordnungen zu den Rechten und Pflichten der Juden
bzw. Verordnungen für die Polizei und Verwaltung zum Umgang mit Juden
im Hochstift Würzburg. Anlass ist „empfindlicher Schaden durch wucherliche
Handlungen“. In 11 Punkten wird strenge Kontrolle der Schutzbriefe angeordnet mit dem Befehl, sämtliche Juden ohne Papiere des Landes zu verweisen.
Es folgen Regeln für den Häuserkauf und die Niederlassung nur mit besonderer
Genehmigung (wobei das Zusammenleben von Christen und Juden verboten
wird), den Handel, insbesondere strenge Kontrolle des Viehhandels, die Kreditvergabe etc. – Gut erhalten, nur gering angestaubt.
Karikatur, Juden-Emanzipation 1848 – Satirisches Flugblatt von Friedrich Steiner. De neue Jüden-Bürger-Miliz.
wohl Wien, 1848. circa 28 × 22 cm. 1 Blatt mit grossem Holzschnitt, verso Text in Versen. 650,–
Vgl. Barkhoff et al. Das schwierige 19. Jahrhundert, 2000, S.73. Seltenes Flugblatt, im August oder September 1848 erschienen. Der Autor macht sich über
die neuen Rechte der Juden lustig und spottet über die Untauglichkeit für
militärische Ämter, wobei ein Vorfahr des Dichters Hugo von Hofmannstal
namentlich genannt wird: „Herr von Hofmannsthal gibt an scharfen Kopral“.
Der weitere Text kolportiert die üblichen Vorurteile über Wucher, Betrug, Geldgier etc. Die Karikatur zeigt ein jüdisches Paar, das zu Bürgern geworden ist,
darunter jiddischer Text. – Etwas gebräunt und knittrig, kleine Risse teils alt
hinterlegt, nur minimale Buchstabenberührung.
Automobil, Autorennen, Herkomer-Konkurrenz – Sammlung von etwa 40 Kleinschriften und 5 Photographien aus
dem Nachlass eines bayrischen Auto-Besitzers und Teilnehmers an der Herkomer Tourenwagen-Rallye im Jahr 1906.
München u.a. 1906 bis 1908. Etwa 40 Schriften oder Karten
und Pläne, 5 Original-Photographien auf Karton. 900,–
Schöne Sammlung von frühen Auto-Memorabilien, mit verschiedenen Satzungen des Bayrischen Automobil-Klubs, dem Handbuch von 1907 in bemerkenswert frischem Zustand, Jahresberichten, Mitgliedskarte, Nachrichten, Plänen,
Routen-Karten für die Rallye 1906, einer Einladung zum Diner mit Preisverleihung, Zeitungsberichten, 5 Photographien etc. – Die Herkomer-Konkurrenz, begründet 1905 von dem Maler Hubert von Herkomer, gilt als die älteste
Tourenwagen-Rallye der Welt.
Juden in Berlin, Süssmilch – Koenigl. Preußisches Edict, Die
verbothene Einlassung Der Bettel- Juden betreffend. De Dato
Berlin, den 13. Novembris 1719. Berlin, Christoph Süßmilch,
1719. circa 33 × 20,5 cm. 4 Blatt, ungebunden. 280,–
Seltenes Edikt von Friedrich Wilhelm I. über eine Verschärfung von Kontrollen wandernder Juden. Abgedruckt ist eine längere Schwurformel, die von
Rabbinern, Schulmeistern, jüdischen Spielleuten und Musikanten aufgesagt
werden muss als Bestätigung, dass sie bei Betreten Preussens nicht betteln
werden. Ferner weitere Befehle zum Umgang mit Juden etc. Es gibt auch eine
in Königsberg gedruckte Variante. Die vorliegende ist von Christoph Süßmilch
hergestellt, der selber einer bedeutenden jüdischen Familie entstammte und
von 1716 bis 1721 Hofbuchdrucker in Berlin war. – Gut erhalten, wenig gebräunt, unbeschnitten.
Juden-Dekret, Wucher, Handel, Schutzbriefe etc. – Würzburger Dekret vom 1. Juni 1750 im Namen von Karl Philipp,
Bischof von Würzburg „wegen derer unter Unseres Fürstlichen Hochstiffts Schutz-stehenden Juden und ihrer treiben-
Karikatur, Antisemitica – Original-Tuschfeder-Zeichnung
von Adolf Emil Ludwig Bechstein (1843–1914). „Die 5 Bücher
Moses (Stilleben mit Portrait)“. Ohne Ort, um 1880? circa
18 × 17,7 cm. 1 Blatt, auf Karton montiert. 500,–
Karikatur des jüdischen Bankiers Moses Aronsohn, der zwischen 5 Kassenund Kontobüchern sitzt. Wohl Vorzeichnung für eine Illustration. Der Zeichner
Bechstein, Sohn des Schriftstellers und Märchensammlers, war ein bekannter
Illustrator und arbeitete unter anderem für die Gartenlaube. – Diese Zeichnung
nicht signiert, aber zugeschrieben. Beiliegend eine weitere signierte OriginalZeichnung (Theaterszene) als Beleg.
Elf Scharfrichter, Münchner Karikaturen – Die Elf Scharfrichter. Ein Musenalmanach. München, Verlag der „Elf
Scharfrichter“, 1902. circa 15 × 10 cm. 4 Blatt, 17 farbige
lith. Karikaturen von Ernst Neumann. Illustrierte OriginalBroschur. 650,–
Bemerkenswert frisches Exemplar des seltenen Almanachs mit „allerlei boshaften Bemerkungen von Heinrich Lautensack“ und Karikaturen von Frank
Wedekind, Otto Falckenberg, Ernst Neumann, Heinrich Lautensack u.a. –
Schönes Exemplar.
Expressionismus, Erster Deutscher Herbstsalon, Flugblatt
– Walden, Herwarth. Aufruf gegen „Kunstkritiker“. Berlin,
Der Sturm, 1913. circa 31,5 × 23,5 cm. 2 Blatt mit grosser
Titelillustration. Gefaltet. 300,–
Seltenes Flugblatt als Antwort auf die ungewöhnlich heftige Kritik gegen die
am 20. September 1913 eröffnete Ausstellung „Erster Deutscher Herbstsalon“.
Walden bemerkt, dass keiner der Kritiker die 400 Werke mehr als eine Stunde
betrachtet habe. Eine Zusammenstellung von Zitaten aus der Presse zeige
auch, wie widersprüchlich und letztlich wertlos die Meinungen der Kritiker
seien. Aus den Berichten stellt er ein „Lexikon der deutschen Kunstkritik“
zusammen mit den Stichworten: Verhöhnung der Philisters, tollwütige Pinseleien, Negerhäuptling im Zylinder, Managernaturen (!), gemalter Wahnsinn
etc. – Papierbedingt gebräunt, kleine Einrisse ohne Verlust in den Falten.
107
Stand 19
Versandantiquariat
Volker Riepenhausen
An – und Verkauf von seltenen Büchern und Bibliotheken.
Kein Ladengeschäft!
Autograph – Schumann, Clara: Doppelseitig handschriftlich verfasste Karte an eine Mrs. Littleton. London, datiert
29. Februar 1888.. 1 Blatt in einem Orig.-Briefumschlag. ca.
8,8 × 11 cm. 680,–
Clara Schumann (1819–1896), Komponistin und Pianistin, Frau von Robert
Schumann, schreibt einer Mrs. Littleton und bedankt sich für deren netten
Brief und schreibt, daß sie sich über einen Besuch sehr freuen würde und
daß sie Sonntags und Donnerstags jeweils um 12 Uhr zuhause sei. Mit dem
Original-Briefumschlag. – In einem von Clara Schumann handschriftlich
adressierten Briefumschlag, dieser mit gestempelter One-Penny-Briefmarke
versehen. Verso ein weiterer (Post-?) Stempel: London M.S. Die Nachricht auf
etwas stärkerem Papier beidseitig beschrieben. Beide etwas gebräunt und mit
leichteren Knickspuren, der Briefumschlag am oberen Rand sauber geöffnet.
– Clara Schumann (1819–1896), German Pianist & Composer. A.L.S., Cl. Schumann, on two sides of a correspondence card, n.p. (London), 29th February
1888, to Mrs. Littleton, in German. Schumann thanks her correspondent for
their kind letter and adds that it will be a great pleasure to meet her, further
explaining that she is at home on Sundays and Thursdays from 12 noon to
1pm. Accompanied by the original envelope hand addressed by Schumann.
Einband – Reich geprägte, vergoldete und bemalte Dokumentenmappe. Italien, um 1820. 4° (Format ca. 28,4 × 21,5
cm), goldgeprägter Kalbsledereinband der Zeit mit Orig.Wappenmalerei auf den Deckeln. 1.800,–
Reich geprägter, vergoldeter
und bemalter Einband ohne
Inhalt. Innen mit Buntpapier.
Geglättetes Kalbsleder mit reicher Vergoldung und WappenMalerei sowie Verzierung als
Gouache. Unikaler Prachteinband, vermutlich als Hülle für
ein Diplom im Namen des Königs Ferdinando von Bourbon
(1751–1825), Infant von Spanien, als Ferdinand IV. König
von Neapel (1759–1806), als
Ferdinand III. König von Sizilien (1759–1815) und als Ferdinand I. König beider Sizilien
(1815–1825). Das Wappen hier
vermutlich in der Form nach
1815. – Gering berieben, sonst
sehr schön. – Empty binding,
probably meant as a portfolio
for a certificate or diploma. Richly gilt and with painted coat of arms of Ferdinand I of the Two Sicilies on both covers. Just a little rubbed, very decorative.
Sincerum, Alexander: Der wohlerfahrne Salpetersieder und
Feuerwerker beyde aufgeführet in einem ganz neu herausgegebenem Tractätchen darinnen zu finden, wie I. Der Salpeter auf das beste zu sieden, zu reinigen, zum Pulvermachen
und Feuerwerk-Künsten auf unterschiedliche Arten zu läutern. II. Von allerley schönen und raren Feuerwerk-Künsten.
III. Von Bereitung des Schieß-Pulvers, desselbigen rechten
108
Warschauerstr. 17 · 80992 München.
8, Impasse Joyeuse · 11170 Carlipa, Frankreich
Tel.: +33 4 68 60 61 67 · Mobil: +49 (0)179 5236551
E-Mail: [email protected]
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Erkänntniß und Verbesserung. Nebst andern ungemeinen
martialischen Künsten mehr. Dritte Auflage. Frankfurt u.
Leipzig, Christian Gotthold Hauffe, 1775. 6 Bl., 162 S. Kl. 8°,
Ganzlederband der Zeit mit rotem, goldgeprägten Rückenschild und Rückengoldprägung. 680,–
Aus einer zaristischen, russischen Bibliothek, mit 2 Bibliotheksschildern am
Rücken, sowie einem Bibliotheksschild auf dem Vorsatz, einige Male auf
dem Titelblatt und der letzten Seite gestempelt. Der Einband berieben, die
Ecken und am Rücken mit leichteren Stauchspuren, innen durchgehend etwas
gebräunt. – 137 Rezepte zum Zubereiten von Schießpulver und Feuerwerkkörpern. Beispiel: „Das allerbrennenste Feuer zu machen“ etc.p.p. – Jähns, Geschichte der Kriegswissenschaften, Bd. II, 1610: „ Diese Schrift enthält nichts
neues, ist aber wertvoller als die des Pyrophilus, weil sie ausführlicher und
besser disponiert ist“. „Über die Salpeterherstellung, von allerlei schönen und
raren Feuerwerkskünsten und über die Bereitung des Schießpulvers“. Weller
524.
Widmungsexemplar Exil – Jacob, P. Walter (Hrsg.): Theater. Sieben Jahre Freie Deutsche Bühne in Buenos Aires. Ein
Brevier. Buenos Aires, Editorial Jupiter, 1946. 361 S., 1 Bl.,
mit zahlreichen Abbildungen. Gr. 8°, wattierter, geprägter
Orig.-Ganzledereinband. 650,–
Theateralmanach mit enzyclopädischem Charakter. – Die Freie Deutsche
Bühne Buenos Aires, eines der wichtigsten deutschen Exil-Theater, wurde
1940 von dem Regisseur u. Schauspieler P[aul] Walter Jacob gegründet und
bis 1950 geleitet. – Enthält teils unveröffentlichte Beiträge, u.a.: Theater in
der Kriegszeit (Eugen Guerster). Schiller u. d. neuere Klassikerbühne (PWJ).
Reinhardts großes Welttheater (Felix Salten). Zur Philosophie des Schauspielers (Georg Simmel). Die Kunst als Spiel u. Waffe (Robert Breuer). Vom Anstössigen auf d. Bühne (Alfred Polgar). Zauber der Operette (Thomas Mann).
Theaterschwaenke (Roda-Roda). Mit Kritikenspiegel 1940–46, Ensembleliste
(incl. Gäste u. Externe) mit Foto- u. ausf. Textportraits, Ehrenliste, Repertoire,
Spielpläne (dt. u. span.) 1940–46, Ausblick 1947. – Portrait-Fotocollagen zu
P. Walter Jacob, Hanna Danszky, Jacques Arndt, Hedwig Schlichter, Hansi
Schottenfels. – Sternfeld/ Tiedemann2, 234f.; Trapp et al., Hb. d. dt.-spr. Exiltheaters, 1, 442ff.; 2/1, 449f. – Unser Exemplar ev. eine Art Vorzugsausgabe
für die Mitarbeiter des Werkes! Von P. Walter Jacob auf dem Geleitwort unten
handschriftlich gewidmet: „Allen denen, die geholfen haben, meinen Dank!
P. Walter Jacob“. – In einem wattiertem Ganzledereinband, der dem Orig.Schutzumschlag nachempfunden wurde, die eingeprägten Wörter des Untertitels und der Herausgebername dort etwas abgerieben, der Einband beschabt
und berieben, teils mit leichten Stauchspuren, innen gelegentich gebräunt,
im Gelenk etwas locker. – Aus der Bibliothek des argentinischen Antiquars
Edgardo Henschel!
Handschrift – Hutmacher-Ordnung. – Säz und Ordnung.
Eines Ehrsamen Handwerchs der Huett-macher der Privilegierten Haubt Ladsen in Bayrnm wie solches volgenter
gestalten an die vier Reut ambts Haubt Stätte von Ihro
Kaysers Maje. Hochlobl. Hof-Rhat angefertiget worden…
München, 1709. 32 unnumerierte Seiten. Gr. 8° (Format ca.
23,8 × 20 cm), Ganzpergamentband der Zeit. 780,–
Kalligraphisch
ansprechende
Münchner Hutmacher-Handschrift!
– In 35 Kapiteln werden verschiedene Regeln und Ordnungen aufgestellt, z. B.: ein jährlicher Gottesdienst mußte gehalten werden – der
Handwerker muss „eheliches Geburt“ sein und darf sich keiner Verbrechen schuldig gemacht haben
– Weiteres zu den Pflichten gegenüber dem Meister, die Entlohnung,
das Vorgehen beim Tod des Meisters, die Struktur der Handwerkerzunft in Bayern etc. – Unikat! – Der
Einband etwas aufgebogen und gebräunt, leicht berieben, innen gelegentlich
etwas gebräunt und braunfleckig. Verblasster Siegel am Ende des Textes.
Hertling, Philipp Baron von: Reise der koeniglichen Edelknaben nach Sachsen im Jahre 1841. Deutsche Handschrift
auf Papier. wohl München, o. J. (ca. 1841). 70 Blätter. 8°,
marmorierter Pappband der Zeit mit goldgeprägtem Rücken. 1.200,–
Die vom 23. August bis zum 4. Oktober unternommene Ferienreise führte
von München über Karlsbad nach Halle und zurück über Bayreuth. – Leicht
gebräunt. Einband berieben und bestoßen, der Oberbezug vereinzelt etwas
abgeblättert, der Rücken unten lädiert, die Deckel leichter hochgebogen, der
Vorsatz stockfleckig. Unikat. – Reisebericht des jungen Philipp Baron von Hertling (geb. 1825–1901, später bayerischer Generalleutnant) der in der Königlich Bayerischen Pagerie ausgebildet wurde. Die Pagerie war eine bayerische
Bildungsanstalt für junge Adelige, die auch Offiziersnachwuchs ausbildete. Sie
bestand von 1514 bis zum Untergang des Wittelsbacher Hauses 1918 und hatte
ihren Sitz in München.
Herbarium. – Rickenbach, Pius: Flora Alpina. Privat zusammengestelltes Herbarium des Bergführers Pius Rickenbach. Arth (Schweiz), 1882. 44 numerierte Trockenblumen
auf auf 13 Kartonseiten montiert. 8° quer, grüner, schwarzgoldgeprägter Ganzleineneinband. 780,–
Enthält wohl von einem Schweizer
Bergführer (Pius Rickenbach) gesammelte Trockenblumen, ev. um
anhand dieser auf Bergtouren den
Mitwanderern die Flora zu erklären. Nur sehr leichte und wenige
Brüche an den empfindlichen
Pflanzen, leichtere Abfärbungen
auf die gegenüberliegenden Seiten, die Kartons etwas gewellt. Der
Einband an den Ecken und Kanten
und am Rücken mit Schabspuren,
teils dort auch etwas gestaucht.
Mit sauberer und gutlesbarer Handschrift geschriebene Pflanzennamen auf
den jeweils gegenüberliegenden Seiten. – Unikat!
Kriminalfälle / Wien – Schauderhafte Morithaten. Lied gesungen von Ig. Nagel, Volksänger in Wien. M. Maßbeck in
Wien, Wieden Waaggasse No. 7., Beidseitig bedruckte Dop-
pelseite, vorne mit 5 kleinen Orig.-Holzstichillustrationen
und gedruckten Noten. 18,6 × 11,7 cm. Ungebunden. 280,–
Ignaz Nagel (1831–1872) war einer der populärsten Volkssänger seiner Zeit
(Biographie: ÖBL 1815–1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 18). – „Am Thury drunt
beim Brunni, geschah am sechsten Juni…“. Im KVK nur ein Exemplar nachweisbar (Musiksammlung der Österr. Nationalbibliothek), dort auch ohne
Jahresangabe. „Wien, Musikgeschichte: Volksmusik und Wienerlied“, hg. v.
Elisabeth Th. Fritz und Helmut Kretschmer, Münster 2006, S. 85: „Die Volkssänger parodierten in ihren Produktionen auch den übertriebenen Stil der
Harfenisten, z.B. Ignaz Nagel in seinen Schauderhaften Morithaten, die bei
Moßbeck erschienen: […]. Das Flugblatt ziert eine Graphik, aus der hervorgeht, daß in Wien die gefelderten Moritatenschilder, die als Publikumsmagnet
der Illustrierung des Gesungenen dienen sollten, sehr wohl bekannt gewesen
sein dürften.“ – Auf S. 25 dieses Werks ist die Titelseite faksimiliert (von einem
Exemplar des Wiener Volksliedwerks). Das Lied ist abgedruckt in: Wiener
Lieder und Tänze, 2. Bd., Wien 1913, S. 44. Stärker fleckig, oben mit Eckausrissen (ohne Textverlust), mehrere Einrisse (darunter ein großer, der sich auf
der rechten Seite der Illustration bis zum unteren Ende der Kerze hinzieht,
d.h. 4,5 cm).
Photographie – Alt-Hof. Photographien-Album. Hof, o. J.
(wohl um 1910). 89 Original-Photographien auf 29 Kartontafelblätter, 15 Original-Photographien auf 7 losen Kartontafelblättern sowie 4 lose beigelegte grösere Original-Photographien. 4° quer, Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem
Einband-Titel. 650,–
Am Rücken einseitig komplett aufgeplatzt, die Kanten gestaucht, insg. etwas
berieben, teils beschabt, insg. recht wohlerhalten. Interessante und recht seltene Photogdokumentation zur Geschichte der Stadt Hof in Oberfranken. Mit
einer beigelegten handschriftlichen Legende, die die Photos auflistet die fest
auf die Kartontafeln montiert wurden. Es handelt sich wohl um 1910 erstelltes
Album, zur Dokumentation der Stadtgeschichte wurden 49 abphotographierte
Ansichten von älteren Zeichnungen und Gemälden die Hof in früheren Zeiten,
also vor Erfindung der Photographie zeigen einmontiert. Die anderen Photos
sind vereinzelt wohl auch erst 1910 von älteren Aufnahmen, die die Stadt
dann zwischen 1860–1910 zeigen, abphotographiert worden. Auf den lose
beigelegten Blättern sind 2 von Zeichnungen und einige andere von älteren
Photographien abphotographiert worden, die beigelegten 3 Photos (davon
2 in Albumin) zeigen sind Photographien der Zeit. Mit vielen interessanten
Aufnahmen, die die Stadtentwicklung von Hof anschaulich wiedergeben! Die
Photos der Zeichnungen mit historischem Wissen eingefügt, diese zeigen oft
später abgebildete Teile der Stadt, die dann Photos der Zeit gegenübergestellt
werden um die Entwicklung des Stadtbildes im Laufe der Jahre und Jahrhunderte wiederzugeben! Darüberhinaus mit Fabrikaufnahmen, einer Aufnahme der Kabel-Legung Berlin – Hof – München – Rom, Aufnahmen aus der
Altstadt, Gaststätten, Bauernhäusern, Schulen (Alte Lateinschule), Kirchen,
die beigelegten Aufnahmen von einem Photographen namens Fritz Eichhorn,
Hof, ein Bild davon von Hand signiert, ein anderes verso mit Photographenstempel (Formate ca. 17 × 22,5 cm), etc. p.p., kurz, ein eindrucksvolles Photodokument über Hof!
Pressendruck – Bard, Andreas: Die Braut von Bagdad. Eine
Oper. Mit Holzschnitten von Gerd Tolzien. Berlin, 1922. 52 S.,
mit einem handkoloriertem Textholzschnitt und 6 signierten
schwarzweißen Holzschnitt-Tafeln. 4°m Orig.-Broschur mit
Orig.-Schutzumschlag (Franzband), dieser mit einem TitelHolzschnitt. 390,–
Von Hand numeriertes Ex. 38 (von 100, die Nummern I-XXX: Vorzugsausgabe mit weiteren kolorierten Textholzschnitten). In der Buchdruckerei der
Landeszeitung zu Neustrelitz gedruckt. Die Übersetzung aus dem englischen
Originaltext vom Verfasser selbst besorgt. – Der empfindliche CellophanpapierSchutzumschlag etwas randrissig, gebräunt. Mit einer privaten mehrzeiligen
Widmung auf dem Vorsatzblatt. Die Seiten schwach gebräunt, seitlich unbeschnitten. Sehr selten! – Gerd Tolzien war Journalist und Publizist, Andreas
Bard wird der Bruder der Mutter von Tolzien, eine geborene Bard gewesen
sein. Mit schön, kontrastreichen expressiven Holzschnitten, diese alle von
Tolzien mit Bleistift signiert.
109
Stand 26
Rotes Antiquariat
und Galerie
Literatur und Kunst der Klassischen Moderne –
Socialistica – Exil-Literatur – Studentenbewegung/APO
Knesebeckstr. 13/14, 10623 Berlin
Tel.: 030 / 37 59 12 51, Fax: 030 / 31 99 85 51
Rungestr. 20, 10179 Berlin
Tel.: 030 / 27 59 35 00, Fax: 030 / 27 59 35 02
E-Mail: [email protected]
www.rotes-antiquariat.de
Arntz, Gerd. – Seghers, Anna: Die Gefährten. Roman.
Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UdSSR,
Moskau – Leningrad. 1933. 256 S. 8°, Orig.-Karton mit illustr.
-Schutzumschlag (Entwurf von Gerd Arntz). 1.500,–
ist kein Schlüsselroman. Stoff und Gestalten sind dichterisch
völlig frei behandelt). Gustav Kiepenheuer, Berlin. 1931.
342 S., 1 Bl. 8°, Orig.-Leinenbd. (Entwurf von Georg Salter). 450,–
Seltene Exilausgabe des erstmals 1932 erschienenen Romans. – Die gegenständlich-konstruktivistische Umschlaggestaltung schuf Gerd Arntz während
seines Aufenthaltes in Moskau, wo er am Isostat-Institut versuchte, der zusammen mit Otto Neurath entwickelten Wiener bildstatistischen Methode in der
Sowjetunion zum Durchbruch zu verhelfen. Während dort v.a. propagandistische Bilderbücher (z.B. über den zweiten Fünfjahresplan) entworfen wurden,
dürfte es sich bei der vorliegenden Publikation um die einzige belletristische
Veröffentlichung handeln, die Arntz mit Isotype-Elementen gestaltete. – „Die
Gefährten: Das sind Arbeiter, Jungarbeiter aus Polen, Ungarn, aus Italien und
Bulgarien, Färber, Holzfäller, Bauern, Industriearbeiter, ein paar Intellektuelle,
zwei chinesische Studenten. Ihre Schicksale laufen nebeneinander her, sie
kennen einander persönlich nicht, nur einige Male berühren und kreuzen sich
die Lebensfäden einzelner von ihnen. Aber sie sind unlöslich miteinander verknüpft, fester als durch private Freundschaften, diese Genossen: ihre Klasse
eint sie, ihre Partei eint sie, die Revolution eint sie, für die sie kämpfen und
leiden, siegen und unterliegen, sterben und weiterleben in denen, die ihre
Losungen weitertragen…“ (Klappentext). – Umschlag fleckig und an den Kanten berieben, kleine Fehlstelle am oberen Kapital, erste Seiten wasserrandig.
– Melzwig 649.4. – Exilarchiv 11235 (nur Kopie). – Schick 259.
Erste Ausgabe. – Sehr selten! – Gedruckt in einer Aufl. von 5tsd. Exemplaren. –
Der Großteil der Auflage dürfte duch die Nationalsozialisten vernichtet worden
sein, nachdem der Verlag zwangsweise schließen musste und bis zu diesem
Zeitpunkt nur wenige Exemplare verkauft werden konnten. – Schönes Exemplar. – Holstein, Salter 201. – W/G. 2.
Fleisser, Marieluise: Mehlreisende Frieda Geier. Roman
vom Rauchen, Sporteln, Lieben und Verkaufen. (Dieses Buch
110
Die Kommunistin. Frauenorgan der Kommunistischen
Partei Deutschlands. [Ab 1921 Organ der Vereinigten Kommunistischen Partei.] (1. Jahrgang 1919 Nr.1–20 / 2. Jahrgang 1920 Nr.1–27 mit Sonderdruck / 3. Jahrgang 1921 Nr.1–
23). [Extra: Die Sozialistin. Zum internationalen Frauentag
1919.] Berlin u. Stuttgart. 1919–1921. Gr.4°, Halbleinenbd.
d. Zeit. 1.200,–
Herausgegeben vom Frauenreichssekretariat der KPD, gegründet und unter
ständiger Mitarbeit von Clara Zetkin. – Die ersten drei Jahrgänge dieser zwischen dem 1. Mai 1919 und dem 22. Februar 1933 erschienenen Zeitschrift.
Dabei eine Ausgabe „Die Sozialistin. Zum internationalen Frauentag vom 6.
April 1919“, mit einem Bildnis von Rosa Luxemburg. – Rücken am unteren
Ende stärker bestoßen, Nr.9/1920, 16/1920 und der Sonderdruck 1920 mit Anstreichungen, sonst guter Zustand. – Eberlein 9885. – Seywald 559.
Moholy, Lucia: Portrait Clara Zetkins. Um 1929. Vintage.
Silbergelantineabzug. 35,0 × 25,7 cm. 2.800,–
Rückseitig mit dem Copyrightstempel Lucia Moholys. – Anfang des Jahres 1929
trennten sich László und Lucia Moholy-Nagy voneinander; die Zusammenarbeit an „Von Material zu Architektur“ war gewissermaßen der Schlussstein
dieser für die Avantgarde ertragreichen Arbeitsgemeinschaft. Lucia ­Moholy
beteiligte sich darauf nicht mehr an den Vorbereitungen der Ausstellung „Film
und Foto“, auf der sie schließlich mit nur drei Arbeiten vertreten war. Über
das Jahr hinweg arbeitete sie an diversen Aufträgen, so beispielsweise an der
Fertigstellung von Gropius’ Buch über die Bauhausbauten Dessau, zu dem sie
mehr als fünfzig Abbildungen lieferte. Eng befreundet war sie in jener Zeit mit
dem kommunistischen Reichstagsabgeordneten Theodor Neubauer, der sich
bereits in seiner Zeit im Thüringer Landtag für die Belange des Bauhauses
stark gemacht hatte. Neubauer war es, der den Kontakt zu Clara Zetkin vermittelte und so eine der umfangreichsten und bekanntesten Potraitserien Lucia
Moholys ermöglichte, welche sie in einem Gartenlokal unter freiem Himmel
anfertigte. (Rolf Sachsse, Lucia Moholy, Düsseldorf 1985, S. 48f.) – Sachsse
schreibt über die Folge: „Die eindrucksvollen Bilder der Serie sind Aufnahmen
des Kopfes, en profil aus gleicher Höhe, en face von leicht erhöhtem Standpunkt; durch den ruhig dunklen Standpunkt und das weiche Tageslicht ohne
Sonne wird der Kopf zur Skulptur. Die weißen Haare und der entschlossene
Gesichtsausdruck Clara Zetkins tun das ihre, um die Abgebildete zu heroisieren.“ (Ebenda) – Ränder mit schwachen Aussilberungen, Ecken mit winzigen,
schwachen Knickspuren. – Sachse 1985, 153. – Sachse 1995, 104.
Schriftstellerin, (Früh-)Sozialistin und Frauenrechtlerin. Tristan wurde am 7.
April 1803 in Paris als Tochter einer Französin und eines peruanischen Adeligen geboren. Sie wuchs in einem als schlossartig beschriebenen Anwesen auf.
Tristan beschäftigte sich u.a. publizistisch mit den „Schattenseiten“ des ökonomischen Aufstiegs und des rasanten Industrialisierungsschubs in England.
In ihrem Werk „Im Dickicht von London oder die Aristokratie und die Proletarier Englands“ (1840) reflektiert sie ihre Erfahrungen im englischen Ballungszentrum und anderen Industriestädten der Insel. Sie problematisiert die (Arbeits-)Situation in den Fabrikanlagen, in den Ghettos sozial Ausgestoßener, in
den Zwangsanstalten für Delinquenten und den Stätten der Prostitution. – In
ihrem hier vorliegenden 1843 erschienenen Hauptwerk, Union Ouvrière (Arbeiterunion), schließt sie an ihre vormaligen Ausführungen an. Sie propagiert
emphatisch den Zusammenschluss aller Arbeiterinnen und Arbeiter und appelliert, gemeinsam für die eigenen Rechte als Unterprivilegierte in den Kampf
zu treten. Besonderes Augenmerk legt sie dabei auf das Recht auf Ausbildung
– auch und ganz besonders jenes der Frauen. Tristan bereiste von Ende 1843
bis tief in das Jahr 1844 hinein ruhelos Frankreich, um in einer Vielzahl von
Vorträgen ihre Thesen publikumswirksam in Szene zu setzen. In diesen äußert
sie ihre Überzeugung, dass sich die arbeitende Bevölkerung organisieren muss,
damit sich deren materielle Lebenswirklichkeit (grundlegend) verbessern
kann. – Aufgrund ihrer publizistischen Einwürfe und umfangreichen Reiseaktivität war sie einem permanenten Repressions- und Überwachungsdruck
ausgesetzt. Die kontinuierlichen Strapazen, die mit ihrem schriftstellerischen
und politischen Engagement verbunden waren, führten zu einer wesentlichen
Verschlechterung ihres Gesundheitszustands. Eine Typhus-Erkrankung forderte ihren Tribut. Tristan verstarb während der Vortragsreise im Alter von
41 Jahren am 14. November 1844 in Bordeaux. – Der Band enthält neben den
Vorworten der ersten und zweiten Auflage die Auseinandersetzungen Tristans
über die Unzulänglichkeiten der Hilfsangebote für die subalternen Klassen
sowie die Wege und Mittel einer stabilen Etablierung als Arbeiterklasse. Des
Weiteren legt sie ein organisatorisches Muster einer Arbeiterunion vor, die als
Instrument dienen soll, sich gegenüber der Bourgeoisie behaupten zu können.
Der Tristan-Band schließt mit der „La Marseillaise de l´union ouvriere“ und
einem Projekt-Entwurf für eine wöchentliche Publikation unter dem Titel „Arbeiterunion“ ab. – Exemplar unbeschnitten, Umschlag mit zwei Eckausrissen,
stellenweise stark gebräunt, am Falz knickspurig. Äußerst rare Schrift!
Seidmann-Freud, Tom [d.i. Martha Gertrud Freud]:
Buch der erfüllten Wünsche. Ein Bilderbuch. Müller & Kiepenheuer, Potsdam. 1929. 24 unpag. S. 4°, illustr. Orig.-Halbleinenbd. 1.000,–
Erste Ausgabe des letzten Kinderbuches der Künstlerin. – Es gilt als das vollendetste Kinderbuch der Nichte von Siegmund Freud mit deutlichem Bezug
zur Psychoanalyse. – Während die vorhergehenden Bücher Seidmann-Freuds
im Stuffer-Verlag erschienen waren, lehnte der Verleger Herbert Stuffer die
Herausgabe des vorliegenden Buches wegen mangelnder Verkaufsaussichten
ab. Tatsächlich blieben die Verkaufszahlen gering, so dass das Buch, heute in
seiner Bedeutung erkannt, gesucht und selten ist. – Einband (finger-)fleckig
und an den Kanten berieben. – Murken 2014, 10.
Tristan, Flora: Union ouvrière. Contenant un chant: la Marseillaise de l´atelier, mise en musique par A. Thys. [Arbeiterunion. Mit einem Lied: die Marseillaise, in Musik umgesetzt
in der Werkstatt von A. Thys.] Chez tous les libraires, Paris
u. Lyon. 1844. XLIII, 136 S. Kl.8°, Orig.-Broschur. 3.200,–
Dritte Auflage. – Die 1803 geborene Flora Tristan (eigentlich: Flora Célestine
Thérèse Henriette Tristan Moscoso) war eine – auch zeitgenössisch – bekannte
111
Stand 27
Antiquariat
Rolf Salchow – Lila von Meer
Hohenzollernring 27
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Telefon/Fax: +49 (0)40 8811488
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alte und schöne Bücher
Winckelmann von Goethe. Leipzig, Königliche Akademie
für Graphische Künste und Buchgewerbe. 1909. Nr. 191 von
200 nummerierten Exemplaren, als Festgabe erschienen zum
500jährigen Bestehen der Universität. Folio, 46 × 34 cm. Mit
2 Originalholzschnitten, 9 ganzseitigen Porträts, 25 farbigen
Initialen, 3 Vignetten. 12 Blatt, 65 Seiten, 5 Blatt. Leitung des
Unternehmens Hugo Steiner-Prag. Teilbeschnittenes Bütten.
Umschlag stockfleckig. In Original-Leinenschachtel, lichtrandig. Beiliegend ein separates Widmungsblatt. 350,–
Kalckheim (Calchum) Wilhelm von. C, Crisp Sal. (Sallust).
Von Catilinischer rottierung und Jugurthischem Krieg verteutscht sambt Etlichen Anmerckungen Und Angehengten
Kriegs Discoursen durch Wilhelm von Calchum…Bremen
im Jahr 1629. Erste Ausgabe. Größe 20 × 17 cm. 7 Blatt, 619
Seiten, 26 Blatt Gestochenes, leicht koloriertes Titelblatt.
Zeitgenössisches Ganzpergament. Am unteren Rand des
Titelblattes handschriftlich in Tinte der Barockdichter Balthasar Kindermann mit Hinweis auf eine andere Übersetzung
von 1662, in der gleichen Schrift am Schluss der Vorrede
die Angabe von Kalckheims Mitgliedschaft in der Fruchtbringenden Gesellschaft (der Feste), die er mit diesem Werk
erwarb. 1.200,–
Übersetzung von zwei von dem römischen Volkstribunen Sallust beschriebenen historischen Ereignissen – den misslungenen Umsturzversuch des Senators Catilina 63 v. Chr. sowie die Unterwerfung des nordafrikanischen Vasallenkönigs Jugurtha von Numidien, 107 v. Chr.. Kalckheim war Offizier, verlor im
Krieg ein Bein und fertigte diese Übersetzung während einer längeren Zeit
der Verwundung an. Die Mitgliedschaft in der Fruchtbringenden Gesellschaft
erwarb er sich mit dieser Übersetzung, in der ausführlich in der Vorrede für
mehr deutsche Sprachkultur eintrat. Innendeckel und Vorsatzblatt mit Vorbesitzerzeichen Stellenweise braun-und feuchtfleckig.
112
Lichtenfels, Eduard Peithner von.(1833–1913) Schlossruine,
Feder und Tusche. 54 × 37 cm. Signiert und datiert „Lichtenfels 1882“. Ortsbezeichnung nicht identifizierbar.. Lichtenfels
war österreichischer Landschaftsmaler (Professor für Landschaftsmalerei an der Wiener Akademie) nach der Pensionierung in Nürnberg und Berlin tätig. 450,–
Bamberger (Fritz), süddeutscher Landschaftsmaler (1814–
1878), zunächst unterwiesen an der Berliner Akademie, in
Kassel Schüler des kurfürstlichen Hofmalers Primavesi, später in München und Frankfurt tätig, künstlerisch angelehnt an
Carl Rottmann, vielgereist im südlichen Europa, vornehmlich
in Spanien, in zahlreichen Museen vertreten, hier mit einer
dramatischen Szene in Mischtechnik, Zusammenprall zweier
Kutschen am Meeresufer. Am linken Bildrand Signiert und
datiert „Bamberger 49“. Größe 52 × 38 cm mit Passepartout.
Etwas stockfleckig. (Th.-B. II, 431/32). 1.400,–
Ludewig, J(ohann) (P(eter von) Vollständige Erläuterung
der Güldenen Bulle, in welcher viele Dinge aus dem alten
Teutschen Staat entdecket, verschiedene wichtige Meynungen mit andern Gründen besetzet, und eine ziemliche Anzahl
von bißhero unbekandten Wahrheiten an das Licht gegeben
werden. 2 Bände. Frankfurt, Fritsch, 1716–19. Mit Frontispiz,
Titel, 921 Seiten, 6 Blatt, Titel, 1540 Seiten, 35 Blatt. Größe
22 × 18 cm. Pergamentbände der Zeit. 750,–
Bedeutendes Kompendium über die alte deutsche Gerichtsbarkeit. Die Bulla
Aurea, 1356 von Kaiser Karl IV erlassen, wurde zum grundlegenden Gesetz des
Heiligen Römischen Reiches. Johann Peter von Ludewig. Professor in Halle,
vertrat in seiner Staatsrechtsrlehre mit unverhohlener Parteilichkeit gegen das
habsburgische Kaisertum die Interessen der reichsständischen Territorialstaaten, insbesondere die Preußens.
Schreiber, Thomas. Thomae Schreibers kurtzer historischer
Bericht von Aufkunft und Anfang der Fürstlichen Braunschweig-Lüneburgischen Bergwerke an und auf dem Hartz
/ deroselben unterschiedlichen Fällen und Auflassung und
letzten Wieder-Aufnahme, zum andermal aufgelegt und
vermehret. In verlegung Bartholdt Fuhrmanns / Buchhändlers in Osteroda und Northausen. Rudolstadt / Gedruckt bei
Christoph Fleirschern / Im Jahre 1678. Größe 23 × 19 cm. 62
Seiten. Unbeschnittenes Exemplar. Eingebunden in Pappeinband der Zeit. Titelblatt fleckig. 800,–
Vulpius, Christian August. Albumblatt mit Gedicht. „Hoch
auf grüner Lebensweide, still das Herz in Träumen schwebt,
geben Wünsche das Geleite, jedem Bild vom Traum belebt,
freundlich zieht der Rosenschleier…etc etc. zur freundlichen
Erinnerung geschrieben von A. Vulpius, Weimar, den 28.
Febr. 1808.“ Größe des Blattes 18 × 10 cm. Der Weimarer
Bibliothekar, bekannt auch durch seine mit Goethe verehelichte Schwester Christiane, erlangte Berühmtheit durch den
Räuberroman Rinaldo Rinaldini. 300,–
113
Aquarell . Arkadische Landschaft. Blick in eine Ebene mit
Burg, Ortschaft und Flusslauf. 42 × 27 cm quer Nicht signiert
und datiert. Rückseitig „Jakel Emil Schindler, Wien 1840“
Darüber ein weiterer Name. 400,–
(Ronus, Susanne) Der Tante Märchenbuch, oder Abendunterhaltungen für die weibliche Jugend. Von Selma. 2 Bände.
Ohne Jahrgang (1833) Winterthur, Verlag der Steinerischen
Buchhandlung. Mit 2 Frontispizkupfern. 404, 359 Seiten.
Größe 16 × 10 cm. Biedermeierbände mit Deckelprägung
und goldgeprägten Rücken . Kapitale bestoßen. Selma ist
identisch mit der Schweizer Schriftstellerin Susanne Ronus.
Dabei handschriftlich die fast vollständige Übertragung des
Märchens Prinzessin Lilia aus dem ersten Band des Märchenbuchs mit einer Reihe ganzseitiger hübscher Aquarelle und
aquarellierter Initialen, Größe 21 × 14 cm. 450,–
Bildersammlung. Sammlung von 55 kleinformatigen
Zeichnungen und Aquarellen vornehmlich des 19. Jahrhunderts, einige auch früher, teilweise signiert, in einem
schlichten Album um 1840. Größe 29 × 25 cm. Die Bilder
teilweise geklebt, teilweise lose inliegend. Dilettantische
wie hochprofessionelle Arbeiten in bunter Folge aneinander
gereiht. 1.100,–
Wenz-Vietor, Else. Nürnberger Puppenstubenspielbuch.
Nürnberger Bilderbücher Nr. 1a. Nürnberger Bilderbücherverlag Gerhard Stalling Oldenburg i O. 1921. Größe ca. 34 × 28
cm. Mit Bildern von Else Wenz-Vietor. Sieben doppelblattgroße Stecktafeln mit ca. 70 Steckfiguren sowie in Papier etlichen Kleiderteilen zur Verwandlung der Figuren. Vergleichsweise grosse Zahl von Steckfiguren in allen Größen. Meist
unbeschädigt. Tafeln gut erhalten. 450,–
114
Pharmacopoea Wirtenbergica in duas partes divisa quarum
prior materiam medicam historico – physico – medici descriptam posterior composita et praeparata modum praeparandi et encheireses exhibit… Stuttgart, Erhard, 1771.Größe
28 × 21 cm. Mit schoener Frontispiztafel. Titelblatt in rot und
schwarz. 11 Blatt, 156, 251 Seiten, 29 Blatt Register, 48 Seiten
(Syllabus medicamentorum compositorum). Beiliegend ein
wohl seltenes Korrekturblatt sowie nicht zugehörig ein Farbkupfer mit Beschreibung der Tollkirsche sowie ein Rezept für
Brandsalbe. Sauberes Exemplar in Halbleder- Band der Zeit.
Berieben. Rücken brüchig. 800,–
Lepsius, Karl Richard. Das allgemeine linguistische Alphabet. Grundsätze der Übertragung fremder Schriftsysteme
und bisher noch ungeschriebener Sprachen in europäischen
Buchstaben.. Berlin , Wilhelm Herz, 1855. 1 Blatt, 64 Seiten.
49 bis 64 in rot und schwarz. 23 × 16 cm. Halbleder mit Rückentitel. Die Deckel mit schönem Buntpapierbezug. Durchgehend leicht stockfleckig. 700,–
Lepsius, Ägyptologe und Sprachforscher, wurde berühmt als Leiter der preussischen Ägyptenexpedition (1842–46). Sein linguistisches Alphabet hatte zum
Ziel, alle Sprachen der Welt, vor allem die afrikanischen ohne eigenes Schriftsystem, mit einer einheitlichen Schrift auszustatten.
Fries, Carl, hessischer Maler. Frankfurt 1876 – Ortenburg
Ansicht von Wirtheim (Main-Kinzig-Kreis).VI.02 Signiert
und datiert. Bleistift und Farbstift, etwas Deckweiß. Größe
46 × 31 cm quer. 450,–
Heyn, Carl, Sächsischer Maler. Leipzig 1834 – Dresden 1906.
Bezeichnet und datiert „Schloss Klenau 69“. Nicht signiert.
Name rückseitig. Schöne Aquarellmalerei von Schloss und
Burg Klenau, eine der ältesten Burgen Böhmens. Carl Heyn
war von 1862 bis 1891 auf Kunstausstellungen in Berlin,
Dresden, Köln und Wien vertreten. 450,–
Ritter, C. und F. A. Oetzel. Hand-Atlas von Afrika in vierzehn Blatt zur Allgemeinen Erdkunde herausgegeben. Berlin,
G. Reimer. 1831. Quer Folio 49 × 42 cm.Mit Lithographiertes
Titelblatt, ein Blatt Vorwort und 14 (5 grenzkolorierte) lithographierte Karten und Plänen., davon 9 Karten und Pläne
zu Ägypten und dem Nil. Titel und Innendeckel mit Stempel. Allein das Vorsatzblatt fleckig. Dieses und Titelblatt mit
Quetschfalten. Schwarzer Original-Pappband mit grünem
Deckeltitel. 900,–
Zitzewitz, Heinrich Eugen von. Einiges aus dem dritten Zettelkasten des Quintus Zebedäus Ägidius Fixlein von Jean Paul.
Folio-Mappenwerk mit sieben illuminieren Lithographien
und in gleicher Größe einem Brief an Jean Paul von Heinrich
Eugen (von Zitzewitz) Eines von 10 Exemplaren. Querum/
Braunschweig, 1969. Alle signiert und datiert. Bildgröße
20 × 30 cm sowie Passepartout. In Original-Halbleinenmappe.
Zitzewitz (1925–1998) war Maler, Graphiker, Bildhauer und
satirischer Autor, ansässig in Braunschweig. 350,–
115
Stand 14
Antiquariat Sander
Dr. Torsten Sander
Wissenschaftliche Literatur aller Fachgebiete und Themen
Seltene und wertvolle Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts
Ausgewählte dekorative Graphik und Künstlergraphik
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Architektur. – Fäsch, Johann Rudolph. Anderer Versuch
Seiner Architect. Wercke bestehend in allerhand GrundHaupt Rissen und Profile unterschiedener Gebäuden. 5 Tle.
in 1 Bd. Nürnberg, Weigel, 1722–1729. Quer-Fol. Mit 5 gestoch. Titeln, 10 gestoch. Bl. Widmungen bzw. Vorreden
und 125 gestoch. Tafeln. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rtit. (etw.
berieben, hintere Einbanddecke mit Resten eines alten Paketzettels). 4.200,–
Einzige Ausgabe dieser Architekturtheorie des sächsischen Baumeisters. Selten
in dieser Vollständigkeit. – Fäschs (1680–1749) „Ruf als Baumeister begründen
nicht die ausgeführten Bauwerke. […] Aber er verschafft sich mit seinen Architekturlehrbüchern einen anerkannten Platz unter den deutschen Architekturtheoretikern des 18. Jahrhunderts. […] Sein wichtigstes Architekturtraktat ist
‚Johann Rudolph Fäsches anderer Versuch seiner Architect. Wercke‘. Es enthält
auch Entwürfe, die entweder auf andere Architekten zurückgehen oder von
diesen übernommen werden. Die wohl irrtümliche Zuschreibung des Holländischen Palais in Altendresden an ihn beruht darauf, daß sein Werk dessen
Grundriß enthält“ (Heckmann, Baumeister des Barock und Rokoko in Sachsen
(Berlin 1996), S. 211f.; ausführlich). – „Der Formensprache nach gehört Fäsch
zur mittleren Generation der sächsischen Barockbaumeister. Seine durchaus
selbständige Kunstauffassung steht neben der des älteren Pöppelmann und
nähert sich in formengeschichtlicher Hinsicht auch den Werken der Barockarchitekten Süddeutschlands, Böhmens und Österreichs“ (NDB). – NDB IV,
741f. Ornamentstichslg. Berlin 1996. – Vgl. Pollen III, 218 (nur Tle. 1–2). Fehlt
bei Jöcher/Adelung II, 1000. – Vorsätze und erstes bzw. letztes Blatt etwas
faltig, hinterer Vorsatz mit Fehlstelle in der rechten unteren Ecke. 2 Bl. mit
herstellungsbedingtem kl. Riss im unteren weißen Rand, 1 Bl. mit kl. Läsur im
Bund. Stellenweise gering fleckig, tls. leicht braunrandig (meist außerhalb der
Darstellung). – Tl. 1 tls. etwas flau, sonst kräftiger Druck auf dickerem Papier.
Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.
Colonna, Vittoria. Rime. Corrette ed illustrate. Colla vita
della medesima scritta da Giambastista Rota. Bergamo, Lancellotti, 1760. Mit wdh. Holzschnitt-Druckermarke. XLVIII,
203 S. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rsch. 240,–
Einzige Ausgabe dieser Edition. – Ebert 4981. Russell 93. – Exlibris einer Adelsbibliothek. Titel verso gestempelt. Stellenweise leicht braunfleckig.
Expressionismus – Crodel, Charles. Beim Tee, Menschen
mit Katze. Radierung und Aquatinta in Grau-Schwarz, mit
eigenhändiger Signatur des Künstlers und Datierung 1921.
Ca. 11,9 × 16,7 cm (Plattengröße), ca. 18,5 × 23,8 cm (Blattgröße). 750,–
Mit eigenhändiger Widmung des Künstlers: „Heini zum 21.12.20.“ – Entstand
„vermutlich anlässlich eines Besuches von Gerhard Marcks bei Crodel in Jena,
wie von den angedeuteten Möbeln abzulesen ist“ (Steckner). Im Tagebuch
Crodels skizziert mit Datum 26.12.1920. – Steckner 99 (mit Datierung 1920,
kennt nur Druck in Braun). – Eigendruck des Künstlers (vgl. Steckner S. XII),
kräftiger Abdruck mit feinem Plattenton. Im breiten Rand leicht braunfleckig.
– „Nach frühem Erfolg in den zwanziger Jahren war Crodel der erste Künstler, den das NS-Regime unterdrückte und dessen Werke vernichtet wurden“
(Steckner S. VII).
116
Glyptik / Daktyliothek. – Stosch, Philipp von. Gemmae
antiquae caelatae, sculptorum nominibus insignitae, Ad ipsas
gemmas, aut earum ectypos delineatae & aeri incisae, per
Bernardum Picart. / Gravées, sur lesquelles les graveurs ont
mis leurs noms. Dessinées & gravées en cuivre sur les originaux ou d’après les empreintes, par Bernard Picart. Amsterdam, Picart, 1724. Fol. Mit 2 gestoch. Titelvignetten, 3 gestoch. Kopfvignetten und 70 gestoch. Tafeln. 3 Bl., XXI, 97 S.
Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rtit., Rverg. und goldgepr. Bordüren
auf den Deckeln (unteres Kapital mit dezenter Signatur, etw.
berieben und bestoßen). 3.000,–
Einzige Ausgabe. – Beschreibung von 70 Gemmen aus europäischen Sammlungen in Latein und Französisch, wobei der französische Titel hier dem lateinischen vorgebunden ist. – „Stosch gilt als der beste Gemmenkenner seiner Zeit“
(NDB XXV, 453). – Titel sowie die Tafeln verso dezent gestempelt. Saubere,
kräftige Abdrucke mit breitem Rand. Nahezu fleckenfreies, dekoratives Exemplar einer Adelsbibliothek, mit deren Exlibris.
– Toelken, Ernst Heinrich. Erklärendes Verzeichniss der
antiken vertieft geschnittenen Steine der Königlich Preussischen Gemmensammlung. Berlin, Druckerei der Königlichen
Akademie der Wissenschaften, 1835. LXVIII, 462 S. Hldr. d.
Zt. mit goldgepr. Rsch. – (Verzeichnis der antiken Denkmäler
im Antiquarium des Königlichen Museums zu Berlin. Abtheilung der Gemmen und antiken Münzen [2]). 520,–
Einzige Ausgabe der ersten wissenschaftlichen Beschreibung der Berliner
Gemmensammlung durch den Direktor des Berliner Antiquariums. – Toelkens
„Hauptverdienst ist die erste Bearbeitung der königlichen Gemmensammlung.
[…] In der Einleitung widerlegte er die damals verbreitete Ansicht, als seien
von der durch Friedrich den Großen angekauften Stosch’schen Gemmensammlung die werthvollsten Stücke abhanden gekommen und ebenso wußte er
gegen die gefährlicheren Angriffe von Seiten des Staatsraths v. Köhler in Petersburg die Echtheit hervorragender Kunstwerke erfolgreich zu vertheidigen,
wobei ihn vom mineralogischen Standpunkte Leop. v. Buch, Weiß und G. Rose
unterstützten“ (ADB XXXVIII, 415). – Systematisch nach Klassen, Abteilungen und Motivgruppen geordnete, an Wickelmanns Beschreibung der Sammlung Philipp von Stosch orientierte, diesbezüglich unter kunsthistorischem
Gesichtspunkt aber neu strukturierte „Katalog-Daktyliothek“ (Kockel/Graepler
2006, S.24; vgl. ebd. S. 34, Anm. 59). Jeweils mit Angabe der Provenienz,
ikonographischer Beschreibung und tls. kunsthistorischer Würdigung der Intaglien. – Toelkens mustergültiges Verzeichnis bildete die Grundlage für die
Anfertigung von Daktyliotheken mit Abdrucken der Berliner Gemmensammlung, etwa für die Universität Göttingen (Unikat) bzw. in Auswahleditionen
für den Schulunterricht (vgl. Kockel/Graepler 2006, Kat. 13 und 14). – Pollen
III, 598. – Kleines Exlibris einer Adelsbibliothek. Das letzte Blatt mit alt hinterlegter Eckläsur (Paginierung gedeckt), tls. etwas braunfleckig.
Mecklenburg-Vorpommern / Haus Schwerin. – Gollmert,
Louis, Wilhelm Graf von Schwerin, Leonhard Graf von
Schwerin (Hg.). Geschichte des Geschlechts von Schwerin.
3 in 2 Bdn. Berlin, Gronau, 1875–1878. Fol. Mit 19 getönten
lithogr. Ansichtentafeln, 14 (10 get.) lithogr. Porträts, 2 mont.
Original-Photographien, 3 get. lithogr. Siegeltafeln, 10 farb.
lithogr. Wappentafeln und 23 doppelblattgr. Stammtafeln.
XVII, 196 S., 2 Bl., 380 S.; 3 Bl., 573 S., 1 Bl., 48 S. OHlwd.
mit Rsch. (etw. angestaubt, wenige Läsuren). 3.400,–
Einzige Ausgabe. Von größter Seltenheit. – I. Allgemeine Geschichte. – II. Biographische Nachrichten. – III. Urkundenbuch [nebst] Nachtrag zur zweiten
Abth. (Pommersche Linien). – Die Tafeln zeigen neben verschiedenen Agnaten
die Stammsitze des Geschlechts (Burgen, Schlösser, Herrenhäuser). – Heeß
15425. – Weitgehend fleckenfreies Exemplar.
Okkultismus. – Semler, Johann Salomo (Hg.). Samlungen von Briefen und Aufsätzen über die Gaßnerischen und
Schröpferischen Geisterbeschwörungen, mit eigenen vielen
Anmerkungen herausgegeben. 2 in 1 Bd. Halle, Hemmerde,
1776. Mit wdh. gestoch. Titelvignette. 14 Bl., 291 S., 18 Bl.,
364 S. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rsch. und Rverg. (etw. berieben). 850,–
Einzige Ausgabe. – Johann Joseph Gaßner, Priester und Exorzist, wurde berühmt „durch die sonderbare Art, wie er Kranke heilen zu können glaubte.
[…] Er vertrat die Auffassung, daß, wo nicht alle, so doch die meisten Krankheiten auf dämonische Kräfte zurückzuführen seien. […] Lehre und Praxis
des Pfarrers erregten so viel Aufsehen, daß in kurzer Zeit eine wahre Flut
von Streitschriften erschien, in denen sich Anhänger und Gegner des Pfarrers
heftig bekämpften. […] Papst Pius VI. verwarf im Breve vom 20.4.1776 Gaßners Lehre als falsch und untersagte die Vornahme der aufsehenerregenden
Krankenbeschwörungen. – Zu Unrecht hat man Gaßner, der zum Teil einen
massiven Aberglauben vertrat, als Schwindler bezeichnet. Der Pfarrer glaubte,
durch seine Verfahren den leidenden Mitmenschen helfen zu können, und tat
dies uneigennützig. Die Erfolge bei seinen Kuren, in der Regel nur von kurzer
Dauer, sind der ungewöhnlich starken suggestiven Kraft zuzuschreiben, die
seine Patienten sehr oft in den hypnotischen Schlaf sinken ließ. Die Unkenntnis solcher Erscheinungen verschaffte ihm den Ruf eines Wundermannes“
(NDB VI, 84f.; ausführlich). – Johann Georg Schrepfer (Schröpfer) wirkte als
Okkultist und Freimaurer in Leipzig. Hier „trat er selbständig im Gegensatze
zu dem damaligen Leipziger Maurerthum auf und warb für seine Richtung
Anhänger, die sich an regelmäßigen Abenden zu magischen Unterhaltungen
in Schrepfer’s Kaffeewirthschaft zusammenfanden. Durch seine Redegewandtheit, sein kühnes, oft anmaßendes Auftreten, das keinen Widerspruch aufkommen ließ, durch ungewöhnliche und desto eindrucksvollere Geisterbeschwörungen […], wußte er sich nicht nur die einmal Geworbenen treu
zu erhalten, sondern vermehrte auch die Zahl seiner Anhänger“ (ADB XXXII,
490; ausführlich). Er „darf den traurigen Ruhm für sich in Anspruch nehmen, der Freimaurerei die weiße und schwarze Magie aufgepfropft zu haben“
(Lennhoff/Posner 1416). Schrepfer war u. a. vorbildhaft für Schillers Romanfragment „Der Geisterseher“. – Bd. II mit Johann Peter Eberhards „Abhandlung
über die so genannte Magie“ (S. 99–203) sowie einem „Auszug des Inhalts von
D. Haubers bibliotheca et acta magica“ (S. 204–281). – Caillet 10120. Cornell
Witchcraft 503. Wolfstieg 18510. – Vorderer Spiegel etw. beschabt, Vorsatz und
Titel alt gestempelt. Titel von Bd. II im rechten Rand bis an Text und Vignette
beschnitten. Stellenweise leicht braunfleckig.
Photographie. – Kölner Dom / Bayernfenster. – Michiels,
Johann Franz. Die neuen Glasgemälde im Dome zu Köln,
Weihegeschenk Seiner Majestät des Königs Ludwig I. von
Bayern. Köln, Eisen, 1854. Fol. Mit 5 Tafeln mit 5 mont. Original-Photographien. 1 Bl. OHlwd. (vordere Einbanddecke
mit kl. Signatur, etw. angestaubt). 1.200,–
Sehr selten. – „Früh sprachen [Michiels] die Verfahren der neuen Lichtbildkunst an, mit denen historische Monumente aufgenommen wurden. […] 1852
übertrug ihm der Kunstverleger F. C. Eisen in Köln den Auftrag, die neuen
Glasgemälde im Kölner Dom („Bayernfenster“) zu photographieren. […] Eisen
kreierte in Deutschland mit Bildmappen dieser Aufnahmen die photographische Version des Typs „Album“ (aufgeklebte Photographien in einer Sammelmappe, textlich kaum begleitet) und führte den Vertrieb großformatiger Lichtbilder ein“ (NDB XVII, 455). – Heidtmann² 13120. – Textblatt und Tafeln verso
dezent gestempelt. Gutes Exemplar einer Adelsbibliothek, mit deren Exlibris.
Russland. – (Reimers, Heinrich Christoph von). St. Petersburg am Ende seines Ersten Jahrhunderts. Mit Rückblicken
auf Entstehung und Wachsthum dieser Residenz unter den
verschiedenen Regierungen während dieses Zeitraums. 2
Bde. St. Petersburg / Penig, Dienemann, 1805. Mit gestoch.
Frontispiz, 2 gestoch. Titeln, 5 (1 kolor.) gestoch. Faltplänen
und 3 Falttabellen. XL, 390 S.; XVIII, 442 S. Pp. d. Zt. mit
goldgepr. Rsch. und bekröntem Wappen (kl. Klebezettel am
unteren Kapital bzw. auf dem Vorderdeckel, geringe Läsuren). 1.500,–
Einzige Ausgabe. – Der prachtvolle Stadtplan von 1805 (ca. 35,5 × 67,5 cm Bildgröße) mit schönem Kolorit. – Holzmann/Bohatta III, 3616. Recke/Napiersky
III, 502. Engelmann II, 759. – Bd. I ohne den Vortitel nach S. XL. Titelrückseiten alt gestempelt. Die Faltpläne tls. im weißen Rand dezent gestempelt,
vereinzelt mit kl. Einrissen im Bund oder in den Bugfalten. Stellenweise etw.
braunfleckig. – Beigebunden: Erklärung des Planes von St. Petersburg nach
den darauf verzeichneten Zahlen und Buchstaben. Weimar 1807. 16 S.
Vogeler, Heinrich:
Ex libris Marie Vogeler (I). Radierung in
Schwarz (1903). In
der Platte monogrammiert und bezeichnet. 9,5 × 13,5 cm
(Bildgröße), 13 × 16,5
cm (Blattgröße). 300,–
Kontrastreicher, sauberer
Druck auf Bütten. – Rief³
96. – Papierbedingt mit
zwei kl. Läsuren im rechten
breiten Rand. Verso mit dezentem alten Schenkungsvermerk in Bleistift und
Resten alter Montierung
der Slg. Dr. Georg Ernst,
Dresden-Weißer Hirsch.
117
Stand 5
Antiquariat
Johann Anton Schantl
Singerstraße 30/IV
1010 Wien, Österreich
Tel.: +43 (0)6763739827
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Literatur 20. Jahrhundert · Illustrierte Bücher · Erotika ·
Kunstwissenschaften
Kalblederband der Stettiner Kunstgewerbeschule. – Inhalt: Karla König. Von den Bergen des Lebens. Leipzig und
Wien, Franz Schneider 1929. 23,8 : 19,5 cm. 84, [4] Seiten. 3.500,–
künstlerischer Leiter der Wiener Werkstätte. – Sehr schönes Exemplar in einem
bemerkenswerten, jedoch unsignierten Einband. – Im passenden Schuber mit
Lederkanten. – Rücken leicht verfärbt. Rodenberg 479. – Sennewald 20,3. –
Fromm I, 1676
Erste Ausgabe. – Exemplar 26 von 50 der Vorzugsausgabe auf Bütten, in
Ganzleder gebunden und im Druckvermerk von der Verfasserin signiert, zusätzlich auch mit eigenhändiger Widmung für „Weihnachten 1930 | Meiner
lieben Tante Anna“. – Karla König (1889–1963) stammte aus einer Stettiner
Journalistenfamilie und veröffentlichte bis Kriegsausbruch einige Bücher mit
eigenen Dichtungen. – Gedruckt bei Bauchwitz, Stettin. – Der Einband wurde
in der Stettiner Kunstgewerbeschule entworfen. Diese wurde seit 1923 (und
bis zu seiner Entlassung 1934) von Gregor Rosenbauer geleitet. Rosenbauer
war 1919–1923 Atelierchef von Peter Behrens und 1922 dessen Assistent in
Wien, 1922/23 mit eigenem Lehrauftrag. Er war maßgeblich verantwortlich für
die Neuorientierung der Stettiner Schule an den Ideen des „Deutschen Werkbundes“. Nach Umzug und Umbenennung in „Werkschule für gestaltende
Arbeit (Kunstgewerbeschule)“ wirkten dort auch verschiedene Bauhäusler,
darunter Kurt Schwerdtfeger, Johannes Itten und Vincent Weber. – Die flächige
Gestaltung in Schwarz, Rot und Gold, die auch die Vorsatzpapiere einschließt,
erinnert an Arbeiten von Anni Wottitz, der berühmten Bauhaus-Schülerin, die
sowohl Itten als auch Rosenberger in Wien kennen gelernt hatte. – Sehr selten
und in einem bemerkenswerten, den Bauhaus-Entwürfen nahestehenden Einband. – An den Kapitalen minimal berieben.
Hugo Peller-Einband – Blauer Maroquinband von Hugo
Peller, Solothurn, mit schwarz- und goldgeprägten Deckeln,
vergoldetem Rückentitel und Kopfgoldschnitt. – Inhalt:
Charles-Ferdinand Ramuz. Vendanges. Bois de Henry Bischoff. Lausanne, Societe Suisse des Bibliophiles 1927. 28,0 :
22,7 cm. 79, [5] Seiten, 3 Holzschnitte. Mit drei blattgroßen
Holzschnitten im Text und einem auf dem eingebundenen
Original-Umschlag. 3.000,–
Hellbrauner Maroquinband mit blindgeprägten Fileten
sowie Rücken- und Deckelverzierung durch farbige Lederintarsien und vergoldete Fileten. – Inhalt: Honoré de Balzac.
Der Succubus. Wien, Prag und Leipzig, Ed. Strache 1920.
23,6 : 17,5 cm. [4], 102, [2] Seiten, 6 Holzschnitte. Mit sechs
Holzschnitten von Julius Zimpel. 2.800,–
Erste Ausgabe dieser Neuübersetzung von Rudolf Brettschneider. – Exemplar
2 von 500 (Gesamtauflage 530). – Julius Zimpel (1896–1925) war der Neffe
von Gustav Klimt und durch ihn geförderter Schüler von Kolo Moser. Ab etwa
1920 erschienen seine handgeschriebenen „Zimpel-Bücher“, 1923 wurde er
118
Außerordentlich schöner Einband von Hugo Peller, der vielen Bibliophilen
durch seine schönen Einbände für die Drucke der Oltner Bücherfreunde bekannt wurde. – Exemplar 21 von 200 der Vorzugsausgabe mit einer eingebundenen Extrasuite der kolorierten Holzschnitte (Gesamtauflage 500). – Im
Druckvermerk von Autor und Künstler signiert. – Rücken leicht verfärbt.
(AKL). – Originalbroschurumschlag eingebunden. – Der Einband orientiert
sich stilistisch an den geome- trischen Verzierungen großer Pariser Vorbilder.
– Tadellos erhalten. – Hinterer Deckel mit winziger Ablösung eines Intarsienstücks. – Sonst tadellos. Tiessen II, 55. – AKL XII, 156
Voltaire. Candide ou l’optimisme. Nouvelle édition avec figures de S. Sauvage. Paris 1928. 28,5 : 23,2 cm. [12], 157, [12]
Seiten. 2 Zeichnungen, 59 Radierungen, 1 Pochoir. Mit 55
pochoirkolorierten Radierungen, davon ein Frontispiz, Umschlag-, Titel- und Textvignetten, und zahlreichen farbigen
Holzschnittinitialen. Dunkelgrüner Originalmaroquinband
mit reicher floraler Vergoldung auf Deckeln und Rücken,
goldgeprägten Steh- und Innenkantenfileten, Seidenvorsätzen und Kopfgoldschnitt (signiert: Creuzevault). 4.500,–
Edgar [Allan] Poe. Histoires extraordinaires. Traduction
et préface de Charles Baudelaire. Illustrations et eaux-fortes originales de Charles Fouqueray. Paris, L’Association et
Cercle Grolier 1934. 32,0 : 24,5 cm. [12], 427, [5] Seiten, 2
leere Blätter, 50 Radierungen mit Zwischenblättern. Mit 50
Aquatintaradierungen. Schwarzer Maroquinband mit vergoldeter Deckelillustration; Rückentitel, Steh- und Kapitalfileten
vergoldet (signiert: Leprêtre). In Halblederchemise mit vergoldetemRückentitelund-schuber. 5.000,–
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Exemplar 1 von 40 der Vorzugsausgabe auf Japan, das vorliegende Exemplar darüber hinaus noch reichlich
„getrüffelt“: Sämtlichen Radierungen ist jeweils ein Abzug des ersten Zustands, meist noch vor den Schraffuren beigebunden. Zusätzlich enthalten
sind zwei Vorzeichnungen, eine Pochoirtafel des Frontispiz’ und fünf nicht im
Buch verwendete, unkolorierte Radierungen. – Sylvain Sauvage (1888–1948)
illustrierte fantasievoll karikaturhaft und in leuchtendem Kolorit die satirische
Novelle. – Der Einband stammt wahr- scheinlich von Louis-Lazare Creuzevault
(1879–1956), dessen Arbeit von der Art Nouveau-Ästhe- tik beeinflusst war,
er verwendete häufig symmetrisches Flechtwerk und Blattornamente im Stil
des 18. Jahrhunderts. – Opulent ausgestattetes, sehr hübsches Gesamtwerk.
– Monod 11380
Exemplar 47 von 125. – Auf starkem Privatdruck von Charles Meunier für
die Mitglieder des „Cer- cle Grolier“. – Auf „Ingres MBM“ von Arches. – Die
großartigen Radierungen von Fouqueray mit großen, in Sepia gedruckten
Remarquen. – Mit einem, am Ende des Bandes eingebundenen Mit- gliederverzeichnis des „Cercle Grolier“. – Charles Meunier (1865–1940) war als Buchbinder wohl ebenso erfolgreich wie umstritten. In seinen späten Lebensjahren
war er vorrangig als Verleger tätig und gehörte zu den Gründungsmitgliedern
des Pariser „Cercle Grolier“. – Der illustrierte Originalumschlag wurde eingebunden. – Auf beiden Deckeln des außergewöhnlichen Einban- des bilden
die vergoldeten Fileten ein Spinnennetz, die den Einband ganz umschließen.
– Rote Wildlederspiegel, schwarze Seiden- und marmorierte Buntpapiervorsätze, mehrfarbig handum- stochenes Kapital, Kopfschnittvergoldung. – Sehr
schönes Exemplar. – Der Einband spiegelt in manchen Details – Spinnennetz,
schwarzes Leder, flammend rote Vorsatzpapiere – die Stimmung der Poe’schen
Erzählungen. – Monod 9167 (abweichende Anzahl der Radierungen). – Zu
Leprêtre und Meunier: Duncan/de Bartha.
Gunter Böhmer – Johann Wolfgang Goethe. Clavigo. Ein
Trauerspiel. Mit Originallithogra- phien von Gunter Böhmer.
[Basel], Schweizer Bibliophilengesellschaft 1949. 27,1 : 19,6
cm. [8], 76, [10] Seiten. Mit zwölf Lithographien im Text,
sechs blattgroß, davon eine farbig und signiert. Weinroter
Maroquinband mit Fileten- und Rückenvergoldung, Kopfgoldschnitt und geometrisch intarsiertem Deckelschmuck
(signiert:ReliureSchumacherBerne).In Halblederchemise und
-schuber. 4.000,–
Exemplar 55 von 766 (Gesamtauflage 800). – Gabe für die Mitglieder der
Schweizerischen Biblio- philen Gesellschaft zu Goethes 200. Geburtstag. –
Druck der Johannespresse auf Zerkall-Bütten. – Der Text nach der SophienAusgabe, gesetzt in der Fournier Antiqua. – „Das qualitativ hoch- stehende
Illustrationswerk machte B. zu einem der bedeutendsten dt. Illustratoren.“
119
Stand 36
Antiquariat
Klaus Schöneborn
Schwerpunkte: Geschichte, Ort- und Landeskunde,
Literatur, Geisteswissenschaften, Reisen u.a.m.
Albinus, Bernhard Siegfried. Explicatio tabularum anatomicarum Bartholomaei Eustachii anatomici summi. Accedit tabularum editio nova. Mit 47 Kupfer (mit jeweils 1 oder
2 zusätzl. gestoch Umrisszeichnungen zur Erläuterung) auf
89 Tafeln . Titelkupfer. Leiden, J. A. Langerak et J. & H. Verbeek 1744. Folio. 2 Bll., 28, 277 (3) S. Halbleder d. Zt. auf
6 Bünden. – Einband berieben, insgesamt gutes, sauberes
Expl. 2.250,–
Arndtstrasse 22 (Postanschrift), 97072 Würzburg
Tel. -49 (0)931 87355
Ladengeschäft: Reibeltgasse 2½ (Hinterhaus)
Di. – Fr. 14.00 – 18.00 Uhr, Sa. 10.00 – 14.00 Uhr
E-Mail: [email protected]
www.antiquariat-schoeneborn.de
Karten, Ansichten
Christian Bernhard Albinus (Frankfurt / Oder 1697 – Leiden 1770) – Serie von
47 (1552) vorbereiteten Kupfertafeln für ein zu Lebzeiten nicht vollendetes
Werk des B. Eustachius (1505–1574). Erst im 18. Jahrhundert wurden diese
anatomischen Tafeln wiederentdeckt und publiziert.
Danckerts, Justus. Accuratissima totius Asiae Tabula recens
emendata. Altkolorierte Kupferstichkarte 49 × 56,5 cm. Amsterdam, Danckerts um 1680. 780,–
Jerusalem. – Prospeckt der heutigen Stadt Jerusalem. Altkolorierter Kupferstich mit Legende von F. Kraus bei G. J.
Borowsky, Wien, ca. 1760. 29,7 × 50,2 cm. 1.250,–
Einige restaurierte Randeinrisse und Fehlstellen. Vgl. Exemplar in der Jewish
National Library, Tel Aviv.l – sehr rar!
(Adelung, J. C.) Unterweisung in den vornehmsten Künsten
und Wissenschaften zum Nutzen der Schulen. Mit 6 gefalt.
altkolor. Karten, 19 Kupfern. 4. verm. u. verbess. Aufl. Eingebunden: Kurze Beschreibung der Künste und Handwerke.
Ein Anhang zum allgem. Lesebuch für den Bürger und Landmann. 3. verbess. Aufl. Erlangen, Bibelanstalt 1793. 8°. X,
526 S. 1 Bl. 156 S. Halbleder d. Zt. – Kanten und Kapitale
beschabt, Deckel berieben, innen sauber und gut. 390,–120
Schubert, G. H. v. / Roth, J. / Fraas, O. Palästina. New
Album of the Holy Land / Neues Album des heiligen Landes
/ Nouvel Album de la Terre Sainte. Mit 50 Ansichten (48 in
Farblthographie, 2 Orig.-Fotos) 1 ausfaltbare Karte von Palästina. Stgt., Steinkopf 1868. 4°. Gold- und blindgepr. Leinen d.
Zt., dreiseit. Goldschnitt. 10 der Tafeln in unterschiedl. Maße
braunfleckig, sonst sehr gut! 480,–
Lissabon (Lisboa) 1844. Gestoch. Stadtplan mit malerischer
Gesamtansicht sowie Teilansicht der Umgebung von Lissabon. 33,5 × 40 cm. (aus Meyer’s Handatlas, Nr. 45) Hildburghausen, Amsterdam u.a. Bibliogr. Institut 1844. 320,–
neuen über die in denenselben vorkommenden Handlungen
beygefügten 55 Kupffer-Figuren (ca. 16 × 20 cm) von Johann
Jacob von Sandrart. Gestoch. Titel, 4 in Kupfer gestoch. Vign.
bzw. Schlussstücke, 3 Holzschnitt-Vignetten. Nürnberg, Seel.
Erben 1698. Folio. (6 Bll.) 132 S. (1 Bl.) 54 Bll. (Tafeln) (1. der
55 Kupfer im Text) Pgmt. d. Zt. 2.800,–
Alles Erschienene! – VD17 23:300987T --- Die prächtigen Kupfer gestoch. von
Christian Engelbrecht (1672–1735) nach Johann Jacob von Sandrart (1655–
1698). – Am unteren Rand oft unterschiedlich grifffleckig, vord. Vorsatz mit
Tuschfederkritzeleien, einzelne Bll. mit Wasserrand.
Pressendrucke
Pietraß, Richard. Grenz – Friedhof. Gedichte. Mit 7 Lithographien v. Liz Mields-Kratochwil. Berlin, 98. Veröffentlichung
der Edition Mariannenpresse 1998. 39 × 39 cm. 36 S. Orig.Bütten-Pappband. 320,–
1 v. 100 num. u. v. Autor und Künstler sign. Exemplaren.
Stephan, Erik. (Hrsg.) Harry Graf Kessler – Cranach Presse
Weimar. Ausstellung vom 19. Juni bis 5. September 1999 im
Museum Schloß Burgk. Burgk / Saale, 1999. 4°. 78 S. Orig.Halbleinen. Die Publikation erschien in einer Gesamtauflage
von 300 Expl.! 240,–
Jünger, Friedrich Georg. Nichts und Etwas. Essays. Farb.
Frontispiz nach Zeichnung von Stephan Klenner-Otto. Bear
Press Wolfram Benda 2008. gr.8°. 38 S. Orig.-Leder mit 4
durchgezog. Bünden. Schuber! – Tadellos! 620,–
Ovidii Nasonis Metamorphosis oder sinn-reicher Gedichte
von Verwandlungen / Erster Theil, enthaltend die sieben
ersten Bücher, gezieret nicht nur allein mit lehr-reichen
über jede Fabel aus dem Französichen in das Teutsche übersetzten herrlichen Anmerckungen, sondern auch mit gantz
„Erstdrucke aus dem Nachlaß (DLA, Marbach) mit frdl. Genehmigung von Dr.
Johannes von Reumont“. -- 16. Sonderdruck der Bear Press Wolfram Benda.
Gedruckt von der Offizin Haag-Drugulin, Leipzig, in der Bembo-Antiqua auf
Zerkall-Bütten in 350 Expl., davon 30 von Hand in Leder (flexibles Pergament)
gebunden. – Vorliegend Nr. 28 dieser Vorzugsausgabe.
Stifter, Adalbert. Nachkommenschaften. Mit 16 Orig.-Radierungen von Karl M. Schultheiß. Hellerau, Avalun-Druck, J.
Hegner 1923. 8°. 140 (3) S. 370,–
23. Avalun-Druck in einmaliger Auflage von 450 Expl.; Vorliegend: 1 v. 250
Expl. der Vorzugsausgabe in Ganzleder, sign. Handeinband v. Enders, Leipzig;
jedes der 10 rad. Vollbilder v. Künstler signiert. Kopfgoldschnitt. --- Rodenberg
S. 335, Nr. 23;
Swift, Jonathan. The works of J. S. D. D. D. S. P. D. in six
Volumes containing: I. The Author’s Miscellanies in Prose;
II. His Poetical writings. III. The Travels of Captain Lemuel
Gulliver. (with 6 plates (5 maps)). IV. His Papers relating
to Ireland, consisting of several Treatises…; V. The Conduct
of the Allies, and the Examiners. VI. The Publick spirit of
the Whigs; and other Pieces of Political Writings, with polite
Conversations, etc. 4 Frontispices and many vignetts. Dublin,
Faulkner 1741–1744. 8°. 6 Bll. 318 S.; 5 Bll., 392 S. ; VIII, II,
1 Bl. 372 S.; VIII, 382 S. 4 Bll.; 2Bll. 386 S. Dekoratives, reich
goldgepr. Leder im Stil d. Zt. 690,–
Eulen-Buchstützen aus Messing (massiv). Gewicht jeweils
2,4 kg. 280,–
121
Stand 43
Antiquariat
Schottenfeld & Partner
Turnergasse 24/10
A-1150 Wien
Tel./Fax: +43 1 5261509
E-Mail: [email protected]
Widmungsexemplare – Morgenstern, Soma. Der Sohn des
verlorenen Sohnes. Roman. Berlin, E. Reiss, 1935 (1.-4. Tsd.),
8°, 337 S., Engl. Brosch.. 180,–
(EA). Lang 27. Mit 5 Holzschnitten in s/w und braunem Vorsatzpapier. Übersetzt und mit einem Vorwort von Andreas Gáspár. Von diesem vom ‚Verlag der
Sturm‘, Berlin in Auftrag gegebenen Titel erschienen insgesamt 550 in Wien
gedruckte Exemplare in verschiedenen Ausführungen. Vermutlich ist dieses
eines von 450 Exemplaren auf Buchdruckpapier, jedoch ohne die Signaturen
vom Autor und Übersetzer. <Dies war die erste eigenständige Publikation
von Kassák (1887–1967), geschrieben in der Zeit, als er als Journalist in Wien
arbeitete (1919–1927).> Sauberes Exemplar.
(EA). Sternfeld/T. 356. Mit einer eigenhändigen Widmung des Autors auf dem
Vorsatz. <Dieser Titel ist der 1. Teil der Trilogie ‚Funken im Abgrund‘, deren
2. und 3. Teil erst 1996 auf deutsch erschienen. Morgenstern (1890–1976)
starb im Exil in New York und schuf sehr eindringliche Dokumente des osteuropäischen Judentums.> Einband etwas rissig und beschabt.
– Wegner, Armin T.. Das Antlitz der Städte. Berlin, Fleischel & Co., 1917, 8°, 104 S., OKart. mit Einbandgestaltung
von Bernhard Klein. 680,–
(EA). WG2/5. Mit einer ganzseitigen Widmung des Autors (Vortitel) an Olga
Misar (1924). <Olga Misar (1876–1950) war eine österreichische Frauenrechtlerin und Pazifistin, die im Londoner Exil verstarb. Wegner (1886–1978) hielt
sich im April 1924 in Wien auf, wo er nach Berlin seinen DIA-Vortrag über den
Völkermord seitens der türkischen Armee an den Armeniern zum zweiten Mal
hielt. Der Autor hatte 1916 als Sanitätsoffizier bei den deutschen Kontingenten
in Ost-Anatolien die Verbrechen an den Armeniern persönlich miterlebt und
das Geschehen teilweise photographisch festgehalten.> Einband etwas angestaubt und der Buchblock gering beschnitten.
– Rilke, Rainer Maria. Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. 2 Bände. Leipzig, Insel, 1910, 12 °, 191, 186 S.,
OLdr. mit farbigem Ldr. – Rückenschild, Kopfgold und Lesebändchen. 1.500,–
(2. Aufl.). <Seltene Vorzugsausgabe auf Büttenpapier (50 Exemplare), Leder
hellbraun.> Einbände etwas berieben, Vorsätze mit Leimschatten.
Architektur & Design – Coop Himmelblau. Architektur ist
jetzt. Projekte, (Un) Bauten (…). Stuttgart, Hatje, 1983, 2°,
231 S., OKart. mit beidseitigem Deckelphoto von Gerald Zugmann. 280,–
Literatur – Hölderlin, Friedrich. Menons Klagen um Diotima (V.-VIIII.). in: Bernhard Vermehren (Hg.). Musen-Almanach. Jena, Akademische Buchhandlung, 1803, 32°, S.
93–100, OKart. mit privatem Rückentitelschild. 2.800,–
(EA). Mit zahlreichen Photos und Skizzen im Text und auf Tafeln. <Gesuchte
erste umfassende Werkschau der Wiener Architekten (Prix/ Swiczinsky) mit
den Projekten zwischen 1968 und 1983. Damals sollten ihre Entwürfe noch
„bluten“ und „brechen“ (!).> Tadelloses, frisches Exemplar.
(EA). Seebaß I.S.23. 2. Teil der Hölderlinschen Elegie, deren 1. Teil (I-V) im
Almanach von 1802 erschienen war. <Vermehren (1777–1803) zählte zu den
Frühromantikern und brachte es durch seinen frühen Tod zu nur 2 Jahrgängen
dieses Almanachs. Dieser 2. Jahrgang enthält auch Erstdrucke von Sophie von
Mereau (Brentano) und Friedrich Schlegel.> Einband etwas berieben und mit
leichten Läsuren am Rücken.
– Frank, Josef. Originale Entwurfskizzen. Wien, Atelier
Frank, ca. 1938 (?) 2°, 7 Entwürfe auf Papier und Pauspapier
gezeichnet. 2.100,–
– Kassák, Lajos. MA-Buch. Gedichte. o. O., o. V., 1923, 8°,
62 S., HLn. mit schwarzem Bezugspapier und goldgeprägtem
Deckeltitel. 2.000,–
(Unikate). Alle Zeichnungen tragen den Projekttitel „Bauernstube“ sowie den
Firmenstempel (+ Namenskürzel); wobei (merkwürdigerweise) in das Objekt
„Etagere“ die Jahreszahl „1938“ eingearbeitet ist. <Der Architekt und Designer Josef Frank (1885–1967) hatte 1925 zusammen mit Oskar Wlach das
Einrichtungshaus „Haus und Garten“ in Wien gegründet. Sein Atelier in der
Kranzgasse kümmerte sich sowohl um die Planung von Häusern als auch
um die Gestaltung von Wohnräumen (Möbel und Stoffe). 1933/34 emigrierte
Frank nach Schweden.> Guter Zustand der Skizzen.
– Mendelsohn, Erich. Der schöpferische Sinn der Krise.
Berlin , B. Cassirer, 1932, 12°, 29 S., Obrosch.. 250,–
(EA). Vortrag, gehalten auf einem Kongreß im Mai 1932 in Zürich.< Wichtiger
theoretischer Entwurf des Architekten (1887–1953) und letzte Publikation in
Deutschland, der 1933 zuerst nach London und dann in die USA emigrierte.>
Einband nur leicht gebräunt.
Film/ Kunst/ Theater – Bálazs, Béla (d.i. Herbert Bauer).
2 Titel: Der sichtbare Mensch/ Der Geist des Films. Halle/
Saale, W. Knapp. 1924/30, 8°, 166, VIII.217 S., OLn. mit farbiger Deckelillustration. 190,–
(2. Aufl./EA). Schweikert 38. 6.3/ 15.2. <Die zwei grundlegenden Schriften
des ungarischen Filmtheoretikers und Schriftstellers (1884–1949).> Einbände
etwas berieben, mit einigen Bleistiftanstrichen im Text.
122
– Fuchs, Hanns. Richard Wagner und Ludwig II.. Wien, H.
Barsdorf., (1902), 12°, VIII.278 S., OLn. 180,–
(EA). Mit verletzter seitlicher Papierschließe: „Hier aufschneiden. Das Öffnen
des Buches verpflichtet zum Kauf !“. <Studie über Richard Wagners Homosexualität. Unter diesem Titel ist sie selten, zumeist erscheint sie in einer Berliner Edition von 1903 mit anderem Titel.> Trotz rostiger Klammerbindung
ein sehr frisches Exemplar.
– Kiesler, Friedrich. 2 Titel: Bogner, D.: (Hg.) Friedrich Kiesler./ Lesák, B. Die Kulisse explodiert. Wien, Löcker, 1988, 4°,
348, 224 S., OPbde. mit Deckelillustrationen. 850,–
(EA). Mit zahlreichen (teils farbigen) Photos und Abbildungen im Text und
auf Tafeln. <Wichtige Publikationen zur Grundlagenforschung über den Architekten, Designer und Raumbühnenschöpfer Fr. Kiesler (1890–1965).> Sehr
frische Exemplare.
– Mode/ Poiret – Deslandres, Yvonne. Poiret. New York,
Rizzoli, 1987, 2°, 330 S., OLn. mit farbig illustriertem Umschlag. 250,–
(EA). Mit 380 Photos und Illustrationen im Text und auf Tafeln, davon 180
in Farbe. <Paul Poiret (1879–1944) – Designer und Modeschöpfer – wird
von vielen als der Erfinder eines besonderen Frauentyps des 20. Jahrhunderts
betrachtet.> Tadelloses Exemplar.
Naturwissenschaft – Lucae, Joh. Christ. Gustav. Zur Morphologie der Rassen-Schädel. 2 Abtheilungen. Frankfurt,
Brönner, 1861/64, 4°, 56 (12), 49 (12) SS., Hldr. d. Zt. mit
vergoldetem Rückentitel. 350,–
(EA). Mit je 12 lithographischen Tafeln in beiden Teilen. <Der Arzt und Anatom Joh. Chr. Lucae (1814–1885) war ein wichtiger Vertreter der vergleichenden Anthropologie und Direktor der Anatomie bei der Frankfurter „Senckenberg Gesellschaft.“ Er publizierte dort zahlreiche Schriften. > Mit Fehlstelle
am Rücken, Textseiten durchgehend etwas stockfleckig.
– Anonym (d.i. Maximilian von Habsburg). Gedichte.
Zweiter Band. Wien, Hof- u. Staatsdruckerei, 1859, 8°, 150
S., Priv. HLdr. auf 4 falschen Bünden mit vergoldetem Rückentitel. 130,–
(EA). Bd. 2 (von 4) ap.. Druck auf festerem Papier, dem Bruder Carl gewidmet.
<Dieser Edition als Privatdruck folgte 1867 eine öffentliche Ausgabe bei Duncker & Humblot in 7 Bänden unter dem Titel „Aus meinem Leben“, Reiseskizzen, Aphorismen und Gedichte. Unsere beiden Exemplare tragen jeweils
auf dem Titel eine Ananas-Vignette, das Symbol Maximilians v. Habsburg.>
Einband berieben, Gelenke verstärkt, Papier teils etwas braunfleckig.
– Benque, Franz. Miramar. Trieste, Sebastianutti-Benque,
ca. 1878, quer-8°, 28 Bl., OLn. mit goldgeprägtem Deckeltitel
und Bordüren. 1.550,–
(EA). Mit 28 O-Photos vom Schloß „Miramar“ bei Triest von Franz Benque.
<Der Photograph aus Ludwigsburg, Benque (1841–1921), hatte 1864 sein
erstes Foto-Atelier in Triest eröffnet, das er zusammen mit dem Uhrmacher
Sebastianutti betrieb. 1878 eröffnete er sein eigenes Foto-Studio. Maximilian
hatte nach seinem Rücktritt als Generalgouverneur der Lombardei „Miramar“
1859 zu seinem Wohnsitz erklärt, wo er im Oktober 1863 die mexikanische
Delegation zur Annahme der Kaiserkrone empfing.>Frisches Exemplar leicht
gewölbt.
Reise/ Archäologie – Séréna, Carla. Mon Voyage. Souvenirs personnels. De la Baltique a la Mer Caspienne. Paris, M.
Dreyfous Ed., ca. 1881, 12°, 358 S., HLdr. d. Zt. auf 5 falschen
Bünden, mit zweifarbigem Rückenschild, Vollgoldschnitt und
marmoriertem Vorsatzpapier. 220,–
(EA). Mit 1 Frontispiz und 1 Brieffaksimile von V. Hugo. <Die Reise zum
Kaspischen Meer und in das Gebiet des Kaukasus dauerte von 1874 bis 1878.
Diesem 1. Teil der Reiseerinnerungen folgte noch ein zweiter Teil unter dem
Titel: „Une Européenne en Perse“. Über die Autorin sind keine genaueren
Daten bekannt.> Frisches Exemplar, kleiner Stempel auf dem Titel.
– Virchow, Rud. (Hg.). Friedrich Bayern’s Untersuchungen
über die ältesten Gräber- und Schatzfunde in Kaukasien, (…).
Berlin, A. Asher & Co., 1885, 4°, VIII.60 S., OKart.. 330,–
(EA). Mit 16 Tafeln (Farblithos) und 17 Holzschnitten im Text. <Der bedeutende Arzt und Pathologe Virchow (1821–1902) beschäftigte sich nebenbei mit
ethnologischen und archäologischen Studien. U.a. unterstützte er Heinrich
Schliemann und insbesondere Friedrich Bayern (1817–1886). Letzterer, gebürtig aus Kronstadt/ Siebenbürgen, betätigte sich ab 1845 als Naturwissenschaftler und begründete die bedeutende naturwissenschaftliche Sammlung
für das kaukasische Museum in Tiflis. Über seine umfangreiche archäologische
Arbeit im Kaukasus wurde nur wenig publiziert.> Am Rücken beschädigt, mit
losen Lagen, Einband angestaubt.
– Warsberg, Alexander v.. Eine Wallfahrt nach Dodona. Graz,
Leuschner & Lubensky., 1893, 8°, VII.149 S., OKart. 240,–
Geschichte/ Haus Habsburg – Anonym (d.i. Maximilian
von Habsburg). Reise-Skizzen. Spanien. Wien, Hof—u.
Staatsdruckerei, 1855, 8°, 368 S., OKart. (Interimsbindung). 250,–
(EA). Holzmann/B. V 7582. Unaufgeschnittenes Exemplar, enthält die Beiträge
„Andalusien und Granada“ (1851) , „Die Balearen“ (1852) und „Valencia und
Murcia“ (1852). <Sog. Manuskriptdruck der Werke Maximilians v. Mexiko
(1832–1867), die nur privat in Umlauf kamen. Vor seiner Krönung (1864)
machte er zahlreiche Reisen, u.a. auf der Fregatte „Elisabeth“, die er in seinen
Reiseskizzen festhielt.> Einband beschädigt und wasserfleckig, Name auf
Vorderdeckel und Vortitel (Kopierstift).
(EA). Aus dem Nachlass herausgegeben von Johannes Frischauf, mit zwei
Karten im Anhang. <Diese postum herausgegebene Studie von A. v. Warsberg (1836–1889), der zeitweilig im diplomatischen Dienst Österreich-Ungarns
stand und mit Prokesch-Osten eng befreundet war, beschäftigt sich mit dem
Orakel von Dodona und der Landschaft des südlichen Epirus.> Einband leicht
angestaubt.
– Warsberg, Alexander v.. Ithaka. Wien, Carl Gerold’s Sohn,
1887, 4 °, V.144 S., OLn. mit farbig geprägter Deckelillustration und Leinenbändchen im Pappschuber. 350,–
(EA). Mit 5 Aquarellfarbendrucken, 40 Phototypien und 1 Karte. Nach den Originalen von Ludwig Hans Fischer. <Die Beschreibung der Insel Ithaka geht auf
eine Griechenlandreise Warsbergs zurück, die er im April 1870 von Corfu aus
startete. Die Aquarelle hatte der Orientmaler Fischer (1848–1915) zu einem
späteren Zeitpunkt für eine Ithaka-Mappe angefertigt.> Frisches Exemplar.
123
Stand 10
Antiquariat
Udo Schwörer
An- und Verkauf – alte Bücher
Öffnungszeiten nach Vereinbarung
Baedeker, Karl. Madeira, Azoren, Kanarische Inseln. Leipzig. Karl Baedeker. 1934. KL. 8°. Mit 17 Karten und 6 Plänen.
112 S. Illustrierter Orig.-Broschur. 380,–
Sehr gutes Exemplar. 1. und einzige Ausgabe unter diesem Titel.
Baedeker, Karl. Weimar und Jena. Leipzig. Karl Baedeker.
1932. KL. 8°. Mit 2 Karten, 2 Plänen und 1 Grundriss. 41 S.
Orig.-Broschur. 780,–
Gutes Exemplar.
Baedeker, Karl. Indien. Leipzig. Karl Baedeker. 1914. KL. 8°.
Mit 22 Karten, 32 Plänen und 8 Grundrissen. 358 S. Orig.Leinen. 600,–
Gutes Exemplar. Druckjahr 1926. Handschriftlicher Eintrag auf dem letzten
Registerblatt.
Bargheer,Eduard. Ischia. Stuttgart, Valentien. 1965. Gr.-Folio.
Folge von 10 signierten Orig.-Farblithographien, 2 Doppelbögen mit Titel, Einführung des Künstlers, Tafelverzeichnis und
Druckvermerk in Orig.-Leinenmappe. 1.700,–
Rosenbach 189–198. Eines von 120 nummerierten Exemplaren. Sämtliche
Blätter vom Künstler nummeriert und signiert, gedruckt auf weißem Karton
und jeweils unter chamoisfarbenem Passepartout montiert.
Benn, Gottfried. Gehirne. Leipzig. Kurt Wolff. 1916. 21,5 ×
13 cm. 52 S., 2 nn. Bl. Schwarze Orig.-Broschur mit rotem
Deckelschild. 350,–
Raabe 24,4. Erste Ausgabe. Nahezu neuwertiges Exemplar.
Chagall, Marc. Mourlot, Ferdinand. Lithograph I-IV. Monte
Carlo, Andre Sauret (1960–86). Mit 28 (21 farbigen; inklusive 4 Umschläge) Orig.-Lithographien von Marc Chagall.
32,5 × 25 cm. Orig.-Leinenbände mit farbig illustrierten Orig.Umschlägen und Orig.-Folienumschlägen. 2.400,–
Die ersten 4 von 6 Bänden des maßgebenden Werkzeichnisses in tadelloser
Erhaltung. Deutsche Ausgabe.
Cranach-Presse. Maillol, Aristide. Vergiliud, Maro, P. Les
églogues. Weimar. Cranach-Presse. 1926. 4°. Mit 43 Holzschnitten von Maillol und Initialen von Eric Gill. 110 S. 3Bll.
Lose Bogen mit Orig.-Umschlag in Orig.-HalbpergamentMappe. 2.900,–
Müller-Krumbach 41. Eines von 250 Exemplaren der französischen Ausgabe.
Die Illustrationen Maillos sind seine ersten Buchholzschnitte. Die Satzanordnung besorgte Harry Graf Kessler. Mappe etwas bestossen und angestaubt.
Fekete, Esteban. Paschke, Ursula. Ammern oder ein Doktor
kommt. Mülheim. Edition Anonyma. 1987. Quer-Klein-Folio.
124
Wolfsbergallee 36
75177 Pforzheim
Telefon: +49 (0)7231 2812791
Mobil: +49 (0)171 7594541
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Mit 7 Orig.-Holzschnitten und 8 Orig.-Farbholzschnitten. 1
Bl., 12 S. in illustrierter Orig.-Mappe. 600,–
Paschke 493–508. Eines von 50 Exemplaren. Alle Holzschnitte von Fekete signiert und nummeriert. Sehr gutes Exemplar.
Fekete, Esteban. Glückliche Jahre. Rottendorf. Galerie am
Grasholz. 1973. 37 × 40 cm. 6 signierte und nummerierte
Orig. – Farbholzschnitte. Vorwort von Hans Küfner . In Orig.Mappe. 450,–
Paschke 338–343a. Eines von 100 nummerirten Exemplaren. Sehr gutes Exemplar.
Fekete, Esteban. Faulendes Haus. Mühleim. Edition Anonyma. 1986. 43 × 37,5 cm. 7 Orig.-Farbholzschnitte und 7
Orig.-Kaltnadelradierungen. Vorwort von Eseban Fekete und
ein Nachwort von Ursula Paschke. 850,–
Paschke 472–486. Eines von 30 nummerierten Exemplaren. Alle Grafiken von
Fekete nummeriert und signiert. Sehr gutes Exemplar.
Grieshaber, HAP. Orff, Carl. Carmina Burana. Stuttgart.
Manus-Presse. 1965. Folio. Mappe mit 13 Blatt Orig.-Farbholzschnitten von HAP Grieshaber, faksimilierten Noten und
Schrift von Carl Orff sowie einem Gedicht von Jaques Prevert. Lose Doppelbogen, teils beidseitig bedruckt in Orig. –
Sackleinenkassette. 4.200,–
Fürst 65/41–65/54. 1 von 200 nummerierten Exemplaren. Im Impressum von
Grieshaber und Orff signiert.
Grieshaber, HAP. 50. 26. Oktober 1971. 12 signierte Holzschnitte auf farbigen Chromolux-Kartons. Für Prof. Dr. Rudolf Seitz, Karlsruhe. 14,8 × 10,4 cm. 480,–
Fürst 71/80–71/91. 1 von 100 Exemplaren. Selten.
Fekete, Esteban. Paschke, Ursula. For sale oder die Reise
nach Bundoran. Darmstadt. Technische Hochschule. 1984.
33 × 31 cm. Mit 8 Orig.-Farbholzschnitten ( inklusive Vorsätzen ) . 30 Bl. Illustrierter Orig.-Leinen. 450,–
Paschke 448–455, 457. Eines von 100 im Impressum von Fekete signierten
Exemplaren. Beiligend 1 signierter und nummerierter Orig. – Farbholzschnitt.
Fekete, Esteban. Der goldene Hahn. Darmstadt. Kunstkreis
der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft. 1961. 42 × 57 cm.
Mit 9 Orig.-Farbholzschnitten + 9 Orig.-Linolschnitten. Vorwort von Esteban Fekete. Gedicht von Alexander Puschkin.
Lose in Orig.-Mappe. 1.200–
Paschke 49–67. Eines von 40 Exemplaren. Alle Grafken von Fekete nummeriert
+ signiert. Sehr gutes Exemplar.
Grieshaber, HAP, Osterritt. Köln. Galerie Der Spiegel. 1964.
32 × 27 cm. Mit 37 Orig.-Holzschnitten, davon 15 ein- und
22 mehrfarbig ( einer davon als Umschlag ) von HAP Grieshaber mit Text von Riccarda Gregor-Grieshaber auf gefalteten
Bögen lose in gelber Kassette. 1.450,–
Fürst 64/52–64/90. 1 von 500 nummerierten Exemplaren. Im Impressum von
Grieshaber signiert. Kassette etwas beschädigt.
Grieshaber, HAP. Zum 24.10.77 für W. Sandberg. Stuttgart.
Hatje. 1977. Gr. 2°. Mit 8 signierten und nummerierten zweifarbig in rot und blau gedruckten Orig.-Korkschnitten. In
Orig.-Mappe. 1.150,–
Grieshaber, HAP. Die Marienkirche in Reutlingen. Teil II
( von II ) Reutlingen. E.Sauter. 1935. 24,5 × 15,5 cm. Mit 2
Orig.-Holzschnitten, 1 Orig.-Metallschnitt und 8 ganzseitigen
Holzschnitt-Illustrationen von HAP Grieshaber. Orig.-Pappband mit Deckelvignette von HAP Grieshaber. 750,–
Fürst 34/16, 34/ 20, 35. Grieshabers zweite Buchpublikation. Mit handschriftlichem Besitzvermerk der Stuttgarter Künstlerin Maria Schwab Hasse auf dem
Innendeckel. Einband etwas lichtschattig. Vorsätze mit Knickspur. 1 von 100
nummerierten Exemplaren. Selten.
Grieshaber, HAP. Arche I und Arche II. München. Bruckmann. 1975/ 1976. 38cm x 49 cm. Mit 10 signierten und
nummerierten Orig.-Holzschnitten. Dabei das jeweils dazugehörende Buch in Orig. – Leinenkassetten. 1.300,–
Fürst 75/30–75/35. 76/34–76/37. Gute Exemplare.
Fürst 77/37–77/45. 1 von 100 nummerierten Exemplaren. Schönes Exemplar.
Grieshaber, HAP. Sieben Engel. Stuttgart. Manus Presse.
1962. Gr. 4°.Mit 8 mehrfarbigen Orig.-Holzschnitten von HAP
Grieshaber. Orig.-Halbpergament im Schuber. 420,–
Fürst 62/25–62/33. 1 von 300 nummerierten Exemplaren. Im Impressum von
Grieshaber signiert.
Grieshaber, HAP. Hellas I und Hellas II. München. Bruckmann. 1979/1980. 42,5 × 55,5 cm. Mit 9 signierten und nummerierten Orig.-Holzschnitten und einem signierten farbigen
Portraitfoto von Grieshaber. Dabei das jeweils dazugehörnde
Buch in Orig.-Leinenkassetten. 980,–
Fürst 79/16–79/ 21. 80/4–80/6. Gute Exemplare.
125
Harrison, George. Songs. 2 Bände. Guildford. Genesis Publications. 1987. 24,5 × 17 cm. Orig. – Halbmaroquin mit
goldgeprägtem Rückentitel und blindgeprägter Gitarre sowie
Klaviatur auf den mit Leinen bezogenen Deckeln sowie dreiseitigem Goldschnitt in 2 Orig.-Leinenschubern mit je 1 CD
in einem Extra-Schubfach. 2.800,–
Eines von 1500 nummerierten und von George Harrison im Druckvermerk
signierten Exemplaren. Prächtig gestaltete, reich illustrierte Publikation. Sehr
gute Exemplare.
Insel-Bücherei Nr. 8 Hofmannstahl, Hugo von. Der Tod des
Tizian. Leipzig. Insel-Verlag. 1926. Kl.8°. 39 S. Blaues Orig.
– Leder mit Signet. 330,–
61.-68.T.. Vor -und Nachsätze Jenne 68. Schönes Exemplar.
Insel-Bücherei Nr. 11,1B. Jacobsen, Jens Peter. Mogens.
Leipzig. Insel-Verlag. 1917. Kl.8°. 61 S. Braunes Orig.-Leder
mit Signet. 380,–
51. – 60.T. Vor- und Nachsätze Jenne 24. Private Widmung auf Vorsatz. Neueres Exlibris auf Innendeckel. Ansonsten sehr gutes Exemplar.
Insel-Bücherei Nr. 53,1B. Wilde, Oscar. Lehren und Sprüche. Leipzig. Insel-Verlag. 1926. Kl.8°. 48 S. Schwarzes Orig.Leder mit Signet. 480,–
66. – 75. T. Vor- und Nachsätze Jenne MaLS5. Sehr gutes Exemplar.
Insel-Bücherei Nr. 70. Die schönsten Legenden des heiligen
Franz. Leipzig. Insel-Verlag. 1913. Kl. 8°. 73 S. Braunes Orig.Leder mit Signet. 580,–
1.-15. T. Vor -und Nachsätze Jenne 36.3. Einband etwas berieben.
Insel-Bücherei Nr. 122 Zweig, Stefan. Brennendes Geheimnis. Leipzig. Insel-Verlag. 1927. Kl.8°. 77 S. Rotes Orig.-Leder
mit Signet im Schuber. 320,–
66.-75.T. Vor- und Nachsätze Jenne 73. Sehr gutes Exemplar.
Insel-Bücherei Nr. 149 Dostojewski, F.M. Der Großinquisitor. Leipzig. Insel-Verlag. 1926. Kl.8°. 37 S. Schwarzes Orig.Leder mit Signet. 280,–
66.-75..T.. Vor- und Nachsätze Jenne MaLS5. Sehr gutes Exemplar.
Insel-Bücherei Nr. 22 Huch. Liebesgedichte. Leipzig. InselVerlag. 1914. Kl. 8°. 62 S. Dunkelblaues Orig.-Leder mit Signet. 350,–
Insel-Bücherei Nr. 165 Zweig, Stefan. Sternstunden der
Menschheit. Leipzig. Insel-Verlag. 1929. Kl.8°. 78 S. Blaues
feingenarbtes Orig.-Leder mit Signet. 220,–
21.-30.T. Vor -und Nachsätze Jenne 19. Exlibris auf Innendeckel. Gutes Exemplar.
161.-200 T. Vor- und Nachsätze Jenne 69b. Private Widmung auf Titelblatt.
Gutes Exemplar.
Insel-Bücherei Nr. 28 Hofmannstahl, Hugo von. Der Tor
und der Tod. Leipzig. Insel-Verlag. 1925. 31 S. Schwarzes
Orig.-Leder mit Signet. 220,–
Insel-Bücherei Nr. 195 Stieler, Karl. Ein Winteridyll. Leipzig. Insel-Verlag. 1925. Kl. 8°. 32 S. Braunes Orig.-Leder mit
Signet. 280,–
107. – 127..T.. Vor- und Nachsätze Jenne MLS 2. Sehr gutes Exemplar.
81. – 90.T. Vor- und Nachsätze Jenne 24. Sehr gutes Exemplar.
Insel-Bücherei Nr. 50,1B. Hölderlin, Friedrich. Gedichte.
Leipzig. Insel-Verlag. 1925. Kl-8°. 79. S. Rores Orig.-Leder mit
Signet. 450,–
Insel-Bücherei Nr. 349 Zweig, Stefan. Die Augen des ewigen Bruder. Leipzig. Insel-Verlag. 1924. Kl. 8°. 63 S. Braunes
Orig.-Leder mit Signet. 220,–
46.-55.T.. Vor- und Nachsätze Jenne 73. Gutes Exemplar.
21.-30.T. Vor- und Nachsätze Jenne 24. Sehr gutes Exemplar.
126
Insel-Bücherei Nr. 611 Japanische Farbholzschnitte. Wiesbaden. Insel-Verlag. 1958. Kl.8°. Rotes Orig.-Leder. 300,–
Eines von 420 nummerierten Exemplaren mit dem Zudruck für die Gildeversicherung, Düsseldorf.
Insel-Bücherei Nr. 777 Deutsche Künstler des 20.Jahr­
hundert. Frankfurt. Insel-Verlag. 1963. Kl.8°. 46 S. Grünes
Orig.-Leder. 300,–
Zur Erinnerung an den Bahnhof Stuttgart (Hauptbahnhof)
1934/1942. 41 Orig.-Fotos montiert auf 37 Kartons in beschrifteter Orig.-Leinen-Mappe. 1.200,–
Die Mappe 23 cm + 32 cm. Die Fotos im Format 17 × 23 cm bis 11,5 × 9 cm.
Selten.
Eines von 420 nummerierten Exemplaren mit dem Zudruck für die Gildeversicherung, Düsseldorf.
Insel-Bücherei Nr. 860 Koptische Stoffe. Leipzig. Insel-Verlag. 1967. Kl. 8°. 58 S. Weinroter Orig.-Halbpergament im
Schuber. 450,–
Vorzugsausgabe für Freunde des Insel-Verlages. Exlibris auf Innendeckel.
Gutes Exemplar.
Kafka, Franz. Das Urteil. Leipzig. Kurt Wolff. 1916. 8°. 28.S.
Orig.-Pappband. 1.100,–
Dietz 31. Erste Auflage. Der jüngste Tag Band 34. Hier im seltenen Orig.-Pappband. Nahezu neuwertiges Exemplar.
Kafka, Franz. Betrachtung. Zweite Ausgabe. Leipzig. Kurt
Wolff. ( 1915 ). Gr..-8°. 99 S. Orig.-Pappband. 2.300,–
Dietz 17. Titelauflage der ersten Auflage. Sehr gut erhaltenes Exemplar.
Kafka, Franz. Die Verwandlung. In: Die weißen Blätter
2. Jahrgang, Heft 10. Leipzig. Verlag der weissen Bücher.
1915. Gr.8°. S. 1177–1230. OBr. 830,–
Dietz 25. Erstdruck. Einband mit leichten Gebrauchsspuren
Schmidt, I.J. Grammatik der mongolischen Sprache. St.
Petersburg. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der
Wissenschaften. 1831. 20 × 26 cm. 179 S. mit einer Tafel in
Steindruck. Pappband der Zeit. 650,–
Selten angebotene Originalausgabe. Einband berieben. Rücken mit Läsuren.
Die Strohgäuwasser-Versorgung 1907–1932. Fotoalbum mit
39 montierten Orig.-Fotos. 480,–
Die Fotos im Format 18 × 13 cm. Neben technischen Motiven auch Ansichten
von Heimerdingen, Schöckingen, Hemmingen, Hochdorf, Hardthof, Münchingen, Korntal, Weil im Dorf, Tiefbrunnen u.a.
127
Stand 34
Antiquariat Michael Solder
Ladengeschäft
Geisteswissenschaften – Kunst – Bibliophilie –
seltene Bücher des 16.–20. Jahrhunderts
Livius, Titus. Titi Liuij deß aller Redsprechsten vnd Hochberümpsten Geschichtschreibers, Römische Historien: jetzundt mit gantzem fleiß besichtigt, gebessert unnd gemehret
[der Vierte Teil mit der fünften Dekade mit eigenem Titel]:
Das vierdt theyl der Römischen historien/ aus fünff büchern
Titi liuij im latein newlich erfunden/ und verteutschet/ zwey
durch Nicolau Carbachium/ die anderen drey durch Jacobum
Micylum. Welche allen Rittermessigen/ Gewaltigen/ Regiereren der Landt und Steet, so sich inn Tugent, Mannheydt/
oder Ritterlichkeit thatten understehen zu üben/ mit allerley
zu lesen lüstig/ sondern jnen auch eynen jeden menschen
gemeynes stands/ … nützlich unnd zu wissen noth seindt.
Die fünf „Dekaden“ in zwei Teilen in einem Band [alles].
Gedruckt in der Churfürstlichen Stadt Mainz durch Juonem
128
Frauenstraße 49/50
48143 Münster
Tel.: +49 (0)251 45339
Fax: +49 (0)251 45372
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Schöffler, 1551. Titelblatt rot-schwarz gedruckt mit einem
Holzschnitt [12] XCIV Bl., [1] Bl., Bl. XCV – CCCCL, XCIII
[1] Bl. Folio. Blindgeprägter Schweinslederband über Holzdeckeln. 3.500,–
VD 16, L 21111; Goed 2, 320, 8.; Thormälen, Die Holzschnittmeister der Mainzer Livius-Illustr. (in Gutenberg-Jahrbuch 1934, 137 ff.). Siebente, deutsche,
von Carbach besorgte Ausgabe mit den beiden in Mainz entdeckten Büchern
der 4. Dekade (erstmals 1523) und den in Lorsch gefundenen Büchern der 5.
Dekade (erstmals 1533), alle in der Übersetzung von Carbach und Mylius.
Unter den zahlreichen, teilweise aus mehreren Stöcken zusammengesetzten
Holzschnitten „werden Stöcke aus einem Zeitraum von fast 20 Jahren verwendet“ (Thormälen), darunter Arbeiten von C. Faber von Creuznach, der
etliche Rheinlandschaften (Burgen und Orte) darstellte, daneben aber auch
Zeitgenossen im Gewande römischer Krieger und Senatoren verewigte. Das
Titelblatt mit alt hinterlegtem Ausriß außerhalb des Textes. Insgesamt etwas
gebräunt und mit kleinem Wurmgang. Einband ohne Schließen und an den
Kanten etwas berieben.
Gregor I. Papst (der Große) und Nicloas Hugues Menard.
Divi Gregorii Papae Huis Nominis Primi, cognomento Magni
LIBER SACRAMENTORUM nunc correctios et locupletior
editus. Ex missali MS. Sancti Eligii Bibliotheca Corbeiensis,
notisque & observationibus illustratur opera & studio Fr. Hugonis Menardi, monachi Congregationis S. Benedicti, alias
Cluniacensis S. Mauri. Angebunden Dr. Hugonis Menardi
Monachi Congregationis S. Benidicti in Gallia alias Cluniacensis, et sancti Mauri. NOTAE OBSERVATIONES IN LIBRUM
SCRAMENTORUM S. GREGORII MAGNI PAPAE I. Zwei Bände
in einem Band. Paris, Moreau, 1642/1641. [11 Bll.] [gestochenes Portrait], 288 S.;[3 Bll.] [1 Bl. Titelblatt mit gestochener
Vignette], 419 S. [13 Bll. Index]. 4°. Ganzpergament der Zeit
mit goldgeprägtem Titelrückenschild. 1.200,–
Graesse III, 150. Die sehr gesuchte und äußerst selten zu findende MenardAusgabe des Liber Sacramentorums.
Wittenberger Einband – Melanchthon, Philipp. Corpvs
doctrinae Christianae. Qvae est svmma orthodoxi et catholici
dogmatis, complectens doctrinam puram & veram euangelij
Iesu Christi, secundum diuina prophetarum & apostolorum
scripta, aliquot libris fideli ac pio studio explicata a reuerendo
viro D. Philippo Melanchthone. Nvnc edita ad vsvm ecclesiæ
sanctae pvblicvm et privatvm: et ad testimonium constantiæ
atque consensus confitentis & profitentis veritatem æternam doctrinæ cœlestis, integram ac sinceram, in ecclesijs &
scholis regionum saxonicarum & misnicarum, subditarum
ditioni principis electoris Saxoniæ. Leipzig, Joh. Rambau,
1572. 11 Bll., 888 S. mit einem Holzschnitt-Porträtmedaillon
Melanchthons auf dem Titelblatt. Kl.-8°. Schweinslederband
der Zeit auf Holzdeckeln über vier Bünden mit reichlicher
Blindprägung und Datierung P.D.W. 1572 (Vorderdeckel:
Plattenstempel Porträt Melanchthons, datiert 1571, Hinterdeckel: Porträt Johann Friedrichs von Sachsen, signiert MV
= Stecher und MK; ferner Rollen- und Plattenstempel und
Streichlinien auf Deckel und Rücken). 1.200,–
VD 16 M 2890; Graesse IV 469; vgl. Hartfelder 660; CR 21, 589/90, 7; Knaacke
II, 402; STC 610. Großen Erfolg in den phillistisch gesinnten Kreisen erzielte
das sogenannte Corpus doctrinae Philippicum oder Misnicum. Die Sammlung
enthält außer den drei ökumenischen Symbolen nur Schriften Melanchthons.
Das Vorwort der lateinischen Ausgabe ist datiert 16. Februar 1560. In Pommern (1561) und in Kursachsen (1566) fand das Corpus kirchenregimentliche
Autorisation (Heppe-Kawerau in RE IV, 294,–). Titel mit kleinem Ausschnitt,
vereinzelt braunrandig, sonst gut erhalten. Schließen fehlend, eine Ecke bestoßen, Vorderseite mit Fleck. Zum prachtvollen Wittenberger Einband siehe
Haebler I, 245 II und 464 IV. Bei dem Stecher des Porträts Johann Friederichs
dürfte es sich laut Haebler um Mathias Urban oder Martin Unger aus Wittenberg handeln. Im Monogramm ist das Kreuz deutlich zu sehen. Haebler konnte
es bei den ihm vorliegenden Einbänden nicht immer entdecken. Melanchthons
Porträt bei Haebler nicht beschrieben.
Leibniz, Gottfried Wilhelm und Johann Bernoulli. Virorum
celeberr. Got. Gul. Leibnitii et Johan. Bernoullii commercium
philosophicum et mathematicum. Tomus primus, ab anno
1694, ad annum 1699 [Tomus secundus, ab anno 1700, ad
annum 1716]. 2 Bände. Lausannae et Genevae, Sumpt. MarciMichaelis Bousquet et Socior, 1745. [Titelblatt rot-schwarz
gedruckt mit allegorischer Vignette] 2 Bll., XXVIII, 484 S.;
[Titelblatt rot-schwarz gedruckt mit allegorischer Vignette] 1
Bll., 492 S. Mit zwei gestochenen Titelvignetten, 3 Holzstichvignetten und 3 Holzschnitt-Initialen im Text von Pappilon
sowie mit 23 gefalteten Kupfertafeln. 4°. Neuere Halblederbände mit farbigen, goldgeprägten Titelrückenschildern und
Marmorpapier-Deckelbezug. 2.800,–
Erste Ausgabe. Babson 196; Poggendorff I, 159; Ebert 11832; Wallis 259; Gray
259; Ravier, Bibliographie des Oeuvres de Leibniz, 427. „Important for containing the evidence, as embodied in the correspondence between Leibniz and
Jean Bernoulli, on the question of the rival claims to priority in the invention
of the calculus, between Newton and Leibniz. It was the only serious claim
published in Leibniz’s favor and a tardy answer to the Commercium Epistolicum, which gave the evidence in Newton’s favor. However little the merits of
Leibniz’s claim may be, as to its origination (although it is now generally acknowledged that his invention was an independent one), there can be no doubt
as to the superiority of his notation to Newton’s fluxional one, which was
stubbornly adhered to at the english universities and prevented this country
from having any important share in the progress of the calculus for more than
a century after its invention.“ (Babson, 196.) Tafeln leicht gebräunt, insgesamt
sehr gut erhalten. Das Porträt von Leibniz, das nur einem sehr kleinen Teil der
Auflage und auch bei Babson und Revier nicht vorhanden ist, fehlend.
Descartes, René. Oeuvres de Descartes. Publiees par Charles
Adam & Paul Tannery. Sous les Auspices de Ministere de L’Instruction Publique. Französisch und Lateinisch. Die maßgebliche Ausgabe der Werke von Descartes in 12 Bänden
und Registerband = 13 Bände. Band 1: Correspondance I:
Avril 1622–Fevrier 1638; Band 2: Correspondance II: Mars
1638–Decembre 1639; Band 3: Corresp. III: Janvier 1640–
Juin 1643; Band 4: Corresp. IV: Juillet 1643–Avril 1647; Band
5: Corresp. V: Mai 1647–1650; Band 6: Discours de la Methode & Essais; Band 7: Meditationes de Prima Philosophia;
Band 8: Principia Philosophiae (Premiere Partie); Band 9:
Meditations et Principes (Traduction Française); Band 10:
Physico-Mathematica, Compendium Musicae, Regulae ad
129
Directionem Ingenii, Recherche de la Verite, Supplement à la
Correspondance; Band 11: Le Monde, Description du Corps
Humain, Passions de L’Ame, Anatomica, Varia; Band 12: Vie
& Oeuvres de Descartes, Etude Historique par Charles Adam,
Supplement à L’Edition de Descartes; Band 13: Supplement:
Index General. 1. Ausgabe der Oeuvres. Paris, Léopold Cerf
Imprimeur-Editeur, 1897–1913. 4° (28,5 × 24 cm). Private
Halbledereinbände mit marmoriertem Bezugspapier und
reicher Rückenvergoldung. 2.200,–
Sehr gutes Exemplar.
Herder, Johann Gottfried. Briefe zu Beförderung der Humanität. 10 Sammlungen in 6 Bänden. [Kompl.] Riga, Johann
Friedrich Hartknoch, 1793–1797. Zusammen ca. 1.700 S. Mit
gestochenem Frontispiz von H. Lips nach H. Meyer (Die
Muse der Humanität). 8°. Sehr dekorative und wohlerhaltene
Halblederbände der Zeit mit drei farbigen Rückenschildern
und goldgeprägter Verzierung. 1.200,–
Erste Ausgabe. Goed. IV 1, 732, 88; Schulte-Str. 61; Schulte-Strathaus 61; Günther 451. – Neben Schillers Briefen zur ästhetischen Erziehung die bedeutendste Sammlung der Ideale der deutschen Klassik. Mit Beiträgen von Knebel und
Goetz (3./4. Slg.) und Gedichten von Claudius, Klopstock, Ramler, Stolberg,
Uz und Voß (10. Slg.). In der 9. Sammlung fehlen Seiten 179–197 mit dem
Gedicht vom Nationalruhm, das Herder aus Furcht vor der Zensur in den
meisten Exemplaren wegschneiden ließ. Ausgesprochen wohlerhaltene und
dekorative Ausgabe. Name von alter Hand auf den Titeln, vereinzelt minimal
fleckig. Unteres Rückenschild mit Signatur R.v. S.
Kant, Immanuel. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten.
Hrsg. von E. Becher. München, Bremer Presse, 1925. [4], 122,
[10] S. Quarto (28 × 19,5 cm). Original Pergamenteinband
von Frieda Thiersch (monogrammiert) mit goldgeprägtem
Rückentitel, ebensolchen Deckelfiletten und Kopfgoldschnitt
im Originalschuber mit Pergamentkanten. 750,–
Rodenberg 485/19; Lehnacker 15. Nummer 122 von 285 Exemplaren, Titel und
Initialen von Anna Simons, gedruckt auf Zanders Bütten (erstmals) in Antiqua.
19. Druck der Bremer Presse im seltenen monogrammierten Pergamenthandeinband von Frieda Thiersch. Sehr gutes Exemplar, lediglich auf dem hinteren Innendeckel kleine Spuren von entferntem Namensschild. Beiliegend
Verlagsankündigung des Druckes mit ausführlicher Beschreibung.
Homer – Marc Chagall. Die Odyssee. Übersetzung Wolfgang
Schadewaldt. Von Vava Chagall autorisierte deutsche Ausgabe in 2 Bänden mit 43 Farbreproduktionen und den 39
130
einfarbigen Wiedergaben der Original-Lithographien. Stuttgart, Daco-Verlag Günter Bläse, 1989. 305 S., 4 Bl.; 299 S., 6
Bl. Folio. Goldgeprägte Originalleinenbände in Originalkassette. 780,–
Sehr gutes Exemplar des aufwendig gedruckten Werkes, eines von 2.500 Exemplaren.
Augustinus. Sancti Augustini Opera. 20 Bände der Augustinus-Ausgabe innerhalb des „Corpus Christianorum, Series
Latina“ (CCSL). CCSL XXVII: Confessionum, Libri XIII; CCSL
XXIX, Pars II, 2: Contra Academicos, De Beata Vita, De Ordine, De Magistro, De Libero Arbitrio; CCSL XXXII, Pars IV, I:
De Doctrina Christiana, De Vera Religione; CCSL XXXIII, Pars
V: Quaestionum in Heptateuchum, Loctionum in Heptateuchum, De Octo Quaestionibus, Ex Veteri Testamento; CCSL
XXXV, Pars VII, 2: De Sermone Domini in Monte Libros Duos;
CCSL XXXVI, Pars VIII: In Johannis Evangelium Tractatus
CXXIV; CCSL XXXVIII, Pars X, I: Enarrationes in Psalmos I–L;
CCSL XXXIX, Pars X, 2: Enarrationes in Psalmos LI–C; CCSL
XL, Pars X, 3: Enarrationes in Psalmos CI–CL; CCSL XLI, Pars
XI, 1: Sermones de Vetere Testamento; CCSL XLIV, Pars XIII, 1:
De Diversis Quaestionibus ad Simplicianum; CCSL XLIV A,
Pars XIII, 2: De Diversis Quaestionibus Octoginta Tribus,
De Octo Dulcitii Quaestionibus; CCSL XLIV B, Pars XIII, 3:
Quaestiones Evangeliorum cum appendice Quaestionum XVI
in Matthaeum; CCSL XLVI, Pars XIII, 2: De Fide Rerum Invisibilium, Enchiridion ad Laurentium de Fide et Spe et Caritate, De Catechizandis Rudibus, Sermo ad Catechumenos de
Symbolo, Sermo de Disciplina Christiana, Sermo de Utilitate
Ieiunii, Sermo de Excidio Urbis Romae, De Haeresibus; CCSL
XLVII, Pars XIV, 1: De Civitate Dei, Libri I–X; CCSL XLVIII,
Pars XIV, 2: De Civitate Dei, Libri XI–XXII; CCSL XLIX, Pars
XV, 3: Contra Adversarium Legis et Prophetarum, Commonitorium Orosii et Sancti Aurelii Augustini contra Priscillianistas et Origenistas; CCSL L, Pars XVI, 1: De Trinitate, Libri
XV (Libri I–XII); CCSL L A, Pars XVI, 2: De Trinitate, Libri XV
(Libri XIII–XV); CCSL LVII: Retractationum, Libri II. Jeweils
1. Auflage. Turnholti, Typographi Brepols Editores Pontificii,
1955–1990. Gr.-8°. Originalleineneinbände mit goldgeprägten
Rücken- und Vorderdeckeln. Blindprägung auf dem hinteren
Deckel. 1.480,–
Gutes Exemplar der gesuchten Augustinus-Ausgabe.
Nikolaus von Kues. Nicolai de Cusa. Opera Omnia. Iussu
et Auctoritate Academiae Litterarum Heidelbergensis ad
Codicum Fidem Edita. Ed. von R. Klibansky, E. Hoffmann,
P. Wilpert, L. Baur, L. Hagemann, G. Kallen u.a. 13 Bände
dieser großen Ausgabe in 18 Bänden gebunden. Band 1:
De Docta Ignorantia; Band 2: Apologia Doctae Ignorantiae;
Band 3: De Coniecturis; Band 4: Opuscula I: De Deo Abscondito, De Quaerendo Deum, De Filiatione Dei, De Dato
Patris Luminum, Coniectura de Ultimis Diebus, De Genesi;
Band 5: Idiota, De Sapientia, De Mente, De Staticis Experimentis; Band 7: De Pace Fidei cum Epistola ad Ioannem de
Segobia; Band 8: Cribratio Alkorani; Band 10, 2b: Opuscula
II: De Deo unitrino Principio, Tu quis es „De Principio“; Band
11, 1: De Beryllo; Band 11, 2: Trialogus de Possest; Band
11, 3: Compendium; Band 12: De Venatione Sapientiae, De
Apice Theoriae; Band 13: Directio Speculantis seu de non
Aluid; Band 14, 1: De Concordantia Catholica, Liber primus;
Band 14, 2: De Concordantia Catholica, Liber secundus; Band
14, 3: De Concordantia Catholica, Liber tertius; Band 14, 4:
De Concordantia Catholica, Indices; Band 16, 1: Sermones I
(1430–1441) Fasc. I: Sermones I–IV. Jeweils 1. Auflage. Lipsiae et Hamburgi, In Aedibus Felicis Meiner, 1932–1988. 4°.
Originalbroschuren. 1.980,–
Gute Exemplare.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich. Gesammelte Werke. In
Verbindung mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft hrsg.
von der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. 20 Bände. Band 1: Frühe Schriften 1; Band 3: Frühe Exzerpte; Band 4: Jenaer kritische Schriften; Band 5: Schriften
und Entwürfe (1799–1808); Band 6: Jenaer Systementwürfe
1; Band 7: Jenaer Systementwürfe 2; Band 8: Jenaer Systementwürfe 3; Band 9: Phänomenologie des Geistes; Band 10,
1. Teil: Nürnberger Gymnasialkurse und Gymnasialreden
(1808–1816); Band 10, 2. Teil: Nürnberger Gymnasialkurse
und Gymnasialreden (1808–1816), Beilagen und Anhang;
Band 11: Wissenschaft der Logik. Erster Band: Die objektive
Logik (1812–1813); Band 12: Wissenschaft der Logik. Zweiter
Band: Die subjektive Logik (1816); Band 14, 1. Teil: Grundlinien der Philosophie des Rechts, Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse, Grundlinien der Philosophie.
des Rechts. Band 15: Schriften und Entwürfe 1 (1817–1825);
Band 16: Schriften und Entwürfe 2 (1826–1831); Band 17:
Vorlesungsmanuskripte 1 (1816–1831); Band 18: Vorlesungsmanuskripte 2 (1816–1831); Band 19: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse (1827); Band
20: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im
Grundrisse (1830); Band 21: Wissenschaft der Logik. Erster
Teil: Die objektive Logik. Erster Band: Die Lehre vom Sein
(1832); 1. Auflagen. Hamburg, Felix Meiner, 1968–2009. Gr.8°. Rote Originalleinenbände mit Klarsichtschutzumschlägen. 2.800,–
Guter Zustand.
Grieshaber, HAP. Die rauhe Alb. Stuttgart, Manus-Presse,
1968. 22 S., 32 Tafeln [1 nn Bl. Kolophon] mit 13 (6 farbigen und 1 auf dem Einband) Originalholzschnitten und 20
Originallithographien von HAP Grieshaber. Quer-Großfolio.
Farbig bedruckter Originalleinenband. 500,–
Fürst 68/53–94; Spindler 161/10; Fichtner 54. Nummer 89 von 500 vom Künstler im Impressum signierten Exemplaren. Tadelloser Erhalt.
131
Stand 48
Stader Kunst-Buch-Kabinett
Antiquariat Michael Schleicher
Kunst des 20. Jahrhunderts, Bibliophilie und Interessantes.
Besuche gerne jederzeit nach Vereinbarung.
Schützenstraße 12
21682 Hansestadt Stade
Telefon: +49 (0)4141 777257
Messetelefon: +49 (0)151 12015546
E-Mail: [email protected]
Internet: www.staderkunstbuchkabinett.de
Rohlfs, Christian, Barbakoff, Tatjana. Postkarte. Künst­
lerkarte. Original-Fotopostkarte, Motiv: Blick auf die Uferpromenade von Ascona, beschrieben hauptsächlich in der
Handschrift des „Seelöwen“ [unaufgelöst] an den Kunstsammler Heinrich Kirchhoff in Wiesbaden. Ascona, Verlag
von Foto-Pancaldi, datiert vom 12. September 1931, 14,2 × 8,9
cm, ungelaufen und ohne Briefmarke (wohl im verschlossenen Briefumschlag verschickt), mit zwei skizzenhaften
Zeichnungen mit Tinte, beide wohl die Tänzerin Tatjana Barbakoff darstellend, eine mit ihrem handschriftlichen Zusatz:
„Kommen!!“ und ihrer Unterschift, die Skizzen von Christian
Rohlfs, eine von ihm monogrammiert, die andere nur mit
„T.B. [= Tatjana Barbakoff]“ bezeichnet, daneben eine weitere unaufgelöste Signatur. Ferner noch weitere Grüße von
„Kulli“ und „Schäfchen“. 1.450,–
di Monaco, Marietta (eigentlich Maria Kirndörfer),
Schwabing. >Dies Büchlein wurde in 300 Exemplaren hergestellt und von der Verfasserin numeriert und handschriftlich signiert. Dies Exemplar trägt die Nummer 142.< München, Privatdruck, [ohne Jahresangabe, 1950], 14,5 × 10,5
cm, (12) Seiten, eine Porträt-Skizzen-Wiedergabe von Otto
Bachmaier, zusätzliche handschriftliche Widmung in Tinte
im Impressum: „Unserem geliebten Ur-Schwabinger Freunde
von der klassischen Schauspielschule Hans Peter König in
echtester Anerkennung, München, den 1. II. 1950 in Schwabing.“ Schlichte bedruckte rote Original-Klammerheftung,
leichte Gebrauchsspuren, gutes Exemplar. 240,–
Maria Kirndörfer wurde 1913 eher zufällig im Schwabinger Kleinkunstlokal
„Simplicissimus“ (Simpl), für die Bühne entdeckt. Sie trat als Vortragskünstlerin und Tänzerin im „Simpl“, „Schwabinger Brettl“, der „Katakombe“ und
der „Seerose“ in München auf, ebenfalls in Berlin und Paris. Sie galt aufgrund ihrer gebrochenen Jungmädchenstimme als unnachahmliche Interpretin
besonders grotesker Alltagslyrik. 1916 gehörte sie zur Gründungsgruppe des
„Cabaret Voltaire“ in Zürich. Am 31. Mai 1916 führte sie dort das dadaistsiche
Werk „Simultan Krippenspiel“ von Hugo Ball auf. Sie war Künstlermuse und
Malermodell (Christian Schad, Porträt, Stiftung Aschaffenburg). Die Presse
nannte sie gerne „Muse Schwabings“ oder „Königin der Schwabinger Bohème“. (Zitiert nach Wikipedia). – […] die bekannte Kabarettistin Marietta
di Monaco (1893–1981), die im Simplizissimus der Kathi Kobus in München,
in der >Bonbonière<, im >Pantagruel< und im >Cabaret Voltaire< in
Zürich als Diseuse und Sängerin auftrat. Im Text „Die Enstehung des Dadaismus“, Seite 71–78 [in: Ich kam-ich geh, Reisebilder-Erinnerungen-Porträts,
München 1962], nimmt sie für sich in Anspruch, das Wort >DADA<gefunden
zu haben! (zitiert nach Bolliger, Bibliographie Seite 301 in: Dada in Zürich,
Arche, 1985),
132
Seit 1927 lebten Helene und Christian Rohlfs in Ascona. Im Sommer 1931,
wenige Wochen vor der Datierung dieser Postkarte, entstand dort der TatjanaZyklus: 21 Blätter und mehrere Kohlezeichnungen, die die russische Ausdruckstänzerin Tatjana Barbakoff (1899 bis 1944, eigentlich Tispara Edelberg,
ermordert im Konzentrationslager Auschwitz) darstellen. Zu ihrem Aufenthalt
und den Auftritten in Ascona zu diesem Zeitpunkt siehe ausführlich in: Tatjana
Barbakoff, Tänzerin und Muse, Nr. 43 Schriftenreihe Verein August Macke
Haus Bonn, 2002, z. B. Seite 177. – Der Wiesbadener Sammler und Kunstmäzen Heinrich Kirchhoff (1874–1934) sammelte nicht nur Kunst, sondern
unterstützte auch Künstler (beispielsweise Felixmüller, Jacob und vor allem
Jawlensky). Durch diese engen Verbindungen zu den Künstlern entstanden
auch einige Porträts Kirchhoffs, von seiner Frau Tony und seinem Garten. In
seiner direkten Nachbarschaft in der Beethovenstraße wohnte auch Alexej
von Jawlensky; mit Jawlensky verband ihn eine enge Freundschaft. Nach
dem Tod von Heinrich Kirchhoff wurde seine Sammlung aufgelöst. – Literatur:
Katalog Christian Rohlfs, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München, 1996,
Blatt 120 (Tatjana-Zyklus). – Zu Tatjana Barbakoff siehe Weltkunst, Heft 2,
2003, Seite 192f. mit einer Wiedergabe aus dem Ascona-Zyklus (Mongolischer
Fahnentanz IV). – Tatjana Barbakoff, Tänzerin und Muse, Nr. 43 der Schriftenreihe Verein August Macke Haus, Bonn. – Zur Privatsammlung Heinrich
Kirchhoff siehe ausführlich Renate Petzinger: Sammlung Heinrich Kirchhoff
in: Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet, Künstler-Händler-Sammler, Ausstellungskatalog Museum Giersch, Frankfurt am Main, 2011, Seite 289 bis 303.
Brühl (1983) Seite 280. – „Todfrühling“, siehe auch DER STURM, Heft vom
5. August 1921, Seite 145. – Zwei Exemplare des Kataloges für mich nachweisbar (1) Museum of Modern Art New York (Kopie); (2) Kunstbibliothek der
Staatlichen Museen zu Berlin. – Dieser Katalog erschien parallel zum Katalog
der 100. Ausstellung „Gesamtschau-Zehn Jahre Sturm“.
Dreier, Katherine S., President of the Société Anonyme
Inc., Widmungsexemplar. Western Art and the New Era. Introduction To Modern Art. Mit einer vierzeiligen handschriftlichen Widmung von Katherine Dreier an Sam Schlosser,
datiert December 29th 1928 auf dem leeren Vorsatzblatt. New
York, Brentano´s Publishers, 1923, 26 × 18 cm, XII, 139 (1)
Seiten, ein farbiges Frontispiz (Kandinsky Composition No.
234), 60 schwarz-weiss Abbildungen, zweifarbig illustrierter
Original-Leinenband mit dem Schutzumschlag (dieser mit
Gebrauchsspuren), abgesehen vom Schutzumschlag ein sehr
gutes Exemplar. 780,–
Uhden, Maria. Graf, Oskar Maria, Junge Kunst Band
20. Mit einer Einführung von Georg Schrimpf. Mit einer
handschriftlichen Widmung von Graf auf dem Vortitelblatt:
„Ein kleiner Ausflug / in mein Lieblings-Gebiet / Herrn A.
Riemayer / OMGraf / Mchn [München], Dez. Mitte 22.“
Leipzig, Verlag von Klinkhardt & Biermann, 1921, 20,8 × 14,3
cm, 13 (3) Seiten, schwarz-weiss Abbildungen im Tafelteil,
Anzeigenseiten, Original-Einband (mit neuem Leinenrücken), geringe Gebrauchsspuren (Ecken und Kanten leicht
berieben und bestossen), insgesamt ein ordentliches Exemplar. 325,–
Perkins 154.20. – Wilpert/Gühring² 5. – Raabe 89.5.
Ex libris 3, 302; 5, 650. – Spalek 202. – Literatur: The Société Anonyme and
the Dreier Bequest at Yale University (1984) Seite 754. – Gross, J., The Société
Anonyme (2006), Seite 221. – Inhalt: I. Why does Art exist – II. The importance of imagination and the development of the sense – III. The chain of
western art, from the Byzantine to Post-Impressionism – IV. What next? – V.
What is Modern Art? – VI. Modern Art, continued – VII. How to appreciate art.
Walden, Nell. DER STURM. Leitung: Herwarth Walden.
Nell Walden. Oktober 1921 Hundertste Ausstellung Nell
Walden Gemalde [!] / Glasbilder. Gesamtschau des Sturm.
Ausstellungskatalog (Doppelblatt) mit Ölbilder (Nummer
201 bis 207), Glasbilder (Nummer 208 bis 212); Tempera/
Aquarell (Nummer 213 bis 235); „Aus dem Goldenen Garten“
(Nummer 236 bis 245). Berlin, Sturm-Verlag, Druck von Max
Noster, Alexandrinenstrasse 110, Berlin, 1921, 19,6 × 14,5 cm,
(4) Seiten, keine Abbildungen, eine lose einliegende Farbtafel
(Todfrühling), so wie ursprünglich erschienen! Rückseite mit
Anzeige: Graphische Ausstellung in der Buchhandlung DER
STURM, Vorschau 102. Sturm-Ausstellung November 1921
Jacoba van Heemskerck, Erich Buchholz, Gesamtschau. In
der Falz kleiner Ausriß (siehe die Abbildung); insgesamt ein
gutes Exemplar. 580,–
133
Kolbe, Georg (1877–1947). Eine Tänzerin. [Charlotte
Bara]. 12 Faksimile-Blätter lose in Flügelmappe einliegend,
Leipzig, Verlag E. A. Seemann, [1921], ca 47 × 36 cm (Mappe),
1 Doppelbogen mit Faksimile eines handschriftlichen Textes, Mappe lichtrandig, mit Gebrauchsspuren, Blätter fleckig. 320,–
Die Blätter rückseitig typographisch bezeichnet und von 1 bis 12 nummeriert.
– Literatur: Rosenbach, Detlev, Georg Kolbe. Das druckgraphische Werk, 1997.
Sammlung Ey Düsseldorf. Widmungsexemplar. Karl
Gerhard van Ackeren. Osborn, Max (Einleitung). Sammlung EY Düsseldorf. Katalog zur Wanderausstellung. Privatdruck, Düsseldorf, Druck: Otto Fritz, Druckerei und Verlag,
Düsseldorf, Oststr. 13, [1931], 24,5 × 16,4 cm, 96 Seiten, 119
schwarz-weiss Abbildungen auf 88 Tafeln nach Arbeiten von
Adler, Arntz, Barz, Bindel, Desnos, Dix, Ernst, Feigler, Gilles,
Goller, Heckroth, Hoerle, Hundt, Janssen, Jawlensky, Lahs,
Lemann, Pankok, Pudlich, Rübsam, Schwesig, Sureda, Trillhaase, Wernze-Sichtermann und Wollheim. Der empfindliche
Einband berieben, bestossen, Bleistiftziffern auf dem Vorderdeckel. Mit einer handschriftlichen Widmung von Johanna
Ey an G.[erhard] van Ackeren aus dem Jahre 1946. Darunter
eine Original-Fotografie von Johanna Ey, ebenfalls rückseitig mit einer handschriftlichen Widmung von ihr an Karl
Gerhard van Ackeren (Bildhauer, 1906 – ?), datiert ebenfalls
1946. Die Fotografie ist seitlich mit einem Papierstreifen montiert. 1.280,–
Dokumentations-Bibliothek VI, 613 (mit Abbildung des typographischen Titels
Seite 127). – Bolliger 1, 329 (mit Abbildung). – ars libri, cat. 142, 30. – Droste,
Mutter Ey, Seite 42; darin: „1931 erschien ein stattlicher Katalog >Sammlung Ey Düsseldorf< mit einem Vorwort von Max Osborn, er begleitete eine
Wanderausstellung ihres Kunstbesitzes durch deutsche Städte. Der Kölner
Kunstverein machte im Juni 1931 den Anfang, Königsberg, Mannheim und
Wiesbaden folgten“. – Katalog Remmert und Barth, 1984, Johanna Ey und
ihr Künstlerkreis, siehe Seite 58 (mit Abbildung). – Katalog Remmert und
Gabriele Münter. Privatdruck. Gabriele Münter. Der Malerin Gabriele Münter zum 75. Geburtstag am 19. Februar
1952. Bochum, Druck: Laupenmühlen & Dierichs, 1952,
21 × 14,8 cm, 8 Seiten, ein Persönlichkeitsfoto von Sigrid
Bühring, Murnau (Obb.), eine schwarz-weiss Abbildung
(Blumen in der Nacht von 1941), Original-Klammerheftung,
fast druckfrisch. 280,–
Mit Text-Beiträgen von Dr. Günter Busch, E. Hanfstaengl, Dr. Walter Passarge,
Carl Georg Heise, Ludwig Grote, Paul Ferdinand Schmidt, Heinz Döhmann,
Max Unold, Karl Hofer, Otto Stelzer, Wend Fischer, Leopold Zahn, Walter
Junge, Josef Henselmann, Curt Gravenkamp, Gregor Paulsson, Franz Roh,
Alfred Hentzen, Albrecht Kippenberger, Bernhard Koehler, Wimmer (Oberbürgermeister von München), Wilhelm Worringer, Stefan P. Munsing
134
Barth, „Großes Ey wir loben dich“, 2007, siehe Seite 72 (mit Abbildung). –
Anna, Susanne, Katalog zur Ausstellung „Ich, Johanna Ey“ im Stadtmuseum
Düsseldorf 2009, darin sehr ausführlich zur Wanderausstellung siehe Seite 82,
Katalog-Nummer 34. – Johanna Ey (1864 bis 1947) ging als „Mutter Ey“ und
ihrer kleinen Teestube in die Kunstgeschichte ein. Der Kunsthistoriker Max
Osborn (1870 bis 1946) schrieb das Vorwort.
und Maria Marc standen in München dem Wolfskehl-Kreis nahe. In den „Briefe
aus dem Felde“ erwähnt Franz Marc an mehreren Stellen Wolfskehl mit verehrenden Worten.
Karl Wolfskehl (1868–1948) war in seinem Heim in München-Schwabing der
Mittelpunkt des George-Kreises. 1933 emigrierte er nach Italien, 1938 nach
Neuseeland. Salman Schocken (1877–1959) übernahm auf Leibrentenbasis
1937 die Bibliothek von Wolfskehl und stellte sie in Jerusalem auf; Salman
Schocken verlies 1934 Deutschland und siedelte nach Jerusalem über; mit ihm
seine Bibliothek und seine weiteren Sammlungen. 1940 ging er in die Vereinigten Staaten von Amerika. Seine Bibliothek wurde in Teilen in den Auktionen
209 und 211 bei Hauswedell und Nolte in Hamburg versteigert (Auktion 208
1976 Bibliothek Salman Schocken Teil 1: dort dieses Exemplar Los 2399). –
Literatur: Katalog Karl Wolfskehl, Hessisches Landesmuseum Darmstadt 1969.
– Karl Wolfskehl, Agora Verlag, Darmstadt. – Schneider, Salman Schocken in:
IMPRIMATUR NF, Band VI, Seite 192f. – Bauer, Tworek: Schwabing-Kunst und
Leben um 1900, Münchener Stadtmuseum 1998.
Maria Marc. Franz Marc. Franz Marc / Briefe, Aufzeichnungen und Aphorismen. Erster und zweiter Band. Berlin,
Verlegt bei Paul Cassirer in Berlin, 1920, 24 × 17 cm (Schuber), Band 1 : 144 Seiten, 1 farbige Doppeltafel; Band 2: (4)
Seiten, 35 schwarz-weiss Tafeln, Original-Ganzleinenbände
mit blauer Titelprägung, Rückentitel. Einband und Vorsätze
leicht fleckig, einige wenige Bleistiftunterstreichungen und
Anmerkungen im Hinterdeckel des ersten Bandes. In neuem
Pappschuber. Gute Exemplare mit herausragender Provenienz: Maria Marc, Sindelsdorf; Hanna und Karl Wolfskehl,
München; Salman Schocken, Berlin, Jerusalem, New York;
Auktion 209 Hauswedell & Nolte, Hamburg; Antiquariatshandel, Düsseldorf (vom Vorbesitzer dort erworben); Privatbesitz Norddeutschland. 2.000,–
An meinem Stand halte ich für Sie eine umfangreiche Sammlung von Postkarten zum Thema Kunst des 20. Jahrhunderts
bereit:
Feilchenfeldt/Brandis 139.1. – Freitag 6044. – Folter, Deutsche Dichter- und
Germanisten- Bibliotheken Anhang III, 247. – Spalek 3714. – Faksimile von
Marcs letztem Skizzenbuch. – Band 1 mit handschriftlicher Widmung von
Maria Marc an Hanna Wolfskehl: „Für Hanna Wolfskehl freundschaftlichst
Maria Marc“. Band 2 auf dem Zwischentitel mit 20-zeiligen handschriftlichen
Zitaten geschrieben von Maria Marc aus den Texten von ihrem Mann. Franz
Ausstellung Entartete Kunst 1938, Neue Kunst Hans Goltz
München, Ausstellung Erster Deutscher Herbstsalon 1913 bei
Herwarth Walden in Berlin, Postkarten DIE AKTION Berlin
und Karten der berühmten Armory Show von 1913 in New
York.
135
Stand 25
Südstadt Antiquariat
Marienstraße 9
76137 Karlsruhe
Deutschland
Tel.: +49 (0)721 5705869
E-Mail: [email protected]
www.suedstadt-antiquariat.de
Inh. Herman Colakyan
Schwerpunkte: Künstlergraphik des 15. – 20. Jahrhunderts,
Inkunabeln, Alte Drucke, Illustrierte Bücher des 15. – 20.
Jahrhunderts.
Buch
Hieronymus Sridonensis, Sanctus – Der heiligen Altvaterleben: Nüw getruckt wie sie ir Heiliges leben volbracht
haben. Johannes Grüninger, Straßburg 1516. 194 Bl mit 179
Holzschnitten. Ledereinband im Stil der Zeit über 4 Bünden
mit zahlreichen blindgeprägten Verzierungen auf beiden
­Deckeln. 12.000,–
BM German Books 898. Procter 9939. Panzer DA 837. Zweite Ausgabe bei
Grüninger mit diesen Illustrationen. Sehr schön erhalten. Vorderes Gelenk im
unteren Drittel angeplatzt.
Harvey, William – Exercitationes de generatione animalium,
Quibus accedunt quaedam. De partu: de membranis ac humoribus uteri & de conceptione. Amsterdam, Joannem Janssonius, 1651. 17 Bll. 415S. 2 Bll. mit gestochenem Titel uns
einigen Holzschnitt-Vignetten. Die Amsterdamer Ausgabe,
im selben Jahr wie die Londoner Erstausgabe erschienen.
Ledereinband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel.
14,00 cm x 8,00 cm. 1.200,–
Keynes, Harvey Bibliographie 37, Osler 467; Waller 4121; Wellcome III, 220.
Respublica Moscoviae et Urbes: Accedunt quaedam latinè
nunqu amantehac edita. Lugduni Batavorum: Ex officina
Ioannis Maire, 1630. 7 Blatt., 565 S. (eigentlich 555 S.), 5
Blatt. Mit Kupfertitel. Die Seitenzahlen 147, 311, 533, 542–555
wurden im Text falsch mit 145, 211, 553, 552–565 gedruckt.
Schweinsledereinband mit Rückenbeschriftung. 11,60 cm x
6,50 cm. 450,–
Schön erhaltenes Exemplar. Mit leichten Lagerspuren am Schuber und Kommentarband
Stephan Lochner Gebetbuch. Lachen und Stuttgart, Coron
Verlag und Verlag Müller und Schindler 1989. 1451. Handschrift 70 der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek
Darmstadt. Faksimile-und Kommentarband in samtbezogener Kassette. Faksimileband: 57 goldgeschmückte Initialen
mit Figuren auf 457 Seiten, umlaufender Farbschnitt. Ganzlederband mit Blindprägung und 2 Messingschließen. Größe:
12,00 cm x 9,50 cm. Bis ins Detail dem Original aus dem 15.
Jahrhundert nachempfunden. Nummeriertes einer Gesamtauflage von 1995 Exemplaren weltweit. Kommentarband: 188
Seiten. Beide Bände in samtbezogener Original-Schmuckkassette. Größe: 23,00 cm x 19,00 cm x 9,00 cm. 1.000,–
Sehr gut erhaltenes Exemplar.
Sabartes, Jaime und Pablo Picasso – A Los Toros. André
Sauret. Monte-Carlo. 1961. Deutschsprachige Ausgabe.
25,20 × 32,50 cm. 153 S. Mit 4 Original-Lithographien von
Pablo Picasso, eine davon in 24 Farben. Roter OriginalLeineneinband mit schwarzgeprägter Deckelillustration
im roten Pappschuber. Schuber mit Gebrauchs- und Lager­
spuren. 1.500,–
Mourlot 346, 348–350; Bloch 1014–1017; Bloch Bücher 10.
Thalmann, Max – Amerika im Holzschnitt. „Vom Rhythmus
der neuen Welt“. Eugen Diederich, Jena 1927. Mit 24 ganzseitigen Abbildungen, 3 Seiten (unpaginiert). Original-Leineneinband mit Original-Schutzumschlag. Vorwort vonAlbert
Talhoff. Einband, Titel und Vorstücke in schöner Bauhaus-Typographie. Schutzumschlag mit stärkeren Gebrauchspuren.
30,00 cm x 24,00 cm. 500,–
Pommeranz-Liedtke S. 218. Schutzumschlag mit stärkeren Gebrauchspuren
und Einrissen. Selten.
Egbert Codex. Basel, Alkuin-Verlag, 1960. Voll-Faksimile
Ausgabe des Codex Egberti (MS. 24) unter dem Patronat der
Stadt Trier. Herausgegeben von Hubert Schiel. Faksimileband: Text und Miniaturen durchgehend farbig faksimiliert.
165 faksimilierte Blätter. 28,00 × 23,00 cm. Original Ledereinband mit blindgeprägtem Deckelmedaillon. Im OriginalSchuber. Erschienen in einer Auflage von insgesamt 800
nummerierten Exemplaren. Kommentarband: 211 Seiten.
Leineneinband. 28,00 × 23,00 cm. 1.200,–
136
Winkler Ledereinband Lord Byron – Sämtliche Werke.
München, Winkler. 1977–1978. Vollständig in drei Bänden.
684; 932; 733 S.. Dünndruck, Lesebändchen, Kopfgoldschnitt, Original-Ganzledereinband. 350,–
Sehr gut erhalten.
Graphik
Dürer, Albrecht– Die Geißelung. Kupferstich auf Bütten
mit Wasserzeichen. 1512. 11,50 × 7,20 cm. Schoch/Mende/­
Scherbaum 50 b (von e). Blatt 6 der Kupferstich – Passion.
Sehr schön erhaltenes Blatt. 2.800,–
Goya, Francisco de – Gatesca Pantomima. Aquatintaradierung auf Velin mit Fragment des Wasserzeichens (J.G.O.).
1815–1820. Harris 193, Delteil 192, 1. Zustand (von 3). Blatt
73 der Folge „Los desastres de la guerra“. Seltene Erste Auflage aus dem Jahr 1863. Platte: 21,50 cm × 17,50 cm; Blatt:
32,00 cm x 24,60 cm. Sehr schön erhaltenes Blatt. 1.400,–
Manet, Edouard – Olympia. Radierung auf feinen Bütten.
1867. 8,80 × 17,70 cm (Blatt 10,50 × 19,50 cm).. Guerin 39, 6
(von 6), Harris 53, 6 (von 6). Erschienen 1867 in der 1. Auflage der kleinen Broschüre von Emile Zola, „Edouard Manet,
étude biographique et critique“. Sehr schön erhaltener kräftiger, dunkler Druck. 2.400,–
137
Stand 24
Antiquariat
Bernhard Volkert
Philosophie – Seltene Werke aller Gebiete
Astronomie – Selenographie. Krieger, N. Mond-Atlas entworfen nach den Beobachtungen an der Pia-Sternwarte in
Triest. I. Band. Mit 28 Tafeln und Ansicht der Sternwarte.
Triest 1898. Und: König, R. (Hrsg.) Joh. Nep. Kriegers MondAtlas. Nach seinen an der Pia-Sternwarte in Triest angestellten Beobachtungen unter Zugrundelegung der hinterlassenen
Zeichnungen und Skizzen. Neue Folge. Text- und Atlasband.
Wien 1912. 4°. OHLn. u. OLn. 1.400,–
Erste Ausgaben. Zus. 3 Bde. und recht selten. Johann Nepomuk Krieger (1865–
1902), ganz der Selenographie gewidmet, zog zwecks besserer Beobachtungsmöglichkeit 1895 von München nach Triest. Mit Hilfe und auf Grundlage von
am Lick- und am Pariser Observatorium entstandenen Negativen verfertigte er
diese detaillierten Mondkarten, die fortan Grundlage jeglicher Mondbeschreibung wurden und selbst noch zur Vorbereitung der ersten Mondlandung miteinbezogen wurden. „Die von ihm in langjähriger unermüdlicher Nachtarbeit
angefertigten ca. 1000 Zeichnungen der Mondoberfläche gehören zu den
besten der damaligen Zeit und werden wegen ihrer sich auf das der Photographie überlegene Auflösungsvermögen des menschlichen Auges gründenden
Feinheiten der Darstellung noch heute oft herangezogen, wenn schwierige
Detailfragen geklärt werden müssen“(NDB, 44).
St.-Oswald-Str. 25
83278 Traunstein
Tel.: +49 (0)861 9099555
E-Mail: [email protected]
Ladengeschäft:
Stadtplatz 2, 83278 Traunstein
– Schmidt, J. Charte der Gebirge des Mondes. Nach eigenen
Beobachtungen in den Jahren 1840–1874 entworfen. 25 Bl.
Berlin: Reimer 1878. Fol. (47 × 28 cm). HLdr. d. Zt. 1.200,–
Vorgebunden und sauber handschriftl. in die 25 Sektionen der folgenden
Blätter eingeteilte „General-Karte der sichtbaren Seite der Mondoberfläche …
gezeichnet von J.H. Mädler, Berlin 1837“. Schmidts Mondkarte ist das Ergebnis seiner jahrzehntelanger Beobachtung und mit knapp 33000 verzeichneten
Mondkratern die genaueste Karte im 19. Jahrhundert; aneinandergesetzt ergeben die Blätter eine detaillierte Mondoberflächenkarte von knapp 2 Metern
Durchmesser. Titel faksimiliert, ohne Erläuterungsband.
Hegel, G.W.Fr. Wissenschaft der Logik. Nürnberg: Schrag
1812–1816. 3 Teile in 2 Bdn. XIV, XXVIII, 334 S., VI, 282 S. u.
1 Bl., X, 403 S. HLdr. d. Zeit m. RSch. 3.000,–
– Neison, E. Der Mond und die Beschaffenheit und Gestaltung seiner Oberfläche. Nebst einem Atlas von 26 Karten und
5 Tafeln in Farbendruck. Braunschweig: Vieweg 1881. 2 Bde.
OLdr. 500,–
Zweite Auflage, vermehrt mit einem Anhange, enthaltend die Untersuchungen
des Verfassers über die Neubildung Hyginus N auf dem Monde. Schöne Ganzlederbände.
„not duplicated by any other work“
– Pickering, W.H. The Moon. A summary of the recent Advances in our knowledge of our satelite, with a complete photographic atlas. One hundred illustrations. London: Murray
1904. 4°. OLn. 400,–
Der amerikanische Astronom W.H. Pickering (1858–1938) unternahm vom
Harvard Observatory in Cambridge aus 2 Forschungsreisen zur Mondbeobachtung nach Jamaica (1899–1901), deren herausragende Ergebnisse er in
diesemWerk veröffentlichte. „During a period of seven month, photographs
of the moon, on a large scale, were made over the whole disk for each lunar
phase. These, as published in Pickering’s book „The Moon“ … were the best
lunar photographs made up to that time, and there completeness is not duplicated, even today, by any other work“ (E.P. Martz, Jr. in Popular Astronomy).
138
Seltene erste Ausgabe. Sehr schöne Exemplare in zwei unterschiedlichen – Teil
3 erschien erst 1816 – Halblederbänden der Zeit. Sh. Abb.
Hegels allerletzte Veröffentlichung
Hegel, G.W.F. Wissenschaft der Logik. System der objektiven
Logik. Erster Band, die Lehre vom Sein. Stuttgart u. Tübingen: Cotta 1832. XXXVIII, 518 S. Ppbd. d. Zt. 600,–
Seltene echte zweite (überarbeitete) Auflage, mehr nicht mehr erschienen.
Hegels letztes Werk, das er veröffentlichte. Die ‚Vorrede zur zweyten Ausgabe‘ schließt „Berlin den 7 November 1831“. 7 Tage später, am 14. November
ist Hegel verstorben. Die nächste Auflage erschien bereits im Rahmen der
‚Werke. Vollständige Ausgabe durch einen Verein von Freunden des Verewigten‘ 1833/34. Steinhauer 288. Sh. Abb.
Hegel, G.W.F. Encyclopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse. Heidelberg: Vereins-Verlag (Oßwald)
1830. LVIII (recte LVI), 600 S. HLdr. d. Zt. m. RSch.. 500,–
Dritte Ausgabe der Enzyklopädie. Stark vermehrte und veränderte und Hegels letzte Fassung, die zur sog. „Großen Enzyklopädie“ wurde und später
unter dem Titel „System der Philosophischen Wissenschaften“ vom ‚Verein
von Freunden des Verewigten‘ veröffentlicht wurde. Die ursprügliche Verlegerangabe „Verwaltung des Oßwald’schen Verlages (C.F. Winter)“ entsprechend
mit „Vereins-Verlage“ überklebt. Sh. Abb.
Heidegger, M. Eigenhändiger handschriftlicher Brief an Andrea von Harbou, datiert 7. Mai. 1948. Ca. 21 × 15 cm, einseitig beschrieben. Mit Kuvert. 600,–
U.a. Heideggers etwas komplizierte Absage eines geplanten Treffens in Todtnauberg: „Nur bin ich jetzt so in der Arbeit … daß ich auch die Nächsten hier
in der Nähe bitten müßte, erst im Herbst zu Besuch zu kommen“. Zugehöriges
Kuvert mit Adresse und Absender in eigenh. Handschrift.
Hume, D. Untersuchung über den menschlichen Verstand
neu übersezt von M.W.G. Tennemann nebst einer Abhandlung über den philosophischen Skepticismus von Herrn Professor Reinhold in Jena. Jena: Akademische Buchhandlung
1793. XII, LII, 380 s., 1 Bl. HLdr. d. Zt. m. RSch. 1.400,–
Seltene Ausgabe von Humes erkenntnistheoretischer Schrift, in der er seinen
Skeptizismus (‚mitigated scepticism‘) entwickelt und darlegt. Entsprechend
dem Inhalt wurde sie in der philosophischen Rezeption eine der wichtigsten
Schriften überhaupt.
drei Stücken wurden 212, 351 bzw. 350 von Fritzsch dann 1886 mit neuem
Titelblatt ohne Jahreszahl im Rahmen der ‚Neuen Ausgaben‘ veröffentlicht.
Nietzsche – Meta v. Salis. Nietzsche. Philosoph und Edelmensch. Leipzig: Naumann 1898. OHLdr. 220,–
Meta von Salis (1855–1929), selbst in konservativer Adelsfamilie aufgewachsen, studierte als erste Frau in der Schweiz – u.a. Philosophie und Geschichte
an der Universität Zürich, setzte sich unablässig für die Rechte der Frauen ein
und forderte insbesondere die politische und rechtliche Gleichstellung, sowie
gleiches Stimmrecht. Seit 1894 war sie mit Nietzsche und später auch mit
dessen Schwester Elisabeth befreundet. 1897 erwarb sie für Elisabeth die ‚Villa
Silberblick‘ in Weimar – das spätere Nietzsche-Archiv. Schöner marmorierter
Halblederband mit Rückenvergoldung.
Nietzsche – Förster-Nietzsche, E. (Hrsg.). Gedichte und
Sprüche. Leipzig: Naumann 1898. OLn. m. RSch. 240,–
Kant, I. Critik der practischen Vernunft. Riga: Hartknoch
1788. 292 S. Halblederbd. d. Zt. m. RSch. 1.300,–
Erste Ausgabe von Kants zweitem Hauptwerk. Aus der Bibliothek von F. v.
Baader mit seinem Namenszug auf dem Titel.
Montesquieu, (Ch.-L. de Secondat) de. Werk vom Geist der
Gesetze. Nach der neuesten und verm. Aufl. aus dem Französischen übers. und mit vielen Anmerkungen versehen (von
K. G. Schreiter und A. W. Hauswald). 4 in 2 Bdn. Prag: o.Vlg.
1785–87. Mit 2 gefalt. Kupferstichkarten. HLdr. d. Zt. 550,–
Seltene frühe deutsche Ausgabe „eines der bemerkenswertesten Bücher des
18. Jahrhunderts“ (Carter/Muir). Mit 1 gest. Europa- und 1 gest. Weltkarte. 2
Bl. im Inhaltsverz. von Bd. 3 mit größeren alt hinterlegten Ausrissen. Sh. Abb.
Nietzsches erste philosophische Werke
Nietzsche, Fr. Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der
Musik. Leipzig: Fritzsch 1872. IV, 143 S., HLdr.d.Zt. 3.300,–
Erste Auflage von Nietzsches erstem philosophischen Werk. In einer Auflage
von nur 800 Exemplaren bei Fritzsch verlegt, waren Ende 1874 immer noch
„ein paar hundert übrig“. Nachdem die unverkauften Restexemplare in die
neue Ausgabe von 1886 (mit neuem Titelblatt) übernommen wurden, zog sich
der Verkauf dieser dann bis in die 90er Jahre hin. Erste u. letzte Blätter mit
schwachem Wasserrand, ansonsten ein erfreulich sauberes Exemplar.
Nietzsche, Fr. Unzeitgemässe Betrachtungen. Erstes (- Viertes) Stück. Leipzig: Fritzsch 1873–1874 (I u. II), Chemnitz:
Schmeitzner 1874–1876 (III u. IV). 4 Teile in 2 Bdn. Leinen- u.
Halblederbd. d. Zt. 4.000,–
Erste Ausgaben von Nietzsches zweitem philos. Werk, so komplett selten. Von
UB I-III wurden je 1000, von UB IV 700 Exemplare gedruckt. Von den ersten
Erste Ausgabe. Neben anderen Erstveröffentlichungen darin auch die erste
vollständige Veröffentlichung der ‚Dionysos-Dithyramben‘ (Schaberg 59).
Nietzsches Schwester Elisabeth (1846–1935) – hinlänglich bekannt durch ihre,
wenn nicht „Fälschungen“, so doch sehr eigenwilligen Editionsprinzipien von
Nietzsches Texten – hat in einzigartiger Weise – dies sei auch einmal erwähnt
– sowohl alle schriftlichen Zeugnisse Nietzsches akribisch gesammelt als auch
viele der damaligen Größen aus Wissenschaft, Kunst, Kultur, Politik und Wirtschaft um sich versammelt, für ihre Ziele begeistern und einsetzen können und
somit überhaupt die Grundlagen der späteren Nietzscheforschung mit bereitet.
Rée, Paul. Die Entstehung des Gewissens. Berlin: Duncker
1885. V, 253 S. Ppbd. m. RT. 350,–
Erste Ausgabe. Seit 1873 enger Freund Nietzsches, beeinflusste Rée dessen
Gedankenentwicklung und allmähliche Abkehr von Wagner bis hin zu Nietzsches „Réealismus“ in ‚Menschliches, Allzumenschliches‘ und den folgenden
Schriften. Neuerer Einband m. Kleisterpapier.
Schopenhauer, A. „Kan Menneskets frie Villie bevises af dets
Selvbevidsthed?“ (Über die Freiheit des menschlichen Willens). In: Det Kongl. Norske Videnskabers-Selskabs Skrifter,
Bd. 3, Heft 2. Trondheim: Hoeg 1840. S. 1–100 1.500,–
Erste Ausgabe der gekrönten Preisschrift. Nur Titel und redaktionelles Vorwort
in Norwegisch, der Text komplett in Deutsch. Vorliegend die vollständige Veröffentlichung des Heftes mit der zweiten Abhandlung von F.M. Bugge „Den
constitutionelle Statsform“ (S. 101–127). Sehr schönes und sauberes breitrandiges Exemplar in einem neueren marmorierten Einband.
Schultheis, Fr., Marx, A. Der Ludwig-Kanal. Seine Entstehung und Bedeutung als Handels-Strasse. [Stahlstichtitel:] Pittoreske Ansichten des Ludwig-Donau-Main-­Kanals.
Gezeichnet, auf Stahl gestochen u. herausgegeben von Alexander Marx, Kupferstecher in Nürnberg. Nürnberg 1845–47.
Quer-4°. Gestochener Titel, 26 Ansichten in Stahlstich, gest.
Karte, Drucktitel, XVI, 158 S. HLdr d. Zeit m. RT. 1.100,–
Schönes Exemplar in einem Halblederband d. Zt. mit Wurzelmarmor. Neben
dekorativen alten Land- u. Stadtansichten mit sehr interessanten Darstellungen
von Schleusen, Brücken, Häfen, Dämmen u. Einschnitten.
139
Personenregister (Auswahl)
Adelung, J. C. 120
Alberti, J. 89
Albinus, B. S. 120
Albrecht, D. 16
Alfred von Sachsen-Coburg
82
Allatius, L. 88
Andersen, H. Ch. 49
Arnim, A. v. 64
Arntz, G. 110
Arvieux, L. 51
Baader, F. v. 139
Baczko, L. v. 12
Baedeker, K. 6, 102, 124
Bahr, H. 10
Balazs, B. 122
Bamberger, Fr. 113
Barbakoff, T. 132
Bard, A. 109
Bargheer, E. 124
Basilius Valentinus 48
Bateman, J. 67
Bauchard, E. Q. 11
Baudelaire, Ch. 9
Bauschert, H. 73
Bayern, Fr. 123
Bazaine, J. R. 9
Beard, P. 42
Beausobre, L. v. 21
Beauvoir, R. de 98
Behringer, L. 14
Bell, G. 51
Benedict-Jones, L. 68
Benjamin, W. 9
Benn, G. 38, 124
Benque, F. 123
Berchem, M. 51
Bernard, T. 44
Bernoulli, J. 129
Bertuch, F. J. 67
Beuys, J. 38
Bill, M. 45
Binet, R. 50
Binnie, P. 74
Blackwell, E. 79
Blasche, B. H. 99
Boerner, P. 11
Böhmer, G. 119
140
Bolton, J. 91
Bonaparte, M. 44
Boon, Ph. 85
Borges, J. L. 20
Börne, L. 99
Bornholz, A. v. 94
Borum, A. 42
Bosman, G. 12
Bosquier, Ph. 101
Brandmüller, J. 64
Brandt, M. 68
Brant, S. 72
Brantzky, F. 99
Brecht, W. 11
Brede, A. 42
Britzelmayr, M. 94
Brockdorff, E. v. 11
Broglie, L. de 91
Brückner, H. 100
Brusch, K. 93
Buber, M. 35
Buckland-Wright, J. 44
Bulliard, P. 94
Burckhardt, J. 20
Buschendorf, E. 95
Butler, J. 24
Butturini, G. 43
Byron 136
Callot, J. 15
Calvin, J. 64
Calwer, C. G. 43
Carcastro d‘Oros 89
Caroll, L. 38, 80
Cattois, F. 99
Cay, A. M. 47
Celan, P. 35
Cervantes Saavedra, M. de
15, 34
Chagall, M. 14, 83, 124
Char, R. 35
Christo 45
Clauren, H. 12
Cocteau, J. 28
Colet, L. 4
Colonius, J. Ph. 99
Colonna, V. 116
Coop Himmelblau 122
Crantz, H. J. N. 7
Creuzer, Fr. 9
Crodel, C. 116
Cyrills Alexandrinus 88
Fritzsch, E. W. 139
Fuchs, H. 123
Fuchs, P. v. 101
Dalla Torre, K. W. 48
Danckelmann, A. A. R.
W. 49
Danckerts, J. 120
Desgodetz, M. 17
Deslaundres, Y. 123
Dickenson-Auner, M. 61
Dorn, G. 88
Dostojewski, F. M. 126
Dräger-Mühlenpfordt, A.
73
Dreier, K. 133
Drümpelmann, E. W. 8
Du Chesne, J. 48
Dürer, A. 137
Dyherrn, E. S. v. 82
Gainschnigg, J. 61
Garibaldi, G. 66
Garvens-Gawensburg, H.
15
Gáspár, A. 122
Gasper, A. 7
Gaßner, J. J. 117
Gedik, S. 104
Geiger, R. 45
Gelnhausen, S. v. 52
Genée, R. 44
George, S. 102
Gerell, G. 73
Gerlach, M. 8
Gerz, J. 45
Ginsberg, A. 43
Ginzburger, R. 18
Glasenapp, C. F. 11
Goethe, J. W. 10, 40, 49,
57, 112
Gog, G. 51
Goldschmidt, L. 89
Goll, C. 35
Gollmert, L. 116
Gorki, M. 40
Goto, Seikichiro 35
Goya, F. 35, 137
Graf, O. M. 133
Graham, A. 42
Grass, G. 45
Greve, H.L. 103
Grieshaber, HAP 10, 38,
103, 125
Grignon, F.-P. 14
Grumbach, W. v. 54
Gutbrod, W. 38
Eger, S. 99
Einstein, A. 22
Eisen, F. C. 117
Eltmann, F. 62
Endell, A. 23
Enzensberger, H.-M. 65
Erni, B. 73
Ernst, M. 38
Fantin-Latour, H. 97
Farkas, E. 17
Fäsch, J. R. 116
Fekete, E. 124, 125
Ferdinand I. von SachsenCoburg 61
Fischer, H. 7, 45
Fischer, H. L. 123
Fleisser, M. 110
Forchondt, M. 85
Förster-Nietzsche, E. 139
Foy, J. L. 11
Fraas, O. 121
Frank, J. 122
Freud, E. 35
Friebe, W. Chr. 8
Friedrichsen, P. 62
Fries, C. 115
Fries, L. F. W. 19
Hahnemann, S. 94
Handke, P. 10
Hannsmann, M. 11
Harbou, A. v. 139
Harris, J. 43
Harrison, G. 126
Hart-Davies 6
Hartmann, Ch. F. 51
Harvey, W. 136
Hauff, W. 43
Häufler, L. 98
Haupt, A. 9
Häusler, F. 21
Hauswald, A. W. 139
Hegel, G.W.F. 138
Heger, W. 90
Hegi, Fr. 82
Hegre, P- 7
Heidegger, M. 11, 139
Heineken, Ph. 60
Heise, C. G. 89
Hellot 50
Hellwig, L. Chr. v. 46
Hennepin, L. 66
Hensel, G. 91
Herold, R. 38
Hertling, Ph. Baron v. 109
Herzl, Th. 28
Hessling, E. 99
Hessling, W. 99
Hetherington, A. L. 50
Heun, K. 12
Heyn, C. 115
Hieronymus. S. 136
Hippel, Th. G. v. 65
Hiroshi Yoshida 75
Hirsch, J. 25
Hobson, R. L. 50
Höch, H. 96
Hoffmann, E. T. A. 14
Hofmann, O. 44
Hofmannsthal, H. v. 126
Hölderlin, Fr. 122, 126
Holst, A. 105
Holster, L. 22
Hopfengärtner, Ph. F. 79
Hoppé, E. O. 44
Horkheimer, M. 12
Horstschulze, M. 35
Hosemann, Th. 96
Hosoda Eishi 74
Hume, D. 139
Hürlimann, J. 82
Hurwitz, H. 51
Hussey, A. M. 94
Hutin, Ch. F. 97
Jacob, P. W. 108
Jacobsen, J. P. 126
Jamot, P. 51
Janssen, H. 14
Jean Paul 65
Jeanneret, P. 16
Jonquet, A. 17
Jugel, J. G. 14
Jung, W. 67
Jünger, E. 20
Jünger, Fr. G. 21, 121
Kafka, F. 127
Kahn, E. 25
Kalckheim, W. v. 112
Kandinsky, W. 34
Kant, I. 103, 139
Karsch, A. L. 65
Karsten, P. A. 94
Kassák, L. 122
Kästner, E. 45
Katsushika Hokusai 74
Kauffmann, A. 55
Kawanabe Kyosai 75
Keferstein, A. 13
Kern, J. G. 14
Kerssenbroick, H. v. 4
Kieltsch, K. 44
Kiesler, Fr. 122
Kilian, H. E. 94
Kindermann, R. 15
King, R. 44
Kingston, E. Herzogin v.
105
Kippenberger, M. 35
Kitagawa Utamaro 74, 75
Klauss, O. 19
Kleist, H. v. 40
Klinger, M. 9
Knigge 105
Koblitz, M. 98
Kokoschka, o. 83
Kolbe, G. 134
Kollwitz, K. 73
König, R. 138
Kornberger, A. 14
Körner, J. G. 85
Kotondo, T. 41
Krapf, J. L. 44
Kraus, K. 51
Kreil, J. 106
Krenz, H. 15
Krieger, J. N. 21, 138
Kunze 19
Kybler, B. 101
Lachenwitz, F. L. 92
Le Corbusier 16
Lebeck, R. 6
Lechter, M. 102
Legrand, L. 97
Leibnitz, G. W. 129
Leistikow, W. 9
Lenzi, A. 49
Lepsius, K. R. 115
Lessing, G.E. 103
Letellier, J. B. L. 94
Lichtenfels, E. P. v. 112
Liebermann, M. 9
Liebmann, F. M. 95
Linné, C. v. 80
Lissitzky, El 17, 67
Lister, A. 94
Livius, T. 128
Lloyd, H. H. E. 79
Lochner, S. 136
Lucae, J. C. G. 123
Lucas, A. 96
Ludewig, J. P. v. 113
Mädler, J.H. 138
Manet, E. 51, 137
Mann, M. 10
Mann, Th. 81, 83
Marabini, E. 8
Marc, F. 34, 135
Marc, M. 135
Marchi, G. 95
Mardersteig, H. 89
Marinetti, F. T. 5
Martin, W. C. C. 79
Marty, A. 44
Martz, E. P. 138
Marx, A. 139
Matisse, H. 24
Maurer, A. S. 20
Maximilian v. Habsburg
123
Mayer, H. 11
Melanchthon, Ph. 64, 129
Mendelsohn, E. 122
Menzel, A. v. 83
Merian, M. 62
Merz, J. 40
Mettenleiter, B. 99
Michalki, A. 77
Michiels, J. F. 117
Milch-Bormann, E. 73
Miller, M. 98
Miró, J. 35
Misar, O. 122
Mizauld, A. 14
Moder, G. H. 9
Moehsen, J. C. W. 92
Mögling, D. 63
Moholy, L. 111
Montesquieu, Ch.-L. 139
Montez, L. 42
Monzel, H. 32
Monzel, R. 32
Morgenstern, S. 122
Mörike, E. 44, 59
Mourlot, F. 124, 136
Müller, H. 45
Müller, H. G. 76
Müller, O. 95
Mylius, A. 101
Naegeli, H. 45
Napoleon III 45
Necker, N. J. v. 95
Neison, E. 138
Nelson, E. 45
Neumann, J. J. N. 105
Neuss, C. 92
Neutra, R. J. 18
Nietzsche, F. 139
Nignon, É. 14
Nigrinius, G. 15
Normann, F. 61
Novalis 40, 99
Oberlin, J. Fr. 33
Oettinger, E. M. 42
Oetzel, F. A. 115
Ohara Koson 75
Onchi, K. 41
Otterbein, G, G, 101
Otto, Chr. 92
Ovid 21
Palm, J. Fr. 78
Paschke, U. 124, 125
Peltier, J.G. 103
Penck, A. R. 45
Penther, J. 61
Peter, A. 48
Petzendorfer, L. 18
Pez, B. 25
Picart, B. 116
Picasso, P. 34, 136
Pichler, L. 78
Pickering, W. H. 138
141
Pietraß, R. 121
Pinthus, K. 89
Piranesi, G. B. 63
Platen, A. Graf v. 58
Poe, E. A. 119
Poiret, P. 123
Pollard, J. 43
Price, S. 95
Prinzhorn, H. 11
Privat-Livemont, H. 83
Prix, W. D. 123
Prschewalski, N. 61
Pushkin, A. 13
Quadflieg, R. 35
Quercitanus, J. 48
Racinet, M. A. 15
Radefeld, C. Chr. Fr. 91
Ramberg, J. H. 63
Ramdohr, F. W. B. 10
Raymond, A. M. 51
Rée, P. 139
Reichert, J. 103
Reimers, H. C. v. 117
Reiner, I. 40
Reinhart, V. 34
Reinhold, K. L. 139
Renner, L. 91
Rheingold, T. 69
Rheinhardt, E. A. 45
Riccrunto 100
Rickenbach, P. 109
Rilke, R. M. 35, 122
Ritter, C. 99, 115
Rizal, J. 21
Rockingern L. v. 100
Rohlfs, C. 132
Ronus, S. 114
Rosam, W. A. 24
Roskoschny, H. 7, 12
Roth, J. 121
Rottmann, C. 42
Rückert, Fr. 5
Rühmkorf, P. 14
Salis, Meta v. 139
Sammet, V. 40
Sargeant, K. 95
Schäfer, E. 96
Schäffer, G. J. 106
Schaukal, R. 10
Scheiber, H. 24
142
Scheifler, J. E. 101
Scheither, J. B. 63
Schiestl, R. 103
Schiller, Fr. 56
Schlotter, E. 34
Schmidt, I. J. 127
Schmidt, J. 139
Schmidt, M. J. 88
Schocken, S. 135
Scholz, C. 42
Schönberg, A. 59
Schönborn, E. v. 10
Schopenhauer, A. 139
Schreiber, Th. 113
Schreiter, K. G. 139
Schrepfer, J. G. 117
Schrödter, A. 14
Schubert, G. H. v. 121
Schult, H. 6
Schultheis, Fr. 139
Schumann, C. 108
Schütze-Schur, I. 78
Schwein, O. v. 85
Schwerin, L. Graf v. 117
Schwerin, W. Graf v. 117
Schwöbel, H. 103
Secretan, L. 95
Seder, A. 8
Seghers, A. 110
Seidmann-Freud, T. 111
Seitz, A. 19
Semler, J. H. 117
Séréna, C. 123
Seume, J. G. 9
Shakespeare, W. 14
Shuntei, M. 41
Sigrist, K. 19
Silberschlag, J. E. 5
Simmel, G. 11
Sincerum, A. 108
Soemmering, S. Th. v. 69
Sophokles 101
Spindel, P. 79
Spoerri, D. 45
Sponsel, J. L. 67
Spuler, A. 47
Staeck, K. 45
Stein, H. v. 11
Steinbock, E. F. v. 104
Stepan, H. 45
Stephan, E. 121
Stern, Fr. S. 8
Stieler, K. 126
Stifter, A. 121
Stimmer, T. 15, 49
Stobwasser, L. 82
Stocker-Escher, C. 25
Stoker, B. 23
Stolterfoth, A. v. 49
Stosch, P. v. 116
Strauß, D. F. 139
Strzygowski, J. 51
Stückgold, St. 33
Sturm, J. 95
Suchten, A. v. 48
Suchten, A. v. 88
Swift, J. 121
Tabernaemontanus, J.
Th. 46
Tamamura, K. 41
Tarchi, U. 18
Taylor, J. 99
Tennemann, M.W.G. 139
Tetzner, F. 61
Thalmann, M. 136
Thilo, Fr. G. 106
Thölde, J. 48
Thurocz, J. de 89
Thylmann, K. 77
Tieck, L. 64, 65
Toelken, E. H. 116
Topor, R. 45
Toshikata, M. 41, 79
Trakl, G. 35
Trillhaase, F. 83
Tristan, F. 111
Trockel, R. 45
Tulasne, Ch.-R. 95
Uecker, G. 45
Unger, Fr. H. 65
Ungerer, T. 45
Ury, E. 13
Utagawa Hiroshige 74, 75
Utagawa Kunisada 75
Valenti-Serini, F. 95
Valéry, P. 13
Verdier, A. 99
Vermehren, B. 122
Vico, E. 90
Viktoria, Königin 82
Virchow, R. 123
Vogeler, H. 76, 117
Volbach, W. F. 5
Vries, H. de 21
Vulpius, Chr. A. 113
Wagner, Ch. 51
Wagner, R. 11, 122, 139
Walch, H.-J. 40
Waldburg, O. Truchseß
v. 15
Walden, N. 133
Walden, W. 133
Wallhausen, J. J. 63
Warsberg, A. v. 123
Weber, J. 92
Wener, A. T. 122
Wenz-Vietor, E. 114
Wicuefort, A. 69
Wiebeking, C. F. v. 30
Wieland, Ch. M. 77
Wilde, O. 126
Willand, D. 73
Willand, D. 73
William, J. 49
Winckelmann 112
Winkler, E. 76
Winter, H. v. 11
Wittgenstein, L. 91
Wolff, J. 61
Wolff, O. L. B. 46
Wolfskehl, H. 135
Worm, P. 34
Wulff, O. 5
Wüst, V. 95
Wyttenbach, D. 9
Zangemeister, W. 7
Zaumseil, P. 73
Zeiler, M. 62
Ziegler, R. 47
Zitzewitz, H. E. v. 115
Zugmann, G. 122
Zweig, M. 11
Zweig, St. 126
Sachregister
Alchemie 48, 88, 104
Alte Drucke 64, 66,
100–102, 121, 136
– Inkunabeln 89, 52
Ansichtenwerke 92, 138,
139
Antike / Alte Kulturen 5,
51, 116
Archäologie 51, 123
Architektur 5, 16–18, 50,
51, 61, 63, 67, 98, 116,
122
– Innenarchitektur 17, 50
Asiatica 79
Astronomie 138
Atlanten 115
Autographen / Handschriften 11–13, 20, 22, 28,
30, 38, 52–59, 80, 82,
84–88, 90, 91, 106, 108,
109, 113, 139
Ballett / Tanz 42, 134
Bauhaus 68
Bibeln, Bibelillustration
49, 80, 102
Bibliophilie / Einbände 9,
28, 31, 34, 35, 76, 77,
108
Biographien 10
Buch-Schrift-Druckwesen
11, 18, 35, 60
Comics 29
Curiosa 13, 30, 81
Daktyliothek 116
Einbände 29–31, 33, 35,
89, 118, 119
Ephemera 77
Erotica 12, 23
Ethnologie 13, 61
Expressionismus 34, 45,
81, 83, 107, 116, 132–135
Exlibris 80, 117
Faksimile-Ausgaben 34,
136
Film 122
Firmen-und Festschriften
60, 80
Fliegerei 23
Fotografie 6, 13, 22, 29,
30, 41, 42–44, 68, 98,
109, 117, 123, 127, 138
Freimaurerei 82
Gastronomie / Kochen /
Genußmittel 14, 95, 99
Genealogie / Heraldik 60,
80, 117, 123
Geographie
– Reisen / Reiseführer
102, 106, 109, 124
– Afrika 13, 42, 44
– Asien, allgemein 99
Ost- 50
Vorder- 51
China 60
Japan 40, 41
Mongolei 60
–Eurasien
Kaukasus 123
Türkei 51
–Nahost
Palästina 120, 121
–Europa
Baltikum 61
Frankreich 15
Grossbritannien 99
– Antigua 82
Griechenland 123
Italien 123
Österreich / KuK 30, 31
Russland 6, 7, 77, 117,
136
Schlesien 98
Schweden 28
Spanien 123
Orient 50, 51, 63
Geologie / Bergbau 14,
113
Geschichte 4, 8, 98, 100,
103–106, 112, 113, 123
– Revolutionen 44, 106
Glückspiel 89, 93
Glyptik 116
Graphik 15, 38, 40, 41, 66,
73, 96, 97, 103, 105, 124
– Alte Meister 96, 97, 137
– 19. Jahrhundert 137
– moderne 24, 25, 42–44,
47, 83, 133, 136
– dekorative 36, 37, 42,
43
– Handzeichnungen 14,
15, 33, 83
– Japanische Holzschnitte
41, 74, 75, 79
– Künstlergraphik 14, 15,
38, 40, 41, 73, 83, 96,
97, 103, 112–115, 136,
137
– Landkarten 36, 37, 66,
93, 120
– Portraits 24, 25, 72, 82,
111
– Städteansichten / -pläne
32, 62, 63, 70–72, 82,
120, 121
Handwerk 120
Hebraistik 51
Hippologie 43
Homöopathie 94
Illustrierte Bücher 14, 15,
38, 40, 41, 118, 119, 122,
124–127
– bis 1900 72
– 20.Jahrhundert 34, 35,
44, 45, 76, 77, 103, 136
Jagd 15, 22
Japanologie 40, 41
Judaica 51, 89, 107
Jugendstil 8, 50, 83
Kabbalistik 89
Kalligraphie 82
Karikatur 42–45, 107
Kataloge 20, 80, 133, 135
Kartographie 61, 138
Kinder-, Jugend- und
Bilderbücher 13, 34, 67,
78, 80, 81, 111, 114
– ABC-Bücher 105
– Fibeln 61
– Struwwelpetriaden 81
Kolonien 9, 12, 82
Kommunismus 110, 111
Kräuterbücher 14
Kriminalistik 106, 109
Kulturgeschichte 51, 77
Kunst 14, 15, 74, 75, 83,
89, 99, 125
– bis 1900 40, 70–72
– 20. Jahrhundert 5, 10,
16, 23–25, 38, 41, 51,
103, 132–135
– Künstlermonographien
51, 83
– Künstlerbücher 38, 83
– Werkverzeichnisse 51
Kunstgeschichte 10, 11,
117
Kunstgewerbe / -handwerk
40, 99
Landes- und Volkskunde
Deutschland 61, 102
– Baden +Württemberg
6, 7, 10, 78, 79, 104, 127
– Bayern 14, 15, 76, 100,
139
– Berlin 76
– Hessen 30
–Mecklenburg-Vorpommern 117
– Rheinland + Pfalz 4
– Sachsen 32, 116
Lexika 89
Literatur 15, 121
– bis 1900 10, 12, 13, 34,
42–44, 64, 65, 77, 88,
90, 99, 102, 103, 111,
112, 122, 123, 138, 139
– 20. Jahrhundert 5, 10,
11, 21, 35, 44, 45, 51, 65,
76, 77, 83, 110, 111, 122,
124–127
– Lyrik 4, 15, 35, 38, 51
Mappenwerke 44, 45, 83
Märchen / Sagen / Fabeln
5, 12, 32, 34, 35, 51, 78,
105
Mathematik 61
Medaillen / Münzen 92
Militaria 14, 30, 63, 79,
82, 92
143
Mode / Schmuck / Textilien / Kosmetik 60, 67,
80, 123
Musik 11, 59, 61, 81, 99,
122, 126
Musterbuch 60
Mykologie 91, 94, 95
Mythologie 46
Mystik 25
Naturwissenschaften, allgemein 123
– Botanik 8, 14, 33, 45,
46, 48, 67, 79, 80, 94,
95, 109
– Entomologie 43
– Chemie 50
– Forstwissenschaft 92
– Medizin 7, 21, 48, 69,
79, 81, 94, 120, 123, 136
– Ornithologie 79
– Pharmazie 7, 46, 115
– Physik 91
144
– Zoologie 47, 51, 81, 95
Numismatik 60, 90
Oekonomie 90
Okkultismus 117
Ornamentik 15, 16
Pädagogik 76, 120
Phantastika 23
Philologie 91
Philosophie / Soziologie
7, 11, 91, 99, 101, 103,
138, 139
Plakate 18, 45, 67
Politik 44, 45, 81, 139
Pressen / Pressendrucke
10, 40, 35, 83, 109, 121,
124, 125
Provenience 35
Psychologie 11, 139
Rechtswissenschaft 20
Robinsonaden 66
Sammelbilder 78
Satire / Humor 42–45
Schulwandbilder 76
Sittengeschichte 10
Sozialismus 110, 111
Sport / Spiele 49
– Fußball 49, 60
– Olympische Spiele 81
Sprachwissenschaften 115
Staatswissenschaften 139
Stammbücher 77
Totentanz 23
Taxonomie 48
Technik, allgemein 11
– Auto / Motorrad / Fahrrad 107
– Eisenbahn 127
– Schiffahrt 91, 92
– Verkehr 5, 127
Textilien 50
Theater 30, 80, 122
Theologie / Religionen
15, 28, 51, 82, 88, 101,
104, 139
Werbung 18, 91
Werkbund 23
Werkausgaben / Klassiker
136
Widmungsexemplare /
sign. Ausgaben 34, 35,
38, 40, 42–45, 51, 81, 83,
108, 122
Unikate 42, 43, 45
Urkunden 80, 84–87, 100
Verlage
– Insel 126, 127
Vorzugsausgaben / limitierte Ausgaben 9, 14,
15, 83, 124–126, 136
Zauberei 93
Zeitschriften / Flugblätter
6, 17, 25, 44, 45, 81, 107
STUTTGART
Württembergischer Kunstverein
stuttgarter-antiquariatsmesse.de
54. A N T I Q UA R I ATS M E S S E
2 3 . – 2 5 .1 . 201 5
145
21. Leipziger
12.–15. März 2015
Verkaufsausstellung
für Bücher, Graphiken
und Autographen
Halle 3 der
Leipziger Buchmesse,
täglich 10 bis 18 Uhr
Veranstalter: abooks.de / D. Thursch in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse
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Anfahrt zur Antiquaria Ludwigsburg
Anfahrt zur Antiquaria Ludwigsburg
71638 Ludwigsburg, Musikhalle
Bahnhofstrasse 19 (gegenüber dem Bahnhof)
Öffentliche Verkehrsmittel
www.musikhalle-ludwigsburg.com
Öffentliche Verkehrsmittel
vom Flughafen (nach Stuttgart 20 Minuten):
S-Bahn-Linien
S2
und Stuttgart
S3 Richtung
Stuttgart
vom
Flughafen
(nach
20 Minuten):
Öffentliche
Verkehrsmittel
S-Bahn-Linien
S2
und
S3
Richtung
vom Flughafen (nach Stuttgart Hbf Stuttgart
25 Minuten):
vom Hbf Stuttgart im 15-Minuten-Takt:
S-Bahn-Linien S2 und S3 Richtung Stuttgart
S-Bahn-Linien:
S4 Stuttgart
– Marbach
vom Hbf Stuttgart
im 15-Minuten-T
akt: und
vom
Hbf Stuttgart
15-Minuten-Takt:
S5
Stuttgart
– Bietigheim,
Eilzüge
sowieund
RE-Züge.
S-Bahn-Linien:
S4 im
Stuttgart
– Marbach
S-Bahn-Linien:
S4 StuttgartEilzüge
– Marbach
S5
Stuttgart – Bietigheim,
sowieund
RE-Züge.
S5 Stuttgart – Bietigheim, Eilzüge sowie RE-Züge.
mit dem Auto
mit
dem
Auto
A
81dem
Stuttgart
mit
Auto – Heilbronn
von
Ludwigsburg-Nord
A 81Heilbronn:
Stuttgart – Ausfahrt
Heilbronn
von Heilbronn:
Stuttgart: Ausfahrt
AusfahrtLudwigsburg-Süd
Ludwigsburg-Nord
von Stuttgart: Ausfahrt Ludwigsburg-Süd
Richtung Bahnhof, dann der Ausschilderung
Parkhäuser
‚Solitude-Parkhaus‘ folgen. Parken vor dem
Parkhaus
Solitude (hinter der Musikhalle)
Parkhäuser
Haupteingang der Musikhalle ist nicht möglich
Parkhaus Bahnhofstrasse
(hinter der Musikhalle)
(ZOB- undSolitude
Taxi-Bereich).
Parkhaus Bahnhofstrasse
Parkhäuser
Parkhaus Solitude (hinter der Musikhalle)
71638 Ludwigsburg, Solitudestrasse 24
Parkdeck Bahnhofstrasse
Die Eintrittskarte
für die Ludwigsburger
71638
Ludwigsburg, Bahnhofstrasse
9
Antiquaria
Die gleichzeitig
Eintrittskartefürfürdie
dieStuttgarter
Ludwigsburger
Antiquaria
gilt
Antiquariatsmesse.
gilt gleichzeitig für die Stuttgarter Antiquariatsmesse.
He
Hauptbahnhof
Haupt-
i bahnhof
ll
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Theater
P
P
Kunst-
ch
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K
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Staatsgalerie
Staatsgalerie
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tr. Str.
n
n
Frie Frie
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g
g
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s
s
r.
r.
eo
Öffnungszeiten:
Freitag 11 Uhr bis 19.30 Uhr
Samstag und Sonntag 11 Uhr bis 18 Uhr
S
ch
Bo
lz-S P
tra
ße
Königs
B
bauolz-S P
tra
verein
ße
Theater
Königs SchloßKunst-Landbau
platz verein tag P
Th
Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, Schlossplatz 2
Öffnungszeiten:
54. Stuttgarter Antiquariatsmesse
Freitag
UhrJanuar
bis 19.30
Uhr
Öffnungszeiten:
23. bis1125.
2015
Samstag
und
Sonntag
11Uhr
Uhr bis 18 Uhr
Freitag
1
1
Uhr
bis
19.30
Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, Schlossplatz 2
Samstag und Sonntag 11 Uhr bis 18 Uhr
S
Ne
c
ars kars
tr.
tr.
48. Januar
Stuttgarter
Antiquariatsmesse
30.
bis 1.
Februar 2009
Württembergischer
Stuttgart, Schlossplatz 2
30.
Januar bis 1.Kunstverein,
Februar 2009
Ne
H
ilbr eilbr
on on
ne ne
rS rS
tr. tr.
Die Eintrittskarte für die Ludwigsburger Antiquaria
gilt
gleichzeitigAntiquariatsmesse
für die Stuttgarter Antiquariatsmesse.
48. Stuttgarter
Sie erreichen die beiden Messen vom Bahnhof Ludwigsburg oder vom Hauptbahnhof Stuttgart aus im
15-Minuten-T
den Messen
S-Bahn-Linien
S4 oderLudwigsburg
S5
Sie erreichen akt
die mit
beiden
vom Bahnhof
oder vom Hauptbahnhof Stuttgart aus im
15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5
Sie erreichen die beiden Messen vom Bahnhof Ludwigsburg oder vom Hauptbahnhof Stuttgart aus im
15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5
147
Standplan
43
Schottenfeld
& Partner
45
Enotria
Antiqua
carpe diem
50
Stader KunstBuch-Kabinett
48
46
Koenitz
1. OG –
Galerie
51
Bachmann
&
Rybicki
11
10
Schwörer Krüger
13
Kunstkabinett
Heiland
12
Hannen
+Aix Libris
AusstellerInnenStand
Aixlibris, Aachen
Mertens+Pomplun
Im Baldreit, Baden-Baden
5
51 Galerie
Hannen, Düsseldorf 23 Bühne
Held, Stuttgart Meindl & Sulzmann
Bewer, Stuttgart
Neumann Bewer
BMCF-Antiquariat
4
3/ Rainer G. Feucht
16 Veranda
Bräuer, Hamburg
31 Hauptsaal
Le
Cadratin
28
Le Cadratin, Mulhouse Carpe Diem, Bocholt Enotria Antiqua, Alcantara 21 BühneSalchow
27
20
28 Hauptsaal
50 Bühne
Antiquaria45 Galerie
Preis
30 Hauptsaal
Nass
42
21 Hauptsaal
Braun
54 Foyer
37 Hauptsaal
46 Galerie
23
Brockmann
22
53 Foyer
Feurer
Kretzer, Kirchhain 38 Hauptsaal
Krüger, Köln 11 Fürstensaal
Rotes
SüdstadtAntiquariat
Antiquariat
Kühn,
Berlin
26
Fürstensaal
12 Fürstensaal
Jacono, Wien
31 Hauptsaal
22 Bühne
9
Bräuer
Koenitz, Leipzig 18 Veranda
29
30
31
32
33
Lührs 3 Fetzer
Im Baldreit Osthoff
Kurz
Kotte, Roßhaupten
Fürstensaal
Barbian,
Saarbrücken Schantl+
148
19
Riepenhausen
Kretzer 17Jacono
Schöneborn Nassauer
Inlibris,Solder
Wien
Veranda
38
37
36
35
34
Bader, Tübingen
6
Fetzer, Ludwigsburg
Barbian
41
42
Feurer, Obing
Lenninger Held
Mehlsack
Tal Gerber, Basel
40 Hauptsaal
7
Brockmann,
Kühn Bonn
Garderobe
Bader
17
18
AusstellerInnenStand
12 Fürstensaal
Am
Bachmann & Rybicki, Dresden
Myko
manuscryptum
Braun, Gengenbach
Libri
1
2
EG
40
39
Rezek
9
Kunz
GerberAm Mehlsack, Ravensburg
8
Bistro
Sander
14
BMCF/Feucht
16
Lorych
47
25
Volkert
24
7
Fürstensaal
Im Lenninger Tal, Lenningen
41 Hauptsaal
Rotes Antiquariat, Berlin
26 Hauptsaal
Kunstkabinett
Inlibris Heiland, Bad Friedr.
13 Veranda
54
Kunz, Sigmaringen
8
Kotte
53
Fürstensaal
50
Veranstaltungsort / Location:
Musikhalle, 71638 Ludwigsburg
Bahnhofstr. 19 – gegenüber dem Bahnhof
www.musikhalle-ludwigsburg.com
Messezeiten / Opening Hours:
Donnerstag, 22. Januar 2015 15 – 20 Uhr
Freitag,
23. Januar 2015 11 – 19 Uhr
Samstag,
24. Januar 2015 11 – 17 Uhr
Messeeintritt für drei Tage /
admission for three days: € 3,–
Kombiticket: Sie erhalten zusätzlich kostenlos eine
Eintrittskarte für die Antiquariatsmesse Stuttgart.
(siehe Seite 147)
The ticket is also valid for the Stuttgart Antiquarian
Book fair.
Messeregel / Sales regulations
Alle Angebote dieses Katalogs müssen bei der Eröffnung der
Antiquaria am Donnerstag, 15 Uhr zum Verkauf bereitliegen
und dürfen nicht vorher verkauft oder fest reserviert werden. Verkäufe aus dem Messekatalog sind erst 45 Minuten
nach Eröffnung der Antiquaria zulässig. Sollte ein im Katalog angezeigtes Objekt mehrere Interessenten finden, erfolgt
die Vergabe nach Ablauf der 45 Minuten durch ein Losverfahren. Vorbestellungen können erst am folgenden Tag
berücksichtigt werden. Die Preise sind in Euro einschliesslich Mehrwertsteuer angegeben. Für die Zuverlässigkeit der
Angaben der Ware bürgt der Aussteller. Die Redaktion der
Beiträge liegt bei den jeweiligen Ausstellern.
The objects announced in this catalogue must be available for sale at the opening of the Antiquaria and may
not be sold or firmly reserved before the beginning of the
trade fair. The sale of items offered in the catalogue is
only allowed 45 minutes after the opening of the fair. If
more than one customer is interested in an item listed in
the catalogue, lots must be drawn. All prices are in Euro
and include the V.A.T. The exhibitors guarantee for exact
description of their objects.
11
10
Schwörer Krüger
12
Hannen
+Aix Libris
9
Gerber
Kunz
8
48
Sander
14
BMCF/Feucht
16
13
Kunstkabinett
Heiland
EG
Bader
17
40
41
Lenninger
Am
Tal
Mehlsack
39
Rezek
47
Barbian
18
19
Riepenhausen
42
Held
7
Kühn
6
Mertens+Pomplun
Bistro
Kretzer
38
Jacono
37
Schöneborn Nassauer
36
35
Solder
34
29
Lührs
30
Fetzer
Bräuer
31
32
Im Baldreit Osthoff
33
Kurz
5
Schantl+
Meindl & Sulzmann
20
23
Brockmann
Neumann Bewer
4
3
manuscryptum
1
Myko
Libri
2
Le
Cadratin
28
Salchow
27
Rotes
Antiquariat
SüdstadtAntiquariat
26
25
AntiquariaPreis
Garderobe
Nass
21
Braun
22
Feurer
Volkert
24
Inlibris
54
Kotte
53
Eingang
Messe-Telefon / Phone during the fair:
07141 – 91 03 200 and 0160 – 9890 1629
Veranstalterin / organized by:
Petra Bewer, Antiquariat
Gänsheidestrasse 69, 70184 Stuttgart
Tel: 0711 – 23 48 526, Fax: 0711 – 23 48 627
E-Mail: [email protected]
Informationen und Katalog im Internet:
www.antiquaria-ludwigsburg.de
Aktuelle Infos während der Messe:
www.twitter.com/antiquaria2015
Bildnachweise: Mathilde Planck: „Stadtarchiv Ludwigsburg“; Clara Lotter: „Stadtarchiv Ludwigsburg“; Maria Sybilla Merian: „Die Frau, 42. Jg., 1934/35, nach H. 10;
Bestand Archiv der deutschen Frauenbewegung, Kassel“; Anna Sutter: „SilberburgVerlag, Tübingen: Dorothea Keuler. Verlorene Töchter“; Marie Curie: „Alice Corkran:
The romance of woman’s influence, London u.a. 1906, nach S. 116; Bestand Archiv
der deutschen Frauenbewegung, Kassel“
Umschlag: Panorama von Ludwigsburg. Farblithographie von W. v. Breitschwert bei
A. Neubert, um 1860.
AusstellerInnen
Stand
AusstellerInnen
Stand
Kurz, Oberaudorf
33
Hauptsaal
Riepenhausen, Carlipa
19
Hauptsaal
Lorych, Berlin
47
Galerie
Salchow, Hamburg
27
Hauptsaal
Lührs, Hamburg
29
Hauptsaal
Sander, Dresden
14
Veranda
Manuscryptum, Berlin
1
Fürstensaal
Schantl, Wien
5
Fürstensaal
Meindl & Sulzmann, Wien
5
Fürstensaal
Schöneborn, Würzburg
36
Hauptsaal
Mertens & Pomplun, Berlin
6
Fürstensaal
Schottenfeld & Partner, Wien
43
Galerie
MykoLibri, Hamburg
2
Fürstensaal
Schwörer, Pforzheim
10
Fürstensaal
Nass, Berlin
20
Bühne
Solder, Münster
34
Hauptsaal
Nassauer, Siegen
35
Hauptsaal
Stader Kunst-Buch-Kabinett, Stade
48
Galerie
Neumann, Berlin
4
Berlin
Südstadt-Antiquariat, Karlsruhe
25
Hauptsaal
Osthoff, Würzburg
32
Hauptsaal
Volkert, Traunstein
24
Hauptsaal
Rezek, München
39
Hauptsaal
(Druck auf U3)
Donnerstag, 22.01.2015
Freitag, 23.01.2015
Samstag,
24.01.2015
15 – 20 Uhr
11 – 19 Uhr
11 – 17 Uhr
29. Antiquaria
29. Antiquaria 2015
Musikhalle Ludwigsburg
Antiquariatsmesse Ludwigsburg
Bücher
Autographen
Graphik
22.–24.1. 2015