ca. 5,5 MB - FINK – Das Magazin aus Freising

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ca. 5,5 MB - FINK – Das Magazin aus Freising
September
Ausgabe 8/2008
2. Jahrgang
kostenlos
das Magazin.
Reportagen •
Interviews •
Essen & Trinken •
Reise •
Musik Kino Bücher •
Veranstaltungen •
Campus & Familie •
Aus Freising und
von anderswo
Stadtgespräch
Stadtgeschichten
Wahl spezial
Unterwegs
Volksfest 2008
40 Jahre Bildungszentrum
Land- und Bezirkstagswahlen
Saudi-Arabien
Festwirt Gerhard Widmann
über den Unterschied zum Frühlingsfest und den idealen Gast.
Das Kardinal-Döpfner-Haus feiert
Geburtstag: Rektor Guido Anneser
über sein facettenreiches Haus.
Wie die Wahl am 28. September funktioniert, wer kandidiert und was im
Landtag in den letzten Jahren passiert ist.
Christoph Obermeier über
einen Besuch bei freundlichen Fundametalisten.
von hier
04
Nachgefragt:
Volksfest in Tracht?
Spannende Konzepte bei Wettbewerben für „Ari“ und Attaching.
Folge 15: Timi in Amerika
Die Landtags- und Bezirkswahl in Bayern
ein Überblick von Sebastian Beck
22 Karpfen im Copyshop
Was kommt, was bleibt: Ein Überblick über die 15. Legislaturperiode
des Bayerischen Landtags. von
Kassian Stroh.
07 Großdemo gegen die
3. Startbahn
08 Linda Bildau
die letzte Folge
Fremdeln unter Freunden
Zu Gast in Saudi Arabien. Ein Besuch
bei freundlichen Fundamentalisten.
von Christoph Obermeier
alle sechs Direktkandidaten antworten auf unsere Fragen.
Ein Festsaal für Freising
„El Corazon“, „Stadtschreiber“,
„Micls“ und „Frisinga“ sind zu, das
„Calafati“ schon lange, die „Brause“
schließt Ende des Jahres, in das
Haus der Vereine wird keine Gastronomie mehr einziehen.
Die Kneipenkultur ist in Gefahr.
unterwegs:
26 Fragen und Antworten
09 Skizzenrolle
10 Freisinger Kneipensterben
34
20 Wahl-Spezial
05 Nahaufnahme
06 Timi geht essen
von dort
18 Von Kasernen und Kapellen
und anderen
guten Dingen
29 Kranzberg
In jeder Folge stellen wir eine
andere Gemeinde im Landkreis
Freising vor.
30
38 Kino
Gomorrha - Reise in das Reich der
Camorra
Die Entdeckung der Currywurst
Räuber Kneißl
Der Baader Meinhof Komplex
Hausbesuch:
11 Schein im Studio
das neue Album nimmt Gestalt an
12 Das alte Freising:
40 Musik
Brunnen, Grotten und Bassins
Best of: Stefan Huber
Neuerscheinungen:
Dan Le Sac vs. Scrobious Pip: Angels
Fleet Foxes: Fleet Foxes
Late of the Pier: Fantasy Black
Channel
CD-Vorschau
Historische Wasserarchitektur in
Freising
14 Volksfest 2008:
Herr der Zelte und des Bieres
Interview mit Gerhard Widmann,
Festzeltwirt seit über 30 Jahren
15 „Wir sind selber immer
überrascht“
„Howdy Partner“
Zu Gast in Freisings Little Texas:
Sallie und Hannes Wunner
32 Familie:
41 Bücher
Scherbenpark (Alina Bronsky)
Gut gegen Nordwind (Daniel Glattauer)
Strumflut (Maigriet de Moor)
Dritter Kinder-Spaß-Tag
Am 20. September wird es wieder
bunt in der Freisinger Innenstadt.
Forum und Freisinger Tagblatt
Abwechslungsreich und mit vielen
Attraktionen soll es ein Tag für die
ganze Familie werden.
42 Essen und Trinken
Federweißer: der Zecher heitere
Wonne
Hättest du es gewusst?
Karl Muskini und Norbert Bürger
sind aus unerklärlichen Gründen seit
14 Jahren auf jedem Anstichfoto zu
sehen. „Alles Zufall“ sagen beide im
Interview.
16 Stadtgeschichten:
40 Jahre Bildungszentrum
Das Kardinal-Döpfner-haus feiert Geburtstag.Interview mit dem Direktor
Guido Anneser
Wie heisst denn nun das Gegenteil
von „durstig“? Wer weiß es?
33 Campus:
Getränkewissenschaften
In Weihenstephan stehen wichtige
Neubauten an. Das von TU-Präsident Wolfgang A. Herrmann
initiierte „Internationale Getränkewissenschaftliche Zentrum
Weihenstephan“ (iGZW) hat vor
kurzem die Zustimmung des Wissenschaftsrats erhalten.
Veranstaltungen
und Service
44
48
50
57
58
Highlights
Terminkalender
Impressum
München im September
Kleinanzeigen, Sudoku, Bilderrätsel
Nachgefragt
Nahaufnahme
Nahaufnahme
Volksfest oder Wiesn: Mit Tracht oder ohne?
Farmlands-Produzent Yogi Lang braucht derzeit gute Nerven. Denn die Freisinger Funkrock-Combo Schein hat sich bei ihm für die
Aufnahmen zum nächsten Album eingenistet.
Wie die Arbeit vorangeht und was es sonst
Neues von einer der erfolgreichsten Freisinger Bands gibt, ist auf Seite 11 zu lesen.
(Foto: Diar Nedamaldeen/Michael Berninger)
Jürgen Wüst
Gertraud und Manfred Neubeck
Eva Thalmeier
Allein schon aus beruflichen Gründen
gehe ich aufs Volksfest in Freising. Denn
ich dirigiere die Stadtkapelle Freising und
spiele selber auch Trompete. Ich gehe aber
auch privat gerne dort hin, um Freunde
und Bekannte zu treffen und einfach viel
Spaß zu haben. Anschließend geht’s natürlich ins Weinzelt zum feiern. Auf dem Oktoberfest bin ich auch beruflich unterwegs
und das ganze 16 Tage lang. Das alles natürlich gekleidet in Lederhos’n, wie sich’s
halt gehört!
Wir kommen aus Schleswig-Holstein und
sind nur eine Woche zu Besuch in Freising,
daher werden wir leider das Volksfest verpassen. Ein „Muss“ ist bei uns oben in der
Heimat die Kieler Woche als großes Volksfest mit Schiff- und Seglerambiente. Aber es
läuft natürlich ganz anders wie in Bayern mit
o’zapft usw.. Eine Tracht haben wir in Schleswig-Holstein nicht, aber auf früheren Wiesnbesuchen gehörte eine Lederhose und ein
Dirndl einfach dazu. Heute würden wir nicht
mehr damit herumlaufen.
Zur Volksfestzeit bin ich noch im Urlaub,
aber auf die Wiesn geh´ ich natürlich schon
und freue mich auch schon ziemlich drauf.
Die Tracht muss dabei auf alle Fälle getragen
werden, sonst ist es ja gar kein ordentlicher
Wiesnbesuch. Zur Wiesn geht man einfach
in Tracht, sonst schmeckt das Bier ja gar
nicht. Ich selbst besitze zwei Dirndl, die ich
sehr gerne trage. Beispielshalber auch bei
Auftritten mit „Gaudi Quattro“, außerdem
gehört eine Tracht einfach zur Grundausstattung eines waschechten Bayers dazu!
Sybille Lederer, Michael Meier
Nicoletta Hallen
Martin Winterholler
Wir gehen ganz selten aufs Volksfest. Das
letzte Mal waren wir auf dem Echinger. Früher haben wir ab und zu noch das Oktoberfest besucht, aber das auch schon lange nicht
mehr. Zu viel Getümmel, zu viel Rauch und
zu viel Betrunkene, die auf unsere Nerven gehen. Früher war einfach nicht so viel los. Und
wenn ein Volksfestbesuch doch auf unserem
Tagesprogramm stehen sollte, dann nicht in
Tracht, da es sich für uns nicht lohnt, sich für
einmal im Jahr eine teuere Lederhose oder
ein Dirndl zu kaufen.
Ich bin keine Freisingerin und daher ist mir das
Volksfest eher egal. Auf die Wiesn gehe ich auch
ganz selten. Ich bin aus Niederbayern und früher
war ich immer auf dem Hopfenfest und auf dem
Gallimarkt. Da wusste ich genau das Datum:
14. Juli. Als Kind ist man einfach damit groß
geworden. Später hat man sich sogar neben den
Autoscooter gestellt und gehofft, dass man eingeladen wird. Ich bin immer in Tracht hingegangen. Als Kind war es immer schrecklich, aber
mittlerweile weiß ich: das ist für mich Heimat.
Aber natürlich nicht im Landhausstil.
Ich werde auch dieses Jahr wieder aufs Volksfest
und auf die Wiesn gehen. Obwohl die Bierpreise
jährlich steigen, ist es immer wieder eine tolle
Sache mit ein paar Freunden gemütlich eine
Mass zu trinken. Die Fahrgeschäfte interessieren mich dabei weniger. Dennoch werde ich jeweils nur an einem oder zwei Tagen dort sein, da
es sonst zu teuer wird. Ob ich in Lederhosn gehe,
ist noch nicht so ganz sicher, da mir die von
meinem Vater nicht passt und ich es bisher nie
geschafft habe mir eine eigene zu kaufen. Aber
vielleicht schaffe ich es noch zur Wiesnzeit.
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Stadtgespräch
Stadtgespräch
Timi geht essen
Momentan weile ich nicht in unserem schönen Freising, sondern verbringe den Sommer
im Land der Dicken, Zuckerkranken und
Cholesterin geplagten. Besser
bekannt als The
United States of
America. FastFood- und Fertiggericht-Süchtige
Schulkinder werden vergeblich
von ihren übergewichtigen Eltern
dazu gedrängt,
sich gesünder zu
ernähren. Fahrten
mit dem Aufzug
zum Fitnessstudio und eine meist
zweifelhafte Einstellung zu Gesundheit und
Ernährung prägen das Land. Wenn der USBürger überhaupt einmal versucht, sich gesund zu ernähren, kippt er soviel zuckriges,
geschmacksverstärktes Dressing, Käse und
Speck über seinen sogenannten Salat, dass
die Kalorienzahl und Nährwertangaben dieser vermeintlich „gesunden Mahlzeit“ mit
zwei Litern frischgeschöpftem Friteusen-Fett
gleichzusetzen sind. So oder ähnlich sieht
die weitverbreitete Meinung, meine definitiv
nicht ausgeschlossen, aus. Doch schon am ersten Tag war mir klar: So ganz kann ich meine
bisherige Einstellung gegenüber dem Land,
zumindest in kulinarischer Sicht, nicht mehr
weiter vertreten. In einem nahegelegenen Supermarkt mit dem treffenden Namen „Giant“
schwenkt meine Auffassung vom US-Bürger schlagartig in das Gegenteil um, und ich
möchte sofort die amerikanische Staatsbürgerschaft beantragen. Vor mir bäumen sich
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Untere-Hauptstraße-lange Gänge mit den
feinsten und phantasiereichsten Delikatessen
aus aller Welt auf. Betrunken von den Eindrücken habe ich das Gefühl,
diese Regale sprechen zu
mir: „Kauf mich! Mein Inhalt macht dich glücklich!
K alor ien
sind deine
Freunde!“
Eine dicke, schwarze Lady fährt mir mit ihrem
Einkaufswagen gegen das Schienbein – ich
erwache aus meinem Konsum-Delirium.
Nüchtern betrachtet mache ich meine ersten
Geschäftspläne für einen „Giant“-Markt in
Freising. Doch bevor mein überfordertes Gehirn diesen Gedanken zu Ende gebracht hat,
steht ES vor mir, wie eine Götzenfigur: Das
20 Meter lange SPECKREGAL. Nur Speck.
Frühstücks-Speck. Selten sah ich eine so imposante Erscheinung. Ein Regal so groß und
breit, dass es seinen eigenen Mitarbeiterstab
besitzt. Von der Auswahl nahezu erschlagen
entscheidet sich mein vom Körper losgelöstes
Hungergefühl für die kleinste verfügbare
Kinderpackung von fast zwei Pfund. Langsam aber sicher erkenne ich das Problem des
Folge 15:
in Amerika!
Landes: Es liegt nicht an den Leuten selbst,
es gibt einfach zu viele unvergleichlich gute,
phantasiereich kombinierte Produkte in den
Supermarktregalen. Mir fällt es beispielsweise enorm schwer, beim ersten Restaurantbesuch einen einfachen Salat als Vorspeise zu
wählen und nicht den mit Schmelzkäse überbackenen und mit Käseraspeln
garnierten Salat. Ich widerstehe
der Versuchung und „begnüge“
mich mit in Weißwein gekochten Muscheln und Bruschetta.
Da ich auf Grund meines nicht
vorhandenen Wissens und seltsamer Vorurteile natürlich ein
kulinarisches Desaster erwarte,
bestelle ich gleichzeitig einen Familienkrug Sangria... man weiß ja
nie! Der Leser mag das Ende der
Geschichte ahnen, denn es dürfte
klar sein, dass ich wieder einmal
meine Überzeugung über Bord
werfen durfte: Nur selten habe
ich frischere, schmackhaftere
und
professioneller dekorierte Speisen
gesehen. Die Muscheln wurden sicherlich erst
kurz vor der Zubereitung gefangen, und Weißweinsoße nebst Bruschetta sind selbstgemacht
und schmecken wie frisch aus Sizilien eingeflogen. Auch wenn es um Freundlichkeit und
Professionalität geht, kann sich ein Großteil
der deutschen Gastros noch einige gute Tipps
abschauen. Oder wann hat sich Ihr Kellner
das letzte Mal mit Namen vorgestellt?
Wer also gerne isst, wird dieses Land lieben.
Vorausgesetzt man kann den unzähligen kulinarischen Versuchungen zumindest teilweise widerstehen. Es wird einem definitiv aber
sehr schwer fallen...
Mit neuer Meinung aus kulinarischer Sicht
grüßt Euch aus den USA, Euer Timi.
Großdemo gegen die 3. Startbahn
Am 6. September ziehen die Gegner erneut durch München
Schon die erste Großdemonstration gegen
die Ausbaupläne des Münchner Flughafens durch die Landeshauptstadt haben
bundesweit Aufmerksamkeit gefunden.
Das wünschen sich die Organisatoren
auch bei der Neuauflage, wo es nicht nur
allein um die dritte Startbahn gehen wird.
Auch andere Gruppen haben ihr Kommen
angekündigt, um gegen weitere Bauprojekte im Freistaat zu protestieren, die in
den Augen der Betroffenen auf Kosten der
eigenen Heimat gehen, wie zum Beispiel A
94/Isental oder Donauausbau. Den Startschuss für den Demonstrationszug gibt
AufgeMUCkt-Sprecher Hartmut Binner
gegen 10 Uhr am Marienplatz. Später ist
dann Landrat Michael Schwaiger in seiner Funktion als Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Erding-Nord, Freising und
Umgebung an der Reihe. Für 10.45 Uhr
ist der Abmarsch geplant, die Route geht
vom Marienplatz über das Tal, Isartor,
Thomas-Wimmer-Ring, Karl-ScharnaglRing, Franz-Josef-Strauß-Ring, Von-derTann-Straße und Ludwigstraße bis zum
Odeonsplatz. Begleitet wird der Zug unter
anderem vom Dandelion-Soundsystem.
Nach einer kurzen Ansprache von Mecht-
Junge Demonstranten bei der letzten Demo
am Odeonsplatz im Juni 2007.
hild Leidl vom Bündnis Jugend gegen die
dritte Startbahn wird Dr. Christian Magerl
gegen 12.30 Uhr die Hauptrede halten.
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Stadtgespräch
Straßennamen erzählen Stadtgeschichte:
Hummelgasse
Der nördliche Teil dieser Gasse ist ganz
vom einstigen Hummelbräu bestimmt,
der sich im jetzigen Haus Nr. 24 der
Unteren Hauptstraße befand. Dahinter
reihten sich die Wirtschaftsgebäude und
Ställe um einen 45 m langen Hof.
Parallel dazu verläuft das Gäßchen, unter einem angedeuteten Torbogen beginnend und zunächst kaum mehr als zwei
Meter breit. Erst von der Einmündung
des Hummelhofes an verbreitert es sich
auf fünf Meter. Dieser Bräu scheint sehr
alt zu sein, denn der ganze Gassenzuschnitt ist durch ihn bestimmt. Im 16.
und 17. Jahrhundert heißt der Straßenzug Feyel- (Faychel-, Feyer-) Gäßchen,
vielleicht nach einem damaligen Bräuwirt. Erst 1670 erscheint dann der „bürgerliche Bierbrauer und Gastwirt“ Jakob
Hummel, der fortan Haus und Straße als
Namenspatron dient. 1854 wurde das
Bierbrauen eingestellt und nur noch die
Wirtschaft weiterbetrieben.
Von 1873 bis 1921 gehörte der Hummelbräu dem Grafen Arco. Noch vor dem
Zweiten Weltkrieg wurde auch die Gastwirtschaft aufgegeben und das Anwesen
in ein Geschäftshaus umgebaut.
In der Hummelgasse erinnert vieles an
Freisings altes Stadtbild: Kein Haus
steht geradlinig in der Straßenfront, im
Hinterhof des einstigen Hummelbräus
finden wir an der Hausfront noch einen
der wenigen - früher allgemein üblichenLaubengänge, und die Spitzwegidylle
um das abseits gelegene Haus Nr. 8 ist
-inmitten der Stadt - einzigartig. Wo jetzt
der mächtige Baukomplex des TSV Jahn
den Straßenzug beherrscht, lag einst ein
Domherrenhaus mit einem lieblichen
Gärtlein.
aus: Historische Freisinger Straßennamen
erzählen Stadtgeschichte, von Hans Gruber, mit freundlicher Genehmigung durch
die Freisinger Künstlerpresse W. Bode
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Stadtgespräch
Linda Bildau berichtet aus Brasilien, Folge 9 (letzte Folge)
Gedanken zum Abschied
Wie schnell doch die Zeit vergeht. So banal
dieser Satz auch ist, so oft spukt er in diesen Tagen in meinem Kopf herum. Es erscheint mir wie gestern, als ich verzweifelt
vor meinem Koffer stand und nicht wusste,
wie zum Teufel ich Sachen für ein Jahr dort
unterbringen sollte. Viel verzweifelter noch,
als ich mit gepacktem Koffer in Irati ankam,
kein Wort verstand und wünschte, das alles
würde ganz schnell vorbeigehen. Jetzt ist es
soweit, der Tag der Abreise ist gefährlich nah
und ich steh wieder einmal vor meinem Koffer und frage mich, wie ich es wohl schaffe,
meine Sachen dort unterzubringen. Ich werde mich an den “jeitinho brasileiro” halten:
“Sempre cabe mais um.” Zu gut deutsch: Einer geht noch.
Doch nicht nur das Kofferpacken bereitet
mir Kopfzerbrechen. Viel schwerer fällt es
mir Abschied zu nehmen von meinem Alltag, meinen Freunden und vor allem den
Kindern. Immer häufiger halte ich inne und
denke mir: “Mensch Linda, das machst du
heute wohl zum letzten Mal”. Dann wird
mir immer ganz mulmig zumute und Tränen
schießen mir in die Augen. Denn das, was mir
anfangs so fremd vorkam, ist zu meinem Alltag und Leben geworden. Wie werde ich den
Tag ohne feuchte Kinderküsse, ohne Streit
wegen ungemachter Hausaufgaben, ohne die
täglich neuen Einfälle meiner Schwestern
überstehen? In wenigen, kurzen Momenten
stelle ich mir sogar die etwas arrogante Fra-
ge: Wie werden sie ohne mich überleben?
Wer soll Geometrieaufgaben erklären, die
Stickereien anfangen und beim Mittagessen
schmutzige Witze erzählen? Doch gerade,
dass ich mir diese Fragen stelle bedeutet,
dass es ein durch und durch gelungenes Jahr
war. Für beide Seiten, denke ich.
Jetzt am Ende wird mir erst so richtig klar,
welches Glück ich hatte, dass meine Arbeitskollegen sich zu wahren Freunden entwickelten. Die Freunde, die ich fand, mir eine
Familie waren und mich vom ersten Tag an
in ihrer Mitte als Tochter aufgenommen haben. Dass die Kinder des Kinderdorfes zu
meinen Kindern wurden. Mit deren Sorgen
ich einschlief und deren Lachen mich jeden
Morgen empfing. Dass man sich anfangs wegen sprachlicher und später oft wegen kultureller Unterschiede missverstand, spielte
keine Rolle. Denn eines habe ich gelernt:
Herzlichkeit kennt keine Sprache, und eine
Umarmung ist in jedem Land gleich.
Trotz all der Wehmut, Brasilien, Irati, das
Kinderdorf bald zurücklassen zu müssen,
freue ich mich natürlich wieder heim zu
kommen. Denn so gut es mir gefällt, und so
gut ich mich eingelebt habe, Heimweh hatte
ich immer. Mal mehr, mal weniger. Ich kann
es kaum erwarten, die Türme des Doms von
Weitem zu sehen, Familie und Freunde in
die Arme zu schließen und es zu genießen
daheim zu sein. Für eine Zeit zumindest, bis
mich das Fernweh wieder packt.
Vöttinger Weiher Open-Air 2008:
Plus sagt Danke
Auch das 15. vom Freisinger Kulturverein
„Prima leben und stereo“ organisierte Festival am Vöttinger Weiher war ein voller
Erfolg: 3000 Fans alternativer Gitarrenmu-
sik aus dem gesamten deutschsprachigen
Raum pilgerten nach Freising, um zwei
ausgelassene Tage zu verbringen. Dementsprechend positiv fällt die Bilanz des
Kulturvereins aus: Die Bands fühlten sich
wohl und spielten vielumjubelte Auftritte,
die Organisation klappte gut, es gab keine
großen Zwischenfälle. Einmal mehr war
die Stimmung fröhlich und friedlich. Trotz
des gleichzeitig stattfindenden Münchner
Sonnenrot-Festivals, das ein ähnliches Publikum anspricht und mit vielen bekannten
Bands warb, war das Freisinger Open-Air
auch in diesem Jahr wieder ausverkauft.
Dafür sagt Plus Danke: an alle Gäste, an die
große Zahl ehrenamtlicher Kräfte und auch
an alle Freisinger für ihr Verständnis. Speziell die Bauern am Festivalgelände und die
Anwohner in Vötting machen an einem solchen Wochenende einiges mit, auch andere
Freisinger sind je nach Windrichtung vom
Lärm betroffen. „Prima leben und stereo“
bemüht sich, diese Belastungen so gering
wie möglich zu halten und die LautstärkeGrenzen genau einzuhalten. Dank vieler
Vortreffen mit dem Ordnungsamt und auch
der Polizei konnte in diesem Jahr die Belastung für alle weiter minimiert werden.
Skizzenrolle: Festsaal in Freising
Vieles ist machbar, noch viel mehr ist denkbar! In dieser Rubrik zeigen wir interessante Ideen für Freising.
Es fehlt in Freising ein Haus, welches man mieten kann, um unbeschwert und unabhängig ein tolles Fest in eigener Regie feiern zu können. Selbstversorgung der Catering und mit ein paar Übernachtungsplätzen für die angereisten Gäste.
Neuanfang im Advent
Markt sucht Stand
Lange wurde über den Freisinger Weihnachtsmarkt in der Oberen Hauptstraße diskutiert, Verbesserungen vorgeschlagen, neue
Konzepte angedacht. Eine Verlegung des
Weihnachtsmarkts in den Innenhof von St.
Georg ließ sich schlussendlich doch nicht realisieren. Daher hat der Freisinger Stadtrat nun
beschlossen, den Weihnachtsmarkt wieder in
der Oberen Hauptstraße zu veranstalten und
ihn selbst durchzuführen. Verantwortlicher
Veranstalter ist zwar die Stadt Freising, die
Ideen und die Personen zur Vorbereitung
und Durchführung will sie sich aber von au-
ßerhalb holen. Alles, was die Freisinger nun
noch brauchen für einen besinnlichen, weihnachtlichen Christkindlesmarkt, sind interessante Stände mit passenden Produkten.
Wer sich davon angesprochen fühlt, und
mit Ideen, seiner Hilfe oder einem Stand am
Weihnachtsmarkt teilnehmen will, kann sich
bewerben beim Ordnungsamt der Stadt Freising oder bei Reinhard Fiedler (Sporrergasse
3, [email protected]).
Ausdrücklich willkommen sind Freisinger
Künstlerinnen und Künstler sowie Vereine
und Institutionen.
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Stadtgespräch
Stadtgespräch
Freisinger Kneipensterben
Schein: Das neue Album nimmt Gestalt an
„El Corazon“, „Stadtschreiber“, „Micls“
und „Frisinga“ sind zu, das „Calafati“
schon lange, die „Brause“ schließt Ende
des Jahres, in das Haus der Vereine wird
keine Gastronomie mehr einziehen. Auch
wenn die Gründe nicht immer die gleichen
sind, warum in Freising die Lokale verschwinden: Die Kneipenkultur ist trotzdem in Gefahr.
Den Funkrock made in Freising kennen
inzwischen Fans im ganzen deutsprachigen Raum. In Östereich räumten
Schein den Newcomer-Award ab, auf
Festivals wie dem Frequency oder dem
Passauer Pfingst-Open-Air tanzten
in diesem Sommer Tausende zu ihren
Songs. Doch die meiste Arbeit findet
derzeit im Attachinger Farmlands-Studio statt. Dort nehmen Schein ihr neues
Album auf.
In Sachen Diskotheken und Clubs kann Freising mit anderen bayerischen Städten nicht
mithalten. Doch für knapp 50.000 Einwohner
kann sich die Auswahl an Kneipen, Cafes und
Bars in der Domstadt durchaus sehen lassen.
Italienische Cafe-Bars, Internationales, Bai-
10
Von hier von dort und anderen guten Dingen
risch-Bodenständiges, Lounges und Bistros
und natürlich die erdigen Musik- und Studentenkneipen. Doch diese relative Vielfalt ist bedroht, wie man am besten neben den Veränderungen in der Innenstadt („Stadtschreiber“,
„El Corazon“) in Neustift sehen kann. Mit
dem „Micls“, dem Nachfolger des „Zeitlos“
schließt eine Neustifter Kneipeninstitution.
Die Macher des „Frisinga“ haben sich am
schwierigen Platz im Landratsamt versucht
und mussten nach wenigen Wochen wieder
aufgeben. Auch die „Brause“ zieht die Kon-
sequenzen, dass vor allem unter der Woche
die Gäste nicht mehr so zahlreich kommen
wie früher. Im Dezember schließt damit eine
weitere Traditionskneipe. Viele andere Lokale
hoffen, dass das Geschäft nach dem Volksfest
zum Herbst wieder besser wird. Warum die
Leute weniger weggehen und damit die Umsätze für die Gastronomen sinken, hat viele
Gründe. Einer davon ist das strenge bayerische Rauchverbot, das vielen Rauchern den
Kneipenbesuch vermiest. Unabhängig davon
beobachten viele Wirte, dass die Freisinger
schlicht nicht mehr so oft weggehen, sich das
Geld lieber sparen. Auch die Studenten sieht
man in vielen traditionellen Studentenkneipen Freisings seltener. Entweder, weil mehr
gelernt wird als früher, oder man sich doch
lieber mit seinesgleichen in die Kellerbars der
Studentenheime zurückzieht. Trotzdem gibt
es zwei Lichtblicke für die Freisinger Gastroszene: Ab Oktober soll das leerstehende
„Frisinga“ im Landratsamt neu eröffnen. Eine
neue Lokalität ist auf dem Domberg geplant.
Für das Dom-Gymnasiums-Gebäude mit der
Hausnummer 5, das derzeit als Lager für die
Dombauhütte genutzt wird, beantragte die
Brauerei Weihenstephan eine Gastwirtschaft
mit Biergarten Der Bauausschuss gab schon
mal grünes Licht. (SB)
Selbstverständlich spielt auch bei Plattenaufnahmen längst der Computer eine
wichtige Rolle. Gemeinsam sitzen Gitarrist Thomas Sedlmeier, Schlagzeuger Stephan Treutter und Produzent Yogi Lang im
ersten Stock der Farmlands-Studios in der
Attachinger Dorfstraße vor dem Rechner.
Einzelne Gitarrenaufnahmen werden angehört. Immer und immer wieder die gleichen 15 Sekunden. Sie diskutieren jeden
Anschlag, jeden Klang der Gitarre, Lang
verschiebt per Maus einzelne Spuren. Sie
hören erst auf, wenn sie mit dem Ergebnis zufrieden sind. Und wenn nicht, muss
Sedlmeier zurück in den Aufnahmeraum
und die Passage noch einmal einspielen.
Schein nutzen die Möglichkeiten des Studios aus, was einen neuen Schritt in ihrer
beinahe zehnjährigen Bandgeschichte bedeutet. Waren die ersten beiden Platten,
„Gestatten Sie“ und „Extraportion“ im
Großen und Ganzen ein Abbild ihres fabelhaften Live-Sets, haben sie nun angefangen, Musik gezielt für ein neues Album
zu schreiben. Schon seit gut einem Jahr
tüfteln sie in ihrem Proberaum an neuen
Nummern, Songs wie „Baby geht steil“
oder „Wir sind der Funk“ spielen Schein
bereits live und sind schon bei einer ersten Aufnahmesession zum neuen Album
im Mai aufgenommen worden. „Jetzt haben wir in den letzten Wochen noch mal
elf neue Songs geschrieben, wir haben da
wirklich viel geschafft“, erzählt Sedlmeier. Laut Bandkollegen Treutter sind einige
Songs davon rockiger als das, was man
zuletzt von Schein gehört hat. Auch ein
paar Balladen sind mit dabei, wobei der
Funk aus Gitarre und Bläsersatz natürlich
nicht gewichen ist. Jetzt geht es darum,
die Songs zu veredeln und die richtige
Auswahl für das Album zu treffen. „Uns
ist es wichtig, dass es einen roten Faden
hat, dass das Album rund klingt“, betonen
Sedlmeier und Treutter. Im Frühjahr 2009
soll diese Platte, die derzeit noch keinen
Namen hat, schließlich erscheinen. Wenn
die Plattenaufnahmen abgeschlossen sind,
wartet schon die nächste Herausforderung:
Gerade die brandneuen Songs müssen
dann auch in das Live-Programm eingebaut werden. „Das wird interessant, weil
wir manche Songs bisher gar nicht mit
der ganzen Band gespielt haben“, erklärt
Treutter. Gitarre, Bass und Schlagzeug
wurden getrennt von den Bläsern und vom
Gesang aufgenommen. Für eine Band, die
aber gerade von ihrer Live-Dynamik lebt,
ist es daher besonders wichtig, dass die
Songs schnell sitzen. Denn Schein wollen
dann nicht nur wieder verstärkt im Tourbus unterwegs sein: Geplant ist als nächster Schritt ein Live-Album. (SB)
Von hier von dort und anderen guten Dingen
11
Brunnen
Grotten
Bassins
Das alte Freising
Das alte Freising
Kopie zu sehen ist (das Original befindet sich
im Dommuseum).
Als zwei weitere Brunnenanlagen aus der
Barockzeit sind noch der St.-Andreas-Brunnen auf dem Domberg sowie der alte St.Georgs-Brunnen auf dem Marienplatz zu
nennen. Ersterer wurde 1697 geschaffen und
inmitten der Gebäude des Kollegiatstiftes
St. Andreas auf dem Domberg aufgestellt.
Während von den Stiftsgebäuden nur mehr
einige Chorherrenhäuser übrig geblieben
sind, erfreut der St.-Andreas-Brunnen noch
heute jeden Vorübergehenden. Nur von kurzer Dauer war der erste St.-Georgs-Brunnen:
1674 anstelle eines älteren Marktbrunnens
errichtet, wurde er schon gut 20 Jahre später
wegen Baufälligkeit wieder abgetragen.
Grotten
Historische
Wasserarchitektur
in Freising
von Florian Notter
Bis zum heutigen Tag besitzen wir im Freisinger Stadtbild zahlreiche Anhaltspunkte
für die vielfältige Art und Weise, wie sich die
Freisinger vergangener Zeiten das Element
Wasser zueigen gemacht haben.
Metertiefe Brunnenschächte aus dem Mittelalter oder bleierne Wasserleitungen aus der
Barockzeit, die bei Bauarbeiten zufällig entdeckt wurden, zeugen ebenso wie die beiden
noch erhaltenen Brunnhäuser am Wörth und
hinter der Benediktuskirche von der elementarsten Funktion des Wassers für den Menschen, der Funktion als Grundnahrungsmittel. Das Flüsschen Stadtmoosach macht bis
heute eine wirtschaftlich-strategische Funktion von Wasser im alten Freising deutlich,
denn mit dessen künstlicher Anlage im Mittelalter konnte sumpfiges Gebiet trockengelegt und die Bürgerstadt Freising entstehen.
Wirtschaftliche Bedeutung hatten die Gewässer Isar und Moosach auch für die Fischerei, erstere zudem für die Flößerei. Der Lauf
der einzelnen Moosacharme gewährleistete
den Betrieb einer größeren Zahl von Mühlen, die das lebensnotwendige Mehl herstellten. Mit mehreren bürgerlichen Badhäusern,
die noch bis vor wenigen Jahrzehnten in der
12
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Altstadt standen, war schließlich auch die hygienische Funktion von Wasser im Freisinger
Stadtbild äußerlich sichtbar gewesen.
Neben existentiellen, strategischen, wirtschaftlichen oder hygienischen Funktionen,
die das Wasser im alten Freising zu erfüllen
hatte, spielte es aber auch als Element der Architektur - im Sinne der Stadtverschönerungeine wichtige Rolle. Brunnen, Grotten und
Bassins, die im 16., 17. und 18. Jahrhundert
errichtet wurden und teilweise noch bis heute das Freisinger Stadtbild bereichern, sollen
diesen wichtigen kulturgeschichtlichen Aspekt im Folgenden kurz verdeutlichen.
Brunnen
Ein erster kunstvoll ausgestalteter Brunnen ist
für die Regierungszeit Fürstbischof Philipps
von der Pfalz (reg. 1498-1541) überliefert.
Dieser im Jahr 1521 vielleicht von Bildhauer
Stephan Rottaler geschaffene Marmorbrunnen stand im Residenzhof und war in der
damaligen Zeit ein viel bewundertes Werk.
Aus einem großen Marmorbecken erhob sich
eine Säule, an der mehrere löwenähnliche
Wasserspeier angebracht waren, die Wasser
in das Becken spieen. Auf der Säule ruhte ein
weiteres, kleineres Marmorbecken, an dem
wiederum Wasserspeier angebracht waren.
Auf einem Postament, das in dieser zweiten
Marmorschale stand, befand sich ein Knabe
mit dem Freisinger Mohrenwappen und einer
Fahne, die wiederum den Freisinger Mohren
abbildete. Dieser bedeutende Brunnen ist
wohl spätestens im 18. Jahrhundert beseitigt
worden und seither leider verschollen.
Ein zweiter fürstbischöflicher Brunnen entstand im Auftrag Fürstbischof Johann Franz
Eckhers (reg. 1695-1727) im Jahr 1700: der
Mohrenbrunnen auf dem Domplatz. Inmitten der dortigen Pferdeschwemme wurde
die von Bildhauer Franz Ableithner geschaffene Mohrenfigur aufgestellt, wobei der
herrschaftliche Charakter nicht nur an der
Mohrenfigur an sich offensichtlich wurde,
sondern auch dadurch, dass es sich um eine
Fontaine handelte, die aus einer Muschel
hervorquoll. Nach 1802/03, als Freising bayerisch wurde, musste das nun vergangene
Hoheitszeichen verschwinden, erst Jahrzehnte später fand man die Mohrenfigur
unter einem Steinhaufen wieder und stellte
sie am Fürstendamm auf, wo noch heute eine
Eine besondere Form der Wasserarchitektur
stellten künstliche Grottenanlagen dar.
Viele Fürstenhöfe Europas ließen sich seit
dem 16. Jahrhundert Grotten bauen, denn
eine solche Anlage machte nicht nur wegen
des aufwändigen und teuren Baues, sondern
auch wegen seiner beinahe fantastischen
Szenerie im Inneren den besonderen Status
und das exklusive Leben barocker Fürsten
deutlich. Im neuen Freisinger Hofgarten,
den Fürstbischof Albrecht Sigismund (reg.
1651-1685) im Norden der Stadt (heute Kammergasse) anlegen ließ, ist die Existenz einer Grotte belegt. Wie diese genau aussah
und auf welche Art und Weise darin Wasser
architektonisch umgesetzt wurde, darüber
wissen wir leider nichts. Mehr Kenntnis
besitzen wir über ein weiteres fürstbischöfliches Grottengebäude, das wohl unter Fürstbischof Johann Theodor (reg. 1727-1763) auf
der Südseite des Dombergs errichtet wurde.
Es handelte sich um einen dreigeschoßigen
pavillonähnlichen Bau, den man an bzw. auf
französischem Vorbild Bassins genannt, eine
Form herrschaftlicher Architektur dar. Aus
der Mitte solcher Bassins schoss zumeist
eine Fontaine in die Höhe.
Im Bezug auf Freising wissen wir von drei
solcher Bassins, die sich im fürstbischöflichen Hofgarten befanden. Alle drei lagen
sie an den Kreuzungspunkten eines streng
axial ausgerichteten Wegenetzes, das größe-
Im 18. Jahrhundert ließen sich die Freisinger
Fürstbischöfe ein Grottengebäude erbauen, worin auch vier kleine Brunnen eingerichtet waren.
Um 1830 wurde die Grotte abgerissen; heute
Platz der Einfahrt der Domberg-Tiefgarage,
Planzeichnung (Ausschnitt) von T. Heigl, 1803.
die Reste der mittelalterlichen Wehranlagen
gesetzt hatte. Während in den unteren Geschoßen zeitweise ein Bad sowie eine kleine
„Eremitage“ genannte Kapelle untergebracht
wurden, befand sich im Obergeschoß die eigentliche Grotte. An allen vier Wänden waren kleine muschelförmige Brunnenschalen
angebracht, aus denen das Wasser hervorquoll. Rechnungen über die Erneuerung der
Grotte von 1772 bis 1775 geben den Ankauf
von tausenden, teils versilberten Muschel-,
Austern- und Schneckenschalen an, mit denen die Wände der Grotte überzogen wurden.
Hier können wir uns ein recht konkretes Bild
von einem künstlichen Grottenraum machen,
wie er typisch für die Herrschaftsarchitektur
der frühen Neuzeit war.
Bassins
Wie die Anlage einer künstlichen Grotte stellten auch große Wasserbecken, nach
Im Freisinger Hofgarten (an der heutigen
Kammergasse) gab es drei große barocke
Wasserbassins, in deren Mitte sich jeweils eine
Fontaine erhob. Der Hofgarten wurde nach der
Säkularisation 1802/03 aufgelöst, Planzeichnung
zur Renovierung eines Hofgartenbassins von
Hofmaurermeister I. Reiser, 1751.
re Bassin im Bereich des Zierbaumgartens,
zwei kleinere um das kleine Hofgartenschloss herum. Die kunstvoll mit Stein eingefassten Wasserbecken mit den Fontainen
dienten hauptsächlich der Repräsentation,
vor allem bei den in den Sommermonaten im
Hofgarten stattfindenden Gartenfesten des
Fürstbischofs. Natürlich hatten sie aber auch
die Funktion von Brunnen, die für die Begießung des großen Gartens notwendig waren.
Von den Bassins hat sich – wie vom Freisinger
Hofgarten selbst – fast nichts mehr erhalten.
Bild linke Seite: In der Mitte des Domplatzes,
wo heute die Figur des Bischof Otto seinen Platz
hat, befand sich bis 1802 ein Brunnen mit der
Figur des Freisinger Mohren. Jetzt steht eine
Kopie davon am Fürstendamm. Kupferstich von
J. Salver, 1701; den hierauf erkennbaren Korbiniansbären gab es in der Realität nicht.
Von hier von dort und anderen guten Dingen
13
Stadtgespräch
Stadtgespräch
Freisinger Volksfest:
Herr der Zelte
und des Bieres
Interview mit Gerhard Widmann
Für viele wäre ein Volksfest ohne den Widmanns nicht vorzustellen. Freisinger Volksund Frühlingsfest sind untrennbar mit der
Festwirtsfamilie Gerhard und Irene Widmann
verbunden. Seit über 30 Jahren kümmern sie
sich um die Organisation rund um das Festzelt. Aber die Widmanns kennt man nicht nur
in Freising, sondern auch von den Volksfesten
in Bayreuth, in Hallbergmoos oder vom Gallimarkt in Mainburg.
Herr Widmann, gibt es so etwas wie „die
Freisinger“, „die Bayreuther“ oder „die
Mainburger“?
Es gibt sicherlich unterschiedliche Mentalitäten, aber im Grunde wissen die Leute, was
auf einem Volksfest los ist. Egal, ob du hier
oder dort im Bierzelt bist, du kriegst immer
deine Maß, deine Brezen und deine Musik.
Wer feiert am besten?
Wenn die Leute unterschiedlich feiern, dann
liegt das an anderen Sachen als am Ort, das
hat mit der Masse an Leuten zu tun. Wenn
„Dolce Vita“ spielt, dann weiß jeder im Landkreis, was da los sein wird. Dann ist es einfach
immer brechend voll und die Leute feiern ausgelassen. Das hat auch damit zu tun, dass die
Leute schon um 18 oder 19 Uhr kommen, um
einen Platz zu kriegen. Dann trinken die halt
ein, zwei Maß mehr, als wenn sie erst um 22
Uhr reinschauen würden.
14
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Wer trinkt am meisten?
Entweder sehr junge Burschen, oder Vereine
und Firmen, die Biermarken bekommen haben.
Sie organisieren nunmehr seit 34 Jahren
Volksfeste, Kirchweihen und Ausstellungen
in ganz Bayern. Was hat sich in der ganzen
Zeit verändert im Volksfestbetrieb?
Eine ganze Menge hat sich verändert. Das hat
sicherlich auch mit den Medien zu tun. Früher
haben im Bierzelt Boxkämpfe stattgefunden,
da hat zum Beispiel Bayreuth gegen Freising
geboxt. Da sind die Leute schon früh ins Bierzelt gegangen und sind manchmal bis zum
Ende geblieben. Heute kann man sich Boxkämpfe im Fernsehen anschauen. Wir haben
ja noch einen Boxverein in Freising, aber ins
Bierzelt würde es heute keine 300 Leute mehr
zum Boxen ziehen, wo früher sicherlich mal
3000 waren. Mir fällt auch auf, dass die Jugend viel weniger Geld im Bierzelt ausgibt,
das brauchen die für andere Sachen, zum Beispiel für ein teures Handy. Ein anderer Grund
sind die Öffnungszeiten der Geschäfte oder
anderer Freizeitbetriebe. Früher haben um 18
Uhr alle Läden geschlossen gehabt, dann ist
man gleich ins Bierzelt gegangen, heute kaufen die Leute um die Zeit erst ein. Das Volksfest hat einen anderen Stellenwert als früher.
Die Freisinger kennen sie vom Volksfest
und dem Frühlingsfest. Was sind die Unterschiede zwischen beiden?
Volksfest: 05. bis 14. September
Freitag, 05.09.2008
- 16.00 Uhr: Oktoberfestkapelle Otto
Schwarzfischer
- 21.30 Uhr: Feuerwerk
Samstag, 06.09.2008
- Familientag im Festzelt mit verbilligten
Preisen
- 15.00 Uhr: Vormünchner Blosn,
D´Reichenkirchner
Sonntag, 07.09.2008
- 11.00 Uhr: Echinger Blaskapelle
- 16.00 Uhr: Marxheimer Musikanten
- Ab ca. 19 Uhr: Bayrischer Abend mit den
G`stanzlsängern Bayrischer Hias und Andi
Heindl, den Flinsbacher Alphornbläser und
den Schnaitseer Goaßlschnalzern.
Montag, 08.09.2008
- Seniorennachmittag der Stadt Freising
- 14.00 Uhr: Stadtkapelle
- 19.30 Uhr: Dolce Vita
Dienstag, 09.09.2008
- Behördennachmittag
- 16.00 Uhr: Echinger Blaskapelle
- 19.30 Uhr: D`Moosner
Mittwoch, 10.09.2008
- 10 Uhr: Schaustellergottesdienst
- 16.00 Uhr: Vormünchner Blosn
- 19.30 Uhr: Blechblos`n
Donnerstag, 11.09.2008
- Kindernachmittag mit verbilligten Preisen
- 16.00 Uhr: Vormünchner Blosn
- 19.30 Uhr: Die Niederalmer
Freitag, 12.09.2008
- 15.00 Uhr: Vormünchner Blosn
- 18.30 Uhr: A 9
Samstag, 13.09.2008
- Familientag mit verbilligten Preisen
- 09.30 Uhr: Freisinger Volksfest Schafkopfturnier (1. Preis 1000.- €)
- 15.00 Uhr: Vormünchner Blosn
- 18.30 Uhr: Fichtelgebirgs Musikanten
Sonntag, 14.09.2008
- 11.00 Uhr: Echinger Blaskapelle
- 14.30 Uhr: Münchsdorfer Musikanten
- 21.30 Uhr: Feuerwerk
Die Unterschiede sind sehr gravierend. Das
Volksfest hat eine ganz andere Tradition, jeder Freisinger weiß davon und es gibt im Vorfeld schon Biermarken von der Stadt, den
Brauerein oder den Betrieben. Beim Volksfest gibt´s feste Stammtische, die sich einfach immer um dieselbe Zeit treffen, es ist
selbstverständlich zum Volksfest zu gehen.
Beim Frühlingsfest gibt es das alles nicht.
Da geht hin wer grad Lust hat.
Beschreiben Sie den idealen Besucher.
Der kommt schon um 18 Uhr, um Brotzeit
zu machen, bleibt lang dabei und geht am
Ende gemütlich zu Fuß nach Hause.
(Niclas Anzinger, Foto: Rainer Lehmann)
„Wir sind selber immer überrascht“
Am Freitag, den 05. September
wird OB Dieter Thalhammer
das erste Fass im Volksfestzelt
anzapfen. Das ist sicher. Genauso sicher aber ist auch, dass auf
den Zeitungsfotos am nächsten
Tag direkt dahinter zwei Personen zu sehen sein werden:
Karl Musikini und Norbert
Bürger.
Wie kommt es eigentlich, dass
ihr es immer wieder aufs Foto
beim Anstich schafft?
Muskini: Also das ist wirklich
totaler Zufall!
Bürger: Ein riesen Zufall! Wir
schlagen die Zeitung auf und
sind selber immer total verwundert.
Muskini: Seit 14 Jahren. Total
überrascht, jedes Mal wieder.
Seit 14 Jahren seit ihr bereits beim Anstich auf dem
Volksfest dabei? Wie kam das?
Bürger: Wir sind große Fans des Volksfestes. Und da wollen wir einfach von
Anfang an dabei sein, vom ersten bis zum
letzten Tag.
Muskini: Wir sind wahre Volksfest-Fans.
Und das könnt ihr mit Beruf bzw. Auftritten vereinbaren?
Muskini: Diese Zeit hat in unserem Leben absolute Priorität. Da muss man auch
mal gut bezahlte Auftritte ablehnen. Das
Volksfest geht vor.
man einfach dabei sein.
Bürger: Und was er in seiner
Rede den Freisingern immer mit
auf den Weg gibt, das wollen
wir einfach persönlich mitbekommen, hautnah. Er ist halt ein
echter Eröffnungsprofi.
Muskini: Wie er immer das
erste Fass anzapft, kurz und
schmerzlos, einwandfrei.
Bürger: Aber doch so inhaltsvoll...
Bekommt ihr denn wenigstens auch eine Maß Freibier
vom frisch angezapften Faß?
Bürger: Manchmal, aber darum
geht´s uns gar nicht. Wir kommen wegen der Feierlichkeit und
unseren Freunden.
Muskini: Man trifft ja an diesem Tag alle Freunde wieder,
die man sonst das ganze Jahr
Karl Muskini (links) und Norbert Bürger
über nicht sieht, z.B. die Hopfenkönigin, den Alt-OB Schäfer
Bürger: Der Anstich ist neben dem Jahu- oder Otto Schwarzfischer.
Cup der wichtigste Tag im ganzen Jahr.
Bürger: Außerdem sind wir immer total
Was fasziniert euch am meisten am fasziniert von Kropps Volksfestrede.
Volksfest?
Muskini: Wir sind echter Kropp-Fans.
Muskini: Das Volksfest ist total toll, ein so Wenn wir dem Nachfolger, Herrn Irlstorfer
festliches und herzliches Volksfest gibt´s einen Tipp geben dürften: Gut ausgeschlanur in Freising.
fen kommen und nicht nervös sein. Dann
Bürger: So was gibt´s auf der ganzen Welt wird das schon.
kein zweites Mal.
Geht ihr denn auch auf andere VolksMuskini: Der Thalhammer hat ja auch feste?
wirklich ein Händchen dafür. Er gestaltet Bürger: Nein!
den Anstich immer so feierlich, da will Muskini: Nie!
(RF)
Vor 120 Jahren: Das Freisinger Volksfest anno 1888
Die Gewerbe- und Gartenbauausstellung
von 5.-12. September fand damals gemeinsam in den Räumen der Realschule statt und war mit 65 Austellern ein
Schwerpunkt der Festveranstaltungen
1888.
Auf der Festwiese waren vom 7. -11. September Buschs großes Kaiser- und Königsmuseum und Bayers große Tiermenagerie, eine Tierschau u.a. mit Büffeln,
Tigern, Jaguaren, Bären und Wölfen,
die Attraktionen. Beim Kaisermuseum
handelte es sich um ein beleuchtetes Museum, in dem Gemälde von berühmten
Persönlichkeiten und Panoramen eindrucksvoller Landschaften und Kunstdenkmälern (Peterskirche), sowie auch
lebensgroße Wachsfiguren, wie z. B.
Kaiser Wilhelm, bei einem Eintrittspreis
von 20 Pfennig stilvoll präsentiert wurden. Eine Karawane von Aschantinegern
machte ebenfalls ihr Lager auf der Festwiese auf.
Im Urbansaale fand wiederum die Kreiswanderversammlung des landwirtschaftlichen Vereins statt, die bayerischen
Gewerbevereine tagten in der Aula der
Realschule und die Delegiertenversamm-
lung des oberbayer. Kreisgeflügelzuchtvereins im Magistratsgebäude.
Anhand der in den Jahren auf der Festwiese vorhandenen Karussells konnte
man die rasche Entwicklung der Technik verfolgen: Am Anfang Handbetrieb,
dann Pferdebetrieb, nun Dampf betrieb.
Alles lief 1888 zum neuen Dampf karussell mit seiner elektrischen Beleuchtung,
die anderen standen leer. Ein einstündiges Feuerwerk beschloss das Fest.
Autor: Wolfgang Grammel
Das Freisinger Volksfest - eine historische Rückschau
Von hier von dort und anderen guten Dingen
15
Stadtgeschichten
Stadtgeschichten
40 Jahre Bildungszentrum
Kardinal-Döpfner-Haus auf dem Freisinger Domberg
lernen, diese Dinge anderen zu vermitteln.
Das Haus trägt den Namen von Kardinal Döpfner. Warum hat man das Bildungszentrum nach ihm benannt?
Kardinal Döpfner war von 1961 bis 1976
Interview mit Direktor Guido Anneser
Direktor Guido Anneser
Herr Direktor Anneser, das Bildungszentrum Kardinal-Döpfner-Haus feiert am 1.
Oktober sein 40-jähriges Bestehen. Können Sie in ein paar Stichworten sagen, was
das Bildungszentrum eigentlich ist?
Es ist eine Einrichtung der katholischen Kirche, genauer gesagt, es ist das zentrale Haus
für Erwachsenenbildung des Erzbistums
München und Freising. Wenn heute in der
Politik sehr oft von Bildung für Erwachsene
gesprochen wird, dann meint man oft nur die
berufliche Bildung. Dabei wird übersehen,
dass Bildung eine viel weitere Bedeutung
hat: Wir bieten Kurse an, in denen Menschen
z.B. für ihre ehrenamtliche Tätigkeit Impulse
und Motivation bekommen. Und Menschen
Veranstaltungen rund um das Jubiläum
- 9. September, 19.00 Uhr, Kardinal-DöpfnerHaus: „Klang aus weiter Ferne“
Eröffnung der Ausstellung von Ludwig
Gruber
- 20. September, 19.30 Uhr, Kardinal-Döpfner-Haus: Kirchen-Kabarett „Revolution“ mit
der Gruppe „Soafablosn“
- 30. September, 18.00 Uhr, Mariendom:
Pontifikalvesper mit Erzbischof Dr. Reinhard Marx. Anschließend Podiumsgespräch
zur gesellschaftlichen Rolle der Kirche im
21. Jahrhundert: „Kirche allein zu Haus’?“
im Asamsaal. Mit Erzbischof Dr. Reinhard
16
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Marx; Antje Vollmer, Bundestagsvizepräsidentin a.D.; Randolf Rodenstock, Präsident
des Verbands der Bay. Wirtschaft; Prof. Dr.
Harald Lesch, TU München; Asta Scheib,
Schriftstellerin.
Moderation: Anouschka Horn, Bayerischer
Rundfunk
- 25. Oktober, 19.00 Uhr im Mariendom:
Festliches Domkonzert mit dem DombergKammerorchester, dem Domchor und Solisten
unter der Leitung von Wolfgang Kiechle.
J. Haydn: Te Deum und Ch. Gounod: Cäcilienmesse
finden Anregungen, ihr Leben selbst in die
Hand zu nehmen, ihre Persönlichkeit und
ihre Begabungen zu entfalten – oder auch
sich mit den Fragen der Zeit auseinander zusetzen, auch mit Andersdenkenden.
Geht es in Ihren Seminaren nur um religiöse Themen oder was kommt da noch vor?
Natürlich haben wir viele Seminare, in denen es um Fragen des Glaubens und der
Bibel geht, oder auch um das Kennenlernen und die Begegnung mit anderen Religionen und Weltanschauungen. In anderen
Kursen geht es um Persönlichkeitsbildung,
um Erziehung und Biographiearbeit oder um
aktuelle Themen der Gesellschaftspolitik
und Ethik. Außerdem bieten wir hier viele
musische Seminare an wie unsere Mal- und
Kalligraphiekurse, Trommeln, Tanzen oder
die Musische Werkwoche. Dabei steht nicht
die Wissensvermittlung im Vordergrund,
sondern der Impuls zum eigenen Lernen. Sie
können hier ihre eigenen kreativen Seiten
entdecken und weiter ausprobieren, und sie
Erzbischof von München und Freising und
einer der prägendsten Männer des 2. Vatikanischen Konzils. Er hatte gespürt, dass sich
die Kirche den geänderten Umständen in
Staat und Gesellschaft nach den 68er Jahren
neu stellen musste. Themen wie Öffnung der
Kirche, Dialog, Erneuerung der Seelsorge,
Begegnung mit anderen Religionen, Gewissensfreiheit und Liturgiereform prägten sein
Wirken. Dabei spielte Erwachsenenbildung
eine wichtige Rolle. Es musste ja Räume und
Kursangebote geben, in denen die Ehrenamtlichen sich mit all den anstehenden Fragen der Neuorientierung auseinandersetzen
konnten und Unterstützung für ihr Engagement erhielten. So ist es Kardinal Döpfners
Weitblick zu verdanken, dass nach der Verlegung des Priesterseminars nach München in
die leeren Räume der ehemaligen Residenz
das Bildungszentrum Einzug halten konnte.
Das Kardinal-Döpfner-Haus ist ein Bildungshaus der katholischen Kirche. Kommen zu Ihnen auch andere Menschen, die
nicht katholisch sind oder gar nichts mit
der Kirche zu tun haben?
Selbstverständlich, uns ist jede und jeder
willkommen. Wir fühlen uns dem Geist des
Konzils und dem Dialog verpflichtet, und laden Menschen jeder Herkunft und Gläubigkeit ein, in der Begegnung mit anderen hier
offene Kirche zu erleben. Als Tagungshaus
stehen wir ja zudem für Tagungen, Konferenzen und Bildungsmaßnahmen für Gruppen aus Wirtschaft, Staat und Wissenschaft
zur Verfügung. Hier bietet sich besonders
die Möglichkeit, dass Menschen Kirche mal
auf andere Weise erleben.
Die Silhouette des Dombergs ist ja weithin sichtbar, ein Wahrzeichen Freisings.
Wie stehen denn die Freisinger zu ihrem
Domberg? Kommen die auch viel zu Ihren Veranstaltungen?
Da hat sich im Verlauf dieser 40 Jahre sicher
einiges geändert. Nachdem anfänglich die
Trauer über den Verlust des Priesterseminars in Freising groß war, wurde es bald klar,
dass das ehemalige Seminar keineswegs
„verödet“ ist, sondern im Gegenteil eine
höchst sinnvolle Einrichtung ist. Dies zeigt
sich allein schon an der gestiegenen Zahl der
Referenten, die unser eigenes Programmangebot bestreiten. Eine gute Gelegenheit, eine
gewisse „Schwellenangst“ zu überwinden
und unser Haus kennen zu lernen, bieten
unsere kulturellen Veranstaltungen wie z.B.
der Freisinger Theatersommer, die Domkonzerte, die Lange Nacht der Bildung, die
Haus- und Domführungen.
Können Sie uns sagen, wie viele Menschen eigentlich so in einem Jahr im Bildungszentrum ein und aus gehen?
Im Jahr 2007 hatten wir bei insgesamt knapp
800 Veranstaltungen über 25.000 Gäste.
Damit stoßen wir manchmal schon an die
Grenzen der räumlichen und personellen
Möglichkeiten. Aber für Interessenten lohnt
es sich doch immer wieder, auch relativ
kurzfristig nach freien Kapazitäten für Wochenenden und Kurse anzufragen.
Im Juli hat ja der Freisinger Theatersommer im Kardinal-Döpfner-Haus
stattgefunden. Wie kommt ein Bildungszentrum auf die Idee, Theater, Konzerte
und Open-Air-Kino anzubieten?
Das hat natürlich zum einen mit dem wunderbaren historischen Ambiente der ehemaligen Residenz zu tun, das geradezu
einlädt, es zu „beleben“. Andererseits lassen sich nach unserem Verständnis die Bildungsarbeit und kulturelles Leben nicht
voneinander trennen. So ist der Freisinger
Theatersommer aus einem Kursangebot hervorgegangen, in dem Menschen eingeladen
waren, ihre persönlichen Fähigkeiten und
Ausdrucksmöglichkeiten zu schulen und zu
erweitern. Inzwischen gibt es schon einen
erfreulich großen „Stamm“ an Zuschauern
von weither, die alle zwei Jahre schon auf
die Premiere warten.
DÖPFNER, Julius
Erzbischof
u.
Kardinal, * 26.8.
1913 in Hausen
bei Bad Kissingen, † 24.7. 1976
in
München.
Döpfner wurde
als viertes von
fünf
Kindern
geboren. 1923
schon starb sein
Vater, seine Mutter 1934. Kinderund Jugendjahre
waren nicht von
Glück gesegnet. Karl Forster sagt dazu: „Um so
nachhaltiger prägten sich ihm aber die Eindrücke
und Erfahrungen einer festen und nüchternen
Gläubigkeit ein. Auch der Kardinal kam immer
wieder auf Kernsätze einer ganz unsentimentalen,
aber tief vertrauenden Frömmigkeit zurück, die
ihm von seiner Mutter in Einnerung waren.“ 1935
machte er das Abitur. Bischof Matthias Ehrenfried von Würzburg sandte Döpfner ins Germanikum nach Rom. Am 29. Oktober 1939 wurde er in
Rom zum Priester geweiht. 1941 promovierte er in
Rom zum Doktor der Theologie. Mitten im Krieg
kam Döpfner in sein Heimatbistum Würzburg
zurück. Hier wirkte er als Kaplan an verschiedenen Orten, erlebte die Not der schweren Luftangriffe, vor allem den Angriff am 16. März 1945
auf Würzburg. Ab. April 1946 war er Subregens
am Priesterseminar in Würzburg. Am 10. August
1948 ernannte ihn Pius XII. zum Bischof von
Würzburg. Am 14. Oktober 1948 empfing er die
Weihe in Würzburg. Sein Ziel war es, das Bistum
Würzburg in verschiedenster Art und Weise aufzubauen, materiell und geistig-geistlich. Er wollte
ein echter Volksbischof sein. Am 15. Januar 1957
ernannte ihn Pius XII. zum Bischof von Berlin.
In besonderer Weise konnte sich Döpfner auf dem
Berliner Katholikentag 1958 als Bischof des Mutes und der Offenheit profilieren. 1958 wurde er
von Johannes XXIII. ins Kardinalskollegium berufen. Am 3. Juli 1961 wurde er zum Erzbischof
von München-Freising ernannt. 1965 wurde
er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Seine eigentlich große Zeit war die Zeit des
Zweiten Vaticanums. Hier hat er „inhaltlich und
formal“ (Klaus Wittstadt) die Kirchenversammlung sehr wesentlich geprägt. Nach Wittstadt hat
Döpfner auch „in hohem Maße gesamtkirchliche
Verantwortung“ wahrgenommen. Papst Johannes
XXIII. kennzeichnete ihn als einen Mann von
hervorragender Frömmigkeit, scharfem Geist,
großer Sach- und Menschenkenntnis. Am Morgen
des 24. Juli begab sich Döpfner zu Fuß zu seinem
Masseur. Auf der Straße überfiel ihn ein Unwohlsein, er kehrte sofort in sein bischöfliches Palais
zurück und erreichte gerade noch die Pforte. Hier
verschied er. (aus: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band XVII, Autor: Ekkart Sauser)
Von hier von dort und anderen guten Dingen
17
Stadtgeschichten
Stadtgeschichten
Von Kasernen und Kapellen
Spannende Konzepte bei Wettbewerben für „Ari“ und Attaching
von Andreas Beschorner
„Dabei sein ist alles.“ Das bei den Olympischen Spielen in Peking herrschende Motto galt in diesem Olympia-Jahr auch für
viele Architekten und Planer. Denn bei zwei
Wettbewerben für Projekte im Freisinger
Stadtgebiet konnten nicht alle Sieger sein:
Für die künftige Bebauung der General-vonStein-Kaserne waren 46 Arbeiten abgegeben
worden, für die St. Franziskus-Kapelle in
Attaching gingen gar 87 Vorschläge ein.
Es dürfte sich um eines der wichtigsten Projekte handeln, die die Stadt Freising im kommenden Jahrzehnt zu bewältigen hat: Die
Überplanung und dann auch Realisierung des
16,1 Hektar großen Areals auf dem Freisinger
Wehrberg, das 2004 von der Bundeswehr geräumt und Ende 2007 für 18,4 Millionen Euro
von der Stadt erworben wurde. Weil man die
ehemalige Artilleriekaserne - kurz Ari“ - nicht
einfach ins Blaue hinein überplanen und weil
man die großen Entwicklungsmöglichkeiten
für den Freisinger Norden nicht vertun will,
hat man einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Ein Preisgericht hat entschieden: Als
Sieger ging das Züricher Büro „Stadtwerke“
von Martin Albers und Priska Ammann zusammen mit dem Freisinger Landschaftsarchitekten Rolf Lynen hervor. Außerdem wurden
zwei 2. und ein 4. Preis vergeben, sowie vier
Ankäufe getätigt.
Der Siegerentwurf „überzeugt durch eine prägnante städtebauliche Struktur, die sich überwiegend harmonisch mit der vorhandenen
Topographie auseinandersetzt“, heißt es im
18
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Protokoll des Preisgerichts. Der Mix aus 64
Prozent Wohnnutzung, 16 Prozent Läden und
elf Prozent Gemeinbedarfsflächen wurde als
„gute Mischung“ angesehen.
Konkret bedeutet das Folgendes: Ein zentraler,
lang gezogener Platzraum erschließt das Quar-
wurde, die sich folglich fächerförmig nach Osten hin öffnen. Ziel: Von jeder Wohnung aus ist
es möglich ins Grüne zu gelangen, ohne eine
Fahrbahn überqueren zu müssen. Ganz im
Norden schließt eine Stadtterrasse das Quartier ab, die ein Ausblicksplateau darstellen
macht wird, soll im Südosten des Geländes
die neue Schule inklusive Turnhalle und zwei
Hartplätzen gebaut werden.
Glaubt man Albers und Ammann, dann ergebe
diese Bebauung ein „unverwechselbares Quartierszentrum mit einer gewissen Urbanität“.
Das Preisgericht hat den beiden Architekten
geglaubt, sieht in diesem Vorschlag auch die
Chance zu einer „identitätstiftenden“ Bebauung – auch wenn noch einige Konfliktpunkte
auszuräumen sind. Beispielsweise schien dem
Preisgericht die Nähe von Sportstätten und
Wohnbebauung zu groß, was zu großes Konfliktpotenzial berge.
Mit welchen Konflikten jetzt die Stadtverwaltung und die Stadträte zu kämpfen haben werden, wenn es um die Aufstellung eines Bebauungsplans und erst recht irgendwann einmal
um die Bebauung selbst geht, sei dahingestellt.
Man muss wohl kein Prophet sein, um zu erahnen, dass weder der Siegerentwurf noch Elemente und Teil der anderen ausgezeichneten
Pläne 1:1 umgesetzt werden.
Schon besser stehen da die Chancen für das
andere, ungleich kleinere Projekt, für das es
einen Realisierungswettbewerb gegeben hatte: Die Kapelle in Attaching, die dem Heiligen
Franz von Assisi geweiht werden und für die
kirchliche Seite – beispielsweise Lerchenfelds
Pfarrer Axel Windecker – ein Symbol für den
Erhalt der Schöpfung sein soll. Allein die Lage
des künftigen kleinen Gotteshauses, das vom
Kirchenverein St. Franziskus Attaching realisiert wird, genau in der Einflugschneise einer
möglichen dritten Startbahn beweist freilich,
dass der eigentliche Zweck der eines Zeichens
des Widerstands gegen den Flughafen-Ausbau sein soll. 87 Arbeiten, wie die Kapelle
aussehen könnte, haben sich nach der Ausschreibung unter Federführung des Freisinger
Vereins „Architektur aktuell“ im Pfarrbüro
von St. Lantpert gestapelt, drei davon wurden
prämiert. Da ist zum einen der Vorschlag von
Tobias Hofmann: Sein Projekt „Bretter für Attaching“ sieht vor, dass – gemäß der Bescheidenheit des Kapellenheiligen – nur einfachste
Baumaterialien gesammelt, sozusagen „erbettelt“ werden sollen, die dann aufgrund einer
einfachen Bauweise von den Bürgern selbst
zu einer Kapelle in Brettstapelbauweise aufgeschichtet werden. Das künftige Aussehen soll
dem Typ „Mönch mit Kutte“ ähneln, wobei
im Innenraum eine mystische Stimmung herrschen und ein Brunnen den Weg in die Kapelle
weisen soll. Konzept und Aussage des Vorschlags waren der Jury den ersten Preis wert.
Der zweite Preis ging an Moritz Segers aus
München. Sein Konzept: Eine teils nach oben
offene Kapelle in Ovalform, die einen leicht
schwebenden Charakter aufweist und deren
Außenhaut in Eichenholz vorgesehen ist, überzeugte das Preisgericht vor allem auch durch
die „spannende Raumfolge von außen nach
innen“ hin zu der kontemplativen Atmosphäre
im Innenbereich der Ellipse.
Ganz anders der dritte Preis: Ein von Renée Lorenz aus Grub erdachter Würfel mit einer Kantenlänge von sechs Metern, der sich – wieder
ganz der asketischen Lebensweise des Franz
von Assisi entsprechend – ästhetisch karg gibt:
Sichtbeton mit vorgesetztem Natursteinmauerwerk ist als Material vorgesehen. Rundherum
soll ein „sakrales Wasserbecken“ laufen, im
Inneren bieten zwölf Nischen Rückzugsmöglichkeiten für die Kapellenbesucher.
Welcher der drei preisgekrönten Vorschläge
zur Umsetzung kommt, wird der Kapellenverein entscheiden. So oder so: Für den Ort
des Betens muss erst noch eine Ausnahmegenehmigung des Luftfahrtbundesamtes eingeholt werden. Aber das sollte ebenso wenig
ein Problem sein wie die – je nach Größe des
umbauten Raums – notwendige Genehmigung
durch die Stadt Freising.
„Bretter für Attaching“. Der Vorschlag von Tobias Hofmann wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet.
tier von Süden nach Norden. Westlich davon,
also entlang der Mainburger Straße, soll die in
der Ausschreibung geforderte Nahversorgung
mit Lebensmittelläden, Vollsortimentern und
Discountern angesiedelt werden. Diese dienen
zugleich als Lärmschutz für das nordöstlich der
zentralen Verbindung gelegene Wohnquartier.
Diese ist kammartig angelegt, wobei auf strenge Parallelität der Gebäude bewusst verzichtet
soll. Markanter Eckpunkt im Nordwesten soll
ein achtgeschoßiger Turm (Hotel oder Wohnungen) sein, die ebenfalls im Auslobungstext
geforderte Kindertagesstätte soll – etwas von
der Wohnbebauung abgerückt – im nordöstlichen Eck situiert werden.
Ganz wichtig: Gegenüber des ehemaligen
Stabsgebäudes, das im Entwurf von „Stadtwerke“ also nicht dem Erdboden gleich ge-
Von hier von dort und anderen guten Dingen
19
Wahl-Spezial
Wahl-Spezial
Wahl Spezial:
Die Landtagsund Bezirkstagswahl
in Bayern
wird berücksichtigt, indem die Gesamtsitze einer Partei gemäß den Stimmanteilen in den einzelnen Regierungsbezirken
aufgeteilt werden. Dabei erhalten zunächst
die erfolgreichen Direktkandidaten einen
Sitz. Die darüber hinaus in einem Regierungsbezirk gewonnenen Sitze werden
dann an die erfolgreichsten Listenbewerber vergeben. Wenn einer Partei mehr
Stimmkreismandate zufallen als ihr nach
dem Stimmenverhältnis zustehen (Überhangmandate), wird die Zahl der Sitze der
anderen Parteien im jeweiligen Wahlkreis
so erhöht, dass das zuvor berechnete Verhältnis der Mandate zwischen den Parteien
wieder hergestellt ist (Ausgleichsmandate).
Somit besteht der Landtag gegebenenfalls
Am 28. September sind die Wahlberechtigten aufgerufen, einen neuen
Landtag für die nächsten fünf Jahre zu bestimmen. Auch der Bezirkstag
wird an diesem Tag gewählt. Wie schon bei den Kommunalwahlen im
März erklärt der FINK in einem Wahl Spezial, wie die Landtagswahl genau
abläuft, wer die Direktkandidaten für Freising sind und was in den letzten
fünf Jahren die Themen in der Landespolitik waren.
von Sebastian Beck
Anfang September lohnt sich ein Blick in
den Briefkasten. Denn mindestens drei
Wochen vor dem 28. September werden die Wahlbenachrichtigungen an alle
Wahlberechtigten verschickt. Den Landtag darf wählen, wer 18 Jahre alt ist, die
deutsche Staatsbürgerschaft hat, wem das
Wahlrecht nicht richterlich entzogen wurde und seit mindestens drei Monaten in
Bayern wohnt. Auf der Wahlbenachrichtigung steht auch, in welchem Wahllokal
man am 28. September seine Stimme abgeben kann. Wer an diesem Sonntag keine
Zeit hat, kann die Briefwahl beantragen.
Genaueres dazu steht ebenfalls auf der Benachrichtigung.
Bei der Wahl selbst hat jeder Bürger zwei
Stimmen. Mit der ersten Stimme wählt
man den Stimmkreisabgeordneten. Für den
Wahlkreis 116 Freising sind das Dr. Florian Herrmann (CSU), Dr. Hubert Schwarzer (SPD), Dr. Christian Magerl (Bündnis
90/Die Grünen), Manfred Pointner (Freie
Wähler), Dr. Eckhardt Kaiser (Die Linke),
Ingo Stiefler (FDP) und Jörg Kästl (ödp).
Der FINK hat allen Kandidaten einen Fragebogen zur Wahl vorgelegt, die Antworten lesen Sie auf Seite 26.
Mit der zweiten Stimme wird die sogenannte Wahlkreisliste einer Partei gewählt. Diese Listen werden von den Par-
20
Von hier von dort und anderen guten Dingen
teien für jeden Regierungsbezirk (z.B.
Oberbayern) aufgestellt, die Reihenfolge
der Kandidaten wird ebenfalls von den
Parteien festgelegt. Anders als bei der
Bundestagswahl kann man allerdings mit
der Zweitstimme einem beliebigen Kandidaten auf der Wahlkreisliste gezielt seine
Stimme geben („offene Liste“). Vermieden werden soll so, dass ein Bewerber
einen Stimmenvorteil erringt, der in seinem eigenen Stimmkreis sowohl auf dem
Stimmkreiswahlzettel (Erste Stimme) als
auch auf dem Wahlkreiswahlzettel (zweite Stimme) aufgeführt ist. Stimmkreisbewerber erscheinen deshalb in ihrem
eigenen Stimmkreis nicht auf dem Wahlkreisstimmzettel. Durch das Prinzip der
offenen Liste ist es folglich auch möglich,
die von den Parteien festgelegte Reihenfolge der Wahlkreisliste zu verändern.
Im Gegensatz zur Bundestagswahl, wo für
die Fraktionsstärke nur die Zweitstimme
von Bedeutung ist, kommt es bei der Wahl
zum Bayerischen Landtag sowohl auf die
Stimmkreis-(Erst-)stimme als auch auf die
Wahlkreis-(Zweit-)stimme an. Dabei werden insgesamt 91 Direkt- und 89 Listenmandate nach der Anzahl der Einwohner
in den einzelnen Wahlkreisen verteilt.
Aus der Summe beider Stimmen ergibt
sich das Verhältnis, nach welchem die
Sitze im Landtag den einzelnen Parteien
übertragen werden. Der regionale Proporz
Linktipp: Webprojekt der Uni München zur Landtagswahl
Das Geschwister-Scholl-Institut für politische Wissenschaft der Uni München begleitet die Landtagswahl mit einem wissenschaftlich fundierten, aktuellen und
überparteilichen Webprojekt. Neben umfangreichen Hintergrundinformationen
zum Wahlsystem, den Wahlprogrammen
der Parteien und den wichtigsten Entscheidungen der letzten Legislaturperiode
gibt es hier aktuelle Nachrichten, Interviews, Analysen und einen Kalender mit
aktuellen Wahlkampfterminen.
http://www.landtagswahl-bayern.uni-muenchen.de/
aus mehr als 180 Abgeordneten. Auf diese
Weise wird eine Machtverschiebung durch
eine hohe Zahl von Überhangmandaten,
wie sie im Deutschen Bundestag häufig
vorkommt, vermieden und ein möglichst
spiegelbildliches Abbild des Wählerwil-
lens geschaffen.
Wenn eine Partei die Fünf-Prozent-Hürde
nicht schafft, zieht sie auch nicht in den
Landtag ein. Auch wenn ein oder mehrere ihrer Politiker ihren Stimmkreis (Erststimme) gewonnen haben.
hende Wahl zu informieren. Auch haben
wir allen Parteien gleichermaßen die Gelegenheit gegeben, ihre Ansichten zu verschiedenen Themen in einem Fragebogen
darzustellen. Parallel dazu haben wir al-
len Parteien Platz für Werbung angeboten.
Die Größe der Werbung ist Entscheidung
der Parteien, nicht von uns. Die Inhalte der
Artikel des Wahl-Spezials geben die Meinung der jeweiligen Autoren wider.
Anmerkung der Redaktion:
Stichwort Bezirkstagswahl
Ebenfalls am 28. September finden in
Bayern die Wahlen zum Bezirkstag statt.
Diese funktionieren nach dem gleichen
Wahlsystem wie die Landtagswahl, man
hat also auch eine Erststimme für den
Direktkandidaten aus dem Stimmkreis
und eine Zweitstimme für einen Kandidaten auf den Listen der Parteien. Die
Freisinger Stimmkreiskandidaten sind:
Franz Jungwirth (CSU), Peter Warlimont
(SPD), Waltraud Heinlein-Zischgl (Bündnis 90/Die Grünen), Marianne Heigl
(Freie Wähler), Albert Schindlbeck (Die
Linke), Maximilian Münch (FDP) und
Helmut Priller (ödp). Der Bezirkstag ist
mit einem Stadtrat oder einem Kreistag
funktional vergleichbar, ist diesen Gremien aber nicht übergeordnet. Vielmehr
kümmert sich der Bezirkstag um folgende Aufgabenbereiche: Gesundheitswesen (Einrichtungen für Psychiatrie,
Neurologie und Suchtkranke), Sozialwesen (überörtlicher Träger der Sozialhilfe
für Behinderte und ältere Mitbürger in
Einrichtungen), Kultur- und Heimatpflege (Freilichtmuseen), Schulwesen (Schulen für Hör- und Sprachgeschädigte)
sowie Schutz der Natur und Gewässer
(Gewässer zweiter Ordnung und Fischereiwesen). Anders als bei Landtags- oder
Bundestagsmandaten arbeiten Bezirksräte ehrenamtlich.
Genau wie auch bei der Kommunalwahl
Anfang des Jahres haben wir auch dieses
Mal wichtige Informationen zur Wahl zusammengetragen, um unsere Leser möglichst sachlich und objektiv über die anste-
Wahl-Werbung:
Von hier von dort und anderen guten Dingen
21
Wahl-Spezial
Wahl-Spezial
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Karpfen
r Überblick über die
Was kommt, was bleibt: Ein kleine
n Landtags von A bis Z
15. Legislaturperiode des Bayerische
von Kassian Stroh
halts 2004 (→ Nachtragshaushalt), beim
neuen Kindergartengesetz 2005 und vor
einigen Wochen beim neuen Versammlungsrecht. Hat, weil die Sitzungen bis
in die Nacht andauerten, auch in den
Reihen von SPD und Grünen nicht nur
Zustimmung gefunden.
bei einem vernünftigen Wassermanagement an der Isar hätte verhindert werden
können. Umweltminister Schnappauf indes demonstrierte Tatendrang, auch um
Rücktrittsforderungen entgegenzutreten
(→ Beppo, → Gammelf leisch, → Tamiflu) – seitdem geht im Hochwasserschutz
was voran.
nig begabte Junge und Weibliche (vulgo: Frauen). So behilft man sich damit,
sehr junge und sehr weibliche CSUVertreter(innen) in Sekretärspositionen
zu heben (vor die man dann „General-“
oder „Staats-“ schreibt, weil es besser
klingt). Das drückt den Schnitt.
Bezeichnet Schlachtabfälle, mit Dampfstrahlern aufgetautes Wildf leisch oder
andere Unappetitlichkeiten, die mehrfach in bayerischen Fleischbetrieben
gefunden wurden. Auch deshalb hätte Werner Schnappauf beinahe gehen
müssen, diesmal in seiner Funktion als
Verbraucherschutzminister (→ Beppo, → Hochwasser, → Tamif lu). In der
Folge machte das Präfix „Gammel“
eine erstaunliche Karriere und bildete
neue Wörter wie „Gammelpolitik“ oder
„Gammelgesetze“.
Innere Emigration
Hochwasser
Am 23. Januar 2007 meldete Josef Miller: „Karpfen und Regenbogenforelle
bleiben heimische Arten“. Eine Sensation! Durch leidenschaftlichen Einsatz
hatte der Landwirtschaftsminister bei
den EU-Bürokraten und ihren Handlangern in Berlin diese Kategorisierung
durchgesetzt. Seitdem steht der „Karpfen“ synonym für die wirklich große,
wichtige Politik. Fünf Tage zuvor hatte
→ Edmund Stoiber seinen Rücktritt angekündigt. Das ganze Land redete über
nichts anderes, da musste Miller mal einen Kontrapunkt setzen.
Selbst vorgegebenes Ziel der CSU, gilt
auch für ihre ausgelagerten Gremien
Landtagsfraktion und Staatsregierung.
Dumm nur: In der CSU gibt es zu we-
Gammelfleisch
Schwappte über Bayern, nicht zuletzt
über Freising, im Sommer 2005 herein.
Unklar ist bis heute, ob das nicht mit
Ursprüngliche Bezeichnung für oppositionelle Künstler in der NS-Zeit, die
nicht aus Deutschland auswanderten.
Keineswegs vergleichbar damit ist die
Lage vieler Oppositionsabgeordneter,
deren Gemütszustand jedoch mit „innerer Emigration“ auch ganz gut umschreiben wäre. So frustriert, wie sie im
Landtag sitzen (→ Copyshop, → Zweidrittelmehrheit).
Jünger und weiblicher
werden
Karpfen
Landesbank
Gehört zur Hälfte dem Freistaat Bayern,
aber nicht mehr lang. Weil Politiker gerWahl-Werbung:
Ausblick
Der Blick aus der Landtagslobby über
die Isar hinweg auf München gehört mit
zum Schönsten am Maximilianeum. Besonders lohnend bei Sonnenuntergängen
oder aufziehenden Gewitterfronten aus
dem Westen. Unverbaubar, von Mehrheiten unabhängig, daher die Prognose:
Wird bleiben.
Beppo
So nannte die „Augsburger Allgemeine“
jenen zweijährigen Braunbären, der im
Mai und Juni 2006 ganz Bayern in Aufruhr versetzte. Der Name setzte sich allerdings nicht durch, bekannt wurde der
Bär vielmehr als Bruno oder JJ1. Auch
das Tier selbst setzte sich in Bayern nicht
so recht durch und erlag am Ende einem
Schießbefehl Werner Schnappaufs, der
deshalb in seiner Funktion als Umweltminister beinahe hätte gehen müssen
(→ Gammelf leisch, → Hochwasser, →
Tamif lu). Nicht durchgesetzt hat sich
bis heute auch die historische Wahrheit,
dass die Einteilung in „Schad-“ und
„Problembären“ kein Hirngespinst →
22
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Edmund Stoibers darstellte, sondern die
offizielle Terminologie österreichischer
und Schweizer Bärenexperten war.
Copyshop
Synonym für Ideenklau im Landtag. Der
geht fast immer in eine Richtung: Die
Opposition fordert etwas (→ innere Emigration), die CSU lehnt es mit barschen
Worten ab – doch irgendwann macht sie
sich das Anliegen zu Eigen und feiert
sich als Urheberin. Ein paar Beispiele
aus den zurückliegenden Jahren: die
Sperrzeitverkürzung, der Ausbau von
Kinderbetreuung und Ganztagsschulen,
das kostenfreie Kindergartenjahr für
alle, die Abschaffung der Zensur von
Schülerzeitungen, die Ablehnung der
grünen Gentechnik.
Dritte Startbahn
Betrat am 26. Juli 2005 die politische
Agenda und wird da auch noch eine Zeit
lang bleiben, wenngleich das Thema außerhalb der Umgebung des Münchner
Flughafens kaum jemanden beschäftigt.
Dafür bereitet es der örtlichen CSU und
SPD umso mehr Probleme. Heimlicher
Höhepunkt der Debatte war die Stellungnahme der Erdinger CSU-Abgeordneten Ulrike Scharf-Gerlspeck und Jakob Schwimmer, man habe einen Antrag
gegen die dritte Startbahn abgelehnt,
weil er erstens von Christian Magerl
stammte, einem Grünen also, und weil
er zweitens Unsinn sei: Denn am Ende
entschieden ohnehin die Verwaltungsgerichte. Die Konsequenz daraus, die
sofortige Abschaffung des Landtags zu
fordern, zogen die beiden indes nicht.
Edmund Stoiber
Bis zum 30. September 2007 bayerischer
Ministerpräsident, sein Nachfolger wurde neun Tage später Günther Beckstein.
Filibuster
Bezeichnet die Strategie der Opposition, durch Dauerreden einen Beschluss
durch die Mehrheit zu verhindern (→
innere Emigration, → Zweidrittelmehrheit). Wurde in der ablaufenden Legislaturperiode gleich dreimal angewandt:
bei der Verabschiedung des SparhausVon hier von dort und anderen guten Dingen
23
Wahl-Werbung:
Wahl-Spezial
ne was zum Spielen haben, mit dem sie
auch mal einem Prestigeprojekt einen
schönen Kredit zukommen lassen können, sperrte sich die Staatsregierung
lange gegen einen Verkauf oder eine
Fusion der BayernLB. Es bedurfte eines
Fünf-Milliarden-Euro-Desasters mit riskanten Wertpapieren, dass sie einlenkte.
Die Verhandlungen laufen.
haltsplan, den der Landtag zusätzlich
zu einem bereits bestehenden verabschiedet. Seit dieser Legislaturperiode
auch Synonym für politische Großtaten:
Der Nachtragshaushalt für 2004 brachte
schmerzliche Einsparungen in Milliardenhöhe mit sich (→ Filibuster), der für
2006 den ersten Etat ohne Neuverschuldung.
Monika Hohlmeier
Otto Wiesheu
War mal Kultusministerin und Münchner CSU-Chefin – beide Ämter führte
sie derart akkurat, dass sie Gegenstand
eines Untersuchungsausschusses wurde.
In der Folge musste die als Zukunftshoffnung der CSU Gefeierte ( → Jünger und
weiblicher werden) zurücktreten. Hohlmeier hofft weiter auf ihre Zukunft, viele
in der CSU glauben daran, einige unversöhnliche Gegner aus den Reihen der
Münchner CSU werden jedoch alles tun,
jegliche Comeback-Pläne zu vereiteln.
Nachtragshaushalt
Bezeichnet eigentlich nur einen Haus-
Verließ Ende 2005 Kabinett wie Landtag.
Hatte wohl keine Lust mehr auf Regieren
unter → Edmund Stoiber. Und dass eine
jahrelange Auseinandersetzung um die
→ dritte Startbahn bevorstand, dürfte
seine Lust auf Landespolitik weiter verringert haben. Wiesheu hat seitdem einen lukrativen Vorstandsposten bei der
Bahn, die Freisinger CSU keinen Vertreter mehr im Landtag.
Plenarsaal
War früher voll mit dunklen, schweren
Holzmöbeln; ist jetzt dank eines zehn
Millionen Euro teuren Umbaus hell und
freundlich. Bei der Wiedereröffnung im
Dezember 2005 wurde die Hoffnung geäußert, der schöne neue Saal möge die an
manchen Sitzungstagen dürftige Anwesenheit der Abgeordneten erhöhen. Das
aber hat sich nicht wirklich bewahrheitet.
Quaken
„Wer den Sumpf austrocknen will, darf
nicht die Frösche fragen.“ Berühmt gewordenes Diktum des ehemaligen Staatskanzleichefs Erwin Huber. Zum Sinnbild geworden dafür, wie die Regierung
→ Edmund Stoibers über die Köpfe der
Betroffenen hinweg Reformen durchzog
– allen voran Huber selbst. Der bemüht
sich mittlerweile schwer, sein RamboImage abzustreifen, und wird an dieses
Zitat gar nicht gerne erinnert.
Der Freisinger Kassian Stroh ist Landtagskorrespondent der Süddeutschen
Zeitung.
Wahl-Werbung:
Von hier von dort und anderen guten Dingen
25
Wahl-Spezial
Wahl-Spezial
Name:
Dr. Florian Herrmann
Partei:
CSU
Alter:
36
Beruf:
Rechtsanwalt
Familienstand: ledig
Hobbys:
Klavier- und Orgelspiel,
Geschichte, Schwimmen
Welche Themen wollen Sie als Landtagsabgeordneter anpacken?
An erster Stelle stehen für mich die Themen
der Region. Ich bin gegen eine 3. Startbahn
am Flughafen München, weil sie unsere Region und unsere Heimat übermäßig belastet.
Unsere Region hat bei der Infrastruktur einiges nachzuholen. Im gesamten Landkreis
fehlen Ortsumfahrungen, die Schienenprojekte rund um den Münchner Flughafen
stecken noch in den Kinderschuhen und
nicht zuletzt beim ÖPNV. Denken Sie nur an
die Anbindung der U6 an die S-Bahn.
Bei der Bildung steht Bayern an der Spitze,
aber damit das so bleibt haben wir auch hier
Herausforderungen. Das reicht von neuen
Lehrerstellen bis zur Durchlässigkeit des
Bildungssystems.
Schließlich muss der Aufschwung bei allen
ankommen. Daher werde ich mich für Steuererleichterungen für Familien und Arbeitnehmer („Mehr netto vom brutto!“) stark
machen. Die Einführung der Pendlerpauschale ist dabei nur ein erster Schritt.
Wo liegen aus Ihrer Sicht die Interessen des Landkreises? Spielen diese in der
Landespolitik überhaupt eine Rolle? Wie
wollen Sie diese Interessen im Landtag
einbringen?
Es geht in erster Linie um die Interessen der Menschen hier vor Ort, nicht des
Landkreises. Diese habe ich Ihnen bereits
oben genannt. Diese Themen spielen in der
Landespolitik dann eine Rolle, wenn sie
kraftvoll in die politische Diskussion eingebracht werden. Nur wer sich rührt, wird
etwas bewegen. Und nur wer den Mund
aufmacht, wird gehört werden. Dies möchte
ich tun, wie ich es auch bisher als Fraktionsvorsitzender im Kreistag getan habe. Klar ist
auch: Nur als Mitglied der Mehrheits- und
Regierungsfraktion kann man wirklich etwas bewegen. Im Vordergrund stehen für
die Region und die Menschen hier natürlich
die Infrastrukturthemen. Wir tragen als
Flughafenregion zahlreiche Belastungen, für
ganz Bayern. Dafür muss uns aber auch die
entsprechende Infrastruktur zur Verfügung
gestellt werden. Die Interessen der Landwirtschaft, die bei uns eine gewichtige Rolle
spielen, müssen wir deutlich artikulieren.
Besonders wichtig ist mir, nicht zuletzt aus
meiner täglichen Praxis als Gründer und
Mitinhaber einer wirtschaftsrechtlich ausgerichteten Anwaltskanzlei, die Belange des
Mittelstandes und des Handwerks unserer
Region zu vertreten. Sie sind das Rückgrat
unseres sozialen Wohlstandes.
Seit der letzten Landtagswahl sind
fünf Jahre vergangen. Was hat sich zum
Welche Themen wollen Sie als Landtagsabgeordneter anpacken?
- Sanierung des Bildungssystems, Förderung
von Familie und Kindern.
Wo liegen aus Ihrer Sicht die Interessen des Landkreises? Spielen diese in der
Landespolitik überhaupt eine Rolle? Wie
wollen Sie diese Interessen im Landtag
einbringen?
Name: Ingo Stiefler
Partei:
FDP
Alter: 36
Beruf: Unternehmer
Familienstand: eheähnliche Gemeinschaft
Hobbys: Rudern, Schwimmen,
Modellflug, CouchSurfing,
Wandern
26
Von hier von dort und anderen guten Dingen
- Das Hauptinteresse scheint leider immer
noch bei der 3ten Startbahn zu liegen.
Es wird, so wie ich das sehe, keine Landesregierung diese verhindern wollen/können,
höchstens einzelne Abgeordnete. Ich gehöre
nicht zu denen, die den Ausbau des MUC
verhindern wollen.
Ob des Flughafens gilt es aber, auf Landesebene, um mehr Geld für Verkehr und
Infrastrukturmaßnahmen zu kämpfen.
Seit der letzten Landtagswahl sind
fünf Jahre vergangen. Was hat sich zum
Positiven, was hat sich zum Negativen hin
entwickelt?
Positiven, was hat sich zum Negativen hin
entwickelt?
Negativ ist sicher, dass sich die damals
rot-grüne Bundesregierung, die rot-grüne
Landeshauptstadt München und der Freistaat
für den Bau einer 3. Startbahn am Flughafen
einsetzen. Positiv aber ist die zukunftweisende Weiterentwicklung des Innovationsstandortes Freising-Weihenstephan. Der
Freistaat hat hier in den letzten Jahren rund
100 Millionen (!) Euro investiert. Positiv ist
auch, dass wir im Landkreis Freising an der
Spitze stehen, was den Zuwachs an Arbeitsund Ausbildungsplätzen betrifft. Das ist die
wichtigste Grundlage für soziale Sicherheit
der Bürgerinnen und Bürger ist und in Freising können wir sie bieten. Besonders stolz
bin ich auf die Erfolgsgeschichte „Klinikum
Freising“, die ich dadurch mitgestalten
konnte, dass ich die Kooperation mit den
Klinikum „Rechts der Isar“ durchgesetzt
habe.
Wofür steht die Partei, für die Sie antreten?
Die CSU, für die ich antrete, steht für Bayern. Bayern ist heute schon da, wo der
Bund und die anderen Bundesländer noch
hinwollen: Beste Chancen für die Menschen.
Warum sollen Bayerns Bürger überhaupt zum Wählen gehen? Was kann der
Landtag überhaupt bewegen?
Der Landtag stellt die politischen Weichen
in Bayern und legt die Rahmenbedingungen
für alle Lebensbereiche fest. Dort wo der
Bund oder Europa entscheiden, brauchen
wir eine starke Staatsregierung, die die bayerischen Interessen mit Nachdruck vertritt.
Wer nicht zum Wählen geht darf sich nicht
darüber wundern, wenn er an der politischen
Willensbildung in unserem Land keinen Anteil hat. Also: Wählen gehen und über seine
Zukunft selbst entscheiden.
Name: Dr. med. Hubert Schwarzer
Partei:
SPD
Alter: 60
Beruf: Frauenarzt,
Schwerpunkt Geburtshilfe
Familienstand: verheiratet, 3 Kinder
Hobbys: Segelfliegen, Fahrradfahren
Welche Themen wollen Sie als Landtagsabgeordneter anpacken?
Ich glaube fest an ein liebenswertes Bayern.
Das bedeutet für mich: soziale Gerechtigkeit,
Ehrlichkeit, Toleranz, Fürsorge und Achtung
vor den Menschen. Dafür trete ich ebenso ein
wie für den Erhalt unserer Natur und Umwelt,
unserer Heimat. Besonders uns drohen wegen den
überzogenen Planungen des Flughafens weitere,
massive Verluste an wertvollem Lebensraum und
an Lebensqualität. Ich kämpfe gegen den Bau
der 3. Startbahn und für die strikte Einhaltung
der Flugrouten. Ich lehne den weiteren Einsatz
von Atomenergie ebenso ab wie die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken. Ich will dafür
moderne, alternative Energietechnik einsetzen
und besser fördern. Gesundheit ist mit unserer
Die Entwicklung der letzten 5 Jahre:
- Positive Entwicklungen in den Bereichen:
keine
- Negative Entwicklungen in den Bereichen:
Bildungspolitik, Familienpolitik,
Gesundheitspolitik, Sozialpolitik, Verkehrspolitik, Wirtschaftspolitik, Umweltpolitik
Wofür steht die Partei, für die Sie
antreten?
- Für Freiheit und Bürgerrechte! Für Fördern
und Fordern!
Warum sollen Bayerns Bürger überhaupt zum Wählen gehen? Was kann der
Landtag überhaupt bewegen?
- Wählen ist kein Recht – Wählen ist eine
Pflicht! Das Volk hat in einer Demokratie
die Macht. Wählen zu gehen ist eine Form
diese zu nutzen.
- Der bayerische Landtag kann bewegen:
Veränderungen in Bereichen, die der Hoheit
Bayerns obliegen, Einflussnahme auf die
Bundespolitik
Name: Jörg Kästl
Partei:
ÖDP
Alter: 38
Beruf: Krankenkassenfachwirt
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder: 6
und 10 Jahre
Hobbys: Fußball, Ski, Laufen, ödp und meine Familie
Welche Themen wollen Sie als Landtagsabgeordneter anpacken?
2 Start- und Landebahnen reichen
Landwirtschaft ohne Gentechnik
Der Freistaat Bayern muss in den kommenden
10 Jahren den Schwerpunkt seiner Investitionstätigkeit auf die energetische Sanierung aller
öffentlicher Gebäude legen
Wo liegen aus Ihrer Sicht die Interessen
wichtigstes Gut. Ich setze mich für eine echte
Gesundheitsreform ein, damit die ärztliche Versorgung gesichert wird. Unser Gesundheitssystem
mit freiberuflichen Haus- und Fachärzten und
ortsnahen Krankenhäusern muss erhalten werden.
Eine Zweiklassen-Medizin darf es nicht geben. Ich
will keine anonymen, profitorientierten Gesundheitszentren, deshalb muss das Freisinger Krankenhaus langfristig in der Hand des Landkreises
bleiben. Wir brauchen größere Anstrengungen,
um die Arbeitslosigkeit nachhaltig zu verbessern.
Dazu zählt für mich eine bessere bayerische
Bildungspolitik.
Wo liegen aus Ihrer Sicht die Interessen des
Landkreises? Spielen diese in der Landespolitik überhaupt eine Rolle? Wie wollen Sie diese
Interessen im Landtag einbringen?
Ganz klar: Verhinderung der 3. Startbahn und
die Einforderung der längst versprochenen
Infrastrukturmaßnahmen. Im Landkreis Freising
brauchen wir sofort die entsprechenden Verkehrserschließungen mit Neufahrner Gegenkurve,
Erdinger Ringschluß und die Verlängerung der
U-Bahn (langfristig am besten bis Freising). Unser
Landkreis steht aufgrund des Flughafens unter
hohem Siedlungsdruck. Er muss für neue Schulen,
Kindergärten, Seniorenheime und Verkehrswege
sorgen und ist dadurch wesentlich stärker belastet
als andere Landkreise. Deshalb brauchen wir
zusätzliche Finanzmittel von der Staatsregierung.
Seit der letzten Landtagswahl sind fünf Jahre vergangen. Was hat sich zum Positiven, was
hat sich zum Negativen hin entwickelt?
Der Reformkurs der SPD hat bundesweit viele
neue Arbeitsplätze geschaffen. Und die Bundesregierung hat mit Finanzminister Peer Steinbrück den Kostenmoloch Transrapid in Bayern
verhindern können. Das Negative: Die Chancen
der Menschen auf soziale Gerechtigkeit und
Gleichberechtigung sind gefährdet. Die Themen
des Landkreises? Spielen diese in der Landespolitik überhaupt eine Rolle? Wie wollen
Sie diese Interessen im Landtag einbringen?
Die Interessen des Landkreises Freising spielen
eine sehr große Rolle, weil die drohenden
negativen Auswirkungen die Bürgerinnen und
Bürger einer ganzen Region und ganz Bayern
betreffen.
Zuallererst werde ich meine ganze Kraft auf
allen Ebenen einsetzen, für die unwiderrufliche
Feststellung, dass es keinen Bedarf für eine 3.
Start- und Landebahn am Flughafen gibt. Weitere Schwerpunkte meiner politischen Arbeit:
Keine Marzlinger Spange und die damit verbundene Naturzerstörung! Die Biomassetransporte
von Garching nach Anglberg müssen endlich
auf die Schiene verlagert werden!
Seit der letzten Landtagswahl sind fünf
Jahre vergangen. Was hat sich zum Positiven,
was hat sich zum Negativen hin entwickelt?
Der Transrapid auf der Strecke München
- Flughafen wurde begraben, weil er hier nicht
finanzierbar ist und als Langstreckenverkehrsmittel auf dieser Strecke keinen Sinn macht.
Eine positive Entwicklung. Nun müssen wir
alles tun, um die 3. Start- und Landebahn zu
verhindern. Der fortschreitende Planungsprozeß
ist eine bedrohliche Entwicklung für die ganze
Region, gerade im Hinblick auf die dramatisch
klimaschädigende Wirkung des Flugzeugs. Die
Besteuerung des Kerosins ist immer noch nicht
durchgesetzt.
Das Zugangebot für die Gemeinden Marzling,
3. Startbahn, Mindestlöhne, der mangelnde
Ausbau er Infrastruktur, die Fehlentwicklungen
der Gesundheitsreform und das Debakel bei der
bayerischen Bildungspolitik, die schleichende
Armut und der drohende Verlust weiterer Naturräume, werden von unseren Landespolitikern nicht
angepackt. Das zeigt mir, dass CSU-Regierung
auf die Sorgen und Nöte von uns Bürgerinnen und
Bürgern nicht mehr eingehen kann oder will und
den Draht zum Bürger verloren hat.
Wofür steht die Partei, für die Sie antreten?
Die bayerische SPD steht für mehr soziale Gerechtigkeit, für ein besseres Bildungssystem. Deshalb
keine Studiengebühren und kein Büchergeld.
Die SPD steht für eine moderne, nachhaltige
Energiepolitik, die dem Klimawandel und der
Knappheit fossiler Brennstoffe Rechnung trägt.
Sie ist gegen die Verlängerung der Laufzeit von
Kernkraftwerken z.B. auch für das AKW in Ohu
bei Landshut. Sie steht für eine zukunftsweisende
Wirtschaftspolitik nach dem Vorbild sozialer
Marktwirtschaft, in der Ökonomie und Ökologie
im Gleichklang sind. Sie setzt sich für die Schaffung neuer, zukunftssicherer Arbeitsplätze ein, bei
Vollbeschäftigung und gerechtem Lohn. Sie wird
für die Einführung von Mindestlöhnen eintreten
und vehement soziale Ungerechtigkeit und Armut
bekämpfen.
Warum sollen Bayerns Bürger überhaupt
zum Wählen gehen? Was kann der Landtag
überhaupt bewegen?
Die Wahl ist neben Volksabstimmungen für uns
Bürgerinnen und Bürger die beste Möglichkeit
aktiv politische Veränderungen zu bewirken. Wir
können mit unserer Stimme maßgeblich unsere
Gesellschaft und unser Land gestalten. Das müssen wir uns alle wieder bewusst machen. Nicht
nur fordern, sondern etwas tun. Deshalb - packen
wir es gemeinsam an mit Herz und Verstand und
gehen am 28. September geschlossen zur Wahl.
Langenbach und Moosburg hat sich dramatisch
verschlechtert. Der Freistaat ist hier in der
Pflicht eine gute Anbindung gerade für Pendler
zu verwirklichen.
G8-Misere, familienfeindliche Mehrwertsteuererhöhung, ...
Wofür steht die Partei, für die Sie antreten?
Die ödp nimmt als einzige Partei keine Spenden
von Konzernen und Verbänden. Sie ist deshalb
absolut unabhängig. Die ödp ist die Partei mit
einem verbindlichem Programm und ohne
„Sowohl als auch“-Haltung. Sie steht für den
Rechtsschutz für das ungeborene Leben. Für die
Anerkennung und Bezahlung der Kinderbetreuung und -erziehung (Elternleistung) als Arbeit.
Warum sollen Bayerns Bürger überhaupt
zum Wählen gehen? Was kann der Landtag
überhaupt bewegen?
Ich versichere: Die Stimme für die ödp wirkt auf
jeden Fall - das hat die ödp durch praktische Erfolge in der bayerischen Landespolitik während
vieler Jahre bewiesen: Büchergeld abgeschafft,
5 Standorte für neue Atomkraftwerke in Bayern
durch Volksbegehren verhindert. Landtag und
Staatsregierung kostensparend verkleinert. Und
den überflüssigen Senat abgeschafft. Außerdem
haben wir ein wichtiges Urteil für mehr Transparenz in der Kommunalpolitik errungen. Dies
alles konnten wir nur erreichen, weil uns viele
Menschen bei Wahlen ihre Stimme gegeben
und damit das Recht auf staatliche Parteienfinanzierung gesichert haben.
Von hier von dort und anderen guten Dingen
27
Stadtgeschichten
Wahl-Spezial
dung), die Bildungspolitik (Bildungschancen für jedes Kind), die Energiepolitik und
der Klimaschutz. Aber grundsätzlich muss
ein Abgeordneter bereit sein jedes Thema zu
bearbeiten.
Name:
Dr. Christian Magerl
Partei:
Die Grünen
Alter:
52 (wenige Tage vor
der Wahl 53)
Beruf:
Biologe, MdL
Familienstand: ledig
Hobbys:
Natur, Fotografie, Garteln
und Biergarteln, klassische
Musik
Welche Themen wollen Sie als Landtagsabgeordneter anpacken?
Schwerpunkthemen sind: Der Dauerbrenner
Flughafen (3. Startbahn, Verkehrsanbin-
Wo liegen aus Ihrer Sicht die Interessen des Landkreises? Spielen diese in der
Landespolitik überhaupt eine Rolle? Wie
wollen Sie diese Interessen im Landtag
einbringen?
Als Abgeordneter ist man grundsätzlich
für ganz Bayern zuständig. Die Interessen des eigenen Landkreises spielen aber
selbstverständlich für jeden Abgeordneten
eine besondere Rolle, im Fall Freising war
dies in der vergangenen Periode z.B. die
Verhinderung des Transrapids oder ist es
momentan u.a. der Schutz der Bevölkerung
vor den ausufernden Belastungen durch den
Flughafen.
Seit der letzten Landtagswahl sind
fünf Jahre vergangen. Was hat sich zum
Positiven, was hat sich zum Negativen hin
entwickelt?
Die vergangenen 5 Jahre waren geprägt
durch den von der CSU verursachten hektischen Umbau vieler staatlicher Bereiche
Krankenhäuser und Pflegeheime mit Pflegekräften. Bezahlung dieser Pflegekräfte nach
dem Tarif des Öffentlichen Dienstes.
Name:
Partei:
Alter: Beruf: Hobbys: Dr. med. Eckhardt Kaiser
Die Linke
62 Jahre
Allgemeinarzt
„meine“ Harley, Kochen
Welche Themen wollen Sie als Landtagsabgeordneter anpacken?
soziale Themen, Mindestlohn (lt. Art. 169
der Bayer. Verfassung) können für alle Bereiche Mindestlöhne festgesetzt werden.
Initiativen, dass Bayern im Bundesrat die
Aufhebung von Hartz IV und 1€-Jobs beantragt, bis dahin bessere finanzielle Ausstattung der ARGEn.
Im Bildungsbereich eine Schule für alle,
kleinere Klassen, mehr Lehrer, Lernmittelfreiheit und Abschaffung der Studiengebühren.
Im Gesundheitsbereich Verhindern weiterer
Privatisierungen, bessere Ausstattung der
28
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Wo liegen aus Ihrer Sicht die Interessen des Landkreises? Spielen diese in der
Landespolitik überhaupt eine Rolle? Wie
wollen Sie diese Interessen im Landtag
einbringen?
Die Hauptinteressen des Landkreises
ergeben sich aus der Nachbarschaft zum
Flughafen München mit dem beabsichtigten
Bau der 3.Startbahn, den schlechten Löhnen
am Flughafen, Auslagerung von Firmenbereichen (Bodenverkehrsdienste!), die
schlechte Verkehrsanbindung des Flughafens, die die Gemeinden belastet, und die
mangelnde finanzielle Unterstützung der
Kommunen im Flughafenumland für die
durch den Flughafen entstehenden Belastungen dieser Kommunen.
Sämtliche genannten Themen sind Landestagsmaterie, schon deswegen weil das Land
Bayern mit der CSU-Alleinregierung einer
der Gesellschafter der FMG ist.
Wir werden im Landtag über Anträge uns
gegen den Bau der 3.Startbahn einsetzen.
Die Ablehnung der 3. Startbahn ist Bestandteil unseres Landeswahlprogramms und
von der Basis bis zur Bundestagsfraktion
unumstritten. Ebenso werden wir versuchen,
mit den parlamentarischen Mitteln oben
angesprochene Probleme im Interesse unsere
Wähler zu lösen.
Seit der letzten Landtagswahl sind
fünf Jahre vergangen. Was hat sich zum
Positiven, was hat sich zum Negativen hin
(z.B. Forstreform, überhastete Einführung
des G 8 etc.), vieles hat sich dabei negativ
entwickelt und muss in der kommenden
Legislaturperiode nachgebessert werden.
Positiv ist, dass das Milliardengrab Transrapid verhindert werden konnte.
Wofür steht die Partei, für die Sie
antreten?
Wir haben wie jede andere Partei ein Wahlprogramm mit Aussagen und Lösungen
für alle Bereiche unserer Gesellschaft. Mit
unserer Aussage „Ja zur Heimat“ wollen wir
unsere besondere Kompetenz im Bereich
des Schutzes von Natur und Umwelt herausstellen.
Warum sollen Bayerns Bürger überhaupt zum Wählen gehen? Was kann der
Landtag überhaupt bewegen?
Wahltag ist Zahltag. Dies sollte Argument
genug sein. Sicher sind in den vergangenen
Jahren Kompetenzen nach Brüssel gewandert, im Rahmen der Föderalismusreform
wurden teilweise aber die Länderrechte
gestärkt. Gerade der wichtige Bereich
Bildungspolitik wird auf Landesebene
entschieden.
Kranzberg
Landkreis Freising
Der Landkreis Freising ist spannend und
vielfältig. Er reicht vom Münchner Norden,
von den Ausläufern der Schotterebene bis
hinein in die Hügellandschaft der Hallertau
und grenzt an Niederbayern. Eine jahrtausendlange Geschichte prägt Land und Leute und doch steht der Landkreis mit seinen
rund 150.000 Einwohnern für das moderne
Bayern. Folge 4: Kranzberg
Das „bayerische Troja“ in der
Einflugschneise
entwickelt?
Negativ ist, daß sich die wirtschaftliche
Situation eines Großteils unserer Mitbürger
durch die immer angegeben Inflationsrate
ohne entsprechenden Lohnausgleich oder
Rentenerhöhung weiter verschlechtert hat,
nimmt man zum Beispiel nur die Inflationsraten für Lebensmittel und Energie, so fällt
das Fazit noch schlechter aus.
An Positivem fällt mir nur ein, daß die Pläne
zum Bau des Transrapids von München
zum Flughafen aufgegeben wurden.
Wofür steht die Partei, für die Sie
antreten?
Meine Partei steht für die Alternative zu
einer Politik die über Jahrzehnte von CSU,
SPD,
FDP und auch Grünen betrieben wurde. Wir
sind die Alternative zu einer Politik, die zu
Armut vieler führte und führt, besonders zu
Kinder- und Altersarmut, die nicht gleiche
Bildungschancen für alle eröffnet.
Warum sollen Bayerns Bürger überhaupt zum Wählen gehen? Was kann der
Landtag überhaupt bewegen?
Wenn Bayerns Bürger etwas ändern wollen,
ändern an den zuvor erwähnten Missständen, dann geht das nur über eine Abwahl
nicht nur der CSU, sondern aller anderen
etablierten Parteien, deshalb liebe Mitbürger gehen Sie zur Wahl und wählen Sie Die
Linke.
Der Landtag hat viel Macht und Einfluss.
Der Landtag kann auf Kommunen und den
Bezirk einwirken, über den Bundesrat hat er
auch starken Einfluss auf die Bundespolitik.
Jahre 2007 saniert. Die Pantaleonskapelle, die im Jahre 1807 nach
der Säkularisation abgerissen
worden war, steht nun wieder. Das
ganze Projekt war, so hat man zutreffend gesagt, „eine unendliche
Geschichte“ – mit einem doch
für die meisten erfreulichen Ausgang. Für künstlerische Aufführungen, Ausstellungen und für
die Nutzung durch Vereine wurde
die Anlage wieder hergestellt, im
geräumigen Dachgeschoß soll das Archiv
mit einem Bronzezeitmuseum einziehen.
Bronzezeit? Genau. Denn ganz in der
Nähe der Hauptortschaft Kranzberg ist in
den vergangenen Jahrzehnten die bronzezeitliche Befestigung Bernstorf freigelegt
worden, die – wenn die Interpretationen
der Fundstücke zutreffen – von Kultur- und
Wirtschaftsbeziehungen in die mediterrane
Welt einerseits, in den Ostseeraum andererseits zeugen. Höhepunkt war 1998 der Fund
eines Goldschatzes (inklusive Kronendiadem), dem zwei Jahre später ein nicht minder spektakulärer Bernsteinfund folgte.
Seitdem sprechen die Ausgräber gerne vom
„bayerischen Troja“ – ein Titel, der nicht in
allen Fachkreisen auf Zustimmung stößt.
Egal: Kranzberg haben die Ausgrabungen
und Funde bei Bernstorf sicher nicht geschadet.
Doch das ist alles lange her und hilft der
heutigen Kommune im Überlebenskampf
wenig: Da braucht man schon andere
Konzepte. Und eines davon heißt auch in
Kranzberg „Gewerbeansiedlungen“. Ein
Gewerbegebiet hat man ausgewiesen, stellt
sich mit neuen Wohngebieten auch den Herausforderungen eine Wachstumsregion,
investiert dann wieder in die Infrastruktur,
indem man die Grundschule saniert und erweitert oder eben auch den Pantaleonsberg
auf Vordermann gebracht hat. Was man allerdings noch nicht hat – und vielleicht so
sehr schnell auch nicht bekommen wird ist eine Ortsumgehung.
Einen Namen hat sich Kranzberg in den
vergangenen Jahren auch durch den erbitterten Widerstand gegen die geplante dritte
Startbahn gemacht: Die FLAK (Flugabwehr Kranzberg) gehört zu den rührigsten
und findigsten Bürgerinitiativen gegen den
Flughafenausbau. Wer einmal einen Nachmittag bei Freunden in Kranzberg im Garten verbracht hat, weiß, warum.
Beliebt ist die Ampertalgemeinde mit sei-
In der Bronzezeit ein Handelszentrum,
im 14. Jahrhundert Ort eines schaurigen Geschehens rund um einen nasenlosen Adligen, lange Zeit Sitz des bayerischen Pflegegerichts, dann Schauplatz
eines Wirtschaftskrimis rund um CD’s,
heute - zwischen A9 und Flughafen gelegen – eine moderne Ampertalgemeinde: Kranzberg konnte noch nie etwas so
schnell erschüttern.
Kindergärten, Kirchen, Schule, reges Vereinsleben – Kranzberg mit seinen 4000
Einwohnern, die sich auf 39,5 Quadratkilometer verteilen, ist auf den ersten Blick eine
Gemeinde wie viele andere. Aber: Kranzberg hat eine Geschichte, mit der nicht viele
andere Kommunen mithalten können. Im
Jahre 826 wird der Ort erstmals urkundlich
erwähnt, um 1200 ist eine Burg nachgewiesen, ab der Mitte des 13. Jahrhunderts ist
Kranzberg Sitz des herzoglichen Landgerichts. Das alte Pflegschloss gibt es nicht
mehr – Dank sei den Schweden und dem
30-jährigen Krieg. Nur die alte Burgkapelle
auf dem Pantaleonsberg wurde 1666 wieder
errichtet, von den alten Amtsgebäuden steht
nur noch das ehemalige Pfleghaus – heute
bekannt als der verwaiste „Fischerwirt“.
Beim Stichwort Pantaleonsberg ist man aber
auch bei der modernen Gemeinde Kranzberg: Das verfallenen Ensemble hoch oben
über den Dächern von Kranzberg wurde im
oben: Dorfmitte Kranzberg
unten: Pantaleonsberg
nen Ortsteilen Gremertshausen, Thalhausen, Hohenbercha oder auch Berg aber
dennoch – nicht zuletzt wegen des Erholungsgebiets „Kranzberger See“, wo sich
im Sommer die Badefreunde treffen.
(Andreas Beschorner)
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Rudelzhausen
Högertshausen
Gammerlsdorf
Au i.d. Hallertau
Nandlstadt
Mauern
Wang
Wolfersdorf
Attenkirchen
Zolling
Haag a.d. Amper
Moosburg
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24
Kirchdorf a.d. Amper
Langenbach
Paunzhausen
Hohenkammer
Allershausen
Kranzberg
Freising
Marzling
Fahrenzhausen
Neufahrn
Eching
Hallbergmoos
Von hier von dort und anderen guten Dingen
29
Hausbesuch
Hausbesuch
Gegessen wird hier im Wohnzimmer,
zuvor muss man sich allerdings die verschiedenen Zutaten aus den Töpfen in
der Küche holen. Natürlich war ich auch
schon des öfteren beim Mexikaner zum
Essen, aber bei diesem Abendessen
habe ich festgestellt, dass solche Tacos
und Tortillas eine tolle Alternative zum
Schweizer Raclette sind, das bei uns normalerweise immer Sylvester mit Freunden zelebriert wird. In gleicher Manier
„Howdy Partner“
Hausbesuch in Freisings Little Texas: Sallie und Hannes Wunner
Dass Freising schon seit Jahrhunderten
eine Heimat der Kunst ist, dürfte wohl
jedem bekannt sein, der einmal auf dem
Domberg durch das Diözesanmuseum gestreift ist. Und dass Freisinger immer noch
aktiv in der internationalen Kunstszene
sind, verdanken wir einigen hochkarätigen Künstlern, wie z.B. der gebürtigen
Texanerin und seit 15 Jahren Wahlfreisingerin Sallie McIlheran-Wunner.
Nicht nur, dass sie ihr Schaffen an der
Akademie in Wien erworben und später
30
Von hier von dort und anderen guten Dingen
in ihrem Freisinger Atelier verfeinert hat,
sie zeigt ihre Kunst auch in zahlreichen
Ausstellungen von München bis Berlin.
Zwei Jahre ist es nun her, dass sie auch
in ihrer Heimat Texas „entdeckt“ wurde.
Seitdem stellt Sallie regelmäßig in renomierten Galerien wie derzeit in der Norwood Flynn Gallery in Dallas aus.
Das alles war für uns natürlich Grund genug, uns zu einem Hausbesuch einladen
zu lassen. Und gleich vorneweg: unsere
kulinarischen Hoffnungen wurden erfüllt:
Hungrig, wie wir waren, bekamen wir lockere Tex-Mex-Küche zu einem kühlen
mexikanischen Corona-Bier serviert.
Der Tisch war aufwändig dekoriert, das
Licht romantisch gedämmt, an den Wänden und auf vielen Staffeleien um uns herum sah man im Dunkeln großformatige
Gemälde in kräftigen Farben.
Wenn jemand auf die Idee kommen sollte,
in Freising wieder ein mexikanisches Restaurant zu eröffnen, soll er doch bitte
Sallie und Johannes um Rat fragen.
Tex-Mex und
dazu ein kaltes
Corona...
werden die harten oder die soften (je
nach Geschmackswunsch) Texas-Pfannkuchen am Tisch individuell belegt, und
während der Ess-Aktion kann man sich
exzellent in lockerer Runde unterhalten,
ehe das letzte Viertel des Tortillas in
der Hand zerfällt und die Soßen-Tomaten-Chili-Hackfleisch-Zutaten - und was
sonst noch in so ein Stückchen Teig zu
passen scheint - entblößt. Während Sallie
zwischen Esszimmer und Küche hin- und
herflitzt, um ja nicht den Nachschub an
warmen und kalten Zutaten ausgehen zu
lassen, ist es anscheinend Johannes Aufgabe heute Abend, uns ständig mit neuem,
kalten Corona zu versorgen. Das macht er
bestens, das kennt er ja aus der Q-Bar. So
schnell kann man gar nicht austrinken,
wie einem neues Bier gebracht wird.
Die Zutaten fallen mir - als ungeübtem
Deutschen - weiterhin hinten raus, wenn
ich vorne reinbeiße und die Soßen laufen
mir über die Hand, das kennt man ja auch
vom Döner.
Bei Texanern darf man da halt nicht
zimperlich sein, man sollte statt einer
Krawatte lieber ein Bolo Tie (das ist
der Schnürsenkel, der den Cowboys den
Hemdkragen zusammenhält) tragen und
sich mächtig scharfe Beilagen einschaufeln, ohne sich das innerliche Feuer anmerken zu lassen.
Bewundernswert, dass Sallie bei einem
so männlichen Volk eine solch feine Maltechnik und kreativen Motiv-Wahl entwickelt hat.
In letzter Zeit hat sie wieder großen Gefallen an der Portrait-Malerei gewonnen
und so kann man in der ganzen Wohnung
verteilt den ein oder anderen Freisinger
sehen, den man vielleicht von hier oder
da kennt.
Nur leider sind die Zeiten nicht mehr so
wie früher, als sich die Leute ihre Por-
traits zuhause aufgehängt haben, wie Sallie bedauert. Dabei gibt es so interessante
Gesichter, die einfach gemalt werden
müssen.
... und statt einer
Krawatte lieber
ein Bolo Tie.
Aber auch in ihrer Serie „Autobahn Nocturne“ kann man sofort die Individualität von Sallie erkennen, die oft auch ihre
Maltechnik ihrem inneren Gemütszustand anpasst und so zum Beispiel innere
Unruhe verarbeiten kann.
Leider müssen sich die Freisinger derzeit
gedulden, bis sie wieder eine Ausstellung
von Sallie McIlheran-Wunner sehen können. Es sei denn, man befindet sich zufällig im Herbst in Texas, denn hier werden
ihre Gemälde beim Gallery Walk in Dallas zu sehen sein, oder man besucht ihre
Ausstellung im Februar 2009 im kleinen
Städtchen Marfa, ein Szenetipp der amerikanischen Kunstszene. Dort stellt sie
gemeinsam mit ihrem Mann Johannes
aus, der als Fotograf der „alten Schule“
einige Klassiker zeigen wird. (TE/RF)
Von hier von dort und anderen guten Dingen
31
Familie
Campus
Der Kinderbuch-Tipp:
Sommer, Sonne, Spiel und Spaß
Wichtige Neubauten stehen in Weihenstephan an
Kosmo und Klax:
Alle Geschichten
zum Erleben
Dritter Kinder-Spaß-Tag
in der Freisinger Innenstadt
Getränkewissenschaftliches Zentrum
(Alexandra Helmig, Christine Haberstock)
Der Untertitel dieser 32 Erzählungen
bringt es auf den Punkt: Endlich mal ein
richtiges Erlebnisbuch, das mit seinen
zwei Hauptfiguren, dem cleveren Eichhörnchen Kosmo und dem roten Ball Klax
durchs ganze Jahr und die Welt führt. Zu
jeder Geschichte gehört eine spezielle
Karte, auf der die Kinder Fragen, Ideen
und Tipps finden. Mit Leichtigkeit werden
hier pädagogische Ansprüche und kindliche Erwartungen zusammengeführt,
liebevoll in einem Schuber verpackt. Die
wunderbar frechen Illustrationen unterstreichen die witzigen und spannenden
Geschichten, die auch als Hörbuch, gelesen von Annette Frier, erhältlich sind.
Zusätzlich gibt es auf der CD noch viele
Lieder mit Ohrwurmcharakter. Eine
wahre Schmökerfundgrube für Kinder
zwischen drei und acht Jahren. Sehr zu
empfehlen für lange Autofahrten und vor
allem Kindergärten und -tagesstätten!
mixtvision Verlag, Preis: 19,90 Euro
32
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Am 20. September wird es wieder bunt in
der Freisinger Innenstadt. Forum und Freisinger Tagblatt präsentieren den dritten
Kinder-Spaß-Tag von 10 bis 18 Uhr. Abwechslungsreich und mit vielen Attraktionen soll es ein Tag für die ganze Familie
werden. „Das Leben für Familien ist schon
teuer genug“, so Forum-Geschäftsführer
Frank Schmid, deshalb ist dieser erlebnisreiche Tag für alle vollkommen kostenfrei.
Damit dieser besondere Tag gelingt, bedarf
es tatkräftiger Unterstützung und die bekommen die Organisatoren von den Firmen
Engel & Völkers, der Flughafen München
?
GmbH, Hasit Trockenmörtel, efi und der
Stadt Freising. „Es ist eine wunderbare Sache, dass sich private Initiatoren um unser
wichtigstes Gut - die Kinder - kümmern,
um ihnen einen wunderschönen Tag zu ermöglichen“, so der Zweite Bürgermeister
der Stadt Freising, Rudi Schwaiger. Neben
diesen Partnern nehmen auch wieder viele
Vereine teil sowie Polizei, Feuerwehr, das
Rote Kreuz oder die Wasserwacht. Vereine, die sich am Programm noch beteiligen
wollen, können sich bei Organisator Martin Hohenester unter der Telefonnummer
08166/98884 melden. (Forum)
Nachgefragt: Wer hätte es gewusst?
Wie heißt denn eigentlich das
Gegenteil von „durstig“?
Man trinkt und trinkt und trinkt bis man ...
ist. Eben nicht mehr durstig. Aber wie ist
man denn dann?
Darüber haben sich schon viele Leute
Gedanken gemacht, aber komischerweise
gibt es bis heute kein Wort dafür. Da hat
sich vor kurzem die Deutsche Gesellschaft
für Sprache gedacht: Das müssen wir ändern, da müssen wir ein neues Wort erfinden. Und daher haben die einen großen
Wettbewerb organisiert. Unter anderem
sind folgende Worte vorgeschlagen worden: frupp, entdurstet, prall, trankgesättigt, unverdurstet, undurstig, satttrunken,
trinkneinnich, durstlos, durstsatt, blubb,
schwapp, und so weiter.
Und es gab auch einen Gewinner, das war
das kleine Wörtchen „sitt“.
Allerdings wissen das nur wenige Leute
und so benutzt kaum ein Mensch dieses
Wort. Aus diesem Grund hat auch der Duden das Wörtchen „sitt“ noch nicht in den
Duden aufgenommen.
Vielleicht wird der Wettbewerb ja irgendwann wiederholt und hoffentlich kommt
dann auch ein Wort dabei raus, das allen
gefällt. Bis dahin müssen wir auch weiterhin sagen: „Ich habe keinen Durst mehr!“
Das von TU-Präsident Wolfgang A.
Herrmann initiierte „Internationale Getränkewissenschaftliche Zentrum Weihenstephan“ (iGZW) hat vor kurzem die
Zustimmung des Wissenschaftsrats erhalten. Der Bund wird deshalb hälftig die
Kosten für einen Forschungsneubau tragen,
der mit einem Investitionsvolumen von 24,9
Mio. Euro auf dem Campus Weihenstephan
errichtet wird.
Das Konzept hat die Fachgutachter durch
seine wissenschaftliche Programmatik
überzeugt: Der Forschungsneubau für zukunftsweisende, interdisziplinär angelegte
Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der
Getränkewissenschaften und ihrer Technologien weist internationale Alleinstellungsmerkmale auf. Der Neubau umfasst 4.200
qm hochinstallierter Labor- und Technikumsflächen zuzüglich Ersteinrichtung.
Baubeginn ist 2009.
Seit der Föderalismusreform 2006 beteiligt
sich der Bund an der Hochschulbaufinanzierung nur mehr dann, wenn die „überregionale Bedeutung“ des Projekts als Forschungsbau nachgewiesen ist.
Weihenstephan hat traditionell einen hervorragenden Ruf für die Getränke- und
Brauforschung. Brauingenieure und Getränkewissenschaftler der TU München
aus Weihenstephan findet man weltweit in
Führungspositionen. An keinem anderen
Standort ist das Spektrum der Forschung
so breit und gleichzeitig so hochspezialisiert: Rohstoffe, Technologien, Analytik,
Sensorik, Lebensmittelchemie, Ernährungsphysiologie und Ernährungsmedizin.
Diese Fachkompetenz soll nun unter einem
Westlich des neuerbauten „Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin“ soll das
„Internationel Getränkewissenschaftliche Zentrum Weihenstephan“ entstehen.
gemeinsamen Dach zusammengeführt und
im Bereich der nichtalkoholischen Getränke verstärkt werden (z.B. „Wellness
Drinks“ mit gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen).
Der internationale Mehrwert des neuen
Forschungsbaus in Weihenstephan besteht
darin, dass die experimentellen Voraussetzungen über die klassische Brautechnologie
hinaus für eine moderne Getränkewissenschaft geschaffen werden. Vier Kernlehrstühle (Brau- und Getränketechnologie,
Technische Mikrobiologie, Systemverfahrenstechnik, Bioverfahrenstechnik) werden
im neuen Zentrum zusammenarbeiten.
„Der Zeitpunkt für das neue Forschungs-
zentrum ist günstig: Die Getränkewissenschaft erlebt mit den sogenannten „Functional Drinks“ einen wahren Boom“, so
TU-Präsident Herrmann. „Wissenschaftliche Erkenntnisse haben zu Getränken mit
gesundheitsfördernder Wirkung geführt.
Inzwischen forscht die Wissenschaft an
der pharmazeutischen und medizinischen
Relevanz von Getränke-Inhaltsstoffen. Für
diesen hohen Forschungsanspruch, auch im
Hinblick auf die Herstellungstechnologien,
wird unser neuer Forschungsbau die internationalen besten Standards schaffen. Das
ist erforderlich, damit wir hier weiterhin als
Spitzenuniversität Weltmeister bleiben.“
(TUM Campus, Foto: Uli Benz)
Von hier von dort und anderen guten Dingen
33
unterwegs
unterwegs
Fremdeln unter Freunden. Zu Gast in Saudi Arabien.
Ein Besuch bei freundlichen Fundamentalisten.
Von Christoph Obermeier.
“As Salamu Alaikum - Friede sei mit Euch“. Interessiert nimmt
der uniformierte Beamte am Flughafen von Riad eine Handvoll
weinroter Reisepässe entgegen. „Einreisegrund: Tourismus“ steht
in den Papieren von zwölf Frauen und Männern aus Deutschland
– handgeschrieben, weil es in dem Formular außer „Business“
und „Pilger“ nichts anzukreuzen gibt. Minuten später winkt er die
Gruppe durch, nickt jedem freundlich zu. Ein kleiner unbürokratischer Akt, der schon vor der offiziellen Einreise deutlich macht:
In Saudi Arabien gibt es eine Menge Dinge, die es eigentlich gar
nicht geben dürfte.
Offiziell bestimmen uralte Dogmen und Vorschriften, wo Freiheit
und Freizügigkeit ihr offizielles Ende haben. Die Offenbarungen
im Koran, die Erzählungen der Sunna, die Vorschriften der Sharia
– vieles, was in den heiligen Büchern steht, ist in Saudi Arabien
34
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Staatsdoktrin. Der „Wahhabismus“, eine besonders konservative
Ausrichtung des sunnitischen Islam und offizielle saudische Staatsreligion, prägt das öffentliche Leben. Wahhabiten sehen sich als
die Mus terschüler Mohammeds. Sie interpretieren nicht, sondern
befolgen wortwörtlich, was der Prophet vor 1.400 Jahren geregelt
hat. Sie mischen sich politisch ein. Und sie weigern sich konsequent, ihre Auffassung von geregelten Verhältnissen den komplexen Anforderungen der Moderne anzupassen. Natürlich gibt es im
modernen Saudi Arabien auch liberale Strömungen. Aber dennoch
ist es bis heute ein bemerkenswertes Ereignis, wenn europäische
Frauen und Männer bei Saudis zu Gast sind und gemeinsam in
einem Raum zusammensitzen.
Nach einer vorsichtig distanzierten Begrüßung sitzt die deutsche
Delegation im Empfangszimmer einer saudischen Familie. Eine
inoffizielle Sitzordnung teilt den Raum. Auf der einen Seite barfüßige Araber in rot-weiß gewürfelten Kopftüchern und blütenweißen Dischdascha-Hemden. Auf der anderen Seite westlich gekleidete Männer sowie Frauen in schwarzen Abaya-Umhängen. Die
unförmigen Roben bleiben auch Touristinnen nicht erspart. Saudische Frauen sind nicht anwesend.
Dass die Atmosphäre von einem permanenten Spannungsgefühl in
der Magengegend gekennzeichnet ist, liegt nicht am unterschiedlichen Kleidungsstil. Auch nicht am Hunger, der sich am frühen
Abend breit macht. Vorsichtige Fragen, unsicher hochgezogene
Mundwinkel und unruhige Blicke verraten, wie Gastgeber und Gäste permanent zwischen Freundschaft und Fremdeln schwanken.
In dem mit Teppichen und Sitzkissen ausgelegten, leeren Raum
sind alle bedacht, nicht in ein unsichtbares, interkulturelles Fettnäpfchen zu treten.
Derzeit leben in Saudi Arabien etwa sieben Millionen Gastarbeiter
aus aller Welt. Manager aus Amerika, Ingenieure aus Europa, Servicekräfte aus Asien. Dazu kommen rund drei Millionen Pilger,
die jedes Jahr zu den heiligen Stätten in Mekka und Medina reisen
und etwa 1,5 Millionen illegal im Land lebende Menschen. Eigentlich ist es ein Phänomen, dass die 24 Millionen Saudis trotz jahrhundertealtem Pilgertourismus und einer immensen Abhängigkeit
von ausländischem Fachwissen bis heute eine exklusive Gesellschaft sind. Sei es aus religiösen oder kulturellen Gründen: Fakt
ist, dass für die unterschiedlichen Bewohner der zwei Millionen
Quadratkilometer großen Wüste sauber getrennte Lebenswelten
existieren. Jeder scheint seinen Platz zu haben: Frauen werden in
den Schulen und Universitäten separat unterrichtet, Ausländer leben gut isoliert in komfortablen „Compounds“. Angeblich werden
die strengen Gesetze dort nicht ganz so wortwörtlich genommen.
Die Saudis nehmen dies offenbar gern in Kauf – und bleiben unter
sich. Touristen haben bis jetzt noch keinen Platz auf diesem wohlgeordneten Feld. Ein Umstand, der in Zukunft noch etwas Staub
aufwirbeln könnte.
Noch sind es auf beiden Seiten einige wenige Individualisten, die
sich auf das Zusammentreffen der Kulturen in Saudi Arabien einlassen. Und obwohl viele Saudis schon längere Zeit im Ausland
verbracht haben, ist ein arabisch-deutscher Abend auf saudischem
Boden ein ungewöhnliches Experiment. Nach dem Austausch allgemeiner Höflichkeiten und einigen Tassen Tee entsteht ein etwas
befremdliches Vakuum. Eine gefühlte Ewigkeit sitzt man auf dem
Boden, von den Gastgebern scheinbar ignoriert und völlig im Unklaren über den weiteren Verlauf. Ab und zu erkundigt sich jemand
nach der Meinung zu bestimmten Themen. „Wie gefallen Ihnen die
Sehenswürdigkeiten im Land?“ Die Antwort kann gar nicht banal
genug sein, sie scheint dennoch einen Stein ins Rollen zu bringen.
Schnell schwillt der Geräuschpegel zu einer unverständlichen
Kakophonie kehliger Laute an. Wild durcheinander geplapperte
Phrasen, regelmäßig unterbrochen von exotischen Klingeltönen
Von hier von dort und anderen guten Dingen
35
unterwegs
polyphoner Mobiltelefone. Fremde Gesichter kommen und gehen,
jemand fotografiert mit einer Digicam, ein anderer spielt an einem
Laptop herum.
So karg die Einrichtung des Empfangsraumes ist: Arabiens Lust
an kleinem und großem Kitsch sticht Besuchern unweigerlich ins
Auge. Drinnen digitale Lifestyle-Technologie, draußen schnittige
PS-Boliden. In funkelnden Glaspalästen spiegelt sich eine mächtige Gier nach Luxus. Eine Sehnsucht, einerseits nach Komfort
und Kühle, andererseits nach Wasser und Natur. Um diese Vorstellungen von einer perfekten Welt umsetzen zu können, importieren
Saudis das Beste aus aller Welt. Die kühnsten Konstrukteure bauen klimatisierte Komfortkästen, mit Flugzeugturbinen betriebene
Mega-Springbrunnen oder bunte Wasserfallimitate in den Sand,
während sich die idyllischen alten Siedlungen aus Lehm und Stroh
in Staub auflösen. Die lässig zur Schau gestellte Leidenschaft für
Luxus ist für westliche Besucher erstaunlich – neu ist sie nicht.
Schon im bildgewaltigen Filmepos Lawrence von Arabien (1962)
erklärt Prinz Feisal, Sohn des Emirs von Mekka, dem legendären
Agenten: „Kein Araber liebt die Wüste. Wir lieben Wasser und
grüne Bäume. Weil es nämlich nichts in der Wüste gibt, und kein
Mensch braucht nichts“.
Araber lieben Komfort. Und auch die Gäste aus dem Westen sehnen
sich schnell nach Stühlen und Sesseln. Sie sind es nicht gewohnt,
stundenlang mit verschränkten Beinen auf dem Boden zu sitzen.
36
Von hier von dort und anderen guten Dingen
unterwegs
Wer in einem arabischen Haushalt zu Gast ist, muss seinen Gelenken einiges zumuten. Es wäre äußerst unhöflich, die Fußsohlen offen in den Raum zu strecken. Deshalb bleiben die Beine permanent
angewinkelt - eine Tortur. Erst werden die Knie steif, dann beginnt
es langsam in den Waden zu prickeln. Am Ende spürt man gar
telang überlebenswichtig für die Bewohner der Wüste. Jede Dattel
ist ein wohlschmeckendes, kleines Wunder. 50 Meter tief graben
die Bäume ihre Wurzeln in den kargen Boden, Früchte tragen sie
erst nach zehn Jahren. Datteln sind leicht verdaulich und sie sind
reich an Zucker und Mineralien. Dennoch wurde der schrumpeligen Frucht von bunt verpackten Versuchungen westlicher Süßwarenbetriebe mittlerweile der Rang abgelaufen.
Ähnlich verhält es sich mit dem nach Beduinenart zubereiteten
Lamm. Immer öfter verdrängen die üppigen Buffetlandschaften
in internationalen Fünf-Sterne-Hotels das Nationalgericht von der
Speisekarte. Die seit Jahrhunderten zu besonderen Anlässen kredenzte Delikatesse besteht in der Regel aus drei Schichten: Einer
silbernen Schale, einem safrangelben Berg Reis, einem kompletten
Lamm. Innereien wie Leber, Gehirn oder Hoden gelten den Wüstenbewohnern als besondere Delikatesse.
nichts mehr. Steife Beine schlafen unter knurrenden Mägen ein.
Kurz bevor real empfundene Schmerzen und andere körperliche
Grundbedürfnisse jedes Gefühl kultureller Feinfühligkeit abtöten,
gibt es ein wenig süßes Gebäck und Datteln als Appetitmacher.
Die Palmenoasen auf der Arabischen Halbinsel waren jahrhunder-
Moderne saudische Haushalte müssen ein wenig improvisieren,
wenn die traditionelle Küche auf den Tisch kommt – genauer gesagt auf den Boden. Emsig rollen die Gastgeber eine bunte Plastikfolie auf dem Teppich aus. Darauf platzieren sie Plastikteller und
Plastikbesteck. Zu Trinken gibt es Diätcola aus Dosen. Verzückt
seufzen die Gäste auf, als die Saudis einen mächtigen Behälter
in den Raum schleppen. Der dampfende Kessel verströmt intensiven Bratenduft. Unter einer silbernen Alufolie schaut die goldene
Schnauze eines knusprigen Lamms heraus.
Kurz vor Mitternacht räkeln sich Gastgeber und Gäste zufrieden,
satt und müde auf dem Boden. Das üppige Essen entspannt den
Bauch und lockert die Zungen: „Wenn eine Frau und ein Mann in
einem Raum sind, gesellt sich als Dritter gerne der Teufel dazu“, erklärt augenzwinkernd einer der Gastgeber. Gemeinsames Lachen,
ungezwungener Smalltalk. Stolz hören die Saudis, wie ihre Gäste
die atemberaubenden Wüstenlandschaften, die prächtigen Lehmburgen, die authentische Gastfreundlichkeit loben. Natürlich gäbe
es eine Menge Fragen zu diskutieren. Aber jetzt ist der Magen voll,
die Füße taub und der Morgen graut. Zurück im Hotel, sind die Reisenden wieder eine geschlossene Gesellschaft inmitten von Fremden. Fast ein wenig zu früh, um wieder ganz unter sich zu sein.
Christoph Obermeier
Christoph Obermeier, Jahrgang 1977, studierte Kommu n i kat ionsw issenschaf t
und Psychologie und arbeitet
hauptberuflich als Redakteur.
Parallel dazu freie journalistische Tätigkeit und ausgedehnte Reisen, vor allem nach
Indien und in die arabisch-islamische Welt.
Von hier von dort und anderen guten Dingen
37
Kinofilme
Kinofilme
Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra
Räuber Kneißl
Macht, Geld, Blut. Damit sind die Einwohner
der Provinzen von Neapel und Caserta tagtäglich konfrontiert. Nur eine privilegierte Minderheit kann überhaupt daran denken ein „normales“ Leben zu führen. Von den anderen, den
nicht Privilegierten, erzählt „Gomorrha - Reise
in das Reich der Gamorra“. Der Film basiert
auf dem Weltbestseller von Roberto Saviano.
Matteo Garrones Film erzählt Geschichten, die
wir kaum glauben wollen, die aber ganz nahe
an uns dran sind: Mit der Mode, die wir kaufen,
mit dem Käse, den wir essen, mit dem Giftmüll,
den wir glaubten los zu sein, und der dann doch
wieder bei uns auftaucht. Geschichten von
Geschäftsbeziehungen, die von Italien nach
Deutschland und weiter in Europa und bis nach
China und die USA reichen. Regisseur Matteo
Garrone zeigt ein Italien, wo an den Stränden
gemordet und nicht gebadet wird, wo zwar die
Zitronenbäume blühen, das Obst aus dem eigenen Garten jedoch verseucht und ungenießbar
geworden ist. Das mag dem gängigen romantischen Italienbild nicht entsprechen, dafür
„Ich hab‘ ein Auge auf Euch“, droht der Dorfgendarm der Familie Kneißl, die in der abgelegenen Schachermühle im Dachauer Land ein
wildes Leben führt. Als Wilderer und Diebe
halten sich die Kneißls notdürftig über Wasser, immer wieder schlagen sie der Obrigkeit
ein Schnippchen. Doch dann verlässt sie das
Glück: Der Vater wird auf der Flucht von
der Polizei erschlagen, die Mutter muss ins
Gefängnis. Kurz danach wird auch Mathias
Kneißl wegen einer Schießerei unschuldig
eingesperrt. Als er endlich aus der Haft entlassen wird, steckt er voller Zukunftspläne: Er
will ein anständiges Leben führen und träumt
davon, mit seiner großen Liebe Mathilde in
Amerika neu anzufangen. Doch dafür fehlt
das Geld, denn ehrliche Arbeit bekommt der
Zuchthäusler nicht. In seiner Not lässt er sich
auf einen „todsicheren“ Raubzug ein: Bei den
reichen Bauern gibt´s fette Beute. Bald sucht
die Polizei fieberhaft nach dem Räuber Kneißl,
der einfach nicht zu fassen ist. Mathias Kneißl
war ein Wilderer, Räuber und Mörder, der
meistgesuchte Verbrecher seiner Zeit - und ge-
Kinostart: 11.09.2008
enthüllt er etwas ganz Neues: Einen Film, der
diesen Menschen, die wir bisher nicht kannten,
ein Gesicht, eine Stimme gibt, und damit ein
neues Gefühl für Italien, ein anderes Interesse
an Italien, vermittelt. Gedreht wurde an Ori-
ginalschauplätzen in Neapel und Umgebung.
In Italien setzte sich „Gomorrha“ sofort an die
Spitze der Kinocharts und verzeichnete innerhalb der ersten zwei Wochen sensationelle 1,5
Millionen Zuschauer. (RF)
Die Entdeckung der Currywurst
Die „Entdeckung der Currywurst“ erzählt
von einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte. Durch die Liebe zu einem jungen Mann
entdeckt Lena, dass sich das Leben selbst in
entbehrungsreichen Zeiten von einer überraschenden Seite zeigen kann. Als der Krieg sich
seinem Ende nähert, ist Lena Brücker Ende 40.
Ihr Sohn ist halbwegs erwachsen und als Flakhelfer irgendwo im Ruhrgebiet, ihr Mann Gary
ist seit Jahren an der Ostfront, ohne dass sie ihn
vermissen würde. Lena leitet eine Kantine und
ist es gewohnt jeden Tag aus dem Nichts mittels
ihres Improvisations- und Organisationstalents
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Von hier von dort und anderen guten Dingen
eine Mahlzeit zu zaubern. In ihrem Privatleben
aber gibt es schon lange keine Überraschungen
mehr, bis sie vor einem Kino den jungen Matrosen Hermann Bremer trifft. Ein Luftangriff
beendet die Vorstellung vorzeitig und Lena
und Bremer landen im nächsten Luftschutzkeller. Nach dem Angriff lädt Lena den jungen
Mann zu sich nach Hause zum Essen ein. Damit beginnt für beide ein Liebesabenteuer, das
sie vor dem Rest der Welt geheim halten müssen. Angesichts des sinnlosen „Endkampfs
an der Heimatfront“, zu dem er am nächsten
Morgen abkommandiert ist, wird Bremer fahnenflüchtig und liefert sich so einer Frau aus,
die er kaum kennt. In Lenas Wohnung bauen
sich beide ein Floß aus Matratzen, auf dem sie
sich treiben lassen: Bremer, der viel zu jung
ist, um im Endkampf zu sterben, und Lena,
die zu ihrer eigenen Überraschung noch jung
genug ist, um ihre Lebenslust wieder zu spüren. Eine ungewöhnliche und heftige Affäre
beginnt, die versucht den Krieg außen vor zu
lassen, auch wenn er sie ständig bedroht. Die
größte Bedrohung aber für diese Liebe in einer
außergewöhnlichen Situation wird der Frieden. Als Lena in Bremers Brieftasche Bilder
seiner Familie entdeckt, weiß sie, dass die Tage
ihrer Liaison gezählt sind. Doch weil es Lena
Kinostart: 11.09.2008
lange nicht mehr so gut gegangen ist, seitdem
Bremer jeden Tag in ihrer Wohnung auf sie
wartet, verschweigt sie Bremer die deutsche
Kapitulation und hält ihn im hausgemachten
Kriegsspiel gefangen, so lange es geht. Als die
Wahrheit ans Licht kommt, ist Bremer - wie
Lena es immer befürchtet hatte - nicht mehr
zu halten. Aber das Leben geht weiter und bald
wird Lena merken, dass diese Liebe ihr Kraft
und Selbstwertgefühl gegeben hat, um in einer
Zeit im Umbruch ihr Leben selbstbestimmt
in die Hand zu nehmen. Mit dem Ende des
Kriegs verliert Lena ihren Job in der Kantine
und muss auf eigenen Beinen stehen. In Zeiten,
in denen der Schwarzmarkt blüht und ein Genussmittel das Hauptzahlungsmittel geworden
ist, geht sie dank ihres kantinenerprobten Organisationstalents ihren Weg. An Stelle ihrer
Kantine möchte Lena nun selbstständig mit
einer Imbissbude weiterarbeiten. Bei einem
komplizierten Schwarzmarktgeschäft erhält
Lena als Beigabe zu den Würsten, die sie haben wollte, Currypulver und Ketchup. Der Zufall wirft beides zusammen und Lena entdeckt
in ihrer Küche die faszinierende Mischung aus
Süße und Schärfe, die den Grundstein für den
Siegeszug einer neuen Spezialität legt: Die
Currywurst ist erfunden. (RF)
Kinostart: 11.09.2008
noss größtes Ansehen bei den kleinen Leuten.
1902 wurde er hingerichtet, doch noch heute
ist der Räuber Kneißl in Bayern eine Legende.
Regisseur Marcus H. Rosenmüller verfilmte
das abenteuerliche Leben des Räuber Kneißl
mit dem sicheren Gespür für bayerische Ge-
Der Baader Meinhof Komplex
Deutschland in den 70ern. Die radikalisierten Kinder der Nazi-Generation, angeführt
von Andreas Baader (Moritz Bleibtreu), der
ehemaligen Starkolumnistin Ulrike Meinhof
(Martina Gedeck) und Gudrun Ensslin (Johanna Wokalek), kämpfen gegen das, was sie
als das neue Gesicht des Faschismus begreifen:
Die US-amerikanische Politik, die von führenden Köpfen der deutschen Politik, Justiz und
Industrie unterstützt wird. Die von Baader,
Meinhof und Ensslin gegründete Rote Armee
Fraktion hat der Bundesrepublik Deutschland
den Krieg erklärt. Es gibt Tote und Verletzte,
die Situation eskaliert, und die noch junge De-
schichten. Von den Hauptdarstellern (Maximilian Brückner und Brigitte Hobmeier) bis in
die Nebenrollen (Thomas Schmauser, Maria
Furtwängler, Sigi Zimmerschied) fand Marcus H. Rosenmüller dafür eine Traumbesetzung mit bayerischem Dialekt. (RF)
Kinostart: 25.09.2008
mokratie wird in ihren Grundfesten erschüttert. Der Mann, der die Taten der Terroristen
zwar nicht billigt, aber dennoch zu verstehen
versucht, ist auch ihr Jäger: der Leiter des Bundeskriminalamts Horst Herold (Bruno Ganz).
Obwohl er große Fahndungserfolge verbucht,
ist er sich bewusst, dass die Polizei allein die
Spirale der Gewalt nicht aufhalten kann.
Produzent und Drehbuchautor Bernd Eichinger bringt Stefan Austs Standardwerk über den
RAF-Terrorismus auf die Kinoleinwand. Regisseur Uli Edel inszeniert die dramatischen
Ereignisse, die die demokratischen Grundpfeiler ins Wanken brachten. (RF)
Von hier von dort und anderen guten Dingen
39
Musik
Best of: Stefan Huber
Gitarrist von 70 Cent und
Brothers in Blue
Interpret: The Kills
Album: No Wow
Auf die Band The Kills bin ich eher zufällig
gekommen, als ich auf einem Konzert meines
Studienkollegen, dem Gitarristen von Franz Ferdinand, war und The Kills als Vorband gespielt
haben. Die Band besteht nur aus dem multifunktionalen Jamie Hince alias Hotel und der beeindruckenden Sängerin Alison Mosshart alias VV.
Mit sehr reduziertem Sound verstehen es die
beiden aber eine Performance hinzulegen in der
die Gitarre zu einer ganzen Band mutiert und
die rohe Rotz-Bluesstimme von VV unterstützt.
Eigentlich muss man das selber erleben, wie es
sich live anfühlt. Mit dem Album „No Wow“,
welches ihre zweite Scheibe ist, kann man sich
aber einen ganz guten Überblick über diesen
gitarrenlastigen Spannungsbogen, der sich bis
zum Schluss der CD hinzieht machen. Das dritte
Album „ Midnight Boom“ ist gut für diejenigen
geeignet, die sich dem Underground Lifestyle
langsam nähern wollen, da es auch das „verträglichste“ Album mit der normalen kommerziellen
Produktpalette ist. Aber mir hat es nicht zuletzt
einfach die Sängerin (im musikalischen Sinne)
angetan. Genau so eine Stimme hätte ich auch
gerne für meine Musikprojekte...
Songempfehlung: Titel: No Wow (TE)
Bücher
Dan Le Sac Vs. Scrobious Pip: Angels
Seit The Streets wissen wir, wie wunderbar tiefenglischer
Akzent und Hip Hop harmonieren können. Da trifft es sich
gut, dass Dan Le Sac aus allem gute Beats machen kann,
wie gleich beim Opener „The Beat that my heart skipped“
zu hören ist. So zieht sich als roter musikalischer Faden
durch dieses Album: Nie langweilen, immer überraschen.
So werden scheppernde Beats (Tommy C), kratzende
Gitarren (Fixed), elektronische Flächen (Angels), ruhige
Momente (Magician’s assistent) oder schneller Wahnsinn (Back from hell) aufgetischt.
Weiter trifft es sich ganz hervorragend, dass Dan le Sac mit Scrobious Pip einen wahren
Wortpoeten dabei hat, der auf diesem Album so ziemlich jedes derzeit wichtige Thema
anschneidet. Juwel des Albums: Though shalt always kill. Der Song geistert schon
seit Monaten durch die Blogszene und ist das definitive Statement zu allen aktuellen
Fehlern und Makeln der (Pop)Kultur. Unbedingt auch mal das Video anschauen (z.B.
Youtube). Sehens- wie hörenswert. (SB)
Late of the Pier: Fantasy Black Channel
Zugeben ist das nicht neu, was Late of the Pier da machen.
Aber wie sie es machen, ist schon bemerkenswert, denn seit
Bands wie The Klaxons einen Musikhype entfachten, der
unter der Überschrift „New Rave“ modisch recht Fragwürdiges in den Clubs auslöste, hat keine Band die gewissen
Vorzüge der 80ger in die heute Welt übersetzt. Flächige
Synthies reagieren höchst tanzbar mit aufgepeppten Beats
und heftigen Gitarrengewittern. Aber wundert tut einen
das nicht, wenn man weiß, dass auf dem Produzentenstuhl Erol Alkan Platz genommen
hat. Jener Mann also, der die Grenzen zwischen Indie-Gitarren und Elektronik in seinen
Live-Sets und Remixes verwischen kann wie kein anderer. (SB)
Außerdem neu im September:
Von hier von dort und anderen guten Dingen
Gut gegen Nordwind
Sturmflut
von Alina Bronsky
von Daniel Glattauer
von Maigriet de Moor
„Scherbenpark“ ist das Debüt der jungen
Autorin Alina Bronsky, die - genau wie
ihre Protagonistin Sascha - als Jugendliche
aus Russland nach Deutschland kam.
Scherbenpark ist der Name des Frankfurter
Hochhausghettos, in dem Sascha mit ihren
zwei jüngeren Geschwistern und einer entfernten Tante lebt. Seit dem gewaltsamen
Tod der Mutter ist die Familie zu trauriger
Berühmtheit im Viertel gelangt, Sascha
selbst war schon immer etwas Besonderes.
Sie ist hochbegabt und hat ein Stipendium
für ein privates Elitegymnasium, mit den
gleichaltrigen Jugendlichen bei ihr zuhause
hat sie nicht viel gemein.
Drei Ziele hat Sascha: Die Geschwister beschützen, für ihre Mutter ein Buch schreiben und Vadim, den Mörder ihrer Mutter,
umbringen, wenn er aus dem Gefängnis
entlassen wird. Sie berichtet trocken und
ziemlich abgebrüht von ihrem Alltag und
der Diskrepanz zwischen Migrantenrealität und höheren Töchtern, sie entlarvt die
Sehnsucht nach Reichtum und Glück, die
im Scherbenpark doch zum Scheitern verurteilt ist. Und schließlich findet sie sich,
die sich doch nie mit Männern einlassen
wollte, im Gefühlschaos zwischen einem älteren Journalisten und dessen Sohn wieder.
Alina Bronsky erzählt Saschas Geschichte
in einem rasanten Tempo, entwaffnend direkt, bisweilen brutal und doch immer mit
einem optimistischen Grundton.
Ein wirklich großartiges und mitreißendes
Buch!
An seinem Computer sitzt der Kommunikationsberater und Uni-Assistent für
Sprachpsychologie Leo Leike und ärgert
sich über diverse Abbestellungen eines
Zeitschriften-Abos, die eigentlich der
verantwortlichen Redaktion hätten zugehen sollen.
Ein Missverständnis (ein Tippfehler in
der e-mail Adresse), einige hin- und hergesendeten Entschuldigungen und schon
nimmt die Geschichte ihren Lauf. Sie
entwickelt sich schnell zu einer Liebesgeschichte in e-mail-Form, die stellenweise
durchaus an Goethes Werther erinnert.
Emmi Rothner, Leos mail-Partnerin lebt
in einer, wie sie immer wieder betont,
sehr glücklichen Beziehung mit einem
weit älteren Mann, und zieht mit ihm zusammen dessen Kinder auf, die aus einer
anderen Ehe stammen. Leo hingegen hat
sich erst vor kurzem von seiner on/off
Liebe getrennt, und so wie es aussieht,
diesmal für immer. Beide sind sie auf der
Suche, Leo nach Trost und Emmi nach
Abwechslung.
Bald versuchen sie ihre Romanze mittels
eines Treffens in die reale Welt zu ziehen, sind aber beide nicht bereit sich zu
erkennen zu geben, da sie die anonyme
Welt ihrer e-mails (noch) nicht aufgeben
wollen. Ihre Korrespondenz schaukelt
sich nun immer stärker auf, wird immer
verzweifelter und intimer.
Irgendetwas muß passieren – und es wird
ihnen das Herz brechen.
Die Autorin benutzt die Flut von 1953, die
die Küste der Niederlande komplett überschwemmte, als Vorlage für ihre Romanhandlung. Lidy und Amanda, die beiden
Protagonistinnen, sind Schwestern, die
emotional stark miteinander verbunden sind.
Lidy fährt an Stelle ihrer Schwester auf eine
Geburtstagsfeier in ein kleines Dorf an der
holländischen Küste. Von Anfang an lässt die
Autorin einen aufziehenden Sturm als düstere
Bedrohung im Hintergrund stehen. Der Leser versteht sofort, dass die Küstenbewohner
die Gefahr unterschätzen und zu leichtfertig
mit der bevorstehenden Katastrophe umgehen. Das Unglück nimmt seinen Lauf, während Amandas Leben zu Hause beschaulich
vor sich hin plätschert. Schließlich wird die
gesamte Küstenlandschaft von einer riesigen
Welle überspült, die hunderte von Menschen
mit sich in den Tod reißt. Auch Lidy wird
vermisst. Die Daheimgebliebenen - Mann,
Tochter, Schwester Amanda und die Elternsind verzweifelt. Sie bemühen sich mit aller
Macht, die entstandene Lücke in ihrer aller
Leben zu füllen, das Drama scheint jedoch
nicht enden zu wollen. Maigriet de Moor
schafft es von der ersten Seite an, den Leser
durch ihre kraftvolle Sprache und den detailgenauen Plot in ihren Bann zu ziehen. Die
Autorin erzeugt allein durch die Schilderung
eines Naturphänomens eine nervenaufreibende Spannung, die einem Krimi in nichts
nachsteht. Ein gleichermaßen sensibles wie
gewaltiges Meisterwerk, genau die richtige
Lektüre während eines Sommergewitters!
(Jutta Ederer von Bücher Pustet)
Kiepenheuer & Witsch, Preis: 16,95 Euro
(Sandra Huber von Bücher Pustet)
Goldmann TB, Preis: 7,95 Euro
(Simone Frank von Bücher Pustet)
DTV, Preis: 9,90 Euro
Fleet Foxes: Fleet Foxes
Glückwunsch an das Label Sub Pop mit Heimat in Seattle.
20 Jahre haben die Herrschaften nun schon auf dem
Buckel, doch hier wird sich nicht auf Erfolgen aus der
Grunge-Ära (Nirvana) ausgeruht, sondern immer wieder
nach neuen Bands und Trends geforscht. Mit den Shins,
Postal Service oder Band of Horses hatte man schon guten Riecher bewiesen, mit Fleet Foxes haben sie sich ein
Zuckerstück geangelt. Denn zuckersüß sind so gut wie
alle Songs auf diesem Folk-Album. Hier schämt man sich nicht für tolle Melodien, für
Romantik, für das Schwelgen, für den Moment. Flächige Gesänge, sanftes Schlagzeug
und gezupfte Gitarren tragen einen durch die Songs wie über eine verblühende Herbstwiese, wo sich gerade ein paar Althippies zum Picknick getroffen haben. (SB)
Richtig fleißig waren die Leute in diesem Sommer und so gibt es Platten von Newcomern, alten Bekannten und schicke Soloprojekte. Für letzteres sind SeeedMann Peter Fox mit Hunde, Tauben und Stadtaffen (26. September) und Thomas D mit Kennzeichen D (12. September) zuständig. Von Fans heiß ersehnt: die
neue Metallica-Scheibe namens Death Magnetic (12. September). Wer es nicht so heftig, sondern mehr groovy mag: Manu Chao bringt ein Live-Album raus,
Jovanotti ist mit Safari mit dabei und Bob Marlys Reincarnation kommt digital überarbeit nochmals raus. Ich & Ich veröffentlichen Nichts bringt mich runter
(5. September), The Rasmus sind mit Black Roses am Start (26. September), und tatsächlich gibt es Neues von den New Kids on the Block: The Block (12. September). Gitarren gibt´s von Sugarplum Fairy mit The Wild Ones (5. September), Mia. mit Willkommen im Club (5. September), Cold War Kids und Loyality to
Loyality (19. September), The Datsuns (12. September) und Okkervil River The Stand Ins (12. September). In die Spalte bemerkenswerter Sound gehören die
10 CDs umfassende Philip-Glass-Retrospective (12. September), aber auch Mogwai mit Hawk is Howling (19. September). Und für die Elektroniker: Monika
Kruse mit Changes of Perception (5. September) sowie die neue DJ-Kicks-Ausgabe von und mit The Rapture (12. September). (SB)
40
Scherbenpark
Von hier von dort und anderen guten Dingen
41
Essen und Trinken
Essen und Trinken
dem Tank oder vom Fass zapft, schmeckt
er süß bis trocken in allen Schattierungen.
Im ersten Stadium, wenn die Hefepilze gerade mit der Aufspaltung des Zuckers begonnen haben, ist der Most von Natur aus
noch recht süß, gleichzeitig alkoholarm
und nur sachte moussierend. „Er bitzelt“,
sagen die Kellermeister, und so nennt man
den Federweißen in dieser frühen Phase
auch „Bitzler“. Eigentlich ist er dann
mehr Traubensaft als Wein. Schreitet die
Gärung fort, wird der Most zunehmend
herber, bis er schließlich am Ende, wenn
jeglicher Zucker bis auf einen Schamrest
Hält man das Glas
ans Ohr, muss ein
Säuseln zu hören sein:
Es klingt wie fernes
Meeresrauschen
von August F. Winkler
D
ie Luft in den Weindörfern
zwischen dem Bodensee und
der Ahr, entlang Mosel, Rhein,
Main und Neckar sowie in den sächsischen Rebengärten ist jetzt getränkt
vom hefigen Duft des jungen Weins. Der
Riesling hängt noch an den Stöcken, als
spätreifende Edelsorte giert er nach später
Herbstsonne. Aber frühreifende Trauben
wie Ortega, Gutedel und die Huxelrebe
werden bereits geerntet. Das ist die Stunde
des deutschen Federweißen, des halbsüßen Babyweins der Ernte 2008. Die durch
42
Von hier von dort und anderen guten Dingen
den Gärprozess frei werdenden Aromen
dringen nun wie Parfum durch alle Kellerluken ins Freie, so dass man schon
vom Einatmen beschwipst wird. Und der
Weinfreund leckt sich die Lippen wie Kater, die Käse riechen, denn der munter
säuselnde, milchigweiße Federweiße ist
die erste flüssige Gabe des Herbstes. Er
schmeckt süßlich, hefig, betont nach Kohlensäure - und am besten direkt vom Fass
gezapft in den Weinanbaugebieten.
Im Gegensatz zu den sogenannten Primeur-Kreszenzen ist der Federweiße gärender Most. Der Beaujolais Primeur oder
der legendäre österreichische Heurige
sind hingegen fertig ausgebaute Weine,
wenngleich der Reifeprozess bei diesen
Weinen mit Hilfe der Technik forciert
wird und innerhalb weniger Wochen wie
im Zeitraffer abläuft. Die Primeure sind
durchgegoren und in der Regel trocken
im Geschmack, während der Federweiße
noch mittendrin im Sturm & Drang der
Gärung steckt und am besten schmeckt,
wenn er dezent traubig-süßlich ist.
Praktisch gesehen ist der milchigweiße
Federweiße ein Most auf dem Weg zum
Wein und bei diesem Prozess den Fruchtzucker der Traube in Alkohol und Kohlensäure umwandelt. Die Gärung läuft im
Normalfall etwa eine Woche lang, und je
nachdem, wann man den Federweißen aus
Foto: ÖWM/Susanne Staggl
Federweißer:
der Zecher heitere Wonne
von vielleicht ein, zwei Gramm verarbeitet worden ist, in die Kategorie trocken
eingestuft wird.
So weit sollte man es beim Federweißen
freilich nicht kommen lassen. Ist die Gärung komplett durch, schmeckt der Most
ziemlich bitter. Er ist dann kein Federweißer mehr, aber auch noch kein Wein, was
heißt: Es fehlt diesem unfertigen Getränk
sowohl der Charme der Jugend als auch
die Reife des Alters. Am besten schmeckt
der Federweiße in der zweiten Gärhälfte,
wenn der Most noch eine leckere, hefig
unterlegte Fruchtsüße hat, alkoholisch
bereits etwas durchwoben ist und fröhlich
perlt. Hält man das Glas ans Ohr, muss ein
Säuseln zu hören sein: Es klingt wie fernes
Meeresrauschen. Je nach Region wird der
Federweiße deshalb auch “Süßkrätzer“,
“Rauscher“, “Sauser“, “Suser“, “Brauser“ oder – wie in Österreich – “Sturm“
genannt.
Letzteres ist Name und zugleich Programm, denn die wilde Gärung kann sich
im Körper fortsetzen. Das lässt sich positiv als verdauungsfördernd bewerten. Mediziner loben jedenfalls den gesundheitlichen Wert des Federweißen. Auf dem
Höhepunkt der Gärung enthält der Babywein biochemisch aktive Hefezellen und
Milchsäurebakterien, ferner Mineralien
und speziell Vitamine der wichtigen BGruppe. Schließlich soll der Federweiße
blutreinigend und entschlackend wirken.
Die volle therapeutische Wirkung ergibt
sich allerdings nur, sofern der Jungwein
lebt und nicht, wie es tausendfach geschieht, mit technischen Methoden steril
gemacht worden ist.
Einem Großteil des fernab von Weinregionen vermarkteten Federweißen – zumal den Säften aus mediterranen Zonen,
die bereits angeboten werden, wenn die
deutschen Trauben noch am Rebstock
hängen – ist die Hefe entzogen worden
oder man hat sie abgetötet. Der Grund
ist schlicht kommerziell. Solange die Hefebakterien leben, arbeiten sie, und zwar
umso schneller, je wärmer ihre Umgebung ist. Um zu vermeiden, dass der Most
knochentrocken beim Kunden ankommt,
stoppt man die Gärung. Das belässt ihm
zwar die begehrte Süße, nimmt ihm jedoch die Hefe, sein Lebenselixier.
Solcherart kastrierte Federweiße, um es
ungnädig auszudrücken, wird der Liebhaber meiden. Er kauft entweder im renommierten Fachgeschäft, wo er sicher
sein kann, vollwertigen Federweißen zu
erhalten, oder er fährt in die Anbaugebiete, wo ihm beim Winzer in den Dorfschänken der “Neue“ direkt aus dem Fass
gezogen wird. Mittlerweile ist der Federweiße bundesweit als saisonales Produkt
in der Gastronomie wie auch im Lebensmittel- und Weinfachhandel populär. In
die Supermärkte wird er von den Winzern
und Kellereien in der Regel gekühlt als
unvergorener, süßer Traubenmost geliefert. Nach dem Einkauf empfiehlt es sich
daher, ihn zunächst einmal zu probieren.
Ist er noch zu süß, kann man ihn bei Zimmertemperatur in Gärung kommen lassen und regelmäßig – möglichst einmal
pro Tag – verkosten. Wenn er schließlich
richtig gut schmeckt, heißt es: sofort genießen.
Verbunden mit einem Stück Speck, gerösteten Kastanien, frischen Walnüssen,
gebuttertem Laugengebäck, Lauchtorte,
Zwiebelkuchen und ähnlich köstlichen
Rustikalitäten erinnert uns der Federweiße daran, dass wieder einmal ein Sommer
zu Ende geht. Aber sein Aroma tröstet
uns zugleich über das Zerrinnen hinweg,
indem wir einen Vorgeschmack auf den
nächsten Wein bekommen. Der Federweiße ist nämlich auch so etwas wie der
Fingerabdruck des neuen Jahrgangs – und
der ist diesmal wohl nicht jahrhundertverdächtig, doch durchaus verheißungsvoll.
Von hier von dort und anderen guten Dingen
43
September 2008
September 2008
Rock Sie! Bandclash
FINK präsentiert Five! Fast!! Hits!!!
Lindenkeller, 20.09.2008, 19 Uhr
Atomic Cafe München, 12.09.2008, 21 Uhr
Es ist so etwas wie das Klassentreffen der
Freisinger Bandszene mit ein paar guten
Freunden von weiter weg. Ganz egal, ob man
jetzt Blues, Funk, Jazz, Metal, Rock, HipHop
oder Pop macht, an diesem Abend sind alle 26
teilnehmenden Bands irgendwie gleich. Was
auch daran liegt, dass jede Band nur zehn Minuten Zeit auf der Bühne hat. Die Reihenfolge
der Bands wird erst am Abend des Konzertes
ausgelost, frühes Erscheinen quasi ein Muss,
wenn man seine Lieblinge sehen will. Schein
werden extra ihre CD-Aufnahme unterbrechen und ein funkiges Live-Feuerwerk durch
den Lindenkeller sprühen, die Jumpin Jacks
zeigen es einmal mehr Mick Jagger, wie man
die Stones-Nummern richtig spielt. Der Oberösterreicher Manuel Normal hat dieses Jahr
schon beim Rock am Ring und beim Hurricane gespielt. Mit Five! Fast!! Hits!!! kommen
uns recht bekannte Münchner Indie-Rocker
besuchen, The Dataplexis reunieren sich extra nur für diesen Abend, Hokum machen
immer noch Schwermetall und werden immer besser und Rauschtat & Gridlock halten
die HipHop-Fahne hoch. Midlife Or Crisis
zelebrieren Blues vom Feinsten, P.S.R. arbeiten Punk, Pandemonium spielen Rock und
man hat sie leider lange nicht live gesehen.
Mit Rapture haben wir astreine Death-Metaller auf der Bühne, Rainman & Snaretom
spielen Deepa-Cousti-Clash und Last Grain
In The Hourglass machen Progmetal und
haben dieses Jahr den längsten Bandnamen.
Wer wissen will was Stonerrock ist, sollte
Es soll ja so manch britische Band gegeben
haben, die fast weinend einen Auftritt der
Five! Fast!! Hits!!! gesehen hat. Denn diese Burschen machen Brit-Rock, wie er sein
muss: Schmissig hingerotzte Gitarren, tightes Schlagzeug, kratziger Gesang und die
richtige Einstellung. Genug Lärm, um dazu
abzugehen und genug Melodie, um die
Songs so schnell nicht mehr aus dem Kopf
zu kriegen. Da denken manche Briten: Und
die machen derart guten Sound, der jeder
Stadt auf der Insel stehen würde, obwohl
sie aus München kommen? Eigentlich machen sie solche Musik, weil sie aus München kommen, wie man an diesem Abend
im Atomic Cafe wieder einmal hautnah er-
Veranstaltungen
Der FINK verlost für diesen Abend 3 mal
2 Karten. Um die Tickets zu gewinnen,
einfach eine e-Mail schreiben mit dem
Betreff „Five!Fast!!Hits!!!“ an folgende
Adresse: [email protected].
Die Schnellsten gewinnen! Viel Glück!
The Wombats ist eine drei Mann Alternative
Pop-Rock Band aus Liverpool. Sie selber beschreiben ihre Musik mit den Worten „Kind
of like the twist found if you had no knees or
ears, and in fact you were a carrot.“
11.11. Blood Red Shoes
Mit den Blood Red Shoes aus Brighton sei
die englische Antwort auf die White Stripes
gefunden, erzählt man sich; ihr Sound klinge so frisch, als hätte sie ein neues Genre
erfunden.
Lindenkeller-Revival-Party
Lindenkeller, 13.09.2008, 20 Uhr
Die Legende lebt! Nach den durchschlagenden Erfolgen der ersten 4 Revival-Partys, ruft die „Oldie-Fan-Gemeinde“ zum
nächsten Nachschlag.
Als Einstimmung in den Sound der 80er
Jahre tritt die Freisinger Band „70 Cent“ ab
20 Uhr auf - eine der besten Coverbands
in der Region Freising. Das Repertoire umfasst viele bekannte Oldie-Klassiker aus
Rock und Pop, keine Erwartungen bleiben
dabei unerfüllt.
Ab ca. 21.30 Uhr werden dann 5 DJs mit
voller Power ohne Unterbrechung im mehrmaligen Wechsel durchstarten - gute Laune ist dabei vorprogrammiert. Der Original-Sound der 80er Jahre wird dieses Mal
präsentiert von den ehemaligen Lindenkeller-DJs Franz, Mike, Woife, Reinhard und
Peter. Ob Funk oder Soul, Rock oder Ol-
44
Verlosung:
Vorschau auf die nächsten
FINK-Präsentationen:
3.10. The Wombats
Manuel Normal
sich Wheatbucket ganz genau anhören, wer
eher auf Gothic steht die Combo Treibsand.
Die Jungs von Bierophil machen Hardrock
und trinken ungerne Wasser, die Erdinger
Gnadenkapelle hat sich dem Bayernrock verschrieben und Größe 4 ist mit Deutschrock
am Start. Die Red Blood Cells erfreuen uns
mit feinem Retro-Rock und mit Porni & Noise stehen zwei waschechte Rapper auf der
Bühne. Die Gruppe unXplored zeigt uns,
dass es Numetal immer noch gibt, die Herren
vom Fatzwerk beweisen, dass Mittelaltermusik schon viel länger „in“ ist als Grunge. Mit
Norbert Bürger und Karl Muskini spielen
zwei der bekanntesten Freisinger Musiker bei
der Hardcore-Band Implement Airport, die
Los Emigrantes veranstalten einen bunten
Mix aus HipHop und Ragga, Room No. Six
spielen Alternative Rock und The Aberdeens
haben sich dem Beatlesrock verschrieben.
leben darf. Denn dort ist die Gitarrenmusik
mindestens so zuhause wie in London.
dies – jeder wird „seinen Lieblingssound“
zu hören bekommen. Leute von früher
treffen, in Erinnerungen über die „good
old times“ schwelgen und abtanzen bis die
Sohlen qualmen.
Eintritt: VVK und AK: € 10,– (erm. 8,–)
Vorverkauf ab sofort bei Touristinformation Freising, Tel. 08161/ 54-192
Veranstaltungen
45
September 2008
September 2008
Tag des offenen Denkmals
Kunst im Gut: Drei Tage Kultur pur
Gesamter Landkreis, 14.09.2008
Klostergut Scheyern, 03.-05.10.2008
Pfarrsaal Nandlstadt, 06.09.2008, 21 Uhr
zum kuriosen tschechischen Straßenmusikerquartett Motovidlo, den Swinging Puppets und Rodscha aus Kambodscha & Tom
Palme. Für Kunstliebhaber ebenso geeignet
wie für den vergnüglichen Familienausflug
bietet Kunst im Gut ein rundum gelungenes
Programm für drei besondere Tage. Dabeisein beim Entstehen von Großskulpturen,
Figurentheater und Aktionskunst erleben,
Kaffee und Kuchen im Musikcafé genießen, ein Designerstück anprobieren oder
auf einem echten Kamel reiten ...
Große Kunstausstellung, Sonderschauen
Skulpturenprojekt, Live-Musik, Theater,
Aktionskunst, Kinderprogramm, Kulinarisches. Ein Kulturfestival in seiner Vielfalt so bunt und leuchtend wie die herrlichen Farben des Oktobers – zu drei Tagen
Kunst, Musik, Theater lädt die Veranstalterin Margit Grüner ins historische Klostergut Scheyern (Landkreis Pfaffenhofen) ein.
Bei diesem außergewöhnlichen Festival geben 100 hervorragende Künstlerinnen und
Künstler Einblick in ihr Schaffen. Die Ausstellung ist breit gefächert und die Grenze zwischen Kunst und Kunsthandwerk
fließend. Zahlreiche Aussteller führen ihr
Können und ihre Arbeitsweise auch vor.
Die Gäste werden bestimmt gerne an dem
einen oder anderen Stand länger verweilen und zuschauen, wie geschmiedet, geschnitzt oder vergoldet wird. Ein Highlight
ist die große Sonderschau der Städtischen
Meisterschule für Holzbildhauer der Landeshauptstadt München. Vor Ort, im idyllischen Skulpturenpark „Kunst-Blicke“ lassen ein Dutzend angehende Meisterschüler
eine landschaftsbezogene Installation aus
Cool!
Krass!
CroCs!
Eichenstämmen entstehen. Da wird gesägt,
gespalten, geschliffen und geschnitzt. Im
Sonderschauraum im sanierten Westtrakt
des Gutshofes haben die Meisterschüler
eine beeindruckende Ausstellung auf die
Beine gestellt. Eine faszinierende Werkschau erwartet die Gäste im Haupthaus
des Klosterguts. Die in hellen und heiteren
Farben gehaltenen Gefäße und Figuren der
Nördlinger Keramikkünstlerin Nathalie
Schnider-Lang sind frei modelliert oder in
Aufbautechnik gefertigt. Besonders für die
kleinen Gäste heißt es selbst kreativ werden: Workshops in Drechseln, Schmieden,
Schnitzen, Mosaik legen und Trommeln bis
zu den spannenden Kunstaktionen des Flying Art Circus. Die Vielzahl interessanter
und schöner Dinge, welche man in der idyllischen Atmosphäre des historischen Klosterguts sehen und natürlich auch erwerben
kann, wird von einem umfangreichen und
vielfältigen Rahmenprogramm begleitet:
Im neuen Musikcafé mit großer Bühne ist
täglich Live-Musik geboten: Wally Warning, Zuppa Nova, Richard Smerin, afrikanische Rhythmen mit Ifeanyi Okolo bis hin
„Vergangenheit aufgedeckt – Archäologie und
Bauforschung“ ist das Leitthema des „Tages
des offenen Denkmals 2008“, dem Tag also,
an dem auch sonst unzugängliche interessante Gebäude ihre Pforten öffnen. Freising
beteiligt sich am Sonntag, 14. September
2008, mit zwei interessanten Angeboten an
dieser bundesweiten Aktion. Zwischen 9 und
17 Uhr können Interessierte den Hexenturm
im Alten Gefängnis besichtigen. Der Förderverein bietet Führungen durch das gruselige
Gemäuer an. Noch ein Stück höher hinaus
geht es auf dem Domberg. Dort gewährt der
Oberkonservator Heinz Strehler einen „Blick
auf den Dachstuhl des Freisinger Doms“.
Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl von
20 Personen pro Führung ist hier eine Anmeldung in der Buchhandlung Kyrios, Un-
Hader muss weg
Verlosung:
Dieses Programm ist streng genommen
kein Kabarett mehr, sondern ein unheimlich gutes Ein-Mann-Theater. Ein Höhepunkt gleich zu Beginn: Bevor Hader die
Der FINK verlost für diese Veranstaltung
3 mal 2 Karten. Um die Tickets zu gewinnen, schreiben Sie einfach eine e-Mail an
folgende Adresse: [email protected].
Die Schnellsten gewinnen! Viel Glück!
$ER+ULT3CHUHF~RDRINNENDRAU†ENJUNGUNDALT
"EQUEMSUPERLEICHTANTIBAKTERIELLGERUCHSRESISTENT
*ETZTAUCHMITVIELENLUSTIGENÂ*IBBITZ±!NSTECKERN
/BERE(AUPTSTRÀ&REISINGÀ-ONTAG¯&REITAG¯5HRÀ3AMSTAG¯5HR
46
Veranstaltungen
tere Hauptstraße 33, bis 06. September 2008
erforderlich. Im Landkreis Freising ist der
Tag Bischof Otto von Freising gewidmet, der
vor 850 Jahren gestorben ist. Die von ihm gegründeten Filialkirchen, können an diesem
Sonntag besichtigt werden. Die Katholische
Pfarrkirche St. Joseph in Allershausen ist am
14. September von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Der
Gottesdienst wird um 10.30 Uhr abgehalten.
Um 15.30 Uhr findet eine Führung statt. St.
Martin in Kirchdorf hat zwischen 11 und 18
Uhr offen . Um 9 Uhr ist Messe, um 14 Uhr
beginnt die Führung. Die dritte Kirche ist St.
Michael in Tüntenhausen, in der Kreisheimatpfleger Rudolf Goerge um 15.30 Uhr zu
einer Führung einlädt. Gottesdienst ist um
8.30 Uhr. Geöffnet ist die Kirche von 8.30 bis
11.30 Uhr und von 15 bis 17 Uhr.
Informationen:
3., 4. und 5. Oktober, von 10 bis 19 Uhr
Eintritt pro Person 5,00 € (unter 12 frei)
Tel. 08441/ 803834, www.kunst-im-gut.de
Romans Song
Asamtheater, 18.09.2008
Bühne betritt, macht er es sich mit Schnaps
und sonstigen Drogen in seiner Garderobe
gemütlich. Dumm nur, dass der Tontechniker schon Haders Mikrofon eingeschaltet
hat und so erfährt das Publikum, was der
Österreicher so über die Leute denkt, vor
denen er gleich auftritt. Aber wer zu Hader geht, braucht eh ein dickes Fell. Für
alle Freunde von tiefschwarzem Humor
bis hin zu tragischen Momenten wird sich
der Abend lohnen. Ein irrer Trip durch die
österreichische Nacht, bei der eine nachtschwarze Vorstadtstraße voller Gebrauchtwagenhändler, eine heruntergekommene
Tankstelle, ein grindiges Lokal, ein Kuvert
mit 10.000 Euro, eine Schusswaffe und ca.
sieben verpfuschte Leben eine gewisse Rolle spielen. Und Josef Hader natürlich.
Der Autor Richard Lorenz veranstaltet am
06. September im Pfarrsaal Nandlstadt die
Lesung „Romans Song“. Diese Lesung
splittet sich ganz bewußt von seiner letzten
Lesereise „Mörder und Engel“ ab.
Nach dem Tod des Freisinger Arztes Roman Strössenreuther entschied sich Lorenz
für eine Lesereise, die nun in Nandlstadt
beginnen wird. Strössenreuther inspirierte
Lorenz zu einigen Geschichten und vor
allem zu seiner frühen „Buckpoetry“-Gedichtphase.
Als Gäste für die Lesung konnten Carl
Ludwig Reichert und Christoph Weiherer
gewonnen werden.
Carl-Ludwig Reichert ist ein bekannter
Autor (dtv-Verlag) und Musikpionier. Zudem arbeitet er bei Bayern 2, er moderiert
dort unter anderem die Bluessession. Seine
jüngste Publikation: „Folk. Ein Sachbuch
über Folk-Musik, von Dylan bis Söllner“.
Bereits mehrmals stand Reichert mit Lorenz auf einer Bühne. Beim Tollwood Festival 2007 konnten sie mit „Mörder und
Engel“ den Überraschungserfolg auf den
kleinen Bühnen feiern.
Christoph Weiher gilt als Newcomer der
bayerischen Liedermacherszene. Er wird
gehandelt als neuer Hans Söllner oder süddeutscher Bob Dylan. Seine Aufnahmen
sind zornig, düster und witzig.
Richard Lorenz arbeitet zur Zeit an einem
Benefitbuch für lernschwache Kinder und
hat schon einige Künstler auf seiner Seite.
Hans Söllner, Biermösl Blosn, Konstantin
Wecker, Dr. Christian Magerl oder Herman
van Veen haben ihre Mitarbeit angekündigt.
Obwohl auch die Lesung mit Musik ein
Benefitabend werden wird, wird es keine
Tickets geben. Der Eintritt ist frei, die Zuschauer können am Schluß der Vorstellung
spenden. Der Reinerlös kommt der Familie
Strössenreuther zugute.
Veranstaltungen
47
September 08
01
September 08
02
03
04
05
06
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Theater
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Elektra
Innenhof der Glyptothek München, 20 Uhr
Orgelkonzert im Dom
Liebfrauendom München, 19 Uhr
Friska Viljor
59:1 München, 21 Uhr
Theater
Theater
Elektra. Innenhof der Glyptothek
München, 20 Uhr
Führung
sonstiges
Herbstfest Erding
Familientag, mit den Bands
„D`Moosner und Manyana
Ab 13 Uhr
Elektra
Innenhof der Glyptothek München, 20 Uhr
Lesung
Führungen in der Stadtbibliothek
Jeden ersten Dienstag um 17 Uhr
bietet die Stadtbibliothek Führungen durchs Haus an. Herzlich
eingeladen sind alle Interessierten,
die „ihre“ Bibliothek noch besser
kennen lernen und optimaler nutzen wollen. Erläutert wird dabei
auch der Umgang mit dem OPAC
(Medienrecherche am PC).
Stadtbibliothek, 17 Uhr
sonstiges
Charlotte Roche
Sie liest aus ihrem Roman Feuchtgebiete. Lustspielhaus München,
20.30 Uhr
sonstiges
Herbstfest Erding
mit Blechblosn und Die jungen
Zillertaler
ab 13 Uhr
Herbstfest Erding
Mit der Oktoberfestkapelle Otto
Schwarzfischer
Erik & the Peacemakers
Musigarten Airbräu, 20.30 Uhr
Peter Maffay. Circus Krone
München, 20 Uhr
Dredge. Muffathalle München,
20 Uhr
Führung
Öffentlicher Stadtrundgang:
Freising Klassisch
Mit dieser Stadtführung gewinnen Sie einen Überblick über die
Sehenswürdigkeiten der Altstadt. Sie besichtigen den Dom
mit der berühmten romanischen
Krypta, den Domhof und den
Renaissancehof der ehemaligen
fürstbischöflichen Residenz auf
dem Domberg. In der Altstadt
lernen Sie den Marienplatz mit
seinen Bauwerken, das barocke
Asamtheater und die Rokokofassade des Ziererhauses kennen.
Treffpunkt: 15 Uhr vor der Touristinformation
Abendführung im Stadtmuseum Freising
Treffpunkt: 18 Uhr an der Museumskasse
Sonne, Wind und Wir Klimatour
Mit Mia., Rainer von Vielen, u.a.
Muffathalle München, 20 Uhr
Michael Fix & Paul Stowe
mit ihrem einmaligen Gitarrensound
Stadttheater Erding, 20 Uhr
Michael Meyer
Rote Sonne München, 23 Uhr
Vivaldi: Vier Jahreszeiten.
Schloss Schleißheim, 19 Uhr
Kinder
Geisterführung
Burg Trausnitz Landshut, 21.30
Uhr
Theater/Kabarett
Heimkehr des Odysseus
Innenhof der Glyptothek München, 20 Uhr
Andreas Rebers
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
sonstiges
Volksfest Freising
Luitpoldanlage
Herbstfest Erding
mit den Bands Scharivari Sextett
und d`Reichenkircher
ab 18 Uhr
Theater
Kinder
Kinderführung: Freising
bärenstark und kinderleicht
Auf dem Domberg treffen wir
Bären, Bischöfe und Bestien. In
der Altstadt gehen wir spielerisch
der Frage nach: was ist überhaupt
eine Stadt und wie lebte man dort
früher im Unterschied zu heute?
Treffpunkt: 14 Uhr am Kriegerdenkmal
Theater/Kabarett
Desdemona
Innenhof der Glyptothek München, 20 Uhr
Andreas Rebers
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Lesung
Nacht der Autoren
Redakteure der Süddeutschen
Zeitung und mehr. Muffatwerk
München 18 Uhr.
Elektra. Innenhof der Glyptothek
München, 20 Uhr
Lesung
Phantasie ist unbezahlbar.
Charlotte Roche. Sie liest aus
ihrem Roman Feuchtgebiete.
Lustspielhaus München, 20.30
Uhr
sonstiges
Bücher um
jeden Preis.
Obere Hauptstraße 45
85354 Freising
Tel. 08161. 53 77-30
www.pustet.de
48
07
Montag
Veranstaltungen
Herbstfest Erding
Kindernachmittag
mit den Bands D`Moosner und
Dolce Vita
ab 13.30 Uhr
Bairisch Tanzen zum Mitmachen
überwiegend bairisch/alpenländische Tänze, aus der Tradition
überliefert, werden erlernt und
geübt.
Gemeindesaal Hallbergmoos,
19.30 Uhr
Termine? Ab zum FINK! [email protected] oder direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de
Termine? zum fink!
[email protected]
sonstiges
Großdemonstration gegen die
geplante 3. Startbahn
München-Marienplatz, 10 Uhr,
anschl. Demonstrationszug zum
Odeonsplatz
Coral Pink
Airbräu, 14 Uhr
Satyros - Hofgartenkonzert
Hofgarten Neues Schloß Schleißheim, 11 Uhr
Connor Oberst
Backstage München, 20 Uhr
Der FINK
sucht ab
sofort:
Verdi Nacht
Schloss Schleißheim, 19 Uhr
Uwe Steimle
Lustspielhaus München, 20.30
Uhr
Führung
Stadtrundgang Freising: Alte
Bischofsstadt und neue Boomtown
Die älteste Stadt an der Isar hat
sich ihr malerisches Ortsbild
bewahrt. Vom Domberg mit
seinem frisch restaurierten Dom
steigen wir hinab in die Gassen
der Altstadt.
Treffpunkt: 14 Uhr am Kriegerdenkmal
sonstiges
Volksfest Freising
Luitpoldanlage
Herbstfest Erding
Kickbox-Großkampf
mit der Stadtkapelle Erding und
den Bands D`Moosner und Sepp
Eiblsgruber und seinen Freunden
der Blasmusik
ab 10 Uhr
Flohmarkt
Volksfestplatz Neufahrn, Galgenbachweg, 11 Uhr
Redakteure
Austräger
für den gesamten
Landkreis
Werbefachleute
Flohmarkt
Disko Allershausen, 11 Uhr
Volksfest Freising
Luitpoldanlage
Weinfest Allershausen
bei Omnibus Boos
Herbstfest Erding
Mit den Bands Scharivari Sextett
und The Mercuries
ab 16.30 Uhr
Bei Interesse bitte
einfach per email
melden:
[email protected]
Veranstaltungen
49
September 08
08
September 08
09
10
11
13
14
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Theater
Theater
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Elektra. Innenhof der Glyptothek
München, 20 Uhr
Orgel und Marimba
Freisinger Dommusik, mit Wolfgang Kiechle und Stefan Pellmaier
Mariendom, 20 Uhr
Elektra
Innenhof der Glyptothek München, 20 Uhr
Kabarett
Tannöd. Lustspielhaus München,
20.30 Uhr
Ausstellung
Ausstellung Ludwig Gruber:
Klang aus weiter Ferne
Eröffnung der Ausstellung,
Kardinal-Döpfner-Haus, 19 Uhr
sonstiges
Volksfest Freising
Luitpoldanlage
Volkstanz-Übungsabend
Weitere Infos: Herr Bucksch, Tel.
(08161) 64562
Paul-Gerhardt-Haus, 19.30 Uhr
Sido
Muffathalle München, 21 Uhr
Die Jetzis
Musigarten Airbräu, 20.30 Uhr
Jahcoustix
Ampere München, 21 Uhr
Theater/Kabarett
DJ Phono, Acid Pauli
Rote Sonne München, 23 Uhr
Elektra
Innenhof der Glyptothek München, 20 Uhr
Theater
Bernhard Ludwig
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Heimkehr des Odysseus
Innenhof der Glyptothek München, 20 Uhr
Frank Goosen
Vereinsheim München, 20 Uhr
Ausstellung
sonstiges
Volksfest Freising
Luitpoldanlage
Ottfried Fischer
Wo meine Sonne scheint. Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
sonstiges
Volksfest Freising
Luitpoldanlage
Vernissage Edeltraud Jung
Impressum
Herausgeber:
Fink Media
Geschäftsführer Fink Media:
Fiedler Eschenbacher Juling
Redaktion:
Sporrergasse 3, 85354 Freising
Tel: 0 81 61 - 49 87 - 47
Telefonisch sind wir von Montag
bis Freitag von 12 bis 16 Uhr
erreichbar.
Fax: 0 81 61 - 49 87 - 46
[email protected]
Chefredaktion: Sebastian Beck
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Niclas Anzinger
Sebastian Beck (SB)
Dr. Andreas Beschorner (AB)
Linda Bildau
Tobias Eschenbacher (TE)
Reinhard Fiedler (RF)
Veranstaltungen
Katrin Juling (KJ)
Tim Kugler (TK)
Christoph Obermeier
Michael Sailer
Bernadette Wecker
August F. Winkler
Fotografen:
Diar Nedamaldeen
Michael Berninger
(www.aesthetika.eu)
Terminredaktion:
Reinhard Fiedler, Sebastian Beck,
[email protected]
Layout:
Reinhard Fiedler
[email protected]
Anzeigenleitung:
Tobias Eschenbacher
[email protected]
Tel: 08161 - 209 114
Es gilt die Preisliste 01/08.
Vertrieb: Eigenvertrieb
Verbreitete Auflage: 10.000
Die Meinungen der Autoren können sich
von denen der Herausgeber unterscheiden. Programm- und Termininformationen werden kostenlos abgedruckt,
für die Richtigkeit wird keine Gewähr
übernommen. Alle Rechte vorbehalten,
auch die der auszugsweisen sowie fototechnischen Vervielfältigung, Übersetzung für andere Medien. Für unverlangt
eingesendete Materialien übernimmt
Fink keine Haftung. Für den Inhalt angegebener Internetadressen übernehmen
wir keine Verantwortung. Änderungen
vorbehalten.
Ausgabe Nr. 16 erscheint am
26.09.2008, Redaktionsschluß ist
der 15.09.2008, Anzeigenschluß ist
der 12.09.2008
Hardcore Festival
Fünf Bands werden an diesem
Abend ihre ganz eigene Vorstellung von Hardcoremusik zum
Besten geben.
Lindenkeller, 19.30 Uhr
Five! Fast!! Hits!!!
Atomic Cafe München, 21 Uhr
Mustasch
59:1 München, 21 Uhr
Führung
50
12
Montag
Öffentlicher Stadtrundgang:
Freising Klassisch
Mit dieser Stadtführung gewinnen Sie einen Überblick über die
Sehenswürdigkeiten der Altstadt.
Sie besichtigen den Dom mit der
berühmten romanischen Krypta,
den Domhof und den Renaissancehof der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz auf dem Domberg.
In der Altstadt lernen Sie den Marienplatz mit seinen Bauwerken,
das barocke Asamtheater und die
Rokokofassade des Ziererhauses
kennen.
Treffpunkt: 15 Uhr vor der Touristinformation
Kabarett
Science Busters
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Ausstellung
Crumpling
Papierkunst von Vincent Floderer
Galerie für Origami, Mittlerer
Graben 4
Ausstellung bis 20.12.2008
Öffnungszeiten: Mittwoch bis
Freitag 15 bis 19 Uhr, Sa 10 bis
16 Uhr
sonstiges
Volksfest Freising
Luitpoldanlage
Termine? Ab zum FINK! [email protected] oder direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de
Vernissage: Toni Stegmayer
und Horst Thürheimer, Malerei
- Bildhauerei, Schafhof, 19 Uhr
Die Legende lebt 5
mit 70 Cent: Best of Rockcover
Lindenkeller, 20 Uhr
Planet Exodus house & electronic dance festival
Sparkassen-Arena Landshut, 21 Uhr
No-Name-Night
Hallenparty der Jungbauernschaft
Nandlstadt
Mehrzweckhalle Nandlstadt, 20 Uhr
Open Air 2
Rick Monroe & Band, Ranch
House Favorites
Airbräu, Einlass 18 Uhr
The Ten Tenors
Circus Krone München, 20 Uhr
Monsters of House
Urban Music and Art Festival.
Muffatwerk München, 21 Uhr
Kinder
Theater/Kabarett
Historische Abendwanderung
für Kinder
Die Wanderung führt vom Marienplatz entlang des Schlangenweges
hinauf nach Weihenstephan zur
Ruine der Korbinianskapelle. Hier
lassen historische Geschichten den
hl. Korbinian lebendig werden.
Begleitet vom geheimnisvollen
Murmeln der vor fast 1300 von
Korbinian erweckten Quelle,
erfahren wir nicht nur, welches
Abenteuer Korbinian mit dem Bären
bestehen musste, sondern hören
auch, was den großen Heiligen der
Stadt mit den Freisinger Stadtfarben
verbindet. Treffpunkt: 19.30 Uhr,
Touristinformation
Martina Schwarzmann: So schee
kons Leben sei!
Es war eine Frage mitten aus
dem bayerischen Alltag, mit
der Martina Schwarzmann vom
Geheimtipp zur Erfolgskabarettistin aufgestiegen ist: „Deaf’s a
bisserl mehra sei?“ Und jetzt das:
Auch ihr aktuelles Musik-KomikKabarettprogramm erweist sich
als echter Renner. „So schee kons
Lebn sei!“, stellt die Schwarzmann
lakonisch fest, und erklärt dem
Publikum wie das gemeint ist.
Liab schaut sie aus, fast brav, wie
eine junge Grundschullehrerin
vielleicht. Aber nur, solange sie
nicht singt und es nur so aus ihr
heraussprudelt.
Haag in Obb., Bürgersaal, 20 Uhr
sonstiges
3. Landshuter Kunstnacht
Zahlreiche Galerien und Städtische
Museumseinrichtungen öffnen an
diesem Tag ihre Türen für Besucher
in nächtlichen Stunden. In den
verschiedenen Galerien finden
Ausstellungseröffnungen statt
und werden besondere Aktionen
geboten. Skulpturenmuseum im
Hofberg, 20 Uhr
Desdemona
Innenhof der Glyptothek München, 20 Uhr
Christian Springer
Schlachthof München, 20.30 Uhr
sonstiges
Volksfest Freising
Luitpoldanlage
Historischer Festumzug: 1200
Jahre Ismaning
Dorffest Ismaning
Dorffest Ismaning
Zum 1200-Jahr-Jubiläum
Volksfest Freising
Luitpoldanlage
27. Landshuter Haferlmarkt
10 – 19 Uhr
27. Landshuter Haferlmarkt
10 – 19 Uhr
Kartoffelfest
Attenkirchen
Schorsch & de Bagasch
Airbräu, 14 Uhr
Streetlife Festival
Ludwig/Leopoldstraße München
Carmina Burana
Von Carl Orff. Gasteig München,
19 Uhr
Flohmarkt
Waldgaststätte Plantage, 13 Uhr
Kunst im Stall
Der Reiterhof Gisela Bouton öffnet
für ein außergewöhnliches Wochendprogramm seine Stalltore.
„Kunst im Stall“ lädt in die
Reithalle zu: Ausstellung
(Bilder und Papierinstallationen), Filmvorführung (R. Blum
- Island/Islandpferde), Live Musik
(Streichquartett, Band - „The Hot
Rods“) - und auf dem Reitplatz zu:
moderierter Reitvorführung.
Für Kinder gibt es Geführtes
Reiten, Dosenwerfen und Kinderschminken.
4. Open Art Haimhausen
Haimhauser Künstler und Gäste
öffnen ihre Ateliers
von 11-22.30 Uhr mit „Tag der
offenen Tür der
Schloßbrauerei Haniel anl. des
400. Bestehens.
Dandelion Soundsystem
Es ist wieder soweit, dass über die
Landesgrenzen hinaus bekannte,
Freisinger „Dandelion Soundsystem“ lädt zu einer ihrer beliebten
Partys. Nach großen Erfolgen z.B.
im Freisinger Schafhof oder im
Attenkirchner Bürgersaal, heißt es
diesmal: Pilgert in den Ashrams,
einem wunderschönen Holzstadl
mitten in der Holledau. Dort findet
die zweite deutsche „Dub Academy“ statt. Dieser Event orientiert
sich an der „University of Dub“,
einer legendären Veranstaltungsreihe in London. Das Besondere
daran ist, dass drei „Soundsystems“ ihre selbstgebauten
Boxentürme, Effektgeräte usw.
aufbauen und abwechselnd dafür
sorgen, dass kein Tanzbein still
halten kann. Am 13. September
werden dies Dandelion, Kibish
Tribe aus Pfaffenhofen und King
David Soundsytem aus Berlin tun
und dafür sorgen, dass kein Tanzbein ruhig bleibt! Eine kostenlose
Zeltmöglichkeit und ein Frühstück
mit Reggae werden dieses absolut
empfehlenswerte Ereignis abrunden. Für den Bus 602 um 19:15
am Freisinger Bahnhof wird es in
Nandlstadt einen Shuttlebus zum
Ashrams geben.
Onerepublic
Tonhalle München, 20 Uhr
Flobots
Ampere München, 21 Uhr
Theater/Kabarett
Desdemona
Innenhof der Glyptothek München, 20 Uhr
Udo Wachtveitl
Mörderisches Bayern. Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Kinder
Riesenkicker XXL-Turnier
Riesenspass mit dem Riesenkicker. Du bist selbst Spielfigur
eines Tischfußballs. Du hältst
Dich an Stangen fest und kannst
Dich mit deinem Partner nach
links und rechts verschieben, wie
bei einen Tischfußball.
Sportplatz Marzling, Beginn 11
Uhr, Alter ab 6 Jahre
sonstiges
4. Open Art Haimhausen
Haimhauser Künstler und Gäste
öffnen ihre Ateliers, von 11-18 Uhr
Streetlife Festival
Ludwig/Leopoldstraße München.
Kunst im Stall
Der Reiterhof Gisela Bouton öffnet
für ein außergewöhnliches Wochendprogramm seine Stalltore und
lädt ein in die Reithalle zu Ausstellung, Filmvorführung, Live Musik
27. Landshuter Haferlmarkt
10 – 19 Uhr
Bürgerfest Oberschleißheim
Bürgerplatz, 13 – 18 Uhr
Leila Schayegh, Matinée
Maximilianskapelle Oberschleißheim, 11 Uhr
Volksfest Freising
Luitpoldanlage
Tag des Offenen Denkmals
siehe Highlights
Veranstaltungen
51
September 08
15
September 08
16
17
18
19
20
21
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Country Nr.1: The Pyromantics
Howdy, Fans and Neighbours!
Los geht‘s wieder nach der
Sommerpause: Die österreichische
6-Mann-Band aus Vorarlberg mit
dem tollen kalifornischen Sänger
Micah Aguirre
Hillinger Schweitenkirchen, 20
Uhr
Monacobagage - Ach, wie Föhn
In einem der letzten Konzerte in
der Stammbesetzung gibt sich die
fünfköpfige Truppe aus Bayern
mit bissigen Texten und bester
Musik wieder gewohnt lebendig,
frech und witzig.
Bürgerhaus Eching, 20 Uhr
Pivot
59:1 München, 21 Uhr
The Adicts
Feierwerk München, 21 Uhr
Oddjob
Unterfahrt München, 21 Uhr
Kabarett
Bruno Jonas. Bis hierher und
weiter. Lustspielhaus München,
20.30 Uhr
Termine? zum fink!
[email protected]
sonstiges
Max Raabe und das Palastorchester
Circus Krone München, 20 Uhr
Max Raabe und das Palastorchester
Circus Krone München, 20 Uhr
Sport
Backstage München, 20 Uhr
The Melvins
Backstage München, 21 Uhr
Portugal, The Man
59:1 München, 21 Uhr
Alela Dianen
Rote Sonne München, 21 Uhr
Prem Joshua
Ampere München, 20 Uhr
Pe Werner
Schlachthof München, 20.30 Uhr
Kabarett
Emmylou Harris
Gasteig München, 20 Uhr
Bruno Jonas. Bis hierher und
weiter
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
sonstiges
Dombergvesper
Kardinal-Döpfner-Haus, 19.30 Uhr
Newcomer-Stammtisch
für Neubürger/innen in Freising
und Umgebung
Bräustüberl, 19 Uhr
Phantasie ist unbezahlbar.
Bücher um
jeden Preis.
Obere Hauptstraße 45
85354 Freising
Tel. 08161. 53 77-30
www.pustet.de
52
Veranstaltungen
Kabarett
Josef Hader: Hader muss weg
Heißt das jetzt, er ist jemand, der
weg gehört? Also, Unwertes Leben?
Quasi: muss er nur kurz weg und
kommt gleich wieder? Oder, muss er
weg aus seinem neuen Programm,
weil ihn andere Figuren hinausschmeißen? Wird Hader überhaupt
anwesend sein? Muss er irgendwann
an diesem Abend sterben? Und, ist
er dann für immer weg? Und, wer ist
dann auf der Bühne?
In Haders neuen Programm
kommen vor: Eine nachtschwarze
Vorstadtstraße voller Gebrauchtwagenhändler, eine heruntergekommene Tankstelle, ein grindiges
Lokal, ein Kuvert mit 10.000 Euro,
eine Schusswaffe und ca. sieben verpfuschte Leben. Nicht vorkommen
werden Prominente und Bundeskanzler. Es wird also wieder total
unpolitisch.
Asamtheater, 20 Uhr
Bruno Jonas. Bis hierher und
weiter
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Führung
Öffentlicher Stadtrundgang: Von
der Altstadt nach Weihenstephan
Ehemaliges Kloster Weihenstephan, Korbiniansbrünnlein,
Hofgarten mit Salettl, ausgewählte
moderne Kunstwerke, Brauereiund Wissenschaftsstandort Weihenstephan, Treffpunkt: 15 Uhr
vor der Touristinformation
sonstiges
Bairisch Tanzen zum Mitmachen
überwiegend bairisch/alpenländische Tänze, aus der Tradition
überliefert, werden erlernt und
geübt. Diese Paartänze, Gruppentänze, Kreistänze
Gemeindesaal Hallbergmoos,
19.30 Uhr
Termine? Ab zum FINK! [email protected] oder direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de
Meshuggah
Backstage München, 20.30 Uhr
Jeni Williams & Band
Funky Soul-Power
Ratskeller Garching, 21 Uhr
Daisy Ultra
The bomb is in da House - Saisoneröffnungsfest
4 Frauen- kann das gut gehen?
Nein- das kann nur explodieren:
Conny Kreitmeier (lead voc/git.),
Ira Stylidiotis (lead git.), Bylle
Baringer (bass) und Babs Mageth
(drums)
Altes Kino Ebersberg, 10.30 Uhr
Moritatensänger des Bezirks
Oberbayern: Mariechen saß
weinend im Garten
Die Moritatensänger des Bezirks Oberbayern kommen nach
Freising und laden Alt und Jung
zum Mitsingen und Zuhören ein.
Schaurig-schöne Moritaten, sowie
Wilderer- und Räuberlieder stehen
auf dem Programm.
Die Veranstaltung findet am Platz
vor dem Kriegerdenkmal statt. 10
Uhr
Rock Sie Band Clash
Lindenkeller, 20 Uhr
Kabarett
Landshuts 2. Internationales
StadtSpektakel
Festival mit 160 Künstlern aus 15
Nationen. Ganz Landshut wird
eine mitreißende Bühne. Abends
in mehreren Lokalen Musik &
Varietè. Eintritt frei
Der allerletzte Held
Helmut Schleich mit seinem
brandneuen Typenkabarett
Stadttheater Erding, 20 Uhr
Nationenkochen
Die Initiative Nationenkochen
hat sich zum Ziel gesetzt, das
Zusammenleben von Bürgerinnen
und Bürgern unterschiedlicher
Nationen, Sprachen und Religionen zu fördern. Kontakt: Doris
Kollmannsberger, Tel: 67817
Küche im Gemeindekindergarten
Marzling, 19 Uhr
Landshuts 2. Internationales
StadtSpektakel
Festival mit 160 Künstlern aus 15
Nationen. Ganz Landshut wird
eine mitreißende Bühne. Abends
in mehreren Lokalen Musik &
Varietè. Eintritt frei
Soafablosn: Revolution
Kirchen-Kabarett
Kardinal-Döpfner-Haus, 19.30 Uhr
Kirchen-Kabarett
sonstiges
Bruno Jonas
Bis hierher und weiter. Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
sonstiges
Kabarett
Bruno Jonas: Bis hierher und
weiter
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Simone Solga: Kanzlersouffleuse
Bürgerzentrum Oberschleißheim,
20 Uhr
Norman, bist Du es?
Komödie von Ron Clark und Sam
Bobrick. Wenn ein von seiner Frau
verlassener Vater aus der Provinz
bei seinem Sohn in der Großstadt
Trost sucht und feststellen muss,
dass er mit einem Mann in trauter
Zweisamkeit ein herrlich modernes Großstadtleben führt, dann
birgt das eine Menge witziger
Situationen.
Asamtheater, 20 Uhr
wird sinnvoll ergänzt durch einen
Besuch des neu eröffneten Stadtmuseums mit seinen historischen
und aktuellen Stadtansichten,
Zeugnissen der fürstlichen
Hofhaltung und des bürgerlichen
Lebens. Freisings Geschichte im
Großen und Kleinen!
Treffpunkt: 15 Uhr vor der Touristinformation
Definitely Soul
Soulkonzert
KulturKreisKneipe, Hauptstr. 46,
Haimhausen, 20 Uhr
Moonbootique
u.a. mit Moonbootica, Lützenkirchen. Muffathalle München, 21
Uhr
Göttler und Raith: Der Gnufi
lacht
Ein literarisch-musikalischer
Streifzug durch Bayern und den
Rest der Tier- und Menschenwelt
Stadttheater Erding, 20 Uhr
The Charlatans
Ampere München, 20 Uhr
Musikantenstadl live
Olympiahalle München, 20.15 Uhr
Mathias Richling
Circus Krone München, 20 Uhr
Führung
Stadtrundgang mit Stadtmuseum
Freising stellt sich in einem Rundgang über den Domberg und durch
das Stadtzentrum in seinen großen
Baudenkmälern vor. Die Führung
Volkstanzfest: Bairisch Tanzen
zum Mitmachen
Traditionelle Volkstänze zum
Mitmachen für alle; Walzer,
Polkas, Boarische, Zwiefache,
Figurentänze
Hausler-Hof, Hallbergmoos, 19.30
Uhr
Oktoberfest
Einzug der Wiesnwirte. Theresienwiese München
Wiesenbieranstich
Airbräu, 14 Uhr
Flohmarkt
Waldgaststätte Plantage, 13 Uhr
Flohmarkt
Tengelmann/Eching, 13 Uhr
Anna Torge, Christoph Bubeck,
Robert Schröter
Musikkonzert im Schloss Lustheim, 16 Uhr
Barockmusik auf Schloss
Schleißheim. 16 Uhr
Carmela De Feo: La Signora
- Sei mein!
Sie ist der heißeste Flirt seit der
Erfindung des Akkordeons und
sie weiß, was sie will. Wenn La
Signora auf Partnersuche geht,
werden Mann die Beine weich.
Theater im Römerhof Garching,
20 Uhr
The Blackout
59:1 München, 21.30 Uhr
Rossini-Nacht
Prinzregententheater München,
19 Uhr
Ausstellung
Tag der offenen Ateliers
Stipendiaten aus Rumänien stellen
sich vor und laden zu Präsentation
und Gespräch ein
Schafhof, 14 – 17 Uhr
sonstiges
Hotel Verkehrt
Zirkusgruppe Tollhaus Freising
special guest: Karl Muskini und
friends
Lindenkeller, 15 Uhr
DVD, CD, Comic, Video, Spielzeug-Flohmarkt
Tonhalle München, 10 Uhr
Oktoberfest
Trachtenumzug. Theresienwiese
München.
Landshuts 2. Internationales
StadtSpektakel
Festival mit 160 Künstlern aus 15
Nationen. Ganz Landshut wird
eine mitreißende Bühne. Abends
in mehreren Lokalen Musik &
Varietè.
jahucup 2008
Bolzplatz Vötting
Bayerische Meisterschaften
Es tanzen alle Kinder-, Junioren- und Jugendklassen um den
jeweiligen Titel der Bayerischen
Meisterschaft.
Luitpoldhalle, 10 Uhr
Veranstaltungen
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September 08
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September 08
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Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
Konzert
R.E.M
Olympiahalle München, 20.30 Uhr
Bryan Adams
Olympiahalle München, 20.30 Uhr
The Black Box Revelation
Atomic Cafe München, 21 Uhr
Jazz live
Studio 2 des Bayerischen Rundfunks. Rundfunkhaus München,
20 Uhr
Rain
The Beatles Experience. Circus
Krone München, 20 Uhr
Literatur
Constantines
Feierwerk München, 21 Uhr
Vortrag
Ist der Weg das Ziel?
Otto von Freising und das Geheimnis der Geschichte
Bischof Otto von Freising - zum
850. Todestag
Dommuseum, 19.30 Uhr
Kabarett/Lesung
Trio Elf
Unterfahrt München, 21 Uhr
Rain
The Beatles Experience. Circus
Krone München, 20 Uhr
Kinder
Axel Hacke
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
sonstiges
Kleine Raupe - FaksTheater
Augsburg
Kindertheater
Gemeindebücherei Neufahrn, 15
Uhr
Ausstellung
Oktoberfest
Theresienwiese München.
Vernissage: Karl Imhof und
Künstler
aus seinem D.P.Verlag - Druckgraphik
23.09.2008 bis 08.11.2008
galerie 13, Dr.-Karl-Schuster-Str.
15, 16 Uhr
sonstiges
Termine?
zum fink!
Oktoberfest
Theresienwiese München.
[email protected]
Lesekreis
Im aktuellen Treffen von Literaturinteressierten geht es um „Mein
Name sei Gantenbein“ von Max
Frisch. Für einen guten, interessanten Austausch sollten die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
das Buch vor dem Treffen gelesen
haben.
Neue Interessierte sind immer
herzlich willkommen: Der Lesekreis ist ein Angebot, das allen
Bücherfreunden offensteht, die
Freude am Austausch über Literatur haben.
Stadtbibliothek, 20 Uhr
Kinder
Aus der Märchenkiste erzählt...
Dieter Schmid-Hermann wird in
der Stadtbücherei Landshut im
Salzstadel für Kinder ab 5 Jahren
aus der Märchenkiste erzählen.
Und wenn sich die Kiste des
bekannten Ergoldinger Märchenerzählers öffnet, springen sonderbare Gestalten wie die Schildkrötenkönigin, der dumme Hans, die
Henne Gickel-Gackel und viele
andere heraus. Sie schlüpfen in
Ohren und Herzen der Zuhörer
und entfachen dort ein wohliges
Feuer der Fantasie.
„Und wenn sie nicht gestorben
sind, dann leben sie noch heute.“
Stadtbücherei im Salzstadel, 15
Uhr
Kabarett
La Brass Banda
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Erwin Pelzig
Schlachthof München, 20.30 Uhr
sonstiges
Oktoberfest
Theresienwiese München.
54
25
Montag
Veranstaltungen
Lange Nacht der Friseure/Löwenacht: Haare, Kunst & Live
Musik! Versus-Barbershop Freising, 19 - 3 Uhr
Bega Blues Band
Musigarten Airbräu, 20.30 Uhr
Paizo-Quartett
Kammermusik vom Feinsten
Bürgerhaus Eching, 20 Uhr
Stevie Wonder
Olympiahalle München, 20.30 Uhr
The Futureheads
59:1 München, 21.30 Uhr
Beatfreaks 12
Abseits, 22 Uhr
Annette Neuffer Quintett
Das Repertoire der Band umfasst
zum Teil selten gespielte Standards der großen amerikanischen
Songwriter wie Cole Porter,
George Gershwin, Jerome Kern,
Irving Berlin udn Rodgers & Hart,
dazu Eigenkompositionen/Lyrics
von Annette Neuffer. Landgasthof
Huber, Airischwand um 20 Uhr
Bamako Foli - Festmusik-Rhythmen aus Mali
Rainer Polak, Djembé, Juerg
Wohlwender, Konkonin
Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen,
21 Uhr
Pete & the Pirates
Atomic Cafe München, 21 Uhr
Rain
The Beatles Experience. Circus
Krone München, 20 Uhr
Coldplay
Olympiahalle München, 20.30 Uhr
Da Huawa Da Meier und I
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
Manuel Andrack
Feierwerk München, 21 Uhr
sonstiges
Salon für Frauen
Gast: Maria Kiess, Künstlerin
Kardinal-Döpfner-Haus, 19.30 Uhr
Oktoberfest
Theresienwiese München.
Termine? Ab zum FINK! [email protected] oder direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de
Oktoberfest
Theresienwiese München.
Großer Preis von Deutschland
6. Fly‘n dance Cup Rock‘n Roll
Luitpoldhalle, Einlass ab 12 Uhr
Teil I: 13 - 18 Uhr
Teil II: 18.30 - ca. 24 Uhr
Flohmarkt
Kindergarten Mintraching, Kirchenstraße 18, 14 Uhr
Vernissage Interessengemeinschaft Freisinger Hobbykünstler
bis 05.10.2008 im Asamtheater
Öffnungszeiten:
Do - Fr: von 14 bis 18 Uhr
Sa, So, Feiertag: von 10 bis 18 Uhr
Öffentlicher Stadtrundgang:
Freising klassisch
Mit dieser Stadtführung gewinnen Sie einen Überblick über die
Sehenswürdigkeiten der Altstadt.
Sie besichtigen den Dom mit der
berühmten romanischen Krypta, den
Domhof und den Renaissancehof
der ehemaligen fürstbischöflichen
Residenz auf dem Domberg. In der
Altstadt lernen Sie den Marienplatz
mit seinen Bauwerken, das barocke
Asamtheater und die Rokokofassade
des Ziererhauses kennen. Treffpunkt:
15 Uhr vor der Touristinformation
sonstiges
Flohmarkt
Parkplatz Sauwiese, 11 Uhr
Ausstellung
Führung
Rain. The Beatles Experience.
Circus Krone München, 20 Uhr
20 Jahre Tanzkreis Freising
Bayerischer Volkstanz mit altbaierischer Landlermusik
Weitere Infos: Herr Bucksch, Tel.
(08161) 64562
Grüner Hof, 20 Uhr
Kabarett
Garchinger Artothek
Montag - Samstag von 17 - 20 Uhr
So, Feiertag von 13 - 17 Uhr
Foyer im Bürgerhaus Garching
Die große Welt der Filmmusik.
Gasteig München, 20 Uhr
Sophie Zelmany
Ampere München, 20 Uhr
Rain
The Beatles Experience. Circus
Krone München, 20 Uhr
Kabarett
Der Fälscher
Lieder und G‘schichten aus 15
Jahren
Lindenkeller, 20 Uhr
sonstiges
Oktoberfest
Theresienwiese München.
Englisch-Stammtisch
ab 20.00 Uhr im Café La Villa
Nandlstadt
Michael Ehnert: Heldenwinter
Deutschland 2008: Große Teile
der Bevölkerung halten Helsinki
für die Hauptstadt von Oslo, der
durchschnittliche Oberstufenschüler hat zehnmal so viele Klingeltöne auf dem Handy wie Bücher
im Regal
Altes Kino Ebersberg, 10.30 Uhr
Benefizabend der Holledauer
Hopfareissa
in der Turnhalle der Grund- und
Hauptschule Nandlstadt
Aus Anlass ihres 5-jährigen
Bestehens veranstalten die jungen
Musiker einen Benefizabend zu
Gunsten des Kinderhospizes Bad
Grönenbach. Oafach aufgspuit,
zwoafach ghoifa ist dabei das
Motto der Volksmusikgruppe.
Neben den Holledauer Hopfareissan selbst werden Karl Edelmann
und seine bayerische Blasmusik
auftreten, Hans Laschinger und
die Ampertaler Kirtamusi, dazu
der Gstanzlsänger Walter Vasold.
Durch das Programm führt Hans
Neumaier.
Basar Rund Ums Kind
Herbstbasar der NBH Eching
mit Verkauf von Textilien und
Schuhen.
9 Uhr bis 12 Uhr Annahme: FR
– 26.09.: 9 – 17 UHR Rückgabe:
SA – 27.09.: 16 – 17 UHR
Bürgerhaus Eching
Termine?
zum fink!
[email protected]
Münchner Symphoniker
Schubert - Mozart - Beethoven
Leitung: Georg Schmöhe
Solistin: Désirée Wolff
Bürgerhaus Garching, 20 Uhr
Tormenti d´ amor
Gerlinde Sämann, Andreas Pilger,
Andrea Baur
Musikkonzert im Schloss Lustheim, 16 Uhr
Candle Light Concert mit
VOICE 4 U
Ein Konzertabend der ganz besonderen Art
Nach dem riesen Erfolg und den
ständig ausverkauften Konzerten
sind Voice 4 U nun endlich auch
zu Gast in München.
Am Sonntag, den 28. September
2008 wird das Ensemble Voice 4
U um Sängerin Regine Sauter und
Sänger Tom Croel in der Freiheiz
Landtags- und
Bezirkstagswahl
Halle jung und alt begeistern.
Alles ist dunkel. Nur etwa drei
Dutzend Kerzen spenden sanftes
Licht. Dann Melodien, die die Seele baumeln lassen. Mal schmusige
Soul-Balladen, mal weltbekannte
Pop-Ohrwürmer, dann Auszüge
aus den schönsten Musicals. Alles
Melodien, die die Gedanken auf
Wanderschaft schicken. Dies ist
die Atmosphäre eines Konzertes
von VOICE 4 U.
VOICE 4 U ist derzeit das wohl
außergewöhnlichste musikalische
Aushängeschild Schwabens. Freiheiz-Halle in München. Einlass ist
um 18.30, Beginn um 19.30 Uhr.
Theater/Kabarett
Kabarett
Kollegium Kalksburg: Wiad
scho wean
Hinter dem Namen verbergen sich
drei hochmusikalische Originalgewächse mit tief gründendem, aber
auch sehr stacheligem Humor.
Lindenkeller, 20 Uhr
Zur schönen Aussicht
Kammerspiele München, 20 Uhr
sonstiges
Oktoberfest. Theresienwiese
München.
Flohmarkt
Hallbergmoos, 11 Uhr
Veranstaltungen
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September 08
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September 08
30
Montag
Dienstag
Ausflug
Konzert
Die Schriften Ottos von Freising
in der Bayerischen Staatsbibliothek
Fahrt des Historischen Vereins
Fahrpreis 12 Euro, Anmeldung
und Einzahlung des Fahrpreises
bis 25. Sept. bei der Buchhandlung
Kyrios, Untere Hauptstraße 33.
Abfahrt um 17.30 Uhr am Kriegerdenkmal in der Oberen Hauptstraße, Rückkehr gegen 20.30 Uhr.
I’m from Barcelona. Muffathalle
München, 20 Uhr
Kinder
Das schönste Ei der Welt
Theater Pina Luftikus
für Kinder ab 4 Jahren
Stadtbücherei Garching
Theater
Hiob
Kammerspiele München, 20 Uhr
München im September
Es drängt sich einem ja schon der Verdacht auf, dass München das
Sommer-Gefühl auch noch weit in den September hinein rettet. Ein
bisschen gemütlich Liegenbleiben im Englischen Garten oder am
Flaucher, die letzten Sommerferientage genießen und dann gemütlich
Warmlaufen für das Oktoberfest (ab 20. September, Theresienwiese).
Wem das zu langweilig wird, braucht allerdings nicht zu verzagen.
Denn es kommen feine Künstler wie Friska Viljor (2. September,
59:1), Connor Oberst (7. September, Backstage), Five! Fast!! Hits!!!
(12. September, Atomic Cafe), Sport (17. September, Backstage), Portugal, The Man. (17. September, 59:1 München), The Melvins (18.
September, Backstage), The Charlatans (20. September, Ampere),
The Blackout (21. September, 59:1 München), La Brass Banda (24.
September, Lustspielhaus), The Futureheads (25. September, 59:1),
Pete & the Pirates (27. September, Atomic Cafe) sowie I’m from
Barcelona (30. September, Muffathalle). Ein schönes Festival steigt
im Muffatwerk. Dort ist die Sonne, Wind und Wir Klimatour zu
sich die Lesungen von Charlotte Roche an. Sie liest aus ihrem Roman Feuchtgebiete. (3. und 4. September, Lustspielhaus). Auch empfehlenswert: Die Nacht der Autoren der Süddeutschen Zeitung (6.
September, Muffatwerk) und die Lesung von Manuel Andrack (25.
September, Feierwerk). Noch was zu Lachen? Dann jetzt Tickets kaufen für Ottfried Fischer: Wo meine Sonne scheint (8. September),
Mathias Richling (20. September, Circus Krone) und Stermann und
Grissemann (30. September, Lustspielhaus).
Kabarett
Stermann und Grissemann. Die
deutsche Kochschau
Lustspielhaus München, 20.30 Uhr
sonstiges
Termine?
zum fink!
[email protected]
40 Jahre Kardinal-DöpfnerHaus
Festabend „Bildung und Weitblick“
Pontifikalvesper mit Erzbischof
Dr. Reinhard Marx im Freisinger
Mariendom
Abendveranstaltung:
„Kirche allein zu Haus‘“
Podiumsgespräch zur gesellschaftlichen Rolle der Kirche im 21.
Jahrhundert mit
Erzbischof Dr. Reinhard Marx
Antje Vollmer, Bundestagsvizepräsidentin a. D.
Randolf Rodenstock, Präsident des
Verbandes der Bay. Wirtschaft
Prof. Dr. Harald Lesch, TU
München
Asta Scheib, Schriftstellerin
Moderation: Anouschka Horn,
Bayerischer Rundfunk
Kardinal-Döpfner-Haus, 18 Uhr
Oktoberfest. Theresienwiese
München.
56
Veranstaltungen
Termine? Ab zum FINK! [email protected] oder direkt online eingeben unter www.fink-magazin.de
Stermann und Grissemann. 30. September im Lustspielhaus
Rainer von Vielen. 05. September im Muffatwerk
Gast, unter anderem mit Mia. und Rainer von Vielen (5. September). Ein letztes Mal Freiluftfestivalstimmung wird in Schwabing
beim inzwischen traditionellen Streetlife Festival aufkommen (13.
und 14. September, Ludwig/Leopoldstraße). Dazu schauen noch einige Stars der Pop- und Rockszene vorbei, die gern größere Hallen mit
ihren Fans befüllen wollen: R.E.M. (23. September, Olympiahalle),
Bryan Adams (24. September, Olympiahalle), Stevie Wonder (25.
September, Olympiahalle) sowie Coldplay (26. September, Olympiahalle). Lieber mehr Beats gefällig? Dann bitte Tanzschuhe anziehen
und ab zu Michael Meyer (5. September, Rote Sonne), DJ Phono
und Acid Pauli (12. September, Rote Sonne München), Monsters of
House. Urban Music and Art Festival (13. September, Muffatwerk),
Moonbootique mit Moonbootica, Lützenkirchen, und anderen (20.
September Muffathalle). Mit weniger Bass und mehr Swing geht es
bei Max Raabe und dem Palastorchester (17. und 18. September,
Circus Krone) zu , mehr Soul liefert Emmylou Harris (17. September,
Gasteig). Die Theater pausieren noch, bis die Kammerspiele die Saison mit Zur schönen Aussicht (28. September) beginnt. Wer so lange
nicht warten will, sollte für gutes Wetter beten, denn im Innenhof der
Glyptothek gibt es ein abwechslungsreiches Programm: Elektra (1.
bis 4. und 8. bis 10. September), Heimkehr des Odysseus (5., 12. September) und Desdemona (6., 13. und 14. September). Wer sich lieber
etwas vorlesen lassen will von nicht unbekannten Leuten, dann bieten
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