PROOF Kriterienkatalog Schadstoffgeprüft
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PROOF Kriterienkatalog Schadstoffgeprüft
PROOF Kriterienkatalog Seite: Schadstoffgeprüft 2 PfG S 0152 – PSA – Schutzkleidung, Sicherheits-, Schutz-, und Be- 1 von 7 Gültig ab: 01.09.2015 rufsschuhe, Schutzhandschuhe TÜV Rheinland LGA Products GmbH Erstellt: Sandra Schöneich Geprüft: Andreas Metzger TÜV Rheinland PROOF Kriterienkatalog - Schadstoffgeprüft für Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) - Schutzkleidung, Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhe, Schutzhandschuhe Stand 08/2015 1. Zweck Der vorliegende Kriterienkatalog für PSA - Schutzkleidung, Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhe, Schutzhandschuhe beschreibt die einzuhaltenden Anforderungen für Produkte, für die nach erfolgreicher Prüfung ein Prüfzeichen der Marke TÜV Rheinland vergeben wird. Keyword : Schadstoffgeprüft Die Auszeichnung eines Produktes mit diesem Keyword bedeutet: Nach dem heutigen Stand der Erkenntnis sind keine Risiken für die Gesundheit des Benutzers wegen Schadstoffen im Produkt zu befürchten. Es wird keine allgemeine Verkehrsfähigkeit der Produkte überprüft, diese wird grundsätzlich vorausgesetzt. 2. Anwendungsbereich Die in diesem Kriterienkatalog beschriebenen Anforderungen gelten für PSA - Schutzkleidung, Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhe, Schutzhandschuhe aller Kategorien. Eine entsprechende Auslobung ist allerdings nur bei den Kategorien I und II, nicht jedoch bei Kategorie III möglich. Die Anforderungen gelten ebenfalls für die zur Herstellung dieser Produkte verwendeten Materialien. 3. Grundlagen Die Anforderungen in diesem Kriterienkatalog sind unter Berücksichtigung folgender Veröffentlichungen in der jeweils aktuellen Fassung (inkl. Änderungsverordnungen) festgelegt worden: - Produktsicherheitsgesetz – ProdSG - Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1989 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für persönliche Schutzausrüstungen (89/686/EWG) – PSA Richtlinie - Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch – LFGB Bedarfsgegenständeverordnung – BedGgstV - Chemikalien-Verbotsverordnung – ChemVerbotsV - Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH-Verordnung) Verordnung (EG) Nr. 850/2004 (POP-Verordnung) Rev.: 0.0 2015-08-26 / approved: Andreas Metzger PROOF Kriterienkatalog Schadstoffgeprüft 2 PfG S 0152 – PSA – Schutzkleidung, Sicherheits-, Schutz-, und Berufsschuhe, Schutzhandschuhe - Seite: 2 von 7 Gültig ab: 01.09.2015 Verordnung (EU) Nr. 757/2010 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 850/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates über persistente organische Schadstoffe hinsicht- - lich der Anhänge I und III Verordnung (EU) Nr. 519/2012 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 850/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates über persistente organische Schadstoffe hinsichtlich des Anhangs I - TRGS 401 – Gefährdung durch Hautkontakt – Ermittlung – Beurteilung – Maßnahmen AfPS GS 2014:01 PAK Prüfung und Bewertung von PAK bei der Zuerkennung des GSZeichens 4. Erforderliche Prüfmuster, Dokumente und Nachweise Für die Erstprüfung sind vom Antragsteller repräsentative Muster in ausreichender Anzahl zur Verfügung zu stellen. Das Procedere für nachgelagerte Prüfungen und solche an aus der laufenden Produktion entnommenen Mustern ist in einer gesonderten Verfahrensanweisung geregelt. Zur Zertifizierung ist/sind die genaue(n) Anschrift(en) der Fertigungsstätte(n) anzugeben. Es sind folgende Artikelinformationen und Dokumente bereitzustellen (soweit zutreffend): - Genaue Produktbezeichnung und -beschreibung - Artikelnummer - Herstellerfirmierung, wie auf dem Produkt bzw. der Verpackung oder der Informationsbroschüre des Herstellers deklariert - Adresse(n) der Fertigungsstätte(n) Abbildung des Artikels und der Verpackung - EG-Konformitätserklärung gemäß Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1989 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für persönliche Schutzausrüstungen (89/686/EWG) – PSA Richtlinie - REACH-Konformitätsbescheinigung Faserstoffzusammensetzung bzw. verwendete Materialien - Pflegekennzeichnung Erklärung zur Nichtverwendung von Flammschutzmitteln, Bioziden. kurzkettigen Chlorparaffinen (SCCP) und Perfluoroctansulfonaten/Perfluoroctansäre (PFOS/PFOA). Es sei denn, diese sind zur Erreichung der beabsichtigten Schutzwirkung unabdingbar. - Es ist eine ausführliche Erklärung der zur Erreichung des beabsichtigten Effektes angewandten Mittel und Methoden vorzulegen, auf deren Grundlage eine Bewertung seitens des Prüfinstitutes erfolgt. Weiterhin sind die sonstigen verwendeten Materialien, z.B. Kleber, anzugeben. Die Eignung als PSA ist durch Beibringung einer EG-Konformitätserklärung gemäß Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1989 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für persönliche Schutzausrüstungen (89/686/EWG) – PSA Richtlinie zu belegen. Rev.: 0.0 2015-08-26 / approved: Andreas Metzger PROOF Kriterienkatalog Schadstoffgeprüft 2 PfG S 0152 – PSA – Schutzkleidung, Sicherheits-, Schutz-, und Berufsschuhe, Schutzhandschuhe Seite: 3 von 7 Gültig ab: 01.09.2015 Das Produkt darf keine offensichtlichen Mängel der Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit aufweisen. Die Einhaltung der in diesem Kriterienkatalog explizit aufgeführten Anforderungen wird in der Regel durch entsprechende Prüfungen in Labors des TÜV Rheinland nachgewiesen. Die Auswahl der Prüfungen obliegt grundsätzlich dem Prüfinstitut und erfolgt auf der Basis langjähriger Prüferfahrung nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit und unter Berücksichtigung relevanter Expositionsszenarien. Die Untersuchungen konzentrieren sich somit auf produktionsbedingte und materialspezifische Stoffe. Die Anerkennung bereits vorliegender Prüfberichte akkreditierter Labore behält sich die TRLP vor. Diese Prüfberichte dürfen bei Auftragserteilung nicht älter als ein Jahr sein. Es erfolgen dennoch in jedem Fall stichprobenartige Nachprüfungen. 5. Prüfanforderungen Parameter Grenzwert Untersuchungsmethode Relevantes Material 30 mg/kg DIN EN 14362-1 , und -3 DIN EN ISO 17234-1 und -2 Farbige Textilien, Leder, Lederfaserstoffe 5 mg/l DIN 54231 Farbige Textilien aus PES und PA mit Hautkontakt Dimethylfumarat 0,1 mg/kg Lösemittelextraktion, GC-MS Textilien, Leder, Lederfaserwerkstoffe, Pappe, Papier, Holz, Cellulosefasern, Kork Dimethylformamid 10 mg/kg* verbotene Azofarbstoffe allergisierende Farbstoffe Latexproteine 30 µg/g Lösemittelextraktion, GC-MS wässrige Extraktion, Bestimmung von wasserlöslichen Proteinen mit der modifizierten Lowry-Methode Handschuhe mit PU-Beschichtungen Einmalhandschuhe auf Basis von Naturkautschuk * Bei Überschreitung des Grenzwertes (10 mg/kg) wird eine Prüfung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit mit Emissionsund/oder Migrationsprüfung durchgeführt. Die Prüfbedingungen werden entsprechend der Verwendung festgelegt. Im Migrat darf Dimethylformamid nicht nachweisbar sein (BG: 0,1 mg/dm²). Die Raumluftbelastung darf 15 µg/m³ nicht überschreiten. Parameter Grenzwert Untersuchungsmethode Relevantes Material 2-Phenyl-2-Propanol Acetophenon 20 mg/kg je Substanz Lösemittelextraktion, GC-MS EVA-Materialien 75 mg/kg DIN EN ISO 14184-1 (Textil) ISO 17226-2 (Leder) Textilien, Leder, Lederfaserstoffe Formaldehyd (frei und teilhydrol. abspaltbar) Rev.: 0.0 2015-08-26 / approved: Andreas Metzger PROOF Kriterienkatalog Schadstoffgeprüft 2 PfG S 0152 – PSA – Schutzkleidung, Sicherheits-, Schutz-, und Berufsschuhe, Schutzhandschuhe Parameter Pentachlorphenol (PCP) Tetrachlorphenole (TeCP) Geruch Zinnorganische Verbindungen: TBT, TPhT, DBT, DOT Seite: 4 von 7 Gültig ab: 01.09.2015 Grenzwert Untersuchungsmethode Relevantes Material 5 mg/kg 1 mg/kg (je Isomer) DIN EN ISO 17070 bzw. in Anlehnung daran Textilien, Leder, Lederfaserwerkstoffe, Pappe, Papier, Holz, Cellulosefasern, Kork, Drucke Note 2 in Anlehnung an SNV 195651 1 geruchlos 2 schwach 3 mittel 4 stark 5 sehr stark alle Materialien / gesamtes Produkt 10 mg/kg je Substanz Lösemittelextraktion, Bestimmung in Anlehnung an DIN EN ISO 17353 Kunststoffe, Kautschuk, Kunstleder, Polymerbeschichtungen, synthetische Textilien, Drucke Blei 90 mg/kg Mikrowellendruckaufschluss ICP-OES bzw. ICP-MS Kunststoffe, Kautschuk, Kunstleder, Polymerbeschichtungen, Pigmentdrucke, nicht-textile Bestandteile Cadmium gesamt 100 mg/kg Mikrowellendruckaufschluss ICP-OES bzw. ICP-MS Kunststoffe, Kautschuk, Kunstleder, Polymerbeschichtungen, Pigmentdrucke, nicht-textile Bestandteile Chrom VI nach künstlicher Alterung < 3,0 mg/kg DIN EN ISO 17075 Leder, Lederfaserstoffe AfPS GS 2014:01 PAK Weiche Kunststoffe, Elastomere Benzo[a]pyren Benzo[e]pyren Benzo[a]anthracen Benzo[b]fluoranthen Benzo[j]fluoranthen Benzo[k]fluoranthen Chrysen Dibenzo[a,h]anthracen Benzo[ghi]perylen Indeno[1,2,3cd]pyren Acenaphthylen, Acenaphthen, Fluoren, Phenanthren, Pyren, Anthracen, Fluoranthen Naphthalin Mat. mit HK[1]: je <0,5 mg/kg Mat. ohne HK[2]: je <1,0 mg/kg Mat. mit HK[1]: <10 mg/kg (Summe) Mat. ohne HK[2]: <50 mg/kg (Summe) Mat. mit HK[1]: <2 mg/kg Mat. ohne HK[2]: <10 mg/kg Rev.: 0.0 2015-08-26 / approved: Andreas Metzger PROOF Kriterienkatalog Schadstoffgeprüft 2 PfG S 0152 – PSA – Schutzkleidung, Sicherheits-, Schutz-, und Berufsschuhe, Schutzhandschuhe Parameter Summe 18 PAK Nickelabgabe Seite: 5 von 7 Gültig ab: 01.09.2015 Grenzwert Untersuchungsmethode Mat. mit HK[1]: <10 mg/kg Mat. ohne HK[2]: <50 mg/kg AfPS GS 2014:01 PAK Weiche Kunststo9fe, Elastomere < 0,5 µg/cm2/Woche CR 12471, Abschn. 5.3.4, Reibetest vor und nach Abrasion. Bei positivem Reibetest Verifizierung durch DIN EN 1811, Nickelabgabe vor Abrasion und in Verbindung mit DIN EN 12472 nach Abrasion Metallische Zubehörteile mit längerfristigem Hautkontakt kurzkettige Chlorparaffine (SCCP) nicht verwendet[3] Perfluoroctansulfonate (PFOS)/ Perfluoroctansäure (PFOA) nicht verwendet[3] Flammschutzausrüstung nicht verwendet[3] Biozidausrüstung nicht verwendet[3] Relevantes Material Beschichtungen, weiche Kunststoffe, Leder, Lederfaserstoffe, flammhemmende Ausrüstung Schriftl. Erklärung des Zeichennehmers, ggf. Überprüfung durch Extraktion, GC-MS bzw. LC-MS/MS schmutz-, fett, -farb- und wasserabweisend ausgerüstete Textilien alle Materialien SVHC-Stoffe gemäß REACH Kandidatenliste, EG 1907/2006 Schriftliche REACHKonformitätserklärung notwendig, ggf. Überprüfung alle Artikel DIN EN ISO 105-X12 Farbige Textilien Farbechtheiten Reibechtheit trocken nass min. 4 min. 3 Reibechtheit trocken nass alkalisch min. 3 min. 2-3 min. 2-3 Wasserechtheit Schweißechtheit alkalisch Schweißechtheit sauer min. 3 min. 3-4 EN ISO 11640 Farbige Leder, Lederfaserstoffe DIN EN ISO 105-E01 Farbige Textilien DIN EN ISO 105-E04 Farbige Textilien min. 3-4 [1] Mat. mit HK = Materialien mit vorhersehbarem Hautkontakt länger als 30 s oder wiederholtem kurzfristigen Hautkontakt Mat. ohne HK = Materialien mit vorhersehbarem Hautkontakt bis zu 30 s Es sei denn, diese sind zur Erreichung der beabsichtigten Schutzwirkung unabdingbar. Es ist eine ausführliche Erklärung der zur Erreichung des beabsichtigten Effektes angewandten Mittel und Methoden vorzulegen, auf deren Grundlage eine Bewertung seitens des Prüfinstitutes erfolgt. SCCP max. 500 mg/kg; PFOS max. 1 µg/m2, PFOA max. 0,25 mg/kg. [2] [3] Rev.: 0.0 2015-08-26 / approved: Andreas Metzger PROOF Kriterienkatalog Schadstoffgeprüft 2 PfG S 0152 – PSA – Schutzkleidung, Sicherheits-, Schutz-, und Berufsschuhe, Schutzhandschuhe Seite: 6 von 7 Gültig ab: 01.09.2015 Erläuterungen - Sofern nicht anders angegeben, gelten die Normen in ihrer aktuellen Fassung Einzelsubstanzen siehe nachfolgende Substanzlisten Reibechtheit: Bei Pigment-, Küpen- oder Schwefelfarbmitteln ist eine Mindest-Reibechtheitszahl trocken von 3 zulässig. Bei hautfernen Bestandteilen eines an sich hautnahen Produkts, z.B. Applikationen, ist der Nachweis allergisierender Farb stoffe kein Ausschlusskriterium. - SVHC gemäß Kandidatenliste; siehe auch: http://echa.europa.eu/chem_data/authorisation_process/candidate_list_table_en.asp 6. TÜV Rheinland Signet (Muster) Rev.: 0.0 2015-08-26 / approved: Andreas Metzger PROOF Kriterienkatalog Schadstoffgeprüft 2 PfG S 0152 – PSA – Schutzkleidung, Sicherheits-, Schutz-, und Berufsschuhe, Schutzhandschuhe Seite: 7 von 7 Gültig ab: 01.09.2015 Anlage 1: Substanzliste Abspaltbare Amine aus verbotenen Azofarbstoffen PAK Allergisierende Dispersionsfarbstoffe 4-Aminodiphenyl Naphthalin Dispersionsblau 1 Benzidin Acenaphthylen Dispersionsblau 35 4-Chlor-o-toluidin Acenaphthen Dispersionsblau 106 2-Naphthylamin Fluoren Dispersionsblau 124 o-Aminoazotoluol Phenanthren Dispersionsgelb 3 2-Amino-4-nitrotoluol Anthracen Dispersionsorange 3 p-Chloranilin Fluoranthen Dispersionsorange 37/76 2,4-Diaminoanisol Pyren Dispersionsrot 1 4,4'-Diaminodiphenylmethan Benzo[a]anthracen 3,3'-Dichlorbenzidin Chrysen 3,3'-Dimethoxybenzidin Benzo[b]fluoranthen Zinnorganische Verbindungen 3,3'-Dimethylbenzidin Benzo[k]fluoranthen Dibutylzinn (DBT) 3,3'-Dimethyl-4,4'-diaminodiphenylmethan Benzo[j]fluoranthen Dioctylzinn (DOT) p-Kresidin Benzo[a]pyren Tributylzinn (TBT) 4,4'-Methylen-bis-(2-chloranilin) Benzo[e]pyren Triphenylzinn (TPhT) 4,4'-Oxydianilin Indeno[1,2,3-cd]pyren 4,4'-Thiodianilin Dibenzo[a,h]anthracen o-Toluidine Benzo[g,h,i]perylen 2,4-Toluylendiamin o-Anisidin (2-Methoxyanilin) 2,4,5-Trimethylanilin 4-Aminoazobenzol Rev.: 0.0 2015-08-26 / approved: Andreas Metzger