GPS für Fahrradfahrer – neue Serie in aktiv Radfahren

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GPS für Fahrradfahrer – neue Serie in aktiv Radfahren
GPS für Radfahrer, 1.Teil: Grundlagen
GPS für Fahrradfahrer – neue Serie in aktiv Radfahren.Teil 1: Grundlagen
Himmlische Ein
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gebung
Sie sind allein auf dem Rad, ohne
ortskundigen Begleiter, fahren
ohne Karte, ohne Schilder, ohne
Straßenmarkierung. Und sind
dennoch sicher, sich nicht zu verfahren, obwohl Sie die Strecke
erstmals unter die Räder nehmen?
Dann ist Ihr einziger Begleiter Ihr
neues GPS-Gerät am Lenker. Es
weiß immer, wo man gerade ist,
informiert über Geschwindigkeit,
Strecke, Höhe. Ein Navigationstraum wird wahr …
Die wichtigsten Begleiter befinden sich
20 000 km weit weg, nämlich am Himmel. Dort
ziehen 24 Satelliten des US-amerikanischen
Verteidigungsministeriums ihre Bahnen und
senden permanent ihre Signale zu Mutter Erde.
Wenn man drei, besser vier Satelliten empfangen kann, können handykleine Empfänger
am Fahrradlenker daraus die eigene Position
berechnen. Je mehr Satelliten empfangen werden, desto genauer kann der Standort ermittelt
werden, zusätzlich auch die Höhe. Gute RadGPS-Systeme lokalisieren sich inzwischen auf
wenige Meter genau, bei den Höhenangaben
auf etwa 30 Meter Präzision.
Freie Sicht zum Himmel!
Wegen des weiten Abstandes zu den Satelliten
und des somit sehr schwachen Signals sollte
das GPS-Gerät möglichst immer in „Sichtkontakt“ zu den – für das bloße Auge unsichtbaren – Satelliten sein. Das bedeutet: GPS funktioniert nur draußen, braucht einen möglichst
großen Himmelsanteil über dem Gerät (damit
möglichst viele Satelliten angepeilt werden
können) und mag eigentlich keine tiefen (Häuser-)Schluchten, regennassen Laubwald oder
hohe Berge ringsherum, weil dies alles den
Empfang erschwert. Hier haben Flachlandradler also deutlich bessere Chancen als talquerende Hochgebirgsathleten. Jedoch sei der
Leser beruhigt – der Autor dieser Zeilen nutzt
seit 1999 GPS auf dem Rad und musste noch
nie auch nur eine Tour wegen schlechten Empfangs abbrechen. Zwar erscheint zuweilen die
Meldung „Empfang verloren“ auf dem Display.
Dann sollte man entweder seine Tour in ähnlicher Richtung fortsetzen, bis man eine Situation mit freierem Himmel erreicht oder einfach
ein paar Minuten warten. Denn im Gegensatz
zu den geostationären, scheinbar fest am HimAKTIV RADFAHREN 5/07 | 113
FOTO: NASA
GPS für Radfahrer, 1.Teil: Grundlagen
Lexikon für GPS-Einsteiger
GPS = Global Positioning System
Galileo = Europäisches System zur Satellitennavigation aus geplanten 30 Satelliten
Track = Aufzeichnung von GPS-Koordinaten, wird als
Linie auf dem GPS-Gerät angezeigt.
Waypoint oder Wegpunkt = Ein Punkt auf der Erdoberfläche mit festen Koordinaten und weiteren Bezeichnungsmöglichkeiten (Name, Symbol etc.)
Route = Aneinanderreihung von Wegpunkten, die
nacheinander angepeilt und angefahren werden.
UTM = Universale Transversale Mercatorprojektion. Mit
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diesen Koordinaten (1 Rechts- und 1 Hochwert) kann
jeder Standpunkt auf der Erde angezeigt werden. Zur
eindeutigen Bestimmung (und damit auch zur Einstellung im GPS-Empfänger) gehört auch das „Kartendatum“, wobei meist „WGS 84“ verwendet wird.
GPS-Empfangschips = Gängige Geräte können meist
mindestens zwölf Satelliten zugleich empfangen. Neue
Qualitätsmaßstäbe setzt der SIRF Star III, ein hochleistungsfähiger GPS-Empfangschip mit 20 Kanälen, der
auch bei schlechten Empfangsbedingungen exakte
Positionen liefert. Inzwischen werden auch 32-KanalEmpfänger eingesetzt, um einen gleichzeitigen Betrieb
des europäischen Galileo- und des amerikanischen
GPS-Systems zu ermöglichen. Der kleinste Empfänger
wurde im Februar 2007 von Infineon vorgestellt, misst
nicht einmal 4 mal 4 mm und lautet auf den Namen
„Hammerhead II“.
mel stehenden Fernsehsatelliten verändern die
GPS-Satelliten laufend ihre Position. Der GPSEmpfänger versucht, den Kontakt zu den Satelliten zu halten und jeweils die stärksten Signale
auszuwerten.
Anders als Auto-Navigation
Wer ein Kfz-Navigationssystem kennt, muss
um- und dazulernen. Im Outdoor-Bereich heißt
es, auf Sprachsteuerung mit der sympathischen
Damen- oder Herrenstimme zu verzichten („In
zweihundert Metern rechts abbiegen“). Die
Outdoor-Geräte erlauben sich maximal einen
Piepston fürs Abbiegen. Meist verrät aber nur
das Display die richtige Richtung, zeigt Pfeile,
Punkte oder Linien, mal mit, mal ohne Karte
auf dem handygroßen Display. Die OutdoorVariante ist aber genauso präzise wie die der
blechernen Brüder, denn es werden teilweise
dieselben Empfangschips eingesetzt und eben
auch dieselben Signale ausgewertet. Der Slogan der Kfz-Navi-Werbung „Einschalten, Ziel
eingeben, losfahren“ funktioniert hier allerdings leider nicht. Denn die Outdoor-Geräte
haben keine flächendeckenden Radstrecken
einprogrammiert, weil es diese bundesweiten
digitalen Karten für den Fahrrad- und Wanderbereich nicht gibt. Auch bei den Kfz-Anwendungen brauchte es Jahre und immense
Investitionen, bevor der Großteil der Straßennetze mit speziellen Teams abgefahren und dokumentiert wurde. Genau zwei Firmen leisten
sich diesen Aufwand, nämlich NavTeq mit Sitz
in Chicago und das niederländisch-belgische
Unternehmen TeleAtlas.
Touren selbst planen
Die Outdoor-Navigation im Radbereich funktioniert in der Regel anders. Denn dabei lässt
man sich nicht von einem Gerät eine Route
zwischen zwei Zielpunkten berechnen, sondern zeichnet diese Tour am Computer selbst
– und hat dafür die Freiheit, jede Strecke nach
Länge, Steigungsgrad und eventuell auch Untergrund und Verkehrsbelastung zu erzeugen.
Dazu braucht man zunächst einen PC, eine
geeignete GPS-Software und digitales Kartenmaterial. Beispielsweise gibt es die bekannten
amtlichen Topographischen Karten 1:50 000
auch auf CD-ROM. Die kosten dann je nach
Bundesland etwa zwischen 35 und 50 Euro,
aber dafür hat man dann auch ein ganzes Bundesland kartographisch auf dem Rechner.
Und genau wie man auf der Schreibtischkarte eine Strecke einzeichnet, kann man mit der
Maus auch auf dem Bildschirm die gewünschte Tour als Linie einklickern, die dann als Datei
per Kabelverbindung auf das GPS-Gerät übertragen wird. Zudem kann man einzelne Objekte oder auch Höhenpunkte, Orte oder Pässe als
Punkte markieren und diese ebenfalls auf den
GPS-Empfänger übertragen. Wenn man dann
am Startpunkt der Tour angelangt ist, erscheint
die Tour als Linie auf dem GPS-Gerät, der man
nur noch nachfahren muss – in einer erstaunlichen, straßengenauen Präzision. Wenn man ein
wenig geübt ist, kann man in zwanzig Minuten
auch komplexe Touren von 80 – 100 km planen
und ins Gerät eingeben. Leider mangelt es im-
WWWo? – GPS im Internet
Hardware
Garmin (www.garmin.de) – Outdoor-geeignete GPSGeräte, Karten, Vergleichsmöglichkeiten der Geräte
Magellan (www.magellangps.com) – Outdoor-geeignete GPS-Geräte, Karten
Alan-GPS (www.alan-germany.com) – Outdoor-Geräte
mit Speicherchips
Andres (www.palmcase.de) – Hersteller von OutdoorPDA
Software
Touratech QV (www.ttqv.com) – umfassende GPSSoftware, einzigartiges Forum, Links, Hard-/Software
Fugawi (www.fugawi.de) – GPS-Software
MagicMaps (www.magicmaps.de) – 3D-Software mit
deutschlandweiten 1:25 000er-Karten, auf DVD und
CD, auch für PDA
G7ToWin
(www.geoinformation.org/ronh/g7towin.
htm) – leistungsfähige Freeware zum Up- und Download sowie zur Verwaltung von GPS-Daten, englisch
GPS TrackMaker (www.gpstm.com) – umfassendes
Freewareprogramm u.a. zur Kartenanbindung, englisch
Google Earth (www.google.de) – kostenlose Software
von Google, die weltweit Satelliten- und Luftaufnahmen in relativ hoher Auflösung zeigt.
Landkartenhaus Gleumes (www.landkartenhausgleumes.de) – digitale Karten; auch Europa, Amerika
Picopolo (www.picopolo.de) – kostenlose Software zur
Verbindung von Digitalfotos mit GPS
Zubehör
Bikertech (www.bikertech.de) – Halterungen für Garmin-Geräte
Forumslader (www.forumslader.de.vu) – Bauanleitung
zum Laden von Kleingeräten via Nabendynamo (auch
Mail an: [email protected])
Informationen
Geonauten (www.geonauten.de) – Seite der Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen
mit Infos zu GPS, PDA und Touren, auch News
Kowoma (www.kowoman.de/gps/index.htm) – Ausführliches zum GPS-System, auch für Fortgeschrittene
GPS-Info Ralf Schönfeld (http://kanadier.gps-info.de)
– auch für Einsteiger; Geräte, Programme, Praxis
mer noch an digitalen Karten mit Oberflächenbeschaffenheit, Verkehrsbelastung und guten
Steigungsinformationen.
Noch ein Vorteil: die Outdoor-Geräte zeichnen
die gefahrene Tour auf, ermitteln neben der
exakten gefahrenen Strecke auch Höhendaten,
Geschwindigkeiten und teilweise auch weitere
Trainingsdaten. Ideal also zur Dokumentation
der Touren, zum Speichern gefundener Objek-
NOeGS (http://home.wtal.de/noegs/) – alles, was der
GPS-Anwender wissen will. Umfangreiche Linksammlung, Software, Freeware, Anwendungen für Fortgeschrittene, News, Blogseite – eine Schatztruhe!
GPS-Kochbuch
(www.12move.de/home/ehlig/GPSKochbuch.htm) – einfache GPS-Anwendungen
TTQV-Forum (www.ttqv.com) – sehr umfassendes Forum zu Geräten, Software und Karten
NaviBoard GPS Forum (www.naviboard.de/vb/) – Allgemeines, spezielle Rubriken zu Garmin- und MagellanHardware
Forum von pocketnavigation.de (http://forum.pocketnavigation.de) – sehr umfangreiches Forum über
PDA-Navigation, viele Tests, Shop
Tourismus
Paderborn-GPS (www.paderborn.de/radfahren) – sehr
informative Seite der Stadt Paderborn mit guten Einführungen zur GPS-Nutzung und zahlreichen Touren rund
um Paderborn zum Download
Bike Arena Sauerland (www.bike-arena.de) – mit vielen Touren zum kostenlosen Download
Das-Rad-ruft (www.das-rad-ruft.de) – Radtouren zum
Download; Möglichkeit eigene Touren hochzuladen
GPS-Tour-info (www.gps-tour.info) – Touren zum kostenlosen Download, vorwiegend MTB-Alpentouren
BikeGPS (www.bike-gps.de) – MTB-Touren mit Schwerpunkt auf Transalp-Touren – kostenpflichtig
www.wegeundpunkte.de – Touren auf Google Maps
online erstellen. Damit bleibt man zwar auf dem „üblichen Straßennetz“, kann aber Touren nach eigener Regie zeichnen, ohne spezielle Karten- und GPS-Software.
Die gpx-Dateien können dann gespeichert und auf das
GPS-Gerät geladen werden.
www.gps-tracks.com – umfassendes Tourenportal
mit über 3 600 Freizeittouren, Schwerpunkt Alpenraum.
Kostenloser Download von GPS-Daten und Tourenbeschreibungen
www.adfc-tourenportal.de – etwa 30 000 Tourenkilometer in Deutschland. Touren können kombiniert
werden, Download: 2 Cent pro Routenkilometer
www.moobix.de – Angebot von Rennrad-, Radwander- und Mountainbike-Touren aus Deutschland mit
Schwerpunkt Harz, kostenlos zum Download.
GPS-Kurse
GPS-Training (www.gps-training.de) – Seminare und
Kurse zu GPS-Anwendungen für Radler und Wanderer
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GPS für Radfahrer, 1.Teil: Grundlagen
ware und digitale Karten wollen erst einmal
eingerichtet, aufeinander abgestimmt und geübt sein. Man sollte also erstens mit dem PC
nicht auf Kriegsfuß stehen und zweitens Zeit
zur Einarbeitung einplanen, sonst wird man
nicht glücklich. Der Spaß hat natürlich auch
seinen Preis – zu den Kosten für Empfänger,
Software und digitalen Karten kommen auch
noch Verbindungskabel und Akkus, so dass
man ab etwa 300 Euro dabei ist – nach oben ist
die Preisskala selbstverständlich offen.
hat mit seiner MapSend Topo 3D eine ähnliche
Karte im Angebot (69 Euro). Wichtig: Auf die
kartenfähigen GPS-Geräte lassen sich nur Karten der jeweiligen Hersteller laden – auf Garmin-Geräte also nur Garmin-Karten und auf
Magellan-Geräte nur Magellan-Karten. Die Datenspeicher auch der kleineren Geräte reichen
Qual der Wahl – die Hardware
te (die schönsten Rastplätze …) und zum Ermitteln der Trainingsaktivität.
Fazit: Outdoor-Navigation ist zwar nicht so
einfach und weniger komfortabel, aber dafür wesentlich kreativer und flexibler als die
KFZ-Variante. Man kann jeden Punkt und
jede Strecke eingeben, und das in fast beliebiger Länge – und findet dies auch präzise
wieder, weltweit.
Nun wird man aber derzeit noch nicht über
Nacht zum GPS-User, denn GPS-Gerät, -Soft-
Inzwischen gibt es eine Vielzahl von OutdoorGPS-Empfängern, die grundsätzlich sehr gut
für den Fahrradbetrieb geeignet sind. Sie besitzen spezielle Fahrradhalterungen, halten längere Regenfahrten problemlos aus – und auch
einmal einen Sturz vom Rad.
Marktführer Garmin verfügt über eine umfassende Palette an Geräten, die man aber dank
informativer Webseite gut vergleichen kann.
Mitbewerber Magellan hat nicht ganz so viele Geräte im Angebot, dafür aber gerade mit
seinem neuen „Crossover“ ein Multifunktionsgerät auf den Markt gebracht, welches sowohl im Auto als auch auf dem Rad einsetzbar
ist. Die Geräte unterscheiden sich zunächst in
der Empfangsgenauigkeit, hier liegen die Geräte mit Sirf III-Chip vorn. Auf die einfachen
Geräte wie Garmins Geko, aber auch auf das
Trainingssystem Edge können keine Hintergrundkarten geladen werden – dazu sind andere Geräteausführungen notwendig. Diese digitalen Karten sind nicht ganz billig, so kostet
die Topo Deutschland von Garmin 199 Euro.
Dafür bekommt man aber die gesamte Bundesrepublik fast stadtplangenau geliefert, also mit
Straßennamen und Geländedetails. Magellan
Zwei empfehlenswerte Links!
Auf www.radfahren.de findet sich bei „GPS-Routing“ ein umfassendes Freizeittourenportal mit zahlreichen Beschreibungen und GPS-Daten von mehr als
3 600 Rad-, Mountainbike- und vielen anderen Outdoortouren (sogar auch Wanderrouten!). Wir von der aktiv
Radfahren GPS-Redaktion stellen Ihnen in den nächsten
Folgen jeweils die schönsten GPS-Touren Deutschlands
vor, erarbeitet von
engagierten Tourismusregionen.
Die jeweils schönsten Radtouren der
Region werden mit
einem umfassenden
Servicepaket
(Beschreibung, Sehenswürdigkeiten, Anrei-
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semöglichkeiten) geliefert und können auf Online-Karten
in verschiedenen Maßstäben angezeigt und ausgedruckt
werden. Übrigens sind sie durch ihre Beschreibung und
Kartenskizzen auch ohne GPS nutzbar. Und das beste: Sie
sind für Benutzer kostenlos downloadbar!
www.tourismus-untersee.de – „Erlebnistouren“ 35
Fahrrad-Tagestouren und drei Mehrtagestouren. Hier finden sich Kunst-,
Genießerund
Schlemmerrunden
zwischen
15 und 95 Kilometern
Länge,
unter anderem in
Kombination mit
Bahn, Bus und
Schiff.
Erster Test – natürlich in aktiv Radfahren!
Neues Kombigerät:
Magellan „Crossover“
Der GPS-Gerätehersteller Magellan spricht mit seinem neuen „Crossover“ erstmals Kunden an, welche ihr Kfz-Navigerät auch für Rad-, Wander- und
Bootstouren nutzen wollen. aR konnte eines der
ersten drei Geräte in Deutschland testen.
Unser Eindruck nach den ersten Radausflügen: ein
präzises, einfach zu bedienendes Gerät, das seine
Vorzüge zunächst bei der Kfz-Navigation unter Beweis stellt. Durch die leicht verständliche Benutzerführung werden eine einfache Zieleingabe sowie
eine schnelle Routenberechnung ermöglicht. Als
Basiskarte wird das Kfz-Straßennetz von Deutschland, Österreich und der Schweiz mitgeliefert.
Für die Outdoor-Navigation kann zusätzlich die Magellan-Karte MapSend Topo 3D geladen werden,
welche dann für Radfahrer wichtige Geländedetails
wie kleine Wege, Straßennamen, Wald- und Gewässerflächen anzeigt. Thematische Inhalte wie
Radtourenvorschläge sind allerdings nicht enthalten
– man benötigt also weiterhin eine gute Radwanderkarte. Zum Outdoor-Einsatz wurde es spritzwassergeschützt und stoßfest gestaltet. Sehr gut auch
das Display, welches selbst bei intensivem Sonnenlicht noch gut abzulesen ist. Auch mit permanenter
Beleuchtung hält der Akku mehrere Stunden durch.
Dank des hochempfindlichen Sirf III-GPS-Chips bietet das Gerät auch im Wald oder in dicht bebauten
Städten guten Empfang. Die Fahrradhalterung der
Magellan-Explorist-Serie kann auch für den Crossover genutzt werden.
Magellan bietet den Crossover im Bundle mit Kfzund Outdoor-Karte Mapsend 3d Topo für 499 Euro
an (nur mit Kfz-Karte: 449 Euro). Weitere Informationen bei www.magellangps.com. Bezug über
www.Globetrotter.de und www.woick.de
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GPS für Radfahrer, 1.Teil: Grundlagen
für Mehrtagestouren aus, sowohl zum Einspeichern der geplanten Touren als auch zum Dokumentieren der gefahrenen Kilometer.
Bei den Displays sollte man darauf achten,
dass sie auch bei schneller Fahrt und bei starkem Sonnenlicht gut ablesbar sind. Hier versagen meist die Kfz-Navis, die angeblich auch
auf dem Rad zu gebrauchen sind. Wenn man
ein Gerät mit Hintergrundkarte wählt, sollte
es schon ein Farbdisplay sein, sonst kann man
die Karteninhalte von den geplanten Strecken
kaum unterscheiden. Kostenpunkt der Hard-
ware: zwischen 150 und 600
Euro.
Der Nachteil der stromfressenden Orientierungsmaschinen: Ihre Akkus reichen
für einen, maximal zwei
Tage, dann muss geladen oder
gewechselt werden. Somit gehören jetzt Ersatzakkus ins Trikot;
bestimmte Trainingsgeräte haben fest
eingebaute Lithium-Ionen-Akkus, die aber
auch nur maximal eine Tagestour erlauben. Für
Tourenradler gibt es übrigens inzwischen erste
Ladegeräte über den Nabendynamo.
Laden und planen
Rad.RoutenPlaner 5.0.
Der rosa Riese bietet nun auch Tourenplanung. Der „Rad.RoutenPlaner 5.0“ aus dem
TVG-Verlag / DeTeMedien auf DVD ist eine gute
Planungshilfe für individuelle, straßengebundene
Radtouren. Die darin enthaltenen Karten umfassen das Straßennetz von Deutschland, Österreich, Schweiz, Elsass, Liechtenstein, Norditalien,
BeNeLux-Staaten und Frankreich. Ebenso enthalten sind zahlreiche „Points of Interest“, wie
Sehenswürdigkeiten, Jugendherbergen, Fahrradshops und Fahrradreparaturwerkstätten, sowie
der VARTA Hotel- und Restaurant-Führer für Mitteleuropa. Das Programm ermöglicht die Planung
und Berechnung individueller Touren sowie 200
direkt aufrufbare Rennrad-Tourenvorschläge und
Rund-Touren. Es berücksichtigt Steigungen und
Gefällestrecken und zeigt Höhenprofile. Datenexport auf Garmin-Geräte ist möglich. Dahinter
steckt übrigens der Navigationsspezialist Map
and Guide. Besonders stolz sind die Karlsruher
auf die Wahlmöglichkeit der „landschaftlich
schönen Fahrradstrecken“. Preis: 25 Euro
Bezug: www.tvg-verlag.de
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Zum Laden und Entladen der Daten vom GPSGerät auf dem PC reicht einfache Software, die
es als Freeware aus dem Internet gibt. Möchte man aber seine Tour mit digitalen Karten
auf dem PC planen und anschauen, die Daten
verwalten, wird das Ganze schnell aufwändiger und fordert seine Einarbeitungszeit. Wird
GPS zum Hobby, geht an Programmen wie
Fugawi oder Touratech QV nichts vorbei. Die
kosten zwar etwa 150 Euro, bieten aber auch
eine Menge faszinierender Möglichkeiten, zum
Beispiel das Planen auf verschiedenen digitalen Karten und Google Earth, das Einbinden
von eigenen Digitalfotos zur Strecke oder auch
das Übertragen der Daten auf einen PDA (die
kleinen Organizer, die wegen mangelnder
Wasser- und Stoßfestigkeit eigentlich nur für
den Kfz-Gebrauch oder für Wanderer geeignet
sind). Einfachere Lösungen bieten Programme
wie Magic Maps (Deutschland in 1:25 000) oder
die Top 50-Serie der Landesvermessungsämter,
für die es inzwischen auch direkte Anbindungen an GPS-Geräte gibt.
GPS-Geräte sind grundsätzlich übrigens reine
Empfänger – man kann damit niemanden orten. Inzwischen kann man die Geräte allerdings
mit zusätzlichen Sendemodulen ausstatten,
welche die Position über das Mobilfunknetz
an bestimmte Empfänger übermitteln können
– das so genannte Tracking, das im Sportbereich immer mehr zunimmt.
Planen oder planen lassen
Nun gibt es zwei Wege, die zur angestrebten
GPS-Tour führen. Wenn man die Planung nicht
eigenhändig durchführen möchte, kann man
auf vorhandene Tourendaten zurückgreifen,
die es inzwischen auf CD oder im Internet
gibt. Die am weitesten entwickelten Angebote
gibt es hierbei für den Mountainbike-Bereich
(insbesondere Transalp-Touren), aber auch für
Tourenradler; beim Rennrad sieht es hingegen
noch etwas mager aus. Einige Portale bieten
auch selbst gesammelte Tourendaten – diese
sollte man sich aber auf
jeden Fall vorher auf
einer digitalen Karte
anschauen, denn dort
ist nicht alles Gold,
was glänzt. Die professionellen Portale bieten
teilweise beachtliche Informationen, vom detaillierten
Tourenverlauf mit Wege- und Höhenangaben bis zu allen möglichen lokalen Merkmalen (den so genannten Points of
Interest, zum Beispiel Unterkünfte, Bahnhöfe,
Radreparaturmöglichkeiten etc.).
Reiseveranstalter und touristische Regionen
setzen inzwischen auch GPS-Mietgeräte ein
und bieten damit interessante Möglichkeiten.
Wer die Etappen ohne die übliche Gruppe fahren möchte, kann die Strecken in eigener Regie
zurücklegen. Ideal für diejenigen, die ihren eigenen Stil fahren und neue Strecken erkunden
möchten, dann aber am Abend mit der Gruppe
zusammentreffen wollen.
Auf die gute alte Radwanderkarte sollte aber
nicht verzichtet werden. Sie bietet zum Planen
meist mehr Radtouren-Informationen als die
digitalen Karten. Und wenn dem digitalen Helfer unterwegs mal der Saft ausgeht, bleibt die
Orientierung nach wie vor möglich.
Unser Fazit: GPS auf dem Rad ist ein tolles
Hobby. Wer die Anfangswiderstände der
neuen Technologie überwindet, etwas Geld
und vor allem Zeit investiert, findet neue
Wege auf präzise Art – in allen Radrevieren
weltweit.
Thomas Froitzheim
5-teilige GPS-Serie:
So geht´s weiter!
Ausgabe Mai (erscheint am 27.4.07)
• Einführung in die Grundlagen des GPS
Ausgabe Juni (erscheint am 25. Mai)
• GPS-Geräte – der große Vergleichstest
Juli-August (erscheint am 29. Juni)
• GPS-Software und digitale Karten
Ausgabe September-Oktober
(im Kiosk ab 24. August 2007)
• Daten aus dem Internet & Zubehör
November-Dezember
(kommt am 26. Oktober 2007 heraus)
• Neue Geräte der Messen
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