fairPartNEWS - Weltladen Ludwigsburg
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fairPartNEWS - Weltladen Ludwigsburg
2005: Dritte-Welt-Laden Ludwigsburg weiter gut im Geschäft Auch im vergangenen Jahr konnte unser Laden wieder den Rekordumsatz vom Vorjahr erreichen: gut 166.000 Euro wurden direkt in unserem kleinen Geschäft umgesetzt. Dazu kommen noch Einnahmen aus Verkaufsaktionen ('Basaren'), dem Vertrieb des 'Ludwigsburger Barock-Kaffees', dem Verkauf unseres preisgekrönten Lernspiels "Familienglück" über das Internet und aus dem Großhandel mit Alpakamode. Wir bedanken uns sehr bei unseren Kunden, die ganz offensichtlich guten Geschmack und hohe Qualität zu schätzen wissen und dafür bereit sind, einen fairen Preis zu bezahlen. Mit dem Gewinn aus unserer weitgehend ehrenamtlichen Ladenarbeit und zusätzlichen Spenden an unseren gemeinnützigen Verein Aktion Partnerschaft 3.Welt, Ludwigsburg e.V. unterstützen wir soziale Projekte für Frauen in Afghanistan, Kinder und Jugendliche in Kolumbien, Bangladesh und Vietnam sowie Minderheiten im Amazonasgebiet und Kleinbauern in Peru. Außerdem finanzieren wir damit auch zu einem Teil unser Bildungsangebot. Aus der Ladenarbeit: Unsere langjährige hauptamtliche Mitarbeiterin Tonia Tschorsnig hat uns leider verlassen. Sie kümmert sich seit Februar 2006 im Weltladen Backnang u.a. verstärkt um den Großhandel mit Alpaka-Mode. Wir danken ihr ganz herzlich für ihre engagierte Arbeit, mit der sie viel zum Erfolg unseres 'Fachgeschäfts des Fairen Handels' beigetragen hat! Ihre Nachfolgerin Margit Sigle-Rannenberg hat sich schon gut eingearbeitet, und wir werden mit ihr zusammen auch in Zukunft alles tun, was in unseren Kräften steht, um die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen und die lebenswürdige Existenz der Produzenten unserer Waren zu sichern. Dafür suchen wir auch neue Mitarbeiter/innen zur Verstärkung unseres Teams, vor allem für den Verkauf und für unsere Bildungsarbeit. Zu den Aktiven unserer Ladenarbeit gehören Menschen von 17 bis 70 Jahren beiderlei Geschlechts. Wir bezahlen zwar keine Löhne und keine Alterssicherung, aber dafür können wir selbst bestimmen, in welcher Weise wir uns engagieren möchten und wann und wie viel wir arbeiten wollen. Wenn Sie Interesse haben / du Interesse hast, fragen Sie / frag einfach im Laden. Wir führen alle neuen Mitarbeiter/innen gut und ganz persönlich in die Arbeit ein. Schokolade u.a. Genüsse.: ∗ von 'Zotter' in vielen fairen Varianten ∗ 'Fairena Bio Noir' mit 70% Kakaoanteil, Ökotest-Urteil: sehr gut! (9/2005) ∗ 'Premium Bio Noir' 85% Kakaoanteil! ∗ Grüntee, natives Olivenöl, Bananen, Orangensaft, Trockenfrüchte und Gewürze, Vollrohrzucker, Reis … alles ökologisch, gesund & fair ∗ Neu: Kaffeepads in zwei Sorten: als Bio Esperanza und als magenfreundlicher Schonkaffee ∗ Bio-Kaffee und Espresso: gebrannt nach italienischer Art für Kaffeeautomaten & Espressomaschinen ∗ Weine aus Südafrika und Chile Und: Kochbücher, Romane, Seidentücher, Schmuck, Kerzen, Hängematten, Tischtücher, Briefkarten, Klangschalen u.v.a. Der Dritte-Welt-Laden Ludwigsburg in der Eberhardstr.11 hat geöffnet: Mo – Fr 9.30 – 12.30 und 14.30 – 18.00, Sa 9.00 – 13.00 Uhr fairPart NEWS No. 48 April 2006 Neues aus dem Dritte-Welt-Laden Ludwigsburg Eberhardstr.11 71634 Ludwigsburg Tel: 07141-923591 Fax: 07141-9747058 www.fairpart-ludwigsburg.de e-mail: [email protected] Fair play – fair pay! Der Ball ist rund wie unsere Welt, und Sport ist eine gute Sache von hohem gesundheitlichem und pädagogischem Wert. Er ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, fördert den Teamgeist und ist dazu noch spannend und unterhaltsam. Auch wenn im Profi-Sport manche Regeln der Fairness missachtet werden, so bleibt doch der Vorbildcharakter für das soziale Miteinander der Menschen. Allerdings ist Sport auch ein großes Fußballnäherin in Sialkot (Foto: M.Kunz) Geschäft, bei der Olympiade genau so wie bei der Fußball-WM und der Bundesliga. Und bei der Herstellung von Sportartikeln geht Gewinnoptimierung überall auf der Welt vor fairer Entlohnung: nur 40 Cent (!) betragen die Lohnkosten bei der Herstellung eines Paars Sportschuhe, das im Sportgeschäft für 100 Euro und mehr verkauft wird. Etwa 8 Euro davon gehen dafür in die Werbung für dieses Produkt! Oder Fußbälle: Immer noch werden fast alle Fußbälle in reiner Handarbeit hergestellt. Von den 25 bis 35 Millionen Fußbällen, die weltweit pro Jahr verkauft werden, werden etwa zwei Drittel in der Stadt Sialkot in Pakistan hergestellt. 690 Stiche werden benötigt, damit aus 32 fünf- und sechseckigen Waben ein runder Ball entsteht. Je nach Qualität kann ein geübter Näher drei bis fünf Bälle am Tag nähen – und erhält dafür gerade einmal 37 Euro-Cent pro Ball. Das ist unfair und reicht kaum zum Überleben. (Zum Vergleich: ein Kilo Reis guter Qualität kostet in Pakistan ca. 50 Cent.) Während es aber bei den Sportschuhen (noch) keine Alternative zu den Billiglöhnen gibt, kann man in Deutschland auch Sportbälle kaufen, die nicht zu Hungerlöhnen hergestellt wurden. Die Firma Talon in Sialkot stellt hochwertige Bälle her, für die die Näherinnen und Näher 66 Cent, also fast den doppelten Lohn bekommen. Dazu finanziert der Fair Trade-Aufschlag ein Gesundheitsprogramm für die Belegschaft und deren Familien. Aus dem Talon-Sozialverein werden zudem Kleindarlehen finanziert, die es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, sich einen Zusatzverdienst aufzubauen, denn das Nähen von Fußbällen ist Saisonarbeit: In einem Jahr mit Weltmeisterschaft gibt es viele Aufträge, in den Jahren dazwischen allenfalls Teilzeitarbeit. Diese zu menschenwürdigen Löhnen produzierten Bälle sind an dem blau-grünen Transfair-Siegel zu erkennen. Sie sind bei uns, in anderen 'Weltläden' und im Internet, aber auch in manchen Kaufhäusern und Sportgeschäften zu erhalten. Es gibt sie in verschiedenen Qualitäten für alle Einsatzbereiche und Jugendklassen, auch mit dem FIFA- oder IMS-Siegel. Auf den Internetseiten der deutschen Fairhandelsimporteure sind die Preise und alle weiteren Informationen und Bezugsquellen zu finden: www.fairdealtrading.de (liefert über die Karlshöhe in Ludwigsburg aus) und www.gepa.de – am einfachsten über die Links auf unserer Webseite www.fairpart-ludwigsburg.de . F Wir bitten alle Sportlehrer/innen, Schulen und Vereine, nicht nur auf die Einhaltung fairer Regeln auf dem Spielfeld zu achten, sondern sich auch durch den Kauf von Sportbällen mit dem Transfair-Siegel für die faire Entlohnung bei der Herstellung und im Handel einzusetzen. Immerhin konnte durch das Zusammenwirken von Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften und dem Fairen Handel in den vergangenen Jahren schon erreicht werden, dass Sportbälle heute nicht mehr in ausbeuterischer Kinderarbeit hergestellt werden. Lesetipp: E.Galeano: Der Ball ist rund. Literarische Fußballköstlichkeiten! Hilfe für das Frauenzentrum Shahrak in Afghanistan Seit einigen Jahren unterstützen wir mit dem Gewinn aus unserer Ladenarbeit und zusätzlichen Spenden auch das Frauenzentrum Shahrak in Afghanistan. Etwa 80 Frauen zwischen 18 und 30 Jahren können dort ein Handwerk erlernen, durch das sie später ihren Lebensunterhalt sichern können. Außerdem lernen sie lesen und schreiben und gewinnen damit mehr Selbstbewusstsein und Selbständigkeit. Das Frauenzentrum ist ein wichtiger Treffpunkt für Frauen, die sonst, nach afghanischer Tradition, sehr zurückgezogen leben müssen. Hier können sie bescheidene Netzwerke aufbauen und in Gesprächen ihre traumatischen Kriegserlebnisse verarbeiten. Jetzt hat uns von unseren Kontaktpersonen bei TERRE DES FEMMES und der Deutsch-Afghanischen Initiative Freiburg ein neuer Projektvorschlag erreicht: Nachdem die Möglichkeit besteht, dass das Frauenzentrum den Strom-Generator einer Hilfsorganisation mitbenutzen kann, möchte es auch gerne Computerkurse anbieten. Für den Start wäre eine Ausstattung mit fünf Computern sinnvoll. Je drei Schülerinnen könnten sich ein Gerät teilen, d.h. pro Klasse könnten 15 Teilnehmerinnen unterrichtet werden. Angepeilt wird eine Kursdauer von 4 Monaten bzw. 72 Unterrichtsstunden. Inhaltlich sollen die Kurse typische Office-Program- me und Bildbearbeitungsprogramme abdecken. Damit soll den Frauen die Möglichkeit gegeben werden, im Bürobereich (z.B. bei internationalen Hilfsorganisationen, aber auch in Unternehmen oder Behörden) zu arbeiten. Es soll eine Kursgebühr verlangt werden, um zumindest einen Teil der laufenden Kosten abzudecken. Wir möchten dieses wichtige Vorhaben gerne unterstützen und wir freuen uns über zusätzliche Spenden dafür auf unser Konto-Nr. 60040 Kreissparkasse Ludwigsburg (BLZ 60450050). Aktion Partnerschaft 3.Welt Ludwigsburg e.V. (Bitte geben Sie im Feld 'Verwendungszweck' Ihre genaue Anschrift an, wenn Sie eine Spendenbescheinigung zugeschickt bekommen möchten.) Der Dritte-Welt-Laden als außerschulischer Lernort Nachdem wir im vergangenen Jahr über unserem Laden in der Eberhardstraße 11 einen eigenen Schulungsraum anmieten und ausbauen konnten, möchten wir gerne unser Bildungsangebot erweitern. Unser Schulungsraum bietet genug Platz für 20 Jugendliche/Erwachsene und eignet sich in Verbindung mit einem Besuch des Ladens sehr gut für kleine Seminare oder Unterrichtseinheiten zu Themen des Fairen Handels für Schulklassen, Konfirmandengruppen, Lehrerfortbildungen, Frauenkreise u.v.a.. Bitte vereinbaren Sie einen Termin mit Willi Karremann, Tel. 07141-35892 oder Christoph Kunz, Tel. 07142-32586 oder auch per e-mail: [email protected] Unser Angebot für Bildung und Information: [ Auf unserer Homepage haben wir eine Sammlung von Links zu allen möglichen Organisationen und Informationen zusammengestellt: www.fairpart-ludwigsburg.de [ Wir verleihen unsere Themenkoffer 'Kakao', 'Mango', 'Fußbälle' (gegen eine Kaution von 50 €). Wir empfehlen eine Voranmeldung, denn die Koffer sind inzwischen sehr gefragt. [ "12 globale Fragen" - ein multimediales Quiz auf CD (3,- €) [ "Familienglück", das mit dem 'Deutschen Lernspielpreis 2004' ausgezeichnete Gesellschaftsspiel für Familie und Unterricht (15,90 €) [ Wir empfangen in unserem Laden gerne Gruppen und Schulklassen mit einem Programm, das dem Alter und den Interessen der Besucher angepasst ist (60 – 90 Minuten) * [ Wir bringen uns mit geeigneten Themen gerne bei Projekttagen ein und kommen zu Workshops und Vorträgen auch in Schulen und Erwachsenengruppen. Bitte fragen Sie uns.* [ Im Laden haben wir auch eine kleine Sammlung von Medien zur Ansicht. Wir bitten um Verständnis, dass wir aus personellen Gründen keine Schülerpraktika durchführen können, aber wir helfen gerne bei Projekten wie z.B. der Einrichtung eines Schülerladens. * Nach wie vor ist unser Bildungsangebot kostenlos, aber wir freuen uns natürlich über eine angemessene Spende für unsere Projekte.