Jahresbericht 2000 Klinik Schloß Falkenhof
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Jahresbericht 2000 Klinik Schloß Falkenhof
Qualitätsbericht 2014 Caritas Suchthilfe Beratung, Behandlung und Betreutes Wohnen Kalterer Straße 3A 64646 Heppenheim Tel.: 06252 / 700590 Fax: 06252 / 7005923 E-mail: [email protected] http://www.caritas-darmstadt.de Vorbemerkung Die Beratungsstelle der Caritas Suchthilfe Heppenheim ist Anlaufstelle für Menschen, die mit Suchtmitteln in Konflikt geraten sind. Sie bietet Beratung, Behandlung und Betreutes Wohnen für Betroffene, sowie Beratung für Angehörige, Freunde und Arbeitgeber an. Im Berichtsjahr beschäftigten wir uns insbesondere mit der Umsetzung der Ergebnisse des Forschungs- und Entwicklungsprojekts „Suchthilfe im ländlichen Raum – neue Ansätze zur Suchthilfeplanung“. Das Kreisgebiet wurde sozialräumlich aufgeteilt. Um die Region Heppenheim und Odenwald (Weschnitztal, Überwald, Lindenfels) besser versorgen zu können, wurden die Präsenzzeiten in Mörlenbach (donnerstags, Weinheimer Str. 2) und in Wald-Michelbach (dienstags, Spechtbach 10) verdoppelt. Diese Außenstellen sind nun wöchentlich von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr mit einer Fachkraft besetzt. Die Außenstellen Viernheim und Lampertheim wurden geschlossen. Zur Versorgung Hilfesuchender aus Lindenfels bieten wir weiterhin eine 14-tägige Außensprechstunde in Bensheim (mittwochs, Klostergasse 5A) an. Im Rahmen des o.g. Forschungsprojekts wurde die getrennte Versorgung von Konsumentinnen und Konsumenten legaler und illegaler Suchtmittel durch verschiedene Leistungserbringer aufgehoben. Der Anteil von Menschen mit Konsum illegaler Suchtmittel konnte deutlich erhöht werden. Nach Mörlenbach (2013) wurde im Berichtsjahr auch im kommunalen Jobcenter Heppenheim ein „Servicepoint Sucht“ installiert. Dieses Hilfeangebot bietet Bürgerinnen und Bürgern im SGB II Leistungsbezug eine niedrigschwellige Beratungsmöglichkeit direkt vor Ort und unterstützt bei der Überwindung suchtmittelspezifischer Vermittlungshemmnisse. Die Servicepoints sind an jeweils einem Tag der Woche für fünf Stunden mit einer Fachkraft besetzt. Initiiert vom Caritasverband Darmstadt haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas Suchthilfe in den letzten Jahren in sehr vorbildlicher Weise die Impulse aus dem Community Reinforcement Approach (CRA) umgesetzt, um sich zum Nutzen der Klienten weiter zu vernetzen und die Arbeit an den Klientenbedarfen entlang zu qualifizieren. Der Verein für gemeindeorientierte Psychotherapie e.V. Bielefeld unter Vorsitz von Dr. Martin Reker hat dies zum Anlass genommen den CRA Bundeskongress 2014 an der Bergstraße zu veranstalten. Der Kongress war ein großer Erfolg und fand bundesweit Beachtung. Im Berichtsjahr wurden die sogenannten S3 – Richtlinien zur Behandlung alkoholbezogener Störungen von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) geändert. Seither ist neben der Abstinenz die Trinkmengenreduktion zumindest als intermediäres Therapieziel für Alkoholabhängige anerkannt. Als Konsequenz daraus wurde ein Mitarbeiter fortgebildet, um ab 2015 das „Ambulante Gruppenprogramm zum kontrollierten Trinken“ (AkT) als regelmäßiges Angebot vorhalten zu können. Seit November 2014 trifft sich wöchentlich eine Drogenselbsthilfegruppe (Narcotics Anonymous) in unseren Räumen. Sie findet mittwochs um 18:30 Uhr statt. 1. Grundversorgung Insgesamt wurden von den Mitarbeiterinne und Mitarbeitern der Beratungsstelle Heppenheim im Berichtsjahr 7975 (6836) klientenbezogene Einzelleistungen dokumentiert. Die erbrachten Leis- tungen verteilen sich auf die Bereiche „Beratung und Behandlung“ (3665) sowie „Betreutes Wohnen“ (4310). Die dokumentierten Leistungen wurden von insgesamt 513 (530) Klienten in Anspruch genommen. 241 (274) Klienten traten im Berichtsjahr erstmals mit uns in Kontakt. Bei 68 (61) Klienten fand nur ein Beratungsgespräch statt. Für 80 (90) Klienten musste aufgrund der Schwere der Abhängigkeitsproblematik eine stationäre Entwöhnungsbehandlung beantragt werden. Am Angebot der Rehabilitationsnachsorge und der originär medizinischen ambulanten Rehabilitation nahmen 81 (93) Klienten teil. 360 (378) Klienten waren Männer, 153 (158) Frauen. Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung (Suchtberatung) mit Neue Wege Kreis Bergstraße wurden für 43 (32) Leistungsbezieher 156 (132) Beratungsgespräche in Form von Einzel- und Gruppenberatung erbracht. Zusätzlich zu den o.g. Fallzahlen fanden in den „Servicepoints Sucht“ der Jobcenter Mörlenbach und Heppenheim mit 74 (53) Mitarbeitern des Fallmanagements 356 (170) Kontakte statt. Mit 64 (30) Leistungsbeziehern wurden 71 (29) Beratungsgepräche geführt. 93 (19) weitere Leistungsbezieher wurden im Rahmen der Einstiegsoffensive mit suchtspezifischen Basisinformationen versorgt. Die in den „Servicepoints Sucht“ erbrachten Leistungen werden nicht von unserem Dokumentationssystem „Horizont“ erfasst. Neben den genannten Hauptangeboten finden in der Beratungsstelle Informations- und Motivationsgruppen, Raucherentwöhnungskurse, Arbeitstreffen mit der Kreuzbundselbsthilfe im Kreis Bergstraße usw. statt. 1.1 Klienten Unterscheidet man die Hilfesuchenden nach Problembereichen, ergibt sich folgendes Bild: Alkohol Essstörungen Drogen Medikamente Nikotin Glücksspie Medien Sonstige Angehörige 369 (434) 1 (1) 68 (9) 2 (8) 12 (9) 3 (4) 4 (0) 3 (5) 51 (55) 1.2 Wohnorte Die Wohnorte unserer Klienten sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Leistungen aus dem Bereich „Betreutes Wohnen“ werden durch die Caritas Suchthilfe auch in den Riedgemeinden, in Bensheim, Viernheim, Lorsch und Einhausen erbracht. Diese Klienten sind in der Spalte rechts gesondert aufgeführt. Statistik 2014 Klienten gesamt Davon Erstkontakt in 2013 Davon Einmalkontakt männlich weiblich Ried Biblis Lampertheim Bürstadt Groß Rohrheim Bergstraße Bensheim Heppenheim Lorsch Einhausen Zwingenberg Viernheim Odenwald Abtsteinach Birkenau Fürth Grasellenbach Lautertal Lindenfels Mörlenbach Rimbach Wald Michelbach Neckarsteinach Hirschhorn Angrenzende Land- 513 (530) 241 (271) Betreutes Wohnen 68 (61) 360 (378) 163 (152) 12 (12) 55 (67) 22 (29) 6 (2) 95 1 7 4 1 56 (67) 115 (90) 23 (28) 8 (1) 3 (8) 205 6 32 (76) 11 1 12 38 7 7 18 17 26 29 1 1 157 (2) (7) (23) (6) (8) (14) (11) (19) (22) (0) (0) 18 (31) 3 1 kreise Keine Angabe 6 (5) 513 2. Betreutes Wohnen Von der o.g. Gesamtklientel wurden 51 (55) Personen im Bereich „Betreutes Einzelwohnen für chronisch mehrfach geschädigte Abhängigkeitskranke“ versorgt. Es handelt sich hierbei um ein aufsuchendes, suchtbegleitendes und abstinenzförderndes Hilfeangebot. Die Betreuung dieser Klienten erfolgt unabhängig vom konsumierten Suchtmittel und wird in Form von Fachleistungsstunden erbracht. Die Jahreskontingente orientieren sich am individuellen Hilfebedarf des Einzelnen. 3. Ambulante Rehabilitation Ambulante Entwöhnungsbehandlungen und ambulante nachstationäre Therapien werden in 3 Gruppen in unserer Fachambulanz erbracht. Sie finden parallel zum normalen Berufsalltag über einen Zeitraum von 6-12 Monaten in Gruppen- und Einzeltherapie statt. An ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen nahmen im Berichtsjahr 81 (93) Klienten teil. 4. Struktur Die Suchtberatungsstelle Heppenheim liegt direkt am Bahnhof und in unmittelbarer Nähe der Autobahn. Sie ist mit dem Stadtbus gut erreichbar und unterhält 3 Außenstellen im Landkreis. Es stehen acht Einzelberatungszimmer, ein Arztzimmer, ein Sozial- und Besprechungsraum sowie zwei Gruppenräume zur Verfügung. Die Einrichtung ist barrierefrei. Alle Mitarbeiter in der Beratung und Therapie verfügen über eine suchttherapeutische Zusatzqualifikation. Darüber hinaus sind alle Mitarbeiter unabhängig vom Tätigkeitsbereich zum Counselor in Community Reinforcement Approach ausgebildet. Die personelle Ausstattung gestaltet sich wie folgt: Leitung 1 Dipl. Sozialarbeiter FH/Suchttherapie VDR 0,82 Verwaltung 1 Verwaltungskraft 1 Verwaltungskraft 0,7 0,13 Beratung/Rehabilitation 1 Dipl. Psychologin 1 Dipl. Sozialarbeiterin FH/Suchttherapie VDR 0,5 0,8 1 Dipl. Sozialarbeiterin FH/Suchttherapie VDR 0,62 1 Dipl. Sozialpädagoge BA /Suchttherapie VDR 0,9 1 Facharzt f. Psychosomatik u. Psychotherapie 0,12 Betreutes Wohnen 1 Dipl. Sozialarbeiterin FH 0,83 1 Sozialarbeiterin (Bachelor) 0,83 1 Dipl. Sozialarbeiterin FH 0,8 1 Krankenpfleger 1,0 Gesamt 8,05 Von den VZ aus dem Bereich Beratung/Rehabilitation wurden im Berichtsjahr 0,87% durch Mittel der Deutschen Rentenversicherung und der GKV (medizinische Rehabilitation) und 25% im Rahmen der o.g. Kooperationsvereinbarung (Suchtberatung) mit „Neue Wege Kreis Bergstraße“ refinanziert. 5. Perspektiven Die Beratungsstelle Heppenheim wird sich auch 2015 mit der Umsetzung der Ergebnisse des Forschungsprojektes „Suchthilfe im ländlichen Raum – neue Ansätze zur Suchthilfeplanung“ beschäftigen und insbesondere die Erreichbarkeit der Hilfeangebote für die Bürgerinnen und Bürger der Odenwaldgemeinden verbessern. Angebote zur Suchtmittelreduktion sollen ausgebaut werden. Obwohl Schätzungen zufolge 1,4 – 1,5 Millionen Menschen in Deutschland als medikamentenabhängig gelten (DHS 2014), wird diese Gruppe von der Suchthilfe unzureichend erreicht. Dieses Thema soll 2015 stärker in den Fokus gerückt werden. 08.03.2015 Jochen Bickel Dienststellenleiter