01 MZV WM 20090204 Prod-Nr 151315 Seite 7 3. 2. 2009 19:38:11

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Lokales
DIE JUGENDSEITE
Mittwoch, 4. Februar 2009 | Nr. 28
7
.
DAS THEMA: AMNESTY-BENEFIZFESTIVAL FÜR AFGHANISTAN
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Ein Mini-Rock’n’Rights zum Abschied
Am Samstag steigt das
vorerst letzte
Rock’n’Rights-Festival –
diesmal im Peißenberger
Juze. Die Vorsitzende der
AG „amnesty international“ des Weilheimer
Gymnasiums, Kathi
Schwaiger, über eine zu
Ende gehende Ära.
VON CHRISTOPH ULRICH
Zum Abschied lädt jene Projektgruppe,
die
das
„Rock’n’Rights“-Benefizkonzert zu einer festen Größe im
regionalen Kulturleben gemacht hat, zu einem MiniFestival. Doch nicht wegen
Erfolglosigkeit fällt es um eine
Nummer kleiner aus, sondern
aus Zeitmangel – die meisten
AG-Mitglieder haben mit
Abitur-Vorbereitungen
zu
kämpfen.
Drei Jahre sind vergangen,
seit Kathi Schwaiger und ihre
zehnköpfige Arbeitsgemeinschaft „amnesty international“ mit dem Ausscheiden der
Vorgängergruppe um Julia
Hoelscher die Organisation
übernahm.
„Das
Rock’n’Rights-Festival
war
immer die größte und beliebteste Aktion der AG ai und
sollte am Leben bleiben“, so
Schwaiger. „Ihr“ Auftaktfestival bot überregional bekannte
Bands, unter anderem die Alternative-Rocker „Wilson Jr.“
sowie „Leprechauns“ und
DIE KURZGESCHICHTE
Drei Bands und eine Kathi Schwaiger: Miranda (oben links), Uh Oh (oben rechts) und Yucca (unten).
„Pardon Ms Arden“. Nicht
nur wegen der erlesenen Musik aus der Indie-Rock-Landesliga, sondern auch als
Würdigung des Engagements
der AG erschienen jede Menge feierwilliger Musik-Fans in
der kleine Hochlandhalle
Weilheim und sorgten ihrerseits dafür, dass die Idee des
Festivals am Leben blieb:
„Feiern und Spenden für einen guten Zweck verbinden“.
Im Jahr darauf war dann
laut Schwaiger schon eine Interessensverlagerung seitens
des Publikums zu spüren:
„Plötzlich umgab die AG irgendwie eine Art Öko-Ruch“.
Sowohl die Gruppe als auch
das 2008er-Festival litt unter
mangelndem Zulauf. Und
das, so Schwaiger irritiert, obwohl sich die Gruppe aus allem anderen als Ökos zusammensetze. Insgesamt kamen
bei den Festivals mehr als
2000 Euro zusammen; gemeinsam mit Spenden aus anderen Aktionen, etwa dem
„Run for Afghanistan“, oder
Infoständen an der Schule
kamen 2500 Euro zusammen,
FKN
die dem Regensburger Arzt
Dr. Reinhard Erös für seine
„Kinderhilfe
Afghanistan“
übergeben wurden.
In kleinerem Rahmen, aber
nicht weniger erlesen soll das
für Schwaiger & Co letzte
„Rock’n’Rights“ am kommenden Samstag, 7. Februar,
ab 20 Uhr über die Bühne gehen. „Miranda“, von „on3ra-
MITTWOCH, 4.2.
Habach
dio“ als „Band der Woche“
geadelte
Alternative-BrassRocker aus Weilheim, „Uh
Oh“ aus München und „Yucca“ aus Nürnberg sollen die
Reihe vorerst beschließen.
Denn ob die AG-Nachfolger
das Festival weiterführen,
steht laut Schwaiger derzeit
noch nicht fest.
Das Organisatorische wäre
geklärt – eine Frage sei abschließend gestattet: Wie
kommt ein junger Mensch dazu, sich für die Menschenrechte zu engagieren? Lastet
die Schule junge Menschen
heutzutage nicht mehr aus?
Die 19-Jährige lacht hell auf,
bevor sie antwortet: „Natürlich ist der Zeitaufwand hoch,
um nicht zu sagen brutal.“
Dennoch habe sich die Arbeit
gelohnt, in zweifacher Hinsicht: „Natürlich ist es wichtig, sich für die grundlegenden Menschenrechte einzusetzen, zumal wir Glück haben, in einem Land zu wohnen, das Presse- und Meinungsfreiheit
garantiert.“
Zum anderen habe sie die Arbeit in der AG ai auch persönlich weitergebracht: „Man
muss öfter mal über seinen
Schatten springen und Verantwortung übernehmen.“
Auch nach ihrer Schullaufbahn möchte sich Schwaiger
für „ai“ engagieren – insbesondere für die Pressefreiheit.
Naheliegend,
schließlich
möchte sie nach einem Studium und Auslandserfahrungen
als Journalistin arbeiten.
Info: www.juze-peissenberg.de
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Und dann fand Mama die Tabletten...
VON HANNAH NIEDERFELD
„Warum?“ fragte ihre Mutter mit großen, traurigen Augen - es war ein Flüstern. Mina antwortete nicht. „Warum?!“, schrie sie jetzt und
brach in Tränen aus. Mina
senkte den Kopf und blickte
auf ihre Füße. Am liebsten
würde sie ihre Mutter anschreien, doch dann hätte ihr
Vater eingegriffen. Er hätte
sie geschlagen, so wie immer.
Es war schon immer so gewesen: Ihre Eltern hielten zusammen.
„Und was mit mir passiert,
interessiert die einen Dreck.
Scheiße!“, dachte sie wütend.
Tränen schossen Mina in die
Augen, Tränen von Trauer,
Wut und vor allem Tränen der
Verzweiflung. Sie konnte
nicht mehr ohne Tabletten le-
DIE POPKULTUR
Kopflose Flucht in die Drogen.
ben. Alles, was sie in die Finger bekam, schluckte sie. Die
meisten Drogen kaufte sie bei
ILLUSTRATION: PETER SCHLICKENRIEDER
ihrer Freundin Mandy, sie bekam nur wenig Taschengeld,
und trotzdem gab sie alles da-
für aus. Ihr Vater hatte keinen
Job und ihre Mutter interessierte sich nicht für sie – lieber
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DIE MUSIK
Thievery Corporation:
Radio Retaliation
Nicht, dass Rob Garza und
Eric Hilton jemals gänzlich
unpolitische Musik gemacht
hätten. Ausdrücklich als politisches Statement zur bisherigen amerikanischen Politik
bewerben sie allerdings ihr
fünftes Album, das ge wohnterweise keine (musikalischen) Grenzen kennt. Die
diebische Gesellschaft klaut
sich Ingredenzien aus allen
Kulturkreisen und mixt sie
mit Dancehall, Downbeat
und Electro. Selten hat ein
politisches Statement so viel
Spaß gemacht, selten war ein
Hohelied auf Toleranz und
Frieden so tanzbar.
Christoph Ulrich
ESL Music/Roughtrade
www.thieverycorporation.com
D-A-D:
Monster Philosophy
Seit Ende der 80er sind diese
vier Dänen schon aktiv, damals noch unter dem Namen
„Disneyland After Dark“. Ein
Klassiker sind sie längst; in
letzter Zeit hat sich ihr Sound
allerdings massiv weiterent-
Frank Wheeler und seine
Frau April führen in einem
Vorort in Connecticut ein beschauliches Leben. Frank
geht seinem Bürojob nach
und April hat die Rolle der
Hausfrau und Mutter inne.
Um der Bürgerlichkeit zu entfliehen, setzen sie ihren Plan
vom neuen Leben in Paris in
die Realität um. Doch schon
bald bieten sich andere Möglichkeiten... Bei den Golden
Globes gab es noch Nominierungen in den wichtigsten Kategorien, bei den Oscar-Nominierungen hingegen wurde
der Film zu Unrecht geschmäht. Regisseur Mendes
lässt die Welt der fünfziger
Jahre detailgetreu auferstehen
und besetzt seinen Film bis in
die letzten Rollen hervorragend. Er spornt die Darsteller
zu Höchstleistungen an und
formt ein perfekt aufeinander
abgestimmtes Team. Ein Kino-Drama, das das Prädikat
„besonders wertvoll“ mehr als
verdient.
Moritz von Wyschetzki
3R/Cargo Records / ww.d-a-d.dk
Mock Orange:
Captain Love
Eine Band, von der in
Deutschland wahrscheinlich
nur sehr wenige gehört haben, ist dieses Quartett aus
Evansville, Indiana. Mit ihrem vierten Album soll sie
nun auch in Europa Fuß fassen; und hört man sich diese
sehr erwachsene, durchdachte Mixtur aus Post-Punk und
Midwest-Pop an, könnte das
durchaus funktionieren. Allerdings dürfte sich diese sehr
spezielle Art von Indie-Pop
auch nur sehr speziellem Publikum erschließen; teilweise
sind die Songs doch recht anspruchsvoll.
Christoph Ulrich
Mi Amante / mockorange.net
Thievery, D-A-D, Mock.
FKN
119 Minuten / FSK 12
u.a. mit Leonardo DiCaprio und
Kate Winslet / Regie: Sam Mendes
Peißenberg
Session. Sowieso, 20 h.
DONNERSTAG, 5.2.
Habach
Session. Village, 20 h.
Penzberg
KinoP: „Australia“ (Abenteuer, N. Kidman, H. Jackman, ab 12). Tägl. 20.30 h
FREITAG, 6.2.
Habach
Konzert: Die Sebastian
Schwarzenberger
Band
(Bluesrock). Village, 21 h.
Huglfing
Konzert: Ferdl Eichner &
Heiko Shrader (Blues).
Waldstraße 4, ab 21 h.
Murnau
Kabarett: Hannes Hauptkorn: „Endstation Pasta“.
Westtor, 20.30 h.
Party: Club Rouge – House
von DJ André Garcia und
Art. Karma Lounge, 21 h.
Steingaden
Party: Sportlerball mit Musik von Coxx, Bellydance
und Brothaskillz. Zimmerstadl, ab 20 h.
Weilheim
Party: Metal-Core-Punk
mit den DJs Claus und
Heini Soundcheck. Treibsand, 20.30 h.
Bernried
Sie drehte sich auf den Fersen um und ging, lief immer
schneller und schneller. Nie
wieder würde sie zurückkommen, so viel war sicher. Mit
ihren Eltern war sie fertig, ein
für alle Mal.
Die Autorin
ist 14 Jahre alt und lebt mit ihren
Eltern in Peißenberg. Sie waren
es, die Hannah dazu ermutigt hatten, ihre Kurzgeschichte an „die
jugendseite.“ zu schicken. Weil
die Gymnasiastin „aufgehört hat,
an Gott zu glauben“, wie sie erzählt, hat sie bewusst das Unterrichtsfach
„Religion“
gegen
„Ethik“ eingetauscht, wo das
Thema „Drogen“ auf dem Lehrplan stand. Beeindruckt über die
Vielzahl von Gründen, warum
Menschen zu Drogen greifen,
setzte sich Hannah hin und
schrieb diese Geschichte über ein
Mädchen namens Mina.
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Party: House-Electro-Society mit DJs S.F., Chris
Zeitlmeier und Rob Lakewood. Saustall, 22 h.
Habach
Konzert: Die Bugatti Blues
Band covert Bluesklassiker. Village, 21 h.
Party: Fiesta Mexikana mit
Live-Band Wild Taco
(Country). Trödler, 21 h.
Huglfing
Jam-Session in der Waldstraße 4. Ab 20 h.
Peißenberg
Party: Nachthemdenball
mit Garde und Show. Gh.
Zur Post, 19 h.
Konzert:
Rock’n’Rights
(siehe links). Juze, 20 h.
Peiting
Konzert: „RockOn“ (siehe
links). M32, 20 h.
Raisting
Konzert: Al Jones &
Rough Mix (Blues) im
NBO-Café, 20 h.
DER FILM
Zeiten des Aufruhrs
wickelt. Diese Scheibe verabschiedet sich vom Fun-Country-Punk-Sound und nimmt
den Hörer mit in eine düstere
Welt. Ihrem zehnten Studioalbum fehlt die gewohnte Geschwindigkeit, doch es weiß
besonders durch die ungewohnt harten und schwermütigen Riffs zu überzeugen.
Das bisher durchdachteste
Abum der Band.
Jan Bauer
Konzert: Paul Weckerle
(Gitarre) und Werner Bardorf (Gitarre/Harp) spielen bei Midnight Special
Folk Blues. Village, 21 h.
SAMSTAG, 7.2.
schaute sie sich Tag für Tag
alte Fotoalben an und war gefangen in einer Scheinwelt, in
der alles schön und gut war.
Doch die Realität war anders.
Die einzige, die auf ihrer Seite
war, war Mandy, ihre einzige
Freundin. Durch sie war Mina an die Drogen gekommen
und sie war ihr dafür dankbar, denn nur die Tabletten
ließen sie vergessen. All die
schrecklichen Jahre mit ihren
Eltern. Ihre Eltern hatten nie
ein Kind gewollt, das wusste
sie. Und jetzt stand Mina hier
und ließ sich von ihrer Mutter
anschreien. Heute hatte sie in
Minas Tasche die Tabletten
entdeckt. Mina war sich sicher, dass ihre Mutter es eigentlich schon länger wusste,
aber es verdrängt hatte, so wie
sie alle Probleme immer verdrängte.
DAS GESCHENK
DER PLAN
Schongau
Party: Kult im Lagerhaus
von DJ Steve. 21 h.
Weilheim
Rocken klassisch: „Membrane“ aus Schongau.
FKN
Schongau rockt im M32
RockOn-Konzertreihe geht in die erste Runde ’09
Peiting – Die RockOn-Konzertreihe
mit
namhaften
Bands aus der Region hat sich
längst zu einem wichtigen
Faktor für die Musikszene im
Landkreis entwickelt. Am
kommenden Samstag, 7. Februar, beginnt die neue
RockOn-Saison mit einem
Dreifach-Konzert Schongauer Bands im Peitinger M32.
Als Headliner treten die
Swinging Coteletts auf. „Wie
der Name schon vermuten
lässt, spielen sie eine SwingRock-Ska-Mischung“,
sagt
Organisator Florian Henger.
Die Combo setzt sich aus Mit-
gliedern der AC/DC-Coverband V8 und von Streumix
zusammen. Mit von der Partie
sind auch Membrane aus
Schongau. „Die Gruppe steht
für klassischen und unverfälschten Rock“, erläutert
Henger. Cashmashine pflegen mit Cover-Versionen das
Erbe der Country-Legende
Johnny Cash. Los geht das
Konzert um 20 Uhr.
fro
Geschenkt!
„die jugendseite“ verlost vier Karten. Einfach am heutigen Mittwoch, ab 14 Uhr, unter Telefon
08861/92137 anrufen.
Kino:
„Novemberkind“
(Drama). Tägl. 20 h.
Party: Disco-Klassiker im
Pit Two. Ab 21 h.
Party: Treibjagd mit Mandus Lazar, Rafael Rogala,
Funell und Ill-Boy Phil.
Treibsand, 20.30 h.
REDAKTION
„die jugendseite.“
...erscheint in Weilheimer
Tagblatt, Penzberger Merkur und in den Schongauer
Nachrichten.
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