tankstelle Newsletter Österreich - Kirchheim
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tankstelle Newsletter Österreich - Kirchheim
tankstelle November 2011 Newsletter Österreich Leserwahl Deutsche Tankstellenunternehmer haben Mineralölgesellschaften bewertet Autogas Warum es sich lohnt Probeabo Sie wollen mehr Tankstelle? Hier Ihr Probeabo anfordern e l l e t s k tan G 6626 11 r 20 Novembe Mit den offiziellen Verbandsnachrichten azin.de stelle-mag www.tank e Leserumfrag AuTowäsche che Benutzerfreundli seite 10 Waschanlagen convenience lung bei alkoUmsatzentwick nken seite 24 holfreien Geträ Technik UNITI-Forum Tan technik kstellenseite 40 „Beste Mög“: Die TopPar tner Billigkeitszuschlag erhalten ◼ Ein Tankstellenpächter löste aufgrund von finanziellen und gesundheitlichen Problemen fristlos seinen Tankstellenvertrag auf. Die Wiener Rechtsanwältin Dr. Susanne Kuen erzielte für den Pächter vor Gericht einen Billigkeitszuschlag von 100 Prozent. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 9. ◼ Desweiteren finden Sie in dieser Ausgabe die Verbandsnachrichten des Deutsch-Österreichischen Tankstellenverbandes (DÖT), der mit dem Fachverband der Garagen-, Tankstellen- und Servicestationsunternehmungen der Wirtschaftskammer Österreich kooperiert. ◼ Welche Mineralölgesellschaft ist die beste? Das haben wir unsere Leser der Fachzeitschrift tankHans Rongisch, Chefredakteur stelle gefragt. Das Ergebnis dieser [email protected] Umfrage präsentieren wir Ihnen ab Seite 6. ◼ Autogas wird auch in Österreich immer mehr nachgefragt. Weitere Informationen dazu lesen Sie in diesem monatlich erscheinenden Newsletter. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre. wirTschAfT TankstellenArbeitsrecht für seite 44 r ite be tar Mi cLuB n für TankInvestitionshilfe 54 hmer seite stellenunterne Monatlicher Newsletter für Österreich der Fachzeitschrift „tankstelle“ in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Österreichischen Tankstellenverband (DÖT) Sonderdruck einzelner Beiträge möglich, Kontakt: Margarete Hahn, 06131/96070-91, [email protected] | IMPRESSUM Herausgeber: Verlag Kirchheim + Co GmbH, Kaiserstr. 41, 55116 Mainz (Deutschland), Tel.: +49 6131/96070 0, Fax: +49 6131/96070 60, Amtsgericht Mainz, HRB 0120, UST-IDNR: DE 149055353, Geschäftsführer: Manuel Ickrath, Chefredakteur: Hans Rongisch | www.tankstelle-magazin.de © Verlag Kirchheim + Co Gmbh | Alle Rechte vorbehalten |Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Kirchheim-Verlags verbandsnachrichten Tankstellengewerbe Bayern, Gärtnerstr. 86, 80992 München, Tel. (089)512677-0, Fax (089)512677-77, [email protected] DÖT, Moltkestraße 17, 67433 Neustadt a.d. Weinstraße, Tel.(06321)880292, Fax (06321)880294, [email protected] Das starke Doppel für Ihre Interessen: Tankstellengewerbe Bayern Deutsch-Österreichischer Tankstellenverband Zwei Verbände Ihre starke Interessenvertretung! Das Tankstellengewerbe Bayern und der Deutsch-Österreichische Tankstellenverband haben eine Kooperation vereinbart. Wir können so Ihre Interessen noch stärker vertreten. Für Sie als Mitglied ändert sich nichts: Ihre Ansprechpartner bleiben wie bisher, allein in unseren Verbandsnachrichten werden für Sie die Informationen noch breiter aufgestellt sein: So werden sich die Verbandsspitzen Günter Friedl und Peter Hengstermann abwechselnd über das Editorial zu Wort melden. Viel Spaß bei der Lektüre! 2 tankstelle 11/2011 Verehrte Kollegen, wieder geht ein Jahr zu Ende. Wieder mit viel persönlichem Stress und einer Menge Arbeit. Die Zeit ist nicht leichter geworden für Tankstellenbetreiber. Die Einführung von E10 und die Proteste der Kunden haben so manchem die gute Laune verdorben. Da kommen dann die Mögs auch noch auf die Idee, in den Gebieten, in denen die Umsätze wegen der Kundenproteste überdurchschnittlich gut waren, die Boni zu streichen. Das ist eine tolle Motivation. Immer schön die Einkommen deckeln und die Gewinne in die Höhe treiben. Wie lange soll das noch so gehen? Gleichzeitig gibt es dann die Jahrestagungen der großen Mögs, auf denen die Betreiber der Tankstellen in den Himmel gejubelt werden. Das müssen sie meist auch noch selber machen. Ich komme gerade von solch einer Veranstaltung. „We love to win.“ Ihr seid die Gewinner. Bei einer anderen Farbe war von Seiten des Vorstandes folgende Überschrift zu lesen: „Die Tankstellenbetreiber und deren Mitarbeiter sind für mich Helden.“ Ja, Helden sind einsam. Oder wie? Wie kommt es, dass sich die intensive Arbeit am Kunden und in den Tankstellen nicht auszahlt? Warum sind die Einkommen der Tankstellenbetreiber gedeckelt? Niemand würde das natürlich zugeben. In den Gesprächen mit den Mögs wird es uns dann andersherum er- klärt. „Sind denn 45 000 Euro p.a. nicht genug?“ Ja, so läuft das halt mit der Selbständigkeit bei den Mögs: ▪▪ Einkaufsbindung, ▪▪ Vorgabe des Sortiments, ▪▪ Platzierungsvorgaben, ▪▪ Personaleinsatzvorgaben, ▪Bistroartikel ▪ und Belegung bis ins Detail vorgeschrieben, ▪Kosten ▪ begrenzt. Ach ja, ich könnte die Liste endlos fortsetzen. Es hat einfach mit Unternehmersein nichts zu tun, was wir machen. Wenn dann jemand in Schwierigkeiten kommt, weil er vielleicht nicht so gut und genau planen kann, weil vielleicht auch die Voraussetzungen wegen Krankheit und Umbau und ähnlichen Faktoren nicht günstig sind, dann wird er mit Stütze über Wasser gehalten. Wenn er nicht angepasst genug war, dann ist auch schon mal leicht Ende des Vertrages in Aussicht. Wenn dann noch gedroht wird, die Waschanlagen und die Kaffeemaschinen nicht zu übernehmen, dann macht das schon sehr, sehr viel Unmut und Angst. Die kurzen Laufzeiten der Verträge mit den langen Laufzeiten der Maschinen, das passt einfach nicht zusammen. Neuerdings finanzieren wir ja auch schon die Möbel für das Bistro, sodass im Falle des Falles weiteres Drohpotential aufgebaut werden kann. So kann das nicht weiter gehen. Darüber sind sich sicher alle Kollegen einig. www.tankstelle-magazin.de DÖT, Moltkestraße 17, 67433 Neustadt a.d. Weinstraße, Tel.(06321)880292, Fax (06321)880294, [email protected] Tankstellengewerbe Bayern, Gärtnerstr. 86, 80992 München, Tel. (089)512677-0, Fax (089)512677-77, [email protected] verbandsnachrichten Die Lösung kommt hoffentlich von ganz anderer Seite auch uns zu. Die Mögs finden keinen Nachwuchs mehr. Aus den Häusern der A- und B-Gesellschaften hören wir, dass händeringend nach Betreibern Ausschau gehalten wird. Es hat sich offensichtlich herumgesprochen, dass eine große Tankstelle mit viel Personal und Sachkosten nicht automatisch auch einen hohen Gewinn generiert. Da haben sich die Mögs mit ihren Stäben von Rechtsanwälten und Volks- und Betriebswirten ein sehr filigranes Pachtsystem einfallen lassen. Da ist die Festpacht, die Umsatzpacht, die Betriebspacht und der Pachtnachschlag. Damit muss doch eine Einkommensbegrenzung möglich sein, oder? Aber es tut sich was. Hoffentlich hält der Trend an und führt zu einem guten Ende für uns Betreiber. Da ist eine Gesellschaft, die das Provisionssystem ändern will. Unser bayerischer Kollege, Günter Friedl, hat in der vorherigen Ausgabe bereits dazu Stellung bezogen. Ja, ich denke, das wird zu erheblichen Problemen bei der Vermittlung an die Kunden führen. Das kann nicht das Ziel sein, dass Kollegen die Preise hoch halten und am Ende Umsatz und Ertrag verlieren. Das lassen Kunden nicht mit sich machen. Der Weg ist aber richtig. Wir müssen endlich wieder selber wirtschaften und unsere betriebswirtschaftlichen Entscheidungen auf der Basis unseres Teilmarktes fällen können. Dazu ist ein angemessener Unternehmerlohn unumgänglich. Investitionen in Personal, Maschinen und in Werbung und Marketing sind sonst nicht möglich. Da sollen die Stationsleiter zu Betreibern ausgebildet werden. Der Tankstellenbetreiber soll sich sozusagen den eigenen Nachfolger ausbilden. Wie kann das denn funktionieren? Ist es nicht schwierig genug, geeignete Stationsleiter zu finden. Ist denn ein guter Stationsleiter auch ein guter Unternehmer? Wie groß muss die Not sein, ein solches Konzept den Kollegen vorzustellen? Es tut sich aber noch etwas. Ein kleines Pflänzchen vielleicht. Es könnte ja sein, dass es wächst und Anhänger findet. Man hört aus den verschiedenen Etagen der Mögs, dass die Einkommen der Betreiber so nicht mehr ausreichen, wenn langfristig ein geordneter Betrieb mit motivierten Betreibern und Mitarbeitern gewährleistet sein soll. Das ist ja mal ein Ansatz. Offensichtlich sind die Geschäftspläne in dem Jahr auch nicht so verbissen erstellt worden, wie es in den vergangenen Jahren der Fall war. Ich hoffe nur, dass es keine Einzelfälle sind, von denen ich erfahren habe. Interesse an unseren elektronischen Mitteilungen www.tankstelle-magazin.de Ich kann Ihnen versichern, dass wir am Ball bleiben. Wir müssen es schaffen, ein Klima der Zusammenarbeit mit den Mögs zu erreichen, in dem die Betreiber wichtige Geschäftspartner sind, die vor Ort die Umsätze des Unternehmens sichern. Dafür haben sie ein angemessenes Einkommen zu erwarten. Das sagt bereits das Handelsvertreterrecht im § 92a HGB, den wir kürzlich wieder in Berlin mit unserem bayerischen Partnerverband anlässlich eines Gespräches im Bundeswirtschaftsministerium hochgehalten haben. Sie können uns dabei helfen, indem Sie nicht alles unterschreiben, was Ihnen vorgelegt wird. Lassen Sie sich die kleinen Gewinne, die Sie vielleicht in dem Jahr gemacht haben, nicht gleich wieder wegnehmen. Lernen Sie NEIN zu sagen, wenn Sie als Unternehmer keine Chance haben, Ihr Geschäft kaufmännisch und gewinnbringend zu betreiben. Das ist auch das Ziel der Mögs In dem Falle sitzen wir sogar in einem Boot. Zugegebenermaßen sitzen die Mögs in deutlich größeren Booten. Wir wollen ja auch nur nicht untergehen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gutes Jahresergebnis und einen besonders erfolgreichen Start ins neue Jahr mit sicher wieder vielen aufregenden Ereignissen. Mit freundlichen Grüßen Peter Hengstermann Vorstandsvorsitzender des DÖT Vorläufige Rechengrößen in der Sozialversicherung 2012 Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat den Entwurf einer „Verordnung über maßgebende Rechengrößen der Sozialversicherung für 2012 – Sozialversicherungs-Rechengrößenverordnung 2012“ vorgelegt. Für das kommende Jahr ergeben sich danach folgende vorläufige Werte: Sie möchten noch aktueller über Trends und Nachrichten von uns informiert werden? Dann senden Sie uns Ihre Mailadresse an [email protected] oder [email protected] und Sie erhalten unsere elektronischen Verbandsnachrichten. Selbstverständlich sind diese für Sie als Verbandsmitglied kostenfrei. Vertragsrechtsschutz für Verbandsmitglieder Sie können sich vorstellen, mit Ihrer Mineralölgesellschaft einmal eine gerichtliche Auseinandersetzung zu haben? Bei uns können Sie als Mitglied rechtzeitig eine entsprechende Rechtsschutzversicherung abschließen! Vorläufige Rechengrößen 2012 Bezugsgrößen Alte Bundesländer: 31 500 Euro pro Jahr bzw. 2 625 Euro pro Monat (2011 = 30 660 Euro bzw. 2 555 Euro). Neue Bundesländer: 26 880 Euro pro Jahr bzw. 2 240 Euro pro Monat (2011 = 26 880 Euro bzw. 2 240 Euro). ▸ tankstelle 11/2011 3 verbandsnachrichten Tankstellengewerbe Bayern, Gärtnerstr. 86, 80992 München, Tel. (089)512677-0, Fax (089)512677-77, [email protected] DÖT, Moltkestraße 17, 67433 Neustadt a.d. Weinstraße, Tel.(06321)880292, Fax (06321)880294, [email protected] Vorläufige Rechengrößen 2012 Jahresarbeitsentgeltgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung Info-aktuell Sie suchen weitere oder ältere Informationen rund um die Tankstelle? Kein Problem: Schauen Sie auf unserer Internetseite im Mitgliederteil unter www.tankstelle-bayern.de oder www.tankstellenverband.org Dort finden Sie viele nützliche Tipps! Die allgemeine Jahresarbeitsentgeltgrenze nach § 6 Abs. 6 SGB V für das Jahr 2012 beträgt bundeseinheitlich 50 850 Euro (2011 = 49 500 Euro). Die besondere Jahresarbeitsentgeltgrenze nach § 6 Abs. 7 SGB V für das Jahr 2012 beträgt bundeseinheitlich 45 900 Euro (2011 = 44 550 Euro). Über die endgültigen Werte wie auch die Werte für die Handwerkerrentenversicherung werden wir informieren, sobald diese vom Bundeskabinett beschlossen worden sind. Reifen-Montage Erfordernis eines deutlichen Hinweises auf die Notwendigkeit des Nachziehens der Radschrauben Für viel Aufsehen hat in jüngster Zeit ein Urteil des LG Heidelberg vom 27.7.2011 (Az. 1 S 9/10) zur Haftung einer Reifenservice-Werkstatt nach dem Ablösen eines von ihr montierten Reifens verursacht. Bei Abholung seines Fahrzeugs, an dem die Werkstatt auftragsgemäß Winterreifen montiert hatte, hatte der Kunde den auf der Rechnung enthaltenen Abbuchungsauftrag unterschrieben. Unterhalb der Unterschriftszeile befand sich der vorgedruckte Hinweis „Rad schrauben nach 50 – 100 km nachziehen!!“. Dieser Hinweise war weder farblich noch sonst auffällig hervorgehoben. Nachdem der Kunde insgesamt knapp 2 000 km mit seinem Fahrzeug zurückgelegt hatte, ohne die Radschrauben nachgezogen zu haben, löste sich eines der montierten Räder und verursachte an dem Fahrzeug einen Schaden in Höhe von gut 4 400 Euro. Daraufhin verlangte der Kunde von der Werkstatt Ersatz des ihm entstandenen Schadens. Das Landgericht Heidelberg gab der Klage des Kunden in zweiter Instanz teilweise statt. Es verurteilte die Werkstatt zur Zahlung von 70 Prozent des geltend gemachten Schadens und wies die Berufung im Übrigen wegen eines zu berücksichtigenden Mitverschuldens des Kunden in Höhe von 30 Prozent zurück. Begründet wurde der Schadensersatzanspruch damit, dass der Hinweis unterhalb der Unterschriftszeile des Abbuchungsauftrags nicht ausgerei- 4 tankstelle 11/2011 cht habe, um den Kunden hinreichend deutlich auf die Notwendigkeit des Nachziehens der Radschrauben aufmerksam zu machen. Hierdurch habe er die ihm nach §§ 631, 241 Abs.2 BGB obliegende nebenvertragliche Hinweispflicht aus dem mit dem Kunden abgeschlossenen Werkvertrag verletzt. Allerdings musste sich der Kunde ein Mitverschulden an der Entstehung des Schadens nach § 254 Absatz 1 BGB anrechnen lassen, da die allmähliche Lockerung der Radschrauben nach den Feststellungen des Sachverständigen zumindest zu einer wahrnehmbaren Veränderung der Fahreigenschaften des Fahrzeugs geführt hatte. Fazit: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um ordnungsgemäß auf die Notwendigkeit des Nachziehens der Radschrauben hinzuweisen: ▪▪ Mündlicher Hinweis: Er sollte aus Beweisgründen in schriftlicher Form wiederholt oder dokumentiert werden. ▪▪ Schriftlicher Hinweis: Er muss dem Kunden so zugänglich gemacht werden, dass unter normalen Umständen mit einer Kenntnisnahme zu rechnen ist. Nach Möglichkeit sollte er vor einer Unterschriftszeile platziert werden. Im Übrigen sollte ein derartiger Hinweis optisch beispielsweise durch die Schriftgröße, Fettdruck, Schriftart oder Farbe deutlich hervorgehoben werden und sich vom übrigen Text abheben, damit er unter normalen Umständen nicht übersehen werden kann. Das gilt in besonderem Maße für Hinweise, die unterhalb einer Unterschriftszeile platziert werden. „Mutterschutz“ und „Elterngeld in der Elternzeit“ Der Unternehmensverband Deutsches Handwerk (DU) hat aufgrund gesetzlicher Änderungen in den vergangen Jahren die Merkblätter „Mutterschutz“ und „Elterngeld und Elternzeit“ überarbeitet bzw. neu gefasst. Die neugefassten Merkblätter geben in verständlicher Form einen aktuellen Überblick über die wesentlichen Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes bzw. des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes und stellen damit eine erste Orientierungshilfe für Unternehmen in der betrieblichen Praxis dar. Bei der Aktualisierung der Merkblätter wurden insbesondere die Neuregelungen zur Ermöglichung einer sogenannten „Großelternzeit“ www.tankstelle-magazin.de DÖT, Moltkestraße 17, 67433 Neustadt a.d. Weinstraße, Tel.(06321)880292, Fax (06321)880294, [email protected] Tankstellengewerbe Bayern, Gärtnerstr. 86, 80992 München, Tel. (089)512677-0, Fax (089)512677-77, [email protected] und die neue einkommensabhängige Absenkung der Berechnungsgrundlage des Elterngeldes berücksichtigt. Außerdem wurden die Zuständigkeiten der obersten Landesbehörden für Arbeitsschutz bzw. der von ihr benannten Stellen gemäß § 9 Mutterschutzgesetz bzw. § 18 Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz im Fall der Kündigung während der Schwangerschaft/Mutterschaft bzw. der Elternzeit geändert. Die Merkblätter können Sie im Mitgliederbereich unserer Internetseiten herunterladen. Arbeitsrecht/Kündigungsrecht Anrechnung der Beschäftigungszeiten vor Vollendung des 25. Lebensjahres bei den Kündigungsfristen Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat in einem Urteil vom 9.09.2010 (Az: 2 AZR 714/08) festgestellt, dass § 622 Abs. 2 S. 2 BGB mit dem EU-Recht unvereinbar und für Kündigungen, die nach dem 2.12.2006 erklärt wurden, wegen des Anwendungsvorrangs des EU-Rechts nicht mehr anzuwenden ist. Mit seiner obigen Entscheidung hat nunmehr auch das BAG festgestellt, dass deshalb auch Beschäftigungszeiten vor dem 25. Lebensjahr des Arbeitnehmers Berücksichtigung bei der Berechnung der Kündigungsfrist nach § 622 Abs. 2 S. 1 BGB finden müssen. Dazu zählen übrigens auch Zeiten in der Ausbildung. Auch hat das BAG festgestellt, ab wann § 622 Abs. 2 S. 2 BGB nicht mehr bei der Berechnung der Kündigungsfrist angewendet werden durfte. Nach Auffassung der obersten Zivilrichter konnten Kündigungen, die vor dem 2.12.2006 erteilt wurden, sich noch bei der Berechnung der Kündigungsfrist auf § 622 Abs. 2 S. 2 BGB berufen. www.tankstelle-magazin.de verbandsnachrichten Bei ab diesem Stichtag erfolgten Kündigungen hatte die Berechnung der Kündigungsfrist zwingend ohne Berücksichtigung des § 622 Abs. 2 S. 2 BGB zu erfolgen. Auszubildende benötigen keine Lohnsteuerkarte 2011 Wir hatten bereits über die elektronische Lohnsteuerkarte (ElStAM) berichtet. Daran anknüpfend hat die OFD Koblenz eine Information herausgegeben, wonach es für alle, die im Jahr 2011 erstmalig eine Ausbildung beginnen, ledig sind und keine Kinder haben, eine Vereinfachungsregelung gibt. Nach dieser Information reicht es aus, wenn die Auszubildenden ihrem Arbeitgeber schriftlich bestätigen, dass es sich um ihr erstes Dienstverhältnis handelt und gleichzeitig die Identifikationsnummer, das Geburtsdatum und die Religionszugehörigkeit mitteilen. Vom Arbeitgeber wird dann die Lohnsteuerklasse I unterstellt und die entsprechend berechnete Lohnsteuer an das Finanzamt abgeführt werden. Als Beleg dient die Erklärung des Auszubildenden. Lediglich Auszubildende, die verheiratet sind oder Kinder haben, müssen beim Finanzamt eine Ersatzbescheinigung – diese ist immer dann erforderlich, wenn für den Arbeitnehmer 2010 keine Lohnsteuerkarte ausgestellt wurde – beantragen und diese ihrem Arbeitgeber vorlegen. Kontakt: Tankstellengewerbe Bayern Gärtnerstraße 86 80992 München Fon 089 512677-0 Fax 089 512677-77 [email protected] Deutsch-Österreichischer Tankstellenverband Moltkestraße 17 67433 Neustadt a.d. Weinstraße Fon 06321 880292 Fax 06321 880294 [email protected] Das starke Doppel für Ihre Interessen! Total Total plant in Frankreich nach Informationen des „EID“ den Betrieb von 300 Total- und 280 Elf-Stationen unter dem Namen „Total Access“ als Billigtankstellen. Dabei sollen niedrigere Margen durch höhere Durchsätze kompensiert werden. tankstelle 11/2011 5 Titel Leserumfrage Welche ist die beste Mög? Classic – einfach Spitze In unserer August- und September-Ausgabe haben wir Sie gebeten darüber abzustimmen, welche Mineralölgesellschaft die beste ist. Das Ergebnis liegt jetzt vor, und wir bedanken uns für Ihre Teilnahme. Hier nun die Gewinner und die Ergebnisse im Detail. Classic setzt auf eigenständige Kaufleute mit unternehmerischer Freiheit, die bis auf den direkten Kraftstoffverkauf eigenständig handeln. Foto: fotolia V ertrauen und Erfolg durch partnerschaftliches Handeln. So steht es auf der Homepage www. classic-oil.de. Was auf den ersten Blick wie eine Leerformel wirkt, wird offensichtlich von dem mittelständischen Mineralölunternehmen Classic Tankstellen GmbH & Co. KG, das zur Christian Lühmann GmbH & Co. KG gehört, gelebt. Bereits zum dritten Mal haben unsere Leser diese Mineralölgesellschaft in der Gesamtbewertung als beste auserkoren. In unserem Fragebogen „Welche ist die beste Mineralölgesellschaft“ fragten wir als erstes: „Wie beurteilen Sie Ihre Mineralölgesellschaft/Ihren Verbund (BFT, Avia, Uniti) alles in allem?“ Dabei erhielt Classic von der Mehrzahl der rund 200 Teilnehmer die Schulnote 1. Dicht gefolgt von der Avia mit der Note 1,4 und der Q1, gleichfalls 1,4 (der Unterschied lag im Hundertstel Bereich). Classic-Stationen fallen demnach nicht nur optisch mit ihrem markanten schwarz-gelben Erscheinungsbild auf, sondern auch durch zufriedene Tankwww.tankstelle-magazin.de Titel Gesamturteil Dr. Michael Kruse leitet die Classic Tankstellen GmbH & Co. KG und ist auch Kommanditist. Steht für die Avia: Manfred Baumgartner, Vorstand der Deutschen Avia Mineralöl-AG. Will das sich die Kunden an den Q1-Tankstellen wohlfühlen: Geschäftsführer Dirk Greife. 1 (1,0)Classic 8 (3,2) Agip 2 (1,4)Avia 9 (3,3) Aral 3 (1,4)Q1 10 (3,3) Total 4 (2,7) Tamoil 11 (3,5) Esso 5 (2,8) Westfalen 12 (3,6) JET 6 (3,0) BFT 13 (3,8) OMV 7 (3,0) Shell 14 (4,4) Orlen/Star Ranking von 1 bis 14, Schulnoten in Klammer („sehr gut“ bis „mangelhaft“) stellenpartner. An nahezu 100 Standorten, vorwiegend im norddeutschen Raum, von Schleswig-Holstein bis in die Großräume Osnabrück und Hannover, sind die Schwarz-Gelben vertreten. Mittlerweile sogar in Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Hessen, RheinlandPfalz, Bayern und Baden-Württemberg. Beste Mitarbeiterausbildung Classic-Partner sind eigenständige Kaufleute 2 (1,7)Classic 7 (2,7) Esso 11 (3,1) Shell 3 (2,2)Q1 8 (2,8) OMV 12 (3,1) Orlen/Star 4 (2,4) Tamoil 9 (2,8) JET 13 (3,2) Agip 5 (2,5) Westfalen 10 (3,0) Aral 14 (4,0) BFT Bestes Marketing 9 (2,8) Westfalen Illustration: fotolia www.tankstelle-magazin.de 6 (2,6) Total Ranking von 1 bis 14, Schulnoten in Klammer („sehr gut“ bis „mangelhaft“) Die Verbreitung in den Süden der Republik verdankt das Unternehmen der Classic Mineralöl Rhein-Hessen GmbH & Co. KG, die seit 1. Mai 2010 zur Lühmann-Gruppe gehört. Was die ClassicTankstellen für unsere Leser in erster Li- Auch wenn das Avia-Netz in Deutschland 800 Stationen umfasst, die Marke ist sehr auf regionale Verbundenheit und individuelle Kundenbetreuung ausgerichtet. 1 (1,6)Avia 4 (2,2) Shell 10 (2,9) JET 5 (2,3) Aral 11 (3,0) Orlen/Star 1 (1,0)Classic 6 (2,6) Tamoil 12 (3,4) Esso 2 (1,7)Avia 7 (2,7) Total 13 (3,6) Agip 3 (1,8)Q1 8 (2,8) OMV 14 (4,2) BFT Ranking von 1 bis 14, Schulnoten in Klammer („sehr gut“ bis „mangelhaft“) nie attraktiv macht, beschreibt das Unternehmen auch auf seiner Homepage: „Unsere Tankstellenpartner sind eigenständige Kaufleute mit unternehmerischer Freiheit. Sie können bis auf den direkten Kraftstoffverkauf eigenständig handeln“. Der Erfolg dieses Konzeptes zeigt sich auch darin, dass Classic in den letzten Jahren in der Umfrage der Zeitschrift tankstelle bei Deutschlands Tankstellenbetreibern zum dritten Mal in Folge zu einer der beliebtesten Mineralölgesellschaften gewählt wurde.“ Zur Histo- rie des Unternehmens ist zu bemerken, dass Fritz Lühmann im Jahr 1882 die Firma Lühmann gründete, die mit dem Handel von technischem Bedarf für den landwirtschaftlichen Bereich begann. Bis heute hat sich das mittelständische Familienunternehmen mit Sitz in Hoya – gelegen zwischen Bremen und Hannover im Herzen Niedersachsens – im Mineralölmarkt stetig weiter entwickelt. Von der Lühmann-Gruppe werden heute die klassischen Geschäftsfelder des Mineralölmarktes wahrgenommen. Nach der Neuausrichtung der Gruppe fungiert tankstelle 11/2011 7 Titel 9 (3,6) Shell 1 (1,0)Classic 7 (3,0) BFT 10 (3,8) Esso 2 (1,2)Q1 8 (3,0) OMV 5 (2,8) Westfalen11 (3,9) Aral 3 (1,7)Avia 9 (3,2) Tamoil 4 (2,8) BFT Illustration: fotolia Freie Lieferantenwahl 1 (1,0)Classic 6 (3,0) Tamoil 12 (4,2) JET 4 (2,7) Esso 10 (3,2) Westfalen 2 (1,4)Q1 7 (3,4) Agip 13 (4,3) OMV 5 (2,9) Shell 11 (3,2) Total 13 (3,4) JET 3 (1,5)Avia 8 (3,5) Total 14 (4,5) Orlen/Star 6 (3,0) Agip 12 (3,3) Aral 14 (3,9) Orlen/Star Ranking von 1 bis 14, Schulnoten in Klammer („sehr gut“ bis „mangelhaft“) Ranking von 1 bis 14, Schulnoten in Klammer („sehr gut“ bis „völlig unzureichend“) Weiterempfehlung Durchschnittliches Alter des Stationärs 1 (1,0)Classic 7 (2,5) Shell 2 (1,0)Q1 8 (2,6) Agip 39,6 Agip 49,0 Westfalen 51,8 Total 3 (1,2)Avia 9 (2,6) Total 43,7 Tamoil 49,4 Avia 52,5 OMV 4 (2,2) BFT 10 (2,7) Aral 45,9 Q1 50,2 Aral 53,6 Shell 55,2 Classic 5 (2,2) Westfalen 11 (2,8) Esso 13 (3,0) OMV 47,1 Orlen/Star 50,7 BFT 6 (2,2) Tamoil 14 (3,5) Orlen/Star 47,3 JET 50,7 Esso 12 (3,0) Jet Ranking von 1 bis 14, Schulnoten in Klammer („sehr gut“ bis „völlig unzureichend“) die Christian Lühmann GmbH & Co. KG seit dem 1. Januar 2011 als Holding und Dienstleister für die operativen Firmen. „Wie bewerten Sie die Ausbildungsangebote (Schulungen, Handbücher, Coa- Alter in Jahren chings) Ihrer Mineralölgesellschaft/ Ihres Verbundes für Sie und Ihre Mitarbeiter?“ Bei dieser Frage konnte die Avia erfolgreich punkten und belegte den ersten Platz, gefolgt von Classic und Q1. Die Gesellschaft, die unter dem Markennamen Avia allein in Deutschland 800 Tankstellen präsentiert, ist nach Meinung unserer Leser bei der Ausbildung von Partnern und deren Mitarbeitern federführend. Avia ist europaweit vertreten und dennoch regional individuell Q1 ist mit seinen 165 Tankstellen in Nordund Westdeutschland sowie Mitteldeutschland vertreten und zählt zu den 100 größten Unternehmen in Niedersachsen. Die unabhängigen Mitgliedsfirmen nutzen zwar die Vorteile der Avia-Gemeinschaft, agieren aber in ihrem regionalen Umfeld selbständig und individuell auf die Kunden eingehend. „Weniger ist mehr!“ Mit dieser Device geht die Rechnung bei Q1 auf. Die mittelständische Mineralölgesellschaft, die in Deutschland an über 165 Standorten mit Tankstellen vertreten ist, rangiert bei den besten Mögs mit an der Spitze und schaffte es in allen Kategorien unter die ersten Drei. Gleichwohl ob es um die Marketing- und Werbeangebote für die Partner geht, um den Umgang mit dem Pächter oder bei der Frage „Würden Sie Ihre Mineralölgesellschaft/Ihren Verbund weiterempfehlen?“, wo sie mit der Classic fast gleichauf liegt. Die Q1 Tankstellenvertrieb GmbH & Co. KG gehört zu den fünf größten Tankstellenbetreibern des deutschen Mittelstands und repräsentiert einen Marktanteil von über einem Prozent am deutschen Gesamtmarkt. Geschäftsführer Dirk Greife hat es mit seiner Mannschaft geschafft, im Geschäftsjahr 2009/2010 Umsatzerlöse in Höhe von 375 Millionen Euro zu erzielen, im Vorjahreszeitraum waren es noch 330 Millionen Euro. Erfreulich war bei unserer Umfrage, dass sich zum ersten Mal auch die Pächter von A-Gesellschaften rege beteiligt haben. Spitzenreiter waren allerdings die Partner von Tamoil auf dem vierten Platz, von denen 44 an unserer LeserbeHans Rongisch fragung teilnahmen. Alle Ergebnisse im Detail auch online unter: http://www.tankstelle-magazin.de/beste-moeg.html 8 tankstelle 11/2011 ● www.tankstelle-magazin.de [email protected] Umgang mit dem Partner Convenience Kühl- und Kältetechnik Illustration: fotolia Cool kalkuliert und präsentiert Ü ber 51 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche musste der Lebensmitteleinzelhandel 2010 allein für Energiekosten berappen. Dies ermittelte das EHI Retail Institute im Rahmen einer Studie. Der größte Anteil (44 Prozent) davon entfiel auf die Kühlung. Das schlägt selbst bei kleineren Tankstellen-Shops erheblich zu Buche, zumal die Energiepreise ständig steigen. Um diese Kosten besser in den Griff zu kriegen, sind laut der EHI-Studie bis zu 83 Prozent der Lebensmitteleinzelhändler bereit, in innovative Kühlkonzepte Geld zu investieren. Insbesondere optimierte Kühlmöbel und neue Technologien zur Eindämmung von Kälteverlusten sind gefragt. Ein Beispiel dafür ist das neue Modell Regas GRP des österreichischen Kältetechnik-Spezialisten Hauser, das neben dem klassischen Betrieb in Supermärkten nun auch im Tankstellenbereich angeboten wird. „Damit vereinen wir nachhaltige Energiekonzepte mit zukunftswei- www.tankstelle-magazin.de sender Technologie und überzeugender Funktionalität“, sagt Hauser-Geschäftsführer Gerold Knapitsch. „Gleichzeitig bieten wir der Tankstelle das effizienteste Gesamtpaket über den gesamten Lebenszyklus.“ Denn dank Glastüren, einer optimierten Luftführung, höheren Verdampfungstemperaturen sowie minimierten Abtauzyklen könne der Energieverbrauch sehr niedrig gehalten werden. Hinzu kommt ein Mechanismus, der die Türen bei einem Öffnungswinkel von mehr als 30 Grad automatisch schließt. Dadurch bleibt die Kälte dort, wo sie hingehört, im Regal. Ein weiteres Merkmal des Modells ist die hohe Transparenz. Dafür sorgen rahmenlose Glasdrehtüren, die eine ungehinderte Sicht auf die Waren bieten. Zudem sind die Regale unmittelbar hinter den Türen angebracht. Dies ermöglicht nicht nur eine hohe Nutztiefe, sondern aktiviert durch die starke Nähe zum Produkt auch den Kaufimpuls des Kunden. Verstärkt wird dieser Effekt durch ein von Hauser speziell entwickeltes LEDFront-Light-System, das jede einzelne Etage ausleuchtet und die Ware zu jeder Tageszeit ins richtige Licht rückt. Alternativ kann der Stationär zwischen einer Kopf- und einer Steher-Beleuchtung mit TL5- oder LED-Licht wählen. Ergonomisch optimiert Neben dem formschönen Design und der hochwertigen Qualität hat sich das Unternehmen aus Linz, das seine Produkte in 28 europäische Länder exportiert, auch in Sachen Ergonomie etwas einfallen lassen: Dazu gehört die „konkurrenzlose Nutztiefe von bis zu 58 Prozent“ (Hauser) sowie eine Stellfläche von 88 Zentimetern. Auf diese Weise können Etagensystemen von bis zu 51 Zentimetern eingesetzt werden. Außerdem gewinnt der Betreiber auf diese Weise Platz, den er für die Warenpräsentation nutzen kann. Ebenfalls ergonomisch optimiert wurden die durchgängige Bodenwanne und die herausnehmbaren Komponenten wie Ansauggitter und Bodenfächer. Dadurch kann der Stationär das Kühlregal Gerhard Hörner einfach reinigen. tankstelle 11/2011 9 [email protected] Die Shop-Produkte ansprechend präsentieren und gekonnt ins richtige Licht setzen – und dabei so wenig Strom wie möglich verbrauchen. Das erwarten Tankstellenunternehmer von modernen Kühlmöbeln. Wir haben uns umgesehen, welche Neuheiten es im Bereich Kühl- und Kältetechnik gibt. Wirtschaft Tankstellenrecht Ausgleichsanspruch Billigkeitszuschlag Bei der Berechnung des Ausgleichsanspruches wird regelmäßig der Billigkeitsabschlag vorgenommen, welcher in Österreich durchaus auch 50 Prozent betragen kann. Dennoch gelang es der Autorin ein Urteil zu erwirken, in welchem das Gericht einen Billigkeitszuschlag in Höhe von 100 Prozent für angemessen erachtete. E in Tankstellenpächter führte eine Tankstelle viele Jahre lang. Aufgrund der immer schlechter werdenden Vertragsbedingungen blieben dem Pächter trotz seines hohen persönlichen Arbeitseinsatzes kaum noch Gewinne. Da er nicht aufgeben wollte, arbeitete er einerseits immer mehr, so dass sein gesundheitlicher Zustand immer schlechter wurde. Andererseits stiegen die Schulden, so dass die Zinsbelastung immer höher wurde. Schließlich kam es zu Verzögerungen bei der Weiterleitung des Agenturgeldes. Da der Pächter sowohl finanziell als auch gesundheitlich am Ende war, löste er den Tankstellenvertrag fristlos auf. Fristlose Auflösung durch Pächter Die Mineralölgesellschaft brachte Klage auf Zahlung der sich aus der Endabrechnung ergebenden Forderung ein. Der Tankstellenpächter begehrte einen Ausgleichsanspruch und rechnete diesen Anspruch mit der von der Mineralölgesellschaft geltend gemachten Forderung auf. Die Mineralölgesellschaft bestritt die Entstehung des Ausgleichsanspruches aus mehreren Gründen. Eine Begründung lautete, dass der Ausgleichsanspruch nicht entstanden sei, weil der Pächter aus gesundheitlichen Gründen nicht eine fristlose Vertragsauflösung, sondern nur eine ordentliche Kündigung hätte vornehmen dürfen. Wenn dem Kläger zum Zeitpunkt der fristlosen Auflösung die Fortsetzung der Tätigkeit tatsächlich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zumutbar gewesen sein sollte, so hät- 10 tankstelle aktuell te der Kläger eben schon sechs Monate früher mit ordentlicher Kündigung den Vertrag beenden müssen. Sowohl diese Argument als auch die anderen Argumente konnte die Autorin im Prozess erfolgreich abwehren, sodass dem Tankstellenpächter der Ausgleichsanspr uch dem Grunde nach zuerkannt wurde. Zuspruch des Höchstbetrags Hinsichtlich der Höhe des Anspruches ist die Entscheidung insofern bemerkenswert, als dass das Erstgericht keinen Billigkeitsabschlag sondern einen Billigkeitszuschlag in Höhe von 100 Prozent als angemessen erachtete: Aus den Feststellungen ergäbe sich, so das Erstgericht, „dass die Bedingungen des Vertrages zwischen den Streitteilen derart waren, dass der Beklagte bis an die letzten Grenzen seiner körperlichen und seelischen Leistungsfähigkeit gehen musste, um überhaupt die Tankstelle betreiben zu können. Der Beklagte arbeitete regelmäßig im Durchschnitt mindestens 60 Wochenstunden für das Unternehmen. Es errechnet sich für seinen Arbeitseinsatz an Hand der Betriebsergebnisse der letzten Jahre ein Stundenlohn von teilweise weniger als 1 Euro brutto. Vor dem Hintergrund dieser unerträglichen Zustände, die den Beklagten Dr. Susanne Kuen ist Rechtsanwältin und Mediatorin in Österreich und versiert in Fragen des Tankstellen- und Vertriebsrechts. letztendlich in den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Zusammenbruch geführt haben, fallen andere Billigkeitserwägungen, wie Sogwirkung der Marke, Standort der Tankstelle, deren Ausstattung, etc. überhaupt nicht mehr ins Gewicht. Alle diese Kriterien, die üblicherweise zu Gunsten des Unternehmers zu Buche schlagen, werden hier nicht schlagend, weil die Klägerin den Beklagten daraus keinen Vorteil ziehen ließ. Denn im Gegenzug entzog sie dem Beklagten durch den Vertrag, den sie ihm vorlegte, sogar die für eine wirtschaftliche Führbarkeit der Tankstelle unbedingt notwendigen Einnahmen durch eine entsprechend ungünstige Provisionsvereinbarung. Aufgrund dessen erscheint dem erkennenden Senat ein Billigkeitszuschlag von mindestens 100 Prozent als angemessen.“ Das Erstgericht erkannte den Höchstbetrag zu. Das Urteil ist mittlerweile rechtskräftig. Dr. Susanne Kuen Kontakt Dr. Susanne Kuen Zieglergasse 28, 1070 Wien Tel. 0043-1-526 38 97 Fax 0043-1-526 38 98 [email protected] www.vertriebsrecht.info www.tankstelle-magazin.de Wirtschaft Preis-rätsel Warum Autobahntankstellen teuer sind W ieso sind die Preise an Autobahntankstellen deutlich höher als an herkömmlichen Straßentankstellen? Dieser Frage ging der „Österreichische Energiedienst“ nach und erklärt, dass die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft Asfinag die Stationen gratis bekommt und am Umsatz beteiligt ist. Laut Fachverbandsstatistik gibt es 77 Autobahntankstellen in Österreich, die fast zu gleichen Teilen unter den vier großen Farben aufgeteilt werden. Eine Ausnahme gibt es: IQ hat eine Station. Für Bauvorhaben und Standortfragen ist die Asfinag zuständig. Sie bekommt auch die vom jeweiligen Betreiber erstellte Station und räumt ihm dann ein Nutzungsrecht für 25 bis 30 Jahre ein. Danach kann sie die Station wieder neu vergeben. Außerdem muss der Betreiber einen jährlichen Bestandszins von einigen Prozent vom Umsatz zahlen, der nach Treibstoff, Shop und Standort Neue Benzinsorte Kommt E10? A ngekündigt ist E10 für den Oktober 2012. Doch mittlerweile machen Gerüchte die Runde, dass der in Deutschland so unbeliebte Kraftstoff in Österreich gar nicht auf den Markt kommt. So berichtet der „Österreichische Energiedienst“ von der Unterschriftenaktion des Autoclubs ARBÖ „Nein zu E10, Tanke Mais um keinen Preis“. Scheinbar ist mit einer Entscheidung über die geplante Verordnung heuer nicht mehr zu rechnen und damit steht natürlich auch der Einführungstermin Oktober 2012 auf der Kippe. Bei OMV wird immerhin von einer rund 12-monatigen Vorlaufzeit für den neuen Kraftstoff gesprochen. Hans Rongisch unterschiedlich gestaffelt ist. Der Betreiber muss neben den reinen Investitionskosten auch diese Kosten erwirtschaften. Dazu ist ein Kraftstoffabsatz von rund neun Millionen Liter jährlich vonnöten, während konventionelle Stationen drei Millionen erzielen müssen. Hinzu kommen noch die Personalkosten, da die Autobahntankstellen meist Bedienstationen Hans Rongisch sind. Mineralölgesellschaften Gut im Plus N ahezu alle großen Mineralölgesellschaften meldeten für das dritte Quartal hohe Gewinne. Wie der „Österreichische Energiedienst“ informiert, verbuchte BP einen Nettogewinn von rund 3,7 Milliarden Euro. Der weltgrößte Mineralölkonzern ExxonMobil verdient ebenfalls blendend. Wegen der hohen Preise für Öl und Gas stieg der Gewinn im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Shell erzielte einen Gewinn von sieben Milliarden Euro. Bei Chevron war es doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum, rund 5,51 Milliarden Euro. Einen Gewinnrückgang meldete ConocoPhillips von 2,2 Milliarden Euro auf 1,87 Milliarden Euro. Der polnische Konzern PKN Orlen verzeichnete einen Verlust von 59,3 Millionen Hans Rongisch Euro. 0009701Hauser.pdf - Oktober 12, 2011 www.hauser.com Das Energie-Gesamtkonzept in neuer Dimension Ausgezeichnete Energieperformance Perfekte Präsentation durch hohen Warendruck Hochwertige Verarbeitung von Materialien und Komponenten www.tankstelle-magazin.de Wandkühlregal REGAS GRP tankstelle aktuell 11 Wirtschaft Alternative Kraftstoffe Z iel des nach eigenem Bekunden größten privaten Tankstellenbetreibers Österreichs ist eine flächendeckende Versorgung mit alternativen Treibstoffen zu bieten. Seit Oktober arbeitet das Unternehmen mit der Liquid Gas Energy AG zusammen und bietet den alternativen Treibstoff Autogas (LPG) vorerst an drei BP-Tankstellen an. „Wir erwarten uns, im ersten Jahr an allen Stationen 200 000 bis 300 000 Liter dieses zukunftsweisenden Treibstoffes abzusetzen“, beschreibt der Geschäftsführer der Doppler-Gruppe, Dr. Bernd Zierhut, die Zielsetzung des Unternehmens. Da sich entsprechende Märkte mit Autogas-Fahrzeugen in Deutschland, der Tschechischen Republik und Polen bereits entwickelt haben, erwartet der Tankstellenbetreiber eine entsprechende Nachfrage vor allem auf Transitrouten. In Deutschland wurden 2010 8154 Fahrzeuge zugelassen, der Gesamtbestand an Fahrzeugen beträgt derzeit 418 659. Bei entsprechendem Erfolg wird die Zusammenarbeit mit Liquid Gas weiter ausgebaut, um zusätzliche neuralgische Transitrouten zu besetzen. Mögliche Standorte wären entlang der Knotenpunkte Salzburg (A1/A10) beziehungsweise Linz Nord am Ende der A7. Zum Einsatz an Doppler-Tankstellen kommt ein Butan/Propan-Gemisch. Foto: Liquid Gas Energy AG Doppler-Gruppe mit Autogas an drei Tankstellen Der Durchschnittspreis soll bei 83,1 Cent pro Liter liegen. Die Umrüstungskosten in Höhe von ungefähr 2 000 Euro pro Fahrzeug sollen sich durch den günstigen Preis des Treibstoffs innerhalb von knapp 20 000 km amortisieHans Rongisch ren. Spritpreisrechner Mit Web-App mobil ansteuerbar S eit mehr als zwei Monaten ist der von der E-Control auf Initiative des Wirtschaftsministeriums betriebene Spritpreisrechner online und wird täglich von rund 40 000 bis 50 000 Verbrauchern genutzt. Damit auch die Autofahrer unterwegs einen optimalen Zugriff auf die Spritpreisdatenbank erhalten, hat die E-Control jetzt eine offizielle Web-App für Smartphones eingerichtet. Verbraucher, die jetzt über ihr Smartphone die Adresse www.spritpreisrechner.at aufrufen, landen automatisch in der neuen SpritpreisrechnerWeb-App, die über das herkömmliche Werbformat hinaus zusätzliche mobile Features und Möglichkeiten bietet: So kann der Benutzer der Web-App hier beispielsweise seine Favoriten abspeichern. Für die Suchabfrage für seine Wohnadresse, das Büro oder andere häufig besuchte Standorte, muss damit nicht mehr jedes Mal die Adresse neu in die Eingabezeile getippt werden, sondern die Abfrage kann mit 12 tankstelle aktuell einem Klick auf den abgespeicherten Namen des Favoriten ausgelöst werden. Dabei ist die Anzahl der abgespeicherten Favoriten beliebig. Mit Smartphones, die über eine eigene Positionsfunktion verfügen, beispielsweise über GPS, kann eine Abfrage mit der Web-App nun auch ganz ohne Eingabe einer Adresse erfolgen. Mit einem Klick auf „In der Nähe“ bekommt der User sofort die zehn nächsten Tankstellen in seiner Umgebung angezeigt, mit den Preisen der günstigsten fünf. Bequem ist die Spritpreissuche über die neue App auch deswegen, weil in der Voreinstellung Abfragen grundsätzlich nach Diesel oder nach Super definiert werden können, oder weil dort gewählt wird, ob die Ansicht als Karte oder als Liste angezeigt wird. Hans Rongisch Mit dem Handy die nächste Tankstelle finden: die mobile App hilft bei der Suche nach der günstigsten Station. Ein Klick zeigt die nächstgelegenen zehn. www.tankstelle-magazin.de Wirtschaft Autogas-Umrüstung Restrukturierung Kraftstoffkosten halbieren F ür 50 gängige Fahrzeugmodelle mit Benzinmotor hat der ADAC berechnet, ab wann sich die Umrüstung lohnt. Durchschnittlich amortisiert sich die Investition nach rund 50 000 Kilometern. Naturgemäß rechnet sich der Umstieg aufgrund des höheren Kraftstoffverbrauchs bei größeren Fahrzeugen schneller, aber auch bei kleineren Fahrzeugen kann er sich durchaus lohnen. Langfristig lassen sich die Spritkosten oft um mehr als 50 Euro pro 1 000 Kilometer senken, da Autogas im Vergleich zu Benzin meist nur die Hälfte kostet. Vergleichsweise schnell lohnt sich die Umrüstung auf Autogas un- ter anderem beim Ford Galaxy, Audi A8, Chrysler Voyager, Renault Espace, BMW 740i und VW Sharan. Bei diesen Fahrzeugen waren die Umrüstungsausgaben nach 35 000 bis 38 000 Kilometern wieder eingefahren. Beim Ford können Autofahrer dann rund 80 Euro pro 1 000 Kilometer sparen, beim VW rund 60 Euro. Autofahrer müssen für die Autogas-Umrüstung in der Regel mit Kosten zwischen 2 000 und 3 000 Euro rechnen. Durch eine spezielle Gaseinspritz-Technik können Ottomotoren mit dem alternativen Antrieb fahren. Wichtig ist, dass eine Herstellerfreigabe für die UmrüsHans Rongisch tung vorliegt. Kooperation OMV/ARBÖ Club-Vergünstigung A RBÖ-Mitglieder erhalten ab sofort bei jedem Einkauf an gekennzeichneten OMVTankstellen eine ganze Reihe von attraktiven Vergünstigungen – vom Drei-Cent-Tankrabatt pro Liter über Ermäßigungen auf Autowäschen, www.tankstelle-magazin.de Shop- und Gastro-Produkte, bis hin zum Gratiskaffee. Einzige Voraussetzung ist die Bezahlung mit der ARBÖMasterCard. Die Rabatte werden an der Kasse sofort berücksichtigt. Insgesamt nehmen 230 OMV-Tankstellen an dieser Kooperation teil.Hans Rongisch UpstreamGeschäft D as Upstream-Geschäft soll künftig stärker in den Fokus der neuen Geschäftsstrategie von OMV rücken. Wie das Unternehmen meldet, soll als Reaktion auf die rückläufige Erdölproduktenachfrage in Europa die Bedeutung des Geschäftsbereichs Raffinerien und Marketing (R&M) entsprechend verändert werden. Während der Bereich Raffinerien und Marketing auch in Zukunft ein wichtiger Geschäftsbereich für OMV bleiben wird, wird sein Anteil am Gesamtportfolio zurückgehen und an das herausfordernde Marktumfeld angepasst. Die Strategie erläutert Gerhard Roiss, OMV Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender: „Wir beabsichtigen ein fokussiertes, integriertes Öl- und Gasunternehmen mit erhöhter Profitabilität und starkem Wachstum im UpstreamGeschäft zu sein. Die Exploration und Produktion von Öl und Gas bietet beträchtliche Wachstumspotenziale und attraktive Renditen. Ein integriertes Gasgeschäft ausgehend von der Produktionsstätte über die Infrastruktur bis hin zu den europäischen Absatzmärkten wird unsere Rolle im europäischen Erdgasgeschäft stärken. Wir werden unser Portfolio schrittweise von Raffinerien und Marketing in Richtung Exploration und Produktion sowie Gas und Power verschieben. Der Geschäftsbereich Exploration und Produktion (E&P) ist der Hauptwachstumstreiber innerhalb des Konzernportfolios. OMV wird etwa zwei Drittel ihrer zukünftigen Investitionsmittel in Richtung Exploration und Produktion von Erdöl und Erdgas lenken. Hans Rongisch tankstelle aktuell 13