Auf Umwegen nach Kathmandu
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Auf Umwegen nach Kathmandu
Auf Umwegen nach Kathmandu Über die geplante Weiterreise von Sri Lanka nach Kathmandu (Nepal) hatte ich mich bisher nicht allzu sehr gekümmert. Zuerst wollte ich schauen, ob es mir dort überhaupt gefällt. Um mir möglichst alle Reiseoptionen offen zu halten, ziehe ich es oft vor, Weiterflüge kurzfristig zu buchen. Dies ist zwar meistens teurer, ist es mir aber Wert. Manchmal kann es allerdings auch „in die Hosen“ gehen. Laut Infos von spezialisierten Flugbillet-Webseiten, wusste ich, dass es von Colombo nach Kathmandu keine Direktflüge gibt. Eine Flugverbindung, die mir trotz 13stündigem Aufenthalt und Umsteigen in New Delhi (man kann dort 24 Stunden im Transitbereich weilen) gepasst hätte, wäre die Variante gewesen mit den Sri Lankan Airlines am Nachmittag nach Delhi zu fliegen und dann am nächsten Morgen um 06.00 Uhr mit der Jet Airways weiter nach Kathmandu. Damit hätte ich auch endlich einmal den Anflug von Westen her, mit Sicht auf Manaslu und Ganesh Himal, erleben können. Als ich mich aufs Reisebüro in Negombo City begebe, bin ich fest überzeugt, am nächsten Morgen in Kathmandu zu sein. Meine Pläne stellen sich rasch als komplizierten Angelegenheit dar. Laut den IATA-Bestimmungen, darf angeblich die Sri Lankan Airlines keine Passagiere ohne Ausreiseticket aus Indien nach Delhi fliegen lassen. Soweit verständlich, dass ich aber dieses Ausreisebillett Delhi – Kathmandu nicht kaufen konnte, dies war mir schon etwas weniger verständlich. Jedes Kind kann doch diesen Flug online buchen. Ich hatte keine Wahl, als zurück nach Thailand zu fliegen! Doch es kommt noch besser. Obwohl mir in Thailand das Rentner-Visum mit Jahresaufenthalt gewährt wurde, ich mir zugleich vor meiner Ausreise noch ein Re-Entry Visum besorgt hatte, beharrt das Reisebüro darauf, dass ich kein one way Billett Colombo – Bangkok kaufen kann. Ich sitze da wie ein „gekläpfter Affe“. Um zurück nach Thailand fliegen zu können, muss ich tatsächlich ein Retourbillett Colombo – Bangkok – Colombo kaufen. So ein Blödsinn. Um 01.20 Uhr fliege ich mit der Thai wieder nach Bangkok zurück. Laut Auskunft des Check-in Supervisors der Thai am Flughafen Colombo, hätte ich für den Rückflug kein Ausreiseticket benötigt und die Airline entschuldigt sich für diese Falschinformation des Reisebüros. Dies nützt mir nun allerdings wenig, dieser „blöde“ Rückflug hat mich rund 120 US Dollars gekostet. Über den unerhofften Aufenthalt in Pattaya bin ich allerdings nicht allzu Böse. Ich benütze die Gelegenheit meine Füllung flicken zu lassen und andere Sachen nachzuholen. Fünf Tage später bin ich wieder am Flughafen, diesmal mit Destination Kathmandu. Der Flug mit Thai International ist angenehm, die Verpflegung einmal mehr Klasse. Zum Thai Neujahr Songkran gibt es eine kleine Aufmerksamkeit als Dessert. Die Feierlichkeiten haben allerdings nach den drei ersten von sieben Tagen, bereits einen schweren Tribut auf den Strassen Thailands gefordert: 121 Tote und 1'281 Verletzte. Der Pilot meint es so gut, dass dieser uns in 11`534 Meter Höhe bringt, um uns schon ein wenig an die dünne Luft von Kathmandu (1370 m) akklimatisieren zu können. Als Beigabe dreht er vor dem Landen noch während einer Stunde ein paar grosse Warteschleifen, und als wir endlich gelandet sind, dürfen wir noch während einer Viertelstunde am Ende des Tarmacs die wunderschöne Umgebung geniessen, bis der Flieger endlich parkiert werden kann. Der Kapitän entschuldigt sich für die grosse Verspätung. Wenn sich jedoch jemanden entschuldigen sollte, dann allerdings die Verantwortlichen des Kathmandu Airports, die scheinbar nicht fähig sind, die Situation des zunehmenden Flugverkehrs in den Griff zu bekommen. Boeing 777 - TG 319 BKK – KTM Fünf Tage Verspätung Mit fünf Tagen Verspätung treffe ich in Kathmandu ein. Der von den Maoisten aufgerufene Streik, welcher die ganze Stadt lahmlegte, ist scheinbar beendet. Der Strassenverkehr ist wieder normal chaotisch. Glück gehabt. Den Treff mit der Genfer Höhenbergsteigerin Sophie Lavaud habe ich allerdings verpasst, diese ist inzwischen zum Makalu BC aufgebrochen. Es ist regnerisch und kalt in Kathmandu, 18 Grad Celsius. Feuchte Luftmassen vom Arabischen Meer sind in den letzten 48 Stunden über Nepal hereingezogen und haben in höheren Regionen zu Schneefällen geführt. Das Everest Base Camp auf der Südseite soll eingeschneit sein. Auch die Lokalpresse kündigt meine Ankunft an Ich habe das Vergnügen gleich am ersten Abend in Thamel das nepalesische Neujahr 2072 mitzuerleben. DJ Tenzing Es ist etwas wärmer geworden. Die Sonne drückt gegen Mittag durch und sofort steigt das Thermometer auf 26 ° Celsius. Heute besuche ich Kami von Matterhorn-Trekking. Die Strasse zu seinem Büro in Lazimpat ist seit meinem letzten Besuch zwar endlich fertiggestellt worden, doch noch immer erstickt man beinahe in diesem Staub. Wenn es für Kathmandu keine Höhenakklimatisation braucht, dann aber eine für den Lärm. Dieses blöde Autogehupe fordert vor allem meine Stimmbänder mit dem Ausrufen eines unschönen Wortes, das mit "A" be- ginnt und mit "loch" aufhört. Gewöhnen muss man sich auch wieder an diesen Dreck, dieses unbeschreibliche "Puff" und die täglich geplanten Stromausfälle. Doch spätestens nach 2 – 3 Tagen hat man sich an all dies gewöhnt, was ja scheinbar die Faszination von Kathmandu ausmacht. Und seitdem ich hier bin, weiss ich auch wieder, wie sich kaltes Wasser anfühlt. Touristen hat es nicht viele und wenn, sind es Chinesen. Wenn man deren Palaver zuhört, hat man immer den Eindruck, sie hätten eine heisse Kartoffel im Mund. Tja, Schwyzerdütsch soll ja nicht gerade eine einfache Sprache sein. Mittagessen in Kathmandu: Palak Paneer und Momos Die Sonne weiss nicht so was sie will. Mal kommt sie raus, dann verschwindet sie wieder. Gegen Mittag ist es meistens regnerisch. Heute habe ich meinen „alten“ Freund Mr. Sthapit besucht. Den Weg zu seiner Wohnung quer durch die schmalen Gassen von Thamel kenne ich inzwischen fast auswendig. Am Nachmittag bin ich zu Besuch bei Mr. Ang Tshering Sherpa, Präsident der Nepal Mountaineering Association. Er ist an meinem Powerpoint Vortrag über die chronologische Entwicklung des Höhenrekordes im Bergsteigen interessiert. Danach habe ich einen Schwatz mit der Höhenbergsteigerin Billi Bierling (hat schon Everest, Makalu, Lhotse, Manaslu bestiegen). Tränen Shivas Pashmina und Cashmere Schale sind die beliebtesten Souvenirs bei den Touristen. Es gibt allerdings noch etwas, das vor allem die Touristen aus China und Indien förmlich zum Ausflippen bringt: Rudraksha Ketten. Der Name Rudraksha stammt aus der hinduistischen Mythologie und bedeutet "die Tränen Shivas". Einst, so heisst es, habe der Gott Shiva über das Wohl der Menschheit meditiert. Dabei bildeten sich Tränen des Mitgefühls in seinen Augen. Als diese Tränen den Erdboden berührten, formten sich daraus die Rudraksha Bäume. Die Rudrakshas sind die Kerne der Früchte des Baumes Eleocarpus, einem mittelhohen immergrünen Baum mit einer wei-ten Krone, der hauptsächlich Gorkha und im Osten Nepals wächst. Es gibt auch mindere Qualitäten die aus Indonesien kommen. Rudraksha Ketten werden oft auch als "Wunderperle" genannt. Diese werden ungeachtet von Religionen getragen, weil ihnen zahlreiche mystische Kräfte zugeschrieben werden. Es wird auch gesagt, dass sie die Gesundheit erhalten, Schutz gewährleisten, alle Sehnsüchte und Wünsche erfüllen und helfen Ziele zu erreichen. Eine Mala ist die Bezeichnung für eine Gebetskette, vergleichbar dem katholischen Rosenkranz, eine Kette, die aus 108 Perlen gefertigt wird, welche für die spirituelle Praxis, bzw. das Rezitieren von Mantras gebraucht wird. Die 108 ist eine heilige Zahl in der Hindu Tradition. Malas können auch um den Hals getragen werden und strahlen dann die durch die MantraMeditation in der Mala gebündelte Energie ab. Rudrakshas sind in verschiedenen Grössen erhältlich. Normalerweise sind kleine Rudrakshas teurer als grosse Rudrakshas. Der durchschnittliche Durchmesser beträgt 12 mm. Doch nicht nur die Grösse ist wichtig, viel wichtiger ist die Anzahl der sog. Mukhi’s, Gesichter oder Furchen. Je mehr Mukhi, desto seltener und auch teurer ist die Kette. Rudrakshas mit 1 bis 14 Gesichter sind am weitesten verbreitet. Am häufigsten findet man Rudrakshas mit 5 oder 6 Gesichter. Je nach der Anzahl der Gesichter ist auch die Wirkung unterschiedlich. Perlen mit fünf Gesichtern (Pancha mukhi) verleihen Frieden und gleichen den Blutfluss aus, wirken zudem blutreinigend, Perlen mit sechs Gesichtern (Shan Mukhi) wirken bei Brustschmerzen und Hysterie, sind hilfreich bei Frauenproblemen, entwickeln Gedächtniskraft und wirken gut während des Studiums. Und für Männer vor allem interessant, sind die Perlen mit sieben Gesichtern (Sapta Mukhi), welche Sexualvermögen entwickeln, die Willenskraft verstärken und Stress lindern. Einige seltene Sorten werden bis zu mehreren Tausend USD verkauft. Bild li: 6 Mukhi – Bild mi: 18 Mukhi (Preis 4250 USD) – Bi re: 7 Mukhi Es gibt noch andere beliebte Ketten, die aus den Samen des Bodhi Baumes oder Pappelfeige (ficus religiosa) angefertigt sind. Der Baum spielt für Buddhisten eine wichtige Rolle, denn Buddha erlangte die Erleuchtung nachdem er unter einem Bodhi Baum meditierte. Man kann Rudrakshas, wie Bodhi Samen, auch als Handgelenk-Kette tragen. Entgegen den Rudrakshas, haben die Bodhi-Samen eine glatte Oberfläche, ähnlich einer Baumnuss. Malas aus Samen des Bodhi-Baumes Unbeständiges Wetter Letzte Nacht hat es erneut geregnet. Die Sonne ist heute jedoch nicht zu faul, um aufzustehen. Nach dem Frühstück herrscht schön blauer Himmel. Zeit mit der Kamera loszumarschieren, um die ersten Schnappschüsse zu knipsen. Ich marschiere planlos Richtung Chetrapathi los, lasse mich durch meine Intuition führen. Ich verlaufe mich dabei beinahe. Nur dank meinen ausgezeichneten Ortskenntnissen finde ich den Weg wieder zurück nach Thamel. Auf dem Rückweg gucke ich aus reiner Neugier in eine Seitengasse hinein. Sie führt zu einem Tempel. Meine Neugier hat sich gelohnt. Drinnen herrscht ein unglaubliches Menschenwirrwarr, die alle Opfergaben einer Gottheit bringen. Ein Nepali sagt mir, dass heute grosser Festtag sei, Maha Tirtha Aunsi. Wie ich später herausfinde, ist heute nepalesischer Muttertag. Die Stromunterbrüche sind heute zwischen 07.00 – 13.00 Uhr und von 16.00 Uhr – 21.00 Uhr geplant. Bevor man erneut auf Erkundung geht, tut man gut daran vorher die Batterien vom Händy, Digitalkamera und Laptop aufzuladen. Heute herrscht ein wunderschöner Sonnentag. Endlich kann ich meine Garderobe, von Jeans und Jacke auf T-shirt und Shorts wechseln. Bereits am ersten Tag ist mir das Verschwinden der Tigerbalsam-Verläufern aufgefallen. Die gehören doch fast zum Strassenbild von Thamel. Der rotkräuselhaarige (Albino) Flötenverkäufer, der mir schon vor 15 Jahren eine Flöte verkaufen wollte, versucht es noch immer. Eine einschränkende Gesetzesänderung hat es seit dem nepalesischen Neujahrstag gegeben: der Gebrauch von Plastiksäcken in Kathmandus Läden ist gesetzlich verboten. Um 13.00 Uhr bin ich wieder zurück um die Batterien aufzuladen. Doch heute gar es gar keine Stromausfälle. Tja, nicht einmal mehr auf die Stromunterbrüche kannst Du dich hier verlassen. Übrigens, in Thailand ist das Songkran-Festival inzwischen zu Ende gegangen. Bilanz: 364 Tote und 3'559 Verletzte! Welch ein blödsinniges Fest. Das Wetter ist nach wie vor das Haupttagesgespräch unter berginteressierten Leuten. Die Expeditionen am Everest (Südseite) haben durch den unerwartenden Schnee bereits einen grossen Rückstand auf ihre Marschtabelle. Noch niemanden kam bisher weiter als Camp 1. Die Schlagzeilen machte heute in der Hauptstadt aber die Meldung, wonach eine Griechische Everest Expedition mit neun Teilnehmer von einer Agentur betrogen wurde. Sie hatten dem Direktor für die Gebühren 120 Mil nepalesische Roupien (ca 11'400 CHF) bezahlt, wonach diseser mit dem Geld und den Visas für Tibet verschwand. Unerwartet bekomme ich am späteren Nachmittag noch ein wenig Stress. Die Redaktion des Tages-Anzeigers muss für meinen Artikel in der kommenden Bergsteigerseite noch zusätzliche Informationen haben. Zwei Stunden Arbeit sind dazu notwenig. Tja, noch immer soll es Kollegen geben, die denken, dass ich einfach auf der faulen Haut liege und nichts mache. Die haben wohl keine Ahnung, dass ich für einen Reisebericht, bis er im Internet steht, 2-3 Wochen knallharte Arbeit leisten muss. Und bekanntlich beschäftige ich mich ja auch noch intensiv mit ganz anderen Themen (9/11, Mondlandung, MH370, MH17, Pariser Anschläge) Auf in die Berge Die erste Phase meines Besuches in Nepal ist wunschgemäss verlaufen. Doch nun will ich noch etwas in die Berge. Weit werde mit meinem Fussgelenk nicht kommen. Seit meiner Ankunft in Kathmandu, habe ich wieder Probleme. Ich habe jedoch einen geheimen Plan. Dazu werde ich vorerst nach Pokhara fliegen. Beechcraft 1900 Den Kampf um den Fensterplatz rechts habe ich diesmal mit einem kleinen Trick für mich entschieden. Doch wir fliegen viel zu tief, gerade mal 12`500 Fuss – 3800 m. Die Wolken sind viel höher, so dass nur ein paar wenige Gipfel darüber hinausragen. Wie zu befürchten war, ist von der Bergwelt bereits um 10 Uhr morgens nichts mehr zu sehen. Am frühen Nachmittag zieht sogar ein heftiges Gewitter mit Hagel über die Stadt. Was für ein überraschender Willkommensgruss! Die Wettervorhersage für den kommenden Morgen soll gut sein: klares Wetter. Der Wecker wird daher auf 05.00 Uhr gestellt. Es gibt zwei schöne Aussichtspunkte in Pokhara: Sarangkot und World Peace Stupa. Am eindrücklichsten ist die Sicht auf die Annapurnakette von Sarangkot aus. Man kann beide Aussichtspunkte zu Fuss erreichen, der Marsch nach Sarangkot ist jedoch ein wenig lang. Bei meinem Tempo würde ich dort wohl erst kurz vor Sonnenuntergang eintreffen. Es soll Projekte geben, demnächst eine Seilbahn auf beide Hügel zu bauen. Die Berge sind im Frühling leider oft im Dunst. Das Panorama belohnt das frühe Aufstehen jedoch auf jeden Fall. Vlnr: Dhaulagiri (8176 m), 2 – Annapurna South (7219 m), 3 - Hiunchuli (6441 m), 4 - Annapurna I (8091 m), dann der Ostgrat mit Annapurna Central (8051 m), Roc Noir (7485 m) und Glacier Dome (7193 m), 5 – Machaapuchhre (6993 m), 6 – Annapurna III (7555 m). Rechts davon folgen Annapurna IV (7525 m) und Annapurna II (7937 m). (Danke an Günter Seyfferth für die Hilfe bei der Gipfelidentifkation – http://www.himalaya-info.org/ Es gibt einen Berg, den die meisten Leute gar nicht beachten: der Dhaulagiri (8167 m). Diese guckt ganz hinten links mit seiner imposanten Südwand empor. Dhaulagiri (8176 m) Blick hinüber auf die andere Seite mit dem Phewa-Lake und Pokhara mit dem Aussichtspunkt vom Peace Stupa (Kreis). Da die Wettervorhersage für Morgen wieder schlechtes Wetter meldet, fahre ich anschliessend gleich zur Peace Stupa. Zur Überraschung ist das Wetter auch am nächsten Morgen noch klar. Wieder nichts mit Ausschlafen! Ich begebe ich mich zum Phewa-See. Ich bin entzückt den Dhaulagiri auch von hier erblicken zu können (siehe Pfeil). Lakeside – Baidam Geheimer Plan Um trotz Arthrose diese begeisternde Bergwelt des Himalaja nicht ganz vermissen zu müssen, hege ich seit Monaten einen geheimen Plan aus, der für mich ein grosser Challenge sein wird. Nur ganz wenige Vertraute wissen von meinem Vorhaben. Es soll dabei „hoch“ hinausgehen. Um mich an die Höhe zu akklimatisieren, habe ich mir einen 10-tägigen Plan zurecht gelegt. Verraten kann ich lediglich, dass es in drei Tagen mit dem Flugzeug von Pokhara nach Jomson (2720 m) und danach mit dem Jeep hinauf zum Muktinath-Tempel (3760 m) geht. Plötzlich bebte die Erde Es ist Samstagmorgen. Es regnet und ist kühl. Ich bin heute im Tibetanischen Flüchtlingslager Tashi Palkhiel, etwa 10 Kilometer nördlich von Pokhara, bei Sonam eingeladen. Das Kloster Das grosse Kloster steht im Mittelpunkt des Flüchtlingslagers. Die Tibeter haben sich in kleinen einfachen aber netten Häusern ganz gut eingerichtet, die Nepalesen könnten davon fast ein wenig neidisch sein. Im Haus von Sonam gibt es Solarstrom, Kühlschrank und Fernsehen. Im Community Center läuft eine Gedenkfeier zum Geburtstag des 11. Panchen Lama, Gendün Chökyi Nyima, der seit 20 Jahren verschwunden ist. Drei Tage nachdem Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama den damals sechsjährigen Gedhun Choekyi Nyima als Panchen Lama bestätigte, wurde der Knabe und seine Eltern am 17. Mai 1995 von der chinesische Regierung entführt und sind seitdem verschwunden. Es gibt keine zuverlässige Informationen darüber, wie es ihnen geht, oder ob sie überhaupt noch am Leben sind. Im Juni 1996 gab die Führung Chinas zu, dass es sich in chinesischer "Obhut" befinde. Bis heute wird der Aufenthaltsort des Kindes und seiner Familie geheimgehalten. Während der Zeremonie wird auch, der wegen seines Geschmackes von den Touristsen so gefürchtete tibetischen Buttertee serviert. Vorsichtshalber lasse ich den Becher nur halb füllen. Beim ersten kleinen Schluck bin ich beruhigt. Der Tee mit Butter aus Yakmilch und Salz ist trinkbar. Dazu gibt es weissen Reis, gesüsst mit Rosinen. Die Gedenkfeier für den seit 20 Jahren verschwundenen 11. Panchen Lama – Rechts: Tafel mit den Bilder der 108 Tibeter, welche sich aus Protest gegen die chinesische Politik und Unterdrückung Tibets selbst anzündeten. Wir verlassen den Anlass. Sonam will zum Mittagessen Momo’s zubereiten. Wir haben gespiesen und machen uns bereit in die Stadt zurück zu kehren. Wir sitzen noch ein wenig am Tisch, als plötzlich alles schüttelt. Es vergehen 2-3 Sekunden bis wir realisieren, dass es ein Erdbeben ist. Ich will gerade sagen „Habt keine Angst, es wird gleich vorbei sein“, als es immer heftiger bebt. Von den Nachbarnhäuser ertönten Schreie. Alle rannten aus den Häusern, auch wir. Das Beben ist so stark, dass es mich beinahe aus dem Gleichgewicht wirft. Es zieht uns fast den Boden unter den Füssen weg. Es scheint nicht mehr aufhören zu wollen, es bebt und bebt. Und danach, wie meistens bei solchen Ereigissen, eine tödliche Stille. Doch immer wieder sind kleinere Nachbeben zu verspüren. Alle Leute stehen draussen und fürchten sich von neuen Erschütterungen. Wir finden ein Taxi, dass uns zurück in die Stadt führt. Unterwegs sind keine beschädigte Häuser zu sehen. War wohl doch nicht so schlimm, denke ich mir. Zurück im Hotel ist einzig ein Wandspiel heruntergefallen und zerbrochen. Strom und damit TV und Internet-verbindung sind jedoch unterbrochen, das Telefonnetz völlig überlastet. Bei Somam Erste Meldungen aus Kathmandu berichten von einem Dutzend Toten. In der darauf folgenden Nacht gibt es erneut einige Nachbeben. Um 05.00 Uhr morgens werde ich allerdings auf unsanfte Weise aus dem Bett gerissen. Ein Beben der Stärke 6,7 sorgt erneut für Panik. Strom und Internet funktionieren inzwischen jedoch wieder. Auf CNN erfahre ich mehr über die Situation. Die Meldungen beschränken sind jedoch auf Kathmandu. Die Bilder der vielen eingestürzten Häuser gehen einem „unter die Haut“. Von den Schäden ausserhalb des KathmanduTales, in den Dörfern nahe am Epizentrum gelegen, ist noch nichts bekannt. Man vernimmt, dass der Flughafen in Kathmandu für die zivile Luftfahrt geschlossen ist. Daher auch keine Flugverbindungen mit Pokhara mehr. Auch die Strasse Kathmandu – Pokhara ist gesperrt. Wir sind hier in Pokhara quasi von der Umwelt abgeschnitten. Der einzige mögliche Fluchtweg aus dem Lande wäre die Strasse an die indische Grenze. Aber als Tourist ohne Visum käme man auch nicht weit. Das Epizenter liegt etwa in der Mitte zwischen Kathmandu und Pokhara Am frühen Nachmittag bebt es erneut: Stärke 6,1. Ich bin im Hotelzimmer im 2. Stock, als ich draussen Frauenschreie höre. Ich denke an einen Streit, begebe mich auf den Balkon, als mir alle zurufen „Erdbeben, Erdbeben, komm schnell aus dem Hause“. Als ich im Garten ankomme, ist es schon vorbei. Zwei solch starke Nachbeben innert kurzer Zeit, dies gibt einem schon zu denken. Kommt dazu, dass so ein paar Arschlöcher, die sich als Experten ausgeben, auf den Sozialnetzen völlig unbegründet von weiteren starken Nachbeben warnen. Die Leute haben dadurch noch mehr panische Angst und weigern sich in ihre Häuser zurückzugehen. Vier Tage sind seit dem Beben vergangen. Das Ausmass der Katastrophe zeichnet sind langsam ab. Bereits über 4000 Opfer. Was für ein Drama. Die Strassenverbindung mit Kathmandu soll wieder offen sein, auch die Inlandflüge sollen wieder aufgenommen worden sein. Als ich den Motorenlärm des ersten Flugzeuges höre, bin ich erleichtert. Die Situation wird sich mit jedem Tag sicher normalisieren. Grosse Erleichterung: die Inlandflüge wurden wieder aufgenommen In der Hauptstadt soll am Flughafen nach wie vor ein unbeschreibliches Chaos herrschen. Seit mehr als zehn Jahren reden sie nun davon einen neuen Flughafen oder zumindest eine zweite Landepiste zu bauen, um diesen „Flaschenhals“ endlich zu beseitigen. Doch nichts ist geschehen. Es braucht nur einen kleinen Zwischenfall und schon sind die total überfordert. Als am 5. März die Landung eines Airbus A330 der Turkish Airlines missglückte, war die Piste blockiert, weil das Flugzeug nicht von der Unglücksstelle weggebracht werden konnte. Es fehlten Räumungsgeräte, darunter einen Kran, der erst vom indischen Mumbai nach Nepal herbei geschafft werden musste. So miserabel sind die Zustände am Tribhuvan International Airport. Der Flughafen war für mehr als 24 Stunden geschlossen. Tausende von Touristen steckten fest, konnten ihren Heimflug nicht antreten. Geschweige denn die Situation bei einem Ereignis wie dieses Erdbeben. Die Touristen wollen so schnell wie möglich das Land verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Verständlich. Auch ich möchte so schnell wie möglich von hier weg, kann aber nicht. Obwohl ich in Pokhara in Sicherheit bin, der Gedanke hier auf unbestimmte Zeit blockiert zu sein, belastet mich sehr. Ich verspüre wie Platzangst, habe Herzklopfen, mein Puls ist hoch, fühle mich kraftlos, mein Fuss schmerzt, jegliche Lust etwa zu unternehmen ist vergangen. Ständig muss ich mich zusammenreissen, mit meiner grossen Reiseerfahrung, doch nicht so dumm zu tun und Ruhe und Geduld zu bewahren. Es gibt überhaupt keinen Grund mir Sorgen zu machen. Ich bin in Sicherheit. Doch als emotional veranlagter Mensch gehen mir solche Ereignisse „unter die Haut“ und bin tief erschüttert. Die wenigsten Leute zu Hause können sich in ihren Stuben wohl kaum vorstellen, wie gut es in solchen Situationen tut, mit jemandem sprechen zu können. Danke für die Anrufe über Skype. Danke auch für die vielen Mails und Facebook-Einträge. Solche geben einem Mut, sind kleine moralische Aufsteller. Das zusätzliche schlechte Wetter veranlasst mich, mein geplantes Unternehmen in den Bergen zu annullieren. Um diesen zu realisieren, müsste ich top zwäg und motiviert sein. Das bin ich nicht mehr. Schade. Doch die Berge werden dort bleiben, ich kann immer wieder zurück kommen. Endlich wieder einmal superschönes Wetter. Erstmals seit meiner Ankunft sieht man im Morgendunst die östlichen Annapurna-Gipfel, Annapurna III, II und IV. Um 06.15 Uhr bin ich bereits auf Fototour. Indische Helikopter Zurück in Kathmandu Aufgrund der schrecklichen Bilder in TV, YouTube und den Zeitungen habe ich mich auf eine Stadt halb in Ruinen eingestellt. Ich wurde in Pokhara auch vor der Seuchengefahr gewarnt. Mit gemischten Gefühlen fliege ich daher in die Hauptstadt zurück. Anflug Kathmandu-Airport – Die Häuser stehen Ich traue meinen Augen nicht, als ich auf dem Weg vom Flughafen nach Thamel kein einziges eingestürztes Haus erblicke. Ausser hie und da ein paar beschädigte Mauern, weist nichts darauf hin, dass hier vor etwa mehr als einer Woche ein schweres Erdbeben stattgefunden hat. Schätzungsweise 400`000 Leute haben nach dem Beben die Stadt verlassen, um ihre Familien in den betroffenen Dörfern zu besuchen um Hilfe zu leisten. Auch die Touristen haben die Stadt mehrheitlich verlassen. Viele Läden, Restaurants und Hotels sind geschlossen. Viele Läden sind geschlossen Auch mein Hotel, das Namtso Rest House, ist geschlossen. Da ich ein regelmässiger Gast bin und die Leute dort gut kenne, kann ich dennoch einchecken. Mein erster Besuch gilt Ang Kami Sherpa von der Trekking-Agentur Matterhorn, der mir den Weiterflug nach Bangkok organisiert und beschafft hat. Kami ist ein bewundernswerter Mann. Er setzt sich rund um die Uhr für seine Kunden ein und hat auch die Rettung einer Schweizer Familie auf der Manaslu-Tour in die Wege geleitet. Er wurde sogar im Blick erwähnt: Todes-Beben in Nepal - Sherpa Kami holt die Schweizer raus. http://www.blick.ch/news/politik/todes-beben-in-nepal-sherpa-kami-holt-die-schweizer-raus-id3704125.html Ang Kami Sherpa Auf dem Weg zu Kami nach Lazimpat erblicke ich das erste eingestürzte Haus. Es ist aber nicht irgendein Haus, sondern genau jenes, dem ich vor dem Erdbeben nicht so traute. Zu Fuss laufe ich von Lazimpat auf der Kantipath-Strasse Richtung General Post Office, um mir die Überreste des Bhimsen-Turmes anzuschauen. Ich finde zwei weitere eingestürzte Häuser vor. Im Park neben dem Rani Pokhari wohnen noch immer viele Leute in Zelten, deren Häuser zerstört wurden. Zelte der Volksrepublik China Der Bhimsen Tower, ein 9-stöckiger, 62 Meter hoher Turm, neben dem GPO, war das Wahrzeichen von Kathmandu. Die Turmwand bestand aus einer Ziegelmauer und hatte in der Höhe des 1. Stockes eine Dicke von etwa 1.5 Meter und ein Aussendurchmesser von 5,5 Metern. Durch den Einsturz des Turmes sind etwa 60 Personen mit in den Tod gerissen worden. Noch nicht allzu lange her, war ich mit Klara auch dort oben... übrig geblieben ist dies... Der zur UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Durbar Square ist beinahe völlig zerstört. Von der New-Road herkommend kann man die Beschädigung einzig von der Ganga Path Strasse sehen. Der Durbar Square selber ist abgeriegelt. Zahlreiche Bewohner leben in einfachen Zelten auf dem grossen Platz, der ansonsten von den Souvenirs-Verkäufern eingenommen wird. Am nächsten Morgen versuche ich den Durbar Square nochmals zu besuchen, diesmal von der Rückseite, von Chetrapati her. Noch vor dem Chetrapati Square komme ich gleich ins Staunen. Unweit vom bekannten Steak House ist ein mehrstöckiges Hochhaus nach links eingeknickt und lehnt sich ans Nebengebäude, ansonsten dies wohl eingestürzt wäre. Bei diesem Anblick bekommt man richtiggehend Gänsehaut. Von Beschädigungen ist ansonsten im Viertel nicht viel zu merken. Das Leben scheint ganz normal weiter zu verlaufen. Rote Fähnlein markieren die Gefahrenstellen. Je näher man dem Durbar Square kommt, desto mehr rote Fähnchen gibt es. Viele Häuser in diesem Stadtteil sind vom Einsturz bedroht. Nicht verwunderlich bei dieser miserablen Bauweise. Einzelne Häuser werden mit Holzbalken vom Einsturz bewahrt. Bereits ein kleines Beben würde diese wohl leicht zum Einstürzen bringen. An diesen Stellen läuft man mit einem besonders schnelleren Schritt vorbei. Tja, ich bin ehrlich gesagt verwundert, dass bei diesem starken Beben nicht mehr Häuser beschädigt wurden. In Seitengassen finde ich weitere Häuser, die in Trümmern liegen. Beim Fotografieren spricht mich einer kleiner Junge an. „Kannst Du mir eine Rupie geben?“ Ich frage ihn “wo ist dein Haus?“ Er zeigt auf ein Gebäude hin das neben dem eingestürzten Haus steht. „Hast Du denn keine Angst dort zu wohnen?“ frage ich ihn. „Nein, nein“. Seine ältere Schwester gesellt sich zu uns. „Hier sind 100 Rupien. Bringt es Papa und Mama, damit sie etwas zu Essen kaufen können“. Sie bedanken sich und rennen überglücklich davon. Weitere beschädigte Häuser Durbar Square UNESCO World Heritage Site Im Quartier hinter dem Durbar Square finde ich weitere beschädigte Häuser Am Nachmittag laufe ich Richtung Swayambunath, zum Vishnumvati Fluss hinunter Auf meinem Rückweg nach Thamel finde ich wieder völlig intakte Häuserreihen vor. In der Stadt begegnet man verschiedenen Rettungsteams. Die Chinesen sind unter anderem mit einem Team in der Stadt unterwegs um alles Mögliche zu desinfizieren. Ich treffe auch das 5köpfige Filipino disaster Team mit Dr. Ted Esguerra, der auch Expeditionsarzt der 1. Philipinischen Everest Expedition von 2006 war, sowie Gipfelgänger Lakpa Geljen Sherpa. Freund und Leid Wie Freud und Leid manchmal so nah beieinanderliegen können. Noch vor drei Wochen dieser Empfang mit dem nepalesischen Neujahrsfest und jetzt diese Katastrophe. Zwei Wochen nach dem Beben ist die Zahl der Opfer auf 7903 gestiegen und es ist zu befürchten, dass sie in den nächsten Tagen eine zweistellige Zahl erreicht wird. Viele abgelegene Dörfer konnten erst jetzt erreicht werden. Noch immer fehlt jegliche Spur der vermissten ausländischen Trekkern im Langtang-Gebiet. Es mag berechtigte Kritik an die Adresse der nepalesischen Regierung über die anfängliche schleppende Hilfe gegeben haben. Oftmals haben wir im Westen jedoch keine blasse Ahnung über die Problematik in solchen Ländern, wo in vielen Gebieten keine existierende Infrastruktur steht. Schwer verständlich ist trotzdem, wie in einem Lande wie Nepal, mit Tausenden von Dörfer welche oft nur nach mehrtägigen Tagesmärschen erreicht werden können, die Armee lediglich 17 Helikopter besitzt! Bei der Berichterstattung in den Medien wurde irreführenderweise immer von Kathmandu gesprochen. Das Kathmandu-Tal hat jedoch eine Fläche von 950 Km² und besteht aus mehreren Städten. Im Grossraum Kathmandu leben ca 1.5 Mio. Einwohner. Das Kathmandu-Tal Folgenschwere finanzielle Konsequenzen wird auch die Annullation der Bergsteigersaison haben. Alleine für den Mount Everest hat die Regierung 3.3 Mio. CHF an Royalities – Besteigungsgebühren eingenommen. Tourismusexperten befürchten nun auch, dass infolge des Bebens die Touristen in der kommenden Herbstsaison ausbleiben werden. Dies wäre eine weitere Katastrophe für das Land. Auch die Landwirtschaft könnte schwer getroffen werden. Wenn in den nächsten Wochen die Bauern vor dem Monsun ihre Felder nicht bestellen können, droht ein grosser Teil der Ernte auszufallen. Zum Glück werden im Terai (Gebiet an der Grenze zu Indien) zwei Drittel aller landwirtschaftlichen Produkte wie Reis, Weizen, Mais, Hirse, Soja und Gerste erzeugt. Ziele nicht erreicht, aber Glück gehabt Obwohl ich mein geheimer Plan nicht ausführen, die Schweizer Bergsteiger nicht treffen und den Vortrag über die Höhenrekorde im Bergsteigen nicht halten konnte und sogar frühzeitig abreiste, wird mir dieser Besuch, trotz dieser schrecklichen Katastrophe, in guter Erinnerung bleiben. Nepal, see you again. Nepal, ein Land ohne Zukunft Auf dem Rückflug nach Bangkok bin ich überrascht, wie bumsvoll das Flugzeug mit Nepalesen besetzt ist, die einen Arbeitsvertrag im Ausland gefunden haben. Das Land bietet der jungen Generation keine Zukunft. Die Arbeitslosenquote liegt bei etwa 46%. Rund 3 Mio. Nepali, der 31Mio. Totalbevölkerung, arbeiten im Ausland. In Saudi Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Qatar, Oman, Kuwait, Bahrain und Malaysia, dort mit dem grössten Anteil von etwa 450‘000 Arbeitern. Süd-Korea, das kürzlich ein Kontingent von 5700 Arbeitsplätzen bewilligt hat, scheint für Nepali eine bevorzugte Destination zu sein. Bewerber müssen allerdings einen Sprachtest bestehen. Hierzu haben sich in den Wochen vor dem Beben über 50‘000 Bewerber angemeldet! Thai International Boeing 777 – TG 320 11 Millionen Franken an Spendenversprechen Der Nationale Sammeltag der SRG und der Glückskette zugunsten der Opfer des Erdbebens in Nepal wurde von einer grossen Solidariät getragen: 11'054'104, dazu kommen die 6,1 Mio. Franken, welche bereits vor dem Sammeltag bei der Glückskette eingingen. Danke der Bevölkerung für diese Solidarität. Ich selber bin gegenüber dieser Hilfswerke eher kritisch eingestellt. Viel zu viel Geld geht für die Administration verloren und das gespendete Geld ist in der unmittelbaren Not völlig nutzlos. Direkte Spende an kleine private Aktionen sind da viel effizienter. Nepal: ein armes Land mit reichen Leuten Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt. Das monatliche Durchschnittseinkommen beträgt gerademal 100 CHF. Doch es gibt aber auch reiche, sehr reiche Nepali. Der frühere König Gyanendra Sha soll ein geschätztes Vermögen von 8 Mia. US Dollars aufweisen. Auch den führenden Maoisten, welche das Land seit einigen Jahren regieren, soll es nicht schlecht gehen. Man spricht ebenfalls von Milliarden. In der Forbes-Liste der reichsten Leuten der Welt finden man Nepali, so Binod Chaudhary & Familie mit 1 Milliarde US $, Uprenda Mahato ebenfalls mit 1 Milliarde US $, folgen Shesh Ghale und Jamuna Gurung mit einem Vermögen von 265 Millionen US $, Aditya Jha mit 100 Millionen US $ und schliesslich Balram Chainrai (ex-Besitzer des English Premier League Fussballvereins Portsmouth City) mit einem unbekannten Vermögen. Geld für Bildung, Infrastruktur, Gesundheitswesen wäre zur Genüge vorhanden, nur eben, wie überall in dieser Welt, ist dieses im Besitze von Leuten, welche an einem ungebildeten Volk mehr Interesse haben um dies politisch auszunützen und unter Kontrolle zu halten.