Aarau packt die Frühförderung an
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Aarau packt die Frühförderung an
Region Aarau 32 www.aargauerzeitung.ch | az | Freitag, 4. November 2011 Aarau packt die Frühförderung an Aarau Die Fachstelle Kind und Familie der Stadt Aarau übernimmt im Aargau eine Pionierrolle mit ihrer Strategie zur frühen Förderung von Kindern. VON SABINE KUSTER Frühförderung von Kindern ist in aller Munde. Der Begriff wird inzwischen nicht mehr nur positiv wahrgenommen: Es ist auch von «TigerMoms» die Rede, von Müttern, welche ihren Kindern keine freien Nachmittage mehr zugestehen, und sie schon mit fünf Jahren ins Früh-Chinesisch schicken. Heute, am Informationsanlass der Stadt Aarau für Interessierte im Kultur- und Kongresszentrum (KuK), wird auch davon die Rede sein. Doch nur, um dieses frühe Antrainieren von Wissen vom Aarauer Projekt «frühEffekt» der Fachstelle Kind und Familie abzugrenzen. Im Fokus der Aarauer Strategie sind Eltern, die sich nicht bewusst sind, was ihr Kind zu einer guten Entwicklung braucht. Dazu gehören nicht nur «TigerMoms», sondern speziell auch Eltern, die sozial schlecht gestellt sind, und Migrantenfamilien. Schule kann nicht alles ausbügeln Kinder aus solchen Familien treten oft mit Entwicklungsrückständen in die Schule ein – und diese können durch die Schule meist nicht mehr ausgeglichen werden. Besonders betroffen: soziales Verhalten und die Sprache. Es geht also nicht darum, Kinder in Chinesisch, Judo oder Sologesang zu fördern, sondern Grundlegenderes wie Neugier, Motivation, Sozialkompetenz und Selbstvertrauen. Das Kind soll spielerisch lernen und sein ganzes Potenzial ausschöpfen können. Darüber wird im KuK auch Margrit Stamm, Professorin an der Uni Fribourg, vor den versammelten Aarauer Fachleuten und Politikern aus dem ganzen Kanton referieren. Laut Stamm hat die Familie immer die Schlüsselfunktion: «Damit sich Kinder gut entwickeln, sind stabile Bindungen zu den Eltern und eine anregende Umgebung die Grundvoraussetzungen.» Die Fachstelle Kind und Familie packt das Thema nicht nur an, weil die zurückgebliebenen Kinder auf lange Sicht hohe Kosten verursachen – spätere schulische Unterstützung ist teuer, und der Staat bezahlt, falls «Damit sich Kinder gut entwickeln, sind stabile Bindungen zu den Eltern Grundvoraussetzung.» Margrit Stamm, Professorin der junge Erwachsene arbeitslos wird. Es geht auch darum, dass möglichst alle in der Gesellschaft integriert sind. Breite Zusammenarbeit In Aarau ist eine breite Palette an Angeboten mit Potenzial zur Frühförderung vorhanden. Seit zwei Jahren nun arbeiten die Beteiligten im Projekt «frühEffekt» enger zusammen: So haben das GZ Telli und die Mütter-/Väterberatung bereits so genannte Krabbelgruppen aufgebaut. Für die Sprachförderung haben die Spielgruppe Pinocchio und die Stadtbibliothek eine Kiste mit deutsch- und fremdsprachigen Medien zusammengestellt. Diese nutzen Kinderkrippen und Spielgruppen. Vorgesehen ist das Projekt «Bewegen und Begegnen: Kleinkinder- freundliche Gestaltung des öffentlichen Raums». Und: 2012 soll eine Broschüre herauskommen, welche die Hebammen, Kinderärzte oder Mütterberaterinnen den Eltern abgeben können. Ausserdem werden ab März 2012 die verschiedenen Spielgruppenleiterinnen mit den interkulturellen Vermittlerinnen in Aarau zusammenarbeiten, um ihr Wissen über fremde Kulturen zu erweitern und so Migrantenfamilien besser zu erreichen. Im KuK informiert heute zu diesem Thema das Bundesamt für Migration. Auch die Eltern stärken Wird von den Eltern nun also noch mehr Einsatz gefordert? Beatrice Laube, die Leiterin der Fachstelle, ist sich bewusst, dass die Aufgabe der Eltern anspruchsvoll ist und sie auch überfordern kann. Deshalb sollen mit einem Pilotprojekt die Kompetenzen der Eltern gestärkt werden. «Elternstärkung und Elternbildung durch interdisziplinäre und qualitätsorientierte Zusammenarbeit» heisst es und soll ab März 2012 umgesetzt werden. Es wird vom Kanton Aargau finanziell unterstützt. Konkret sollen mehr Hausbesuche durch die Mütter- und Väterberater stattfinden – auch um Eltern zum Beispiel für den Besuch einer Krabbelgruppe zu motivieren. In Treffpunkten wie einer Krabbelgruppe lernen Eltern nicht nur von Fachpersonen, es hilft ihnen auch (und letztlich den Kindern), wenn sie besser vernetzt sind. Das Projekt «frühEffekt» geht auch direkt auf die Eltern zu: Am Samstag findet im Pestalozzi-Schulhaus von 10 bis 14 Uhr ein Informations- und Erlebnisanlass zum Thema Frühförderung statt. Mehr zum Projekt der Fachstelle Kind und Familie Aarau unter www.ff-aarau.ch Der Jodlerklub Aarau feiert Jubiläum und hat… Jodler und Stadtsänger gemeinsam Aarau Der Jodlerklub Aarau ist dieses Jahr 80. Das war Grund genug, das Kirchenkonzert am 5. und 6. November einmal anders zu gestalten. Anstelle von Gastmusikern wurden die Stadtsänger zum gemeinsamen Auftritt eingeladen. Die Konzertabende stehen unter dem Motto «Berggrüess». Die beiden Vereine haben gemeinsame Lieder einstudiert und geprobt. Die Sänger mussten zwei Jodellieder erlernen, die Jodler im Gegenzug zwei typische Männerchorlieder. Die beiden Klubs werden die Aufführung mit eigenen Stücken erweitern, sodass mit einem bunten Reigen von Liedern ein unterhaltsamer Vortrag dargeboten wird. Zur Auflockerung liest Liliane Bapst einige berndeutsche Kurzgeschichten, die das Programm abrunden. (AZ) Konzerte: Samstag, 5. November, 19 Uhr, Stadtkirche Aarau; Sonntag, 6. November, 17 Uhr, kath. Kirche Oberentfelden mit Gratis-Apéro. Eintritt frei, Kollekte zur Deckung der Unkosten. www.jodlerklubaarau.ch; www.stadtsaenger-aarau.ch. … die Stadtsänger zum gemeinsamen Konzert eingeladen. www.a-z.ch/lokal ZVG Diese Rubrik ist für Vereine, Schulen, Kirchen und Parteien reserviert. Die ungekürzten Texte mit allen Bildern finden Sie im Internet. Aarau Begeisterung für Händel’s «Messias» Die ehemaligen Klassenkameraden reisten zum Treffen ins Tessin. Schönenwerd Jahrgang 1939 reiste ins Tessin Vierzehn Frauen und Männer fuhren im Zug nach Locarno. Im Hotel Rosa Seegarten quartierte man sich ein und nahm einen Imbiss zu sich. Am Nachmittag begrüsste die Klassenkameradin Susi Holenstein-Wohler, die in Locarno-Monti wohnt, und freute sich, dass so viele der Einladung folge geleistet haben. Bei bedecktem Himmel besuchte man am Nachmittag Ascona und Locarno. Bei einem 5-Gang-Menu im Hotel Rosa Seegarten verbrachte man den Abend bis Mitternacht. Am anderen Morgen, nach einem Morgenbuffet, verabschiedete man sich vom Ehepaar Dazio vom Hotel Rosa Seegarten. Bei sonnigem Wetter ging es nach Orsalina, wo alle von Susi HolensteinWohler und ihrer Tochter empfangen wurden. Im Garten mit Blick auf den Lago Maggiore wurde man mit Köstlichkeiten aus dem Tessin überrascht. Bei angeregter Diskussion verging die Zeit schnell und mit dem Dankeschön an die Gastgeberin verabschiedeten sichb die Klassenmaeraden in verschiedene Himmelsrichtungen. Es waren zwei schöne Tage des Jahrgangs 1939 von Schönenwerd im Tessin. Man freut sich aufs nächste Jahr, wo alle vom Klassenka- ZVG merad Ernst Burri in Laupen empfangen werden. (ER) Entfelden Die volle Ladung Spass «Eine Schiffsladung Wortwitz, Poesie, geistreiche Satire und überbordende Fantasie». So wurde das neue Programm des Duos Schön & Gut auf dem Fleyer der kulturellen Vereinigung beider Entfelden angekündigt. Die Schiffsladung war riesig – Containermässig gross und für das Publikum dieses Abends die reine Zumutung: wie anstrengend 90 Minuten beinahe pausenloses Lachen für den ernsthaften Zeitgenossen sein können, stellten die Besucher noch am nächsten Tag fest. Die Wortspiele, die Gestik und Mimik des bekannten Duos waren im Wortsinn hinreissend. Verdrehte Sinnsprüche, minimale Requisiten, lebhafte Gesichtszüge, Körpereinsatz, Temperament, intellektuelle Sprünge – alles im Angebot. Das Publikum war schlicht begeistert. Dazu ist zu wissen, dass alle Texte und Ideen aus der eigenen Werkstatt von schön & gut stammen. Die T-Shirts mit dem attraktiven Logo machen zu Recht Werbung für dieses kongeniale Duo, von begeisterten Zuschauern in die Welt hinaus getragen. (AH) Das traditionelle Lottospiel bot vergnügliche Stunden. ZVG Lotto im Altersheim Golatti Aarau Das zur Tradition gewordene Lottospiel im Altersheim Golatti in Aarau, das zum 13. Mal durchgeführt wurde, vermochte auch dieses Jahr eine grosse Gästeschar anzuziehen. Ziel ist es, die Generationen beim Spiel zusammenzubringen und mit dem Reingewinn den Bewohnerinnen und Bewohnern der beiden Altersheime einen Anlass zu finanzieren, dieses Jahr eine Stadtwanderung mit Mittagessen. Das ist jeweils eine willkommene Abwechslung im Heimalltag. Die von der Abteilung Alter der Stadt Aarau, dem Forum der Älteren Region Aarau (Forära) organisierte und von freiwilligen Helferinnen der Schweizer Gemeinnützigen Frauen, Sektion Aarau, unterstützte und von einem lottoerfahrenen Team begleitete Veranstaltung war wieder Erfolgreich. Ab 12.30 Uhr konnte die gewünschte Anzahl Rundenkarten besorgt werden. Die Gaben, gespendet von verschiedenen Sponsoren und ergänzt durch einen namhaften Beitrag des Hauptsponsors, der Raiffeisenbank Aarau, ermöglichten die Abgabe von schönen Preisen. Zu diesem Anlass trafen sich zahlreiche Heimbewohner mit ihren Angehörigen und auswärtigen Gästen. Das Ziel, Generationen beim Spiel zusammenzubringen, wurde erreicht. Zu Beginn begrüsste Markus Fontana, Leiter Abteilung Alter der Stadt Aarau auch im Auftrag des Stadtrats, die Gästeschar und wünschte allen einen vergnüglichen Spielnachmittag. Nun folgte die Ausrufung der aus 99 Nummern gezogenen Gewinnzahlen. Die Helferinnen und Helfer waren im Einsatz, um den Spielverlauf sicherzustellenMit Spannung wurden jeweils die fünf Runden mit einem Superlotto erwartet. Nach 15 Runden waren die Preise verteilt. Zufrieden mit dem gelungenen Spielnachmittag machte man sich auf den Heimweg. (AH) Der Messias von G.F. Händel ist kein selten gespieltes Werk, was aber in der reformierten Stadtkirche in Aarau erklang, liess jegliche Hör-Routine vergessen; geradezu gebannt sass das Publikum in den Stuhlreihen und wartete auf den nächsten musikalischen Höhepunkt. Das kürzlich in den Aargau immigrierte BarockOrchester Capriccio mit Konzertmeister Dominik Kiefer, das Collegium Vocale Lenzburg und ein in dieser Qualität im Aargau ausgenommen selten gehörtes Solisten-Quartett schienen sich gegenseitig zu immer neuen Klang-Kulminationen anzuspornen. Thomas Baldinger hat das Collegium Vocale Lenzburg auf ein für Laienchöre bemerkenswertes Niveau gebracht. Der Musikwissenschaftler und Musiker Anton Haefeli, emeritierter Professor der Hochschule für Musik Basel, äusserte sich nach dem Konzertbesuch begeistert: «Die mehr als zweieinhalb Stunden verflogen beim Zuhören wie im Flug, und man hätte diese Aufführung ruhig aufnehmen und als CD veröffentlichen können. Der Chor ist schlank, klangschön, virtuos, homogen, fast ohne schweizerischen Unarten; das Orchester hat sich sehr Mühe gegeben und ein hohes Niveau ohne Einbrüche durchgehalten. Im HallelujaChor wurde jedes Pathos und Gedröhne vermieden und der Schlager als neues Stück präsentiert und sozusagen wieder mit gutem Gewissen hörbar gemacht.» (MOL) Informationen Die Beiträge können im Internet unter www.a-z.ch/lokal angereichert mit multimedialen Elementen hochgeladen werden. Bei Fragen erreichen Sie das Lokal-Team unter 058 200 52 90.