Ist GMF wirtschaftlich?

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Ist GMF wirtschaftlich?
Ist GMF wirtschaftlich?
Christine Rudmann, Strickhof
Wülflingen, 13. September 2014
Gliederung des Vortrages
1. Was heisst Wirtschaftlichkeit?
2. Bedeutung von Schlachtgewicht und Schlachtqualität für die Wirtschaftlichkeit
3. Bedeutung der Futterkosten für die Wirtschaftlichkeit
4. Fazit: Wann ist GMF wirtschaftlich?
15.09.2014
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1. Messfaktor Deckungsbeitrag Mutterkuh
DB-Katalog
Leistung
Direktkosten total
davon Ergänzungsfutter
vDB
H3
2'592
835
89
1'757
Grundlagenbericht
untere 25% obere 25%
2'167
3'863
1'018
1'013
133
263
1'149
2'850
Quellen: DB-Katalog 2012; Grundlagenbericht ART 2012
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2. Faktor Leistung
Leistung = Schlachtgewichte und Schlachtqualitäten
Qualitätsbezahlung:
Marktpreis MT-QM + 2.30
+/- Schlachtgewicht < 170 kg / > 260 kg
+/- Fleischigkeit T- /C
+/- Fettabdeckung 2-4
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2. Einfluss der SQ auf die Wirtschaftlichkeit (Basis
2012)
3'500
Schlachterlös (Fr./Tier)
3'000
TT
2'500
T+
H
C
2'000
1'500
160 kg 170 kg 180 kg 190 kg 200 kg 210 kg 220 kg 230 kg 240 kg 250 kg 260 kg 270kg 280 kg
Schlachtgewicht
Unterschied zw. 160 kg T- und 280 kg C beträgt ca. 1‘400.- pro Tier
Unterschied zw. 180 kg T und 220 kg H beträgt ca. 600.- pro Tier
Fettabdeckung kann weitere 100 Franken ausmachen (für Fettzahl 2/4  3)
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2. Erreichte Schlachtqualität in der Praxis
Quelle: Proviande: Der Fleischmarkt im Überblick, 2013
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2. Erreichte Schlachtqualität in der Praxis
Quelle: Mutterkuh Schweiz, Jahresbericht 2013
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2. Erreichte Schlachtqualität in der Praxis
Quelle: Selina Hust, Diplomarbeit HAFL, mit Daten von Mutterkuh Schweiz
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2. Einflüsse auf die Qualität (SG, Fleischigkeit,
Fett)
 Schlachtgewicht (bei 10 Monaten):
=>> Vortrag Roger Bolt
 Rasse/ Kreuzung, Genetik innerhalb der Rasse
 Gutes Management (Gesundheit, Zugang zum Futter)
 Fütterung (Grundfutterqualität, Anteil Mais/KF in der Ration , TS-Verzehr)
 Fleischigkeit:
 Genetik, Fütterung
 Fett:
 Genetik, Energiegehalt des Futters in der Endmastphase
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3. Faktor: Futter
Rationenzusammensetzung
 Grundfutter (-qualität)
 Ergänzungsfuttermittel
GMF-Tauglich?
=> Leistungspotential des Futters
Kosten
Maisankauf  Eigenanbau
Kraftfutterankauf
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Wirtschaftlich?
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3. Blackbox Grundfutterqualität
Resultate aus Diplomarbeit von Selina Hust (HAFL):
 Tendenz: Rationen mit höheren Graslandanteilen generieren ein geringeres SG /
Fleischigkeit
 ABER: auch mit 100% Gras können gute Schlachtqualitäten /Schlachtgewichte
erreicht werden
=> Welches Leistungspotential hat IHR Grundfutter? Verbesserungsmöglichkeiten?
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3. Ergänzungsfuttermittel - Kosten
Beispielrechnung 1:
 Eine Siloballe Mais zugekauft, kostet inkl. Transport ca. 140. 1 Balle = 900 kg => pro dt TS = 51. 16 kg TS-Verzehr / Tag
Ration mit 10% Maiszukauf
 Kosten von ca. 300.- pro Kuh (Natura Beef)
 Zusätzliches Schlachtgewicht von 10-20 kg; Erhöhung Fleischigkeit von H nach C
=> zusätzlicher Erlös von 266.=>> Mehrkosten von 34.Quellen: Stefan Berger, Adrian Iten, eigene Berechnungen
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3. Ergänzungsfuttermittel - Kosten
Beispielrechnung 2:
 Selbst produzierter Silomais kostet pro dt TS ca. 33. 16 kg TS-Verzehr
Ration mit 10% Mais (Eigenanbau)
 Kosten von ca. 192.- pro Kuh (Natura Beef)
 Zusätzliches Schlachtgewicht von 10-20 kg
 Erhöhung der Fleischigkeit von H nach C
=> zusätzlicher Erlös von 266.=>> Zusätzlicher Ertrag von ca. 70.Quellen: Stefan Berger, Adrian Iten, eigene Berechnungen
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1. Messfaktor Deckungsbeitrag
Grundlagenbericht
eigene Berechnungen
untere 25% obere 25% untere SQ beste SQ Maiszukauf Eigenanbau
- 160 kg, T- 280 kg C
220 kg C3
Leistung
2'167
3'863
2'059
3'560
2'881
2'881
Direktkosten total
1'018
1'013
823
823
1'237
1'021
davon Ergänzungsfutter
133
263
51
51
466
249
vDB
1'149
2'850
1'236
2'737
1'644
1'860
+ GMF-Beitrag!
Quellen: DB-Katalog 2012; Grundlagenbericht ART 2012
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4. Fazit
 Tendenz Berggebiet, ungünstige Lagen: höherer Anteil Grasland => GMF eher ja.
 Tendenz Talgebiet: eigener Mais + höhere Besatzdichte
grenzwertig
=>
GMF-Beiträge
=>> 90% der Mutterkuhbetriebe von Mutterkuh Schweiz erfüllen die GMFAnforderungen
Gegenbeispiel:
Mutter- und Ammenkuhhaltung: GMF lohnt sich nicht, da der Mais für die Erhöhung
der Milchleistung der Mutter-/Ammenkühe benötigt wird
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4. Zusammenfassung
 Viele Einflüsse auf die Wirtschaftlichkeit der GMF:
 Schlachtgewichte
 Rasse, Milchleistung der Mutter,
 Grundfutterqualität (Futteranalysen?!)
 Energiedichte der Ration,
 Verfügbarkeit von Maissilage / Transportkosten
 Betriebsstrukturen: Anzahl ha Grünland / Besatzdichte
 Management, Haltung
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4. Zusammenfassung
Leitfragen:
 Welches Potential hat IHR Grünland (Grenzen)?
 Wie günstig können Sie Mais produzieren ( Mais zukaufen)?
 Welche Leistungen können auf IHREM Betrieb mit
Mais/Kraftfutter erreicht werden?
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Danke für die Aufmerksamkeit!
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Fazit
1. Schritt: Überlegungen zur Professionalisierung meiner Mutterkuhhaltung
 Wie kann ich die Grundfutterqualität verbessern?
 Wie kann ich das Management optimieren (Gesundheit der Tiere, Zugang zu Futter,
Fütterung)?
 Welche Rasse/Genetik ist für meinen Betrieb optimal?
 Wie teuer ist Silomais für meinen Betrieb?
=>> Ziel: maximale Leistung zu geringstmöglichen Kosten
2. Schritt: Wirtschaftlichkeitsberechnungen (Deckungsbeitrag, Budgetberechnungen)
 Wieviel Mais /Kraftfutter kann ich mir leisten, um im GMF drin zu bleiben?
 Wie sieht die Alternative ausserhalb des GMF aus?
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