Mitteldeutsche Zeitung
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8 SONNABEND, 28. JANUAR 2012 LOKALES ZEI MITTELDEUTSCHE ZEITUNG KOMMENTAR BIRGER ZENTNER weiß, wie sich alle in der großen Region Burgenland- und Saalekreis lieb haben. Ein bisschen Ätsch K eine Frage: Nicht einmal heimlich würde der Saalekreis-Landrat Frank Bannert seinem BurgenlandKollegen Harri Reiche die Zunge herausstrecken. Dafür haben sich beide Fürsten aus den benachbarten Domänen viel zu lieb. Das haben sie gestern wieder gezeigt. Während Bannert mitten im Burgenlandkreis sein Banner aufpflanzt und mit großer Tafel für seinen Saalekreis wirbt, lacht Reiche herzlich dazu. Der Saalekreis hat es eben nötig, für sich zu werben. Den Burgenlandkreis dagegen kennen die Touristen ja schon. Und außerdem ist mit der Arche Nebra für BLK auch ein Bröckchen von der SK-Tafel abgefallen. Aber das ist wohl eher verspätete kleine Rache dafür, dass der Burgenlandkreis die Himmelsscheibe sozusagen dem Saalekreis (besser dem damaligen Landkreis Merseburg-Querfurt) geklaut hat. Denn der Fundort der Scheibe liegt genau genommen auf der Gemarkung von Ziegelroda, heute ein Ortsteil von Querfurt. Und trotzdem haben sich, wie gestern wieder bemerkt, alle lieb. Aber auch wenn Bannert das mit der Zunge nicht gemacht hat, ein bisschen Ätsch an den Burgenlandkreis ist die Tafelaktion schon. Seite 10 Den Autor erreichen Sie unter: [email protected] IN KÜRZE STATISTIK Mehr Besucher in der Schwimmhalle ZEITZ/MZ/AND - Ein deutliches Plus bei den Besucherzahlen konnte die Schwimmhalle in Zeitz verbuchen. Wurden 2010 in der Einrichtung 46 447 Nutzer gezählt, waren es im vergangenen Jahr 48 293, das sind über 1 800 mehr. Der Anstieg resultiert auch daraus, dass die Mitgliederzahl in Vereinen, die die Halle nutzen, gestiegen ist. Außerdem nimmt die evangelische Grundschule am Schulschwimmen teil. Gut angenommen sind auch die Schwimmkurse, die regelmäßig angeboten werden. Eine Neuerung gibt es seit dem Jahresbeginn: Samstag und Sonntag ist bereits ab 7 Uhr geöffnet. FOTO: ARCHIV/WUJTSCHIK Ein Päckchen für Eric Die Kindertagesstätte Montalino Draschwitz engagiert sich für Kinder in ärmeren Ländern und hat jetzt eine Patenschaft für einen Jungen übernommen. BILDUNG VON CLAUDIA PETASCH - Wo liegt denn Kenia? Wie weit ist das von Deutschland weg? Wie leben die Menschen dort? Warum haben sie eine andere Hautfarbe als wir? - Fragen über Fragen, mit denen sich gestern Vormittag die Regenbogengruppe der Kindertagesstätte Montalino Draschwitz beschäftigte. Seit diesem Jahr hat die Kita nämlich ein Patenkind in Kenia, Eric heißt der Junge und ist zwei Jahre alt. Damit unterstützt die Einrichtung den Verein „Future for Kids“, der sich der Förderung von Schulkindern in dem afrikanischem Land verschrieben hat. DRASCHWITZ/MZ OKTOBERFEST Achim Mentzel singt in Droßdorf - In der Gemeinde Gutenborn laufen bereits die Vorbereitungen des zweiten Oktoberfests. Das soll am 13. Oktober im Gemeindezentrum Droßdorf stattfinden. Als Stargast kündigt Bürgermeister Uwe Kraneis (parteilos) „Schlagerbarden und Spaßbringer“ Achim Mentzel an. DROSSDORF/MZ Mehr Informationen im Internet: www.gemeinde-gutenborn.info DIGITALER FILMSCHNITT Leipziger Schule bietet Kurse an - Für alle Hobbyfilmer und Filmprofis hat die „Leipzig School of Design“ spezielle Kurse im Angebot. Wer will, der kann den Umgang mit LEIPZIG/MZ/TOH der Videoschnittsoftware „Final Cut Pro X“ erlernen. Wer sein erworbenes Wissen Prüfern vorstellt, der bekommt am Ende ein Zertifikat. Es besteht die Möglichkeit, Trainings in vorangegangenen Versionen der Software zu absolvieren. Informationen im Internet: http://leipzigschoolofdesign.de ERSTE HILFE Das Rote Kreuz bietet einen Lehrgang ein ZEITZ/MZ - Einen Lehrgang „Lebensrettende Sofortmaßnahmen“ bietet der Kreisverband Zeitz des Deutschen Roten Kreuzes am 6. Februar an. Er beginnt 14.30 Uhr im Schulungsraum des DRK in der Geußnitzer Straße und richtet sich an Führerscheinbewerber. Anmeldung und Information über Telefon: 03441/31 08 31 POLIZEI-REPORT DIEBSTAHL EINBRUCH Unbekannte Täter entwenden Bargeld Navigationsgeräte aus drei Pkw ausgebaut WEISSENFELS/MZ - Unbekannte Täter haben in der Nacht zu gestern in der Weißenfelser Waltherstraße mittels Hebelwerkzeug versucht, die Eingangstür einer Versicherungsagentur zu öffnen. Da dies laut Polizeiauskunft misslang, begaben sich die Eindringlinge zur Rückfront des Hauses und hebelten ein Rollo auf. Sie schlugen die Scheibe ein und öffneten anschließend das Fenster. Im Büroraum entwendeten die Einbrecher Bargeld aus einem Rollschrank. GROSSKORBETHA/MZ - Einbrecher hatten es in der Nacht zu gestern in Großkorbetha und Wengelsdorf auf Navigationsgeräte abgesehen. Die Täter schlugen in den Weißenfelser Ortsteilen bei drei Fahrzeugen die Scheiben ein und bauten die Geräte aus. Wie die Polizei weiter mitteilt, wurden in Wengelsdorf ein Pkw VW Passat und ein Pkw Skoda sowie in Großkorbetha ein Pkw des Typs Daimler Benz angegriffen. Kriminaltechnik kam zum Einsatz. Mitteldeutsche Zeitung ÜBERPARTEILICH • UNABHÄNGIG ZEITZER ZEITUNG Redaktion Zeitz, Roßmarkt 4, 06712 Zeitz, Telefon: (0 34 41) 2 26 59 10 Redaktionsleiter: Birger Zentner (ze), Telefon: (0 34 43) 33 60 08 20, E-Mail: [email protected] Torsten Gerbank (ank), stellv. 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Abo-Service: (0 18 02) 243 243 0,06 Euro je Anruf aus dem deutschen Festnetz, abweichender Mobilfunktarif Anzeigen-Service: (0 18 03) 343 343 0,09 Euro je Minute aus dem deutschen Festnetz, abweichender Mobilfunktarif Mo-Fr 6 bis 20 Uhr, Sa 6 bis 14 Uhr FOTOS: CORINA WUJTSCHIK Schmuck, Tiere und Fotos aus Kenia. Die Montalinos aus Draschwitz begutachten die Souveniers genau. Jahreswechsel in Afrika Um Eric und sein Land besser kennenzulernen, haben sich die Kinder gestern eine Stunde ganz intensiv mit Afrika beschäftigt. Eine, die da ganz viel berichten konnte, ist Maxi Trummer. Sie verbrachte - natürlich mit ihrer Familie - den Jahreswechsel in Kenia. Familie Trummer hat bereits ein Patenkind und lernte auch den kleinen Eric kennen. Nicht nur fürs Familienalbum sondern auch für die Montalinos haben sie ganz viele Fotos vom Land gemacht und auch allerlei Mitbringsel für das Projekt in der Kita bereitgestellt. Zu fast jedem Souvenier konnte Maxi ihren Freunden aus der Kita etwas erzäh- len, kennt sogar die englischen Begriffe für Giraffe, Elefant und Schildkröte. Englisch lernen die Kinder dort, wo auch Eric wohnt, nämlich auch. Interkulturelle Grunderfahrung Die Kita, die vom Elternverein Kindertagesstätte Montalino Draschwitz getragen wird, hat sich das Ziel gesetzt, ab diesem Jahr noch intensiver in den Bereichen Sport, gesunde Ernährung, Vorschule, musikalische Grunderziehung sowie interkulturelle und soziale Grunderfahrung zu arbeiten. Ein anderes Land kennenzulernen, noch dazu wenn eines der Kinder schon mal dort war und von seinen Erfahrungen berichten kann, passst da sehr gut ins Konzept. Doch es ist nicht die erste interkulturelle Erfahrung der Draschwitzer Montalinos. Im vergangenen Jahr hatten sie Michael zu Gast, er wohnt in Thailand, besuchte hier in der Elsteraue Verwandte und ging während dieser Zeit mehrere Wochen in die Kita. „Im November kommt er wieder“, freut sich Kita-Leiterin Sonja Golle schon jetzt. Als Michael das erste Mal in der Einrichtung gegessen hat, staunten die anderen Kinder nicht schlecht, weil er nicht mit Messer und Gabel sondern mit der Hand aß. Auch bei Eric in Kenia ist das normal, berichtete Maxi. Und sie konnte viel mehr erzäh- Eric ist das zweijährige Patenkind der Kita aus Draschwitz. len, dass man sich die Zähne mit Stöcken putzt und nicht mit einer Zahnbürste. Von zwei Euro am Tag lebt eine vierköpfige Familie dort. Nicht gerade viel, wenn man bedenkt, dass eine Packung Mehl schon mehr als einen Euro kostet. Aufmerksam hörten die Kinder zu und als Kita-Leiterin Sonja Golle sagte, dass ihr Patenkind Eric bald Geburtstag hat, stand für die Mädchen und Jungen fest: „Wir schicken ihm ein Päckchen.“ „Ich gebe ein Kissen“, bot Rosi an, weil die Kinder in der Kita, die Eric besucht, auf dem Boden ihren Mittagsschlaf machen. Kissen, Decke, Bett - Fehlanzeige. Auch Spielzeug ist kaum bis gar nicht vorhanden, deswegen schlugen einige Kinder spontan vor, etwas von ihrem abzugeben. Bis Montag - so bat Sonja Golle - soll sich jeder überlegen, ob und was er in das Geburtstagspäckchen für Eric legen möchte. Über die Post wird er sich sicher freuen und die Montalinos sind schon gespannt, wann der erste Brief aus Kenia bei ihnen eintriffft. Auch mit Michael in Thailand wollen sie weiterhin Kontakt halten und so hautnah einiges mehr über andere Länder und Kulturen lernen. Der Verein „Future for Kids“ hat sich der Förderung von Schulkindern in Kenia verschrieben. Mehr dazu gibt es im Netz unter: www.future-for-kids.de Böschung wird aus der Luft untersucht Wildzaun soll an der Abbruchkante am Penkwitzer See errichtet werden. VON CLAUDIA PETASCH - Das Wochenende nutzen viele Familien für einen längeren Spaziergang. Und bis vor kurzem war der Wanderweg entlang des Penkwitzer Sees in Spora ein beliebtes Ausflugsziel. Doch das ist seit Mitte Dezember gesperrt, als ein Teil der Böschung - dort entlang verläuft der Rundweg - gefährlich tief absackte (die MZ berichtete). Auch Tage später rutsche immer wieder Erde nach. Inzwischen ist die Böschung im Tagebaurestloch Spora weitgehend zur Ruhe gekommen, hat die MZ gestern auf Nachfrage bei Bodo-Carlo Ehling vom Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt (LAGB) erfahren. Der Abteilungsleiter Geolo- SPORA/MZ gie und Pressesprecher des Amtes kann damit aber keine Entwarnung geben. Betreten des Areals ist weiterhin strengstens verboten. „Kleinere weitere Abbrüche können nicht ausgeschlossen werden“, so Ehling. Regelmäßig sind Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Elsteraue und auch des LAGB vor Ort und kontrollieren den Zustand der Böschung und die provisorische Absperrung um den Gefahrenbereich. Geplant ist zudem, dass ein sogenannter Wildzaun errichtet wird, der den gesamten Gefahrenbereich dauerhaft absichert. „Ein Teil der Absperrung ist bereits vorhanden und wird in den nächsten Tagen vervollständigt“, sagt Ehling weiter. Auch dauert die Suche nach der Oberhalb, hinter den Baumkronen, ist die Abbruchkante zu erkennen. Ursache des Abbruchs, der sich immerhin auf einer Länge von 150 Metern erstreckt, an. Das LAGB will deswegen und auch um weiterführende Maßnahmen planen zu können, eine Befliegung des instabilen Böschungsbereiches und eine Vermessung des Seebodens in Auftrag gegeben, heißt es weiter vom Pressesprecher.