Lehrerin fühlt sich von zwei Schülern bedroht
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Lehrerin fühlt sich von zwei Schülern bedroht
Westfalen-Blatt Nr. 91 Cv23 LOKALES RIETBERG Freitag, 18. April 2008 Lehrerin fühlt sich von zwei Schülern bedroht Martinschule: Vorfall löst unterschiedliche Reaktionen aus Von Meike O b l a u Rollerfahrer flieht vor der Polizei Rietberg (WB). Nach einer Flucht über den Pulverdamm ist ein Rollerfahrer am Mittwochnachmittag in Rietberg von der Polizei gestellt worden. Die Beamten wollten den Fahrer anhalten und überprüfen, da er innerhalb der geschlossenen Ortschaft mit offensichtlich deutlich überhöhter Geschwindigkeit fuhr und an seinem Roller kein Kennzeichen angebracht war. Als dem jungen Mann Anhaltezeichen gegeben wurden, setzte dieser seine Fahrt mit hoher Geschwindigkeit fort. Bereits kurze Zeit später musste der flüchtige Zweiradfahrer auf der Wiedenbrücker Straße wegen eines Lkw, der vor ihm anhalten musste, eine Notbremsung machen. Dabei verlor der Rollerfahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam zu Fall. Die nachfolgende Streifenwagenbesatzung konnte eine Kollision mit gestürzten Zweiradfahrer vermeiden, touchierte aber bei dem Ausweichmanöver den auf der Fahrbahn liegenden Roller leicht. Der 18-jährige Zweiradfahrerfahrer blieb unverletzt, der Roller und der Polizeiwagen wurden leicht beschädigt. Der entstandene Gesamtsachschaden wird auf etwa 2 000 Euro geschätzt. Die Ermittlungen ergaben, dass der Rollerfahrer an seinem Fahrzeug bauliche Veränderungen vorgenommen hatte und nicht mit dem Roller hätte fahren dürfen. Außerdem besaß der junge Mann keinen Führerschein. Sportler walken am Samstag Rietberg (WB). Die Nordic-Walking-Gruppe vom TuS Viktoria Rietberg, Abteilung Breitensport, lädt alle Interessenten zum nächsten Auswärtstrip ein. Es geht dabei wieder um die Erkundung der schönsten Nordic-WalkingRouten im Kreis. Ausnahmsweise findet das Treffen am Samstag, 19. April, schon vormittags um 9.30 Uhr statt. Treffpunkt ist auf dem Parkplatz des Schulzentrums Rietberg am Torfweg. Im Vorfeld bitte an die Bildung von Fahrgemeinschaften denken. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Auch Nichtmitglieder, Walker und Wanderer sind herzlich willkommen. Weitere Informationen erteilt Wilfried Körber, Tel. 0 52 44 / 7 73 77 oder Kurt Münster, Tel. 0 52 44 / 98 85 42. Fahrzeugweihe in Varensell Rietberg-Varensell (WB). Die katholische Männergemeinschaft St. Marien Varensell lädt am Samstag, 26. April, um 14 Uhr zu Motorrad- und Fahrzeugsegnung ein. Auf dem Kirchplatz in Varensell können wieder Motorrad-, Auto- und andere Fahrzeugführer den kirchlichen Segen empfangen. Für einen kleinen Imbiss ist gesorgt. Bei gutem Wetter ist im Anschluss an die Segnung eine kurze gemeinsame Ausfahrt zu einem schönen Ausflugsziel geplant. R i e t b e r g (WB). »Klick klack bumm«. Wenn Schüler dieses Zitat aus einem Lied von Skandal-Rapper Bushido auf einen Block schreiben und dazu den Namen einer Lehrerin – gilt das dann als Bedrohung? Über diese Frage wird an der Rietberger Martinschule heiß diskutiert. Zwei Schüler wurden dort vom Unterricht suspendiert und bei der Polizei angezeigt. Die Eltern der beiden 16-jährigen Jungen stellen den Vorfall allerdings anders dar als die Schulleitung. »Mein Sohn und ein Klassenkamerad waren mit einer Mathearbeit schon früh fertig und wurden von ihrer Lehrerin gebeten, sich bis zum Pausengong ruhig zu beschäftigen. Dann haben sie Texte von Bushido auf ihre Kladde geschrieben. ›Klick klack bumm‹, und dazu den Namen der Lehrerin. Den Namen haben sie dann aber wieder durchgestrichen, weil sie gemerkt haben, dass das nicht richtig ist«, schildert die Mutter eines der Jungen gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Die Lehrerin habe das mitbekommen und habe die beiden eine Dreiviertelstunde lang belagert, damit sie den Zettel herausrücken. Dann habe die Lehrerin die Polizei eingeschaltet, weil sie sich bedroht gefühlt habe. Einer der Schüler ist in dieser Woche vom Unterricht suspendiert und durfte auch der Premiere eines im Unterricht erstellten Filmes, in dem er eine Hauptrolle spielt, nicht beiwohnen. Sein Klassenkamerad wird in der kommenden Woche vom Un- ZUR SACHE Sind die Worte »Klick klack bumm« eine ernstgemeinte Todesdrohung oder sind sie »nur« eine Hommage an einen skandalträchtigen Rapper, der von vielen Jugendlichen verehrt wird? Nach Amokläufen in Erfurt und Emsdetten reagieren Lehrer hochsensibel auf derart unbedachte Äußerungen. Durch eine Anzeige bei der Polizei wird auch den Mitschülern signalisiert, dass dieses Verhalten nicht toleriert wird. Gerade an einer Fahrradtour führt ins Miele-Museum Rietberg-Westerwiehe (WB). Die Kolpingsfamilie Westerwiehe lädt zur Radtour ein, die am Mittwoch, 7. Mai, ins Miele-Museum nach Gütersloh führt. Abfahrt ist um 12.30 Uhr am Westerwieher Pfarrheim. Anmeldungen nimmt Anton Ewers, Tel. 0 52 44 / 31 02, bis zum 1. Mai entgegen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Liebe auf Goethesche Art Martin Walser liest am 7. Mai R i e t b e r g (WB). »Rietberg kulturig« verlängert seine Literatur-Saison: im Rahmen der Landesgartenschau gastieren Martin Walser und Cees Nooteboom im Mai in der Emsstadt. Am Mittwoch, 7. Mai, ist Deutschlands wohl unermüdlichster Romanschriftsteller Martin Walser zu Gast. Am Montag, 19. Mai, folgt dann der niederländische Autor Cees Nooteboom. Martin Walser liest aus seinem bezaubernden Goethe-Roman »Ein liebender Mann«. Dieses jüngste Buch des Schriftstellers vom Bodensee ist eine literarische Sensation. Kein Buch des 81-Jährigen aus den letzten 20 Jahren hat eine so uneingeschränkt gute, bis- Hospizgruppe lädt zum Treffen ein Rietberg-Neuenkirchen (WB). Das nächste Treffen der Hospizgruppe Rietberg-Neuenkirchen findet am Montag, 21. April, um 20 Uhr im Konferenzraum im Altenkrankenheim in Neuenkirchen statt. Jeder, der Interesse hat, ist zu diesem Abend herzlich eingeladen. terricht suspendiert, so trennt die und die Schule sei verpflichtet, bei Schule die beiden für zwei Wo- solchen Vorkommnissen die Polichen am Stück. »Methoden wie zei einzuschalten. »Wir dürfen das das Anzeigen von Schülern bei der nicht unter den Teppich kehren, Polizei, so etwas gab es früher an denn hier ist eine Grenze überder Martinschule nicht. So verbaut schritten worden. Das ist kein man den Jungs doch die Zukunft. Scherz mehr«, so Bardt. Das könne Sicherlich war es nicht richtig, man nicht verharmlosen, auch dass sie diesen Satz im Zusam- wenn Eltern die Reaktion der menhang mit dem Namen der Schule als überzogen werteten. Lehrerin aufgeschrieben haben, »Diese Suspendierung hat auch eine Signalwirkung aber ob sich eine erauf die anderen Schüwachsene Frau, eine »Bei solchen ler, sie dürfen nicht Pädagogin, durch so glauben, dass alles einen Vorfall derart Vorkommnissen geduldet wird. Das bedroht fühlen muss, müssen wir die dass die Polizei einge- Polizei einschalten.« hat auch etwas mit Abschreckungseffekschaltet wird, das wage ich mal zu bezweiReinhard Bardt ten zu tun, die Schüler sollen merken: feln. Diese Reaktion war vollkommen überzogen«, so Das war eine Nummer zu hart«, meint Bardt. Am Montag wollen die Mutter des 16-Jährigen. Schulleiter Reinhard Bardt, sein sich Schulleitung, die beiden Stellvertreter Klaus Biener und Schüler und deren Eltern an einen die betroffene Lehrerin sehen das Tisch setzen. »Wir verurteilen keianders. »Ich kann nach den zahl- ne Personen, nur Verhaltensweireichen Amokläufen, über die im- sen. Wenn die beiden einsehen, mer wieder berichtet wird, verste- dass sie einen Fehler gemacht hen, dass Lehrer sich durch solche haben, bekommen sie natürlich die Sätze bedroht fühlen«, sagt Bardt. Chance auf einen Neuanfang an Das sei ein ganz sensibles Thema unserer Schule«, betont Bardt. Martin Walser liest am 7. Mai in Rietberg. Foto: Rakete weilen sogar hymnische Kritik erfahren. In der Tat ist der Roman über die späte Liebe des Weimarer Literaturgroßmeisters von solch einer Zartheit, Poesie und Diskretion, wie sie nach Walsers vorangegangenen Werken nicht unbedingt erwartet werden durfte. Der 73-jährige Goethe – Witwer und so berühmt, dass sein Diener Stadelmann heimlich Haare von ihm verkauft – liebt die 19-jährige Ulrike von Levetzow. 1823 werden in Marienbad Blicke geschenkt, Worte gewechselt, Küsse getauscht. Es ist eine Liebe auf Goethesche Art. Der Zustand: Ulrike oder nichts. Das Ergebnis: eine grandiose Enttäuschung, aber auch eine berühmte Elegie. Martin Walser, geboren 1927 in Wasserburg, lebt in Überlingen. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Friedenspreis der Deutschen Buchhandels. Zuletzt veröffentlichte er den Roman »Angstblüte«, den Balladenband »Das geschundene Tier« sowie den zweiten Band seiner Tagebücher »Leben und Schreiben« mit Aufzeichnungen von 1963 bis 1973. Martin Walser liest in der Cultura. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr. Einlass ist ab 19 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse (14 Euro) und im Vorverkauf (12 Euro) in Rietberg im Bürgerbüro, in der Stadtbibliothek, in den Buchhandlungen Lesezeichen und Schulte Poll und im Lind Hotel sowie in Rheda im Musikzentrum oder über Tel. 0 52 44 / 98 60 oder per E-Mail an die Adresse [email protected] Förderschule wäre es für die Jugendlichen sicherlich hilfreich, wenn Eltern und Lehrer an einem Strang ziehen. In diesem Fall arbeiten beide Seiten eher gegeneinander. Unter dem Strich stehen Jugendliche, die nicht mehr wissen, an wem sie sich nun orientieren sollen, wessen Anweisungen sie folgen sollen. Sie suchen sich andere Helden. Wie Bushido. Und damit ist keinem geholfen. Meike O b l a u Der Leiter der Martinschule, Reinhard Bardt, hat zwei Schüler suspendiert, weil eine Lehrerin sich von ihnen bedroht fühlte. Foto: Meike Oblau Junge Garde wird optimal versorgt Züchter setzen Tauben in die Schlaganlage auf der Gartenschau ein R i e t b e r g (WB). Bereits nach drei Abgabeterminen ist bei den Brieftaubenzüchtern das erste Schlagabteil in der Schlaganlage auf dem Landesgartenschau-Gelände mit jungen Brieftauben vollständig besetzt. Sowohl Brieftaubenzüchter aus Rietberg als auch aus den benachbarten Reisevereinigungen haben die ersten Jungtauben für den LGS-Jungtaubenchampionatsflug angeliefert. Selbst aus dem benachbarten Belgien sind schon junge Tauben angeliefert worden. Alle Züchter und Anmelder träumen von einem Sieg bei dem LGS-Jungtaubenchampionatsflug am 27. September. Dann konkurrieren bis zu 500 Tauben aus ganz Deutschland und dem europäi- schen Ausland um den Sieg und hohe Geldpreise (das WB berichtete). Die beiden Schlagpfleger Dieter Fislage und Heiner Köhler haben täglich schon alle Hände voll zu tun, um die junge Garde optimal zu betreuen, zu versorgen und einzugewöhnen. Von der Stennerlandstraße aus kann man tagsüber sehen, wie entspannt die zukünftigen »Renner der Lüfte« in dem Eingewöhnungskäfig liegen und sich mit der Umgebung vertraut machen. »In einigen Tagen werden wir diesen Tauben bereits den ersten Freiflug geben. Die Tiere zeigen uns durch ihr Verhalten, dass sie sich in der Luft bewegen wollen«, so die beiden Schlagpfleger. Bis Ende Mai werden immer mittwochs in der Zeit von 17 bis 18.30 Uhr und samstags in der Zeit Die beiden Schlagpfleger Dieter Fislage (hinten) und Heiner Köhler haben auf dem Landesgartenschau-Ge- von 10 bis 11.30 Uhr weitere Tauben in der Annahmestelle in der Gaststätte Seppel Kreutzheide im Ortsteil Westerwiehe angeliefert werden. Von dort ziehen sie jeweils noch am gleichen Tag in die Schlaganlage auf dem LGSGelände um. Für Nichttaubenzüchter werden »freie« Tauben von verschiedenen Taubenzüchtern in die Schlaganlage gesetzt, die für den Wettflug angemeldet werden können. Privatpersonen, Vereine, Straßengemeinschaften oder Freundeskreise haben dadurch auch die Möglichkeit, am LGS-Jungtaubenchampionatsflug teilzunehmen. Informationen über die Teilnahmebedingungen und Gewinnmöglichkeiten gibt es bei Alfons Klaas, Tel. 01 73 / 2 80 98 55, oder bei Adolf Peitzmeier, Tel. 01 60 / 90 95 38 92. lände alle Hände voll zu tun: viele Jungtauben bevölkern schon den Schlag. Foto: WB