Schlesische Privilegirte Staats- Kriegs- und Friedens

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Schlesische Privilegirte Staats- Kriegs- und Friedens
Anno 1766. Molchtags den 13 Januar. No. 6«
mögen w Mrkllchen Dienstestv»,ober nicht,
W i m , vom 4 Jan.
Mittwochs, als deneriien 3«g b«s elnge- aussinhE an bsm Kleide über der eechtenRock«
lrettnen neuen Jahrs, find sowohl di« Bolh, lasche g"gen t le SchcPstellend,zu tragen, st
schafter und fremden Minister, «ls der hiesig« daß davon allelnHer oberste, mit de»K«is«lo
boh^Adtl sep Hof erschienen, um ihre Glück» A l l « gezierte, und mit llner Schnur von
Wunsch« dazu abzustatten: so haben auch I h ¬ Gold» und sthwalM Selben umwundtne
re Majestät die Koisirin Ksntßin, unsere aller, Theil hltvorgchet.
H«na«, vo«26Dee.
gnädigste Frau, dieftn Morgen die in Ders
Anticilnera zur Aufwallung anwesenden zum Endlich find die inbtünstlgsim Wiim'ch«
Handkuß« gilüssen. Doch würd« heul« von für dl« höchstschätzza« Erhaltung der t«st<»
den höchsten Herrschaften nicht öffentlich ge- Fürstin erfüllet worden, indem »tr I h r o Kö¬
nigs Hohrit, die Frau Ecbprinzeßln unser«
spe'sit.
Auf«alserl.Ko'nisl,B?f«bl hatm die «ürk- gnsdlAste LandeKmult«, zur ausnehmend
lichen Kammerh««««« diesen Tag den Anfang grosslnFreubeIhresOutchlauchligfienHerrn
gemacht, den Kamm«rschlüff<ltönftlghin, si«Gemahls, d«s g,nz«nHochfürstl. Hsustsund
aller getreuen Unterthanen, von «in« Krank- Hrn. Herzog von Berry, und sagten Demselhtit befrepet sehen, welche sonst oft die be- beniunter andern folgendes: „Mein Sohn,
lrübttsien Folgen nech sichzieh't. Es waren euer Alter verhindert «ich, euer Gedächtniß
nemlich Höchfibieselb«« vor «lnigen Wochen mit demjenigen zu beschweren, was ich euch
» i t den Kinderblattern befallen, davon die sonst wohl zu sagen hätte; allein, ich hoffe ihr
Genesung bisher unter dem Beystände des »eroet doch d s Wenig?,w5s ich euch itzo em<
Allmächtigen so gut von statten gegangen ist, pfehlin nill, behalttn. I h r sehet, dcßich bedaß Ih?o «öntgl Hoheit nicht nur das Bette r«it bin, den Tribut der Menschlichkeit zu ent¬
verlassin können, sondern auch bereits anfan¬ richten. Ich wiiß nichl,ob der Himmel euch
gen, die verlohrnen Kräfte wiederum zu längere Le^enstÄge aufhehelten habe. I h r
sammle«. Gestern wurde wegen dieser hschst- wüssetsieanwenden, mit der Nation, für die
erfreulichen und glücklichen Wiederherstel' Erhaltung des Lebens des Königs zu beten.
lung, auf gnadigsten Befehl, in den sä<«u:tli, Wenn ater d»r verändtrlich« LaufderNalur
chen Klrchkn des ganzen Landes, dem Aller¬ euch zu dlssln Nachfolger sollte machen wol¬
höchsten ein öfftnlliches und sehr tührendes len, so erinnert euch mtin Sohn, undloerg sset
es /u niemals, daß kein anoerer Unterschied
Dankgedet abgestattet.
zwischen euch und euren Unterthanen sey, als
London, vom 26 Nov.
I » letzt vlrwichenen Jahr« ist ein Werk" oer, welchen di« Vo sthung euch verlithen halvüldiger ungenannter in London gestorben, b', b«standig für dessenMohifahrt angewende« vormahls ein Betrüger gewesm ist, sich de/zustyn."
fü« einen Formosaner ausgegeben, und unter
Man verniNMt, das zwischen dem Grafen
de« N i m « Psalmanazar eine aller Wahr¬ d'Ossun, eine« Sohne des Marquis d'Ossun,
heit wieblig» Beschreibung bkser I n f t l her¬ welch««Königl4Amdassadiur in Spanien »st,
ausgegeben hat. Ec war ursprünglich «in und der Mademoiselle de Gram«ont, ein«
FranzoS, und 6us den sä llchen Gegenden des Tochter weyl. des Grafen dieses Namens,eine
Reichs emsp» offen J a den letzten Znten hat Vermahlung geschlossen sey, welchealer, weil
«sichvölligzm plotlftc»l>tischen Rtliglon ge¬ si« beyde l? och sehr jung find, erstnach4Iah,
wendet, hat «instrengesund «nllMs»W«s lie¬ ren vollzogen werden soll.
Rom, vom 11 Dec.
ben geführt, sich ans die Morgenländlschen
Nachdem der heil Vater an den Hof zu
Sprachen mit gutem Erfolge gelegt, einen
guten Theil der alten Geschichte in derbikin- Wien, wi« auch an die Höfe von Versailles,
len U??ivels lhifiorie verfertigt, und vor sei, M-drit uub Dresden, geschrieben, un, die,
ne« Tob« noch von ftinem Betrug« ein öffent¬ selben zu vermögen, die Wz hl des ietzigm Kö¬
liches gedrucktes, und reuiges Beklnntnlß nigs von Pohl« zuMkeinen, so h t «rstgedachter Hof S r . Heiligkeit, durch den Kardi¬
b«li.nntgemacht.
nal Alexander Aldonl, «in« Antwort zustellen
Paris, vom 2z D l t t « b r .
lassen,
die mit den desfalls 0 bgelsssenen from¬
Alles ist über das Ableben des Hrn. Dau¬
men
Ermahnungen
völlig übereinstimmet.
phins in tiefes Trauren vels tztwordln. Den
Tag da «an bey Sr< König!. Hoheit die schsn Von den andern Höfen ober find, so viel man
betaute Operation vornahm, bertl fen Sieben Weiß, noch keine Antworten eingegangen.
I n des privileMen Verlegers dieser Zeitung, Wilhelm Gottlieb Korns Buchhandlung
in Preßlau, ist zu habenMoralische R<5<n, in der Garnisonkirche zu Halle gehalten, von I o h . Friede. Tiede, ist«
Theil, 8 Halle, 765 9lgr.
k'n.llbl'vlhek ,u eil-,« angenehm«« und l«hrr«ich«n Ziivtrlreib,. Al<s verschiedenen
Eprachlnzusammcngetragen. Neunter Band, li'keipz.765 i^igr.
Da Ve.Könlgl. Majestät in Preußen «. Unser cllergnädigster Herr, ben lZlenArtltul
des wegen der Generaloerp'chlung d"s Toiccks unterm 17 I M « . pr. emanirlen Edkts
dahin abzuändern geruhet, daß denen Ristnden, anstatt des in gedachte« Atticulnachgege«
b«en Einen Psundls Toöack.nicht mehr als«viertel Pfund, und zwar b y ic»Rthlr. Strafe,
beysicheinzuführen erlaubet seyn sa^; so wird di.se allelhochste Willensmeynung hiedurch
öffentlich bekannt gemacht, dc mlt ein jedersichvor Schaden und Nachtheil hüten, auch i «
BettetungsfaLesichnicht mit der Unwissenheit entschuldigen könne. Slgnatu« Breslau,
den i o Jan. »766.
Auf S r . König!. Maj siät allergnabigsten Opeclal-Befehl.
v.Schlabrenborf.
Gs Hot des ehemLllgenA-nts'Advotattn Johann Christoph Bodinus zu Glogau jüngfierEohn, ErnstTheodoßus Bodinussichvtelohrm, u»d ist bisauf diese Stunde nicht aus¬
zuforschen gewesen. W nnnun nach de« vor einigen Monathen erfolgte« Absterben seiner
Mutter, weyl. Maria Louise Bodinus geb. v. Netz, demselben «ln Großmülterliches kegatum gegen 220 Thlr.Schles. zugefallen ist, unddessm noch lebende Schwestern sothan« auf
ihn g'fallene Ratam, fttls dieser ihr verlohrn« Bruder nicht mehr aufzufinden wäre, gern
untersichgetheilet sehen möchten: Als wird aä lnliIntiZm derselben, er, ErnstTheodostus
Bodinus, dafern derselbe noch am Leber: ist, oder dessen etwa «ige ehelicht Leibeserben hierdurch und in Kraft tttsss ksoclamInz titiret und rorgeladen, a dato binnen drey Monaten
und zwar in Ultimo et prNclulivo lermino den loFedr. des mit Vott bevorstehenden 1766
Jahres vor Einer Hochlöbl. Ksnigl. Oberawtsregierungl «llhier zu Breslau zu erscheinen,
sich zusothane» Erbanfall g hörig zu legitiwiren, oder ln dessen Entstehung zu gewärtigen,
daß selbiger nach Ablauf dieses per«Wtotischen Termini pro moituo wird declariret, undM«
exi'ettamento dkv Johanna Icliana v.Netz,ged.v. Engelhardt, depubl.den 23 Mart.,722,
ih«, falls er noch am Leben wäre, anfallende kara des seiner verstorbenen Mutter Maria
Louise Bodinus geb. v. Netz, 26 ä i « vitZe zu« Genuß ausgesetzt gewtftnen (^uanti seinen sich
angemeldeten beyden Schwestern verabfolget werden. Gegeben Breslau den 25 Oct.i765.
Könlstl. Preuß Breßl. Ober-Amts-Regterung.
Die Breslauischen Stüdtgericyle machen tekannt, daß eUe diejenigen, welche an hiefigenfallit gewordenen Gastwirth, Johann Christoph Gawme, etwas an Geld oder Effec¬
ten zu liefern und zu bez hlsn schuldig, oder dessen Guter und Vermögen irgendwo mit
A?r«st beschwungen, obec auch sonst etwas, welches diesem Glmein-Schuldner an Geldern,
Eff cten, Waaren, Weubks, Kostbarkeiten und BriesschHften zugehöret, auf irgend «ine
Art und Weist ansichbekomm!« haben, ihr« Schulden und hinter sich habende Gammele
Gelder, Wsoren, Pfander, Deposits, Motilien, undUrkunden binnen4Wochen vom i?'
Dec. a.c. anzutechnen, bey hkfigm Stadtgerichten schriftlich anzeigen, uud an nie»aud
etwas verabfolgen lass rz sollen, mit beygefügter Verwarn ig»ng, doß gegen diejenigen, so
hlerwiedlt handeln, nach Vorschrift Cod. Fr. IV.9 §. 12. ltt 9. aufs schärfste werde verfahren werden. Breslcu den 22 Noo. 1765.
Ein sauder bleu^ourant uno Slwee g<n»>ylt«r neuer D^nzlg,rSchl«tten mit Pildh. uer»
arbeit,starkmit Elsen deschlagen, auch die Kuffen durchaus » i t eisernen Schinen unterzogen,
zusiNtt tln paar blankl-derne mit weissem Beschlig versehenen Geschirren und 3äu«en,<uch
dleumouranten L-nkseilenIussetzezifgeln » i t bl<umourant?n Q 'ästen, zwey grossl nach 2 i n zig«r Art vttftrttgte Schellengeläute « l t einigen hundert Schellen und Zimbeln w abh ngen-
Gchlitttn,gltlchssals mit blenmouranteu Quasten versehen, ist zu vttksussen. Nekhaler kön<
nenftchden Schlitten « i t alle« Zubehöraufber Weibegasse in No. 1089 drey Stiegen hoch^
beyde» Schreiber Job. GottÜeb Tannhäuser ansehen.
Oan»nmehrb der versprocheneAchüNg zu dem Auctions'Cetslogo ter bey dem Buch¬
händler I o h . Friedrich Korn den» ältern zu Haltenben Bücher^Auclion auch fertig, so wer¬
den die Freunde guter Bücher ersuchet ihn ablängen zu lassen. Diejenigen so den zweyten
Theil noch nicht ha den holen lassen, werden dllsen mit abzufordew^beten. Man findet in
bieser Auclion einln sehr schönen Vorralh von theils seltenen nnd Zuttn Büchern, und viele
stnd»it plächtigm Bänden v:rs«hm, wie es durch di«Beyschung ee? Bände in «inig-n Tectionen schon bekannt ist. Am Ende ditstr Auction werden velschiedene N^turalia undTa«
llieux in Bilder-Cabinete, auch einige gute Repofitotia volwznmen. M a n verspricht sich
dlestrhalb vielen Zuspruch, und ersuchet answsrtige Freunbl ihre einzusendende Commis¬
sionen z« beschleunigen, da den 27t«» dieses Monats gzwiß dir Anfang gemacht werdm
wird.
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Di« Hochablichtn Lanbgerichte zu Autwohne, Oelsnischen Fürstenthums,lat«n alle dies
jenigen welche an den dasigen Bauer, Christoph Hörtel, und dessen BauerZut, einen An-und
Zuspruch habt«, vor, sich binnen einem z Wonathlichen Spatto besonders aber den 17 Jan.
des tom«t«d«n l766.1«ch«s, als m termino peremrorio, «0 zugleich das Bsuerguth selb«
fien subhasilret werden soll, ihre Forderungen 2a aHa zu»elben oder zu gewartigen, daß sie
e!2ps<? «rmino nicht weiter dfimlt gkhörtt, sondern ihnen ein e»iges Vtillfchwtlssn aufttleget
werden soll<
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B?y de« Fürstdischoft.Hoflichtera»« hiefeltst ist die Paschtische Erdlttlle, welche
«us28o Rthl«. schwer Geld taxlret worden, zum Besten derWsyst frsywilligzu verkauft
ftn, wozu Terminus auf den 11 Dec. c. der 8 I m . und 5 M r . 1766. angesitzee. Wer
dazu Belleben lrsgt, kannsichim letzten 3«lpwo früh um 9 Uhr hleseldsi snLfben,stinG«botthun, unbdllM.iftblettnbiidtrVerichllichenAdjudlc^ongtwärtiiZen. Vc.sl.u, den
2^5 Oct. , 7 6 ; .
Verwichene Mittwoch als d«n 8 Jan. 1766. ist von «tNilu Botyen aus OchonfeidTvön
terSchubrsckean bis zn« Schweidnltzischen Thor zu denen Lchnigruben hinaus, ein Sack,
worinn«« ein grün luchner Mantelfts, in dem Manlklsack aber liechflllgmdtKlcidulwssiucke
befilldlich, verlehren gegangen, als«) «inblau bclünwollcn PlüschenWanl.sk!iid mit eden
tergleichen Kti^pftn und Knopflöchern, r.it seidener Cherge sefüttstt, 2) ein modale per«anen dmtscher Mennspeltz mit Filh gefüttert und vorgeschlagzn, und ungausch« Knöpf«
mitKttpinen darauf. Wer nun von dl'stn beschrilbenm Sachen Nachricht zu geben welß^
der beliebe es in der hiesigen Zeltungsefpeoilion gegen einen sehr nsonadlen Rllompeas, an>
z^lz'lge».
^_^_»»^^.___^ _^_
vorKömgl Taxe <u« Ver«
tauf. Mehrere Nachiicht ist auf der Schwetbnitzschtn Gasse in der Naadstube bey t « «
Dchn«td«r Köhler zu erhalten.
^ ^
Es tilnet hietnit zur Nachricht, baß auf der Mäntlergasse, der Durchfahrt gegen über,
in der Frau Burgg:äfin Haust Masqueallcider von allen Cotten um einen billigen Preiß zu
verleiben s«yn.
Diese Zeitungen werden Wöchentlich dreymal, Mondtags, Mittwochs und Sonnabends, zu
Breslau m N?ilh. Gsttlicb U^orns Buchhandlung am Ninste iln Kornlsthen Hause,
ausgegeben, und sind auch aufallen König! Postawom zu haben.