PDF-Version dieses Kapitels - compas

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Veröffentlicht auf compas.infoclio.ch (13.09.2016)
2. Fachrecherche
Wo suchst du nach wissenschaftlichen Informationen? Weisst du, wie man einen Bibliothekskatalog richtig
benutzt? Wann musst du ins Archiv gehen? Suchst du im Internet nur bei Google? Wie weisst du, ob du einer
Quelle aus dem Internet trauen kannst?
Die Recherche in Bibliotheken, Archiven oder im Internet macht einen grossen Teil der Arbeit eines Historikers
aus. Das Wissen, wo und wie man zu Informationen kommt, ist eine Voraussetzung, um historische Forschung
betreiben zu können. Es ist daher wichtig, sich Zeit zu nehmen, um das Recherchieren während des Studiums
gründlich zu üben.
Wissenschaftliche Informationen erhält man grundsätzlich an drei Orten: in Bibliotheken, in Archiven und über
das Internet.
Hinweis: Ein grosser Teil der Recherche in Bibliotheken kann auch ausserhalb der Bibliothek über das Internet
erledigt werden. Teilweise braucht es dafür einen VPN-Client (siehe dazu Kapitel 1. 4. Das Uninetz zum
mitnehmen). Da es gerade in den Geschichtswissenschaften viele Informationen nach wie vor nur in Papierform
gibt, ist ein Besuch in Bibliotheken und Archiven für das Studium aber immer noch zwingend.
2. 1. Suche vorbereiten
Wie soll ich suchen? Wie weiss ich, dass mir bei der Suche nichts entgangen ist? Wo finde ich die relevanten
Publikationen, Quellen und Informationen?
Eine gut vorbereitete Suche erleichtert die wissenschaftliche Recherche.
Es gibt verschiedene Strategien, um nach Literatur, Quellen und Informationen zu einem bestimmten Thema zu
suchen. Es lohnt sich, die Suche gut vorzubereiten.
2. 1. 1. Suchstrategien
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man in Bibliothekskatalogen, Archiven und im Web nach Literatur und
Quellen suchen kann. Die verschiedenen Recherchearten können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Es
empfiehlt sich, auf verschiedene Arten zu suchen, um sicher zu gehen, dass man die wichtigen Publikationen,
Quellen und Informationen gefunden hat. Um den Überblick über den Verlauf der Recherche zu behalten, legt
man am Besten eine Suchstrategie fest.
2. 1. 1. 1. Synonymie
Es ist sinnvoll, sich zu Beginn der Recherche eingehend Gedanken zu machen, worum es beim gewählten
Thema geht. Synonyme, Ober- und Unterbegriffe zum Thema sowie sprachliche Varianten sind beim
Recherchieren hilfreich.
Man nehme beispielsweise das Thema des Gedenkens anlässlich 100 Jahre Erster Weltkrieg. In diesem Thema
sind drei Aspekte zentral: das Gedenken, die 100 Jahre und der Erste Weltkrieg. Synonyme, Unter- und
Oberbegriffe zu diesen Konzepten können in einer sogenannten Suchmatrix zusammengeführt werden, was wie
folgt aussehen kann:
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Um die Synonyme, Unter- und Oberbegriffe zu finden, ist es hilfreich, bereits einige Recherchen durchzuführen,
beispielsweise via Google oder den Bibliothekskatalog. Auch Online-Enzyklopädien können dabei helfen,
Synonyme und verwandte Begriffe zu identifizieren.
Das Erstellen einer Suchmatrix ist ein wichtiger Schritt, um eine systematische Suche zu organisieren.
2. 1. 1. 2. Stichworte und Schlagworte
Für die Suche in Bibliothekskatalogen und Datenbanken ist es wichtig, den Unterschied zwischen Stichwort und
Schlagwort zu verstehen: Stichworte sind Begriffe, die im Text eines Dokuments oder in den Metadaten, die das
Dokument beschreiben (bspw. Titel, Autor etc.), vorkommen. Schlagworte sind dagegen Begriffe, die benutzt
werden, um den Inhalt eines Dokuments zu beschreiben und zusammenzufassen. Dokumente, die dasselbe
Thema behandeln, werden mit denselben Schlagworten beschrieben, obwohl vielleicht unterschiedliche
Stichworte vorkommen. Schlagworte bieten auch den Vorteil, dass Dokumente in unterschiedlichen Sprachen
über dasselbe Thema mit dem gleichen Schlagwort beschrieben werden. Die Suche mit einem
deutschsprachigen Schlagwort liefert also auch Ergebnisse aus anderen Sprachen.
Um herauszufinden, welches Schlagwort für ein gewisses Thema benutzt wird, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Bibliothekskataloge und Zeitschriftendatenbanken bieten meistens einen Schlagwort-Index an, in dem
die Schlagworte alphabetisch sortiert sind.
2. Man such nach einem Dokument, das dem Thema entspricht, und schaut sich die vergebenen
Schlagworte an. Daraufhin kann eine neue Suche mit den identifizierten Schlagworten gestartet werden.
Dank der zweiten Methode kann beispielsweise in Erfahrung gebracht werden, dass im Bibliothekskatalog des
IDS Basel Bern das Thema des Erinnerns und Gedenkens mit dem Schlagwort “Kollektives Gedächtnis”
beschrieben wird.
Hinweis: Die Suche mit Schlagworten kann sehr nützlich sein, sie sollte jedoch nicht die einzige Suchstrategie
darstellen. Die identifizierten Schlagworte können der Suchmatrix als weitere Synonyme hinzugefügt werden.
Für eine umfassende Recherche ist es auch wichtig, nicht nur nach Quellen und Literatur in Deutsch zu suchen.
Insbesondere englisch- und französischsprachige Dokumente sollten beachtet werden.
2. 1. 1. 3. Schneeballsystem (Citation Pearl Growing Approach oder Citation Chaining)
Eine weitere Möglichkeit, relevante Dokumente zu identifizieren, ist das Schneeballsystem, auch Citation Pearl
Growing oder Citation Chaining genannt. Bei dieser Suchstrategie wird zuerst ein Buch oder ein
Zeitschriftenartikel gefunden, welcher dem gesuchten Thema entspricht. Davon ausgehend, dass es sich um
wissenschaftliche Arbeiten handelt und darin Verweise sowie Referenzen auf vorherige Arbeiten gemacht
werden, kann ihre Bibliographie als Ausgangspunkt für weitere Recherchen dienen.
Das heisst, dass interessant erscheinende Titel der Bibliografie gesucht werdeb und wiederum als
Ausgangspunkt für weitere Recherchen dienen können. So können bekannte, immer wieder zitierte Autorinnen
und Autoren oder Werke, die für ein bestimmtes Gebiet von Interesse sind, schnell ausfindig gemacht werden.
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2. 1. 2. Suchtechniken
Die meisten Suchmaschinen, Online-Kataloge und Datenbanken ermöglichen es, präzise Suchanfragen zu
formulieren. Um die ausgeklügelten Suchfunktionen nutzen zu können, müssen zwei Dinge beherrscht werden:
die Booleschen Operatoren und die Trunkierung.
2. 1. 2. 1. Boolesche Operatoren
Mit Booleschen Operatoren lassen sich Suchbegriffe miteinander verknüpfen, was zu präzisen Suchanfragen
führt. Zu den Booleschen Operatoren gehören UND (AND), ODER (OR) und NICHT (NOT). Die meisten
Bibliothekskataloge, Datenbanken und Suchmaschinen können Boolesche Operatoren interpretieren. In welcher
Sprache sie jedoch vorgegeben sind, hängt von der jeweiligen Website ab, die Operatoren müssen aber immer
gross geschrieben werden.
Hinweis: Begriffe, die aus mehreren Worten bestehen, wie beispielsweise Erster Weltkrieg werden am besten
in doppelten Anführungszeichen gesetzt: “Erster Weltkrieg”. Wird dies nicht getan, können die beiden Worte
zwar innerhalb eines Titels oder Dokuments, aber weit voneinander entfernt auftreten und somit nicht mehr
dem gesuchten Thema entsprechen.
UND
Mit UND verknüpfte Begriffe liefern nur Dokumente, in denen alle verknüpften Begriffe vorkommen. UND wird
also insbesondere verwendet, um unterschiedliche Themen miteinander zu kombinieren.
Beispiel: Gedenkjahr UND “Hundertster Jahrestag” UND “Erster Weltkrieg”
Die damit gefundenen Dokumente enthalten alle drei erwähnten Begriffe.
ODER
Mit ODER verknüpfte Begriffe liefern Dokumente, die mindestens einen der verknüpften Begriffe enthalten.
ODER wird insbesondere für die Kombination von Synonymen und verwandten Begriffen verwendet.
Beispiel: “Erster Weltkrieg” ODER “1. Weltkrieg” ODER “1914-1918”
Die damit gefundenen Dokumente enthalten mindestens einen der drei erwähnten Begriffe.
NICHT
Werden Begriffe mit NICHT kombiniert, so wird der Begriff, der hinter NICHT steht, ausgeschlossen, das heisst,
dass die gefundenen Dokumente diesen Begriff nicht enthalten dürfen.
Beispiel: “Erster Weltkrieg” NICHT “Zweiter Weltkrieg”
Alle damit gefundenen Dokumente müssen den Begriff “Erster Weltkrieg” enthalten, während der Begriff
“Zweiter Weltkrieg” nicht vorkommen darf.
Klammersetzung
Bei langen Suchanfragen kann es notwendig sein, Klammern zu setzen. Denn normalerweise findet die
Bearbeitung einer Suchanfrage von links nach rechts statt, was nicht immer erwünscht ist.
Beispiel: Gedenkjahr UND (“Erster Weltkrieg” ODER 1914-1918)
Wird keine Klammern gesetzt, sucht die Suchmaschine nach Dokumenten, die sowohl Gedenkjahr und “Erster
Weltkrieg” enthalten (mit UND verknüpft), oder aber nur die Zahlen 1914-1918. Mit den Klammern wird nach
Dokumenten gesucht, die alle den Begriff Gedenkjahr und mindestens einen der beiden Begriffe “Erster
Weltkrieg” oder 1914-1918 enthalten.
Komplexe Suchanfrage
Die Synonyme der einzelnen Themen sind innerhalb einer Klammer mit ODER verknüpft und die einzelnen
Themen sind miteinander mit UND verknüpft.
Für die erstellte Suchmatrix zum Thema des Gedenkjahrs der 100 Jahre Erster Weltkrieg aus Kapitel 2. 1. 1. 1.
würde die komplette Suchanfrage so aussehen:
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(Gedenken ODER Gedenkjahr ODER Erinnern ODER Erinnerung) UND (“Hunderdste Jahrestag” ODER “100.
Jahrestag” ODER “jährt” ODER “100. Jubiläum” ODER “Hunderdste Jubiläum” ODER “100 Jahre” ODER “Hundert
Jahre”) UND (“Erster Weltkrieg” ODER “Erste Weltkrieg” ODER 14-18 ODER 1914-1918 ODER 1914-18 ODER “1.
Weltkrieg”)
Hinweis: Durch das Erstellen dieser komplexen Suchanfrage ist es möglich, in einer einzigen Suchanfrage
mehrere kleine zusammenzufassen. Denn wenn man nach jeder möglichen Kombination der Suchmatrix einzeln
suchen würde
(Anfrage 1: Gedenken UND “Hundertste Jahrestag” UND “Erster Weltkrieg”;
Anfrage 2: Gedenken UND “Hundertste Jahrestag” UND “Erste Weltkrieg”;
Anfrage 3: Gedenken UND “Hundertste Jahrestag” UND 14-18; etc.),
dann ergäbe dies 168 Einzelsuchanfragen.
2. 1. 2. 2. Trunkieren
Das sogenannte Trunkieren erlaubt es, eine Suche auf alle Begriffe auszuweiten, die einen gemeinsamen
Wortteil haben. So kann etwa nach unterschiedlichen Schreibweisen oder gleichzeitig nach der Einzahl und der
Mehrzahl eines Wortes gesucht werden. Ausserdem können damit Begriffe „abgekürzt“ werden. Das ?
(Fragezeichen) steht für genau ein Zeichen. Das * (Sternchen) steht für eine beliebige Anzahl ausgelassener
Zeichen. Die Trunkierung mit ? oder * kann rechts und / oder mitten im Wort erfolgen.
Suchbefehl
bahn*
*bern
spag*etti*
wom?n
m??er
wom?n*
sucht nach
Bahn, Bahnhof usw.
Bern, knabbern, Wabern, Zabern, Gräbern usw.
Sagetti, Spaghetti, Spaghettisauce usw
sucht sowohl nach woman als auch nach women
Maier, Mayer, Meier, Meyer ebenso wie nach Maler, M
woman, women, womanist usw.
Hinweis: Fragezeichen und Sternchen haben nicht in jedem Bibliothekskatalog oder Datenbank dieselbe
Bedeutung. Die Funktionsweise der Trunkierungen und weitere Trunkiermöglichkeiten sind in der Regel auf den
Hilfeseiten der Kataloge beschrieben.
2. 1. 3. Suchmodi
Einige Suchmaschinen, Datenbanken und Kataloge bieten unterschiedliche Suchmodi an, die in den folgenden
Kapiteln vorgestellt werden.
2. 1. 3. 1. Einfache Suche
Die einfache Suche (auch „Schnellsuche“ genannt) ist die häufigste Art, wie in Bibliothekskatalogen und
Datenbanken gesucht wird. Mit der einfachen Suche wird der eingegebene Begriff in allen Feldern, mit denen
die Dokumente beschrieben sind, gesucht. Der Nachteil dieser Suchart ist, dass man oft sehr viele
Suchergebnisse erhält und viele der Resultate nichts mit dem gesuchten Thema zu tun haben. Sucht man
beispielsweise nach „Bern“ erhält man nicht nur Resultate zur Stadt Bern sondern auch alle Publikationen die in
Bern herauskamen oder von Autorinnen oder Autoren geschrieben wurden, die Bern heissen.
2. 1. 3. 2. Erweiterte Suche
Die erweiterte Suche (auch „Kombinierte Stichwortsuche“ genannt) erlaubt es, nach spezifischen Kriterien zu
suchen:
Suche nach Stichwort aus dem Titel: Es werden nur Dokumente angezeigt, bei denen der
gesuchte Begriff im Titel vorkommt. Diese Art der Suche hat den Nachteil, dass man viele Bücher
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zum gewählten Thema nicht findet, weil der gesuchte Begriff nicht im Titel enthalten ist.
Suche nach Stichwort aus dem Thema: Es werden nur Dokumente angezeigt, die mit dem
gesuchten Begriff verschlagwortet wurden. Diese Art der Suche ist oft nicht sehr erfolgreich, da
man nicht weiss, welche Schlagworte vergeben wurden. Es empfiehlt sich deshalb, statt dessen
über die Indexsuche nach einem Schlagwort zu suchen. Eine andere Möglichkeit bietet die Suche
über ein bekanntes Dokument (siehe Kapitel 2. 1. 1. 2. Stichworte und Schlagworte).
Indexsuche (auch „Blättern“ genannt): Bei der Indexsuche können verschiedene Listen (z. B.
AutorIn, Titel, Schlagwort) durchgeblättert werden, um zu sehen welche Einträge vorhanden
sind.
Suche nach Format: In den meisten Katalogen kann die Suche auf einen bestimmten
Medientyp/Publikationstyp bzw. nach einem bestimmten Format eingeschränkt werden.
Über die erweiterte Suche ist es möglich, verschiedene Sucharten zu kombinieren. Es kann beispielsweise nach
Büchern gesucht werden, die im Titel den Begriff „Bern“ enthalten und von Autorinnen oder Autoren stammen,
die „Meier“ heissen.
Es ist auch möglich, die Suche nach verschiedenen Kriterien einzuschränken: So kann etwa die Suche nach
Erscheinungsjahr, Erscheinungsland oder Format eingegrenzt werden. Bei Verbundsbibliotheken oder
Bibliotheken mit mehreren Standorten kann die Suche auch auf einen bestimmten Bibliotheksstandort
einschränkt werden.
2. 1. 3. 3. Facettierte Suche
Als Facettensuche bezeichnet man ein Suchprinzip, mit dem sich Suchergebnisse durch das Filtern nach
bestimmten Kriterien (Facetten) weiter verfeinern lassen. Facetten können z.B. Kategorien, Schlagworte, der
Autor oder die Autorin, das Jahr der Veröffentlichung oder das Format der Publikation sein. Eine Facettensuche
ist in der Regel intuitiver als eine Standartsuche und kommt deshalb immer häufiger in Katalogen und
Datenbanken vor. Die Abfrage in der infoclio.ch-Datenbank funktioniert ebenfalls über eine Facettensuche.
Facettensuche im Katalog swissbib.ch:
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Links: infoclio.ch-Facettensuche
2. 2. Suche in Bibliotheken
Wo suche ich nach Büchern und nach Zeitschriften? Wo suche ich nach Artikeln und Bibliographien?
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Googeln reicht nicht! Du musst in die Bibliothek gehen!
Der wichtigste Ort für die Fachrecherche ist die Bibliothek der eigenen Universität. Hier finden sich gedruckte,
elektronische und audio-visuelle Veröffentlichungen. Universitätsbibliotheken stellen darüber hinaus auch
bibliografische Datenbanken und Internet-Rechercheplätze zur Verfügung und beraten bei allen Fragen zur
Literaturrecherche und Literaturbeschaffung. Universitätsbibliotheken bieten Zugang zu:
dem Bibliothekskatalog: Hier findet man Bücher, gedruckte Zeitschriften und AV-Medien (CDs, DVDs,
CD-ROMs usw.).
der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek: Hier findet man Online-Zeitschriften.
Datenbanken: Hier findet man wissenschaftliche Artikel, Bibliographien, Fakten oder auch audiovisuelle
Inhalte.
Spezialangeboten wie Archivbestände, retrodigitalisierte Bücher und Zeitschriften, Online-Ausstellungen
usw.
Hinweis: Alle Bibliotheken der Schweizer Universitäten bieten Kurse zur Informationskompetenz an. Das
Angebot reicht – je nach Bibliothek - von Führungen durch die Bibliothek über Recherchekurse bis hin zu
Software-Schulungen. Es lohnt sich, diese Angebote zu nutzen und die Kurse zu besuchen (siehe Links).
Links: Basel
Bern
EPF Lausanne
ETH Zürich
Freiburg
Genf
Lausanne
Luzern
Neuenburg
St. Gallen
Tessin
Zürich
2. 2. 1. Suche nach Büchern und audiovisuellen Medien
Bücher, gedruckte Zeitschriften und AV-Medien (CDs, DVDs, CD-ROMs usw.) können in Bibliothekskatalogen
gefunden werden. Doch in welchem Katalog soll gesucht werden?
Die Hochschulbibliotheken sind in der Schweiz zu Bibliotheksverbünden zusammengeschlossen, die wiederum in
Teilverbünde unterteilt sind. Bei einer Recherche sollte in erster Linie im Teilverbund der eigenen Universität
gesucht werden, weil man da am einfachsten Zugang hat. Für eine umfassende Suche kann die Suche auf
weitere Bibliotheken ausgeweitet werden.
2. 2. 1. 1. Bibliothekskataloge in der Schweiz
Die Schweizer Hochschulbibliotheken sind in drei Bibliotheksverbünden entlang der Sprachregionen organisiert:
Der Informationsverbund Deutschschweiz IDS umfasst alle Kataloge der Universitätsbibliotheken der
Deutschschweiz. Der IDS ist in 4 Teilverbünde unterteilt:
Swissbib Basel Bern (Hilfeseite)
IDS Luzern (Hilfeseite)
IDS St. Gallen (Hilfeseite)
NEBIS (u. a. EPF Lausanne, ETH Zürich, Universität Zürich und verschiedene
Fachhochschulen) (Hilfeseite)
RERO steht für REseau ROmand und bezeichnet das Netz der wissenschaftlichen Bibliotheken der Westschweiz.
Der Verbund ist in 4 Teilverbünde unterteilt:
Freiburger Verbund
Réseau des bibliothèques genevoises
Réseau des bibliothèques neuchâteloises et jurassiennes
Réro Wallis
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Gesamtabfrage RERO (Hilfeseite)
RERO Explore (Gesamtabfrage mit einer Facetten-Suche)
Der Kanton Waadt betreibt einen eigenen Bibliotheksverbund:
Renouvaud - réseau vaudois
Sistema bibliotecario ticinese ist der Verbund der Tessiner Bibliotheken. Der Bibliotheksverbund
betreibt zwei Kataloge:
Catalogo Cantonale (u. a. die Bibliotheken der Università della Svizzera italiana)
Catalogo Scolastico (Bibliotheken der Tessiner Schulen)
Gesamtabfrage SBT (Hilfeseite)
Links: Swissbib Basel Bern
IDS Luzern
IDS St. Gallen
NEBIS (u. a. EPF Lausanne, ETH Zürich, Uni Zürich und verschiedene Fachhochschulen)
Freiburger Verbund
Réseau des bibliothèques genevoises
Réseau des bibliothèques neuchâteloises et jurassiennes
Réro Wallis
Réseau vaudois (Revouvaud)
Gesamtabfrage RERO
RERO Explore
Catalogo Cantonale (u. a. die Bibliotheken der Università della Svizzera italiana)
Catalogo Scolastico (Bibliotheken der Tessiner Schulen)
Gesamtabfrage SBT
2. 2. 1. 2. Weitere Bibliothekskataloge
Swissbib: Der Metakatalog der Schweizer Hochschulbibliotheken und der Schweizerischen
Nationalbibliothek bietet eine Gesamtabfrage in allen Bibliotheksverbünden.
Helveticat: Der Online-Katalog der Schweizerischen Nationalbibliothek verzeichnet alle
Veröffentlichungen, die in der Schweiz herausgegeben wurden oder die Schweiz betreffen.
Verweis: Eine Hilfestellungen zum Helveticat gibt es unter folgendem Link.
Schweizerisches Zeitschriftenportal: Hier sind Zeitschriften in schweizerischen und
liechtensteinischen Bibliothekskatalogen recherchierbar.
infoclio.ch-Datenbank: Hier sind alle wissenschaftlichen Bibliotheken und Bibliothekskataloge der
Schweiz verzeichnet.
SPRINT: Die Website bietet einen Überblick über die Bibliothekskataloge der Schweiz und im Ausland.
HAN - Handschriften, Archive, Nachlässe: Der Verbundskatalog HAN erschliesst die Verzeichnis von
Handschriften, Archiven und Nachlässen von acht Bibliotheken.
ETH Wissensportal: Das Wissensportal der ETH-Bibliothek integriert verschiedene
Rechercheplattformen und bindet das Suchinstrument nahtlos in die Website ein.
Links: Swissbib
Helveticat
Hilfestellungen zum Helveticat
Schweizerisches Zeitschriftenportal
infoclio.ch-Datenbank
SPRINT
HAN
ETH Wissensportal
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2. 2. 2. Suche nach (elektronischen) Zeitschriften
Die Suche nach Zeitschriften entsteht meist aus zwei unterschiedlichen Motiven: Entweder will man eine oder
mehrere Zeitschriften zu einem Thema identifizieren oder man hat eine blibliographische Referenz für einen
Zeitschriftenartikel und möchte Zugang diesem.
Ersteres ist vor allem nützlich, wenn man am Anfang einer Arbeit steht und das Thema noch nicht eingegrenzt
hat. Das Identifizieren von unterschiedlichen Zeitschriften und das Lesen der letzten erschienen Nummern gibt
Aufschluss über aktuelle Forschungsthemen und die neusten Projekte.
Der zweite Fall tritt ein, wenn eine Quellenangabe zu einem Zeitschriftenartikel beispielsweise entweder in der
Bibliographie eines Artikels (siehe Kapitel 2.1.1.4. Schneeballsystem) oder in einer bibliographischen Datenbank
(siehe Kapitel 2.2.3.1. Bibliografische Datenbanken (Referenzdatenbanken)) gefunden wurde. Im folgenden wird
erklärt, wie herausgefunden werden kann, ob die Bibliothek einen Zugang zur Zeitschrift des Artikels bietet.
Die Suche nach Zeitschriften ist ein wichtiger Teil der wissenschaftlichen Recherche. Artikel aus einer aktuellen
Ausgabe einer Zeitschrift sind meist näher am aktuellen Forschungsstand als Bücher. Ausserdem lassen sich in
Zeitschriften wissenschaftliche Debatten zu einem Thema nachverfolgen. Viele Zeitschriften sind kommerziell
und deshalb kostenpflichtig. Die Universitäten kaufen aber für ihre Studierenden und Mitarbeitenden Lizenzen,
sodass immatrikulierte Studierende über das Uninetz (siehe Kapitel 1. 4. Das Uninetz zum Mitnehmen) auch
Zugang zu vielen kommerziellen Zeitschriften haben. Da nicht alle Universitäten die gleichen Lizenzen kaufen,
sind nicht an allen Universitäten die gleichen Zeitschriften verfügbar.
Zeitschriften gibt es in verschiedenen Formen und müssen entsprechend unterschiedlich gesucht werden.
Zeitschriften, die nur in gedruckter Form erscheinen: Suche im Bibliothekskatalog der eigenen
Universitätsbibliothek oder über das Schweizerische Zeitschriftenportal, siehe Kapitel 2. 2. 1. 2. Weitere
Bibliothekskataloge.
Online-Zeitschriften: Suche über die elektronische Zeitschriftenbibliothek oder Zeitschriftenportale,
siehe die Kapitel 2.2.2.1. bis Kapitel 2.2.2.4.
Retrodigitalisierte Zeitschriften: Zeitschriften, die ursprünglich in gedruckter Form erschienen sind und
zu einem späteren Zeitpunkt digitalisiert wurden. Sie können über entsprechende Zeitschriftenportale
gesucht werden, siehe Kapitel 2.2.2.4. Retrodigitalisierte Zeitschriftenportale.
Hinweis: Entsprechend der ISBN-Nummer (International Standard Book Number) bei Büchern, gibt es bei
Zeitschriften die ISSN-Nummer (International Standard Serial Number), also eine Nummer, die Zeitschriften
eindeutig identifiziert. In Bibliothekskatalogen kann danach gesucht werden.
Weitere Findmittel zu Zeitschriften finden sich unter den folgenden Links:
Schweizerische Nationalbibliothek: Schweizerische Zeitschriften und Zeitungen: Kataloge, Bibliografien,
Verzeichnisse
Hinweis/Tipp: Sucht man nach einem bestimmten Zeitschriftenartikel, sollte man die Suche sowohl im
Bibliothekskatalog als auch im Portal für Online-Zeitschriften durchführen, insbesondere wenn nicht
bekannt ist, ob die Bibliothek über die gedruckte oder die elektronische Form verfügt.
Links: Schweizerische Zeitschriften und Zeitungen
2. 2. 2. 1. Elektronische Zeitschriftenbibliothek EZB
Ein Portal für elektronische Zeitschriften, das vor allem von den Deutschschweizer Universitäten benutzt wird,
ist die Elektronische Zeitschriftenbibliothek, auch EZB genannt. Dank einem spezifischen Link der jeweiligen
Universität werden in diesem Portal die von ihr abonnierten elektronischen Zeitschriften aufgeführt, sowie
weitere frei zugängliche Open Access-Journals angegeben.
Die EZB beruht auf einem Ampel-System, das wie folgt funktioniert:
Grün bedeutet, dass die Zeitschrift frei zugänglich ist. Ein Klick auf eine solche Zeitschrift führt direkt
auf die Homepage der Zeitschrift, auf der die sie frei durchsucht werden kann.
Gelb bedeutet, dass man nur innerhalb des Uninetzes Zugang zur Zeitschrift hat. Es handelt sich um
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eine kommerzielle Zeitschrift, für deren Nutzung die Universität aber bezahlt hat. Über den VPN-Client
können auf diese Zeitschriften auch ausserhalb des Uninetzes zugegriffen werden, siehe Kapitel 1. 4. 1.
Einloggen ins Uninetz über VPN.
Rot bedeutet, dass man über das Uninetz keinen Zugang zur Zeitschrift hat. In den meisten Fällen
können aber immerhin das Inhaltsverzeichnis und Abstracts angesehen werden.
Auf der rechten Seite stehen die Links zu denjenigen Universitäten, die von der Elektronischen
Zeitschriftenbibliothek Gebrauch machen.
Links: Bern
Freiburg
Luzern
St. Gallen
Zürich
2. 2. 2. 2. A-Z Listen
Als Alternative zur Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) gibt es sogenannte A-Z Listen. Im Unterschied
zur EZB werden in A-Z Listen nur diejenigen elektronischen Zeitschriften angegeben, für die eine Bibliothek
zahlt. Open Access-Zeitschriften werden in diesen Listen nicht aufgeführt.
Auf der rechten Seite stehen die Links zu denjenigen Universitäten, die eine A-Z Liste anbieten.
Links: Basel
Bern
EPF Lausanne
ETH Zürich
Freiburg
Genf
Lausanne
Neuenburg
Tessin
2. 2. 2. 3. Open Access Zeitschriften-Portale
Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB): Dieses Zeitschriftenportal verzeichnet über 35’000 Online
Zeitschriften, welche frei zugänglich sind.
Directory of Open Access Journals (DOAJ): Das DOAJ ist ein von der Bibliothek der Universität Lund in Schweden
betriebenes Verzeichnis von elektronischen Zeitschriften, die nach den Grundsätzen des Open Access im
Internet frei zugänglich sind.
Journalseek: Journalseek ist eine grosse Datenbank mit freien Online-Zeitschriften.
La Criée: La Criée ist ein Verzeichnis von Open Acces Zeitschriften, das von einer Privatperson betrieben wird.
Links: Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB)
Directory of Open Access Journals (DOAJ)
Journalseek
La Criée
2. 2. 2. 4. Retrodigitalisierte Zeitschriftenportale
e-periodica: retroseals.ch ist eine Plattform mit retrodigitalisierten wissenschaftlichen Schweizer Zeitschriften
von 1836 bis heute. Unter anderem finden sich hier bedeutende Zeitschriften zur Schweizer Geschichte wie
etwa die „Schweizer Zeitschrift für Geschichte“ oder „Traverse – Zeitschrift für Geschichte“.
Persee: Persee ist ein französisches Portal, das Fachzeitschriften aus den Geistes- und Sozialwissenschaften
online bereitstellt.
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Scriptorium: Scriptorium ist eine Plattform mit retrodigitalisierten Waadtländer Zeitschriften und Zeitungen.
Links: e-periodica
Persee
Scriptorium
2. 2. 3. Suche nach Zeitschriftenartikeln
Zeitschriftenartikel spiegeln meist den aktuelleren Forschungsstand wieder als Bücher und befassen sich mit
einem sehr spezifischen Aspekt. Aus diesem Grund ist es interessant, auch nach Zeitschriftenartikeln zu suchen.
Zeitschriftenartikel werden im Bibliothekskatalog nicht erfasst, dafür gibt es spezielle Datenbanken. Im
Bibliothekskatalog wird lediglich der Name der Zeitschrift aufgenommen.
Ähnlich wie bei den Zeitschriften sind viele Datenbanken kommerziell und deshalb kostenpflichtig. Die
Universitäten kaufen aber für ihre Studierenden und Mitarbeitenden Lizenzen, sodass man über das Uninetz
auch Zugang zu vielen kommerziellen Datenbanken hat. Da nicht alle Universitäten die gleichen Lizenzen
kaufen, kann nicht von allen Universitäten aus auf die gleichen Datenbanken zugegriffen werden. Übersicht und
Zugang zu Datenbanken mit Zeitschriftenartikeln erhält man über die Website der eigenen
Universitätsbibliothek.
Jede Datenbank ist etwas anders zu bedienen und bietet andere Suchmöglichkeiten. In der Regel lässt sich in
Datenbanken aber sehr ähnlich wie in Bibliothekskatalogen suchen. Die in Kapitel 2.1.1. Suchstrategien
beschriebenen Vorgehensweisen können auch auf Datenbanken angewendet werden. Oft lohnt es sich zudem,
auf den Hilfeseiten der Datenbanken nachzuschauen, welche Suchmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Auch
bei Datenbanken ist es wichtig, nicht nur deutschsprachige, sondern auch französisch- und englischsprachige
Schlagworte zu verwenden.
Hinweis: Manchmal erfassen auch Zeitschriftenportale die Zeitschriftenartikel und können demnach als
Fachdatenbank benutzt werden.
Verweis: Siehe auch den Abschnitt „Zeitschriftenportale“ in Kapitel 2.2.2. Suche nach (elektronischen)
Zeitschriften.
Es gibt unterschiedliche Arten von Datenbanken: Einige liefern nur die bibliographischen Angaben zu Artikeln,
aber keinen Zugang zum Text selbst; andere Datenbanken verzeichnen nur jene Artikel, über die sie auch
verfügen; wiederum andere Datenbanken, die teilweise nur bibliographische Angaben machen, zu manchen
Artikeln aber auch den Zugang zum Text anbieten.
Darüber hinaus gibt es auch Nachschlagewerke und Statistikportale, die ebenfalls zu den (kommerziellen)
Fachdatenbanken zählen.
Beispiel:
Journal STORage (JSTOR): ist ein kostenpflichtiges Online-Archiv mit älteren Ausgaben ausgewählter
Fachzeitschriften. Die Texte werden mittels Retrodigitalisierung in elektronische Form gebracht.
Links: Journal STORage (JSTOR)
2. 2. 3. 1. Bibliografische Datenbanken
Bibliografische Datenbanken dienen zur thematischen Literatursuche. Meistens werden sowohl selbständige
Literatur (Bücher und Zeitschriften) wie auch unselbständige Literatur (einzelne Kapitel aus Büchern bzw. Artikel
aus Zeitschriften) erfasst. Bibliographische Datenbanken enthalten Verweise auf Dokumente, aber meistens
nicht die Dokumente selber. Diese Verweise zeigen an, in welchem Buch oder in welcher Zeitschrift der Beitrag
publiziert wurde. Mit Hilfe dieser Angaben kann dann das entsprechende Buch bzw. die entsprechende
Zeitschrift gesucht werden. (Siehe die Kapitel2. 2. 1. Suche nach Büchern und audiovisuellen Medien und 2. 2.
2. Suche nach (elektronischen) Zeitschriften).
Hinweis: Viele Bibliografien gibt es nach wie vor nur in gedruckter Form, diese können über den
Bibliothekskatalog gesucht werden.
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Verweis: Siehe Kapitel 2 .1. 1. Suchstrategien.
Einige wichtige Fachbibliografien für die Geschichtswissenschaften:
Bibliographie der Schweizergeschichte: erfasst die im In- und Ausland erschienen Publikationen, wie
Monographien, Sammelschriften, Zeitschriftenartikel und Lizentiatsarbeiten zur Geschichte der Schweiz
von der Urzeit bis zur Gegenwart.
Historische Bibliographie Online: verzeichnet selbständige und unselbständige historische Fachliteratur.
Historical Abstracts: verzeichnet selbständig und unselbständig erschienene Veröffentlichungen zur
Geschichte aller Länder (ausser USA und Kanada) von 1450 bis zur Gegenwart.
Hinweis: Wenn man einen Zeitschriftenartikel in einer bibliographischen Datenbank findet, so hat man noch
keinen direkten Zugang zum Volltext. Es gibt die Möglichkeit, im Zeitschriftenportal der Bibliothek nach der
entsprechenden Zeitschrift zu suchen. Die meisten Schweizer Universitäten bieten aber auch einen
sogenannten Link-Resolver. Damit wird direkt in die bibliographische Datenbank ein Button integriert, der die
Überprüfung des Vorhandenseins des Artikels im Uninetz übernimmt. Dieser Button sieht meistens so aus
Diese Methode ist leider nicht immer verlässlich und es ist somit sicherer, dennoch im Zeitschriftenportal zu
suchen.
Links: Bibliographie der Schweizergeschichte
Historische Bibliographie Online
Historical Abstracts
2. 2. 4. Lexikalische Datenbanken
Nachschlagewerke, auch lexikalische Datenbanken genannt, sind zwar in der Regel über das Internet frei
zugänglich, dennoch gibt es einige kommerzielle Nachschlagewerke, die nur über das Universitätsnetz
zugänglich sind. Der Zugriff auf diese Nachschlagewerke erfollgt über die Datenbanksuche der "eigenen"
Universitätsbibliotheken (siehe Hyperlinks rechts).
Verweis: siehe dazu das Kapitel 2. 4. 1. Nachschlagewerke im Internet
Links: Basel
Bern
EPF Lausanne
ETH Zürich
Freiburg
Genf
Lausanne
Luzern
Neuenburg
St. Gallen
Tessin
Zürich
2. 2. 5. Suche nach E-Books
Immer mehr Universitätsbibliotheken abonnieren auch E-Book-Portale, die nur über das Universitätsnetz
zugänglich sind. Die E-Books sind in einigen Bibliotheken über den Bibliothekskatalog abfragbar, in anderen
Bibliotheken werden die Links zu den E-Book-Portalen zur Verfügung gestellt.
Die E-Books werden meistens im PDF-Format angeboten und können so direkt am PC oder Laptop gelesen, oder
wenn erwünscht, auf einen E-Book-Reader übertragen werden.
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Links: Basel
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2. 2. 6. Suche nach Dissertationen
infoclio.ch bietet ein Verzeichnis der laufenden und abgeschlossenen Dissertationen, Lizentiats- und
Masterarbeiten, die an Schweizer Hochschulen im Fach Geschichte verfasst wurden, an: infoclio.ch - Master /
Lizentiate / Dissertationen.
Viele Universitäten führen ein Online-Repositorium, in dem sie die Dissertationen und weitere
Forschungsergebnisse, die an der Universität entstanden sind, online zur Verfügung stellen. Die Arbeiten
können meist als PDF heruntergeladen werden.
Links: infoclio.ch - Master / Lizentiate / Dissertationen
2. 3. Suche in Archiven
Für die historische Forschung sind Quellen von zentraler Bedeutung. Aber was ist überhaupt eine Quelle? Wie
findest du heraus, in welchem Archiv du Quellen zu deinem Thema findest?
Informiere dich über die Archive in der Schweiz und finde heraus, wo du welche Bestände findest!
In Archiven lagern Informationen in Form von nicht-publizierten Akten, Dokumenten privater Herkunft oder
audiovisuellen Medien, die weder im Internet noch in Bibliotheken zu finden sind. In den letzten Jahren wurden
viele Angebote zur Online-Recherche in Archiven geschaffen, welche weiter ausgebaut und verbessert werden.
Für die Konsultation von Archiv-Unterlagen ist aber in den meisten Fällen ein Besuch im Archiv unumgänglich.
Im Gegensatz zu Bibliotheken lagern in Archiven Original-Dokumente, von denen es in der Regel nur ein
einziges Exemplar gibt. Anders als Bibliotheks-Medien können Archivalien deshalb nicht ausgeliehen werden
und müssen vor Ort im Lesesaal konsultiert werden. Um ein Dokument in den Lesesaal bestellen zu können,
muss mit Hilfe der Findmittel die Signatur des Dokuments herausgefunden werden.
Verweis: Siehe Kapitel 2. 3. 3. Suche nach Archivalien.
Tipps:
Mit dem E-Learning-Angebot «Ad fontes» kann man sich anhand von Beispielen aus dem Stiftsarchiv Einsiedeln die nötigen Kompetenzen für die Arbeit im Archiv aneignen. Der
Schwerpunkt wurde auf handschriftliche Quellen deutscher Sprache von 1300 bis 1800 gelegt. Es werden insbesondere das Lesen, Einordnen und Datieren von Handschriften
sowie die Grundlagen der Quellenauswertung vermittelt.
Film über das Arbeiten mit Quellen im Archiv (Universität Zürich)
Links: Ad fontes
Film "Tatort Archiv"
2. 3. 1. Was ist eine Quelle und wo muss ich sie suchen?
Als Quelle bezeichnet man in der Geschichtswissenschaft laut einer Definition des Historikers Paul Kirn „alle
Texte, Gegenstände oder Tatsachen, aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kann“ (Paul
Kirn, Einführung in die Geschichtswissenschaft, Berlin, 5. Aufl. 1968, 29). Da auch Literatur eine Quelle sein
kann, findet man Quellen also durchaus auch in Bibliotheken. Im Gegensatz zu den Bibliotheken findet man in
Archiven aber auch nicht-veröffentlichte Quellen.
Quellen lassen sich grob in Schriftquellen, Sachquellen und gegenstandslose Quellen oder abstrakte Quellen,
wie z. B. Sprache, Institutionen oder Bräuche unterscheiden. Ausserdem werden nach einer Definition des
Historikers Johann Gustav Droysen (1808 – 1884) Quellen in „Tradition“ und „Überreste“ unterteilt. Mit
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„Überresten“ sind all diejenigen Quellen gemeint, welche unmittelbar aus der Vergangenheit erhalten und ohne
Blick auf die Nachwelt entstanden sind. „Traditionen“ sind solche Quellen, durch die ein bestimmtes Bild oder
eine bestimmte Deutung vermittelt werden sollte, die Autorin oder der Autor hatte also eine Absicht.
Bei den Quellen in Archiven handelt es sich meistens um Schriftstücke, es kann sich aber – gerade bei
spezialisierten Archiven - auch um andere Medien wie Ton, Video, Fotografie oder digitale Dokumente wie E-Mail
oder Datenbanken handeln. Für Wissenschaft und Forschung sind – je nach Themengebiet - sowohl die
amtlichen Archive wie Staats- oder Stadtarchive als auch Archive von Kirchen, Firmen, Medienkonzernen,
Vereinen und Organisationen oder Familienarchive von grosser Bedeutung. Archive erschließen wie Bibliotheken
ihre Medien formal und inhaltlich und stellen sie der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Anders als bei Bibliotheken ist in den meisten Archiven nur ein kleiner Teil der Archivalien online recherchierbar.
Um Archivalien zu finden, ist ein Besuch im Archiv meist unerlässlich.
Verweis: Wie man eine Quelle kritisch bewertet, wird in Kapitel 2. 5. Digitale Quellenkritik erklärt.
Weitere Informationen:
Wolbring, Barbara: Neuere Geschichte studieren, Konstanz 2006 (UTB basics 2834), S. 79 - 148.
Geschichtstutorium der Universität Tübingen
Links: Geschichtstutorium der Universität Tübingen
2. 3. 2. Suche nach dem richtigen Archiv
Um Quellen zu einem bestimmten Thema zu finden, müssen zuerst die Archive, die Informationen zum
entsprechenden Untersuchungsgegenstand aufbewahren, ausfindig gemacht werden. Die infoclio.ch-Datenbank
bietet bei der Recherche nach Archiven und ihren Beständen einen umfassenden Überblick. Die Datenbank
enthält Datensätze zu schweizerischen Institutionen und Online-Ressourcen, die für die
Geschichtswissenschaften von Bedeutung sind. In der Datenbank sind neben den Archiven also auch andere
Institutionen verzeichnet.
Im Suchfenster kann das gesuchte Thema eingegeben werden. Das Suchresultat ist eine Liste derjenigen
Institutionen und Online-Ressourcen, welche Quellen oder sonstige Informationen zum gesuchten Thema zur
Verfügung stellen. Über die Facettensuche lässt sich die Suche durch das Filtern nach bestimmten Kriterien
(Facetten) weiter verfeinern (für mehr Informationen siehe diese Hinweise).
Über die Browsing-Funktion können Institutionen als geordnete Listen angezeigt werden. Sie können entweder
nach dem Formalen Schlüssel, nach Themen, Epochen oder Regionen angezeigt werden.
Tipp: Es empfiehlt sich, vor dem Archivbesuch das Kapitel „Dokumente finden“ des E-Learning-Angebot „Ad
fontes“ durchzuarbeiten. Das Programm liefert wichtige Hinweise, wie man in Archiven Dokumente findet. Um
Zugang zum Programm zu haben, ist eine Registrierung nötig.
Links: infoclio.ch-Datenbank
infoclio.ch - Hinweise zur Recherche
Ad fontes - Kapitel "Dokumente finden"
2. 3. 3. Suche nach Archivalien
Archive enthalten in der Regel verschiedene Archivbestände, das heisst Sammlungen von Dokumenten welche
von Personen oder Institution angelegt wurden. Anders als bei Bibliotheken werden Bestände nicht nach
Sachbetreffen (Pertinenzprinzip), sondern nach ihrem Entstehungszusammenhang angelegt (Provenienzprinzip).
Um ein Archiv-Dokument in einem Inventar zu finden, muss man sich also fragen, durch welche Person oder
welche Institution ein Dokument erstellt wurde.
Viele Archive stellen ihre Inventare oder sonstige Findmittel in Datenbanken online zur Verfügung. Es lohnt sich,
vor dem Besuch im Archiv die Inventare nach interessanten Dokumenten zu durchsuchen und sich diese
vorzumerken. Falls die Akten nicht online vorbestellt werden können, empfiehlt es sich, das Suchresultat
auszudrucken oder die Signatur der Akten zu notieren, die man im Archiv einsehen möchte. In vielen Fällen ist
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allerdings die Aufarbeitung und Digitalisierung der Findmittel nicht abgeschlossen. Viele Inventare existieren
deshalb nach wie vor nur als Manuskript oder Typoskript und können nur in den Archiven vor Ort konsultiert
werden.
Archivalien können in den meisten Fällen nur vor Ort konsultiert werden. Einige Archive stellen allerdings
digitalisierte Unterlagen online zur Verfügung. Ein Beispiel dafür sind die Amtsdruckschriften des Bundesarchivs.
Offizielle Akten unterliegen meist einer Sperrfrist, das heisst sie können erst eine gewisse Zeit – im Normalfall
30 Jahre- nach ihrer Entstehung eingesehen werden. Akten über Personen sind aus Personenschutzgründen
sogar 50 bis 100 Jahre nicht oder nur mit einer Einsichtsbewilligung zugänglich.
Links: Amtsdruckschriften des Bundesarchivs
2. 3. 3. 1. Archive der Gemeinden
Da in der Schweiz die Gemeinden in der Regel grosse Autonomierechte haben, finden sich in den Stadt- und
Gemeindearchiven ebenfalls viele wichtige Dokumente. Wenn man beispielsweise eine Arbeit über die
Armenfürsorge im Kanton Bern schreiben will, findet man zu diesem Thema sowohl im Staatsarchiv wie auch in
den Archiven der Gemeinden Dokumente dazu. Gemeindearchive beinhalten ausserdem viele Quellen zur
Regional-, Kultur und Sozialgeschichte.
In den Gemeinden gibt es oft drei verschiedene Arten von Archiven:
Archiv der Pfarrgemeinde: Wichtige Dokumente wurden meist dem Pfarrer anvertraut. In den
katholischen Kantonen findet man dort die Tauf-, Ehe- und Sterberegister bis 1875.
Archive der Bürgergemeinden: Diese Archive enthalten vor allem Dokumente zur Verwaltung der
Gemeindegüter (z.B. Wälder und Weiden) vom Ancien Régime bis zur Gegenwart. Einige dieser Archive
bestehen bis heute, andere sind mit den Archiven der Kantone oder der Einwohnergemeinden
verschmolzen.
Archive der politischen Gemeinde oder Einwohnergemeinde: Diese im 19. Jh. eingerichteten
Archive enthalten sämtliche Dokumente zur kommunalen Verwaltung, die sich je nach
Zentralisierungsgrad des jeweiligen Kantons mehr oder weniger stark entwickelt hat. Dort werden
zumindest die Zivilstandsregister (gemäss Bundesgesetz von 1875) und die grundlegenden
Verzeichnisse der Verwaltung aufbewahrt: die Rechnungsführung und die Protokolle der politischen
Behörden. Die Archive der Gemeinden stehen unter der Aufsicht der Kantonsarchive. Die Archive der
grossen Schweizer Städte werden meist professionell geführt und sind gut organisiert.
Verweis: Mehr Informationen zu den Archiven der Gemeinden gibt es auf der Website des Vereins
Schweizerischer Archivarinnen und Archivare (VSA) und im Historischen Lexikon der Schweiz im Artikel
"Archive" im Abschnitt "2. 2. Gemeindearchive".
Links: Verein Schweizerischer Archivarinnen und Archivare (VSA)
Artikel "Archive" im Historischen Lexikon der Schweiz
2. 3. 3. 2. Archive der Kantone
In Kantonsarchiven - oft auch Staatsarchive genannt - findet man einerseits alle offiziellen Dokumente der
Kantone seit dem Mittelalter. Da es die Schweiz als Staat erstmals mit der Helvetischen Republik von 1798 gab,
befinden sich aber auch alle Dokumente zur alten Eidgenossenschaft verstreut in den verschiedenen
Kantonsarchiven.
Neben den amtlichen Dokumenten finden sich in Kantonsarchiven auch private Nachlässe. Einige
Kantonsarchive haben ausserdem gewisse Teile ihrer Bestände digitalisiert und stellen diese online zur
Verfügung.
Verweis: Mehr Informationen zu den Archiven der Kantone gibt es auf der Website des Vereins Schweizerischer
Archivarinnen und Archivare (VSA) und im Historischen Lexikon der Schweiz im Kapitel "Archive" im Abschnitt
"2. 1. Kantonsarchive".
Findmittel der Kantons- und Staatsarchive:
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Archives Online: Die Website bietet eine Metasuche in den Staatsarchiven von Basel-Landschaft,
Basel-Stadt, Bern, Genf, Graubünden, Luzern, Nidwalden, Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau, Zug und
Zürich sowie im Archiv für Zeitgeschichte und im Archiv der Burgerbibliothek Bern.
Suche in den übrigen Staatsarchiven: Der Online-Zugang zu den Findmitteln unterscheidet sich.
Teilweise gibt es eine Volltextsuche im Inventar, teilweise nur einen Archivplan oder ein
Bestandsverzeichnis.
Links: Website des Vereins Schweizerischer Archivarinnen und Archivare (VSA)
Historischen Lexikon der Schweiz
Archives Online
Aargau
Appenzel l Ausserrhoden
Appenzel l Innerrhoden
Basel-Landschaft
Basel-Stadt
Bern
Freiburg
Genf
Glarus
Graubünden
Jura
Luzern
Neuenburg
Nidwalden
Obwalden
Schaffhausen
Schwyz
Solorthurn
St. Gallen
Tessin
Thurgau
Uri
Uri (archivplan)
Waadt
Wallis
Zug
Zürich
2. 3. 3. 3. Archive des Bundes
Der Bund und die bundesnahen Betriebe betreiben folgende Archive:
Schweizerisches Bundesarchiv (BAR): Das Bundesarchiv bewertet, sichert,
erschliesst und vermittelt archivwürdige Unterlagen der Schweizerischen
Eidgenossenschaft ab 1798, also seit Beginn der Helvetischen Republik. Dokumente zur
Alten Eidgenossenschaft befinden sich in den Archiven der Kantone oder der Gemeinden.
Die Bestände im BAR können online durchsucht und vorbestellt werden. Ein Handbuch
bietet Hilfe bei der Benützung der Datenbank.
Archivbestände der Schweizerischen Nationalbibliothek: Auch die Schweizerische
Nationalbibliothek beherbergt Archivbestände. Mit dem Katalog HelveticArchives können
die folgende Archivbestände durchsucht werden.
Bestände der Graphischen Sammlung (GS).
Bestände des Schweizerischen Literaturarchivs (SLA).
Portraitfotografien bedeutender Schweizer und Schweizerinnen.
Landschaftsaufnahmen und Ortsansichten aus diversen Schweizer Kantonen.
Fotosammlung des Eidgenössischen Archiv für Denkmalpflege (EAD).
Bilder aus dem Nachlass von Annemarie Schwarzenbach.
Repertorium der handschriftlichen Nachlässe in Bibliotheken und Archiven der
Schweiz.
ISplus, eine umfangreiche Informations-Sammlung zu Schweizerischen
Gedächtnisinstitutionen (Archive, Bibliotheken und Museen).
Schweizer Nationalphonothek: Das Tonarchiv der Schweiz sammelt und dokumentiert
Tonträger, deren Inhalte einen Bezug zur Geschichte und Kultur der Schweiz haben,
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sowohl musikalische wie gesprochene Dokumente.
Nebst der Möglichkeit, Tondokumente in der Nationalphonothek selbst zu konsultieren,
kann die Benutzerin oder der Benutzer an verschiedenen Abhörplätzen, die in
schweizerischen Bibliotheken, Archive und Universitäten eingerichtet wurden, online auf
Dokumente der Nationalphonothek zugreifen. An solchen Abhörplätzen können alle
bereits digitalisierten Tondokumente aus dem Archiv der Phonothek angehört werden.
Liste der Abhörplätze.
Cinémathèque Suisse: Das Schweizerische Filmarchiv sammelt, konserviert, restauriert
und erschliesst das Filmgut der Schweiz. Es umfasst neben Filmen auch Bilder und
Printmedien.
Archiv der Schweizerischen Nationalbank (SNB): Das Archiv der Schweizerischen
Nationalbank bewahrt die Aktenbestände zur schweizerischen Geld- und Notenbankpolitik
auf.
SBB Historic: Die Stiftung Historisches Erbe der SBB dokumentiert die Schweizer
Bahngeschichte der letzten 150 Jahre.
Historisches Archiv und Bibliothek PTT (PTT-Archiv): Das Archiv und die Bibliothek
der Post-, Telefon- und Telegrafenverwaltung (PTT-Archiv) bewahrt rund 4500 Laufmeter
Originaldokumente aus der Zeit seit der Gründung der Eidgenössischen Post im Jahre
1849 bis zur Entstaatlichung der PTT-Betriebe und ihrer Aufteilung in die beiden
Unternehmen "Die Schweizerische Post" und "Swisscom AG" Ende 1997.
Links: Schweizerisches Bundesarchiv (BAR)
Archivbestände der Schweizerischen Nationalbibliothek
Schweizer Nationalphonothek
Liste der Abhörplätze
Cinémathèque suisse
Archiv der Schweizerischen Nationalbank (SNB)
SBB Historic
Historisches Archiv und Bibliothek PTT
2. 3. 3. 4. Institutionsarchive, thematische Archive und Archivportale
Neben den Archiven der Behörden gibt es zahlreiche Archive von Stiftungen, Verbänden, Vereinen oder
sonstigen Institutionen, welche für die Forschung interessant sind. All diese Archive findet man in der
infoclio.ch-Datenbank (siehe Kapitel 2. 2. 3. Suche nach Archivalien).
Einige Beispiele:
Archiv des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK): Das Archiv sammelt und
konserviert die Dokumente des IKRK und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Archiv für Agrargeschichte (AfA): Das AfA ist ein virtuelles Archiv, welches Quellen aus dem Agrarund Ernährungsbereich erschliesst und an bestehende Archive vermittelt, selber aber nur wenige
aufbewahrt.
Archiv für Zeitgeschichte (AfZ): Das Archiv für Zeitgeschichte fördert die historische Forschung in
der Schweiz. Seit 1974 gehört es zum Institut für Geschichte der ETH Zürich.
Gosteli-Stiftung: Das Archiv zur Geschichte der schweizerischen Frauenbewegung dient als
Aufbewahrungsort für Quellen der Frauengeschichte.
Schweizerisches Sozialarchiv (SSA): Das Schweizerische Sozialarchiv dokumentiert die soziale
Frage, soziale Bewegungen und den gesellschaftlichen Wandel mit dem Schwerpunkt Schweiz. Es
sammelt Dokumente aller Art - von der Handschrift bis zur digitale Fotografie und betreibt zu diesem
Zweck eine Bibliothek, ein Archiv und eine Dokumentationsstelle.
Schweizerisches Wirtschaftsarchiv (SWA): Das Archiv dokumentiert die Wirtschaftsentwicklung und
Wirtschaftspolitik der Schweiz und sichert Archive der privaten Wirtschaft.
Es gibt ausserdem Archivportale und Archivkataloge, welche Archivalien zu einem bestimmten Thema
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Veröffentlicht auf compas.infoclio.ch (13.09.2016)
verzeichnen und auf die entsprechenden Archive verweisen.
Einige Beispiele:
arCHeco: Das Archivportal liefert einen Überblick über die in der Schweiz und in Liechtenstein
erhaltenen Wirtschaftsakten und bietet ein Online-Verzeichnis von Unternehmensarchiven und anderen
Wirtschaftsbeständen, die in öffentlichen und privaten Archiven der Schweiz und Liechtensteins
aufbewahrt werden.
Kirchliche Bestände in Schweizer Archiven: Der Katalog erfasst Bestände, die heute nicht mehr bei
ihrem ursprünglichen Archivträger aufbewahrt werden. Erfasst werden Archivbestände von Institutionen,
Gruppen und Einzelpersonen aus dem kirchlichen und religiösen Bereich (Klosterarchive, Pfarrarchive,
Kirchgemeindearchive, Vereine und Stiftungen mit religiösem Hintergrund, Missionsbestände, usw.).
Arbeiterbewegung.ch: Das Webportal erleichtert den Zugang zu den Quellen der Schweizerischen
Arbeiterbewegung. Es dient der Vermittlung der Archivbestände, der Forschungsförderung und der
Schaffung von Kontakten.
Memobase: Memobase ist die Projektdatenbank von Memoriav. Der Verein Memoriav hat die Erhaltung
und die Erschliessung des schweizerischen audiovisuellen Kulturgutes zur Aufgabe. Mit Hilfe einer
Suchmaschine können Bild- und Tondokumente aus Schweizer Archiven gesucht werden, die durch
Projekte von Memoriav neu erschlossen, restauriert oder digitalisiert wurden.
Links: Archiv des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK)
Archiv für Agrargeschichte (AfA)
Archiv für Zeitgeschichte (AfZ)
Gosteli-Stiftung
Schweizerisches Sozialarchiv (SSA)
Schweizerisches Wirtschaftsarchiv (SWA)
arCHeco
Kirchliche Bestände in Schweizer Archiven
Arbeiterbewegung.ch
Memoriav
Memobase
2. 3. 4. Online-Sammlungen
Neben den klassischen Archiven gibt es zunehmend auch Sammlungen von digitalen Medien, welche nur im
Internet existieren bzw. nur über das Internet zugänglich sind. Online-Sammlungen sind ebenfalls in der
infoclio.ch-Datenbank verzeichnet. Einige Beispiele:
Links: Datenbank infoclio.ch
2. 3. 4. 1. Online-Multimedia-Sammlungen
Timeline: Die multimediale Chronik der Schweiz wurde 2006 anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums der SRG
SSR in Ergänzung der bereits bestehenden Online-Archive von Radio und Fernsehen der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht. Eine Auswahl aus den Tausenden Bild- und Tondokumenten des audiovisuellen
Archivs wurde aufbereitet und wird in regelmässigen Abständen um neue Dossiers und Beiträge
erweitert.
Archiv des Schweizer Fernsehen SRF: Im Archiv werden seit den 1950er-Jahren Sendungen und
Fernsehbeiträge aufbewahrt. Eine Auswahl davon ist über das Internet frei zugänglich.
Archiv der Radio Télévision Suisse
Bild- und Tondokumente zur ländlichen Gesellschaft: Die Datenbank des Archivs für
Agrargeschichte (AfA) ermöglicht Benutzern, nach Fotobeständen zur ländlichen Gesellschaft zu suchen.
In der Datenbank sind die thematisch gegliederten Verzeichnisse der vom Archiv für Agrargeschichte
erschlossenen Bildbestände verfügbar. Den Benutzern stehen ausserdem Film- und Tonausschnitte zur
Verfügung.
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Veröffentlicht auf compas.infoclio.ch (13.09.2016)
Links: Timeline
Archiv des Schweizer Fernsehen SRF
Archiv der Radio Télévision Suisse
Bild- und Tondokumente zur ländlichen Gesellschaft
2. 3. 4. 2. Online-Fotosammlungen
Bilddatenbank der Fotostiftung Schweiz: Die Online-Sammlung der Fotostiftung Schweiz bietet
Zugang zu Fotografien von Schweizer Fotografen.
E-Pics: E-Pics ist das zentrale Portal zur Recherche in dem Bildbeständen der ETH Zürich.
Bildarchiv der Basler Mission: Die Basler Mission besitzt eine weltweit einmalige Sammlung von
Fotografien aus der Zeit von 1860 bis 1950. Die Bilder betreffen vor allem die historischen
Tätigkeitsgebiete der Basler Mission in Afrika und Asien mit einem Fokus auf Ghana, Kamerun,
Süd-Indien, Süd-China und Kalimantan. Eine umfassende Datenbank enthält Informationen zu jedem Bild
und ermöglicht die Suche nach Themen, Personen, geographischen Gebieten usw.
Informations- und Dokumentationszentrum des IKRK – Bildarchiv: Das IKRK stellt Fotos und
Bilder zur Verfügung, die seine Tätigkeiten und auch die Konflikte seit 1850 dokumentieren. Zahlreiche
Fotosammlungen stehen online zur Verfügung.
Weitere Online-Fotosammlungen gibt es in der infoclio.ch-Datenbank.
Links: Bilddatenbank der Fotostiftung Schweiz
E-Pics
Bildarchiv der Basler Mission
Informations- und Dokumentationszentrum des IKRK – Bildarchiv
infoclio.ch-Datenbank - Bilder/Fotos
2. 3. 4. 3. Retrodigitalisierte Sammlungen und Archivbestände
e-codices: Das Ziel der virtuelle Handschriftenbibliothek der Schweiz ist es, die mittelalterlichen
Handschriften der Schweiz durch eine virtuelle Bibliothek zu erschliessen. Die integralen digitalen
Reproduktionen der Handschriften sind in e-codices mit wissenschaftlichen Beschreibungen verknüpft.
Das Angebot richtet sich an die handschriftenorientierte Forschung, aber auch an interessierte Laien.
dodis.ch: Die Internet-Datenbank der Diplomatischen Dokumente der Schweiz publiziert originale
Archivdokumente zur schweizerischen Aussenpolitik von 1848 bis 1966. Die Dokumente sind durch
Notizen zu Personen, Organisationen, geographischen Bezeichnungen und bibliographischen Referenzen
in Zusammenhang mit den aussenpolitischen Beziehungen der Schweiz ergänzt.
e-rara.ch: Die virtuelle Bibliothek macht seltene und wertvolle Drucke aus dem 15. bis 19. Jahrhundert,
welche in Schweizer Bibliotheken konserviert werden, online zugänglich. Die Bücher können online
konsultiert werden und als PDF heruntergeladen werden.
Amtsdruckschriften des Schweizerischen Bundesarchivs: Das Bundesarchiv stellt digitalisierte
Kopien verschiedener amtlicher Publikationen (u. a. Bundesblatt, Protokolle des National- Stände- und
Bundesrats, Staatskalender) online zur Verfügung.
Internationale Online-Sammlungen:
World Digital Library: Das Projekt der US-Nationalbibliothek Library of Congress und der UNESCO
stellt kulturell herausragende Dokumente (Texte und Bilder) aus aller Welt über das Internet kostenlos
zur Verfügung.
Gallica: Über das Digitalisierungsprojekt der Französischen Nationalbibliothek sind Bücher, Bilder und
Tondateien frei abrufbar.
Google Books: Das Digitalisierungsprojekt von Google umfasst mehrere Millionen gescannter Bücher.
Archivportal Europa: Das Archivportal Europa bietet Zugang zu archivischen
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Veröffentlicht auf compas.infoclio.ch (13.09.2016)
Erschließungsinformationen aus verschiedenen europäischen Ländern sowie zu Informationen über
Archive aus ganz Europa.
Europeana.eu: Die Virtuelle Bibliothek macht einer breiten Öffentlichkeit das wissenschaftliche und
kulturelle Erbe Europas von der Vor- und Frühgeschichte bis in die Gegenwart in Form von Bild-, Text-,
Ton- und Video-Dateien zugänglich.
Projekt Gutenberg: Das Projekt Gutenberg bietet freie E-Books zum herunterladen an.
The Internet Archive: Das Online Multimedia-Archiv beinhaltet Texte, Tondokumente, Bilder und
Software. Das Archiv enthält ausserdem die grösste existierende Archiv von Webseiten.
Links: e-codices
dodis.ch
e-rara.ch
Publications officielles des Archives fédérales suisses
World Digital Library
Gallica
Google Books
Archivportal Europa
Europeana
Projekt Gutenberg
The Internet Archive
2. 4. Suche im Internet
Wie suchst du im Internet nach wissenschaftlichen Inhalten? Erhältst du viele Suchresultate, die nichts mit
deinem Thema zu tun haben?
Verbessere deine Recherchekompetenz im Internet!
Neben Bibliotheken und Archiven bietet auch das Internet Zugang zu wissenschaftlichen Informationen.
Online-Nachschlagewerke können helfen, Informationen zu finden und liefern einen ersten Überblick zum
Thema. Über Suchmaschinen kann das Internet nach wissenschaftlichen Dokumenten durchsucht werden.
2. 4. 1. Nachschlagewerke im Internet
Online-Nachschlagewerke können helfen, einen ersten Überblick über ein Thema zu erhalten und dazu dienen,
sich Sachkenntnisse anzueignen. Einige Nachschlagwerke geben auch Literaturhinweise.
Einige Beispiele für Nachschlagewerke im Internet:
Historische Lexikon der Schweiz (HLS): Das wichtigste Lexikon zur Schweizer Geschichte. Es ist in
Deutsch, Französisch und Italienisch verfügbar und enthält auch biographische Artikel. Zu jedem Artikel
wird eine kurze Liste von Einführungsliteratur aufgeführt.
Statistisches Lexikon der Schweiz: Das Statistische Lexikon der Schweiz ist die zentrale und
umfassende Sammelstelle zur Verbreitung der elektronischen Dateien, die das Bundesamt für Statistik
und einige seiner Partner der öffentlichen Statistik der Schweiz publizieren. Diese Dateien werden im
Portal Statistik Schweiz gratis zum Download angeboten.
Encyclopedia Britannica: Die online verfügbare Encyclopedia Britannica ist eine bedeutende
englischsprachige Universal-Enzyklopädie, welche für sich beansprucht, das menschliche Wissen in
möglichst großer Breite zusammenfassend darzustellen. Sie steht insbesondere im Ruf, in
wissenschaftlicher Hinsicht zuverlässige Angaben zu enthalten.
Wikipedia: Wikipedia ist ein freies Online-Lexikon welches kollaborativ entstanden ist und weiter
wächst. Jeder Nutzer kann bestehende Artikel abändern oder neue Artikel schreiben. Da die Artikel nicht
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Veröffentlicht auf compas.infoclio.ch (13.09.2016)
(oder nur zum Teil) von Fachleuten geschrieben wurden, sollte man keine Wikipedia-Artikel in einer
wissenschaftlichen Arbeit zitieren. Wikipedia eignet sich aber gut als Einstieg in ein Thema. Viele Artikel
haben auch eine Literaturliste, die bei der Vertiefung ins Thema behilflich sind.
Tipps: Artikel über den Wert von Wikipedia in der Wissenschaft, Wikipedia Guide Unterricht (im Aufbau).
Biographie-Portal: Das Biographie-Portal erschliesst über ein gemeinsames Register über 100.000
wissenschaftliche Biographien aus allen gesellschaftlichen Bereichen und fast allen Epochen der
deutschen, österreichischen und der schweizerischen Geschichte erschlossen.
weitere Nachschlagewerke:
SPRINT: Das Schweizer Portal für die Recherche im Internet bietet einen guten Überblick über
Online-Lexika.
FabiO: FabiO ist eine Linksammlung zu Fachbibliographien und Online-Datenbanken des
Bibliotheksservice-Zentrums Baden-Württemberg.
Die infoclio.ch-Datenbank stellt weitere Ressourcen zu folgenden Themen vor:
Lexika
Biografischen Websites
Datensammlungen und statistischen Daten
Karten
Bilder und Fotos
Links: Historische Lexikon der Schweiz (HLS)
Statistisches Lexikon der Schweiz
Encyclopedia Britannica
Wikipedia
Tipps für Wikipedia
Biographie-Portal
SPRINT
FabiO
infoclio.ch-DatenBank
infoclio.ch-Lexika
infoclio.ch-Biografischen Websites
infoclio.ch-Datensammlungen und statistischen Daten
infoclio.ch-Karten
infoclio.ch-Bilder und Fotos
2. 4. 2. Google-Suche
Die Volltext-Suche mit Google ist die häufigste Art, wie im Internet gesucht wird. Das Problem ist aber, dass
man meistens viele Suchresultate erhält, die gar nichts mit dem gesuchten Thema zu tun haben. Google bietet
aber viele versteckte Funktionen, mit denen sich die Suchresultate wesentlich verbessern lassen. Hier einige
Tipps, wie sich Google-Suchresultate verbessern lassen:
1. Boolsche Operatoren:
AND: Es ist nicht nötig, mehrere Wörter mit dem Operator AND zu verbinden, dies macht Google
automatisch. Ein Leerschlag zwischen den Wörtern genügt.
OR: Wenn zwei Wörter durch OR getrennt werden, sucht Google nach Seiten, die den einen oder
den anderen Begriff enthalten. OR muss bei Google immer gross geschrieben werden. Achtung:
Durch das Einsetzen dieses Operators wird die Suche ausgeweitet und man erhält mehr und
nicht weniger Suchresultate.
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Veröffentlicht auf compas.infoclio.ch (13.09.2016)
2.
3.
4.
5.
NOT: Dieser Operator schliesst einen oder mehrere Suchbegriffe aus. Bei Google muss der
Operator als „-“-Zeichen geschrieben werden (ohne Leerschlag). Beispiel: der Suchbegriff
„Winehouse“ liefert vor allem Resultate zur verstorbenen Sängerin Amy Winehouse. Mit der
Suche Winehouse –„Amy Winehouse“ findet Google Resultate zu Wein-Häusern.
Suche nach zusammenhängenden Wörtern:
Sucht man nach mehreren Wörtern in einer bestimmten Reihenfolge, können die Wörter in
Anführungszeichen gesetzt werden. Diese Suche eignet sich insbesondere auch für die Suche nach
Personen oder Buchtiteln.
Suche nach Stopp-Wörtern:
Als Stopp-Wörter bezeichnet Google Wörter und Buchstaben, die so häufig vorkommen, dass sie nur
wenig bei der Einschränkung der Suche helfen (z. B. „und“, „http“ „.com“ usw.). Wenn ein Stopp-Wort
aber trotzdem in eine Suche miteinbezogen werden soll, muss das „+“-Zeichen verwendet werden: So
sucht man z. B. nach Star Wars, Episode I: Star Wars Episode +I
Erweiterte Suche:
In der erweiterten Google-Suche können verschiedene Einschränkungen vorgenommen werden, unter
anderem kann nach einer bestimmten Sprache oder Dateiformat gesucht werden.
Praktische Befehle:
Mit folgenden Befehlen kann die Suche direkt in der einfachen Suche stark eingeschränkt werden. Bei
der Eingabe darf kein Leerschlag nach dem Doppelpunkt geschrieben werden.
define: Suche in Internet-Lexika wie Wikipedia und anderen nach einer Definition des
Suchbegriffs.
z. B. define:burnout
filetype: Suche nach Dokumenten mit bestimmten Dateiendungen.
z. B. Geschäftsbericht „sbb“ filetype:pdf
site: Suche innerhalb einer Webseite. Es werden nur Ergebnisse angezeigt, die auf eine Adresse
beschränkt sind.
z. B. weiterbildung site:www.vpa.ch
inurl: Suche innerhalb der Webadresse. Als Suchergebnis werden alle Webadressen angezeigt,
die diesen Suchbegriff enthalten.
z. B. inurl:wetter
related: Suche nach ähnlichen, themenbezogenen Seiten. Im Suchergebnis werden zu der
angegeben URL artverwandte Seiten angezeigt.
z. B. related:www.infoclio.ch
Weitere Informationen gibt es unter Grundlagen der Google-Suche und im Dokument Google Suchtipps von
Nadja Böller.
Siehe auch The Entire Guide to Google Search Features for Teachers and Students.
Links: Erweiterte Suche Google
Grundlagen der Google-Suche
Google Suchtipps
The Entire Guide to Google Search Features for Teachers and Students
2. 4. 3. Wissenschaftliche Suchmaschinen
Allgemeine Suchmaschinen wie Google eignen sich nicht besonders gut für die wissenschaftliche Recherche, da
sie eine grosse Menge an Resultaten mit nicht-wissenschaftlichem Inhalt liefern. Wissenschaftliche
Suchmaschinen durchsuchen hingegen nur Dokumentenserver, auf denen wissenschaftliche Abhandlungen
verfügbar sind.
Hinweis: Das „Schweizer Portal für die Recherche im Internet“ (SPRINT) bietet einen guten Einstieg für die
Recherche im Internet. Dort gibt es eine detaillierte Anleitung, wie man sich eine Suchstrategie zurechtlegt und
wissenschaftliche Suchmaschinen benutzt.
Folgende Suchmaschinen liefern Resultate (auch) für die Geschichtswissenschaft:
Bielefeld Academic Search Engine (BASE): Base ist eine international ausgerichtete
Metasuchmaschine, die auf dem OAI-PMH Protokoll basiert und die Absuche der offenen akademischen
Dokumentenserver erlaubt.
OAIster: OAIster ist ein weltweites Suchportal, welches den Zugang zu digitalen Ressourcen von mehr
als 1000 Repositorien ermöglicht. OAIster ist ein Teil von WorldCat, der weltweit grössten
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Veröffentlicht auf compas.infoclio.ch (13.09.2016)
bibliografischen Datenbank.
Google scholar: Die wissenschaftliche Suchmaschine von Google dient der allgemeinen
Literaturrecherche wissenschaftlicher Dokumente. Dazu zählen sowohl kostenlose Dokumente aus dem
freien Internet als auch kostenpflichtige Angebote. Zumeist werden als Treffer Volltexte oder zumindest
bibliographische Nachweise angezeigt. Die Auswahl und Bewertung der Dokumente erfolgt nicht
intellektuell sondern auf Basis von Algorithmen, die die Wissenschaftlichkeit bewerten und das Ranking
der Trefferliste bestimmen.
ISIDORE: ISIDORE ist eine französischsprachiche Recherche-Plattform, welche die digitalen Daten einer
Vielzahl von Quellen in den Geistes- und Sozialwissenschaften vereint.
Links: SPRINT
Bielefeld Academic Search Engine (BASE)
OAIster
Google scholar
ISIDORE
2. 4. 4. Weitere wissenschaftliche Angebote auf infoclio.ch
Auf der Seite von infoclio.ch gibt es weitere wissenschaftliche Angebote im Internet.
In der infoclio.ch-Datenbank sind schweizerische Institutionen und online Ressourcen verzeichnet, die für die
Geschichtswissenschaften von Bedeutung sind.
Im Suchfenster kann das gesuchte Thema eingegeben werden. Das Suchresultat ist eine Liste derjenigen
Institutionen und Online-Ressourcen, welche Quellen oder sonstige Informationen zum gesuchten Thema zur
Verfügung stellen. Über die Facettensuche lassen sich die Suchergebnisse durch das Filtern nach bestimmten
Kriterien (Facetten) weiter verfeinern (siehe die Hinweise zur Recherche).
Über die Browsing-Funktion können Institutionen und Online Ressourcen als geordnete Listen angezeigt werden.
Sie können entweder nach dem Formalen Schlüssel (Inhaltstyp), nach Themen, Epochen oder Regionen
angezeigt werden.
infoclio.ch umfasst im Weiteren eine Datenbank mit Rezensionen von Büchern zur Geschichte sowie eine
Datenbank, in der nach laufenden und abgeschlossenen Dissertationen, Lizentiats- und Masterarbeiten an
Schweizer Universitäten gesucht werden kann.
Links: infoclio.ch website
infoclio.ch-Datenbank
infoclio.ch-Facettensuche
infoclio.ch-Rezensionen von Büchern zur Geschichte
infoclio.ch-Dissertationen, Lizentiats- und Masterarbeiten
2. 5. Digitale Quellenkritik
Wie erkennst du, ob eine Information aus dem Internet verlässlich ist?
Internetquellen musst du wie alle anderen Quellen kritische bewerten!
Quellenkritik – also die kritische Bewertung von Quellen - ist entscheidend für die Geschichtsforschung. Bei der
Quellenkritik soll festgestellt werden, welcher Erkenntniswert und welche Aussagekraft einer Quelle in Bezug auf
die Fragestellung zukommt.
Verweis: Was man in der Geschichtswissenschaft unter dem Begriff Quelle versteht, wird im Kapitel 2. 2. 1.
Was ist eine Quelle und wo muss ich sie suchen? beschrieben.
2. 5. 1. Klassische Quellenkritik
Die klassische historische Quellenkritik zielt auf haptische Quellen ab, also Quellen die man anfassen kann. Die
Auswertung erfolgt dementsprechend auf Papier und in Textform. Die klassische Quellenkritik wird in äussere
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und innere Quellenkritik unterteilt.
Hier eine mögliche Vorgehensweise: (gestützt auf die Anleitung des Geschichtstutorium der Universität
Tübingen, gesichtet 29.12.2011 – 12:41, Zuletzt aktualisiert: 28. 10. 2009 - 11:12):
1. Stelle an die Quelle folgende Fragen:
a) Äussere Quellenkritik (Ist die Textgestalt glaubwürdig?)
Echtheit: Ist die genannte Autorin oder Autor wirklich der Verfasser? Ist der Text so erhalten, wie
ihn die Autorin oder der Autor verfasst hat? Ist der Text das, wofür er sich ausgibt?
Originalität: Beruhen die Informationen auf den eigenen Beobachtungen der Autorin oder des
Autors? Oder worauf stützt er sich?
Wie wurde die Quelle überliefert? (Quellenedition, Verwendung in einem Sekundärtext usw.)
b) Innere
Handelt
Quellenkritik
es sich (Ist
bei die
dem
Quellenaussage
Text um eine Übersetzung?
glaubwürdig?)
Provenienz (Herkunft): Wann, wo, wie und von wem wurde der Text verfasst?
Standort und Intention der Autorin oder des Autors: Was hat er wissen können? Ist die Autorin
oder der Autor Zeitgenosse oder Augenzeuge? Erscheinen die Aussagen glaubwürdig?
Tendenz der Autorin oder des Autors: Was hat er berichten wollen? (Verfälschung, Verzerrung,
Akzentuierung der Sachverhalte, Verschweigen, Belehrung usw.)
Kontextualisierung: In welchen historischen Kontext lässt sich die Quelle einordnen?
2. Führe folgende Recherchen durch:
Kläre Unklarheiten wie Begriffe, Ereignisse, Personen usw., die bei der Lektüre der Quelle
entstanden sind? Kläre dies mit Hilfsmitteln wie z.B. Lexika, Handbüchern oder biographischen
Nachschlagewerken.
Überprüfe Sachverhalte und Aussagen mit Hilfe der Fachliteratur und anderer Quellen.
Recherchiere die zeitlichen und gesellschaftlichen Umstände der Entstehung und der Wirkung
der Quelle.
3. Erstelle eine Zusammenfassung des Inhalts hinsichtlich der Fragestellung.
4. Bette die Quelle in einen größeren Zusammenhang ein.
Für die klassische Quellenkritik gibt es viele Anleitungen, sei es in Buchform oder auf Internetseiten.
Anleitung der Cornell University Library
Beispiel, wie eine (ausführliche) Quellenkritik aussehen könnte, auf eStudies.
Links: Anleitung des Geschichtstutorium der Universität Tübingen
Anleitung der Cornell University Library
historicum.net Quellenkritik
2. 5. 2. Quellenkritik bei Quellen aus dem Internet
Da sich bei Quellen aus dem Internet zusätzlich zu den Fragen der klassischen Quellenkritik weitere Fragen
stellen, braucht es eine angepasste Form der Quellenkritik.
Informationen, die aus Fachportalen oder wissenschaftlichen Datenbanken stammen, sind meistens von
Fachpersonen nach nachvollziehbaren Kriterien ausgewählt worden und wurden damit bereits einer ersten
Quellenkritik unterzogen. Trotzdem lohnt es sich, auch diese Quellen kritisch zu hinterfragen. Bei Quellen, die
nicht über Fachportale oder Datenbanken zu finden sind, ist es umso wichtiger, sie einer sorgfältig
durchgeführten Quellenkritik zu unterziehen.
Eva Pfanzelter und Peter Haber beschreiben in ihren Aufsätzen (siehe Literaturhinweis), welche Fragen sich bei
einer genauen Analyse einer Quelle aus dem Internet stellen. Ein grosses Problem stellt etwa die Flüchtigkeit
des Internets dar. Eine Internetseite kann sehr einfach verändert oder gelöscht werden. Man kann sich nie
sicher sein, ob eine Webseite beim nächsten Aufruf noch den gleichen Inhalt hat. Für dieses Problem gibt es
verschiedene Lösungsansätze. Der einfachste Weg, um sicherzustellen, dass ein Text aus dem Internet, den
man in seiner Arbeit verwendet auch nach einer allfälligen Veränderung noch zugänglich ist, ist das Erstellen
einer Bildschirmaufnahme.
Hinweis: Über Zotero lässt sich dies einfach machen: Für jeden Text aus dem Internet den man für seine Arbeit
braucht, erstellt man einen Zotero-Eintrag (Button „Neuer Eintrag aus aktueller Webseite erstellen“). Dann fügt
man über den Button „New Child Attachement“ ->“Schnappschuss von aktueller Webseite anhängen“ dem
Eintrag eine Bildschirmaufnahme hinzu. Falls die Webseite gelöscht oder verändert wird, hat man so zumindest
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eine Kopie des Textes, wie man ihn in der Arbeit verwendet hat.
Nach Meinung vieler Fachleute müssen für die Analyse digitaler Quellen auch die technischen Aspekte mit
einbezogen werden, also z. B. mit welchem Browser eine Webseite dargestellt wird. Wie bei der klassischen
Quellenkritik geht es aber auch bei der digitalen Quellenkritik in erster Linie darum, die Qualität einer Quelle
festzustellen. Für eine möglichst „pragmatische“ Bewertung von Internetquellen geben verschiedene
Institutionen Checklisten heraus, welche eine rasche Beurteilung von Internetseiten ermöglichen sollen.
Checklisten können als Hilfsmittel dienen um an eine digitale Quelle die nötigen zusätzlichen Fragen zu stellen.
Zusätzlich zur Checkliste muss aber auch bei einer Internet-Quelle eine klassische Quellenkritik durchgeführt
werden.
Speziell für die Geschichtswissenschaft ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass auch Texte oder
Internet-Seiten, die nicht wissenschaftlich oder gefälscht sind, als Quelle herangezogen werden können.
Entscheidend ist nur, dass man in der Lage ist, die Quelle richtig einzuschätzen und an sie die richtigen Fragen
zu stellen. So kann beispielsweise auch eine Website, welche den Holocaust leugnet oder verharmlost, als
Quelle für eine Arbeit über Antisemitismus dienen.
Die folgende, auf Deutsch übersetzte und angepasste Checkliste der University of California, Berkeley ist bei der
Kritik digitaler Quellen sehr hilfreich. Die aktuelle Version kann unter hier heruntergeladen werden).
1. Suche bei Google nach einem umstrittenen Thema, z. B. „Stammzellenforschung“ oder
„Klimaerwärmung“
2. Verwende diese Checkliste, um einige der Suchergebnisse zu bewerten.
1. Informationen aus der URL
Als erstes soll die URL der Website genau angeschaut werden.
Titel und URL der Seite, die bewertet werden soll:
Handelt es sich um eine persönliche Website?
Die URL sollte genau angeschaut werden. Enthält sie einen Namen (z. B. jbarker oder barker) gefolgt von einer
Tilde ( ~ ), einem Prozentzeichen (%), oder den Begriffen "users," "members," oder "people"?
Wird die Website von einem kommerziellen Provider betrieben?
Um welche Art von Domain handelt es sich?
Ist die Domain-Endung angemessen für den Inhalt?
Staatliche Seiten: .gov (gilt nur für die USA)
Seiten aus dem Bildungsbereich: edu (Hinweis: auch persönliche Studenten- oder Fakultätsseiten
können diese Endung haben).
Nonprofit-Organisationen: .org (Hinweis: ist nicht mehr nur auf NGOs begrenzt)
Hinweis: Ländercodes wie .de, .ch, .us sind nicht mehr streng kontrolliert und können missbraucht werden.
Wurde die Website von einer Institution herausgegeben, die in Zusammenhang mit dem Inhalt
steht?
Normalerweise ist der Herausgeber die Firma bzw. die Person, die den Server, über den die Website läuft,
betreibt.
Der Server ist meistens im ersten Teil der URL genannt (zwischen http:// und dem ersten /)
Handelt es sich um eine bekannte Organisation oder Firma?
Stimmt die Herausgeberin oder der Herausgeber mit dem Titel der Website überein?
2. Informationen zur AutorIn und/oder der HerausgeberIn der Website
Suche auf der Website nach Links wie „über uns“, „about us“ „Hintergrund“ „Philosophie“ oder anderen
Hinweisen nach den Herausgebern oder Autoren.
Wer hat die Website geschrieben?
Falls es keine persönliche Autorin oder Autor gibt, sollte nach der verantwortlichen Herausgeberin oder
Herausgeber gesucht werden (siehe oben).
Persönliche Meinung des Autors?
Handelt es sich um eine persönliche Meinung der Autorin oder des Autors?
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Gibt es einen Grund, dieser Website mehr zu vertrauen als einer anderen Website?
Datierung?
Ist die Website aktuell genug?
3. Suche nach Hinweisen auf die Qualität der Website
Suche auf der Website nach Links wie „Links“, „related Links“ „zusätzliche Information“ oder anderen Hinweisen
auf externe Verknüpfungen.
Sind die Quellen ausreichend mit Fussnoten oder Links dokumentiert?
Woher hat die Autorin oder der Autor seine Informationen?
Führen die angegebenen Links zu verlässlichen Websites?
Funktionieren die Links?
Bei reproduzierter Information: Ist sie komplett, unverändert, unverfälscht?
Kann sichergestellt werden, dass der zitierte Text nicht verändert oder gefälscht wurde?
Kann das Original gefunden werden?
Links zu weiteren Ressourcen?
Wurden die Links gut ausgewählt, organisiert und kommentiert?
Funktionieren die Links?
Repräsentieren die Links andere Meinungen?
4. Was sagen andere über die Website?
Wer verlinkt auf die Seite?
1. Such die URL auf alexa.com
Auf „Site info for...“ klicken.
Die URL in die Suchzeile tippen oder kopieren.
Auf "Get details" klicken.
Folgende Informationen werden angezeigt:
Details zum Datenverkehr.
Angaben über den Inhaber der Domain.
Links zu anderen Websites die von Leuten besucht wurden, die auch die gesuchte Website
besucht haben.
Websites die auf die Seite verlinken.
Ein Link zu der "Wayback Machine", einem Archiv, das anzeigt, wie die Website früher
ausgesehen hat.
2. Eine „link“- Suche bei Google oder einer anderen Suchmaschine durchführen
1. Die URL der zu untersuchenden Website kopieren.
2. Bei Google link: und dann die kopierte URL eingeben. Nach dem Doppelpunkt darf kein
Leerschlag sein (z. B. link:http://www.infoclio.ch/).
3. Die aufgelisteten Websites verfügen alle über einen oder mehrere Links auf die gesuchte
Website. Wenn kein Ergebnis angezeigt wird, kann nach einem kürzeren Teil der URL gesucht
werden (immer bei einem / stoppen).
Hinweis: Verschiedene Suchmaschinen liefern verschiedene Suchresultate zu einer link:-Suche, es empfiehlt
sich daher verschiedene Suchmaschinen auszuprobieren.
Suche nach der Autorin oder dem Autor über eine Suchmaschine
Den Namen der Autorin oder des Autors bei Google oder einer anderen Suchmaschine suchen.
Um eine möglichst komplettes Resultat zu erhalten sollte der Name auf drei verschiedene Weisen gesucht
werden:
a) ohne Anführungszeichen: Vorname Nachname
b) In Anführungszeichen: "Vorname Nachname"
c) In Anführungszeichen, mit einem * zwischen Vor- und Nachnamen: "Vorname * Nachname" (Der * kann für
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einen mittleren Initial oder Name stehen (nur in Google)).
5. Was ist der Zweck der Website?
Warum wurde die Seite ins Web gestellt?
Was ist der Zweck der Seite: Informieren, Überzeugen, Verkaufen, Satire oder Parodie?
Sonstiges:
FAZIT: Ist die Website angemessen für deine Zwecke?
Teaching Library, UC Berkeley - Frühling 2009
Übersetzte und angepasste Version Februar 2012.
Eine detaillierte Beschreibung bzw. Anleitung zu den Kriterien gibt es hier:
http://www.lib.berkeley.edu/TeachingLib/Guides/Internet/Evaluate.html.
Literaturhinweise:
Pfanzelter, Eva: Von der Quellenkritik zum kritischen Umgang mit digitalen Ressourcen, in: Gasteiner Martin;
Haber Peter (Hg.): Digitale Arbeitstechniken für die Geistes- und Kulturwissenschaften, Stuttgart und Wien 2010,
S. 39-49.
Haber, Peter: Digital Past. Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter, München 2011, S. 104-112.
Linkliste auf hist-net.
Links: Checkliste der University of California, Berkeley
alexa.com
Wayback Machine (archive.org)
Anleitung zu den Kriterien (Berkeley)
Linkliste auf hist-net
2. 5. 3. Analyse von nicht-schriftlichen Quellen
Neben schriftlichen Dokumenten können auch Bilder, Filme oder mündliche Überlieferungen als Quellen für die
historische Forschung dienen. Unter folgenden Links finden sich Einführungen, methodische Anleitungen und
Literaturhinweise zur historischen Bild- und Filmanalyse sowie zur Oral History.
Visual History - Forschungsfelder, Begriffe, Leistungen, Desiderata: Gerhard Paul liefert in
seinem Artikel auf der Website Docupedia-Zeitgeschichte eine Einführung in die Visual History.
FILMSPUR - audiovisuelle Quellen in Geschichte und Gesellschaft: Das Projekt hat die
systematische Erarbeitung einer Methodik historisch-kritischer Analyse und Auswertung von
audiovisuellem Quellenmaterial zum Inhalt.
Making Sense of Oral History: Einführung und Anleitung zur Oral History auf der Website des Projekts
„History Matters“.
Links: Visual History - Forschungsfelder, Begriffe, Leistungen, Desiderata
FILMSPUR - audiovisuelle Quellen in Geschichte und Gesellschaft
Making Sense of Oral History
2. 5. 4. Rezensionen
Rezensionen sind kritische Besprechungen eines Buches oder eines Artikels. Meistens werden sie von
Fachleuten verfasst. Sie sind ein gutes Hilfsmittel um die Relevanz eines Buchs oder eines Artikels zu beurteilen
und um einen Überblick über den Inhalt zu gewinnen.
Rezensionen findet man in spezifischen Portale im Internet.
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Einige wichtige Rezensions-Portale:
Rezensions-Datenbank auf infoclio.ch (Rezensionen aus verschiedenen Zeitschriften und Portalen)
Rezensions-Datenbank von H-Soz-u-Kult
recensio.net
H-NET Reviews
Reviews in History
Lectures.revues.org: Eine Onlinezeitschrift die Rezensionen von kürzlich erschienen Publikationen der
Geistes- und Sozialwissenschaften veröffentlicht
Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur
IBR (kostenpflichtig, nur über das Uninetz zugänglich)
Links: Rezensions-Datenbank auf infoclio.ch
Rezensions-Datenbank von H-Soz-u-Kult
recensio.net
H-NET Reviews
Reviews in History
Lectures.revues.org
Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur IBR
2. 6. Quellenangaben machen
Warum muss ich Quellen angeben? Wie müssen Quellenangaben aussehen? Welches sind die Konsequenzen,
wenn ich meine Quellen nicht angebe?
Du musst deine Quellen nachweisen, damit sie überprüfbar sind und um anzugeben, woher die Informationen
und Gedanken stammen.
So vermeidest du ein Plagiat!
In einer wissenschaftliche Arbeit werden Textstellen von anderen Autorinnen und Autoren aufgenommen,
einander gegenübergestellt, kombiniert und interpretiert. Die Angabe der Quellen dient folglich zwei Dingen:
Erstens erlaubt es zwischen den Gedanken der Verfasserin oder des Verfassers des Texs und jenen anderer
Autorinnen und Autoren zu unterscheiden. Zweitens dient das Zitieren dem Wiederauffinden der originalen
Textstelle, aus der die Informationen und Gedanken entnommen wurden. Dies erlaubt es interessierten
Personen, mehr zum Thema zu erfahren und zugleich die zitierten Informationen überprüfen zu können, was
folglich die Vertrauenswürdigkeit der Arbeit erhöht.
Indem die benutzten Quellen und Publikationen korrekt angegeben werden, respektiert man das Urheberrecht
und vermeidet, ein Plagiat zu begehen, was Sanktionen zur Folge haben kann.
2. 6. 1. Welche Quellen müssen wann nachgewiesen werden?
Man muss den Autor oder die Autorin einer Idee angeben, wenn man Wort für Wort oder mehrere Sätze des
ursprünglichen Texts übernimmt. Man muss die Quelle auch dann nachweisen, wenn man eine Textstelle
paraphrasiert, das heisst, die Ausführungen des Autors bzw. der Autorin mit seinen eigenen Worten umschreibt.
Alle Gedanken, die nicht von der Studentin bzw. des Studenten stammen, müssen als solche gekennzeichnet
sein.
Auch bei Bildern dürfen die Quellennachweise nicht fehlen! Bilder dürfen aber in einer Arbeit nur dann
wiedergegeben werden, wenn sie nicht urheberrechtlich geschützt sind oder die Rechteinhaberin oder der
Rechteinhaber vorgängig ein Einverständnis zur Verwendung gegeben hat.
2. 6. 2. Wie müssen Quellen zitiert werden?
Um eine Quelle in einer Arbeit korrekt nachzuweisen, existieren mehrere Varianten. Sie haben alle gemeinsam,
innerhalb des Texts eine abgekürzte bibliografische Angabe zu machen, welche auf die Bibliografie am Ende der
Arbeit verweist. Die Bibliografie enthält den kompletten bibliografischen Nachweis, der es erlaubt, das
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Originaldokument zu finden.
Bibliografie
Es gibt mehrere Stile, Normen und Gepflogenheiten, um vollständige bibliografische Angaben zu machen.
Diesese sogenannten Zitierstile bestimmen, welche Elemente angegeben werden müssen, in welcher
Reihenfolge sie erscheinen und welche Zeichensetzung die Elemente trennt. Meist gibt die Universität vor,
welcher Zitierstil verwendet werden muss. Wird die Arbeit in einer Zeitschrift oder in einem Buch veröffentlicht,
hängt der Zitierstil vom Verlags ab. Es ist sinnvoll, sich vorgängig zu informieren, welcher Stil benutzt werden
soll. Wenn kein Zitierstil vorgeschrieben ist, dann empfiehlt es sich trozdem, einen Zitierstil zu wählen und
diesen konsequent für alle bibliografischen Angaben zu verwenden.
Der von infoclio.ch erstellte Zitierstil kann sich dabei als sehr nützlich erweisen, zumal er auch für
die Literaturverwaltungsprogramme Zotero und Citavi zur Verfügung steht.
Hinweis: Literaturverwaltungsprogramme (siehe Kapitel 1.6) sind beim Zitieren und Nachweisen der Quellen
sehr hilfreich. Mit ihrer Hilfe können die gesamten Angaben einer Quelle oder einer Publikation ganz einfach in
die Arbeit übertragen werden.
Folgende Varianten werden verwendet, um abgekürzte bibliografische Angaben innerhalb des Texts zu machen.
Zitierweise mit Fussnoten
Fussnoten werden direkt hinter das Zitat oder am Ende des Satzes in Form von hochgestellten Nummern in den
Text eingefügt. Am Seitenende wird die Nummer nochmals aufgeführt, wobei hier eine Kurzversion der
bibliographischen Angaben zur zitierten Quelle oder Publikation angegeben wird. In der Bibliografie im Anhang
der Arbeit werden die Quellen und Publikationen dann vollständig in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.
Autor-Jahr-Zitierweise
Bei dieser Variante wird die Autorin bzw. der Autor der zu zitierenden Quelle oder Publikation sowie das
Publikationsjahr in Klammern angegeben. Falls nötig kann auch die genaue Seitenzahl der zitierten Textstelle
nach dem Jahr angegeben werden. In der Bibliografie im Anhang der Arbeit, werden die Quellen und
Publikationen vollständig in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.
Numerische Zitierweise
Bei dieser Variante wird eine Nummer in Klammern hinter das Zitat gesetzt. Die Nummerierung der
Quellenangaben ist kontinuierlich. Falls eine Quelle oder eine Publikation bereits einmal angegeben wurde und
folglich schon eine Nummer hat, wird diese wiederholt. Die Zahlen entsprechen den Literaturnachweisen in der
Bibliografie im Anhang der Arbeit. Die Angaben in der Bibliografie sind numerisch aufgeführt, um den Nummern
innerhalb des Textes zu entsprechen. Bei dieser Zitierweise wird die genaue Seitenzahl meistens nicht
angegeben.
Links: infoclio.ch Zitierstil
2. 6. 3. Plagiate sind verboten!
Wenn man Gedanken von jemand anderem übernimmt, wenn man ganze Sätze und Paragraphen kopiert ohne
die Quelle zu nennen, begeht man ein Plagiat. Plagiate werden von allen Universitäten sanktioniert! So kann
eine Arbeit, welche einen plagiierten Teil enthält - egal ob von Studierenden bewusst oder unbewusst
vorgenommen -, zurückgewiesen werden oder eine ungenügende Note erhalten. Je nach Reglement kann ein
Plagiat sogar zum Ausschluss aus der Universität führen.
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