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ILA & EUROSATORY 2016 „Unser zentraler Auftrag als Truppensteller Luftwaffe liegt in der Bereitstellung von einsatzbereiten Kräften für die Einsätze der Bundeswehr.“ Interview mit dem Kommandierenden General Luftwaffentruppenkommando (Commander, Air Force Forces Command) Generalleutnant Dipl-Ing. (univ.) Helmut Schütz Foto/Source: LwTrKdo/Schrief cpm: Herr General, in den letzten Jahren hat bei den Streitkräften eine massive Strukturveränderung die andere gejagt. Selbstverständlich ist hiervon auch die Luftwaffe nicht verschont geblieben. Aus dem ehemaligen Führungsstab der Luftwaffe ist das Kommando Luftwaffe mit dem Inspekteur der Luftwaffe außerhalb des BMVg entstanden. Darunter finden wir nun zwei Kommandobehörden. Der einen, dem Luftwaffentruppenkommando, stehen Sie als Kommandierender General vor. Bei der Geschwindigkeit, mit der sich dies alles vollzogen hat, bitte ich Sie, den Lesern noch einmal kurz das „Warum“ zu erläutern. Schütz: Die Ausrüstung der Luftwaffe stand nach dem Zerfall des Warschauer Paktes auf dem Prüfstand. Auch bereits in der Beschaffung befindliche Waffensysteme mussten an neue Aufgaben und Einsatzverfahren angepasst und veraltete Flugzeuge ausgemustert werden. Die Anzahl der Waffensysteme und der Verbände wurde auf die veränderte Sicherheitslage ausgerichtet und auf das Minimum reduziert. Dies führte zu einem Ungleichgewicht zwischen den Führungsstäben bzw. Kommandos und den Einsatzkräften. Der große Reformdruck wurde durch die Aussetzung der Wehrpflicht nochmals erhöht und führte zur Frage: Wer stellt bei schrumpfendem Umfang welche Kräfte bereit? cpm: General, the armed forces have seen a great number of massive structural changes over the course of the last years. The Air Force has, of course, not remained unaffected by this process. The former Air Staff was transformed into the German Air Force Headquarters with the Chief of the Air Force outside the Federal Ministry of Defence. Below, two command authorities have been created. You are the Commander of one of these command authorities, the Air Force Forces Command. As all of this happened really fast I would ask you to explain the reason for this development to our readers. Schütz: Following the collapse of the Warsaw Pact, the equipment of the Air Force came under scrutiny. Furthermore, weapon systems that were already part of an ongoing procurement process had to be adapted to new tasks and methods of employment, and ageing aircraft had to be taken out of service. The number of weapon systems and units was tailored to the changed security situation and reduced to a minimum. This resulted in an imbalance between headquarters and commands on the one hand and operational forces on the other. The suspension of compulsory military service further increased the already high pressure for reform and led to the following question: Who is going to provide which forces, given the decrease in personnel? Generalleutnant Helmut Schütz, Jahrgang 1956, trat 1975 als Offizieranwärter bei der Luftwaffe in die Bundeswehr ein. Nach der Ausbildung zum Offizier absolvierte er ein Studium der Elektrotechnik an der Hochschule der Bundeswehr mit dem Abschluss Dipl.-Ing. (univ.). Es folgte die Ausbildung zum Strahlflugzeugführer für STARFIGHTER und TORNADO. Danach von 1983 bis 1990 verschiedene Tätigkeiten in der Truppe, u. a. Staffelkapitän in Büchel. Nach der Teilnahme am Generalstabslehrgang an der Führungsakademie in Hamburg von 1990 bis 1992 verschiedene Stabs- und Truppenverwendungen. 2000-2002 Kommodore Jagdbombergeschwader 33 in Büchel. Es folgten bis 2015 verschiedene Truppen- und Stabstätigkeiten. Hervorzuheben sind: Referatsleiter Nuclear Policy & Proliferation bei der Deutschen NATO-Vertretung in Brüssel, Büroleiter beim Parlamentarischen Staatssekretär Christian Schmidt und Kommandeur Fliegende Verbände Luftwaffentruppenkommando in Köln/Wahn. Seit Oktober 2015 ist Schütz in obiger Verwendung. Lieutenant General Helmut Schütz, born 1956, joined the Air Force in 1975 as an officer cadet. He graduated from the Bundeswehr University with a master degree in electrical engineering. He was trained as a pilot on STARFIGHTER and TORNADO. From 1983 to 1990 he had various assignments in the Luftwaffe, including squadron leader. After his training at the Bundeswehr Command and Staff College he became wing commander in 2000. Emphasis has to be laid on his assignments as the head of office for Secretary of State Christian Schmidt and Commander Flying Units in the Air Force Forces Command in Cologne. Since October 2015 Schütz is Commander Air Force Forces Command. forum 12 Foto/Source: Bw/Susanne Hähnel EIN STARRES ROTORSYSTEM MACHT DEN H145M äUSSERST WENDIG A FIXED ROTOR SYSTEM ENABLES THE H145M TO BE EXTREMELY AGILE Mit der Bundeswehrreform wurden 2013 für die Luftwaffe grundlegende Entscheidungen umgesetzt, die zum Wegfall der Divisionsebene und zur Konzentration der Fachaufgaben in den drei Fähigkeitskommandos Einsatzverbände, Unterstützungsverbände und Zentrum Luftoperationen auf der zweiten Führungsebene führte. Auf der Ebene der Einsatzverbände wurde der Hubschraubertausch der CH-53 und NH90 zwischen Heer und Luftwaffe umgesetzt. So wurden die Lufttransportkräfte der Flächenflugzeuge und Hubschrauber in der Luftwaffe zusammengeführt. Die gesamte Flugabwehr wurde durch die Integration der Heeresflugabwehr bei der Luftwaffe konzentriert. Eine der weitreichendsten Entscheidungen war die Aufgabe der zentralen Zuständigkeiten für Nutzung und Betrieb der fliegenden Waffensysteme und der daraus erwachsenden Abgabe von Kompetenzen an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, kurz BAAINBw, sowie den anderen Teilstreitkräften. Die Bewertung der laufenden Beschaffungen von Waffensystemen, zeigte einen weiteren Handlungsbedarf zur Straffung und Konzentration der Kompetenzen im Rüstungsbereich. Dies hatte unter anderem die Aufstellung des Luftfahrtamtes der Bundeswehr zur Folge. Dieser massive Eingriff in die Struktur und Umfänge der Kommandos auf der zweiten Führungsebene der Luftwaffe in Verbindung mit zusätzlich erkannten Defiziten in der personellen Ausstattung veranlasste den Inspekteur der Luftwaffe zu einer weiteren Anpassung der Führungsstruktur, die zum 1. Juli letzten Jahres unter anderem mit der Aufstellung des Luftwaffentruppenkommandos umgesetzt wurde. cpm: Welche Aufgaben hat das Luftwaffentruppenkommando? Schütz: Dem Luftwaffentruppenkommando sind mehr als 80% des Personals in unserem Organisationsbereich und alle Waffensysteme der Luftwaffe unterstellt. Alle fliegenden Verbände der Luftwaffe, das Flugabwehrraketengeschwader 1, das Objektschutzregiment der Luftwaffe, die Waffensystemunter- “Our central task as Air Force troop contributor is to provide operational forces for the missions of the Bundeswehr.” With the Bundeswehr reform of 2013, fundamental decisions for the Air Force were implemented. These changes resulted in the elimination of the division level and led to a concentration of technical tasks in the three capability coordination commands, i.e. Operational Units, Support Units, and Air Operations Command, at the second level of command. At operational unit level, the exchange of CH-53 and NH90 helicopters between Army and Air Force was carried out. Thus, the air transport forces of fixed-wing aircraft and helicopters were united in the Air Force. By incorporating the Army air defence, the entire air defence was concentrated in the Air Force. Giving up the central in-service responsibility for the airborne weapon systems was one of the most far-reaching decisions, combined with the resulting transfer of competences to the Federal Office for Bundeswehr Equipment, Information Technology and InService Support and to the other services. The evaluation of ongoing weapon systems procurement revealed an additional need for streamlining and concentrating competences in the armaments organisation. One of the results was the establishment of the Bundeswehr Aviation Office. This massive intervention in the structure and size of commands at the second level of command of the Air Force, in combination with other deficits that had been detected with regard to the number of personnel available led the Chief of the Air Force to decide in favour of another modification of the command structure. This change was implemented by 1 July last year, e.g. with the creation of the Air Force Forces Command. 13 forum ILA & EUROSATORY 2016 „Die Klarstände der einzelnen Waffensysteme sind von vielen Faktoren abhängig, die wir, als Nutzer und Betriebsverantwortliche der Luftfahrzeuge, nur zum Teil selbst beeinlussen können.“ stützungszentren sowie die Schulen und Ausbildungseinrichtungen der Luftwaffe gehören zu meinem Verantwortungsbereich. Unser zentraler Auftrag als Truppensteller Luftwaffe liegt in der Bereitstellung von einsatzbereiten Kräften für die Einsätze der Bundeswehr. Wir bereiten unsere Soldatinnen und Soldaten durch hochwertige Aus- und Weiterbildung auf den Einsatz vor und sorgen für die Einsatzfähigkeit und Verfügbarkeit der benötigten Waffensysteme. Zur fachlichen Führung der unterstellten Verbände wurden die drei Bereiche „Luft“, „Boden“ und „Unterstützung“ aufgebaut, deren Aufgaben von der Weiterentwicklung von Einsatzgrundlagen, über die fachbezogene Schulung des Personals bis zur Modifizierung der Waffensysteme reichen. cpm: How do you differentiate yourself in mission and competences from the German Air Force Headquarters in Gatow? Schütz: We cooperate within the Air Force team – we do not differentiate ourselves at all. Led by the Chief of the Air Force, the German Air Force Headquarters represents the interests of our organisational area in the political-parliamentary realm, and supports the Bundeswehr Joint Forces Operations Command in the planning, preparation and conduct of missions that involve Air Force personnel. The German Air Force Headquarters is also responsible for the further development of capabilities as well as for the planning and elaboration of the organisational structures of our service regarding personnel and materiel. TORNADOPILOTEN AUF DER TüRKISCHEN AIRBASE INCIRLIK TORNADO PILOTS GETTING READY FOR MISSION IN INCIRLIK AIRBASE, TURKEY Foto/Source: Bw/Falk Bärwald cpm: Wie grenzen Sie sich in Auftrag und Kompetenzen gegenüber dem Kommando Luftwaffe in Gatow ab? Schütz: Wir arbeiten gemeinsam im Team Luftwaffe – von Abgrenzung kann keine Rede sein. Das Kommando Luftwaffe vertritt unter Führung des Inspekteurs der Luftwaffe die Belange unseres Organisationsbereiches im politisch-parlamentarischen Bereich und unterstützt das Einsatzführungskommando der Bundeswehr bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung von Einsätzen mit Kräften der Luftwaffe. Zu den Hauptaufgaben des Kommando Luftwaffe gehören auch cpm: What are the tasks of the Air Force Forces Command? Schütz: More than 80% of the personnel of our organisational area as well as all Air Force weapon systems are subordinate to the Air Force Forces Command. I am responsible for all flying units of the Air Force, the 1st Surface-to-Air Missile Wing, the Air Force Force Protection Regiment, the weapon system support centres as well as the schools and training centres of the Air Force. Our central task as Air Force troop contributor is to provide operational forces for the missions of the Bundeswehr. By means of high-quality initial and follow-on training, we prepare our military personnel for operations and ensure the operability and availability of the weapon systems needed. In order to exercise functional control over the subordinate units, the Flying Operations Directorate, the Ground-based Operations Directorate and the Support Operations Directorate were put in place. Their tasks range from further development of operational principles and subject-related training of personnel to the modification of weapon systems. forum 14 Foto/Source: PAO APB ILA & EUROSATORY 2016 SEIT 2009 SETZT DIE LUFTWAFFE DEN EUROFIGHTER FüR EINSäTZE üBER DEM BALTIKUM EIN SINCE 2009 THE GERMAN LUFTWAFFE DEPLOYS THE EUROFIGHTER FOR MISSION IN THE BALTIC AREA die Weiterentwicklung der Fähigkeiten sowie die Planung und Erarbeitung der personellen und materiellen Organisationsstrukturen unserer Teilstreitkraft. Die zweite Ebene der Luftwaffe, also auch das Luftwaffentruppenkommando, setzt die Vorgaben des Inspekteurs der Luftwaffe im täglichen Übungs- und Ausbildungsbetrieb um. Mit dieser klaren Aufteilung der Zuständigkeiten erreichen wir zum einen die notwendige Konzentration auf die Aufgaben und zum anderen werden die Prozesse im ständigen Dialog optimiert. cpm: Die Klarstände bei den Hauptwaffensystemen der Luftwaffe sind steigerungsfähig. Welche Rolle kommt in diesem Zusammenhang dem Kommando in seiner jetzigen Struktur zu? Schütz: Die Klarstände der einzelnen Waffensysteme sind von vielen Faktoren abhängig, die wir, als Nutzer und Betriebsverantwortliche der Luftfahrzeuge, nur zum Teil selbst beeinflussen können. Hier sind wir in weit höherem Maße als früher von unseren Partnern im BAAINBw – dem Materialverantwortlichen für die Einsatzreife – und in der Industrie abhängig, die uns einsatzreife und logistisch versorgbare Produkte zur Verfügung stellen. In der Task Force Starrflügler haben wir zahlreiche Stellgrößen zur Verbesserung der materiellen Einsatzbereitschaft mit identifiziert und entsprechende Vorschläge erarbeitet. Viele Maßnahmen werden aber erst mittel- bis langfristig greifen, was nicht zuletzt an Regenerations-, Ausbildungs- und Lieferzeiten sowie an industriellen Kapazitäten liegt. Hinzu kommen aber auch geänderte Rahmenvorgaben. So befinden sich viele TORNADO und CH-53 in Modernisierungsprogrammen für Zellen und Avionik sowie der damit verbundenen Verlängerung der Nutzungsdauer. Kurzfristig reduziert sich so natürlich die Zahl von einsatzbereiten Luftfahrzeugen. Langfristig erhalten wir aber damit an die Zeit angepasste und vor allem zuverlässige Waffensysteme. Bei der Einführung neu entwickelter Waffensysteme sind die forum 16 “The operational ready rates of the individual weapon systems depend on many factors that we, as users and operation managers of the aircraft, can only partly inluence.” The second command level of the Air Force, including the Air Force Forces Command, implements the decisions of the Chief of the Air Force in daily exercise and training. This clear separation of responsibilities allows us, on the one hand, to devote the necessary concentration to the tasks and, on the other hand, to optimise the processes in constant dialogue. cpm: The operational ready rates of the major Air Force weapon systems could be higher. What role does the Command in its current structure play in this context? Schütz: The operational ready rates of the individual weapon systems depend on many factors that we, as users and operation managers of the aircraft, can only partly influence. In this regard, we are much more dependent than before on our partners in the Federal Office for Bundeswehr Equipment, Information Technology and In-Service Support – the single manager for operational readiness – and in industry who provide us with products that are operational and logistically supportable. In the Fixed Wing Aircraft Task Force, we have contributed to the identification of numerous factors for the improvement of the operational readiness of materiel and we have come up with suitable suggestions. Many measures, however, will only take effect in the medium or long run, which also depends on periods of regeneration, training, and supply as well as on industrial capacities. ersten Luftfahrzeuge teilweise nur mit einer Anfangsbefähigung ausgestattet. So können die derzeit ausgelieferten A400M nur für die Ausbildung und den Transport eingesetzt werden. Die Planung sieht vor, dass die jetzt ausgelieferten Flugzeuge in den kommenden Jahren bei der Industrie auf den Stand zu bringen sind, mit dem das gesamte Fähigkeitsspektrum abgedeckt werden kann. Dies limitiert auf viele Jahre die Verfügbarkeit des neuen Transportflugzeuges. Bis zur vollen Einsatzbereitschaft aller Flugzeuge liegt damit unser Fokus auf der optimalen Steuerung der vorhandenen Ressourcen, um die richtigen Schwerpunkte für Ausbildung, Übung und Einsatz zu setzen. cpm: Das Kommando ist für die allgemeinmilitärische, fachliche sowie die technisch/logistische Ausbildung der Luftwaffe verantwortlich. Ein großer Komplex. Wie wirken sich die geänderten Rahmenbedingungen auf die Ausbildungseinrichtungen im In- und Ausland aus? Schütz: Die Reduzierung der bei den Verbänden eingesetzten Waffensysteme führte zum Personalabbau in vielen Bereichen. Dies hatte natürlich auch Folgen für die Ausbildung. Die Durchführung der luftfahrzeugtechnischen Ausbildung wurde im Technischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe gebündelt. Dazu wurden die beiden Technischen Schulen der Luftwaffe 1 und 3 aufgelöst und die Planungs- und Steuerungsebene für die Ausbildung im Luftwaffentruppenkommando konzentriert. Der reduzierte Ausbildungsbedarf stellte in einigen Bereichen den Fortbestand deutscher Einrichtungen im Ausland in Frage. Zusätzlich konnten wir die Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland deutlich verbessern. Aus diesen und aus wirtschaftlichen Gründen liegt es nahe, größere Anteile der Ausbildung im Heimatland durchzuführen. So wird die Nutzung der Air Weapons Training Installation (AWTI) auf Sardinien zum Jahresende eingestellt und das Taktische Ausbildungskommando der Luftwaffe Italien auf dem Fliegerhorst Decimomannu aufgelöst. Die fliegerische Ausbildung auf dem Waffensystem TORNADO auf der Holloman AFB, New Mexico, USA, soll zum Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ verlegt werden und die FlaRak-Ausbildung in El Paso läuft zum Ende des Jahrzehnts aus. Während die fliegerische Grundausbildung in den USA verbleibt, wird die fliegerische Ausbildung auf den Einsatzmustern künftig verstärkt in den Verbänden beheimatet sein. Die Planungen zur Zuordnung von Aufgaben, Personal und Flugzeugen werden im Bereich Luft durchgeführt und entsprechende organisatorische Maßnahmen dem Kommando Luftwaffe vorgeschlagen. Durch verstärkte Teilnahme an internationalen Hochwertübungen und Rückgriff auf eigene Truppenübungsplätze werden wir die Ausbildung von Einsatzverfahren bis zum Status „Combat Ready“ vorantreiben. Hierzu werden die Teilnahme und Durchführungen von Übungen im eigenen Hause geplant, koordiniert und angewiesen. cpm: Gibt es im Ausbildungsbereich Zusammenarbeit mit anderen Nationen? Schütz: Für die Luftstreitkräfte ist das internationale Zusammenwirken von essentieller Bedeutung und findet im täglichen Ausbildungs- und Übungsbetrieb seinen Niederschlag. Neben den bereits angesprochenen multinationalen Übungen werden deutsch/französische Ausbildungskapazitäten für das Trans- Additionally, the framework requirements have been changed. Many TORNADOs and CH-53 have been put in modernisation programmes for airframes and avionics, leading to a service life extension. In the short term, the number of operational aircraft is thus reduced, of course. But in the long term, we will, by means of this process, receive up-to-date and, most importantly, reliable weapon systems. During the introduction of newly developed weapon systems, the first aircraft are sometimes only provided with an initial capability. For this reason, the A400M that have been delivered so far can only be used in training and for transport. According to planning, the aircraft delivered up to now are to be updated by industry over the coming years so as to enable them to cover the entire capability spectrum. The availability of the new transport aircraft will thus be limited for many years. Until full operational capability of all aircraft is reached, our focus will therefore be on optimum control of the resources in place in order to set the right priorities for training, exercise and operation. cpm: The Command is responsible for the general military, technical as well as technological/logistic training of the Air Force – a major task. What effect do the changed framework requirements have on training centres in Germany and abroad? Schütz: The reduction of the weapon systems deployed with the units led to a downsizing in many areas. This had, of course, consequences for the training as well. The conduct of the aircraft engineering training was concentrated in the Air Force Engineering Training Centre. For this purpose, the Air Force Schools of Engineering 1 and 3 were disbanded, and planning and control of the training were brought together in the Air Force Forces Command. In some areas, the decreased training demand called the future of German centres abroad into question. Additionally, we were able to considerably improve the training opportunities in Germany. For these and also for economic reasons, it seems logical to conduct larger components of the training in Germany. Thus, the use of the Air Weapons Training Installation (AWTI) on Sardinia, Italy, will be terminated by the end of the year, and the German Air Force Tactical Training Centre Italy at the Decimomannu Air Base will be disbanded. The flight training for the TORNADO weapon system at the Holloman Air Force Base, New Mexico, USA, is to be relocated to the 51 Tactical Air Force Wing Immelmann, and the surface-to-air missile training in El Paso will be terminated by the end of the decade. While the primary flight training will remain in the USA, the flight training on operating patterns will, in the future, be carried out in greater part within the units. The planning for the allocation of tasks, personnel, and aircraft will be done in the Flying Operations Directorate and proposals for corresponding organisational measures will be submitted to the German Air Force Headquarters. By means of greater participation in international highquality exercises and the resort to our own major training areas, we will push forward the training of operational procedures up to combat-ready status. For this purpose, participation in and conduct of exercises will be planned, coordinated and assigned within the Air Force Forces Command. cpm: Are there any cooperation projects with other nations in the area of training? 17 forum Foto/Source: LwTrKdo/Schrief ILA & EUROSATORY 2016 GENERALLEUTNANT SCHüTZ IM GESPRäCH MIT GESCHäFTSFüHRERIN FRAUKE WENDT UND CHEFREDAKTEUR RUDOLF K. SCHIWON LIEUTENANT GENERAL HELMUT SCHüTZ DURING THE INTERVIEW WITH CEO FRAUKE WENDT AND EDITOR IN CHIEF RUDOLF K. SCHIWON portflugzeug A400M aufgebaut. Die fliegerische Ausbildung findet sowohl in Wunstorf mit dem Erwerb der Musterberechtigung, als auch in Orléans, Frankreich, mit der taktischen Ausbildung statt. Die gemeinsame luftfahrzeugtechnische Ausbildung führen wir in Wunstorf durch. Mit der Entscheidung zur Beschaffung des UAS im MALESegment wird absehbar auch die notwendige Ausbildung beim Hersteller ausgeplant werden. Mit dem im Januar 2016 initiierten deutsch/niederländischen Projekt APOLLO werden wir vor allem die Einsatzbereitschaft der bodengebundenen Luftverteidigung erhöhen. Zu den Zielen der Zusammenarbeit gehören unter anderem die Harmonisierung der Einsatzgrundlagen und die Einrichtung gemeinsamer Lehrgänge an einer binationalen Akademie. Ein großer Meilenstein wird das erste gemeinsame Taktische Schießen deutscher und niederländischer PATRIOTKräfte in diesem Herbst auf Kreta sein, die sich als Team der Überprüfung stellen. cpm: Sie haben langjährige Erfahrung in verschiedenen Verwendungen in Höheren Kommandobehörden der Luftwaffe und sind seit Oktober 2015 im Amt. Sehen Sie noch Handlungsbedarf für eine mögliche Weiterentwicklung des Luftwaffentruppenkommandos? Schütz: Meine Erfahrungen aus den vergangenen Monaten lassen den Schluss zu: Das Luftwaffentruppenkommando ist im Grundsatz gut aufgestellt und kann den gestellten Auftrag erfüllen. Eine gerade abgeschlossene Mitarbeiterbefragung und die laufende Evaluierung der eingenommenen Struktur liefern erkennbare Anhaltspunkte zu erforderlichen Anpassungen, die die grundsätzliche Struktur nicht in Frage stellen. Wir wollen aber das erkannte Optimierungspotential ausschöpfen. Es gibt also noch Luft nach oben, um getreu unserem Motto „Gemeinsam. Schlagkräftig. Verantwortungsvoll.“ in der täglichen Auftragserfüllung noch besser zu werden – daran arbeiten wir! cpm: Herr General, wir danken Ihnen für das Gespräch. Das Interview führten Chefredakteur Rudolf K. Schiwon und Geschäftsführerin Frauke Wendt. forum Schütz: For the air forces, international cooperation is essential and is visible in daily training and exercise. In addition to the multinational exercises already mentioned, German-French training capacities are being established for the A400M transport aircraft. The flight training will take place in Wunstorf to obtain the type rating as well as in Orléans, France, to undergo the tactical training. The joint aircraft engineering training will be done in Wunstorf. Given the decision to purchase the UAS in the MALE segment, the necessary training at the manufacturer‘s location will also be planned in the foreseeable future. With the German-Dutch APOLLO Project initiated in January 2016, we will, most of all, increase the operational readiness of the ground-based air defence. Cooperation objectives include the harmonisation of operational principles and the creation of joint courses at a binational academy. The first joint tactical firing of German and Dutch PATRIOT forces, facing examination together as a team on Crete this autumn, will be a significant milestone. cpm: You can look back on long years of experience in various assignments to high-level staffs in the Air Force and you took office in October 2015. Do you still perceive a need for action for a possible further development of the Air Force Forces Command? Schütz: Judging from my experiences over the last months, the Air Force Forces Command is, in principle, well-equipped and able to fulfil the task it has been given. An employee survey that has just been finished and the ongoing evaluation of the established structure are giving clear indications of necessary adaptations that will not challenge the basic structure. But we want to exploit the detected potential for optimisation. Thus, there is still room for improvement to become even better in our daily task accomplishment, in accordance with our motto “Together. Powerful. Responsible.” – this is our mission! cpm: General, thank you very much for this talk. The interview was conducted by Editor in Chief Rudolf K. Schiwon and CEO Frauke Wendt. 18