Eine Gemeinschaft 50 Jahre in Geretsried 2010
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Eine Gemeinschaft 50 Jahre in Geretsried 2010
Eine Gemeinschaft 50 Jahre Katholische Arbeitnehmer-Bewegung in Geretsried 2010 Festschrift zur 50-Jahr-Feier – April 2010 KAB Geretsried Dafür setzen wir uns ein 9 die Förderung und konkrete Umsetzung der Grundwerte von Menschenwürde, Solidarität, Subsidiarität und Nachhaltigkeit, 9 Solidarität mit den arbeitenden und arbeitslosen Menschen und ihrer Familien in unserem Land, in Europa und auf der Welt, 9 soziale Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft, in Politik und Wirtschaft, 9 die Gleichrangigkeit und Vereinbarkeit von Familienarbeit und Erwerbstätigkeit, 9 den sinnvollen und gerechten Ausbau unserer sozialen Sicherungssysteme, 9 eine familienfreundliche Wirtschafts- und Unternehmenspolitik, 9 eine menschenwürdige Gestaltung der Arbeitswelt, 9 eine Wirtschaft, die dem Menschen wirklich dient, 9 ein umfassenderes Verständnis von Arbeit und die Entwicklung einer neuen Tätigkeitsgesellschaft, 9 eine Kirche, die die Freuden und Hoffnungen, die Leiden und Ängste der Menschen von heute, besonders der Bedrängten und Ausgegrenzten, ernst nimmt und mit ihnen teilt. 9 ein erweitertes Mitbestimmungsrecht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Quelle: www.kabdvmuenchen.de “Wenn es die KAB nicht gäbe, müsste sie neu erfunden werden“, das werden sich die Gründerväter der Ortsgruppe Geretsried im April 1960 gedacht haben, als sie die Notwendigkeit erkannten, eine „Werkvolk“-Ortsgruppe zu gründen. Die Zeiten in einer aufstrebenden Industrie- und Vertriebenengemeinde wie Geretsried waren damals wie heute auch mit Problemen für die Arbeitnehmer behaftet. Gerhard Beissler, Vorsitzender der Ortsgruppe Geretsried Auf Grundlage der katholischen Soziallehre wuchs unter dem Einsatz vieler Frauen und Männer die Ortsgruppe zu ihrer heutigen Stärke. Sie ist die größte Gruppe im Diözesanverband München und Freising. In einer Zeit, da es für kirchliche und sozialpolitische Vereine und Verbände nicht einfacher wird, bin ich zuversichtlich, dass der KAB Ortsverband Geretsried weiter seinen starken Platz in der Gesellschaft und in Geretsried behält. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), die sich auf die katholische Soziallehre beruft, ist heute noch genauso aktuell wie zur Zeit ihrer Gründung im Jahr 1849. Danken möchte ich den Damen und Herren, die in der Vergangenheit und gegenwärtig Verantwortung für die Gruppe übernommen haben und sie auch zukünftig übernehmen werden. Den Mitgliedern in den verschiedenen Festausschüssen gilt mein besonderer Dank. In der Überzeugung, dass die KAB auch in der Zukunft mehr denn je gebraucht wird, wünsche ich uns für das Festjahr 2010 alles Gute und schließe mit dem Leitsatz der KAB: Gott segne unsere Arbeit! Gerhard Beißler Vorsitzender Erzbischof Dr. Reinhard Marx Grußwort zum 50jährigen Bestehen der KAB Geretsried 2010 „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi“ (GS 1). Mit diesen Worten beginnt die Pastoralkonstitution des II. Vatikanischen Konzils über die Kirche in der Welt von heute. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung lebt diese Nähe an den Nöten und Hoffnungen der Menschen und will durch ihre Kompetenz, orientiert an der Soziallehre der Kirche, Arbeits- und Lebenswelt so mitgestalten, dass menschenwürdiges Leben in Gerechtigkeit und Solidarität möglich ist. Dabei geht es nicht nur um bessere Bedingungen bei uns, sondern auch in anderen Ländern der Erde. Dafür haben Sie sich in Ihrem Ortsverband Geretsried in den vergangenen 50 Jahren eingesetzt. Sie können dabei auf vielfältiges Gelingen zurückblicken und für Ihr ausdauerndes Engagement danke ich Ihnen sehr herzlich. Unter den Veränderungen der Gesellschaft und der Arbeitswelt unserer Zeit braucht es auch in Zukunft ein Netzwerk, das über den eigenen Ort hinaus weist. Vielfältige Fragestellungen sind heute nur noch global zu denken und Lösungen werden auch davon abhängen, wie gut eine internationale Zusammenarbeit funktioniert. Dies hat nicht nur die aktuelle Finanzkrise gezeigt, sondern das lässt sich auch ablesen an den Bedingungen des inzwischen international ausgerichteten Arbeitsmarktes. Auch Fragen nach dem Erhalt unserer Schöpfung und nach gerechten Sozial- und Bil- dungschancen lassen sich ohne diesen weltweiten Bezug kaum noch diskutieren. Deshalb ist es gut, auch in Zukunft durch die Kompetenz und Vernetzung eines katholischen Verbandes diese Lösungsprozesse mitzugestalten und konkrete Erfahrungen einzubringen. Dies kann eine starke KAB, bei Ihnen am Ort, in ganz Deutschland und international. Gerade in unserem Land stellt sich zurzeit die Frage nach der Weiterentwicklung einer solidarischen Gesellschaft, die nicht nur den eigenen Vorteil, sondern auch die Sorge um das Gemeinwohl kennt. Ohne ein solches Engagement werden wir in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens nicht mehr auskommen. Eine Wertschätzung dieses Engagements, gesellschaftliche und staatliche Anerkennung, sowie eine fortwährende Begleitung und Qualifizierung der darin tätigen Menschen sind Aufgaben unserer Zeit. Es ist gut, in dieser Frage lokal präsent zu sein, aber auch auf die Kompetenz und die Unterstützung eines Verbandes zurückgreifen zu können. Wenn Sie auf 50 Jahre Bestehen zurückblicken, dann geht es nicht nur um die Pflege vergangener Tage. Sie werden zufrieden feststellen können, dass Sie dort, wo Sie die Hoffnung und Not der Menschen richtig gesehen und gehandelt haben, Erfolg hatten. Diesen wachen Blick auf die Gegenwart und ihre Herausforderungen wünsche ich Ihnen. Dass Sie dabei die Tatkraft und Qualität Ihres Verbandes fortentwickeln und Menschen bei Ihnen Anerkennung, Unterstützung und Qualifizierung erhalten, erhoffe ich. So werden Sie auch in Zukunft die Arbeitswelt, die nicht nur aus Erwerbsarbeit besteht, mitgestalten und menschenwürdig prägen können. Ich grüße Sie mit den besten Wünschen zur Feier des 50jährigen Bestehens und wünsche Ihnen in allem Gottes Segen! Ihr Erzbischof Dr. Reinhard Marx Im Laufe ihres 50-jährigen Bestehens hat sich die Geretsrieder KAB-Grup p e mit der P farrei Heilige Familie ganz eng verbunden. Ich freue mich sehr darüber, dass sich die KAB in der Pfarrei beheimatet fühlt. Das liegt vielleicht daran, dass die Pfarrei der KAB nicht nur ihre Räume zur Verfügung stellt, sondern auch einen gemeinschaftlichen Rahmen, in dem sie ihre Veranstaltungen und Tätigkeiten fröhlich und gesellig ausüben kann. Pfarrer Dr. Martin Chen Die KAB leistet ihrerseits einen großen Beitrag zu einem lebendigen Gemeindeleben in unserer Pfarrgemeinde Heilige Familie. Ihre Mitglieder nehmen am Leben der Pfarrgemeinde aktiv teil und übernehmen verschiedene ehrenamtliche Dienste. Darüber hinaus treten die Pfarrei und die KAB immer wieder gemeinsam auf, um sich für die sozialen Belange in der Stadt Geretsried Gehör zu verschaffen: sei es beim Sonntagsschutz oder bei der Sorge um die schwachen und benachteiligten Menschen. Beide engagieren sich aktiv und mutig für den Kern der katholischen Soziallehre, dass trotz Gewinnstrebens nicht das Kapital, sondern der Mensch im Mittelpunkt der Arbeit steht. Und so bringen sie gemeinsam die Wahrheit zum Ausdruck, dass nur wer in einer lebendigen Gemeinschaft lebt, der sich dem Gemeinwohl verpflichtet weiß und ermutigt wird, gerecht und solidarisch zu handeln. Ich sage deshalb der Geretsrieder KAB für die gediehene Zusammenarbeit und für das gemeinsame Zeugnis des christlichen Glaubens ein ganz herzliches Vergelt’s Gott und gratuliere ihr zum 50-jährigen Jubiläum: Gottes Segen. Ad multos Annos. Pfarrer Dr. Martin Chen Pfarrgemeinde Hl. Familie Geretsried-Gartenberg Im Namen der Stadt, des Stadtrates und ganz persönlich gratuliere ich dem Ortsverband Geretsried zu diesem runden Jubiläum. In diesen 50 Jahren hat sich der Ortsverband von einer Hand voll engagierter Mitglieder zu einer der mitgliederstärksten Gruppierungen in unserer Stadt entwickelt. Die vielfältigen Aktivitäten der KAB sind aus dem Leben in unserer Stadt nicht mehr weg zu denken. Cornelia Irmer, 1. Bürgermeisterin der Stadt Geretsried Ob kulturelle, gesellschaftspolitische oder soziale Themen – überall ist die KAB präsent und auf der Höhe der Zeit. Zusätzlich zu den öffentlich wahrnehmbaren Themen, wie Referate, Firmenbesuche, Diskussionsrunden, Seniorentage oder auch die jährlichen Papier- und Altkleidersammlungen für soziale Zwecke in unserer Stadt, laufen sozusagen „hinter den Kulissen“ vielfältige Aktivitäten, um in Not geratene Familien oder Menschen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind oder in den verschiedenen Sozialversicherungsproblemen eine rechtliche Beratung benötigen, zu unterstützen, Hilfen anzubieten, finanzielle Unterstützung soweit möglich - zu geben. Kurzum, zu all diesen Aktivitäten gratuliere ich den Mitgliedern der KAB Geretsried und bedanke mich für dieses wichtige soziale Engagement in unserer Stadt. Für die Zukunft wünsche ich der KAB weiterhin viele engagierte Mitglieder, tatkräftige Vorsitzende und Gottes Segen für ihre Arbeit zum Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger. Ihre Cornelia Irmer 1. Bürgermeisterin Liebe Freundinnen und Freunde der KAB in Geretsried, wir leben in einem Zeitalter der Suche: Die Menschen suchen nach verlässlichen Orientierungen für ihr Leben, nach Freiheit und Individualität, nach Geborgenheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Sie sind auf der Suche nach einer tiefen Hoffnung, die ihnen Halt in einer „haltlosen Welt“ gibt. Auf der Suche nach Orientierung greift aufgrund der sozialen Ausgrenzungen und der Spaltung unserer Gesellschaft Existenzangst um sich. Birgit Zenker Georg Hupfauer Es ist unsere Aufgabe, das befreiende Handeln Gottes in seiner tiefen Verbundenheit mit den Ängsten und Leiden aller Menschen (Ex 3,7) deutlich zur Sprache zu bringen und in unserem Engagement zu bezeugen. Wir prägen eine KAB, in der die Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Liebe wach gehalten wird und in der sich Menschen gegenseitig im Glauben stärken. Damit wird etwas von dem vermittelt, was Kirche eigentlich sein will: eine Gemeinschaft von Menschen, die von Gott begeistert ist. Dazu leistete die KAB Geretsried in ihrem 50-jährigen Engagement einen wichtigen Beitrag. Damit steht der KAB-Ortsverband in einer guten Tradition der christlichen Arbeiter- und Arbeiterinnenvereine. Deren Anliegen war es, die Not der damaligen Zeit durch Selbsthilfeeinrichtungen zu lindern. Ihre politische Kraft war geprägt durch ihr Engagement auf der Grundlage der Katholischen Soziallehre. Albin Krämer Dies zeigt sich auch heute in Personen, die Verantwortungen in der KAB, in der Gemeinde, im Betriebsrat, in der sozialen Selbstverwaltung und in der Politik übernehmen und die KAB als Bildungsbewegung auf den ganzen Menschen mit all seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten ausrichten. Dafür sind wir dankbar. Zugleich sind wir überzeugt, dass eine solche KAB ansteckend wirkt und noch viele Frauen und Männer aus der Arbeitnehmerschaft zusammenführt. Auch nach 50 Jahren und in einer sich ständig verändernden Gesellschaft gilt es weiter, den Geist des Evangeliums in die Arbeitswelt und alle Lebensräume einfließen zu lassen. Die Welt braucht weiterhin Frauen und Männer, die aus christlichem Geist für Gerechtigkeit eintreten und so das Evangelium lebendig erhalten, die weiterhin unserem Leitwort folgen: ah, sozial! dafür tret´ ich ein als KAB in Deutschland und international mit unserem Weltnotwerk sowie als Europäische Bewegung christlicher Arbeitnehmer (EBCA) und als Weltbewegung christlicher Arbeitnehmer (WBCA). Möge Ihnen die Erinnerung an 50 Jahre Katholische Arbeitnehmer-Bewegung in Geretsried Kraft und Zuversicht für die zukünftige Arbeit schenken! Gott segne Ihre christliche Arbeit! Birgit Zenker Bundesvorsitzende Georg Hupfauer Bundesvorsitzender Albin Krämer Bundespräses KAB Deutschland in Stichworten In der KAB Deutschlands haben sich ca. 200.000 Mitglieder mit über 2500 Ortsverbänden zusammengeschlossen. Aktionen, Bildungsmaßnahmen und Veranstaltungen werden durch die KAB Gruppen festgelegt. Gemeinsame inhaltliche Schwerpunkte orientieren sich an den Perspektiven von „sozialer Gerechtigkeit“. Zahlreiche Einrichtungen in ganz Deutschland sind für diese Themenfelder entstanden. So betreibt die KAB etwa ein Berufsbildungswerk in Menteroda. Weitere regionale Einrichtungen bieten ein breitgefächertes Spektrum von Kursen, Seminaren, Freizeitveranstaltungen und Urlaubsangeboten. Das Ketteler Ferienwerk ermöglicht KAB-Mitgliedern besonders günstige Urlaubsreisen. Das Weltnotwerk ist das internationale Hilfswerk der KAB. Die KAB unterstützt zahlreiche Projekte von Arbeitnehmerorganisationen und KAB-Bewegungen in der sogenannten Dritten Welt. Über den Ketteler-Verlag der KAB werden Material, Geschenke und Liederbücher, juristische und sozialethische Bücher angeboten. Träger verbandlicher Bildungsarbeit der KAB in Deutschland ist der GSKAB e.V. Die Stiftung ZASS unterstützt thematische Vorhaben und konkrete Projekte in der KAB Deutschlands. Eine weitere Einrichtung der Bildungsarbeit ist das KAB-Institut für Fortbildung und angewandte Sozialethik "kifas". Weitere Informationen über www.kab.de Grußwort des KAB-Diözesanvorstands Der KAB-Ortsverband Geretsried blickt in diesem Jahr auf sein 50-jähriges Bestehen zurück. In diesen 50 Jahren zeichnete sich die KAB-Geretsried durch unermüdlichen und kreativen Einsatz für Menschenwürde, Solidarität und soziale Gerechtigkeit aus – sowohl vor Ort als auch auf internationaler Ebene. Zeugnis davon geben die Solidaritätsprojekte während der 1980’er Jahre für Arbeiterfamilien, kranke Kinder und notleidende Frauen in Polen; die Aktion „Sonnenöfen für Peru“ Hanns Peters, und die finanzielle Unterstützung eines Diözesanvorsitzender Waisenhauses in Polen (Gleiwitz); ebenso Protestaktionen bei Entlassungen und Betriebsschließungen vor Ort, die Durchführung der Aktion „Sonntag muss Sonntag bleiben“ sowie Protestaktionen gegen die Sonntagsöffnung von Autowaschanlagen und nicht zuletzt die Stärkung des Selbstvertrauens und der Kompetenzen der Frauen durch die Gründung einer KAB-Frauengruppe. Durch dieses sozialpolitische Engagement haben die Mitglieder und Vorstandschaften der KAB-Geretsried ihren christlichen Glauben konkret und tatkräftig bezeugt. Denn: „Für die KAB ist Gerechtigkeitshandeln wesentlicher Bestandteil der Glaubensverkündigung“. (Grundsatzprogramm) Die Erinnerung daran im diesjährigen Jubiläum soll allen KAB-Mitgliedern Mut machen, die sozialethischen Grundwerte aus der katholischen Soziallehre in Gesellschaft und Politik, in Wirtschaft und Arbeitswelt noch Hanna Möller, deutlicher und überzeugender zu verkünden. Denn gerade Diözesanvorsitzende heute – in einer Gesellschaft, in der die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird, in der die sozialen Sicherungssysteme immer stärker privatisiert und durch eine jahrelange falsche Arbeitsmarkt-, Steuer- und Sozialpolitik ständig ausgehöhlt werden – in einer Krisenzeit, in der die Beschäftigten und Geringverdienenden in den Betrieben, Büros und Supermärkten immer mehr unter Druck gesetzt und die Familien und Frauen weiterhin benachteiligt werden – ist eine solche soziale Verkündigung dringend notwendig geworden. Charles Borg-Manché, Diözesanpräses Angesichts dieser bedrohlichen sozialen Krisensituation ist es für uns als Katholische Arbeitnehmer-Bewegung das Gebot der Stunde, durch Wort und Tat, durch Bildung und Aktion glaubwürdig zu bezeugen, dass der Mensch als Gottes Ebenbild stets im Mittelpunkt allen wirtschaftlichen und politischen Handelns stehen muss – dass die Wirtschaft unter allen Umständen dem Menschen dienen muss. Ein solches Zeugnis hat die KAB-Geretsried während der vergangenen 50 Jahre gegeben. Dafür sprechen wir als Diözesanvorstand allen Mitgliedern und Vorstandschaften Dank und Anerkennung aus. Wir wünschen ihnen weiterhin viel Kraft und Phantasie, Wagemut und Gottvertrauen, um ihr Engagement fortzusetzen. Möge das sozial- und gesellschaftspolitische Wirken der KAB-Frauen und – Männer in Geretsried auch andere Menschen ermutigen, sich unserer Bewegung anzuschließen und gemeinsam mit uns für Solidarität, Gerechtigkeit und Menschenwürde in Politik, Wirtschaft und Arbeitswelt einzutreten! Für Ihre Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums wünschen wir Ihnen viel Glück, Erfolg und Gottes Segen! Hanna Möller Diözesanvorsitzende Charles Borg-Manché Diözesanpräses Hanns Peters Diözesanvorsitzender Impressum KAB – Ortsverband Geretsried Vorsitzender: Gerhard Beißler Isaraustraße 38 82538 Geretsried Tel. 08171/31751 Fax: 08171/267269 [email protected] Vorsitzende: Susanne Holm Dompfaffenweg 4 Tel. 08171/347934 Bankverbindung: Sparkasse Bad Tölz – WOR Kto.Nr.: 570065748 BLZ: 70054306 Redaktion: Dr. Bernhard Schütze, Roland Umlauft Druck: Gemeindebriefdruckerei – Gross Oesingen Titelbild: Demonstration zum Erhalt des Cyanamid-Werkes 1995 www.kab-geretsried.de KAB Geretsried – So fing’s an Wussten Sie …. dass in Geretsried von Dezember 1970 bis Dezember 2000.das Sekretariat des KABDiözesanverbandes für einen großen Teil der Region Süd der Erzdiözese bestand – geleitet von dem Geretsrieder KABMitglied Theo Sturm. dass von 1993/1994 bis 2001 die beiden Geretsrieder KAB-Mitglieder Cornelia Irmer und Bruno Lischke Diözesanvorsitzende der KAB in der Erzdiözese München-Freising waren. Besonders hervorzuheben, ist, dass sie damals in der gesamten KAB die paritätische Besetzung der Vorstände (immer 1. Vorsitzender und 1. Vorsitzende) angeregt und durchgesetzt und so die Stellung der Frauen in diesem Verband wesentlich gestärkt haben. dass während unserer Bonnfahrt im Jahr 1984 bei der Besichtigung des Bundestages – die meisten Männer in Tracht bzw. Lederhosen – an der Eingangskontrolle mit „Stopp – Waffen abgeben!“ aufgehalten wurden. Darauf zückten wir alle brav unsere Messer. Am Abend im Keller der „bayrischen Botschaft“ ernannten wir dann unseren damaligen Vorsitzenden Ewald Minke unter großem Beifall und mit viel Bier zum „BAYERN ehrenhalber“ (Anm. Ewald Minke kommt aus dem Teutoburger Wald) Theo Sturm – Sekretär des KABDiözesanverbandes in Geretsried von 1970 bis 2000. Bruno Lischke –KABDiözesanvorsitzender 1993 - 2001 KAB Geretsried – Impressionen aus 50 Jahren KAB im Wandel der Zeit …….. - aus dem Protokollbuch ‚Werkvolk Geretsried’ - Vergleiche zur heutigen Situation überlassen wir unserem geschätzten Leser ….. Aktionen der KAB seit der Gründung 1960 Eine starke Gemeinschaft bezog Position! 1982 Renovierung der Pestkapelle Hölching 1982 Polenhilfe mit LKW 1983 Polnische Ferienkinder Betreuung 1984 Gründung des Frauentreffs mit Cornelia Irmer 1995 Demonstration zum Erhalt des Cyanamidwerkes in Wolfratshausen 1999 Sonnenöfen für Peru 2000 Sonntag muss Sonntag bleiben 2000 Aktion Waisenhaus Gleiwitz 2005 Schülerfirma „Aktiv & Sozial“ 2005 2007 Keine Autowäsche am Sonntag Seit 1986: Jährlich im Herbst Gebrauchtkleiderund Altpapiersammlung Leiterin der Frauengruppe: Cornelia Irmer Demonstration zum Erhalt des Cyanamidwerkes in Wolfratshausen Sonnenöfen für Peru KAB Geretsried – Gelebte Gemeinschaft 2009 2005 2001 1997 1995 Hans Werner Matthes Hans Werner Matthes Hans Werner Matthes Hans Werner Matthes Jahr Präses Gründung Alois Heske 1.4.1960 1965 Adalbert Mattern 1972 Adalbert Mattern 1977 Adalbert Mattern 1981 Adalbert Mattern 1985 Adalbert Mattern 1989 Anton Neu (1988) 1991 Anton Neu Gerhard Beißler Gerhard Beißler Gerhard Rottmeier Gerhard Rottmeier Gerhard Rottmeier Gerhard Beißler Ewald Minke Susanne Holm (vorm. Preuss) Elisabeth Holzer Elisabeth Holzer Susanne Preuss Gerti Skaletz Gerti Skaletz Elmar Wagner Vitus Auerbach Vitus Auerbach Elmar Wagner Eduard Hien Eduard Hien Eduard Hien Eduard Hien Gertrud Rottmeier Gerti Skaletz Ewald Minke Ewald Minke Karin Beißler Stefanie Hammer Traudl Kelischowsky Gerhard Rottmeier Gerhard Rottmeier Gertrud Rottmeier Gertrud Rottmeier Gertrud Rottmeier Susanne Preuss Ursula Klier Anton Wagner Joachim Sterz 277 290 280 269 225 157 150 90 52 39 23 Kassier Schriftführer Mitglieder Josef Joachim Sterz 7 Pratschler Anton Wagner Joachim Sterz 15 Theresia Sturm Eduard Hien Theresia Kölbl Vorsitzende Werner Wüste Josef Brunnthaler Willibald Denk Vorsitzender Willibald Denk Vorstandschaften der KAB Geretsried KAB Geretsried – Impressionen aus 50 Jahren Aus einer Vorstandssitzung 1985 (von links nach rechts: Gerhard Rottmeier, Nick Sappl, Ewald Minke, Gertrud Rottmeier, Eduard Hien, Cornelia Irmer, Theo Sturm, Adalbert Mattern, Friedrich Schuhmacher) KAB Geretsried – unser Fundament Die Soziallehre der römisch-katholische Kirche – Maßstab und Orientierung für das Gerechtigkeitshandeln Schwächeren durch. Ver„Am auffallendsten ist heute die geradrängungswettbewerb würden wir dezu ungeheure Zusammenballung nicht dies heute nennen. Und Machtnur an Kapital, sondern an Macht und kämpfe gehen zu Lasten einer gewirtschaftlicher Herrschgewalt in den rechten Ordnung, die die Wirtschaft Händen einzelner (…). Diese Zusamselbst, die Staaten und ihr Verhältnis menballung von Macht, das natürliche untereinander schädigen. Auch das Ergebnis einer zügellosen Konkurrenzkönnen wir bis heute im Verhältnis freiheit, die nicht anders als mit dem von reichen und armen Staaten beoÜberleben des Stärkeren, (…) allzu oft bachten. Papst Benedikt XVI. hat des Gewalttätigeren und Gewissenlosedeshalb in seiner 2009 erschienenen ren, enden kann, ist das Eigentümliche Enzyklika „caritas in veritate“ den der jüngsten Entwicklung. Solch ge„Skandal schreiender Ungerechtighäufte Macht führt (…) zu einem dreifakeit“ (Ziff. 22) angeprangert, der weichen Kampf: zum Kampf um die Macht terhin in den internationalen Bezieinnerhalb der Wirtschaft selbst; zum hungen besteht. Die Soziallehre der Kampf sodann um die Macht über den Kirche hat nichts an Aktualität Staat (…); zum Machtkampf endlich verloren. Im Gegenteil: Viele der der Staaten untereinander.“ dort angesprochenen UngerechtigWoher stammt dieser Textauszug? keiten bestehen weiter Weder wurde er von fort, harren weiterhin Karl Marx noch von einer Lösung, wenneiner „Linkspartei“ gleich sich auch die verfasst, wie man Umstände wandeln. vermuten könnte. Die Aber der Soziallehre Sätze sind der päpstgeht es nicht nur um lichen Sozialenzydie prophetische klika „Quadragesimo Die Gemeinschaft soll helfen, Anklage oder um anno“ aus dem Jahr wo der Einzelne nicht mehr Analyse. Sie will zudem 1931 entnommen. weiter kann für das christliche HanAngesichts der weltdeln Maßstäbe und Orientierung geweiten Wirtschaftskrise in den ben. Grundlegendes Ziel ist eine 1920er Jahren stellt Papst Pius XI. in Wirtschafts- und Gesellschaftsordaller Deutlichkeit die Folgen der nung, in denen die menschliche ArWirtschaftsmacht und einer beit, die untrennbar mit dem Menkapitalistischen Wirtschaftsweise schen und seinem Leben verbunden ohne einen solidarischen und ist, im Mittelpunkt steht. Arbeit ist gerechten Ordnungsrahmen heraus. für die Soziallehre der Kirche der Die Stärkeren setzen sich im Dreh- und Angelpunkt der sozialen ungezügelten Markt auf Kosten der Fragen. Deshalb ist eines der zentralen Prinzipien der Soziallehre der Vorrang der Arbeit vor dem Kapital. Und dieser Vorrang soll unmittelbar im Produktionsprozess, also bis in den betrieblichen Alltag hinein, verankert werden. Papst Johannes Paul II. stellt im Rückgriff auf diese Tradition der Soziallehre in seiner Sozialenzyklika „laborem exercens“ von 1981 fest: „Dieses Prinzip betrifft unmittelbar den Produktionsprozess, bei dem die Arbeit immer den ersten Platz als Wirkursache einnimmt, während das Kapital, das ja in der Gesamtheit der sachlichen Produktionsmittel besteht, bloß Instrument oder instrumentale Ursache ist“ (Ziff. 12.1). Der Aufbau von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik ist nach den Prinzipien von x x x x Personalität Subsidiarität, Solidarität und Nachhaltigkeit zu gestalten. Es geht um die freie, gegenüber den anderen verantwortete persönliche Entfaltung (Personalität). Subsidarität: Gemeinschaften sollen die Aufgaben übernehmen, die sie bei einer entsprechenden (staatlichen) Rahmensetzung wahrnehmen können. Solidarität verlangt vor allem die Option für die Armen und Ausgeschlossenen, deren Freude, Hoffnung, Trauer und Angst unser Eigen als Jünger Christ sein müssen. Nachhaltigkeit schreibt die Verantwortung für kommende Generationen und für den Erhalt der lebensnotwendigen Ressourcen für alle Menschen fest. Das sind „starke“ Ziele und Forderungen angesichts unserer ungerechten und friedlosen Welt, angesichts einer Wirtschaftsweise, die die soziale Spaltung der Welt weiter fördert, die Gerechtigkeit mit Füßen tritt und die bedenkenlose „Vernutzung“ von Mensch und Natur gleichermaßen vorantreibt. Die Radikalität der Soziallehre der Kirche ist demgegenüber „grundlegend“ kompromisslos. Sie konfrontiert uns damit, dass soziale Strukturfragen christliche Glaubensfragen sind, dass Gerechtigkeitshandeln unabdingbarer Ausdruck christlichen Glaubens ist. Im landläufigen Leben der Kirche spielt die Soziallehre dennoch eine deutlich untergeordnete Rolle. Es ist deshalb eine zentrale Aufgabe der KAB, diesen Schatz der Kirche zu heben und in die öffentlichen Diskussionen einzubringen. Gleichzeitig werden wir dadurch als Bewegung unser Profil für soziale Gerechtigkeit weiter schärfen, – um Gottes und der Menschen willen. Denn: „Die Liebe zum Menschen und vor allem zum Armen, in dem die Kirche Christus sieht, nimmt in der Förderung der Gerechtigkeit ihre konkrete Gestalt an.“ Woher stammt wohl dieser Text? Gott segne die christliche Arbeit! Dr. Michael Schäfers, KAB Deutschlands Weitere Infos: Wikipedia Stichwort „Katholische Soziallehre“ www.kath-soziallehre.de Kathpedia – die freie katholische Enzyklopädie – Stichwort Christliche Soziallehre KAB Geretsried Wir haben eine Zukunft! Das fünfzigjährige Bestehen der KAB in Geretsried ist Anlass, nach vorne zu blicken – wie ist unsere Zukunft, haben wir eine Vorstellung davon? Heute noch ist der KAB Ortsverband der größte in der Erzdiözese München-Freising! Ein kleiner Fragenkatalog mit Anregungen und Ideen zum Nachdenken! KAB Geretsried als ein Ort der Hoffnung und Solidarität Geretsried hat mehrere tausend Arbeitsplätze, nicht wenige gingen verloren. Wie können wir Arbeitnehmern helfen, die am Arbeitsplatz Schwierigkeiten haben, deren Arbeitsplatz bedroht ist und die Unterstützung bei einer Neuorientierung benötigen? Sehen wir es als unsere Aufgabe an, konkrete Hilfsangebote anzubieten? Wir unterstützen jährlich aus den Erträgen der Kleider- und Altpapiersammlung soziale Organisationen und Einrichtungen. Haben wir die Kraft und die helfenden Hände, um dies auch in Zukunft zu tun? In verschiedenen Projekten konnte bedürftigen Menschen sehr geholfen werden. Wollen wir wieder ein Projekt in der Dritten Welt „anpacken“? KAB Geretsried als ein Ort der Begegnung und des Austausches Für viele Mitglieder – gerade ältere – ist unsere Ortsgruppe ein wichtiges Stück ihres Lebensraums und sozialen Umfelds. Hier haben sie Freunde und Bekannte! Was müssen wir tun, um für suchende Menschen, Familien und neu nach Geretsried Gezogene offen und als Gemeinschaft interessant zu sein und zu bleiben? Können wir weiterhin unser Ziel erreichen, Erwachsenen im Berufsleben, Männern und Frauen im Ruhestand und insbesondere jungen Familien eine Gemeinschaft zu geben? Pfarrgemeinde Maria-Hilf, Geretsried KAB Geretsried als ein Ort der Spiritualität und des Glaubens Unser „K“ soll kein nichtssagender Buchstabe in unserem Namen sein. Wir wollen unseren katholischen Glauben gemeinsam leben, Profil und „Flagge“ zeigen. Können wir mit unseren Aktivitäten, Angeboten und im Umgang miteinander Menschen eine Antwort und ein Stück Wegbegleitung geben, die auf der Suche nach ihrem Glauben, nach Gott sind? Wie wollen wir in Zukunft unseren Glauben leben und christliche Spiritualität in den Lauf des Jahres einbringen? KAB Geretsried als Kirche vor Ort und Teil der Gemeinde Unsere Mitglieder kommen überwiegend aus den beiden Geretsrieder Pfarrgemeinden Hl. Familie und Maria Hilf. Viele von uns sind im Gemeindeleben aktiv als Lektoren, Kommunionhelfer oder in verschiedenen Gruppen und Gremien. Gemeinsamkeit und die „Sache Jesu braucht Begeisterte …“ ist der Antrieb! Die beiden Geretsrieder Pfarrgemeinden sollen in den nächsten Jahren organisatorisch zusammengeführt werden. Auf dem Weg zu einer „Stadtkirche Geretsried“ sind noch viele Fragen unbeantwortet. Da auf wenige Schultern nicht zu viel gelegt werden darf und unsere Kräfte Grenzen haben, fragen wir uns: Wie wollen wir unsere Verantwortung als KAB Ortsverband und als aktive Christen in einer „Stadtkirche Geretsried“ wahrnehmen? Wie können wir unsere Erfahrung und Bereitschaft, sich zu engagieren, einbringen und mitgestalten? Dr. Bernhard Schütze Eine Gemeinschaft sucht SIE!!! Mitglied in der KAB werden – warum nicht? xNeues entdecken Sie haben Lust auf Gemeinschaft und neue Kontakte. Sie haben für andere ein offenes Ohr und eine offene Tür. xWer zur KAB kommt, bleibt nicht lange allein. In der KAB finden Sie eine lebendige Gemeinschaft und einen Kreis engagierter Menschen. Hier finden Sie auch Menschen, mit denen Sie über Ihren Glauben reden können! Als KAB-Mitglied haben Sie einige Vorteile: x Beratung in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten Konflikte am Arbeitsplatz, Rente beantragen, Klärungen mit der Krankenkasse, der Berufsgenossenschaft oder der Pflegeversicherung. x Gut versichert – ein finanzieller Vorteil für Sie! Für KAB-Mitglieder bietet das „Gemeinnützige Sozialwerk“ der KAB im Rahmen eines Gruppenversicherungsvertrages verschiedene Versicherungen zu günstigen Beiträgen an. x Bildungsangebote der KAB in ganz Deutschland Wir freuen uns auf Sie! KAB Leben aktuell Jahresprogramm 2010 – Geselligkeit, praktizierter Glaube und aktuelle Themen 06.01.2010 Neujahrsempfang Referent: Georg Hupfauer 29.01.2010 26.02.2010 Faschingsball mit Bayern Hans Hauptversammlung – Messe für die verstorbenen Mitglieder 14.03.2010 Frühschoppen 19.03.2010 Josefifest (Veranstaltung der Pfarrei Hl. Familie) 21.03.2010 Kreuzweg am Kalvarienberg Bad Tölz Kreisverband Bad Tölz – Wolfratshausen Miesbach 02.04.2010 Anbetung am Hl. Grab 17.04.2010 Festabend 50 Jahre KAB Ortsverband 22.04.2010 Sprechtag für Lohnsteuerhilfe mit Richard Müller 05.05.2010 Maiandacht in Königsdorf 13.-15.05.2010 Fuß-, Radl-, Buswallfahrt Altötting 29.05.2010 Dämmerschoppen: Ria Morbach 15.06.2010 Bittgang zum KAB-Kreuz 25.06.2010 Betriebsbesichtigung Autobahnmeisterei Freimann 11.07.2010 Familienfest 23.07.2010 Teilnahme am Festzug der Stadt Geretsried 09.-12.09.2010 Jahresfahrt nach Köln 18.09.2010 Papier- und Altkleidersammlung 09.10.2010 Weinfest 23.10.2010 Bezirkswallfahrt 12.11.2010 Seminarabend mit Prof. Dr. Hengsbach 27.11.2010 Adventsbesinnung KAB-Kreuz auf dem Weg von der Böhmwiese nach Schwaigwall "... wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." (Mt 18,20)