Erfahrungsbericht Auslandssemester
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Erfahrungsbericht Auslandssemester
Erfahrungsbericht Auslandssemester März 2011 bis Juli 2011 California Polytechnic University ( CalPoly ) in San Luis Obispo __________________________________________________________ Ich studiere Versorgungs- und Gebäudetechnik an der Hochschule München und durfte ein Auslandssemester in Amerika, an der California Polytechnic University in San Luis Obispo, absolvieren. Ich habe mich dort im Bereich Maschinenbau eingeschrieben und belegte 3 Fächer (Kältetechnik, Turbinentechnik, Wirtschaftlichkeitsberechnung). Vorbereitung und Auswahlverfahren: Bewerbung: Alle wichtigen Informationen zur Bewerbung und zu dem Aufenthalt erfährt man an dem Informationstag der an der Hochschule München stattfindet, oder auf den Informationsblättern im International Office. Bei der schriftlichen Bewerbung ist es wichtig, ein genaues und in einem guten Englisch angefertigtes Motivationsschreiben abzugeben. Zusätzlich wird ein Englisch-Test benötigt, der an der Hochschule absolviert werden kann. In diesem Test wird im schriftlichen Teil u.a. Grammatik (Aktiv, Passiv) und Übersetzung von Deutsch auf Englisch abgefragt. Danach findet noch ein Gespräch auf Englisch statt. Hierzu ist es sinnvoll, sich vorher noch einmal alle wichtigen Zeiten usw. anzusehen. Wurde man für die engere Auswahl ausgewählt, findet ein Gespräch mit Frau Crail und weiteren Professoren auf Englisch statt. Hier werden aktuelle amerikanische Themen besprochen, wie auch deutsche Allgemeinbildung abgefragt. Visum: Nach der Auswahl in München, muss man anschließend auf die Bestätigung aus den USA warten. Wenn hier auch alles abgesegnet wird, bekommt man ein Willkommensschreiben aus San Luis Obispo. Dort wird beschrieben wie die weiteren Abläufe sind. Das wichtigste ist, sich so schnell wie möglich um das Visum zu kümmern, da das jeweilige Amt immer eine längere Bearbeitungszeit braucht und dies mit das wichtigste Dokument für die Einreise ist. Hierzu muss vorher einiges im Internet ausgefüllt werden und anschließend ein Termin beim amerikanischen Konsulat vereinbart werden. Bevor dieser Termin stattfindet, muss schon etwas Geld aufgebracht werden. Nähere Informationen hierzu findet man auf der Internetseite des amerikanischen Konsulates. Wichtig ist alle geforderten Unterlagen zu dem Termin mitzubringen, da man sonst wieder nach Hause geschickt wird und einen neuen Termin vereinbaren muss. Dieser Termin sollte mindestens 8 Wochen vor Abreise stattfinden. Das Visum gilt für einen Aufenthalt von 30 Tagen vor und nach Semesterbeginn. Kurswahl: In dem Informationsschreiben befindet sich auch ein Geheft mit den möglich wählbaren Kursen. Diese werden auch immer kurz erläutert, so dass jeder sehen kann worum es sich handelt. Die endgültige Kurswahl findet dann online statt. Alle Informationen findet man in den Unterlagen oder auf der Internetseite. Internationale Studierende dürfen sich einen Tag früher einschreiben, da nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung steht. Die sich als erstes anmelden bekommen auch die Plätze. Bei vollen Kursen werden Wartelisten angefertigt. Vorgeschrieben sind mindestens 12 Units und maximal 16. Hierzu ist aber zu sagen, dass man fast überall Hausaufgaben oder Projekte machen muss. Das heißt, die Arbeit nach der Vorlesung ist viel mehr als in Deutschland. Noch dazu werden sehr oft Quizze oder Zwischenprüfungen geschrieben. Deshalb empfiehlt es sich, sich auf 12 Units zu beschränken. Ein Fach hat zwischen 1-6 Units. Die meisten haben jedoch 3-4 Units. Ich persönlich habe 3 Fächer mit je 4 Units genommen und war froh nur diese Fächer gewählt zu haben, da der Zeitaufwand sehr hoch war. Flug: Je früher ein Flug gebucht wird desto billiger ist er. Ich selber bin mit British Airways über London nach Phoenix und dann nach San Luis Obispo geflogen. Da das Visum nur für 30 Tage nach Semesterende ausgestellt wird, kann man auch seinen Rückflug ungefähr kalkulieren. Es gibt aber auch teilweise one-way Flüge, die nicht so teuer sind. So kann man sich eine eventuelle Umbuchung und die damit verbundenen Gebühren sparen. Ich habe meinen Flug auf www.travel-overland.de gebucht. Bei so gut wie allen Fluggesellschaften beträgt die Gepäckgrenze 23kg. Gegen Aufpreis können auch 32kg mitgenommen werden. Nach der Ankunft am Flughafen kommt man in der Regel nur mit einem Taxi zu seiner Wohnung. Hier sind 15 – 20$ einzuplanen. Auslandssemester: Universität: Anders als bei uns in München, befindet sich hier alles auf einem Campus. Jede Fakultät, jede Studienrichtung ist hier gesammelt auf einem großen Areal angebracht. Zusätzlich findet man noch zahlreiche Sport-, Essens- und Lernmöglichkeiten. Die Bibliothek ist sehr groß und sehr gut ausgestattet. Dort befinden sich viele Plätze zum Hausaufgaben bearbeiten oder vorbereiten auf die Prüfungen. Es wird aber auch oft in den Laboren in Gruppen gelernt. Die Hörsäle und Labore sind zahlreich vorhanden und auch je nach Studienrichtung angepasst. Zusätzlich fährt ein Bus vom Campus in die umliegende Stadt und anders herum. Alle Professoren haben mehrmals die Woche Sprechstunden, die man besucht um alle seine Fragen los zu werden oder bei Problemen mit den Hausaufgaben. Hier nehmen sich die Professoren sehr viel Zeit und besprechen alle Unklarheiten. Ich habe meinen Professor auch nach wichtigen Büchern gefragt, die er mir dann für das ganze Semester geliehen hat. So habe ich mir viel Geld sparen können, da es in Amerika üblich ist, dass die Bücher die man für alle Fächer braucht, insgesamt zwischen 100-250$ kosten. Wohnen: Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten in SLO zu wohnen. Auf dem Campus, in einer der „Studentenwohnheime“ oder sich ein WG-Zimmer privat zu suchen. Auf dem Campus wohnen aber eher die Studienanfänger, die anders als in München viel jünger sind. Zusätzlich ist absolutes Alkoholverbot auf dem Campus und die Wohnungen liegen am Berg. Ich persönlich habe in einem Valencia-Apartment gewohnt und kann es nur empfehlen. Diese liegen ca. 8-10 Minuten mit dem Fahrrad vom Campus weg und haben direkt vor der Haustür alle Einkaufsmöglichkeiten die man braucht. Albertsons für Essen, Trinken und allgemeine Utensilien, Ride Aid geht in die Richtung „dm“, sowie einen Donutladen, Friseur, … Zusätzlich befindet sich auch eine Bushaltestelle direkt vor der Haustür, die in der gleichen Zeit zum Campus fährt. Es befindet sich ein Pool und ein kleines Fitnessstudio, wie auch ein Computerraum und ein Billard-Tisch auf dem Gelände. Hier wohnen viele Amerikaner, wie auch internationale Studenten. Am Wochenende finden hier öfters mal Hauspartys statt. Das gleiche Muster gibt es noch als Mustang Village. Das „Studentenwohnheim“ befindet sich direkt außerhalb vom Campus. Hierzu habe ich aber leider keine näheren Informationen. Um ein Zimmer in Valencia zu bekommen, muss man sich jetzt sehr früh anmelden, da sie für Langzeitbewohner die Miete gesenkt haben und somit für Einheimische sehr interessant sind. Die Auslastung für das neue Semester ist bei 100% und es gab weit mehr Anfragen als Zimmer. Die Miete lag bei mir bei 710$ pro Monat und am Anfang muss man eine Kaution von 500$ zahlen die man abzüglich von der Bodenreinigung von ca. 30$ wieder zurück bekommt, wenn man das Zimmer halbwegs sauber wieder hinterlässt. Für dieses Geld bekommt man ein ca. 12m² großes Zimmer mit Bett, Schreibtisch und Kleiderschrank. Um alles weitere muss man sich selber kümmern, wie Bettüberzug, Bettdecke, Kissen, Kleiderbügel, Tischlampe, Nachttisch, etc.. Besteck, Teller, Pfanne, Topf kann man sich aber von Valencia ausleihen. Neben deinem Zimmer wohnen noch zwei weitere Personen in dem Haus. Das Haus hat ein Erdgeschoss (Zimmer, Küche, Wohnzimmer, Gäste WC) und ein 1. Obergeschoss (2 Zimmer, Bad mit Dusche) Eines der oberen Zimmer ist um ca. 2m² größer und kostet um die 3050$ mehr pro Monat, was man sich aber sparen kann. Das untere Zimmer ist im Winter viel kühler wie die oberen, aber im Sommer um so angenehmer. Einige haben auch versucht privat ein Zimmer zu bekommen. Dies stellt sich oft aber sehr schwierig dar, da man sich nicht persönlich vorstellen kann oder sich das Zimmer anschauen kann. Noch dazu sind sehr viele auf der Suche nach einer privaten WG. Deswegen finde ich, dass die Off-Campus Wohnheime die beste Lösung sind. Man lernt viele neue Leute kennen und ist immer von neuen Leuten umgeben. Freizeit: Ein Fahrrad in SLO ist fast ein Muss, da die Stadt nicht besonders groß ist und man so überall und schnell hinkommt. Das hat sich auch ein Professor (Joel Westwood) vor Ort gedacht und verleiht viele Fahrräder an Studenten in der Stadt. Für eine Kaution von 100$ kann man sich ein Fahrrad für seinen kompletten Aufenthalt ausleihen. Die Stadt, aber vor allem der Campus, bietet sehr viele Freizeitmöglichkeiten an. Basketball, Baseball, Football, Fussball, Tennis, Volleyball, Schwimmen, Fitness um nur ein paar zu nennen, ist hier alles möglich. Zusätzlich liegt die Stadt in einem Tal und ist von ein paar Hügeln umgeben, die leicht bewandert werden können. Die Strände Avila-Beach und Pismo-Beach sind ca. 1215km entfernt und können nur mit einem Auto erreicht werden. Hier findet sich aber immer jemand, der einen mitnehmen kann. Die Strände sind sehr gut zum Surfen geeignet und sehr sauber. Zum Shoppen gibt es in Pismo-Beach ein kleines Outlet mit Nike, Levi´s, Tommy Hilfiger, Ralph Lauren, Guess und ein paar mehr Läden. Aber auch in der Innenstadt von SLO sind ein paar sehr nette Geschäfte. Außerhalb essen ist in SLO auch kein Problem. Neben The Shack, Firestone und Woodstock, die bei den Studenten sehr beliebt sind, gibt es auch normale Restaurants mit amerikanischer, indischer oder chinesischer Küche, wie auch einige Fastfood Ketten. Abends sind in der Innenstadt einige Bars, wie Frog and Peach oder Motev, die meistens sehr gut gefüllt sind. Anders als in München endet aber der Partyabend in SLO um 1.30 Uhr in der Früh. Für mehr Zeit lohnt sich dann eine Fahrt nach San Francisco, Los Angeles, Santa Barbara, sowie der ganze Küstenstreifen nördlich von SLO. Für ein verlängertes Wochenende ist San Diego und Las Vegas auf jeden Fall eine gute Alternative. Für einen Urlaub nach eurem Studium würde ich mindestens 3 Wochen oder mehr einplanen, da es so viele schöne Sachen zu sehen gibt und sich auch ein Abstecher nach Nevada, Arizona oder Utah lohnt. Die Fahrtstrecken sind aber nicht zu unterschätzen und sind einfach mit deutschen Verhältnissen nicht zu vergleichen. Tipps: Wenn man sich für ein Auslandsstudium in den USA entschieden hat und auch dafür ausgewählt wurde, kann ich nur jedem empfehlen alle Einheiten und Umrechnungen vor dem Beginn des Quarters zu lernen. So fällt einem der Unterricht am Anfang viel leichter und man kann sich alles besser vorstellen bzw. auch mitreden, falls man etwas gefragt wird. Das US-System ist komplett unterschiedlich zum europäischen SI-System. Umrechnungstabellen und Formelsammlungen sollten auf jeden Fall mit eingepackt werden. Fazit: Eine großartige und interessante Zeit ging leider viel zu schnell zu Ende. Ich kann jedem nur empfehlen der sich für ein Auslandssemester entscheidet, diesen Weg weiter zu verfolgen und es zu machen. Ich möchte diese Zeit nicht missen und bin mehr als froh es gemacht zu haben. Natürlich ist der Aufwand am Anfang neben dem Studium etwas stressig und es gibt viel zu erledigen, aber über diese Zeit wird danach keine Sekunde mehr gedacht. Fangt früh genug an alles zu planen und zu erledigen und freut euch auf eine super Zeit. Natürlich ist der ganze Aufenthalt nicht billig, aber alle Erfahrungen und Bekanntschaften die man dadurch schließt, machen das wieder wet. Hier möchte ich mich auch für die großartige Unterstützung meiner Professoren, Herr Herz und Herr Ziegler, sowie bei Frau Crail und Frau Tripp bedanken. Vielen Dank das Sie mir diese Zeit ermöglicht haben.