FirmenwollenesohneStaatshilfeschaffen
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FREITAG, 7. AUGUST 2009 / Nr. 182 0,90 Euro / 59. Jahrgang - A10013 E F HEUTE In Zusammenarbeit mit UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG DER LANDESHAUPTSTADT DER TAGESSPIEGEL Fall Jennifer: Schulleiterin beging Fehler Pechsteins Listen POTSDAM Streit um KTC-Gelände ...................... 7 Böses Blut am Teufelssee: Der Besitzer des ehemaligen Kinder-Touristen-Centrums streitet sich mit der Schützengilde Bergholz-Rehbrücke. Beide Seiten erheben Schadensersatzforderungen. CAMPUS POTSDAM Stark überzogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 An der Potsdamer Filmhochschule sind Spots für Toleranz und gegen Rechtsextremismus entstanden. Sie bedienen sich zum Teil dem Mittel der Satire und schießen dabei übers Ziel hinaus. POTSDAM–MITTELMARK Schwere seelische Abartigkeit . . . . . . 12 14 Jahre Haft und Therapie in einer psychiatrischen Anstalt fordert die Anklage im Mordprozess gegen den Sadomasochisten Michael F. Er sei schwer seelisch abartig, hieß es. KULTUR IN POTSDAM Es muss nicht immer alt sein . . . . . . . 22 Der Potsdamer Architekt Reiner Becker plädiert für Mut zur Moderne, auch in der historischen Innenstadt. Denn das Alte und Romantische darf nicht nur Dekoratives sein. REGIONALSPORT Gestrichen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Ronald Raue (vorn) und Tim Wieskötter sind Olympiasieger und mehrfache Weltmeister im Zweierkajak über 500 Meter. Nun will der IOC diese Disziplin für Olympia 2012 in London streichen. Von Antje Sirleschtov . . . . 23 Bisher verlief die Krankheit milde. Das könnte sich spätestens im Herbst ändern. Die Schweinegrippe ist besonders gefährlich für werdende Mütter. Was Experten zum Thema Impfung empfehlen. WETTER Doch ein heißer Sommer ................. 2 Nur wenige harmlose Wölkchen wird es am Freitag am Himmel 29 / 17 über Potsdam geben, aus denen es aber nicht tröpfeln wird. Aussichten: Es bleibt Sommer! WIRTSCHAFT & BÖRSE Dax im leichten Aufwind . . . . . . . . . 15 - 17 Nach zwei Tagen im Minus legte der Dax am Donnerstag leicht zu. Er gewann 0,3 Prozent auf 5370 Zähler. INDEX Firmen wollen es ohne Staatshilfe schaffen Ministerium: 115 Milliarden Euro für Unternehmen bereitgestellt – nur drei Milliarden beansprucht WISSEN & FORSCHEN Schwanger in Epidemie-Zeiten C Vertauschte Proben, Werteschwankungen, Formfehler: Die gesperrte Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat sich am Donnerstag in Berlin den Frust von der Seele geredet und erstmals ihre Verteidigungsstrategie offengelegt. „Ich habe den Dopingstempel auf der Stirn mit dem Wissen, nichts gemacht zu haben“, sagte die 37-Jährige, Foto: Rainer Jensen/dpa die zu ihrer Entlastung eine Liste ihrer Dopingtests mit angeblich unkorrekten Daten zeigte (Seiten 2, 19 und 20). Berlin - Die deutschen Unternehmen verzichten trotz der schweren Wirtschaftskrise bisher auf die vom Staat zur Verfügung gestellten milliardenschweren Kredit- und Bürgschaftsprogramme. Das belegt eine aktuelle Übersicht des Bundeswirtschaftsministeriums zur Antrags- und Bearbeitungslage der Staatshilfen imersten Halbjahr 2009. Danach wurdenbisher bei derstaatseigenen KfW-Förderbank, bei Bund und Ländern nur rund neun Milliarden Euro für Kredite und Bürgschaften beantragt, von denen rund ein Drittel bewilligt wurde. Zur Verfügung stehen insgesamt rund 115 Milliarden Euro. Nachdem die Wirtschaft im zurückliegenden Jahr weltweit in eine der schwersten Krisen der Nachkriegszeit gerutscht ist und die internationale Bankenkrise zu einer massiven Finanzierungsklemme bei den deutschen Unternehmen zu werden ABONNENTENSERVICE . (0331) 2376 - 100 ANZEIGENSERVICE . . . . . (0331) 2376 - 111 REDAKTION . . . . . . . . . . . . . . . . (0331) 2376 - 132 zurückgefahren oder aber die Finanzierungskonditionen verschärft haben. Das Bundeswirtschaftministerium in Berlin selbst führt die Flaute bei den Staatshilfendarauf zurück, dassdie Unternehmen in den letzten Jahren so gut verdient hätten, dass sie im Augenblick noch über ausreichend Finanzpolster verfügen. Außerdem habe die Brüsseler EU-Kommission darauf gedrungen, dass die Konditionen für die Kredite und Bürgschaften marktüblichenBedingungen entsprechen. Das mache die Hilfen teuer und daher wohl nur für solche Unternehmen attraktiv, die nirgendwo sonst Geld bekommen,heißt es im Ministerium.Spätestens in diesem Herbst allerdings rechnen die Beamten mit steigenden Antragszahlen. Auch der Mittelstandsverband DIHK sieht keinen Anlass zur Panik. Offenbar sei die Finanzlage der Unternehmen noch gut und es gebe ausreichend Wege, sich günstigere Kredite oder Bürgschaften zu besorgen, heißt es beim Handelskammertag. Ratlos über das geringe Interesse ist die Politik. „Vielleicht ist die Lage ja doch viel besser als die Stimmung“, mutmaßt der CDU-Bundestagsabgeordnete und Mittelstandsbeauftragte der Union, Michael Fuchs. Ein erstes Anzeichen dafür, dass der Tiefpunkt der Krise überwunden sein könnte, liefern aktuelle Daten aus der Realwirtschaft. Die Aufträge in der Industrie legten im Juni mit 4,5 Prozent so stark zu wie seit fast zwei Jahren nicht mehr, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Die positive Entwicklung geht auf die stark zunehmende Nachfrage nach deutschen Produkten im Ausland zurück: Die Zahl der Auslandsbestellungen nahm um 8,3 Prozent zu. Die Inlandsnachfrage erhöhte sich dagegen nur leicht um 0,2 Prozent. Die Auftragseingänge stiegen bereits den vierten Monat in Folge. — Meinung Krankenkassen drohen höhere Beiträge an D POLITIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 - 5 MEINUNG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 POTSDAM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 - 9 CAMPUS POTSDAM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 POTSDAM–MITTELMARK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 BRANDENBURG–BERLIN . . . . . . . . . . . . . . 13 - 14 WIRTSCHAFT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 - 17 REGIONALSPORT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 SPORT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 - 20 KULTUR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 KULTUR IN POTSDAM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 WISSEN & FORSCHEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 POTSDAM–TIPPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 MEDIEN/TV–PROGRAMME . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 WELTSPIEGEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 drohte, hatten Bundesregierung und die Bundesländer die Milliardenbeträge zur Stützung der von der Krise erfassten Betriebe für dieses und das nächste Jahr beschlossen. Für notleidende Unternehmen hat allein die KfW im Rahmen des zweiten KonjunkturprogrammesderBundesregierung Sonder-Kreditprogramme im Umfang von rund 50 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Sie stehen sowohl großen Unternehmen als auch kleinen Mittelständlern zu Verfügung. Dazu kommen Bürgschaftsmittel in Milliardenhöhe, die je nach Umfang von Landesbürgschaftsbanken oder aber vom Bund vergeben werden. Allerdings ist das Interesse an den Finanzhilfen bisher mager. Noch nicht einmal für zehn Prozent der Mittel wurden bisher Anträge eingereicht – und das, obwohl die Auftragseingänge insbesondere der exportorientierten Branchen zum Jahresbeginn drastisch eingebrochen sind und die eigenkapitalschwachen privaten Hausbanken ihr Kreditvolumen Gesundheitsministerium: Forderung wegen Schweinegrippen-Impfung „völlig unangemessen“ Berlin - Die Krankenkassen drängen zur Finanzierung der geplanten Impfung gegen die Schweinegrippe auf höhere Beiträge. Wenn der Bund keine Steuermittel lockermache, wäre eine Beitragsanhebung zum Oktober die Alternative, teilte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung mit. Die Impfkosten für chronisch Kranke, Schwangere und das Personal im öffentlichen Gesundheitsdienst lägen bei bis zu einer Milliarde Euro. Das sei nicht vorhersehbar gewesen und bei der Ermittlung des derzeitigen Beitragssatzes „nicht eingepreist“ worden. Das Gesundheitsministerium nannte die Forderung „völlig unangemessen“. Es handle sich um eine Pflichtaufgabe der Kassen, ihnen stehe dafür genug Geld zur Verfügung, sagte Staatssekretär Klaus Theo Schröder. Zudem liege die Impfung in ihrem eigenen Interesse. Die Behandlungskosten eines Grippefalls überstiegen die Impfkosten um 50 Prozent. Der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (SPD) bezeichnete das Begehren als „ungerechtfertigt und unklug“. Die Zusatzkosten für die Impfung lägen nicht, wie von den Kassen angegeben, bei einer Milliarde Euro, sondern „allenfalls halb so hoch“. Schließlich könne man nur mit der Differenz zur normalen Grippeimp- fung argumentieren. Die Impfung sei aus dem bestehenden Beitragssatz „bedienbar“, sagte Lauterbach dieser Zeitung. Er warnte davor, die Schweinegrippe zu instrumentalisieren. „Nachdem die Kassen per Gesundheitsfonds das viel höhere Risiko der steigenden Arbeitslosigkeit bereits abgesichert bekommen, wären sie gut beraten, die Kirche im Dorf zu lassen.“ Experten rechnen damit, dass sich das Virus im Herbst massiv ausbreitet. Es werde mehr schwere Krankheitsfälle und in der Folge auch Todesopfer geben, sagte der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Johannes Löwer. Für schwangere Klimakatastrophe vor Gott und der Welt kund taten, fortan tugendhaft zu leben und brav zu beten, auf dass der Gletscher sein Wachstum einstellen möge. Sie setzten noch eins drauf und versprachen, so berichtet es eine Chronik, „alljährlich am Fronleichnamstag sieben bemantelte Herren und 25 in weißen Landleinen gekleidete Vorbräute nach Naterns zur Kirche zu entsenden“. Möglicherweise hat Gott nicht sofort reagiert, weil auch er nicht wusste, was eine Vorbraut ist. Auf jeden Fall wuchs der Gletscher weiter, so dass sich die Fiescher und Fieschertaler Mitte des 19. Jahrhunderts genötigt sahen, den Gebeten noch ein flehentliches Element beizufügen. Ab 1862 marschierten nicht mehr nur die sieben Herren mit den 25 Vorbräuten zur Kirche, ab diesem Jahr folgt das ganze Tal der Prozession. Und nun, endlich, endlich, hat Gott verstanden und getan, worum er gebe- Frauen, bei denen die Erkrankung häufiger tödlich verläuft, wird zwar ein Impfstoff zur Verfügung stehen – nach Informationen dieser Zeitung aber nicht der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besonders sicher empfohlene. „In Deutschland wird es nur die Impfstoffe neuen Typs geben“, teilte das Paul-Ehrlich-Institut mit. Die WHO hatte empfohlen, Schwangere mit einem Impfstoff nach altem Muster zu behandeln, weil es für die neuen nicht genügend Informationen zu Nebenwirkungen gebe. raw/kkp — Seiten 23 und Meinung Sie finden uns im Internet unter: www.pnn.de Unten LINKS Goldenes Stickerheft Das vor zehn Jahren gestohlene Goldene Buch der luxemburgischen Kleinstadt Wasserbillig/Metert ist als Stickeralbum für Comicbilder missbraucht worden. Bei der Suche nach Diebesgut aus Einbrüchen in Essen fand die Polizei das Buch zufällig in der Wohnung eines 18-Jährigen. Wie das Goldene Buch nach Essen kam sei noch unklar. Die Rückkehr des vollgeklebten Buches nach Luxemburg ist aber schon beschlossene Sache. 50032 4 191001 300902 I n der größten Not greift der Mensch seit altersher gerne zum Gebet. Dann wird fürgebittet, stoßgebetet, das Blaue vom Himmel versprochen, alles für die Errettung aus der Not, mitunter auch nur für die Erfüllung eines Wunsches. Es liegt auf der Hand, dass gerade die Wunscherfüllung trotz aller Gebete vernachlässigt werden muss. Wollte Gott zum Beispiel alle Lottogewinn-Gebete erhören, er käme neben dem Gelddrucken zu nichts anderem mehr. Aber es gibt ihn, Gott lebt, der Beweis ist gerade in diesen Tagen in Fiesch und Fieschertal im schönen Wallis erbracht worden. Er hat sich nur ein wenig Zeit gelassen, genauer gesagt 331 Jahre. Es begab sich 1678, dass der Aletschgletscher wuchs und wuchs und bedrohlich an die Häuser der Dorfbewohner heranrückte. Und also, siehe oben, griffen die Menschen zum Gebet, zum Gelübde, in dem sie Schweizer Gelübde ten. Der Gletscher wächst nicht mehr, ja mehr noch, er schrumpft, zieht sich zurück, schmilzt. Was den Dörflern nun auch nicht recht ist. Weil so ein schmelzender Gletscher den 35 Skiliftanlagen und den 100 Kilometer langen Pisten nicht zuträglich ist. Und den Fremdenzimmern auch nicht. Gelübde ist Gelübde. Das kann man nicht einfach brechen, schon gar nicht im akkuraten Wallis. Was tun? Im Vorjahr zogen sich 600 Aktivisten aus und stellten sich nackt auf den Gletscher, aber das überzeugte Gott nicht, der Gletscher schmilzt weiter. Nun soll es der Papst richten und die Dörfer von ihrem Gelübde entbinden und Platz machen für die Bitte um Beistand gegen den Klimawandel und um das Wachsen des Gletschers. Denkt Gott sich eigentlich manchmal, ob die Menschen wirklich wissen, was sie wollen und was sie tun? Helmut Schümann Potsdam - Der jahrelang von ihren Eltern im Haus versteckten Jennifer aus Lübbenow (Uckermark) hätte wohl schon im Jahr 2001 geholfen werden können: Wie das brandenburgische Bildungsministerium am Donnerstag erklärte, hat damals die Leiterin der Grundschule, auf die das heute 13-jährige behinderte Mädchen hätte eingeschult werden müssen, ihre Meldepflicht verletzt. Die Leiterin der Schule im uckermärkischen Werbelow habe damals das staatliche Schulamt nicht darüber informiert, dass die Eltern Jennifer nicht auf ihre Schule schicken wollten. Das sagte gestern Ministeriumssprecher Stephan Breiding den PNN. Hätte das Schulamt diese Information erhalten, hätte es geprüft, auf welche Schule das Mädchen stattdessen geht. Die Eltern, die ohne Jennifer zum Vorstellungstermin in der Grundschule erschienenwaren, hatten einenBriefder privaten Waldhofschule Templin präsentiert, wonach sie sich dort um einen Platz bemüht hätten. Da aber dort angeblich kein Platz frei gewesen sei, so Ministeriumssprecher Breiding, hätten die Eltern der Direktorin erklärt, werde das Mädchen auf eine ähnliche Einrichtung in Mecklenburg-Vorpommern geschickt. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin, die unter anderem wegen Kindesvernachlässigung gegen die Eltern ermittelt, will das angebliche Schulschreiben nun prüfen. Der Templiner Waldhofschule war der Brief, in dem eine Aufnahme Jennifers abgelehnt worden sein soll, bis zum Mittwoch nicht bekannt. „Das Schreiben kommt nicht von uns“, sagte der Direktor der Waldhofschule, Wilfried Steinert, der Nachrichtenagentur dpa. „Wir haben gestern eine Kopie des Briefs erhalten und sie geprüft.“ Das Schreiben enthalte eine falsche Adresse der Schule, und es fehle der sonst übliche Briefkopf. Der Inhalt sei wirr und schwer verständlich. Steinert sagte weiter, Jennifers Eltern hätten sich in seiner Schule nie um einen Platz bemüht – dabei seien die Chancen gut gewesen. Peter Tiede (mit dpa) — Seite 14 1000. Geburt: Potsdam erneut vor Rekordjahr Potsdam - Die brandenburgische Landeshauptstadt steht vor einem weiteren Geburten-Rekordjahr. Am Mittwoch gab es die 1000. Geburt in diesem Jahr im Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam. Diese Zahl habe man im vergangenen Rekordjahr erst Ende August erreicht, so der Chefarzt der Geburtshilfe, Friedrich Dreßler. Mit zwölf Zwillings-Neugeborenen gab es im Juli besonders viele Mehrlingsgeburten. Außerdem gab es mit 182 Babys in einem Monat so viel Nachwuchs wie seit 1990 nicht mehr. KG — Seite 7 Gericht: Schule ist wichtiger als Glaube Karlsruhe - Eltern können ihre Kinder in der Regel nicht mit Verweis auf ErziehungsrechtoderReligionsfreiheit vom Sexualkundeunterricht fernhalten. Die Schulpflichthat nach Ansicht des Bundesverfassungsgerichts Vorrang vor religiösen Bedenken, wenn die Schule Neutralität und Toleranz gegenüber den Erziehungsvorstellungen der Eltern wahrt. Auch die Konfrontation mit Traditionen der Mehrheitsgesellschaft wie Fastnacht ist religiösen Minderheiten zumutbar, heißt es in einem am Donnerstag in Karlsruhe veröffentlichten Beschluss. Damit nahmen die Richter die Beschwerde von Eltern aus Ostwestfalen, die dem baptistischen Glauben angehören, nicht zur Entscheidung an. AP/dpa — Seite 4 und Meinung