Thema: Jesu Nachfolger - seine Braut

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Thema: Jesu Nachfolger - seine Braut
Predigt, Gottesdienst am Sonntag, dem 03.10.2010
Thema: Jesu Nachfolger - seine Braut
1. Jesus der Bräutigam
Im Neuen Testament finden wir viele Hinweise, dass Jesus von sich als dem Bräutigam und
seinen Nachfolgern als seiner Braut spricht, z. B. bei der Frage des Fastens: „Wie können die
Hochzeitsgäste fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen
ist, können sie nicht fasten“ (Mk.2, 19). Johannes der Täufer bezeichnet Jesus als Bräutigam
und sich als den Freund des Bräutigams (Joh. 3, 25-30).
Viele Elemente einer Hochzeit im Alten Testament und zu Jesu Zeit lassen besonders das
Abendmahl in einem neuen Licht erscheinen. Dafür schauen wir auf Verlobung und Hochzeit im
Alten und Neuen Testament.
2. Der Vater wählt die Braut aus, die Braut wird gefragt
Die Auswahl der Braut kann im Einvernehmen mit dem Sohn geschehen, muss es aber nicht. In
unserem Fall erfolgt die Auswahl einseitig. Gott hat uns erwählt, aber dann werden auch wir
gefragt, und sollten wir „Nein“ sagen, dann gibt es für uns keine Hochzeit mit Christus.
Ein Beispiel für diese Praxis ist die Brautwerbung für Isaak: 1. Mose 24. Abraham beauftragt
seinen obersten Verwalter Elieser eine Frau für seinen Sohn Isaak zu finden, den Ehevertrag zu
schließen und die Braut nach Hause zu bringen. Elieser wird von Gott zu Rebekka geführt, sie
wird gefragt und stimmt zu.
3. Der Brautpreis
Der Ehevertrag wird schriftlich aufgesetzt und der vereinbarte Brautpreis darin festgehalten. Für
die Braut wird bezahlt, da sie nun nicht mehr für die Ursprungsfamilie arbeitet und sorgt.
Den Brautpreis für uns hat Jesus am Kreuz bezahlt. Er wird beim Abendmahl genannt: „Das ist
mein Leib, der für euch gegeben wird.“ Jesus hat den Preis für uns bezahlt. Jedes Mal, wenn
wir das Abendmahl nehmen, denken wir daran: Jesus hat einen sehr, sehr hohen Preis für uns
bezahlt: Er hat sein Leben für uns gegeben.
4.
Der Ehevertrag
Bei der Eheschließung trinken Braut und Bräutigam gemeinsam ein Glas Wein, das danach
zerbrochen wird. Das ist Brauch der Juden zur Erinnerung an die Zerstörung des Tempels.
Nach der Verlobung trank auch der Bräutigam keinen Wein mehr bis zur Hochzeit. Deshalb
verstanden die Jünger auch die Einsetzung des Abendmahls als Gelöbnis bei der Verlobung.
Wir erkennen nun den Zusammenhang: „Der Kelch ist der neue Bund in meinem Blut“, sagt
Jesus. Er trinkt mit seinen Jüngern bei der Einsetzung des Abendmahls den Becher Wein. Er
besiegelt damit den Vertrag mit seinen Nachfolgern und fügt dann hinzu: „Ich sage euch: Von
jetzt an werde ich keinen Wein mehr trinken, bis ich ihn wieder im Reich meines Vaters mit euch
trinken werde“ (Matth. 26, 29).
Beim Wein geht es also um den neuen Bund, das Brot ist sein Leib und sein Preis für uns. Mit
dem Abendmahl wird uns durch seinen Leib, der für uns gegeben wird, seine Hingabe und
Liebe zu uns deutlich. Und wir sind mit hineingenommen in den Bund der Verlobung und dem
Eheversprechen mit Christus. Beim Abendmahl kann uns immer wieder bewusst werden: Jesus
ist mein Bräutigam, das ist Gewissheit und wir haben ein herrliches Ziel vor Augen: Bei der
Hochzeit des Lammes dabei zu sein (Offenbarung 19, 7).
5. Das Brautgeschenk
Elieser schenkte der Rebekka Schmuck. Jesus gibt uns seinen Heiligen Geist und mit ihm die
Gewissheit, dass wir zu ihm gehören. „Ihr seid jetzt also nicht länger Fremde ohne Bürgerrecht,
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Autor: Roland Mörtzschke
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06.10.2010
Predigt, Gottesdienst am Sonntag, dem 03.10.2010
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sondern seid – zusammen mit allen anderen, die zu seinem heiligen Volk gehören – Bürger des
Himmels; ihr gehört zu Gottes Haus, zu Gottes Familie“ (Eph. 2, 19).
Mit dem Heiligen Geist werden uns auch Gaben gegeben, damit wir etwas von der zukünftigen
Welt haben und uns gegenseitig helfen und dienen.
6. Die Bereitung der neuen Wohnung
Die Verlobung kann bis zu einem Jahr vor der Hochzeit sein. Es ist für die Braut eine Zeit des
Wartens, in der der Bräutigam die neue Wohnung herrichtet.
Mit dem Blick auf Verlobung und Ehe sagt Jesus zu seinen Jüngern: „Es gibt viele Wohnungen
im Haus meines Vaters, und ich gehe voraus, um euch einen Platz vorzubereiten. Wenn es
nicht so wäre, hätte ich es euch dann so gesagt? Wenn dann alles bereit ist, werde ich kommen
und euch holen, damit ihr immer bei mir seid, dort, wo ich bin“ (Joh. 14, 2+3).
7. Die Braut in der Wartezeit
Die Braut lebt noch im Haus ihres Vaters, aber nicht mehr für das Haus, das sie verlassen wird.
Alles, was sie jetzt herstellt oder erarbeitet, wird sie mitnehmen in ihr neues Zuhause.
Auch wir sind noch in dieser Welt, aber sollen mit allem, was wir tun, auf ihn ausgerichtet sein.
Glaube, Hoffnung und Liebe wollen wir mehren und diese bleiben bis in Ewigkeit. Wir sind hier
nur noch Gäste und Fremdlinge. Unser Ziel ist unser neues Zuhause bei Christus. Wir wollen
auch nicht mehr Menschen gefallen, sondern Christus.
In dieser Zeit rufen „der Geist und die Braut: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und
wen dürste, der komme; und wer will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst“ (Offenb.22,
17). Wenn der Bräutigam kommt, dann beginnt die Feier, dann gibt es keine Zeit mehr
einzuladen. Der Heilige Geist und wir laden zur Hochzeit ein, denn er überführt von Sünde und
wirkt Glauben an Gott.
8. Die Rückkehr des Bräutigams und die Heimholung der Braut
Die Braut wusste nicht, zu welcher Stunde, an welchem Tag der Bräutigam kommen würde, sie
zu holen. Auch der Bräutigam wusste es nicht. Es war die Entscheidung des Vaters des
Bräutigams: „Von dem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in dem
Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern allein der Vater“ (Matth. 24, 36).
Die Heimholung der Braut geschah oft nachts. Jesus greift das auf in dem Gleichnis von den
zehn Jungfrauen. Die Brautjungfern hatten dabei die Aufgabe dem Bräutigam mit Fackeln
entgegen zu gehen und das Paar zum Haus des Bräutigams zu begleiten.
Die Braut geht dann nicht zu Fuß, sondern wird in eine Sänfte gesetzt. Die Braut Christi wird in
den Wolken ihm entgegen entrückt. Dann ist die Hochzeit, nun trinken Braut und Bräutigam den
zweiten Becher Wein und besiegeln die Hochzeit.
Dann wird gefeiert, wie wir in Offenbarung 19, 7 lesen: „Lasst uns fröhlich sein und jubeln und
ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen“.
Gedanken zur Predigt aus: Jesus folgen – eine Liebesgeschichte von Helge Keil in: Jüngerschaft, Wörnesberger
Anker e. V., 2/2010
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