Nr 15 / Juni 2010 / Musik
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Nr 15 / Juni 2010 / Musik
Informationen der Oberstufenschule Progymatte Thun progy-thun.ch/info15 15. Ausgabe / 30. Juni 2010 / erscheint zweimal jährlich Redaktion: Maria Steiner, Luc König [email protected] / www.progy-thun.ch ♫ ♪ ♬ ♫ Musik ♪♬ «Musik wird oft nicht als schön empfunden, weil sie mit Geräusch verbunden.» Diesem Zitat von Wilhelm Busch steht Nietzsches „Ohne Musik wäre das Leben nichts“, gegegenüber. Anlässlich der Pensionierung unseres langjährigen Musiklehrers Kurt Leuenberger widmen wir diese Ausgabe unserer Schulzeitung der Musik. Welchen Stellenwert hat dieses Fach in einer Zeit, in der alles optimiert, harmonisiert und bivotisiert wird? Ist in einer Zeit der Sparanstrengung das Fach Musik in Gefahr? Woran spart man eigentlich, wenn man am Musikunterricht spart? Verschiedene Tests haben immer wieder gezeigt, dass bei Kindern mit Musikunterricht eine bessere Gedächtnisleistung festgestellt werden kann. Die Kinder mit Musikunterricht waren besser im Lesen und Schreiben, in Mathematik und im räumlichen Denken. Aber Achtung: Wer soll in Zukunft dieses Fach unterrichten? Die neuste Nummer von Bildung Schweiz warnt vor einem Mangel an qualifizierten Musiklehrerinnen und –lehrern in den nächsten Jahren. Die Lehrpersonen, die im Seminar die Musikausbildung im Studium integriert hatten, gehen in den nächsten Jahren in Pension. Wer sich heute musikalisch ausbildet, hat als Berufsziel vielleicht nicht Musiklehrerin an der Oberstufe der Volkschule. Damit dieser Unterricht schweizweit erhalten bleibt und garantiert ist, kommt nächstes Jahr eine Musikinitiative, lanciert von Musikern und Politikerinnen sämtlicher Parteien zur Abstimmung. Wir stellen diese Initiative vor. Nebst einem Interview mit Kurt Leuenberger kommen auch einige K-Schüler und Schülerinnen zu Wort. Sie sind den S (Sport) zahlenmässig weit unterlegen. Was schliessen wir daraus? Wenn man unsere Schülerinnen und Schüler fragt, welche Arten von Musik sie kennen und hören, erstaunt nicht, dass die Vorlieben von Teenagern (davon gibt es keine weibliche Form) keine grosse Bandbreite aufweisen. Deshalb haben wir sie auf die Strasse geschickt, damit sie die Menschen querbeet befragen, wie sie es mit der Musik halten. Das Resultat finden Sie auch in unserer Ausgabe. Das Angebot an Musicals, Freilichtopernaufführungen und Konzerten ist riesig und macht klar: Wir stehen vor einer Jahreszeit voller Musik. In diesem Sinn wünschen wir Ihnen einen musikalischen Sommer ohne Misstöne. Inhalt • • • • • • • • • Interview mit K.Leuenberger Musik in den Ohren Musik downloaden K+S Musik Die Musikinitiative Strassenumfragen Geschichte der Schule Mitteilungen der Schulleitung Impressionen Progyfest 2 Ohne Musik ... Unter diesem Motte steht das folgende Interview mit Kurt Leuenberger Wie bist du Musiklehrer geworden? Ich habe das Seminar absolviert, dann in Matten bei Interlaken und in ThunNeufeld als Primarlehrer gearbeitet. Nachdem ich am Konservatorium in Bern einen Freiplatz für Klavier erhalten hatte, liess ich mich am Lehramt der Uni Bern zum Musiklehrer ausbilden. info15 Wie bist du zur Musik gekommen? Seit ich denken kann, begleitet mich die Musik. Mit fünf Jahren habe ich mit Flöte angefangen, in der ersten Klasse kam das Klavier dazu, bei der Kadettenmusik das Tenorhorn. Im damaligen Progyorchester spielte ich Klavier. Zudem war ich bei den Pfadfindern und habe u.a. in Kandersteg am Lagerfeuer mit Polo Hofer Gitarre gespielt und Lieder gesungen. In Matten leitete ich einen Frauenund Männerchor. Dazu gehörten auch Konzerte mit Theater. Hier spielte ich auch bei den Tell-Freilichtspielen die Rollen des Rudenz (zu Ross!) und Melchtal. Ich hatte zudem immer Spass am Singen mit Kindern und habe seinerzeit schon im Neufeld Theater mit Gesang zur Aufführung gebracht, wovon ich zwei Theater selber geschrieben habe. Du unterrichtest ausschliesslich Musik. Ist das nicht langweilig? Überhaupt nicht. Musik unterrichten ist sehr vielseitig. Es gibt immer etwas Neues. Die Musikstile haben sich in den letzten 30 Jahren enorm weiter entwickelt, neue sind dazu gekommen, da muss man als Musiklehrer „à jour“ sein! Wichtig sind Ziele, jedes halbe Jahr ein Konzert. Das motiviert mich immer wieder. Ein neues Stück bedeutet für mich neue Motivation. Man sieht ein Ergebnis, hat Erfolg und das macht Freude. Ausserdem sind im Fach Musik viele andere Fächer enthalten: Von den Sprachen (Berndeutsch, Englisch, Französisch, Italienisch progy-thun.ch bis Spanisch) über Geschichte, Geografie, Religion, (Musikgeschichte) Bruchrechnen (Takte) bis Physik (Akustik) kommen fast sämtliche Fächer in irgendeiner Form vor. Welches sind die Vorteile und Nachteile des Musiklehrerdaseins? Ein Vorteil ist sicher die grosse Freiheit in der Unterrichtsgestaltung. Ein Nachteil oder eher eine Herausforderung ist z. B. Chorsingen mit 90100 S+S. Da braucht es enorm viel Kraft und grosse Disziplin. Ohne 100 prozentige Präsenz und Aufmerksamkeit erreicht man nichts. Hier ist der Löienbändiger gefragt. Was hat sich in den gut 30 Jahren, die du am Progy unterrichtet hast, verändert? Am Anfang unterrichtete ich Knaben von der fünften bis zur neunten Klasse, also auch Knaben mit ungebrochenen Stimmen. Mit einem solchen Kinderchor traten wir u.a. auch in der Tonhalle Zürich auf mit dem Berliner Sibeliusorchester oder in einer Carmen Inszenierung des Gymnasiums Thun. Durch die Koedukation kamen auch Mädchenstimmen in den Chor, was eine grosse Bereicherung bedeutete. Aus musikalischer Sicht war die Einführung von 6/3 ein Nachteil, bedeutete es doch den Verlust der ungebrochenen Knabenstimmen und es gab auch kein Flötenorchester mehr. In den letzten Jahren zeigten sich auch andere Veränderungen im Orchester. Immer weniger Geigen, dafür fast jedes Jahr eine andere Zusammensetzung von verschiedenen Einzelinstrumenten, die auch spezielle Notenfassungen verlangten. Gleich geblieben ist meine Motivation und die Freude an den Weihnachtskonzerten. Die grosse Mehrheit der S+S machten begeistert mit. Allerdings musste ich mich auch vermehrt mit jenen beschäftigen, welche die Arbeit zu sabotieren versuchten. Erzähle uns die Geschichte der Weih- nachtskonzerte. Wie ist es dazu gekommen? Als ich ans Progy kam, gab es kein Orchester. Mit einigen Freiwilligen habe ich angefangen zu musizieren. Das erste Weihnachtskonzert fand im Kirchgemeindehaus statt unter der Mitwirkung der Fünft- und Sechstklässler. Im folgenden Jahr wollten die Grossen auch mitmachen und so gelangte die „Zäller Wiehnacht“ in der Stadkirche zur Aufführung - ohne Kostüme und Requisiten, ohne Beleuchtung und ohne Mikrofone. Welches sind die Hauptvoraussetzungen für deinen Erfolg? Es braucht vor allem viel Geduld und Organisation. Als Musiklehrer muss man mehr Organisator als Künstler sein und auf beiden Füssen stehen. Ohne eigene Motivation, Begeisterung, totalem Einsatz und dem festen Willen, das Ziel zu erreichen, könnte ein solches „Unternehmen“ nie gelingen! Gab es auch Pleiten, Pech und Pannen? • Einmal zerbrach mir kurz vor Konzertbeginn die Brille. Ein Optiker hielt seinen Laden länger offen und erstellte mir eine provisorische Brille. Mit der ging ich schon mal in die Kirche. Fünf Minuten vor Konzertbeginn brachte mir meine Frau die geflickte Brille. • Ein anderes Mal sang der Hauptdarsteller das falsche Lied und ich musste mit einem Puls von 150, mit Händen und Füssen das Orchester „umdirigieren“, was auch gelang. • Oft sangen die Schüler beim Proben aus Jux einen falschen Text und so kam es, dass aus der Zeile: .. i wott di zum Mönschefischer mache“ während der Aufführung ungewollt ein „Mönscheschiffer“ wurde. • Mitten im Konzert verliess ein Schüler seinen Platz und ging so durch den Gang zum Ausgang, 3 Ma Année ... 10ème wäre das Leben ein Irrtum linguistique dass viele meinten, er habe einen grossen Auftritt. Nach ein paar Minuten kam er auf die gleiche Art wieder zurück. Auf meine Frage, was denn los gewesen sei, meinte er: „I ha dänke müesse ga s................“ Welches sind die Highlights in deiner langjährigen Tätigkeit? • In besonderer Erinnerung habe ich die Konzerte mit dem berühmten Geiger Alexandre Dubach in der Lenk und im Schadausaal. • Ein weiteres Highlight waren zwei Weihnachtskonzerte im Kursaal in Bern, als Chor und Orchester mit 7 Cars nach Bern reisten. • Ein Schüler, der vor vielen Jahren den Josef spielte, überreichte mir an allen folgenden Weihnachtskonzerten einen Lebkuchen mit dem Sujet des jeweiligen Stücks. • Und anlässlich des letzten Konzerts gab es sogar Einträge auf Facebook. info15 Wie wichtig ist deiner Meinung nach der Musikunterricht? Enorm wichtig. Er ist ganzheitlich, fördert die Aufmerksamkeit, Präzision, Koordination und Konzentration. Zudem erweitert er die Sozialkom- progy-thun.ch petenz, da stärkere und schwächere S+S am Unterricht beteiligt sind. Hinzu kommt, dass Musikunterricht zur Allgemeinbildung gehört und auch diverse Kulturtechniken gelehrt werden. Im ehemaligen Ostblock wurden Versuche gemacht, wo Klassen die doppelte Anzahl Musiklektionen und dafür nur die Hälfte kopflastiger Fächer wie Mathematik und Sprache erhielten. Die S+S dieser Klassen schlossen mit den gleichen Resultaten ab wie die andern. Die Auswirkungen von Musik sind nicht so einfach zu bewerten wie z.B. eine Mathematikaufgabe. Aber wenn man hört, dass die Narbenbildung nach einer Operation, bei der der Patient Mozart hörte, besser ist als sonst, gibt das natürlich schon zu denken. Was sagst du zur Musikinitiative (s. Seite 8) Aus den oben erwähnten Gründen ist es wichtig, dass beim Musikunterricht keine Abstriche gemacht werden. Das wäre am falschen Ort gespart .Die Kreativität und die musische Seite der S+S muss von der Schule auch gefördert werden. Was war dein wichtigstes Anliegen als Musiklehrer? Die S+S sollen die Vielfalt der Musik kennen lernen. Es muss ihnen nicht alles gefallen, aber sie sollten einen Überblick und ein Wissen erlangen über die verschiedenen Musikstile und damit einem wichtigen Bereich unserer Kultur. Auch die Theorie gehört zur Allgemeinbildung. Wie lesen und schreiben gehört z. B. auch das Notenlesen zu unseren Kulturtechniken. Ein weiteres Anliegen war die Freiwilligkeit. Über all die Jahre haben viele S+S freiwillig im Orchester gespielt. (MERCI!) Für die szenischen Darstellungen, fürs Solosingen und fürs Singen am Mikrofon haben sich immer mehr als genug S+S gemeldet! Welche Musik hast du selber am liebsten? Beethoven und Mozart sind meine Lieblingskomponisten. Ich höre und spiele aber auch die anderen Klassiker gerne. Es darf auch einmal volkstümliche Musik oder ein Schlager sein! Auch zu haben bin ich für Rock- und Popmusik, wenn sie einen „fägigen“ Rhythmus und eine eingängige Melodie hat und nicht nur „bum bum“ aus dem Lautsprecher tönt! 4 info15 Musik in den Ohren Musik in den Ohren Musik begleitet uns überall in unserem Leben. Ob in der Disco, bei einem Konzert oder beim Einkaufen... von überall her tönt es. Doch die Wahrnehmung von Musik ist von Mensch zu Mensch verschieden. Mein Freund ist Drummer und ist musikalisch sehr engagiert. Er zum Beispiel nimmt Musik ganz anders wahr als ich. Er hört einzelne Instrumente aus einem Lied heraus, beurteilt sie und hört die kleinsten Abweichungen heraus. Er Passage eines weltberühmten Drummers zu zeigen, die er geschafft hat nach zu spielen. Ich gebe mir dann sehr Mühe, diese Passage zu hören, doch es will mir nicht gelingen. Ich liebe Musik und ohne sie könnte ich nicht leben. Mit Musik kann ich mich entspannen, Emotionen ausdrücken, Bilder und Erinnerungen hervorrufen. Mit dem Zitat „ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“, kann ich mich bestens identifizieren. Doch achte ich bei der Musik oder einem Lied mehr Rhythmus nie! Deshalb bin ich froh, muss ich als Frau nicht führen. Aber eigentlich wären mein Freund und ich ein absolutes Tanztraumpaar, er hätte den Rhythmus und ich die Schritte... Tja, nur leider ist er von meiner genialen Idee nicht sehr überzeugt... nun, damit ihr jetzt nicht das Gefühl habt, ich sei total unmusikalisch und hätte bei Herrn Leuenberger nichts gelernt, muss ich Folgendes noch erwähnen: Mein Freund und ich haben uns einmal gemeinsam ein Lied angehört, achtet auf die Technik und die Qualität. Ich selber bewerte nur das ganze Lied, denn ich höre die einzelnen Instrumente meistens nicht. Entweder gefällt mir das Stück, weil der Sänger eine angenehme Stimme hat oder die Melodie gefällt mir. Was sich für mich nur als unaushaltbarer Lärm anhört, ist für ihn ein wahres Wunderwerk mit vielen anspruchsvollen Passagen, die nur die wenigsten Drummer spielen können. Ich kann dann nur fassungslos den Kopf schütteln und ihn bitten das Radio leiser zu stellen. Manchmal versucht er mir verzweifelt eine auf das Gesamtbild, als dass ich den Song Instrument für Instrument auseinander nehme und ihn bewerte. Auch tanze und singe ich gerne... Nur leider gehört dies gar nicht zu meinen Stärken... denn für so was braucht man ja ein gutes Taktgefühl, oder? Tja, und damit wurde bei mir extrem sparsam umgegangen. Wenn wir an einem Konzert sind und alle Leute klatschen mit, bin ich sicher daneben. Auch wenn ich mich noch so anstrenge, den Schlag heraus zuhören, ich schaffe es nicht. Das Selbe beim Tanzen. Ich tanze für mein Leben gerne, doch ich höre den das uns beiden gefällt(!) und ich habe dazu ganz unbewusst den Takt geklopft. Mein Freund muss mich wohl schon eine ganze Weile beobachtet haben, denn er sagte plötzlich: „Hey, du kannst es ja! Du hast den Takt richtig geschlagen! Wenn das nicht Musik in meinen Ohren ist!“ Ich musste lachen und als ich mich darauf konzentrierte es noch mal zu tun, klappte es nicht mehr. Na ja, dann werde ich wohl ganz unbewusst an mir arbeiten müssen. Dies ist ja schon mal ein Anfang! Sarah 9b progy-thun.ch 5 Musik downloaden Es ist eine neue Zeit – eine moderne Zeit! Schon seit je her gab es Unterhaltung und Musik unter den Menschen, der einzige Unterschied: Heute wird beinahe alles auf Datenträgern gespeichert. Dies können z.B. CDs oder DVDs sein. Sie werden in verschiedensten Läden ausgestellt und zu angemessenen Preisen verkauft. Doch leider ist es heute so, dass viele Künstler daran zu Grunde gehen, dass man ihre Musik (Filme etc.) kopieren, ins World Wide Web hochladen und dann später völlig kostenfrei wiederbeschaffen kann. Das Problem dabei ist, dass, sobald die Daten im Internet kursieren, jedermann Zugang dazu hat. Wir konzentrieren uns jetzt nur auf die Musik: info15 Die Künstler haben alle sogenannte „Platten Labels“. Diese finanzieren ihnen ihre Studios, Aufnahmen, Design der CDs etc. Die grossen Plattenfirmen geben also eine ziemlich grosse Menge Geld für ihre Künstler aus. Die Künstler gleichen diese Schulden damit aus, dass sie möglichst viel von ihren Songs und Alben verkaufen. Die Musik kommt also in die Läden, wo sich jedoch nur noch ein Bruchteil der Leute, welche früher Musik gekauft haben, die CDs progy-thun.ch beschafften. Nur noch wenige kaufen sich CDs und mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit stellen diese dann die Musik ins Internet, wo sie für DIE GANZE WELT zugänglich ist. Die Künstler haben dadurch, dass sie meistens nicht genügend Geld für die Schulden zusammen bekommen und dadurch verschuldet zurückbleiben. Fast die einzige Möglichkeit für sie, eine grössere Menge Geld einzuholen, ist mit Live Konzerten. Die Download-Anbieter entgegen: wirken Um Musik ins Internet hochzuladen benötigt man selbstverständlich auch Speicherplatz. Es gibt verschie- denste Anbieter, welche Server zur Verfügung stellen. Das Hochladen auf diese Server ist meist kostenfrei. Das Herunterladen fordert dann jedoch eine Gebühr. Man kann die Downloads zwar auch gratis erhalten, jedoch nur mit begrenzter Traffic, d.h. man kann nicht in den Genuss der vollen Downloadgeschwindigkeit kommen, sondern lädt nur mit etwa 100-250 kb/s. Bezahlt man für eine gewisse Zeit (sogenannte Premium Accounts) erhält man die Möglichkeit mit 3-4facher Geschwindigkeit seine Daten zu laden. Um das Herunterladen von illegalen Inhalten zu verringern, wurden die Sicherheitsmassnahmen sehr verstärkt. Die Server werden auf solche Inhalte durchsucht und wird ein solcher entdeckt, wird er umgehend gelöscht. Zum Teil geschieht dieser Vorgang bei sehr verdächtigem Dateinamen sogar bereits kurz nach dem Upload voll automatisch. Ebenfalls wird in den Geschäftsbedingungen angegeben, dass sich solche Anbieter das Recht vorbehalten, einen bekannten, illegalen Uploader strafrechtlich zu verfolgen. Rolf 8b 6 * Schülerinnen und Schüler Du und dein Instrument: Ich bin 15 Jahre alt und gehe in die 8. Klasse Progymatte Thun. Ich spreche gerne verschiedene Sprachen, schaue liebend gerne Filme an und reise sehr gerne ins Ausland. Bin manchmal ein bisschen zurückhaltend, offen für alles, lustig, menschenfreundlich, Fast-food Liebhaber. Spiele seit 7 Jahren Klavier. Mein Instrument ist von der Marke Yamaha hergestellt worden. Wie bist du auf dieses Instrument gekommen? Da meine Mutter hobbymässig Klavier spielte und wir ein Klavier zu Hause hatten, wollte ich auch mal ran gehn, um meine ersten Töne ausklingen zu lassen. Ich war sehr neugierig wie man damit umgeht (z.B. die Pedale am Klavier) und wie man mit den Händen darauf spielt. Mit der Zeit war ich in den Bann gezogen worden und wollte schliesslich mit dem Klavierspielen anfangen. Warum gefällt es dir? Die Klangfarbe, die nach dem Anschlagen der Tasten austritt, gefällt mir am besten. Auch kann man mit dem Klavier seine Gefühle zum Vorschein bringen. Man kann viele Varianten von Musikstilen spielen und vorallem die Herzen der Menschen durch das Vortragen in einem Konzert berühren. Der Applaus als Gegensatz finde ich, ist toll und von grosser Wichtigkeit. info15 Deine musikalischen Ziele: Mein Traum ist es irgendwann mal als Pianist ganz oben zu stehen. Auf einer Bühne wie in Luzern, New York, Barcelona oder London zu spielen ist auch eines meiner Ziele, die ich verfolgen möchte. Gelegentlich was zu komponieren, oder in Orchester, Bands aufzutreten darf auch nicht fehlen. Mich als Lehrer anzubieten, wäre auch eine Option. Welche Musikstilarten spielst du? Ich spiele seit 7 Jahren Klassik. Neu dazugekommen sind Jazz, Filmmusik und sonstige Begleitung von Musikstücken. Wo und wie spielst du? progy-thun.ch Meinen Unterricht beziehe ich provisorisch am Konservatorium Bern. Seit dem Eintritt in die K+S neuerdings auch in der Musikschule Thun, wobei nur Kammermusik und Theorie. Welche Musik gefällt dir auch noch? Ich höre gerne Pop, R and B, Punk und ein kleines bisschen Rock. Wie gross ist dein Aufwand zum Üben pro Woche? Nun ja, es hängt ganz davon ab, ob Konzerte, Prüfungen oder Wettbewerbe bevorstehen. Pro Woche sind es um die 6-9 Stunden. Wenn man aber z.B. eine Mathprobe für die Schule vorbereiten muss, können es schon ein paar Stunden weniger werden. Wie bist du ins K+S Programm gekommen? Weil ich die Schule und meine Musik nicht mehr unter einen Hut bekommen hatte, wurde ich von der Schulleitung Strättligen auf das K+S Programm in der Progymatte hingewiesen. Ich wurde danach zum Glück kurzfristig aufgenommen. Wie beurteilst du das System K+S? Durch das System K+S ging es wieder aufwärts. Ich habe viel mehr Zeit zum Klavierspielen. Der Druck (sowohl auch die psychische Last) ist dadurch geringer geworden. Auch habe ich Unterstützung z.B. der K+S Koordinator, an den ich mich auch bei Schwierigkeiten wenden kann. Schade ist, dass ich die Fächer wie Werken, BG und TC nicht besuchen kann, die mir eigentlich Spass machen würden. Was gibt dir die Musik? Die Musik lenkt mich vom anstregenden Alltag ab. Man kommt auf andere Ideen. Geld kann man damit auch verdienen. Welches sind deine musikalische Vorbilder? Meine musikalische Vorbilder sind Jann Tiersen, Yiruma, Kiss, David Guetta. David 8a Als ich mit sieben Jahren das erste Mal in die Musikschule Thun ging, habe ich zwar ein Stück von Liszt gespielt, aber konnte hingegen die einfachsten Noten kaum lesen, der Musiklehrer war ziemlich erstaunt.Ich erklärte ihm, dass ich in letzter Zeit so mit dem DeutschLernen beschäftigt war und deshalb mein theoretisches Wissen an Musik, das ich in China gelernt hatte, vernachlässigt hatte. Das heisst: ich war noch sehr jung, als ich zum ersten Mal vor einem Klavier gesessen bin, daher hatte ich mir auch zunächst noch keine grossen Gedanken gemacht. Doch eins war klar: der Klang faszinierte mich schon immer! Je älter ich wurde, desto mehr wusste ich mein Klavier zu schätzen: Es ist ein wahnsinnig vielseitiges Instrument, ich kann damit praktisch alle Musikstile spielen und die Klangfülle des Klaviers entspricht fast einem kleinen Orchester. Im Unterricht und im Orchester der Musikschule spiele ich klassische Musik. In der Band spiele ich Musikstücke in Richtung Jazz und Blues. Ausserdem spiele ich auch noch im Progy-Orchester, dort spielen wir alles von Barockmusik über Swing und Musicals bis zu Popsongs. Auch zu Hause spiele ich oft Popsongs nach und singe dazu. Dabei ist die klassische Musik am anspruchvollsten und schwierigsten. Damit diese Musik auch so schön klingt wie sie soll, muss man pro Tag ca. eine Stunde üben. Dazu muss man sich ganz schön überwinden, aber wie bei allem, was man macht, kommt - wie man in China sagt - zuerst das Bittere und dann das Süsse. Ich bin wahnsinnig froh, dass mich mein Musiklehrer auf das K+S Programm aufmerksam gemacht hat und dass ich aufgenommen wurde. Es ist für mich eine grosse Ehre, und dank der K+S kann ich jetzt die Musik und die Schule viel besser unter einen Hut bringen. Das ist mir sehr wichtig, weil die Musik eine sehr grosse und wichtige Rolle in meinem Leben spielt. Manchmal ist die Musik eine sehr gute Medizin gegen Traurigkeit und manchmal ein tolles Mittel, um mit Freunden zusammen Spass zu haben. Und schliesslich kommen Gefühle durch Musik oft viel besser zum Ausdruck als durch Worte: Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an. Danni 7a 7 info15 „K+S Musik“ stellen sich vor Ich bin Luca Wüthrich, ein Gitarrist von der Musikschule Region Thun. Als ich elf war, gab es in meiner vorherigen Schule ein Angebot, Gitarrenunterricht zu nehmen. Ich war begeistert und freute mich auf die erste Lektion. Aber die Freude war nicht von Dauer, als wir mit der ersten Lektion angefangen haben, hat die Lehrerin uns Mani Matter-Lieder verteilt – und nichts von AC/DC! Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen... Trotzdem bin ich heute in der Kunst- und Sportklasse, kaum vorstellbar! An der Gitarre gefällt mir, dass man sie (fast) überall mitnehmen kann & man schon mit einfachen Licks viel machen kann. Wenn man über Blues soliert, braucht man meistens solche Licks. Kurz gesagt, man ist schnell weit. In der Musik will ich das erreichen, wovon alle träumen: von der Musik zu leben. Ich höre alles gerne. Früher hörte ich viel Einseitiges, und heute bin ich von meinem Gitarrenlehrer Stephan Urwyler, wenn ich das so sagen darf, ’’angesteckt’’ worden. Heute höre ich viel mehr ’’komplizierte’’ Musik wie Jazz. Aber ich bin dennoch sehr offen und höre auch sehr viel Blues, Funk, Singer/ Songwriter, Soul, Country, Latin und so weiter. Im Moment spiele ich in meinem eigenen Projekt und in der Musikschulband. Ich übe hauptsächlich, wenn ich nach Hause komme. Ich bin eher durch Zufall auf das K+S-Programm gestossen, indem ich mich informiert habe, welche Angebote verschiedene Schulen haben und dann habe ich darauf hin ein Gesuch geschrieben. Zum Glück kam es so, dass ich im Kunst- und Sport-Programm aufgenommen wurde! Ich habe dadurch sehr viel dazugelernt, und ohne den Weg, den ich eingeschlagen habe, wäre es vielleicht nicht so, dass ich heute meine eigenen Songs schreibe... Musik gibt mir sehr viel! Man kann Stress abbauen, wenn man einfach gerade von der Seele Gitarre spielt. Ich lasse mich von grossen Künstlern wie John Butler, Philipp Fankhauser, John Mayer, Ben Harper, Marc Sway, William White und Keith Urban inspirieren & beeinflussen... Meine Vorbilder sind grosse Singer/Songwriter, genau so wie ich mal einer sein will. Luca W 8c progy-thun.ch Mein Name ist Patrick Zahnd und ich bin Tambour und Schlagzeuger. Schon früher faszinierte es mich, was man mit zwei Stöcken alles machen kann. Ich wusste schon immer: das will ich auch mal können! Mir gefällt dieses Instrument, weil man je nach Stimmung spielen kann. Ich kann dort meine Aggressionen raus lassen oder aber auch ganz ruhig zu einem Song spielen. Mir gefällt es,dass man sehr dynamisch spielen kann. Man kann einen Song richtig spannend machen, wenn man mit Dynamik spielt. Mein grösstes Ziel ist, mit einer Band auf Welttournee zu gehen. Ich will auf jeden Fall versuchen, von meiner Musik zu leben. Musik ist Geschmacksache. Ich persönlich spiele sehr gerne Metal und Rock, weil ich den harten und schnellen Sound der Pauke und der Gitarre mag. Ich spiele als Tambour bei den Cliffhangers. Das ist eine Showtambouren- und Percussionsgruppe. Ausserdem spiele ich noch bei den Kadetten. Als Schlagzeuger habe ich eine Band. Wir haben einen Bandraum in Uetendorf. Mit den Cliffhangers proben wir in Burgdorf, und bei den Kadetten hier in Thun. Für mich übe ich Zuhause auf meinem Schlagzeug und auf der Trommel. Nebst Metal und Rock höre ich auch gerne Blues, Funk und manchmal R&B. Eigentlich höre ich alles gerne, ausser Volksmusik und Schlager. Pro Tag übe ich mindestens eineinhalb Stunden. Ins K&S Programm bin ich gekommen, weil ich mein Instrument besser beherrschen wollte. Ich bin sehr froh, dass ich es geschafft habe und nun die Gelegenheit habe, so viel zu üben. Als Musiker ist es schwierig, dass man wirklich diszipliniert Zuhause übt. Man muss einfach immer sein Ziel vor den Augen haben. Ein Vorteil ist, dass man wie schon erwähnt, so viel Zeit zum Üben bekommt. In der Schule muss man den verpassten Stoff nachholen. Ich bin vom K&S System sehr überzeugt. Musik ist für mich der perfekte Ausgleich zur Schule. Nachdem ich gespielt habe, fühle ich mich gut. Es macht mir einfach sehr Spass! Meine Vorbilder sind Joey Jordison und Mike Portnoy. Meine Lieblingsbands sind AC/DC, Nickelback, Billy Talent, Slipknot und viele andere dieser Richtung. Hier noch ein Drummer Witz: «Ey, Schlagzeuger! Spiel doch mal dynamisch!!» «Wie? Dynamisch? Lauter kann ich nicht.» Patrick 8c 8 Die Musikinitiative info15 Fragen Sie mal Ihre Kinder, ob sie Musiklehrerinnen oder – lehrer werden wollen. Sie spielen vielleicht ein Instrument, sind vielleicht sogar im K+S-Programm und trotzdem. Warum nicht? Welchen Stellenwert hat der schulische Musikunterricht für Sie? Haben Sie überhaupt schon mal darüber nachgedacht? Sehen Sie! Die Musik spielt heute in der schweizerischen Bildungspolitik eine untergeordnete Rolle. Häufig hat sie im obligatorischen Schulunterricht nicht die gleiche Akzeptanz wie die andern Fächer. Im Harmoskonkordat werden die Standards in den Sprachen, in Mathematik und NMM gesetzt, für den Musikunterricht fehlen diese noch. Ausserdem droht ein schleichendes Musiklehrersterben: In den nächsten Jahren gehen viele Lehrerinnen und Lehrer in Pension, die an den Seminarien eine musikalische Grundausbildung erhalten haben. Die heutigen Lehrerinnen und Lehrer wählen an der PH nicht unbedingt Musik als Studienfach, sondern spielen ihr Instrument als Hobby. Obschon anerkannt ist, dass Musik die Kreativität, das strukturelle Denken und soziale Kompetenzen för- progy-thun.ch dert, muss der Aufgabe der Schule, jedem Kind eine kostenlose und obligatorische Bildung in Musik zu garantieren, vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt werden. Hier setzt die Musikinitiative ein, die nächstes Jahr zur Abstimmung gelangen sollte. Im Inititativkomitee finden wir von den Nationalrätinnen Christine Egerszegi und Simonetta Sommaruga bis zu den Musikern Peter Reber und Marco Zappa Persönlichkeiten der verschiedensten politischen Ausrichtungen und Musikverbänden. Sie fordern von Bund und Kantonen ein stärkeres Engagement für die musikalische Bildung und den gleichen Status wie für den Sport. Experten sind der Meinung, dass es 2 Musiklektionen pro Woche als Basis braucht, dazu Chor, Orchester und Band für alle. Die Hauptanliegen der Initiative sind: • dass Kinder und Jugendliche im obligatorischen Schulunterricht einen Musikunterricht erhalten, welcher der Qualität des Unterrichts in andern Fächern entspricht. • dass Kinder und Jugendliche Unterstützung erfahren, wenn sie sich an Musikschulen ausbilden lassen. • dass Kinder und Jugendliche mit besonderen musikalischen Begabungen gefördert werden. Wie immer empfiehlt der Bundesrat die Initiative zur Ablehnung: Die wichtigsten Gründe: • Musikschulen unterstehen den Kantonen und der Bund möchte weder in Ausbildungs- noch Unterrichtsfragen eingreifen. • Eine Anhebung der Musikstunden ginge zu Lasten der andern Fächer (Den Kommentar dazu sehen Sie im Interview mit Kurt Leuenberger) Wir möchten Sie ermuntern, sich Gedanken über ein kulturelles und gesellschaftliches Thema zu machen, das nicht so laut daher kommt wie die Banken-BoniBesteuerungsFrage oder die Diskussion über den Staatsvertrag mit den USA, das aber ebenfalls Auswirkungen auf unser Zusammenleben und Wohlbefinden hat. Weiteres erfahren Sie unter www.musikinitiative.ch 9 info15 Strassenumfragen Wir haben verschiedene Personen in der Stadt befragt über die Musik. Hören Sie gerne Musik? Mike Shiva: Ja weil es zum Leben gehört. Junge Frau: Ja weil es ein angenehmer Zeit Vertreiber ist. Mann Mitte 40: Ja weil Musik für mich sehr (ent)spannend ist. Welche Musikstile hören Sie gerne? M S: Alles was mit Hip-Hop zu tun hat. J F: Funk und Pop. M M 40: Rock n’ Roll und Blues. Was für Musik haben Sie in Ihrer Schulzeit gehört? M S: Rap-Musik J F: Back street Boys und Spice Girls M M 40: Rock- Musik Finden Sie den Musikunterricht in der Schule wichtig? M S: Nein, überhaupt nicht. J F: Ja, es fördert die Kreativität und es ist eine Abwechslung zu den anderen Schulfächern. M M 40: Sehr wichtig, es ist eine sehr gute Ablenkung und ist gut für den Geist. Was halten Sie von der Klassischen Musik? M S:: Finde Ich doof. J F: Gefällt mir gut wenn es die Richtige ist und sie sollte nie untergehen. M M 40: Mag Ich nicht. Welches ist Ihre Lieblings Band, Sänger oder Sängerin? M S: Keine Ahnung. J F: AC/DC und viele andere. M M 40: Jerry Lee Louis. Ist Ihnen der Sänger oder die Musik wichtig? M S: Wenn es eine schöne Person ist, dann die Person und die Musik wichtig, aber wenn die Person nicht schön ist, dann gefällt mir die Musik automatisch nicht. J F: Die Musik. M M 40: Die Musik. Spielen Sie ein Instrument? M S: Nein. J F: Nein leider nicht. M M 40:: Klavier. Was halten Sie von der Volksmusik? M S: Ist nicht so mein Ding. J F: Ich selber mag es nicht, aber es sollte auch nicht untergehn. M M 40: Katastrophe. Was haben Sie in ihrer Schulzeit im Musikunterricht gelernt? M S: Weiss ich nicht mehr. J F: Stundenlanges singen. M M 40: Theorie. Worauf hören Sie Musik? Auf der CD, MP3, Ipod oder Radio? M S: Auf iTunes J F: MP3 und CD M M 40: Alles Gehen Sie oft an Konzerte? M S: Nur wenn Ich eine VIP Einladung habe, also öfters. J F: 2-3 mal im Jahr M M 40: 2-3 mal im Jahr. Welches war Ihr letztes Konzert? M S: Michael Jackson J F: ACDC M M 40: Rock Konzert. Hat Sie die Musik in einem Wichtigen Lebensmoment begleitet? M S: Durchs ganze Leben. J F: Als Aufmunterungen. M M 40: Nicht speziell. Jessica, Lara, Dorentina 8c Umfrage über Musik Musik ist sehr vielfältig. Die befragten Personen hören von Hard Rock bis Schlager. Für die meisten Leute ist Musik sehr wichtig und hat sie in wichtigen Momenten begleitet. Sehr viele Menschen hören im Auto Musik aber auch Zuhause hören die Leute Musik oder immer wenn sie Zeit haben. Mittelalterliche Männer hörten in der Schulzeit vor allem die Beatles, Michael Jackson oder Elvis Presley. Eine Dame mittleren Alters hat gesagt: “Ich höre alles, was einen guten Rhythmus und eine gute Melodie hat“. Die älteren Menschen hören Radio oder CDs. Die jüngeren Menschen hören mit dem Computer oder iPod Musik. Die meisten haben in der Schule gesungen, hatten aber keinen theoretischen Unterricht. Es gab aber auch Personen, die sich nicht mehr daran erinnern konnten. Von den Personen, die wir befragt haben, spielt nur eine ältere Dame ein Musikinstrument. Sie spielt Handorgel. Viele Personen sind auch mit Musik aufgewachsen und sind bei dieser Musik geblieben. Eine Person war noch nie an einem Konzert, die anderen waren aber auch schon an Konzerten von Weltstars z.B. AC/ DC, Rammstein. Eine jüngere Frau hat gesagt, dass sie die Schweizer Musiker mit dem Kauf von CDs unterstütze oder sie gehe an Konzerte von ihnen. Die Umfrage war sehr spannend und abwechslungsreich. Wir wollten extra Personen mit verschiedenem Alter befragen um viele verschiedene Antworten zu bekommen. David, Sandro 8c Wir haben 7 Männer und 12 Frauen befragt. Die Männer waren im Durchschnitt 22 und die Frauen 34 Jahre alt. Die Mehrheit der Männer und Frauen hörten Hip-Hop oder House. Wir haben sie natürlich über verschiedene Musikrichtungen befragt, dabei schnitt Heavy Metal am schlechtesten ab, weil es ihnen viel zu hart sei. Manche sagten, sie hören Hip-Hop weil es sehr kulturell ist, andere, weil sie zu dieser Musik „chillen“ könnten. Wenn sie tanzen, dann nur in der Disco oder an Konzerten. Oft singen sie im Auto, zu Hause oder unter der Dusche. Sie finden Musik in der Schule gut, weil es zur Allgemeinbildung gehöre. Viele sind dafür, dass man mehr singen sollte als Noten zu lernen. Sie sagen auch, es sei eine Abwechslung zu den anderen Schulfächern. Früher habe man noch viel mehr gesungen. Nur sehr wenige der Personen spielten ein Instrument. Wenn sie eines spielten, dann war es meistens Blockflöte oder Gitarre. Eigentlich sagten alle, dass sie ohne Musik nicht mehr leben könnten. Denn es mache den Alltag ein wenig spannender. Diese Bemerkungen fanden wir alle sehr interessant. Patrick, Benjamin und Jacky 8c progy-thun.ch 10 Geschichte der Schule Ulrich Christen, Schulleiter OS Progymatte info15 Quellen: Dr.A.Schär-Ris, die Geschichte der Thuner Stadtschulen 1266 – 1803, Jubiläumsschrift 100-Jahre Progymnasium von 1938 Im Mittelalter befand sich im Chorherrenstift in Amsoldingen eine Klosterschule, an der Gesang allgemein und Kirchengesang in Messen und Feiern einen wesentlichen Teil des Unterrichtes beinhalteten. Die zunehmende Konkurrenz durch die Thuner Lateinschule brachte den raschen Niedergang der Klosterschule in Amsoldingen. An der Lateinschule wurden Religionslehre, Grammatik und in der Regel, des Kirchendienstes wegen, zu dem die Schüler herangezogen wurden, auch Musik gelehrt. Die meisten Gesänge mussten in lateinischer Sprache eingeübt werden und wurden bei Begräbnissen, Hochzeiten und den regulären kirchlichen Veranstaltungen gesungen. Die Schulmeister des Mittelalters waren meistens auch in anderen städtischen Ämtern tätig. Sie waren Stadtschreiber, Notare oder kirchliche Würdenträger. Als Schulmeister hatten sie bis zur Reformation auch die katholischen Kirchengesänge zu pflegen. Um 1437 zum Beispiel musste der Schulmeister einen Eid ablegen. „Eins Schulmeister Eyd: Swert ein Schulmeister, der Statt Bernn nutz und Ere zu fürderenn, Trüw und Warheit zu leisten und Schaden zu wänden; zu der Schul und allen Schulern, richen und armen, frömbden und heimischen, getrüwlichen zu achten und jedem nach sinem Gestallten Lesen und Singen zu zeordnen und selbst auch ze tund.“ Musik war also von grosser Bedeutung. Der Schulmeister war aufgefordert für die Schule und den Chor das Beste zu geben. Das Vorsingen im Chor in der Kirche gehörte auch zu ihren Pflichten. Erst nach der Reformation sprach man in Thun von der Lateinschule und der deutschen Schule. Der grosse Umbruch fand in Thun während und nach der Reformation statt. Das Schulwesen wurde neu geordnet. In Thun wurde die Lateinschule ein halb städtisches und ein halb staatliches progy-thun.ch Institut. Das älteste bekannte Schulhaus befand sich auf dem Schlossberg: Ein ehemaliges Ritterhaus der Herren von Burgistein. Die beiden Schulen erhielten von der Stadt die gleiche Aufmerksamkeit. Die Lateinschüler wurden zum „Kilchendienst nach Gottes Eer“ ausgebildet. Dazu gehörte auch eine gründliche musikalische Ausbildung in Kirchenmusik und Gesang. Die Deutsche Schule musste die niedrigen Bedürfnisse befriedigen. Einfaches Lesen und Schreiben in Deutscher Sprache und Rechnen waren für die Handwerker und das Gewerbe notwendig geworden. Auch im 17. Und 18. Jahrhundert behielt die Lateinschule ihre grosse Bedeutung und diente der Vorbereitung im Sinne der Kirchenlehre. Im 18.Jahrhundert war der Lehrplan an der Lateinschule überladen. Gesang und Musik wurde erst ab der 5. Klasse mit einer Stunde pro Woche aufgenommen. Total wurden 29 Unterrichtstunden und nicht Lektionen wie heute gehalten. In den fast lückenlos vorhandenen Schulmeisterakten der Lateinschule sind auch ausserordentlich begabte Musiker aufgeführt, die meistens auch als Theologen oder gar Pfarrherren den Gesangs- und Musikunterricht durchführten. Die deutsche Schule entsprach zunehmend mehr den Bedürfnissen der Bürger. Die Schülerzahlen nahmen stetig zu. Die Schule war nur der Stadt und nicht dem Kanton unterstellt. Sie wurde zusehends zur Volkschule und stand auch den Mädchen offen. Thuns Hintersassen konnten ihre Kinder nicht in Teil 8 die Burgerschule schicken. Sie hatten in Hofstetten eine eigene Schule. Die Burgerschule hatte einen Singmeister für Musik und Gesang angestellt. Auf musikalische Kenntnisse der Lehrkräfte wurde grossen Wert gelegt. Wer Orgel spielen oder Choräle singen konnte, hatte bessere Aussichten auf eine Anstellung in Thun. Gesungen wurden vor allem Psalmen und am Samstagnachmittag fand ein spezieller Gesangsunterricht statt, wo dann auch „Tochtern aus der Lehrgottenschul dazu kommen“. Unmittelbar nach der Reformation wurden alle Orgeln aus den Thuner Kirchen als „äusserliche Lärmmacher“ verbannt. An ihrer Stelle wurde ein Kirchenorchester mit Posaunen, Zinggen und Menschenstimmen eingeführt. 1681 wurde in Thun das „Kollegium musicum“ gegründet, das im Wesentlichen die musikalische Weiterentwicklung unserer Stadt prägte. Die Bedeutung der Schulmusik nahm zu, ebenfalls die Anforderungen an die Lehrkräfte und die Lehrgotten der Mädchen. Im 18.Jahrhundert wurde der Gesang auch zu einem Examensfach „beiderlei Geschlechts“. 1783 wurde erstmals eine Frau Singmeisterin der Stadt Thun: Jungfer Lisette Rubin. Gesang und Musik hatten ihre Bedeutung nicht nur in der Kirche, sondern auch bei öffentlichen Veranstaltungen und Festen bekommen. 1781 wurde in Thun erstmals ein Solennitätsfest anlässlich der Sommersonnenwende durchgeführt. Fortsetzung folgt. 11 info15 Mitteilungen der Schulleitung Ein Thema im Bereich Musik dominiert: Herr Leuenberger hat uns mitgeteilt, dass er sich auf Ende des Schuljahres aus dem Schuldienst verabschieden wird. Wenn ein Musiklehrer seines Formates die OS Progymatte verlässt, dann kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. In einem separaten Abschnitt ist mehr über diese herausragende Persönlichkeit geschrieben worden. Wir sagen hier ganz einfach .... Merci Kurt, deine Arbeit war aussergewöhnlich, deine dreissig Weihnachtskonzerte werden den Schülerinnen und Schülern, (die sich zum Teil einem Casting unterworfen haben, um eine Hauptrolle zu erhalten), ihren Verwandten, den (geschätzten) insgesamt 50‘000 Konzertbesuchern und all deinen Kolleginnen und Kollegen unvergessen bleiben; dich zu kopieren wird schon gar nicht möglich sein. In einem intensiven Auswahlverfahren, haben wir eine Nachfolgelösung gesucht und in Frau Katarina Knazovicka eine Kollegin gefunden, welche die musikalische Tradition unserer Schule weiterführen wird. Unser Kollege Sandro Santschi wird ebenfalls neu das Fach Musik unterrichten. Gemeinsam werden die beiden neue Akzente setzen, und wir sind überzeugt, dass unter ihrer Leitung schon bald in anderer Form und auf gleichem Qualitätsniveau die SchülerInnen unserer Schule musikalisch von sich reden machen werden. Wir wünschen den beiden neuen Musiklehrkräften gutes Gelingen! Verlassen werden uns zwei weitere Lehrkräfte, beide aus ganz verschiedenen Gründen: Herr Zosso wird das Ingenieurbüro seines Vaters übernehmen und sich aus der Lehrertätigkeit ganz verabschieden. Wir werden seine gradlinige Art, seine Führungsqualitäten in seiner Klasse, seine loyale Mitarbeit im Team der OS Progymatte vermissen. Auf seinem beruflichen Weg wünschen wir ihm viel Erfolg. Herr Zahnd wechselt an die Schule Heiligenschwendi, wo er Klassenlehrer einer Mehrjahrgangsklasse wird progy-thun.ch und als neuer Schulleiter eine Landschule in schwierigem Umfeld in die Zukunft führen soll. Wir wünschen auch ihm für die anspruchsvolle Aufgabe alles Gute und danken ihm für die wertvolle Arbeit an unserer Schule im Rahmen der Gewaltprävention. Da sich bei den Aufnahmen der neuen 7. Klassen eine zahlenmässige Verschiebung zu Spez.Sek.-Schülern und Schülerinnen ergeben hat, werden wir neu eine Spez Sek Klasse mehr führen, dafür wiederum nur 2 Realklassen. So können wir auf der Oberstufe in Thun die Verschiebungen innerhalb der 3 Niveaus besser ausgleichen. Neuer Klassenlehrer an der zweiten Sek. Klasse wird Herr Burkhalter, ein Lehrer mit langjähriger Erfahrung im Schulbereich. Nachfolger von Herrn Zahnd ist Herr Zaugg. Er bringt ebenfalls grosse Erfahrung mit im Umgang auch mit Problemfällen und im Rahmen der Früherkennung von schwierigen Situationen. Er wird die neue 9f als Klassenlehrer betreuen und im IF-Bereich (integrative Förderung) zusammen mit den Spezialisten unserer Schule die Lehrkräfte und die Schulleitung unterstützen. Neu wird auch Herr Baumann zusammen mit Herrn Burri die neue Klasse 8d führen. In der letzten Ausgabe der Progyzeitung haben wir angekündigt, dass wir mit der Elternmitarbeit starten; das Interesse für eine Mitarbeit von Eltern war aber klein (respektive gleich Null!!). Die gleiche Situation gilt für alle Oberstufenschulen, weshalb wir gemeinsam eine Lösung suchen, wie wir den kantonalen Auftrag erfüllen können. Geplant war für den Abschluss unserer Mitteilungen eine Zusammenstellung von positiven Leistungen vieler unserer SchülerInnen. Verschiedene Ereignisse und Beobachtungen der letzten Woche haben uns aber bewogen, das Thema zu ändern und diese unschönen, inakzeptablen Ereignisse einmal aufzulisten: • Der „Zickenkrieg“ ist ausgebrochen: Eine Gruppe von Mädchen verprügelt ein anderes Mädchen; dieses muss sich in ärztliche Behandlung begeben, die Polizei holt die Schlägerinnen aus der Schule ab und führt sie dem Jugendgericht zu! • Ein Mädchen bricht im Streit einem anderen Mädchen einen Finger. Die Versicherung zahlt wegen Grobverschulden nicht, die Familie muss die Kosten von CHF 3000.—selber übernehmen! • Die Türe zu einem Klassenzimmer wird so zugerichtet, dass sie nicht mehr geschlossen werden kann. Die Klasse hat die letzten Tage bei offenem Zimmer den Unterricht „geniessen“ dürfen. • Einer Lehrerin wird, während sie an die Wandtafel schreibt, eine Kreide angeworfen. • SchülerInnen melden sich von einem Klassenlager erst im letzten Moment ab, nachdem schon alles organisiert und bezahlt ist, und erscheinen nicht bei der SL, um ihre Arbeiten zu präsentieren! • Familien wollen ohne plausible Begründung eine Woche früher in die Sommerferien verreisen, dabei verlangen wir von allen eine Bestätigung des Arbeitgebers, dass diese Ferien zwingend nicht in die Ferienzeit fallen können. • Schüler holen sich „zeitlich unlimitierte“ Arztzeugnisse um so „den Strapazen des Turnunterrichtes“ entgehen zu können. Kurzer Kommentar hierzu: Wo führt das hin? Wo bleiben Respekt und Anstand, der Wille, etwas leisten zu wollen? Unser Bericht soll aber mit Anerkennung enden: Wir danken der Mehrheit der S+S für ihren Einsatz und ihren Eltern für die wohlwollende Unterstützung, den Behörden für ihren Support und allen im Schulhaus Wirkenden für ihren unermüdlichen Einsatz. Wir wünschen allen erholsame Sommerferien und den Austretenden einen guten Start in den neuen Lebensabschnitt. 12 info15 Impressionen Progyfest progy-thun.ch