Laserdistanzmesser – einfach zu bedienen
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Laserdistanzmesser – einfach zu bedienen
Praxis am Bau Laserdistanzmesser – einfach zu bedienen, nützlich auf der Baustelle „Das ideale Instrument für alle Distanzmessungen zwischen 30 cm und 100 m und mehr“ heißt es bei einem Hersteller von Laserdistanzmessern, und ein zweiter schreibt schlicht: „Maße und Toleranzen bei Holzbau- und Zimmereiarbeiten können einfach und schnell überprüft werden.“ Welche Hersteller welche Geräte an den Markt gebracht haben, wird im Folgenden an einigen Beispielen kurz vorgestellt. Laserdistanzmesser – Was sie leisten Laserdistanzmesser (teilweise auch als Laserentfernungsmesser bezeichnet) senden sichtbare Laserstrahlen aus, die an einem Objekt reflektieren und wieder empfangen werden. Aufgrund des Laufzeitunterschiedes zwischen dem internen Referenzpfad und dem externen Messpfad haben die Lichtpulse, welche vom Ziel reflektiert und vom Empfänger empfangen werden, eine andere Phasenlage als jene Lichtpulse, die vom Referenzempfänger über den internen Messpfad empfangen werden. Diese Phasendifferenz zwischen beiden Signalen ist proportional zur Distanz zwischen dem Messgerät und dem Ziel. Hieraus wird – vereinfacht formuliert – die Entfernung ermittelt. In Hinblick auf die Leistungsfähigkeit ist bei der Anschaffung eines Laserdistanzmessers u. a. auf folgende Punkte zu achten: G Messbereich und Messgenauigkeit – Geräte mit Reichweiten zwischen 5 Zentimetern und 200 Metern sind vorhanden. Auftretende Maßabweichungen liegen im Millimeterbereich (zumeist bei plus/minus 1 bis 2 Millimeter). G Rechenoperationen und G G G Autoren: Dr. Dieter Maass 56 2/2007 spezielle Maßfunktionen – Im Regelfall können mit allen Laserdistanzmessern die ermittelten Werte auch addiert und subtrahiert werden. Gleichfalls ist es möglich, Flächen und Volumen oder die Raumdiagonale zu berechnen. Ferner gestatten manche Geräte eine Minimum-Maximum-Messung, andere besitzen eine integrierte Pythagorasfunktion mit der indirekte Messungen durchgeführt werden können. Ebenso besitzen die meisten Geräte eine Absteckfunktion. Aufruf letzter Messungen und Anzahl von Messungen – Hier werden zumeist Zahlen zwischen vier und zwanzig genannt. Allerdings gibt es auch einige ältere Geräte, die keine Messungen speichern. Mit einem Batteriesatz können je nach Laserdistanzmesser von 5.000 bis 30.000 Messungen durchgeführt werden. Abmessungen und Gewicht – Geräte sind in Größen zwischen 10 x 5,8 x 3,2 cm und 17,2 x 7,3 x 4,5 cm erhältlich. Es gibt Laserdistanzmesser, die nur 145 Gramm wiegen und solche, die ein Gewicht von 440 Gramm haben. Datenübertragung – Die Geräte der neuen Generation ermöglichen es, per Bluetooth-Technolo- gie Daten kabellos auf andere Geräte zu übertragen, wo sie dann weiterverarbeitet werden können. Die Laserdistanzmesser sind natürlich auch gegen Belastungen und Beeinflussungen geschützt, wie sie insbesondere auf einer Baustelle auftreten. Beispiel Staub und Wasser. Der Schutzgrad wird per IP Norm (IP International Protection, Internationale Schutzklassen) mit zwei Kennziffern angegeben. Die erste gilt dem Staubschutz, die zweite dem Schutzgrad gegen Wasser. Geschützt gemäß IP54, wie es etwa in Produktbeschreibungen einiger Geräte heißt, bedeutet: 5 = staubgeschützt (nicht staubdicht, dies wäre 6) sowie 4 = spritzwassergeschützt (nicht jedoch geschützt gegen Strahlwasser, dies wäre 5). Für viele Geräte gilt auch, dass sie einen Sturz aus einem Meter Höhe überstehen, ohne funktionsunfähig zu werden. Schließlich sei noch daran erinnert, dass die Laserdistanzmesser zumeist der so genannten Laserklasse 2 gemäß EN 60 825 (Sicherheit von Laser-Einrichtungen) entsprechen. Wichtig für die Klassifizierung ist die so genannte Ausgangsleistung. Laserklasse 2 bedeutet, dass sie unter 1 mW liegt. Entsprechend ausgestattete Geräte sind für das Augenlicht des Menschen – wenn nicht gerade eine Stunde in den Laserstrahl geschaut wird – im Regelfall ungefährlich. Der normale Lidschlussreflex des menschlichen Auges reicht aus, um es zu schützen. Zum Vergleich: Laserklasse 1 besitzt ein CD-Player, Laserklasse 4 eine Laserschweiß- oder -schneideanlage. Abb. 1: Auf den Boden stellen, sofort ist die Höhe ermittelt Quelle: Leica Abb. 2: Einfach nur in die Handnehmen – Lasermessung auf der Baustelle Quelle: Leica Abb. 3: DISTO plus – Lasermessgeät von Leica Geosystems Quelle: Leica Bau- und Baunebengewerbe ebenso wie bei archäologischen Ausgrabungen. Wichtig: Beim DISTO A6 können die erfassten Daten vor Ort kabellos (Bluetooth Schnittstelle) auf einen PDA/Pocket PC oder direkt auf einen Laptop übertragen und weiterverwendet werden. Dies geschieht mittels der bereits im Lieferumfang enthaltenen Übertragungssoftware DISTO™ transfer. Der A5 hat einen Messbereich von 0,05 bis zu 200 m (Genauigkeit: ± 2 mm) sowie einen integrierten Fernrohrsucher mit zweifacher Vergrößerung. Der A3 verfügt über einen Messbereich von 0,05 bis zu 100 m (Genauigkeit: ± 1,5 mm). Bei ihm wurde auch eine Wasserwaagenfunktion integriert. Und der ebenfalls im Juni neu an den Markt gekommene A2 verfügt über einen Messbereich von 0,05 bis zu 60 m (Genauigkeit: ± 1,5 mm). Der A2 wird vorwiegend im Innenbereich eingesetzt. Die DLEs von Bosch „Bis zehn Meter weit überträgt der neue LaserEntfernungsmesser DLE 150 Connect per Funk fehlerfrei Messwerte zu einem Pocket-PC, Laptop oder PC mit Bluetooth-Technik“, war der Pressemitteilung zu entnehmen, als der in Leinfelden-Echterdingen ansässige Geschäftsbereich Elektrowerkzeuge der Robert Bosch GmbH (www.boschpt.de) seinen DLE 150 Connect an den Markt brachte. Das Gerät erleichtert, so das Unternehmen, Gewerbetreibenden die Arbeit, die bisher Meterstäbe oder andere Entfernungsmesser verwendeten und die Messergebnisse anschließend von Hand in einen Computer eingaben. Der DLE 150 Connect besitzt einen Messbereich von 0,3 bis zu 150 m (Genauigkeit: ± 2 mm). Die im Lieferumfang enthaltene Datenübertragungssoftware bereitet vor der Übertragung die Messwerte so auf, dass sie direkt in Formulare beliebiger Standardsoftware, beispielsweise Excel-Tabellen, eingetragen werden. Zu den von Bosch für die Weiterbearbeitung empfohlen PDA gehören etwa Produkte der HP iPAQ Pocket PC Linie (wie „Pocket PC h2210“) oder Modelle der Fujitsu Siemens Pocket LOOX Serie. „Geräte mit Palm Betriebssystem werden nicht unterstützt“, hieß es Abb. 4: 75,839 Meter – Übertragung zwischen Laserentfernungsmesser DLE 150 Connect von Bosch und einem PDA/Pocket PC, Quelle: Bosch Elektrowerkzeuge Abb. 5: DLE 50 von Bosch Elekektrowerkzeuge – misst zwischen 0,05 und 50 Metern mit einer Geneuigkeit von 1,5 mm Quelle: Bosch Elektrowerkzeuge Anzeige 2/2007 57 Praxis am Bau Die DISTOTM von Leica „Mit dem Leica DISTO™ A6 messen Sie mit einer typ. Genauigkeit von ± 1,5mm von 0,05 bis 200 m. Die Power Range Technology™, die Messungen bis zu 100m ohne Zieltafel ermöglicht und der integrierte 2fach Fernrohrsucher sind die unschlagbare Kombination für alle Messungen im Außenbereich – auch bei Sonnenschein. Ab heute sehen Sie wohin Sie messen“, hieß es am 12. Juni 2006 in einer Pressemitteilung der Leica Geosystems AG (www.leicageosystems.com). Das Unternehmen ist im schweizerischen Heerbrugg ansässig und gehört nach eigenen Angaben zu den weltweit größten Entwicklern, Herstellern und Vertreibern von Vermessungssystemen/Messgeräten. Im Jahre 1993 präsentierte das Haus den, wie es damals noch hieß, ersten Hand-Lasermeter der Welt, den DATA Leica DISTO. Die Laserdistanzmesser des Hauses (wie die neuen Leica DISTO A6 und Leica DISTO A2 bzw. ältere Modelle wie der Leica DISTO plus) werden in recht unterschiedlichen Bereichen eingesetzt: Im Praxis am Bau Abb. 6: Hilti PD 38 – Laserdistanzmesser mit integrierter BluetoothTechnologie Quelle: Hilti Abb. 8: Einfach auch auf der Baustelle zu handhaben – Der Lasermesser Hilti PD 30 Quelle: Hilti Abb. 9: Für die Lasermessung auf der Baustelle – Der Lasermesser Hilti PD 32 Quelle: Hilti allerdings noch im Juni 2006. Weitere Laserdistanzmesser aus dem Hause Bosch sind der DLE 150 (Messbereich wie beim DLE 150 Connect) und der DLE 50 (von 0,05 bis zu 50 m, Genauigkeit: ± 1,5 mm). Der DLE 50 ist mit einer Länge von nur zehn Zenti58 2/2007 meter einer der kleinsten Laserdistanzmesser, die zurzeit am Markt sind. Gut 30.000 Messungen können mit ihm, wie auch mit dem DLE 150, pro Batteriesatz ausgeführt werden. Ebenso wie bei den Geräten der anderen Hersteller ermöglichen spezielle Endstücke ein einfaches und genaues Messen: Einfach den Laserdistanzmesser nur auf eine Fläche aufsetzen, an eine Kante anlegen oder in einer Ecke anwinkeln, und schon kann gemessen werden. Die PDs von Hilti „Statt wie bisher die Messungen mit Maßband oder Laser vorzunehmen, die Daten dann mühsam auf Zettel zu notieren und diese wiederum in den Computer einzugeben, erledigt das neue Laser Distanzmessgerät PD 38 in Kombination mit einem handelsüblichen Handheld alle diese Arbeitsschritte digital“, war im Juni 2006 in einer Pressemitteilung aus dem Hause der Hilti Deutschland GmbH (www.hilti.de) aus Kaufering (Bayern) zu lesen. Das Unternehmen ist die Tochtergesellschaft der in Schaan (Liechtenstein) ansässigen Hilli Aktiengesellschaft. Eine drahtlose Bluetooth-Kommunikation macht es möglich, dass die Raummaße via PDA und Software grafisch erfasst, zum PC übertragen und für CAD weiterverarbeitet werden können. „Die fehlerfreie Laser- und Datentechnik sorgt dabei nicht nur für exakte Ergebnisse, sondern spart auch Arbeitszeit und -kraft: Der PD 38 erledigt alle Messungen und die Datenverarbeitung in der Hälfte der bisher benötigten Zeit und für die Datenerfassung ist nur noch eine Person notwendig“. Der PD 38 hat einen Messbereich von 0,05 bis zu 200 m (Genauigkeit: ± 1,5 mm). Zu den weitere Laserdis- tanzmessern der Liechtensteiner gehört noch der PD 30 - „Für den Baustellenalltag ideal“. Er besitzt einen Messbereich von 0,05 bis zu 200 m (Genauigkeit: ± 1,5 mm). Der PD 32 schließlich ermöglicht, wie der Hersteller schreibt, auch Messungen an unzugänglichen Stellen. Mit Hilfe einer integrierten PythagorasFunktion werden diese vom Boden aus erledigt, ohne dass eine Leiter oder ein Gerüst betreten wird. Nützlich - Lasermessung verbunden mit Aufmasssoftware Recht hilfreich ist es, wenn die per Laserdistanzmessung ermittelten Daten direkt vor Ort in einen PDA übergeben und dort weiterverarbeitet werden können. Mittlerweile gibt es verschiedene Aufmasssoftware, mit der dies möglich ist. „Die Pocket PC-Software fasst alle Aufmassfunktionen, die auf der Baustelle benötigt werden, in einem handlichen Gerät zusammen. Grundsätzlich erinnert auf Grund des Windows-Betriebssystems vieles an ein normales PC-Programm. Der Vorteil besteht in der übersichtlichen Darstellung“, heißt es beim Remscheider Softwarehaus Sander und Doll AG (www.sander-doll.de) in der Kurzvorstellung der für den professionellen Einsatz im Handwerk entwickelten Aufmasssoftware. Sie ermöglicht die Erfassung von Daten wie Bauvorhaben, Kunde sowie natürlich der eigentlichen Aufmassdaten (etwa Raumdaten bzw. der Angaben zu den auszuführenden Arbeiten). Sicherlich ein Zeichen für Professionalität: Diese Software wurde vom Fraunhofer Institut Arbeitswirtschaft und Organisation für besonders innovative und praxisgerechte Handhabung ausgezeichnet. Zum kompletten Aufmasssystem gehören neben der Aufmasssoftware noch das Lasermessgerät Leica Disto Plus sowie ein PDA (etwa der HP iPAQ 2110 Pocket PC mit integriertem Bluetooth). Weitere Details sind unter Mobilaufmass (www.mobilaufmass.com) zu finden. „Die Entfernungsmesser (z.B. Leica Disto Plus oder Bosch DLE 150 Connect) übertragen die Daten nach dem Messvorgang direkt in das entsprechende Eingabefeld von MWM-Piccolo. Ein Abschreiben der Daten vom Laser-Entfernungsmesser entfällt komplett“, ist der Beschreibung von MWM-Picolo zu entnehmen. Die Software stellt Leistungsverzeichnisse und Aufmasse auf dem Windows-PDA dar. Sie wurde von der in Bonn ansässigen MWM Software & Beratung GmbH (www.mwm.de) an den Markt gebracht. Das Haus entwickelt WindowsSoftware für den Bereich Bauwesen. MWM-Picolo ist ein Zusatzprogramm für den mobilen Einsatz von MWM-Libero, des vom Bonner Haus entwickelten Programms zur freien Massenermittlung und zur Massenermittlung nach der REB 23.003. Resümee Vorteile von Laserdistanzmessern liegen wahrlich auf, besser, in der Hand: Die Messung kann millimetergenau ohne Unterstützung einer zweiten Person durchgeführt werden. Dank der digitalen Anzeige unterlaufen keine Ablesefehler. Ist das Gerät etwa über Bluetooth-Technologie dafür ausgelegt, Daten weiterzugeben, so können die gemessenen Daten bequem in einem Aufmasssystem, das auf einem PDA läuft, weiterverarbeitet werden. Ein Laserdistanzmesser sollte in jedem Unternehmen aus dem Holzbau griffbereit sein. I