Ausgabe 56 Sommer 2005 - mpg

Transcription

Ausgabe 56 Sommer 2005 - mpg
Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Ausgabe 56
Sommer 2005
Alles über das
Musical am
MPG
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Vorwort zur Sommerausgabe
Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler,
Dieses Mal haben wir ein ganz besonderes Schmankerl für euch: allseits beliebte „Magic“Sammelkarten! In dieser Zeitung gibt es ein großes Gewinnspiel, bei dem mehrere Kartensets
und ein Hauptspiel als Preise winken. Los, holt sie euch!
Das ist aber bei Weitem nicht das Einzige, was hier zu finden ist: Natürlich setzen wir unsere
in der letzten Ausgabe begonnenen Serien fort und berichten euch über bedrohte Tiere,
verblüffende Fakten aus allen Wissensbereichen und die Philosophen.
An Aktualität soll es aber auch nicht mangeln:
Im ersten Halbjahr 2005 war in unserer Schule sehr viel los und darüber wollen wir in kleinen
Ausschnitten berichten. Unser Schulhof ist eine große Baustelle geworden, unsere Aula wurde
zu einer Bühne für Vampire sowie andere Gestalten und das Trierer Märchenfestival fand in
unseren Gewölben statt.
2005 ist aber auch ein Jahr der Jahrestage und berühmter deutscher Persönlichkeiten: Wir
haben einen neuen Papst und feiern den Todestag von Friedrich Schiller (1805).
Damit wir euch weiterhin mit viel Abwechslung und interessanten Themen unterhalten
können, brauchen wir allerdings nicht nur eure Rückmeldung durch Leserbriefe, sondern auch
eure Beteilung. Denkt daran, ohne Redakteure keine Zeitung und ohne Zeitung würde dem
MPG doch etwas fehlen, nicht wahr?
Die Redaktionssitzungen finden wie bisher montags nach der sechsten Stunde im
Dachgeschoss des Altbaus statt, direkt neben dem alten Fernsehraum.
Liebe Grüße
DISTELBLATT
Schülerzeitung am
Max-Planck-Gymnasium
Trier
Die Redaktion:
Felix Daniel Busch
Johannes Recht
Veronique Colleret
Christian Griesinger
Peter Lames
Jochen Lorenz
Anschrift
Sichelstr. 3
54290 Trier
Betreuende Lehrer:
Frau Sylvia Reuter
Frau Gisela Shehada
Ausgabe Nr. 56
Sommer 2005
Preis: 0,50 Euro
Auflage: 300
Besten Dank an:
Die 9c und Frau Umbrich für die Gedichte
Kassandra Orlt
Klasse 10
Saba Sagliker
Klasse 10
Yvonne Griesinger Klasse 9
Luise Schmitz
Klasse 7
2
Finanzen
Finanzen
Chefredakteur
Layout
Layout
Klasse 7
Klasse 7
MSS 11
MSS 12
MSS 12
MSS 12
Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Vorwort & Impressum
Inhaltsverzeichnis
Papst
IQ-Test
2
3
4
6
8
12
13
14
15
Gewinnt Magickarten
Reisebericht Prag
Test – San Andreas
Rettet uns: Tiger
Tanz der Vampire
Schiller
Kinokartengewinnspiel
Interview Kuhnen
Baustelle und Hitze
Story of the sad bill
17
18
21
23
24
28
29
32
34
Serie – Schon gewusst
Serie – Schopenhauer
Märchenfestival
Mein Traumjahr
Der Name der Rose
CD-Tipp: Kill Bill
Über die DDR
DVD’s für alle
37
39
41
43
Intergalaktisches
Gewinnspiel:
Gewinnt 3x2 Kinokarten zum
Film: „Per Anhalter durch die
Galaxis“
Seite 12
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Habemus papam!
Im April diesen Jahres verstarb unser alter Papst
Johannes Paul II. Kurz darauf wurde der
deutsche Kardinal Joseph Ratzinger zum neuen
Pontifex Maximus gewählt. Wie ging diese Wahl
vonstatten? Bestimmt habt ihr sehr viel davon
mitbekommen. Ich möchte trotzdem noch einmal
das Verfahren einer Papstwahl erläutern.
Papst Johannes Paul II. erließ bereits Jahre vor
seinem Tod neue Gesetze, die genau regelten,
wie nach seinem Ableben zu verfahren sei. So
gibt es nach katholischem Ritus verschiedene
Methoden um festzustellen, ob der Papst wirklich
tot ist. So wird dem Verstorbenen zum Beispiel
mit einem kleinen silbernem Hämmerchen
dreimal sanft auf die Schläfe geklopft (dies wurde von Johannes Paul II.
abgeschafft). Ebenso wird der Tote dreimal bei seinem bürgerlichen Namen
gerufen. Sind diese „Kontrollen“ alle negativ ausgefallen und zeigt sich keine
Reaktion mehr, so stellt der Kämmerer des Papstes dessen Tod fest. Seine
Aufgabe ist es auch, den Gläubigen den Tod des Papstes zu verkünden.
Gleichzeitig beginnen die Glocken des Petersdoms in Rom zu läuten.
Nach einer Trauerzeit von mindestens neun bis maximal 14 Tagen wird das
Konklave einberufen, d.h. sämtliche wahlberechtigte Kardinäle (also jene, die
unter 80 Jahre alt sind) kommen in der Sixtinischen Kapelle des Petersdoms in
Rom zusammen und beraten über Kandidatenvorschläge und wählen schließlich
einen neuen Papst.
Bei den einzelnen Wahlgängen schreibt jeder Kardinal den Namen „seines“
Kandidaten auf einen Zettel, faltet ihn und trägt ihn mit erhobener Hand zur
Wahlurne. Solange kein Kandidat eine 2/3-Mehrheit der Stimmen auf sich
vereinen kann, werden die Wahlzettel verbrannt, mit Pech versetzt und es steigt
schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle – ein Zeichen
für die Gläubigen, dass noch kein neuer Papst gewählt wurde. Erst wenn ein
Kandidat die erforderliche Mehrheit bekommt, steigt weißer Rauch auf und die
Glocken des Petersdoms beginnen zu läuten, um Missverständnisse bei der
Deutung der Rauchfarbe auszuschließen.
Johannes Paul II. führte beim eben erklärten Wahlverfahren die Regelung ein,
dass wenn 32 Wahlgänge ohne Erfolg blieben, auch die einfache Mehrheit der
Stimmen zur Papstwahl reicht. Damit verhinderte er ein zu langes Konklave.
Überlieferungen nach dauerte das längste Konklave über drei Jahre! Die
erbosten Bürger gaben den Kardinälen damals immer weniger zu essen, deckten
das Dach des Tagungsortes ab und (so wird gemunkelt), verrichteten ihr
"Geschäft" über den Köpfen der Kardinäle. Man versuchte also die Kardinäle
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
mit diesen Mitteln endlich zur Einigung zu bringen und für ein neues Oberhaupt
der katholischen Kirche zu sorgen.
In heutiger Zeit kann so etwas natürlich nicht mehr passieren. Unvorstellbare
Sicherheitsvorkehrungen werden getroffen, um die Kardinäle für die Zeit des
Konklave von der Außenwelt abzuschotten. So wurde eigens ein Gebäude
innerhalb der Vatikanstadt zu einem Hotel umgebaut, um die Kardinäle
unterzubringen. Die Strecke vom Hotel zur Sixtinischen Kapelle – etwa 100 m –
gingen die Kardinäle entweder zu Fuß oder sie wurden mit dem Bus dorthin
gebracht.
Als 264. Papst der römisch-katholischen Kirche ging im April diesen Jahres der
deutsche Kardinal Joseph Ratzinger aus dem Konklave hervor. Am 19. April
2005 um ca. 18 Uhr stieg weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen
Kapelle. Wenig später verkündete der Kardinalsdiakon Estevéz die Wahl
Ratzingers zum Papst sowie den selbstgewählten Papstnamen Benedikt XVI.
Schließlich trat er selbst hervor. Mit herzlichem, aber noch verhaltenem Lächeln
begrüßte er die Gläubigen, die sich in Windeseile auf dem Petersplatz
versammelten.
Geboren und getauft wurde Ratzinger am 16. April des Jahres 1927. Bereits 24
Jahre später wurde er zum Priester, im Jahre 1977 zum Erzbischof des Bistums
München-Freising geweiht. Sein ganzes Leben war und ist geprägt von der
Kirche und vom Glauben. Es heißt, bereits als Kind habe er das feste Ziel vor
Augen gehabt, Bischof zu werden. Seinen ersten "großen" Auftritt hatte
Ratzinger beim zweiten Vatikanischen Konzil als offizieller Berater des
damaligen Erzbischofs von München. Zu Beginn des Konzils wurden große
Hoffnungen in ihn gesetzt, er würde zur Reformierung der katholischen Kirche
beitragen. Doch schnell änderten sich seine Ansichten und er wechselte in das
eher konservative Lager. Dazu beigetragen hat seine Ernennung zum
Vorsitzenden der Glaubenskongregation in Rom. Oft wird gesagt, er sei der
"Wachhund" der Kirche, was natürlich übertrieben ist. Fakt ist, dass er in seiner
Eigenschaft als Vorsitzender dieser "Abteilung" zu entscheiden hatte, was
katholisch ist und was nicht. Oftmals wird die Glaubenskongregation heute noch
mit der Inquisition des Mittelalters gleichgesetzt – ebenfalls ein stark
polemisierender Vergleich.
Viele Menschen – darunter auch ich – sahen Ratzinger nach seiner Wahl zum
Papst zum ersten Mal mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Verständlich, wenn
man bedenkt, dass er als "Glaubenshüter" der Kirche eine gewisse Härte nach
außen ausstrahlen musste. Die erste Reaktion, die ich hatte, als ich hörte, dass
Ratzinger Papst würde, war "SCHOCK!". Doch ich muss ehrlich sagen, dass ich
meine Meinung über ihn geändert habe. Grundsätzlich muss man jedem
Menschen eine Chance geben. Die Rolle des Papstes ist eine grundsätzlich
andere als die des Vorsitzenden der Glaubenskongregation. Nun kann er die
Rolle des "papa" – des Vaters – annehmen.
Jochen Lorenz
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Der große IQ-Test
Du hast zwei Minuten Zeit, um diese Aufgaben zu lösen, mal schauen, wie weit
du kommst...
1. Nimm dir die Zeit, um alle
Aufgaben in Ruhe
durchzulesen.
2. Benutze für alle Aufgaben
einen blauen Kugelschreiber.
3. Schreibe deinen Namen oben
rechts auf das Blatt.
4. Vervollständige:
Morgenstund’ hat ...
Viele Köche ...
Fischers Fritz ...
5. Nimm dir einen Stift in einer anderen Farbe und schreibe dann weiter.
6. Male fünf Smileys auf die Rückseite dieses Blattes und gib jedem einen
Namen.
7. Löse folgende Aufgaben:
2+3+4+5+6+7+8-9=
20 * 2 * 20 =
9-8+7-6+5-4+3*2=
8. Schreibe die Namen der Heiligen Drei Könige in alphabetischer
Reihenfolge auf.
9. Streiche die Dinge aus, die kein Weltwunder darstellen:
die Pyramiden von Gizeh, das Alphorn der Steiermark, der Koloss von
Rhodos, die Porta Nigra, der Tempel der Artemis, der Eiffelturm, die
Hängenden Gärten der Seramis, das Trojanische Pferd.
10. Aufgabe 4 bis 9 sind gegenstandslos. Erledige Aufgabe 1 bis 3 und du
hast den Test bestanden.
Idee von Herrn Willkomm
Felix Daniel Busch
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Friedrich von Schiller – Ein Dichter, eine Legende
Dieses Jahr feiern wir den 200. Todestag Friedrich von Schillers. Warum ist
Schiller noch heute von Bedeutung? Warum werden Schillers „Räuber“ und
„Kabale und Liebe“ auch heute noch in der Schule gelesen? Warum
beschäftigen wir uns noch heute mit seinen Dramen und Gedichten? Was macht
die Faszination Schiller aus? Um diese Fragen zu beantworten, betrachten wir
zunächst einen stark gekürzten Lebenslauf und anschließend die Thematik
seiner wichtigsten Werke.
Schillers Leben strenge Jugendjahre
Johann Christoph Friedrich Schiller
wird im Jahre 1759 als Sohn eines
Wundarztes in Marbach geboren.
Schon früh zeigt sich bei dem
Jungen eine große Intelligenz und
Begabung, woraufhin er vom Herzog
zum Eintritt in die „hohe
Karlsschule“ gezwungen wird.
Der junge Schiller leidet sehr unter
dem
militärischen
Drill
der
Akademie und sucht Zuflucht in der
Literatur. Er liest die Dichter des
Sturm und Drangs und beginnt schon
früh damit, selbst Dramen zu
verfassen.
Neben seinen dramatischen und
dichterischen Versuchen, beschäftigt
sich Friedrich Schiller mit dem
Studium der Medizin, welches er
1780 erfolgreich abschließt.
Schiller wird Regimentsarzt in
Stuttgart und stellt die „Die Räuber“
fertig, welche 1782 in Mannheim
uraufgeführt und mit Begeisterung
aufgenommen werden.
Flucht nach Mannheim
Der
Herzog
verbietet
dem
aufstrebenden jungen Mann wegen
seiner demokratisch-freiheitlichen
Ansätze sämtliches literarisches
Schreiben, was Schiller schließlich
zur Flucht nach Mannheim antreibt.
Dort stellt er in schneller Folge die
Dramen „Die Verschwörung des
Fiesco zu Genua“ und „Kabale und
Liebe“ fertig, welche beide in
Mannheim aufgeführt werden.
Schiller wird 1783 Theaterdichter
und beginnt die Arbeiten am „Don
Carlos“.
Während dieser Zeit leidet Schiller
an einer permanenten Geldnot und
an einem zunehmend schlechten
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Wilhelm Schlegel, den Gebrüdern
Humboldt und Hölderlin herausgibt.
Zwei Jahre später folgen dann der
zweite Sohn
Ernst Friedrich
Wilhelm und die Herausgabe der
Zeitschrift „Musenalmanach“, an der
wiederum Goethe und andere
deutschlandweit
bekannte
Schriftsteller arbeiteten.
In den folgenden Jahren verfasst
Schiller noch etliche Balladen, den
„Wallenstein“, „Maria Stuart“, „Die
Jungfrau von Orleans“, „Die Braut
von Messina“, „Wilhelm Tell“ und
viele Gedichte.
1802 wird ihm der erbliche Adel
verliehen, 1804 kommt seine
Tochter Emilie Friederike Henriette
zur Welt.
Ein Jahr später, während er an dem
Drama „Demetrius“ arbeitet, stirbt
Schiller am 9.Mai 1805 vermutlich
an einer Lungenentzündung, die
durch
die
vorhergehenden
Erkrankungen
(Tuberkulose,
Malaria) hervorgerufen wurde.
Gesundheitszustand, was ihn 1785
zu einer Reise zu seinem Gönner
Christian Gottfried Körner nach
Leipzig animierte.
Der Durchbruch
1788 schreibt er die „Geschichte des
Abfalls
der
Vereinigten
Niederlande“. Durch diese Arbeit
qualifiziert er sich für die 1789 von
Goethe vermittelte außerordentliche
Professorenstelle für Geschichte und
Philosophie in Jena.
1790 heiratet er dann Charlotte von
Lengefeld und erkrankt 1791
vermutlich an Tuberkulose.
Beruflich und familiär geht es
allerdings bergauf, sein Fragment
gebliebener
Roman
„Der
Geisterseher“ erfreut sich großer
Beliebtheit und seine Ehe ist
glücklich. 1794, nachdem sein erster
Sohn Karl Friedrich Ludwig geboren
wurde, findet Schiller einen Verleger
für seine Monatszeitschrift „Die
Horen“, welche er zusammen mit
Goethe, Herder, Fichte, August
Schillers Wirken
Die Werke Friedrich Schillers
erregten seit ihrem Erscheinen bis
heute Bewunderung und auch
Verachtung. In seinen Dramen und
Gedichten fordert der jugendliche
Rebell Schiller auf, „Sire, geben Sie
Gedankenfreiheit!“ und „Bettler
werden Fürstenbrüder“. Wegen
dieser
Aufforderung
zur
Gedankenfreiheit wird Schillers
„Don Carlos“ sowohl von den Nazis
als auch von den Kommunisten
verboten.
Nicht umsonst wird Schiller wegen
seiner demokratischen und vor allem
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
freiheitsliebenden
politischen
Ansichten zum Ehrenbürger der
französischen Republik.
Als Feind von Unterdrückung und
Gewalt
begrüßt
Schiller
die
Aufklärung, verurteilt jedoch die
gewaltsame französische Revolution.
„Freiheit und Gleichheit hört man
schallen / der ruh’ge Bürger greift
zur Wehr / die Straßen füllen sich,
die Hallen / und Würgerbanden
zieh’n umher.“
Mit seinen „Räubern“ zieht Schiller
viele Menschen in seinen Bann – auf
ihr
Erscheinen
hin,
gründen
Jugendliche im Süden Deutschlands
Räuberbanden und streiten für
Freiheit und Selbstbestimmung.
In seinen Dramen verarbeitet
Schiller
neben
historischen
Vorgängen („Wallenstein“, „Johanna
von Orleans“, „Maria Stuart“) auch
zeitlosen Stoff, wie die Rache des
Wilhelm Tell, der den Landvogt
Gessler umbringt, weil dieser ihn
zwang, einen Apfel vom Kopf
seinen Sohnes zu schießen. „Durch
diese hohle Gasse muss er kommen,
/ es führt kein andrer Weg nach
Küssnacht. – Hier / vollend ich’s –
Die Gelegenheit ist günstig. / Dort
der Holunderstrauch verbirgt mich
ihm, / Von dort herab kann ihn mein
Pfeil erlangen, / Des Weges Enge
wehret den Verfolgern. / Mach deine
Rechnung mit dem Himmel Vogt, /
Fort musst du, deine Uhr ist
abgelaufen.“
Mit „Kabale und Liebe“, einem
bürgerlichen Trauerspiel, streitet
Schiller für die Aufhebung der
Standesgrenzen. In diesem Werk
verlieben sich die Musikantentochter
Luise Miller und der Sohn des
Präsidenten Ferdinand in einander,
aber
auf
Grund
des
Standesunterschied ist eine Heirat
unmöglich,
Ferdinand,
durch
Kabalen hinters Licht geführt, beide
vergiftet.
Schiller wirkt damit damals wie
heute und begeistert die Menschen
seit nunmehr zwei Jahrhunderten
ohne seine Aktualität zu verlieren.
Zusammen mit Goethe schuf er eine
neue Literaturepoche, die Weimarer
Klassik. Aus der Freundschaft mit
Goethe und insbesondere aus dem
daraus
resultierenden
Gedankenaustausch entstand eine
Verbindung zweier gegensätzlicher
Genies, welche in der Geschichte
einzigartig ist. Beide Köpfe prägten
Deutschland in großem Maße.
Besonders an Schiller ist nicht nur
seine Zeitlosigkeit und seine
Wirkung auf die Menschen, sondern
auch
seine
unglaubliche
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Sprachgewalt. Kaum ein Dichter
versteht es, einen Gedanken so
dramatisch
darzustellen
wie
Friedrich Schiller.
Er lässt den sterbenden Feldherrn
Talbot auf einzigartige Weise
melancholisch über seinen nahenden
Tod philosophieren: „Bald ist’s
vorüber, und der Erde geb’ ich, / Der
ew’gen Sonne die Atome wieder, /
Die sich zu Schmerz und Lust in mir
gefügt – / Und von dem mächt’gen
Talbot, der die Welt / Mit seinem
Kriegsruhm füllte, bleibt nichts
übrig, / Als eine Handvoll leichten
Staubs. So geht / Der Mensch zu
Ende – und die einzige Ausbeute, die
wir aus dem Kampf des Lebens /
Wegtragen, ist die Einsicht in das
Nichts, / Und herzliche Verachtung
alles dessen, / Was uns erhaben
schien und wünschenswert.“
Während sein Wallenstein über
Veränderungen philosophiert: „Nicht
was
lebendig,
kraftvoll
sich
verkündigt, / Ist das gefährlich
Furchtbare. / Das ganz Gemeine ists,
das ewig Gestrige, / Was immer war
und immer wiederkehrt, / Und
morgen gilt, weils heute hat
gegolten!“
Diese Zitate waren nur wenige
Beispiele für Schillers unglaubliche
Wortgewandtheit
und
seinen
Tiefsinn.
Dies zeigt, dass man nach so langer
Zeit sein Schaffen noch nicht
vergessen hat.
Mit seiner Prägung der deutschen
Sprache in Redewendungen („Die
Axt
im
Haus
erspart
den
Zimmermann“) zum Beispiel ist
Schiller immer noch lebendig.
Weil Schiller in seiner Thematik so
bedeutsam für unser Verständnis von
Freiheit und Gleichheit ist, weil
seine Werke neben belehrenden
Inhalten auch durch Humor und
Spannung unterhaltsam sind und
weil er für die Sprache wie für die
Kultur Deutschlands äußerst wichtig
ist, darum sollten wir uns auch heute
noch
mit
seinen
Werken
beschäftigen. Deshalb sollten auch
heute, zweihundert Jahre nach
seinem Tode, seine Werke nicht in
Vergessenheit geraten: Sie sind
modern und aktuell, tiefgängig und
voll sprühendem Witz, temporeich
und pointiert.
Zu guter Letzt noch ein Zitat. Aber
dieses Mal nicht von, sondern über
Schiller: „Er konnte gar nichts
machen, was nicht immer bei
weitem größer herauskam als das
Beste dieser neuern Tragiker; ja,
wenn Schiller sich die Nägel
beschnitt, war er größer als diese
Herren.“ Johann Wolfgang Goethe
Christian Griesinger
Schiller heute
Seine Werke werden auch heute
noch immer wieder neu inszeniert
und aufgeführt. So zum Beispiel im
Schillerprojekt
des
Trierer
Stadttheaters in diesem Jahr.
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Don’t Panik: – Per Anhalter durch die
Galaxis
Was würdet ihr tun, wenn die Erde in ein paar Minuten gesprengt werden soll?
Auf jeden Fall solltet ihr nicht in Panik geraten und immer ein Handtuch dabei
haben!
Mit dem Buch „ Hitchhikers to the Galaxie“ zu deutsch „Per Anhalter durch die
Galaxis“ hat alles angefangen. 1979 schrieb Douglas Adams die abenteuerliche
Geschichte des Arthur Dent, der per Anhalter quer durch die Galaxis reist...
(könnt ihr in jedem Buchladen in Trier für ca. 9-10 Euro erstehen).
Außerdem gibt es da noch, extra für Nostalgiker, die BBC Fernsehserie in zwei
Teilen auf DVD bei Saturn für 9,99 Euro.
Beides Buch und Serie sind eine gute Gelegenheit in die Thematik des
„Anhalters“ zu kommen!
Nach nun 25 Jahren, am 09.06.05, hat es auch endlich der lang ersehnte
Kinofilm von Grath Jennings, „Per Anhalter durch die Galaxis“ auf die
Leinwand geschafft!
Aus diesem Grund verlost das Distelblatt in Zusammenarbeit mit Cinemaxx
3x2 Karten für das spektakuläre Abenteuer.
Nur zur Info der Film ist wirklich gut und ist eine nette Zusammenfassung des
Buches und der Serie ihr solltet also am Gewinnspiel teilnehmen!!!
Beantwortet nur folgende Frage:
Was sollte man dabei haben, wenn die Erde in einigen Minuten gesprengt
würde?
Die Antwort schickt ihr per E-Mail bis zum 27. Juli mit dem Betreff:
„Anhalter“ unter Angabe von Name, Klasse und Adresse
an: [email protected]
Veronique Colleret
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Ein Interview mit Herrn Kuhnen
Herr Helmut Kuhnen ist seit Beginn des
aktuellen Schuljahres Lehrer für Latein an
unserer Schule.
Geboren wurde er am 12. Mai 1961 in Trier.
Nach seiner Schulzeit am Friedrich-WilhelmGymnasium und seinem Abitur im Jahr 1980
absolvierte er seinen Grundwehrdienst in den
Niederlanden. Dort war er als Sanitäter tätig,
was daher rührte, dass sein eigentlicher
Studienwunsch
Medizin
war.
Durch
Änderungen im Auswahlverfahren der
Studenten entschloss er sich trotz eines
mittlerweile
vorhandenen
Medizinstudienplatzes an der Uni Mainz für ein
Studium der Sprachen Latein und Griechisch
an der Trierer Universität.
Das Referendariat mit seiner damals üblichen Länge von 18 Monaten verbrachte
Kuhnen in Koblenz. Darauf folgten Jahre an Gymnasien in Birkenfeld und Diez. Seit
Sommer 2004 ist er bei uns am MPG. An unserer Schule fühlt er sich wohl und
findet sowohl Lehrerkollegium wie auch Schülerschaft sehr angenehm. Trotz der
eher naturwissenschaftlichen Ausrichtung des Max-Planck-Gymnasiums kommen
die "alten" Sprachen nicht zu kurz. Vor allem freut er sich über die
Wiedereinrichtung eines Leistungskurses Latein ab dem Schuljahr 2005/06 für die
Oberstufe. Auf die Frage nach Griechisch als möglichem Unterrichtsfach am MPG
antwortete Herr Kuhnen, dass dies - zumal wegen der dann entstehenden Konkurrenz
zum humanistischen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium - wohl nicht genehmigt werden
würde.
Anstatt eines ganzen Unterrichtszweiges wird jedoch ab dem nächsten Schuljahr eine
Griechisch-AG ins Leben gerufen werden. Interessierte Schülerinnen und Schüler ab
Klasse 7 können sich auch jetzt schon mit Herrn Kuhnen in Verbindung setzen.
Wir von der Distelblattredaktion möchten Herrn Kuhnen (wenn auch etwas spät)
herzlich an unserer Schule begrüßen und wünschen ihm eine lange und weiterhin
angenehme Zeit am MPG!
Vielen Dank für das Interview!
Jochen Lorenz
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Zwei Gründe, warum der Notenspiegel so rapide sinkt
„Krach, Bums, Zisch ...“, so geht das Tag für Tag am MPG. Die Schüler und
Lehrer müssen schreien, damit man wenigstens etwas versteht. Doch die
Schüler der letzten Bank verstehen schon dreimal nichts, selbst wenn sie
wollen!
Doch die Arbeiter sind gnadenlos. Am Anfang arbeiteten sie mit
Presslufthammern und nun hupen sie ohne Grund. Außerdem könnten sie
gewisse Gegenstände, wenn sie sie transportieren oder entsorgen, auf den
Boden legen, nein, sie müssen ihre Wut auslassen und schmeißen die
Gegenstände. An den Reaktionen der Lehrer wird es bemerkbar: Herr
Tenschert zum Beispiel lacht die Bauarbeiter aus, da sie glauben, sie hätten
römische Funde ausgegraben, obwohl es nur Teile des alten
Naturwissenschaftsgebäudes sind und Frau Reuter diskutiert mit ihren
Schülern über den Lärm!
Schweißtropfen laufen, der Kopf schmerzt und das alles nur wegen dieser Hitze!
In der Woche vom 20.06 bis zum 25.6.2005 brach eine Hitzewelle in ganz Trier aus,
überall sah man Kinder, die Hitzefrei hatten. Fast überall, denn die armen Schüler
des MPG mussten sich mit einer Qual auseinander setzen, die unbeschreiblich war!
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Montags war alles noch ganz normal. Einige wollten Hitzefrei, doch man beachtete
sie nicht. Am Dienstag jedoch sank die Laune, im Gegensatz zu der Hitze! Schüler
schwitzten und klagten, doch die Lehrer beachteten sie nicht. Mittwoch war es dann
schon ernst, sogar die Lehrer klagten, doch sie konnten nichts tun. Also wurden die
Türen und die Fenster aufgerissen. Donnerstag war die Krise völlig ausgebrochen!
Schüler im vierten Stock verbrutzelten, der Schulhof wurde zur Wüstenlandschaft
und chronische Unlust brach aus. Zwischenzeitlich wurden Plakate gegen die Hitze
veröffentlicht. Freitag war es dann so weit. Das Unmögliche war geschehen. Alle
Schüler bis zur zehnten Klasse bekamen die sechste Stunde hitzefrei. Und nun
warten alle Schüler auf die nächste Erlösung. Hoffentlich kommt sie bald!
Johannes Recht
Story of the sad Bill/bill
Hello, my name is Bill, I am a one US
dollar note and I’m proud of it. I am
proud to be the symbol of capitalism
and power.
I was printed on the 5th of November in
1996, the day Bill Clinton was elected
for the next 4 years. I don’t know what
this meant for me, but I’m only telling
the facts.
After I had been produced I was
brought with a lot of my friends into a
bank of Citicorp somewhere in New
York City. There I disappeared in a big
huge heavy and strictly secured safe
for nearly 5 years.
On January in 2001 I was withdrawn
from my new owner Michael Shanks, a
rich guy who was a good friend of a
man called James Spader. They were
often together and talked about several
fictional stories. I think they strongly
believed in the existence of aliens.
Michael had a very expensive imported
car, which he had paid in cash with my
best friend Billy, the 50 dollar note,
and a lot of other good friends of mine.
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
One day, it was Tuesday, Michael
spent holiday in Long Beach. As the
name says, Long Beach has a long
beach but it also has a long parallel
road with only a few traffic-lights. So
Michael had the possibility to tap
strongly on the gas. At that time I was
sleeping in my purse. Unfortunately I
wasn’t seatbelted, so the wind grabbed
me and took me away. What a rubbish!
I was a 5-year-old one dollar note,
never used to buy anything but already
lost!
Now I was lying somewhere on a long
beach and nobody got there to collect
me.
of vodka with me in a bar named
Stargate. It was a very bad experience
for me.
Softly I was reached over the counter
by Morgan Freeman but grabbed by a
huge combination of a dirty thumb and
two even dirtier fingers from the other
side. The barkeeper was a German
immigrant called Roland Emmerich,
who did not find any other job. I was
put into the cash box violently. It was
closed and I thought I had to be in
there till the end of my validity.
But fortunately I was wrong and on
Sunday night I was robbed by a group
of armed thieves.
This was a really exciting experience
for me. It was the feeling of freedom
and great worth. I nearly felt like two
one dollar notes.
On Monday morning these illegal
rescuers wanted to divide the haul. One
guy of the gang, Quentin Tarantino,
did not agree with the other teammates
and produced a huge bloody massacre.
All thieves; Robert de Niro, John
Travolta, Bruce Willis, Samuel L.
Jackson, Michael Keaton and also the
always babbling Chris Tucker, had to
die. I couldn’t see anything, but I could
hear the screams from everywhere.
Blood ran into the bag, where I and my
companions were lying. What a
horrible feeling.
So after one week I shared the destiny
of most sad notes. I became a symbol
of murder and violence.
I became a kill bill.
That was a terrible situation for me and
it took two long days until somebody
found me in the evening of Thursday.
It was an old black man, called Morgan
Freeman, he believed that he was God.
I don’t know how or why he was God
but I know that it was one of the best
times in my life. He took me out
several times a day, stroked the “one”
on me and whispered with a strange
voice: “You are my treasure!” Two
days later, on Saturday, he paid a glass
Peter Lames
16
Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Magic-Karten Gewinnspiel
Wir verlosen in dieser
Ausgabe
fünf
Boosterpacks und ein
komplettes Magic-The
Gathering-Hauptspiel
(für
Fans
das
beliebteste
Sammelkartenspiel
der Welt), mit dem ihr
problemlos in die
magische Welt der
Sammelkarten
einsteigen
könnt.
Nun, wie könnt ihr
mitmachen und an die
begehrten
Karten
gelangen?
Ihr müsst lediglich
herausfinden,
wann
das Kartenspiel zum
ersten Mal auf dem
Weltmarkt erschienen
ist.
Die
Antwort
schickt ihr dann mit
Angabe eurer Klasse
und eurem Namen an:
[email protected]
Die
ersten
sechs
richtigen
Lösungen
gewinnen.
17
Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Impressionen aus Prag
war er doch nett, immer mit ein paar
Bonbons unterwegs und durchaus
schülerfreundlich. Ich glaube, wenn
die meisten sich schon nicht mehr an
die durchzechten Nächte erinnern, so
werden sie dennoch Didi den
Busfahrer in Erinnerung behalten,
vor allem wegen des Didi-Indexes,
einer Punkteskala, die jeden für
dumme Zoten und Sprüche mit DidiPunkten „belohnte“.
Der lange Weg gen Osten
Wir schrieben den neunten Mai
2005. Es war ein kalter und nasser
Morgen, der trotz unserer Müdigkeit
vor allem durch die Vorfreude auf
eine Woche in Prag dominiert
wurde. Jedoch war allen von uns
bewusst, dass uns zuerst ein langer
Weg gen Osten bevorstehen würde,
eine Reise, die mit Sicherheit äußerst
ermüdend und langwierig, wenn
nicht sogar langweilig werden
würde.
Wir hatten uns nicht getäuscht, denn
zehn Stunden in einem Bus, wenn er
auch komfortabel war, waren für
jeden zermürbend. Für fast jeden.
Auf unserer Zehn-Stunden-Odyssee
durch
die
Wirren
des
bundesrepublikanischen
Schilderwaldes, über die deutschtschechische Grenze und entlang
vieler
kleiner
tschechischer
Ortschaften, begleitete uns nämlich
ein ganz besonderer Busfahrer:
Peter, genannt „Didi“, Telle.
Der erste Abend
Nachdem wir es geschafft hatten,
Prag ohne Unfälle und größere
Schwierigkeiten zu erreichen, das
Hotel zu finden und unsere sieben
Sachen dort abzuladen, konnten wir
am ersten Abend einen kleinen
Rundgang
durch
die
Prager
Innenstadt machen. Dabei wurden
wir durch unseren Organisator,
Herrn Jiri „Master“ Janicek, der uns
immer mit frischen Kronen, manche
meinten es seien frisch gedruckte
Blüten, versorgte, an den wichtigsten
Stellen der Innenstadt vorbei und
zum Supermarkt hingeführt. Da die
Führung nur ganz schnell vorüber
ging, um uns zu zeigen, wo wir
billige Einkaufsmöglichkeiten finden
konnten, konnten wir am ersten
Abend noch recht wenige Eindrücke
von der Stadt sammeln.
Didi der Busfahrer
Didi gehörte zu einer ganz
besonderen Art von Mensch,
nämlich zu derjenigen, welche es
versteht, aus ihrer Penetranz und
ihrem schlechten Humor einen
laufenden Witz zu machen, der
jedenfalls
für
die
ersten
vierundzwanzig Stunden noch lustig
war, dann aber auf Grund seiner
unbeschreiblichen Unangebrachtheit
die meisten einfach nur noch nervte.
Dennoch hatten wir mit dem
Didinator eine gute Karte gezogen,
Zwischen Arm und Reich
Schon am zweiten Tag stellte sich
heraus, dass Prag eine wunderschöne
Stadt war und die Beinamen
„goldene Stadt“ und „Paris des
Ostens“ durchaus verdiente. Einmal
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Reich stehen kann, ohne eine
Mittelschicht ausmachen zu können.
abgesehen von den dutzenden
touristisch bekannten Stellen, ist
jedes zweite Haus dort schon fast
eine Sehenswürdigkeit. Fast alle
Fassaden sind wunderbar verziert,
mit
Inschriften,
vielen
Wandmalereien, Skulpturen und
vielem anderen mehr. Wenn man
einmal in eine Seitenstraße einbiegt,
die nicht durch den Reiseführer
beschrieben ist, dann findet man
Schmuckstücke der bürgerlichen
Baukunst aus vielen verschiedenen
Jahrhunderten
des
letzten
Jahrtausends. Aber nicht nur neben
den Straßen drückt sich diese Pracht
aus, auf den Straßen selbst fährt ein
Vermögen in Form von Porsche,
BMW und anderen Limousinen.
Abbildung 2: Sam auf Hochtouren
Rote Flagge – gelber Stern
Tschechien ist in seiner Mentalität
zumindest teilweise immer noch
vom Kommunismus geprägt, so dass
man
sich
über
ein
Kommunismusmuseum
nicht
wirklich wundern muss.
Die Wartezeit an den Kassen in den
Prager Geschäften ist sensationell
lang, wenn man bedenkt, dass
Metropolen immer einen schnelleren
Lebenstakt haben, als kleinere
Städte. Die Kassiererinnen nehmen
sich die Zeit, liebevoll jede einzelne
Flasche Bier so lange zu drehen, bis
der Scanner sie auch endlich
vermerkt, um sie dann mit äußerster
Sorgfalt behutsam wieder auf das
Band zu legen. Dieser Vorgang
dauert je nach Größe des Einkaufs
zwischen zwei und zehn Minuten.
So lange dauerte es auch am
Museum, bis wir die ganzen
Rucksäcke
und
dergleichen
abgegeben hatten, um dann an vielen
Schrifttafeln in sechs Sprachen
vorbei zu laufen und uns die
„Artefakte“ anzuschauen, die alle
aus Plastik oder Holz nachgebaut
und somit alles andere als Originale
waren.
Abbildung 1: Das ‚Hellcab’ in Prag
Allerdings gibt es dort auch so viel
Armut wie es Reichtum gibt. Wenn
auf der linken Straßenseite ein 911
parkt, so findet man auf der anderen
einen Trabbi, wenn auf einem Platz
eine mit Gold verzierte Kirche
prahlt, so bröckelt die Fassade des
gegenüberliegenden Hauses, wenn
hier Geschäftsmänner in Armani
gehen, so liegen dort Obdachlose,
die um eine Krone betteln müssen.
Die Unterschiede im Vermögen sind
in Prag wesentlich größer als in
Deutschland, so dass man auf einem
Platz genau zwischen Arm und
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Man durchlief die Jahrzehnte des
Kommunismus und fand vom alten
Gewehr bis hin zur Schubkarre so
einiges, was das nostalgische Herz
begehrte. Allerdings war die
Ausstellung recht klein, wodurch
man schon nach eineinhalb Stunden
einmal durch die Räumlichkeiten
gewandert war. Man hätte sich also
dort etwas mehr Material erwarten
können. Ansonsten aber war das
Museum recht informativ und man
lernte dort den Standpunkt eines
ehemaligen
kommunistischen
Landes kennen, das lange unter der
kommunistischen Fremdherrschaft
stand.
stadtbekannten Schwarzmarkt, dem
Vietnamesenmarkt.
Der Vietnamesenmarkt ist eine
wunderbare
Gelegenheit
für
besonders wenig Geld besonders viel
Schrott zu kaufen, in Form von
gefälschter Markenkleidung und
billigsten Touristenartikeln.
Betritt man den Markt, so wird man
von allen Seiten von Vietnamesen
angesprochen, die ihre Plagiate als
„Original, original, no fake!“
anpreisen
und
dabei
einen
Taschenrechner hinhalten, um ihre
„Günstigkeit“ schwarz auf weiß zu
zeigen. Aber das macht diesen Markt
zu einer wahren Attraktion. Oder hat
jemand schon einmal einen Pulli mit
adidas-Marke gesehen, in dem noch
der
originale
tschechische
Markenname im Kragen steckt?
Kalte Tage – Heiße Nächte
Auch wenn wir kein gutes Wetter in
Prag erwischt hatten, wurde uns
sicherlich nicht kalt, zumindest nicht
in den Nächten.
Prag ist besonders für jugendliche
Spaßsüchtige interessant, da es
extrem billiges Bier, große Discos
und attraktive Kneipen zu bieten hat.
So hatten auch die Betreuungslehrer
ihren Spaß bei einem kühlen Bier.
Neben dem herkömmlichen Nass
gibt es in Tschechien auch Absinth
zu kaufen, ein grünes Nervengift,
das entweder dazu dienen kann,
jemanden ins Grab zu bringen oder
Motoren damit zu putzen. Die Stärke
dieses Siebzig-Prozenters konnten
einige am letzten Abend testen und
waren auch dementsprechend am
nächsten Morgen zugerichtet.
Da der Berichterstatter allerdings
eher ein Früh-zu-Bett-Geher ist,
kann er zu den durchzechten
Nächten auch nicht so besonders viel
berichten,
dafür
aber
zum
Zurück in den tristen
Alltag
Nun aber, da wir wieder im tristen
Schulalltag angelangt sind, blicken
wir voller Wehmut und schöner
Erinnerungen an eine tolle Woche in
Tschechiens Hauptstadt zurück und
wünschen uns eine Verlängerung
dieses kleinen Urlaubs, vielleicht
während der Abiturabschlussfahrt?
Abbildung 3: Ein Ort der Geschichte - die
deutsche Botschaft in Prag
Christian Griesinger
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
Grand Theft Auto – San Andreas
(Rockstargames & Take2)
Wälder
und
Wiesen,
Kleinstädte).
3. Grand Theft Auto: San
Andreas hat im Vergleich zu
seinem Vorgänger eine um
Worum geht es?
Vor fünf Jahren hat Carl Johnson es
geschafft, den Problemen von Los
Santos zu entkommen - einer Stadt
im Staat San Andreas, die in
Bandenkriegen,
Drogen
und
Korruption zu versinken droht. Einer
Stadt, in der Filmstars und
Millionäre so gut es geht versuchen,
den Dealern und Straßengangs aus
dem Weg zu gehen. Doch jetzt - wir
schreiben die frühen 90er - muss
Carl zurück und sich seiner
Vergangenheit stellen. Seine Mutter
wurde ermordet, seine Familie ist
auseinander gebrochen und seine
alten Freunde sind drauf und dran,
auf direktem Weg ins Verderben zu
schlittern.
Doch kaum zurück in seiner alten
Heimat, hängen ihm einige korrupte
Cops einen Mord an. CJ muss weg ...
auf eine Reise, die ihn durch ganz
San Andreas führt, um seine Familie
zu retten und die Straßen unter seine
Kontrolle zu bringen.
das dreifache gesteigerte
Spielzeit von geschätzten 150
Stunden.
4. Missionen sind jetzt noch
spannender und komplexer einige der Missionen sind in
mehrere
Untermissionen
unterteilt und sorgen für
Überraschung.
5. Bandenkriege: Das eigene
Viertel muss verteidigt und
gegnerische Viertel müssen
erobert werden.
6. Spielcharakter: San Andreas
bietet Ihnen eine schier
unendliche
Palette
an
Möglichkeiten
Ihren
Spielcharakter zu verändern.
Features:
1. Spielwelt: San Andreas ist ein
kompletter Staat, der drei
riesige Städte mit eigenen
Stadtteilen
umfasst:
Los
Santos, San Fierro und Las
Venturas.
2. Eine
riesige
befahrbare
Landschaft verbindet die
Städte mit einer großen
Anzahl an verschiedenen
Gegenden (z.B. Farmland,
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
7. Verschiedene
Waffen
benötigen
bestimmte
Fertigkeitsgrade,
um
sie
richtig
oder
überhaupt
benutzen zu können, die durch
Übung
erlangt
werden
können.
Fertigkeitsgrade
beeinflussen
Nachladezeit,
Schussrate, Zielgenauigkeit,
die
Möglichkeit
eine
Zweitwaffe zu benutzen und
Waffen während des Laufens
zu benutzen.
8. Noch nie war die Auswahl an
Fahrzeugen so groß. Völlige
neue Straßenfahrzeuge und
Fahrzeugtypen
wie
z.B.
Fahrräder,
Bulldozer,
Rasenmäher und TiefladerLastwägen mit realistischem
Fahrverhalten,
versprechen
den ultimativen Fahrspaß.
9. Diverse Tuning-Werkstätten
verleihen Fahrzeugen das
gewisse Extra in Sachen
Technik und Optik.
10.Neue
Kampfbewegungen
lernen durch Training im
Fitness-Studios, die zu einem
eigenen Kampfstil kombiniert
werden können.
11.Erstmals in Grand Theft Auto
kann der Spieler schwimmen
und dabei verschiedene Stile
benutzen: Brustschwimmen,
Freistilschwimmen
und
Tauchen.
Allerdings hat Vice City doch bereits bewiesen, dass durch unzählige neue
Möglichkeiten, Details, neuer Story und die vor allem neue Umgebung mit
Sicherheit kein einziger Fan dieser Reihe auch nur im geringsten enttäuscht
wurde.
Es gab bisher kein Spiel, an dem ich solange Freude hatte und noch habe und
wenn doch jedes Spiel auch nur annähernd diese Qualität erreichen würde,
würde sich wohl kaum einer mehr über Fehlkäufe ärgern.
Allen Kritikern sollte einfach nur gesagt sein, dass doch neben dem unerreichten
Spielspaß die einzigartige Ironie im Vordergrund steht und ich bin der Meinung,
dass noch kein Spiel beides wie die GTA-Reihe jemals erreicht hat.
Steht Ihr auf Actionspiele mit viel Freiraum, Atmosphäre, Top-Grafik und super
viel Witz? San Andreas wird für lange Zeit die erste Referenz in diesem Genre
sein.
Genre: Actionspiel
Preis: ca. 43 €
Altersfreigabe: 16 Jahre
Felix Daniel Busch
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005
s!
Liebe Leserinnen und Leser,
ich bin’s, euer Tim und ich möchte euch gerne
die Geschichte meiner Verwandten, den Tigern,
erzählen.
Die Entwicklung unseres Lebensraumes und
eine gnadenlose Trophäenjagd haben uns Tiger
im Laufe dieses Jahrhunderts an den Rand der
Ausrottung gebracht. Zwei von ursprünglich
acht Tigerunterarten, also meiner Verwandten,
sind bereits ausgestorben.
• Meine Familie, die Sumatratiger (Neofelis tigris Sumatrae) auf der
indonesischen Insel Sumatra, haben inzwischen nur noch ungefähr 200 300 Mitglieder.
• Von den Verwandten aus dem Ussurigebiet, den sibirischen Tigern (N.t.
Altaica), gibt es nur noch ca. 450 Stück.
• Die Zahl meiner Vettern aus China (N.t Amoyenisis) ist auf ungefähr 50
Stück gesunken.
• Einige hundert meiner Familie, die ihr Menschen Indochina Tiger (N.t
Corbetti) nennt, leben noch in Birma, Thailand, Laos, Kambodscha und
Vietnam. Was ihr Menschen in den letzen Jahren mit unseren Beständen
angerichtet habt, ist bis heute noch unklar.
• Nur meine indischen Verwandten, ihr nennt sie Bengal- oder Königstiger
(N.t Tigris), leben in 15 Schutzgebieten zusammen. 1972 hat man in den
geschützten Gebieten ungefähr 4000 Tiger gezählt.
Um den Bestand meiner Art weiterhin zu vergrößern, müsst ihr Menschen
meinen natürlichen Lebensraum schützen. Das geht am besten, wenn ihr uns
Schutzgebiete zuweist, wie ihr es in Indien gemacht habt, und dafür sorgt, dass
die Wilderei aufhört. Damit ihr das erreichen könnt, solltet ihr eure Bevölkerung
darüber aufklären, dass wir euch nicht auffressen werden, wenn ihr euch zum
Beispiel mit Elektrozäunen vor uns schützt und uns nicht zu nahe kommt. Wir
23
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OFFENDING COMMAND: --nostringval-STACK: