Ausgabe 56 Sommer 2005 - mpg
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Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Ausgabe 56 Sommer 2005 Alles über das Musical am MPG 1 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Vorwort zur Sommerausgabe Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, Dieses Mal haben wir ein ganz besonderes Schmankerl für euch: allseits beliebte „Magic“Sammelkarten! In dieser Zeitung gibt es ein großes Gewinnspiel, bei dem mehrere Kartensets und ein Hauptspiel als Preise winken. Los, holt sie euch! Das ist aber bei Weitem nicht das Einzige, was hier zu finden ist: Natürlich setzen wir unsere in der letzten Ausgabe begonnenen Serien fort und berichten euch über bedrohte Tiere, verblüffende Fakten aus allen Wissensbereichen und die Philosophen. An Aktualität soll es aber auch nicht mangeln: Im ersten Halbjahr 2005 war in unserer Schule sehr viel los und darüber wollen wir in kleinen Ausschnitten berichten. Unser Schulhof ist eine große Baustelle geworden, unsere Aula wurde zu einer Bühne für Vampire sowie andere Gestalten und das Trierer Märchenfestival fand in unseren Gewölben statt. 2005 ist aber auch ein Jahr der Jahrestage und berühmter deutscher Persönlichkeiten: Wir haben einen neuen Papst und feiern den Todestag von Friedrich Schiller (1805). Damit wir euch weiterhin mit viel Abwechslung und interessanten Themen unterhalten können, brauchen wir allerdings nicht nur eure Rückmeldung durch Leserbriefe, sondern auch eure Beteilung. Denkt daran, ohne Redakteure keine Zeitung und ohne Zeitung würde dem MPG doch etwas fehlen, nicht wahr? Die Redaktionssitzungen finden wie bisher montags nach der sechsten Stunde im Dachgeschoss des Altbaus statt, direkt neben dem alten Fernsehraum. Liebe Grüße DISTELBLATT Schülerzeitung am Max-Planck-Gymnasium Trier Die Redaktion: Felix Daniel Busch Johannes Recht Veronique Colleret Christian Griesinger Peter Lames Jochen Lorenz Anschrift Sichelstr. 3 54290 Trier Betreuende Lehrer: Frau Sylvia Reuter Frau Gisela Shehada Ausgabe Nr. 56 Sommer 2005 Preis: 0,50 Euro Auflage: 300 Besten Dank an: Die 9c und Frau Umbrich für die Gedichte Kassandra Orlt Klasse 10 Saba Sagliker Klasse 10 Yvonne Griesinger Klasse 9 Luise Schmitz Klasse 7 2 Finanzen Finanzen Chefredakteur Layout Layout Klasse 7 Klasse 7 MSS 11 MSS 12 MSS 12 MSS 12 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Vorwort & Impressum Inhaltsverzeichnis Papst IQ-Test 2 3 4 6 8 12 13 14 15 Gewinnt Magickarten Reisebericht Prag Test – San Andreas Rettet uns: Tiger Tanz der Vampire Schiller Kinokartengewinnspiel Interview Kuhnen Baustelle und Hitze Story of the sad bill 17 18 21 23 24 28 29 32 34 Serie – Schon gewusst Serie – Schopenhauer Märchenfestival Mein Traumjahr Der Name der Rose CD-Tipp: Kill Bill Über die DDR DVD’s für alle 37 39 41 43 Intergalaktisches Gewinnspiel: Gewinnt 3x2 Kinokarten zum Film: „Per Anhalter durch die Galaxis“ Seite 12 3 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Habemus papam! Im April diesen Jahres verstarb unser alter Papst Johannes Paul II. Kurz darauf wurde der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger zum neuen Pontifex Maximus gewählt. Wie ging diese Wahl vonstatten? Bestimmt habt ihr sehr viel davon mitbekommen. Ich möchte trotzdem noch einmal das Verfahren einer Papstwahl erläutern. Papst Johannes Paul II. erließ bereits Jahre vor seinem Tod neue Gesetze, die genau regelten, wie nach seinem Ableben zu verfahren sei. So gibt es nach katholischem Ritus verschiedene Methoden um festzustellen, ob der Papst wirklich tot ist. So wird dem Verstorbenen zum Beispiel mit einem kleinen silbernem Hämmerchen dreimal sanft auf die Schläfe geklopft (dies wurde von Johannes Paul II. abgeschafft). Ebenso wird der Tote dreimal bei seinem bürgerlichen Namen gerufen. Sind diese „Kontrollen“ alle negativ ausgefallen und zeigt sich keine Reaktion mehr, so stellt der Kämmerer des Papstes dessen Tod fest. Seine Aufgabe ist es auch, den Gläubigen den Tod des Papstes zu verkünden. Gleichzeitig beginnen die Glocken des Petersdoms in Rom zu läuten. Nach einer Trauerzeit von mindestens neun bis maximal 14 Tagen wird das Konklave einberufen, d.h. sämtliche wahlberechtigte Kardinäle (also jene, die unter 80 Jahre alt sind) kommen in der Sixtinischen Kapelle des Petersdoms in Rom zusammen und beraten über Kandidatenvorschläge und wählen schließlich einen neuen Papst. Bei den einzelnen Wahlgängen schreibt jeder Kardinal den Namen „seines“ Kandidaten auf einen Zettel, faltet ihn und trägt ihn mit erhobener Hand zur Wahlurne. Solange kein Kandidat eine 2/3-Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen kann, werden die Wahlzettel verbrannt, mit Pech versetzt und es steigt schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle – ein Zeichen für die Gläubigen, dass noch kein neuer Papst gewählt wurde. Erst wenn ein Kandidat die erforderliche Mehrheit bekommt, steigt weißer Rauch auf und die Glocken des Petersdoms beginnen zu läuten, um Missverständnisse bei der Deutung der Rauchfarbe auszuschließen. Johannes Paul II. führte beim eben erklärten Wahlverfahren die Regelung ein, dass wenn 32 Wahlgänge ohne Erfolg blieben, auch die einfache Mehrheit der Stimmen zur Papstwahl reicht. Damit verhinderte er ein zu langes Konklave. Überlieferungen nach dauerte das längste Konklave über drei Jahre! Die erbosten Bürger gaben den Kardinälen damals immer weniger zu essen, deckten das Dach des Tagungsortes ab und (so wird gemunkelt), verrichteten ihr "Geschäft" über den Köpfen der Kardinäle. Man versuchte also die Kardinäle 4 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 mit diesen Mitteln endlich zur Einigung zu bringen und für ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche zu sorgen. In heutiger Zeit kann so etwas natürlich nicht mehr passieren. Unvorstellbare Sicherheitsvorkehrungen werden getroffen, um die Kardinäle für die Zeit des Konklave von der Außenwelt abzuschotten. So wurde eigens ein Gebäude innerhalb der Vatikanstadt zu einem Hotel umgebaut, um die Kardinäle unterzubringen. Die Strecke vom Hotel zur Sixtinischen Kapelle – etwa 100 m – gingen die Kardinäle entweder zu Fuß oder sie wurden mit dem Bus dorthin gebracht. Als 264. Papst der römisch-katholischen Kirche ging im April diesen Jahres der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger aus dem Konklave hervor. Am 19. April 2005 um ca. 18 Uhr stieg weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle. Wenig später verkündete der Kardinalsdiakon Estevéz die Wahl Ratzingers zum Papst sowie den selbstgewählten Papstnamen Benedikt XVI. Schließlich trat er selbst hervor. Mit herzlichem, aber noch verhaltenem Lächeln begrüßte er die Gläubigen, die sich in Windeseile auf dem Petersplatz versammelten. Geboren und getauft wurde Ratzinger am 16. April des Jahres 1927. Bereits 24 Jahre später wurde er zum Priester, im Jahre 1977 zum Erzbischof des Bistums München-Freising geweiht. Sein ganzes Leben war und ist geprägt von der Kirche und vom Glauben. Es heißt, bereits als Kind habe er das feste Ziel vor Augen gehabt, Bischof zu werden. Seinen ersten "großen" Auftritt hatte Ratzinger beim zweiten Vatikanischen Konzil als offizieller Berater des damaligen Erzbischofs von München. Zu Beginn des Konzils wurden große Hoffnungen in ihn gesetzt, er würde zur Reformierung der katholischen Kirche beitragen. Doch schnell änderten sich seine Ansichten und er wechselte in das eher konservative Lager. Dazu beigetragen hat seine Ernennung zum Vorsitzenden der Glaubenskongregation in Rom. Oft wird gesagt, er sei der "Wachhund" der Kirche, was natürlich übertrieben ist. Fakt ist, dass er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender dieser "Abteilung" zu entscheiden hatte, was katholisch ist und was nicht. Oftmals wird die Glaubenskongregation heute noch mit der Inquisition des Mittelalters gleichgesetzt – ebenfalls ein stark polemisierender Vergleich. Viele Menschen – darunter auch ich – sahen Ratzinger nach seiner Wahl zum Papst zum ersten Mal mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Verständlich, wenn man bedenkt, dass er als "Glaubenshüter" der Kirche eine gewisse Härte nach außen ausstrahlen musste. Die erste Reaktion, die ich hatte, als ich hörte, dass Ratzinger Papst würde, war "SCHOCK!". Doch ich muss ehrlich sagen, dass ich meine Meinung über ihn geändert habe. Grundsätzlich muss man jedem Menschen eine Chance geben. Die Rolle des Papstes ist eine grundsätzlich andere als die des Vorsitzenden der Glaubenskongregation. Nun kann er die Rolle des "papa" – des Vaters – annehmen. Jochen Lorenz 5 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Der große IQ-Test Du hast zwei Minuten Zeit, um diese Aufgaben zu lösen, mal schauen, wie weit du kommst... 1. Nimm dir die Zeit, um alle Aufgaben in Ruhe durchzulesen. 2. Benutze für alle Aufgaben einen blauen Kugelschreiber. 3. Schreibe deinen Namen oben rechts auf das Blatt. 4. Vervollständige: Morgenstund’ hat ... Viele Köche ... Fischers Fritz ... 5. Nimm dir einen Stift in einer anderen Farbe und schreibe dann weiter. 6. Male fünf Smileys auf die Rückseite dieses Blattes und gib jedem einen Namen. 7. Löse folgende Aufgaben: 2+3+4+5+6+7+8-9= 20 * 2 * 20 = 9-8+7-6+5-4+3*2= 8. Schreibe die Namen der Heiligen Drei Könige in alphabetischer Reihenfolge auf. 9. Streiche die Dinge aus, die kein Weltwunder darstellen: die Pyramiden von Gizeh, das Alphorn der Steiermark, der Koloss von Rhodos, die Porta Nigra, der Tempel der Artemis, der Eiffelturm, die Hängenden Gärten der Seramis, das Trojanische Pferd. 10. Aufgabe 4 bis 9 sind gegenstandslos. Erledige Aufgabe 1 bis 3 und du hast den Test bestanden. Idee von Herrn Willkomm Felix Daniel Busch 6 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 7 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Friedrich von Schiller – Ein Dichter, eine Legende Dieses Jahr feiern wir den 200. Todestag Friedrich von Schillers. Warum ist Schiller noch heute von Bedeutung? Warum werden Schillers „Räuber“ und „Kabale und Liebe“ auch heute noch in der Schule gelesen? Warum beschäftigen wir uns noch heute mit seinen Dramen und Gedichten? Was macht die Faszination Schiller aus? Um diese Fragen zu beantworten, betrachten wir zunächst einen stark gekürzten Lebenslauf und anschließend die Thematik seiner wichtigsten Werke. Schillers Leben strenge Jugendjahre Johann Christoph Friedrich Schiller wird im Jahre 1759 als Sohn eines Wundarztes in Marbach geboren. Schon früh zeigt sich bei dem Jungen eine große Intelligenz und Begabung, woraufhin er vom Herzog zum Eintritt in die „hohe Karlsschule“ gezwungen wird. Der junge Schiller leidet sehr unter dem militärischen Drill der Akademie und sucht Zuflucht in der Literatur. Er liest die Dichter des Sturm und Drangs und beginnt schon früh damit, selbst Dramen zu verfassen. Neben seinen dramatischen und dichterischen Versuchen, beschäftigt sich Friedrich Schiller mit dem Studium der Medizin, welches er 1780 erfolgreich abschließt. Schiller wird Regimentsarzt in Stuttgart und stellt die „Die Räuber“ fertig, welche 1782 in Mannheim uraufgeführt und mit Begeisterung aufgenommen werden. Flucht nach Mannheim Der Herzog verbietet dem aufstrebenden jungen Mann wegen seiner demokratisch-freiheitlichen Ansätze sämtliches literarisches Schreiben, was Schiller schließlich zur Flucht nach Mannheim antreibt. Dort stellt er in schneller Folge die Dramen „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“ und „Kabale und Liebe“ fertig, welche beide in Mannheim aufgeführt werden. Schiller wird 1783 Theaterdichter und beginnt die Arbeiten am „Don Carlos“. Während dieser Zeit leidet Schiller an einer permanenten Geldnot und an einem zunehmend schlechten 8 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Wilhelm Schlegel, den Gebrüdern Humboldt und Hölderlin herausgibt. Zwei Jahre später folgen dann der zweite Sohn Ernst Friedrich Wilhelm und die Herausgabe der Zeitschrift „Musenalmanach“, an der wiederum Goethe und andere deutschlandweit bekannte Schriftsteller arbeiteten. In den folgenden Jahren verfasst Schiller noch etliche Balladen, den „Wallenstein“, „Maria Stuart“, „Die Jungfrau von Orleans“, „Die Braut von Messina“, „Wilhelm Tell“ und viele Gedichte. 1802 wird ihm der erbliche Adel verliehen, 1804 kommt seine Tochter Emilie Friederike Henriette zur Welt. Ein Jahr später, während er an dem Drama „Demetrius“ arbeitet, stirbt Schiller am 9.Mai 1805 vermutlich an einer Lungenentzündung, die durch die vorhergehenden Erkrankungen (Tuberkulose, Malaria) hervorgerufen wurde. Gesundheitszustand, was ihn 1785 zu einer Reise zu seinem Gönner Christian Gottfried Körner nach Leipzig animierte. Der Durchbruch 1788 schreibt er die „Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande“. Durch diese Arbeit qualifiziert er sich für die 1789 von Goethe vermittelte außerordentliche Professorenstelle für Geschichte und Philosophie in Jena. 1790 heiratet er dann Charlotte von Lengefeld und erkrankt 1791 vermutlich an Tuberkulose. Beruflich und familiär geht es allerdings bergauf, sein Fragment gebliebener Roman „Der Geisterseher“ erfreut sich großer Beliebtheit und seine Ehe ist glücklich. 1794, nachdem sein erster Sohn Karl Friedrich Ludwig geboren wurde, findet Schiller einen Verleger für seine Monatszeitschrift „Die Horen“, welche er zusammen mit Goethe, Herder, Fichte, August Schillers Wirken Die Werke Friedrich Schillers erregten seit ihrem Erscheinen bis heute Bewunderung und auch Verachtung. In seinen Dramen und Gedichten fordert der jugendliche Rebell Schiller auf, „Sire, geben Sie Gedankenfreiheit!“ und „Bettler werden Fürstenbrüder“. Wegen dieser Aufforderung zur Gedankenfreiheit wird Schillers „Don Carlos“ sowohl von den Nazis als auch von den Kommunisten verboten. Nicht umsonst wird Schiller wegen seiner demokratischen und vor allem 9 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 freiheitsliebenden politischen Ansichten zum Ehrenbürger der französischen Republik. Als Feind von Unterdrückung und Gewalt begrüßt Schiller die Aufklärung, verurteilt jedoch die gewaltsame französische Revolution. „Freiheit und Gleichheit hört man schallen / der ruh’ge Bürger greift zur Wehr / die Straßen füllen sich, die Hallen / und Würgerbanden zieh’n umher.“ Mit seinen „Räubern“ zieht Schiller viele Menschen in seinen Bann – auf ihr Erscheinen hin, gründen Jugendliche im Süden Deutschlands Räuberbanden und streiten für Freiheit und Selbstbestimmung. In seinen Dramen verarbeitet Schiller neben historischen Vorgängen („Wallenstein“, „Johanna von Orleans“, „Maria Stuart“) auch zeitlosen Stoff, wie die Rache des Wilhelm Tell, der den Landvogt Gessler umbringt, weil dieser ihn zwang, einen Apfel vom Kopf seinen Sohnes zu schießen. „Durch diese hohle Gasse muss er kommen, / es führt kein andrer Weg nach Küssnacht. – Hier / vollend ich’s – Die Gelegenheit ist günstig. / Dort der Holunderstrauch verbirgt mich ihm, / Von dort herab kann ihn mein Pfeil erlangen, / Des Weges Enge wehret den Verfolgern. / Mach deine Rechnung mit dem Himmel Vogt, / Fort musst du, deine Uhr ist abgelaufen.“ Mit „Kabale und Liebe“, einem bürgerlichen Trauerspiel, streitet Schiller für die Aufhebung der Standesgrenzen. In diesem Werk verlieben sich die Musikantentochter Luise Miller und der Sohn des Präsidenten Ferdinand in einander, aber auf Grund des Standesunterschied ist eine Heirat unmöglich, Ferdinand, durch Kabalen hinters Licht geführt, beide vergiftet. Schiller wirkt damit damals wie heute und begeistert die Menschen seit nunmehr zwei Jahrhunderten ohne seine Aktualität zu verlieren. Zusammen mit Goethe schuf er eine neue Literaturepoche, die Weimarer Klassik. Aus der Freundschaft mit Goethe und insbesondere aus dem daraus resultierenden Gedankenaustausch entstand eine Verbindung zweier gegensätzlicher Genies, welche in der Geschichte einzigartig ist. Beide Köpfe prägten Deutschland in großem Maße. Besonders an Schiller ist nicht nur seine Zeitlosigkeit und seine Wirkung auf die Menschen, sondern auch seine unglaubliche 10 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Sprachgewalt. Kaum ein Dichter versteht es, einen Gedanken so dramatisch darzustellen wie Friedrich Schiller. Er lässt den sterbenden Feldherrn Talbot auf einzigartige Weise melancholisch über seinen nahenden Tod philosophieren: „Bald ist’s vorüber, und der Erde geb’ ich, / Der ew’gen Sonne die Atome wieder, / Die sich zu Schmerz und Lust in mir gefügt – / Und von dem mächt’gen Talbot, der die Welt / Mit seinem Kriegsruhm füllte, bleibt nichts übrig, / Als eine Handvoll leichten Staubs. So geht / Der Mensch zu Ende – und die einzige Ausbeute, die wir aus dem Kampf des Lebens / Wegtragen, ist die Einsicht in das Nichts, / Und herzliche Verachtung alles dessen, / Was uns erhaben schien und wünschenswert.“ Während sein Wallenstein über Veränderungen philosophiert: „Nicht was lebendig, kraftvoll sich verkündigt, / Ist das gefährlich Furchtbare. / Das ganz Gemeine ists, das ewig Gestrige, / Was immer war und immer wiederkehrt, / Und morgen gilt, weils heute hat gegolten!“ Diese Zitate waren nur wenige Beispiele für Schillers unglaubliche Wortgewandtheit und seinen Tiefsinn. Dies zeigt, dass man nach so langer Zeit sein Schaffen noch nicht vergessen hat. Mit seiner Prägung der deutschen Sprache in Redewendungen („Die Axt im Haus erspart den Zimmermann“) zum Beispiel ist Schiller immer noch lebendig. Weil Schiller in seiner Thematik so bedeutsam für unser Verständnis von Freiheit und Gleichheit ist, weil seine Werke neben belehrenden Inhalten auch durch Humor und Spannung unterhaltsam sind und weil er für die Sprache wie für die Kultur Deutschlands äußerst wichtig ist, darum sollten wir uns auch heute noch mit seinen Werken beschäftigen. Deshalb sollten auch heute, zweihundert Jahre nach seinem Tode, seine Werke nicht in Vergessenheit geraten: Sie sind modern und aktuell, tiefgängig und voll sprühendem Witz, temporeich und pointiert. Zu guter Letzt noch ein Zitat. Aber dieses Mal nicht von, sondern über Schiller: „Er konnte gar nichts machen, was nicht immer bei weitem größer herauskam als das Beste dieser neuern Tragiker; ja, wenn Schiller sich die Nägel beschnitt, war er größer als diese Herren.“ Johann Wolfgang Goethe Christian Griesinger Schiller heute Seine Werke werden auch heute noch immer wieder neu inszeniert und aufgeführt. So zum Beispiel im Schillerprojekt des Trierer Stadttheaters in diesem Jahr. 11 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Don’t Panik: – Per Anhalter durch die Galaxis Was würdet ihr tun, wenn die Erde in ein paar Minuten gesprengt werden soll? Auf jeden Fall solltet ihr nicht in Panik geraten und immer ein Handtuch dabei haben! Mit dem Buch „ Hitchhikers to the Galaxie“ zu deutsch „Per Anhalter durch die Galaxis“ hat alles angefangen. 1979 schrieb Douglas Adams die abenteuerliche Geschichte des Arthur Dent, der per Anhalter quer durch die Galaxis reist... (könnt ihr in jedem Buchladen in Trier für ca. 9-10 Euro erstehen). Außerdem gibt es da noch, extra für Nostalgiker, die BBC Fernsehserie in zwei Teilen auf DVD bei Saturn für 9,99 Euro. Beides Buch und Serie sind eine gute Gelegenheit in die Thematik des „Anhalters“ zu kommen! Nach nun 25 Jahren, am 09.06.05, hat es auch endlich der lang ersehnte Kinofilm von Grath Jennings, „Per Anhalter durch die Galaxis“ auf die Leinwand geschafft! Aus diesem Grund verlost das Distelblatt in Zusammenarbeit mit Cinemaxx 3x2 Karten für das spektakuläre Abenteuer. Nur zur Info der Film ist wirklich gut und ist eine nette Zusammenfassung des Buches und der Serie ihr solltet also am Gewinnspiel teilnehmen!!! Beantwortet nur folgende Frage: Was sollte man dabei haben, wenn die Erde in einigen Minuten gesprengt würde? Die Antwort schickt ihr per E-Mail bis zum 27. Juli mit dem Betreff: „Anhalter“ unter Angabe von Name, Klasse und Adresse an: [email protected] Veronique Colleret 12 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Ein Interview mit Herrn Kuhnen Herr Helmut Kuhnen ist seit Beginn des aktuellen Schuljahres Lehrer für Latein an unserer Schule. Geboren wurde er am 12. Mai 1961 in Trier. Nach seiner Schulzeit am Friedrich-WilhelmGymnasium und seinem Abitur im Jahr 1980 absolvierte er seinen Grundwehrdienst in den Niederlanden. Dort war er als Sanitäter tätig, was daher rührte, dass sein eigentlicher Studienwunsch Medizin war. Durch Änderungen im Auswahlverfahren der Studenten entschloss er sich trotz eines mittlerweile vorhandenen Medizinstudienplatzes an der Uni Mainz für ein Studium der Sprachen Latein und Griechisch an der Trierer Universität. Das Referendariat mit seiner damals üblichen Länge von 18 Monaten verbrachte Kuhnen in Koblenz. Darauf folgten Jahre an Gymnasien in Birkenfeld und Diez. Seit Sommer 2004 ist er bei uns am MPG. An unserer Schule fühlt er sich wohl und findet sowohl Lehrerkollegium wie auch Schülerschaft sehr angenehm. Trotz der eher naturwissenschaftlichen Ausrichtung des Max-Planck-Gymnasiums kommen die "alten" Sprachen nicht zu kurz. Vor allem freut er sich über die Wiedereinrichtung eines Leistungskurses Latein ab dem Schuljahr 2005/06 für die Oberstufe. Auf die Frage nach Griechisch als möglichem Unterrichtsfach am MPG antwortete Herr Kuhnen, dass dies - zumal wegen der dann entstehenden Konkurrenz zum humanistischen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium - wohl nicht genehmigt werden würde. Anstatt eines ganzen Unterrichtszweiges wird jedoch ab dem nächsten Schuljahr eine Griechisch-AG ins Leben gerufen werden. Interessierte Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 können sich auch jetzt schon mit Herrn Kuhnen in Verbindung setzen. Wir von der Distelblattredaktion möchten Herrn Kuhnen (wenn auch etwas spät) herzlich an unserer Schule begrüßen und wünschen ihm eine lange und weiterhin angenehme Zeit am MPG! Vielen Dank für das Interview! Jochen Lorenz 13 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Zwei Gründe, warum der Notenspiegel so rapide sinkt „Krach, Bums, Zisch ...“, so geht das Tag für Tag am MPG. Die Schüler und Lehrer müssen schreien, damit man wenigstens etwas versteht. Doch die Schüler der letzten Bank verstehen schon dreimal nichts, selbst wenn sie wollen! Doch die Arbeiter sind gnadenlos. Am Anfang arbeiteten sie mit Presslufthammern und nun hupen sie ohne Grund. Außerdem könnten sie gewisse Gegenstände, wenn sie sie transportieren oder entsorgen, auf den Boden legen, nein, sie müssen ihre Wut auslassen und schmeißen die Gegenstände. An den Reaktionen der Lehrer wird es bemerkbar: Herr Tenschert zum Beispiel lacht die Bauarbeiter aus, da sie glauben, sie hätten römische Funde ausgegraben, obwohl es nur Teile des alten Naturwissenschaftsgebäudes sind und Frau Reuter diskutiert mit ihren Schülern über den Lärm! Schweißtropfen laufen, der Kopf schmerzt und das alles nur wegen dieser Hitze! In der Woche vom 20.06 bis zum 25.6.2005 brach eine Hitzewelle in ganz Trier aus, überall sah man Kinder, die Hitzefrei hatten. Fast überall, denn die armen Schüler des MPG mussten sich mit einer Qual auseinander setzen, die unbeschreiblich war! 14 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Montags war alles noch ganz normal. Einige wollten Hitzefrei, doch man beachtete sie nicht. Am Dienstag jedoch sank die Laune, im Gegensatz zu der Hitze! Schüler schwitzten und klagten, doch die Lehrer beachteten sie nicht. Mittwoch war es dann schon ernst, sogar die Lehrer klagten, doch sie konnten nichts tun. Also wurden die Türen und die Fenster aufgerissen. Donnerstag war die Krise völlig ausgebrochen! Schüler im vierten Stock verbrutzelten, der Schulhof wurde zur Wüstenlandschaft und chronische Unlust brach aus. Zwischenzeitlich wurden Plakate gegen die Hitze veröffentlicht. Freitag war es dann so weit. Das Unmögliche war geschehen. Alle Schüler bis zur zehnten Klasse bekamen die sechste Stunde hitzefrei. Und nun warten alle Schüler auf die nächste Erlösung. Hoffentlich kommt sie bald! Johannes Recht Story of the sad Bill/bill Hello, my name is Bill, I am a one US dollar note and I’m proud of it. I am proud to be the symbol of capitalism and power. I was printed on the 5th of November in 1996, the day Bill Clinton was elected for the next 4 years. I don’t know what this meant for me, but I’m only telling the facts. After I had been produced I was brought with a lot of my friends into a bank of Citicorp somewhere in New York City. There I disappeared in a big huge heavy and strictly secured safe for nearly 5 years. On January in 2001 I was withdrawn from my new owner Michael Shanks, a rich guy who was a good friend of a man called James Spader. They were often together and talked about several fictional stories. I think they strongly believed in the existence of aliens. Michael had a very expensive imported car, which he had paid in cash with my best friend Billy, the 50 dollar note, and a lot of other good friends of mine. 15 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 One day, it was Tuesday, Michael spent holiday in Long Beach. As the name says, Long Beach has a long beach but it also has a long parallel road with only a few traffic-lights. So Michael had the possibility to tap strongly on the gas. At that time I was sleeping in my purse. Unfortunately I wasn’t seatbelted, so the wind grabbed me and took me away. What a rubbish! I was a 5-year-old one dollar note, never used to buy anything but already lost! Now I was lying somewhere on a long beach and nobody got there to collect me. of vodka with me in a bar named Stargate. It was a very bad experience for me. Softly I was reached over the counter by Morgan Freeman but grabbed by a huge combination of a dirty thumb and two even dirtier fingers from the other side. The barkeeper was a German immigrant called Roland Emmerich, who did not find any other job. I was put into the cash box violently. It was closed and I thought I had to be in there till the end of my validity. But fortunately I was wrong and on Sunday night I was robbed by a group of armed thieves. This was a really exciting experience for me. It was the feeling of freedom and great worth. I nearly felt like two one dollar notes. On Monday morning these illegal rescuers wanted to divide the haul. One guy of the gang, Quentin Tarantino, did not agree with the other teammates and produced a huge bloody massacre. All thieves; Robert de Niro, John Travolta, Bruce Willis, Samuel L. Jackson, Michael Keaton and also the always babbling Chris Tucker, had to die. I couldn’t see anything, but I could hear the screams from everywhere. Blood ran into the bag, where I and my companions were lying. What a horrible feeling. So after one week I shared the destiny of most sad notes. I became a symbol of murder and violence. I became a kill bill. That was a terrible situation for me and it took two long days until somebody found me in the evening of Thursday. It was an old black man, called Morgan Freeman, he believed that he was God. I don’t know how or why he was God but I know that it was one of the best times in my life. He took me out several times a day, stroked the “one” on me and whispered with a strange voice: “You are my treasure!” Two days later, on Saturday, he paid a glass Peter Lames 16 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Magic-Karten Gewinnspiel Wir verlosen in dieser Ausgabe fünf Boosterpacks und ein komplettes Magic-The Gathering-Hauptspiel (für Fans das beliebteste Sammelkartenspiel der Welt), mit dem ihr problemlos in die magische Welt der Sammelkarten einsteigen könnt. Nun, wie könnt ihr mitmachen und an die begehrten Karten gelangen? Ihr müsst lediglich herausfinden, wann das Kartenspiel zum ersten Mal auf dem Weltmarkt erschienen ist. Die Antwort schickt ihr dann mit Angabe eurer Klasse und eurem Namen an: [email protected] Die ersten sechs richtigen Lösungen gewinnen. 17 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Impressionen aus Prag war er doch nett, immer mit ein paar Bonbons unterwegs und durchaus schülerfreundlich. Ich glaube, wenn die meisten sich schon nicht mehr an die durchzechten Nächte erinnern, so werden sie dennoch Didi den Busfahrer in Erinnerung behalten, vor allem wegen des Didi-Indexes, einer Punkteskala, die jeden für dumme Zoten und Sprüche mit DidiPunkten „belohnte“. Der lange Weg gen Osten Wir schrieben den neunten Mai 2005. Es war ein kalter und nasser Morgen, der trotz unserer Müdigkeit vor allem durch die Vorfreude auf eine Woche in Prag dominiert wurde. Jedoch war allen von uns bewusst, dass uns zuerst ein langer Weg gen Osten bevorstehen würde, eine Reise, die mit Sicherheit äußerst ermüdend und langwierig, wenn nicht sogar langweilig werden würde. Wir hatten uns nicht getäuscht, denn zehn Stunden in einem Bus, wenn er auch komfortabel war, waren für jeden zermürbend. Für fast jeden. Auf unserer Zehn-Stunden-Odyssee durch die Wirren des bundesrepublikanischen Schilderwaldes, über die deutschtschechische Grenze und entlang vieler kleiner tschechischer Ortschaften, begleitete uns nämlich ein ganz besonderer Busfahrer: Peter, genannt „Didi“, Telle. Der erste Abend Nachdem wir es geschafft hatten, Prag ohne Unfälle und größere Schwierigkeiten zu erreichen, das Hotel zu finden und unsere sieben Sachen dort abzuladen, konnten wir am ersten Abend einen kleinen Rundgang durch die Prager Innenstadt machen. Dabei wurden wir durch unseren Organisator, Herrn Jiri „Master“ Janicek, der uns immer mit frischen Kronen, manche meinten es seien frisch gedruckte Blüten, versorgte, an den wichtigsten Stellen der Innenstadt vorbei und zum Supermarkt hingeführt. Da die Führung nur ganz schnell vorüber ging, um uns zu zeigen, wo wir billige Einkaufsmöglichkeiten finden konnten, konnten wir am ersten Abend noch recht wenige Eindrücke von der Stadt sammeln. Didi der Busfahrer Didi gehörte zu einer ganz besonderen Art von Mensch, nämlich zu derjenigen, welche es versteht, aus ihrer Penetranz und ihrem schlechten Humor einen laufenden Witz zu machen, der jedenfalls für die ersten vierundzwanzig Stunden noch lustig war, dann aber auf Grund seiner unbeschreiblichen Unangebrachtheit die meisten einfach nur noch nervte. Dennoch hatten wir mit dem Didinator eine gute Karte gezogen, Zwischen Arm und Reich Schon am zweiten Tag stellte sich heraus, dass Prag eine wunderschöne Stadt war und die Beinamen „goldene Stadt“ und „Paris des Ostens“ durchaus verdiente. Einmal 18 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Reich stehen kann, ohne eine Mittelschicht ausmachen zu können. abgesehen von den dutzenden touristisch bekannten Stellen, ist jedes zweite Haus dort schon fast eine Sehenswürdigkeit. Fast alle Fassaden sind wunderbar verziert, mit Inschriften, vielen Wandmalereien, Skulpturen und vielem anderen mehr. Wenn man einmal in eine Seitenstraße einbiegt, die nicht durch den Reiseführer beschrieben ist, dann findet man Schmuckstücke der bürgerlichen Baukunst aus vielen verschiedenen Jahrhunderten des letzten Jahrtausends. Aber nicht nur neben den Straßen drückt sich diese Pracht aus, auf den Straßen selbst fährt ein Vermögen in Form von Porsche, BMW und anderen Limousinen. Abbildung 2: Sam auf Hochtouren Rote Flagge – gelber Stern Tschechien ist in seiner Mentalität zumindest teilweise immer noch vom Kommunismus geprägt, so dass man sich über ein Kommunismusmuseum nicht wirklich wundern muss. Die Wartezeit an den Kassen in den Prager Geschäften ist sensationell lang, wenn man bedenkt, dass Metropolen immer einen schnelleren Lebenstakt haben, als kleinere Städte. Die Kassiererinnen nehmen sich die Zeit, liebevoll jede einzelne Flasche Bier so lange zu drehen, bis der Scanner sie auch endlich vermerkt, um sie dann mit äußerster Sorgfalt behutsam wieder auf das Band zu legen. Dieser Vorgang dauert je nach Größe des Einkaufs zwischen zwei und zehn Minuten. So lange dauerte es auch am Museum, bis wir die ganzen Rucksäcke und dergleichen abgegeben hatten, um dann an vielen Schrifttafeln in sechs Sprachen vorbei zu laufen und uns die „Artefakte“ anzuschauen, die alle aus Plastik oder Holz nachgebaut und somit alles andere als Originale waren. Abbildung 1: Das ‚Hellcab’ in Prag Allerdings gibt es dort auch so viel Armut wie es Reichtum gibt. Wenn auf der linken Straßenseite ein 911 parkt, so findet man auf der anderen einen Trabbi, wenn auf einem Platz eine mit Gold verzierte Kirche prahlt, so bröckelt die Fassade des gegenüberliegenden Hauses, wenn hier Geschäftsmänner in Armani gehen, so liegen dort Obdachlose, die um eine Krone betteln müssen. Die Unterschiede im Vermögen sind in Prag wesentlich größer als in Deutschland, so dass man auf einem Platz genau zwischen Arm und 19 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Man durchlief die Jahrzehnte des Kommunismus und fand vom alten Gewehr bis hin zur Schubkarre so einiges, was das nostalgische Herz begehrte. Allerdings war die Ausstellung recht klein, wodurch man schon nach eineinhalb Stunden einmal durch die Räumlichkeiten gewandert war. Man hätte sich also dort etwas mehr Material erwarten können. Ansonsten aber war das Museum recht informativ und man lernte dort den Standpunkt eines ehemaligen kommunistischen Landes kennen, das lange unter der kommunistischen Fremdherrschaft stand. stadtbekannten Schwarzmarkt, dem Vietnamesenmarkt. Der Vietnamesenmarkt ist eine wunderbare Gelegenheit für besonders wenig Geld besonders viel Schrott zu kaufen, in Form von gefälschter Markenkleidung und billigsten Touristenartikeln. Betritt man den Markt, so wird man von allen Seiten von Vietnamesen angesprochen, die ihre Plagiate als „Original, original, no fake!“ anpreisen und dabei einen Taschenrechner hinhalten, um ihre „Günstigkeit“ schwarz auf weiß zu zeigen. Aber das macht diesen Markt zu einer wahren Attraktion. Oder hat jemand schon einmal einen Pulli mit adidas-Marke gesehen, in dem noch der originale tschechische Markenname im Kragen steckt? Kalte Tage – Heiße Nächte Auch wenn wir kein gutes Wetter in Prag erwischt hatten, wurde uns sicherlich nicht kalt, zumindest nicht in den Nächten. Prag ist besonders für jugendliche Spaßsüchtige interessant, da es extrem billiges Bier, große Discos und attraktive Kneipen zu bieten hat. So hatten auch die Betreuungslehrer ihren Spaß bei einem kühlen Bier. Neben dem herkömmlichen Nass gibt es in Tschechien auch Absinth zu kaufen, ein grünes Nervengift, das entweder dazu dienen kann, jemanden ins Grab zu bringen oder Motoren damit zu putzen. Die Stärke dieses Siebzig-Prozenters konnten einige am letzten Abend testen und waren auch dementsprechend am nächsten Morgen zugerichtet. Da der Berichterstatter allerdings eher ein Früh-zu-Bett-Geher ist, kann er zu den durchzechten Nächten auch nicht so besonders viel berichten, dafür aber zum Zurück in den tristen Alltag Nun aber, da wir wieder im tristen Schulalltag angelangt sind, blicken wir voller Wehmut und schöner Erinnerungen an eine tolle Woche in Tschechiens Hauptstadt zurück und wünschen uns eine Verlängerung dieses kleinen Urlaubs, vielleicht während der Abiturabschlussfahrt? Abbildung 3: Ein Ort der Geschichte - die deutsche Botschaft in Prag Christian Griesinger 20 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 Grand Theft Auto – San Andreas (Rockstargames & Take2) Wälder und Wiesen, Kleinstädte). 3. Grand Theft Auto: San Andreas hat im Vergleich zu seinem Vorgänger eine um Worum geht es? Vor fünf Jahren hat Carl Johnson es geschafft, den Problemen von Los Santos zu entkommen - einer Stadt im Staat San Andreas, die in Bandenkriegen, Drogen und Korruption zu versinken droht. Einer Stadt, in der Filmstars und Millionäre so gut es geht versuchen, den Dealern und Straßengangs aus dem Weg zu gehen. Doch jetzt - wir schreiben die frühen 90er - muss Carl zurück und sich seiner Vergangenheit stellen. Seine Mutter wurde ermordet, seine Familie ist auseinander gebrochen und seine alten Freunde sind drauf und dran, auf direktem Weg ins Verderben zu schlittern. Doch kaum zurück in seiner alten Heimat, hängen ihm einige korrupte Cops einen Mord an. CJ muss weg ... auf eine Reise, die ihn durch ganz San Andreas führt, um seine Familie zu retten und die Straßen unter seine Kontrolle zu bringen. das dreifache gesteigerte Spielzeit von geschätzten 150 Stunden. 4. Missionen sind jetzt noch spannender und komplexer einige der Missionen sind in mehrere Untermissionen unterteilt und sorgen für Überraschung. 5. Bandenkriege: Das eigene Viertel muss verteidigt und gegnerische Viertel müssen erobert werden. 6. Spielcharakter: San Andreas bietet Ihnen eine schier unendliche Palette an Möglichkeiten Ihren Spielcharakter zu verändern. Features: 1. Spielwelt: San Andreas ist ein kompletter Staat, der drei riesige Städte mit eigenen Stadtteilen umfasst: Los Santos, San Fierro und Las Venturas. 2. Eine riesige befahrbare Landschaft verbindet die Städte mit einer großen Anzahl an verschiedenen Gegenden (z.B. Farmland, 21 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 7. Verschiedene Waffen benötigen bestimmte Fertigkeitsgrade, um sie richtig oder überhaupt benutzen zu können, die durch Übung erlangt werden können. Fertigkeitsgrade beeinflussen Nachladezeit, Schussrate, Zielgenauigkeit, die Möglichkeit eine Zweitwaffe zu benutzen und Waffen während des Laufens zu benutzen. 8. Noch nie war die Auswahl an Fahrzeugen so groß. Völlige neue Straßenfahrzeuge und Fahrzeugtypen wie z.B. Fahrräder, Bulldozer, Rasenmäher und TiefladerLastwägen mit realistischem Fahrverhalten, versprechen den ultimativen Fahrspaß. 9. Diverse Tuning-Werkstätten verleihen Fahrzeugen das gewisse Extra in Sachen Technik und Optik. 10.Neue Kampfbewegungen lernen durch Training im Fitness-Studios, die zu einem eigenen Kampfstil kombiniert werden können. 11.Erstmals in Grand Theft Auto kann der Spieler schwimmen und dabei verschiedene Stile benutzen: Brustschwimmen, Freistilschwimmen und Tauchen. Allerdings hat Vice City doch bereits bewiesen, dass durch unzählige neue Möglichkeiten, Details, neuer Story und die vor allem neue Umgebung mit Sicherheit kein einziger Fan dieser Reihe auch nur im geringsten enttäuscht wurde. Es gab bisher kein Spiel, an dem ich solange Freude hatte und noch habe und wenn doch jedes Spiel auch nur annähernd diese Qualität erreichen würde, würde sich wohl kaum einer mehr über Fehlkäufe ärgern. Allen Kritikern sollte einfach nur gesagt sein, dass doch neben dem unerreichten Spielspaß die einzigartige Ironie im Vordergrund steht und ich bin der Meinung, dass noch kein Spiel beides wie die GTA-Reihe jemals erreicht hat. Steht Ihr auf Actionspiele mit viel Freiraum, Atmosphäre, Top-Grafik und super viel Witz? San Andreas wird für lange Zeit die erste Referenz in diesem Genre sein. Genre: Actionspiel Preis: ca. 43 € Altersfreigabe: 16 Jahre Felix Daniel Busch 22 Distelblatt: Ausgabe 56 Sommer 2005 s! Liebe Leserinnen und Leser, ich bin’s, euer Tim und ich möchte euch gerne die Geschichte meiner Verwandten, den Tigern, erzählen. Die Entwicklung unseres Lebensraumes und eine gnadenlose Trophäenjagd haben uns Tiger im Laufe dieses Jahrhunderts an den Rand der Ausrottung gebracht. Zwei von ursprünglich acht Tigerunterarten, also meiner Verwandten, sind bereits ausgestorben. • Meine Familie, die Sumatratiger (Neofelis tigris Sumatrae) auf der indonesischen Insel Sumatra, haben inzwischen nur noch ungefähr 200 300 Mitglieder. • Von den Verwandten aus dem Ussurigebiet, den sibirischen Tigern (N.t. Altaica), gibt es nur noch ca. 450 Stück. • Die Zahl meiner Vettern aus China (N.t Amoyenisis) ist auf ungefähr 50 Stück gesunken. • Einige hundert meiner Familie, die ihr Menschen Indochina Tiger (N.t Corbetti) nennt, leben noch in Birma, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam. Was ihr Menschen in den letzen Jahren mit unseren Beständen angerichtet habt, ist bis heute noch unklar. • Nur meine indischen Verwandten, ihr nennt sie Bengal- oder Königstiger (N.t Tigris), leben in 15 Schutzgebieten zusammen. 1972 hat man in den geschützten Gebieten ungefähr 4000 Tiger gezählt. Um den Bestand meiner Art weiterhin zu vergrößern, müsst ihr Menschen meinen natürlichen Lebensraum schützen. Das geht am besten, wenn ihr uns Schutzgebiete zuweist, wie ihr es in Indien gemacht habt, und dafür sorgt, dass die Wilderei aufhört. Damit ihr das erreichen könnt, solltet ihr eure Bevölkerung darüber aufklären, dass wir euch nicht auffressen werden, wenn ihr euch zum Beispiel mit Elektrozäunen vor uns schützt und uns nicht zu nahe kommt. Wir 23 ERROR: syntaxerror OFFENDING COMMAND: --nostringval-STACK: