FH Kaiserslautern: Einführung in die Simulation mit ORCAD 9
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FH Kaiserslautern: Einführung in die Simulation mit ORCAD 9
Fachhochschule Kaiserslautern Standort Zweibrücken Studiengang Mikrosystemtechnik Einführung in die Simulation mit ORCAD RELEASE 9 UR(t) Uq UC(t) Version 2.0, Februar 2000 Professor Dipl.-Ing. Kurt Neumeier Dipl.-Ing. Hubert Zitt - ii 1 Vorwort 4 2 Einleitung 5 2.1 2.2 2.3 Allgemeines zu OrCAD Release 9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Analysearten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.2.1 Gleichstrom-Arbeitspunkt-Analyse oder DC-Sweep . . . . . . . . . . . . . 6 2.2.2 Zeitanalyse oder Transient-Analysis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.2.3 Frequenzanalyse oder AC-Sweep . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Simulationsablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3 Ein einführendes Beispiel 3.1 3.2 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 3.1.1 Knoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 3.1.2 Bauteilbezeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 3.1.3 Schaltplaneingabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Schaltplaneingabe mit Hilfe eines Texteditors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 3.2.1 Aufbau von CIR - Dateien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 3.2.2 Schaltplan mit Texteditor eingeben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 3.2.3 Berechnung von PSpice durchführen lassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3.2.4 Simulationsergebnisse mit Probe grafisch darstellen . . . . . . . . . . . . . 13 4 Signalquellen 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 8 19 Urquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.1.1 Gleichspannungsquelle VDC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.1.2 Gleichstromquelle IDC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.1.3 Gleichspannungsquelle VSRC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.1.4 Gleichstromquelle IRSC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Sinusquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 4.2.1 Spannungsquelle mit sinusförmiger Ausgangsspannung VAC . . . . . . 20 4.2.2 Stromquelle mit sinusförmigen Ausgangsstrom IAC . . . . . . . . . . . . . 20 Pulsquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 4.3.1 Spannungsquelle VPULSE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 4.3.2 Strompulsquelle IPULSE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Gesteuerte Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.4.1 Spannungsgesteuerte Spannungsquelle E . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.4.2 Spannungsgesteuerte Stromquelle G . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.4.3 Stromgesteuerte Spannungsquelle H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.4.4 Stromgesteuerte Stromquelle F . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Sonstige Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 4.5.1 Spannungs- und Stromquellen mit exponentiellem Spannungs- bzw. - iii Stromverlauf VEXP / IEXP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 4.5.2 Spannungs- und Stromquellen mit stückweis linearem Verlauf VPWL / IPWL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 4.5.3 Spannungs- und Stromquellen mit frequenzmoduliertem Ausgang VSFFM / ISFFM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 4.5.4 Spannungs- und Stromquellen mit ausklingendem sinusförmigen Verlauf VSIN / ISIN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 5 Beispiel 1 - RC-Tiefpaß 5.1 5.2 5.3 Zeitverhalten beim Aufladevorgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 5.1.1 Zeitliche Verläufe der Spannungen und Ströme . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 5.1.2 Energie- und Leistungsbetrachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Zeitverhalten bei sinusförmiger Eingangsspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 5.2.1 Einschwingvorgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 5.2.2 Amplitude und Phase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 5.2.3 Leistung (Mittelwertsfunktion AVG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 5.2.4 Effektivwert (Effektivwertfunktion RMS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Frequenzverhalten bei sinusförmiger Eingangsspannung . . . . . . . . . . . . . . . . 40 5.3.1 Amplituden und Phasengang (Funktionen dB und P) . . . . . . . . . . . . . 41 5.3.2 Bode-Diagramm (zwei Plots, Abszissenvariable ändern) . . . . . . . . . . 43 5.3.3 Ortskurve (Funktion IMG und R) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 5.3.4 Komplexer Eingangswiderstand (Funktionen M und ABS) . . . . . . . . 45 6 Beispiel 2 - RLC-Reihenschwingkreis 6.1 6.2 6.3 27 47 Zeitverhalten beim Einschaltvorgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 6.1.1 Zeitliche Verläufe der Spannungen und Ströme . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 6.1.2 Kurvenschar der Spannungen (Parametric-Analysis) . . . . . . . . . . . . . 49 Zeitverhalten bei sinusförmiger Eingangsgröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Frequenzverhalten bei sinusförmiger Eingangsspannung . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 1 Vorwort Diese Kurzeinführung in das Simulationsprogramm ORCAD RELEASE 9 für WINDOWS soll dem Benutzer einen groben Überblick über die Anwendungsmöglichkeiten und Bedienung des Programms bieten. Der Neueinsteiger sollte mit dieser Einführung in der Lage sein, schon nach sehr kurzer Einarbeitungszeit mit dem komplexen Programmpaket umgehen zu können. Aus diesen Gründen wurde hier darauf verzichtet, alle Kommandos der einzelnen Software-Tools vollständig zu beschreiben. Um tiefergehende Kentnisse über die Möglichkeiten von ORCAD RELEASE 9 zu erlangen, wird an dieser Stelle auf die in englisch gehaltenen Benutzerhandbücher des Software-Herstellers verwiesen. In diesem Skript wird u.a. anhand von verschiedenen Übungsbeispielen der prinzipielle Entwicklungsablauf von analogen Schaltungen beschrieben. Zur besseren Orientierung sind im Skript wichtige Grundlagen, sowie häufig benutzte Befehle und Shortcuts, fett dargestellt. Für die Ausarbeitung dieses Skriptes bedanke wir uns bei Stephan Huppert. Anregungen und Verbesserungsvorschläge bitte an Hubert Zitt ([email protected]) Seite 4 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 2 Einleitung 2.1 Allgemeines zu ORCAD RELEASE 9 Das Softwarepaket ORCAD RELEASE 9 für WINDOWS geht aus seinem großen Vorfahr, dem Netzwerkanalyseprogramm SPICE ( Simulation Program with Integrated Circuit Emphasis ) hervor. SPICE wurde 1972 an der University of California in Berkley, USA entwickelt. Seit dieser Zeit wurde die Software immer weiterentwickelt. Die Firma MICROSIM entwickelte daraus die PCVersion PSPICE. Die auf dem Markt momentan übliche Benutzeroberfläche MICROSOFT WINDOWS machte eine Anpassung von PSPICE unumgänglich. Es entstand das DESIGN CENTER, und anschließend das DESIGN LAB 8.0. Sein Nachfolger ist ORCAD RELEASE 9. Ab DESIGN CENTER VERSION 6.1 sind alle verfügbaren Tools vollständig unter WINDOWS integriert. Ab Version 6.1 wird ebenfalls die volle 32-Bit Datenbreite von WINDOWS genutzt. Dadurch ist ORCAD RELEASE 9 sowohl unter WINDOWS 3.1 als auch unter WINDOWS 95, WINDOWS 98 und WINDOWS NT lauffähig. Mit dem ORCAD RELEASE 9 ist neben rein analoger bzw. digitaler Schaltungssimulation, auch die sogenannte Mixed Mode Schaltungssimulation möglich, die es erlaubt, Mischschaltungen aus analoger und digitaler Technik zu simulieren. ORCAD RELEASE 9 ist auf folgenden Plattformen lauffähig: • IBM-PC WINDOWS 95/98 und WINDOWS NT ( wird an der Fachhochschule in Zweibrücken eingesetzt ) • Sun-4 Sunview / Network • HP9000 / 700 Network ORCAD RELEASE 9 wird in Deutschland von folgenden Distributoren vertrieben: Hoschar Systemelektronik GmbH Albert Nestler Straße 7 D - 76131 Karlsruhe Thomatronik Brückenstraße 1 D - 83022 Rosenheim Internet: http://www.hoschar.de Internet: http://www.thomatronik.de Distributor der Fachhochschule in Zweibrücken ist die Firma Hoschar Systemelektronik GmbH Seite 5 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 2.2 Analysearten ORCAD RELEASE 9 bietet die Möglichkeit, mehrere Analysearten, wie z.B. Frequenzanalyse, Zeitanalyse, Arbeitspunktanalyse, Rauschanalyse, Fourieranalyse, Worst-Case-Analyse und noch einige mehr durchzuführen. Um den Rahmen dieser Kurzeinleitung nicht zu sprengen, sollen nur die wichtigsten beschrieben werden, nämlich: • Gleichstrom-Arbeitspunkt-Analyse • Zeitanalyse • Frequenzanalyse 2.2.1 Gleichstrom-Arbeitspunkt-Analyse oder DC-Sweep Mit dieser Simulationsmöglichkeit lassen sich u.a. Gleichspannungs- und Gleichstromquellen simulieren. Auch ist der Einfluß von Temperatur- und/oder Spannungs- bzw. Stromschwankungen auf Bauteile simulierbar. 2.2.2 Zeitanalyse oder Transient-Analysis Bei dieser Analyseart stehen nach der Berechnung alle Spannungen und Ströme als Funktion der Zeit im vorher angegebenen Zeitintervall zur Verfügung. Als Option kann hier eine Fourieranalyse durchgeführt werden. 2.2.3 Frequenzanalyse oder AC-Sweep Bei dieser Analyseart stehen nach der Berechnung alle Spannungen und Ströme als Funktion der Frequenz im vorher angegebenen Bereich zur Verfügung. Im Rahmen der Frequenzanalyse ist auch eine Rauschanalyse (Noise-Analysis) möglich. Der Simulator arbeitet dabei mit den Kleinsignalparametern im Arbeitspunkt. Das Ergebnis enthält keine Information über etwaige Amplitudenbegrenzungen, wie sie bei zu großer Eingangsamplitude bei meßtechnisch untersuchten Schaltungen vorkommen. 2.3 Simulationsablauf Der Ablauf einer Simulation unter PSPICE gliedert sich in mehrere Schritte: Der erste Schritt besteht aus dem Erstellen einer Netzliste, die in einer Datei mit der Endung NET abgespeichert wird. Die Netzliste kann von Hand mit Hilfe eines Texteditors erstellt werden, oder komfortabler mit einem grafischen Schaltplaneditor. Anschließend wird diese durch den eigentlichen Simulator PSPICE interpretiert und die gewünschten Berechnungen werden durchgeführt. Die Ergebnisse werden von PSPICE in binärer Form in Dateien mit der Endung DAT abgespeichert, bzw. in ASCII-Notation in Dateien mit der Endung OUT. Mit Hilfe des Postprozessors PROBE können die Ergebnisse auf dem Bildschirm dargestellt und ausgewertet werden. Abbildung 2.1 Seite 6 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken zeigt den Simulationsablauf in einer Grafik. Schaltplaneingabe und Eingabe der Analysearten mit Texteditor Schaltplaneingabe und Angabe der Analysearten mit ORCAD CAPTURE Eingabe Speichern als Datei mit der Endung CIR Speichern als Datei mit der Endung SCH Speichern Manueller Start von PSPICE aus Betriebssystem Laden der CIR - Datei Automatischer Start von PSPICE aus ORCAD CAPTURE und automatisches Generieren der Netzliste in NET-Datei Simulation mit PSPICE Ausgabe der Meßergebnisse in binärer Form in DAT-Datei Berechnung vorbereiten Berechnung Ausgabe der Meßergebnisse in ASCII- Notation in OUT-Datei Ausgabe Automatischer Start von PROBE aus PSPICE + Grafische Darstellung der Meßkurven Abbildung 2.1: Simulationsablauf Seite 7 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 3 Ein einführendes Beispiel 3.1 Allgemeines Die Vorgehensweise bei der Simulation mit ORCAD PSPICE 9 soll anhand eines einfachen Widerstandsnetzwerkes veranschaulicht werden. Ziel ist es, dem Anwender die Möglichkeiten bei der Schaltplaneingabe aufzuzeigen, die Syntax zur Beschreibung der elektronischen Bauteile (Widerstand, Kondensator, Spule und Gleichspannungsquelle) anzugeben, sowie die Durchführung einer Gleichstromanalyse zu erklären Abbildung 3.1: Übungsbeispiel Widerstandsnetzwerk 3.1.1 Knoten Eine elektronische Schaltung besteht immer aus Bauteilen und Verbindungen die nach gewissen Regeln miteinander verknüpft sind. Die Verbindungspunkte, an denen zwei oder mehr Bauteile miteinander verbunden sind, bezeichnet man als Knoten. Diese Knotenpunkte im Zusammenspiel mit dem Bauteilnamen und Bauteilwert werden benutzt um eine formelle Beschreibung der Schaltung zu erstellen, mit deren Hilfe es möglich ist, die Schaltung auf einem Digitalrechner zu simulieren. Die Schaltungsknoten werden üblicherweise mit positiven Zahlen (einschließlich der Null) bezeichnet. Die Numerierung der Knoten ist mit einer einzigen Ausnahme frei wählbar. In PSPICE wird die Knotennummer Null immer als Bezugsknoten interpretiert, auf den alle Spannungen und Ströme bezogen werden. Daher bezeichnet man diesen Knoten auch als Bezugsknoten. Eine komplette Beschreibung aller Knoten einer Schaltung nennt man Netzliste. 3.1.2 Bauteilbezeichnung Jedes Bauteil in PSPICE wird durch einen eindeutigen reservierten Bezeichner identifiziert. Dieser Bezeichner kann durch weiteres Anhängen von Buchstaben oder Zahlen erweitert werden. Seite 8 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Alle Bauteile besitzen eine festgelegte Anzahl an Knoten, die beschaltet werden müssen. Außerdem muß mindestens ein charakteristischer Bauteilwert angegeben werden, der wertmäßig das Bauteil beschreibt. Eine Übersicht über die wichtigsten passiven Bauteile (Widerstand, Kondensator, Spule) und die im Beispiel verwendete Gleichspannungsquelle, einschließlich ihrer Bezeichner und Einheiten, ist in Tabelle 3.1 gegeben. Bauteil PSpice-Name Einheit Ohmscher Widerstand R Ohm Kondensator C Farad Spule L Henry Gleichspannungsquelle VDC Volt Tabelle 3.1: PSPICE-Namen der Standardbauelemente Um große bzw. kleine Zahlenwerte besser eingeben zu können, besteht die Möglichkeit, diese durch reservierte Buchstaben abzukürzen, denen jeweils eine Zehnerpotenz zugeordnet ist. In Tabelle 3.2 ist diese Zuordnung aufgelistet. Mit Ausnahme von Mega und Mikro entspricht der PSPICE-Bezeichner dem ersten Buchstaben der Größenordnung. Größenordnung PSpice-Name Zehnerpotenz Tera T E12 Giga G E9 Mega MEG E6 Kilo K E3 Milli M E-3 Mikro U E-6 Nano N E-9 Piko P E-12 Femto F E-15 Tabelle 3.2: Abkürzungen für Größenordnungsangaben 3.1.3 Schaltplaneingabe Die Schaltplaneingabe kann auf zwei unterschiedliche Arten erfolgen. Die erste Eingabeart ist das direkte Erstellen der Netzliste "von Hand" mit Hilfe eines Texteditors. Die grafische Schaltplaneingabe erfolgt mit dem Programm ORCAD CAPTURE 9. Mit diesem Programm wird der Schaltplan am Bildschirm mit Hilfe von vorgebenen Bauteilen gezeichnet. Anschließend geneSeite 9 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken riert ORCAD RELEASE 9 daraus automatisch die Netzliste. Nachfolgend werden am oben genannten Übungsbeispiel beide Arten der Schaltplaneingabe, sowie die Simulation und die Darstellung der Simulationsergebnisse erklärt. 3.2 Schaltplaneingabe mit Hilfe eines Texteditors Zur Simulation einer Schaltung benötigt man nicht notwendigerweise einen grafischen Schaltplaneditor zur Eingabe des Schaltplans, sondern es genügt ein einfacher Texteditor der in der Lage ist, den Text in ASCII-Form, d.h. ohne zusätzliche Steuerzeichen, abzuspeichern. Mit diesem ist es möglich, die Schaltung nach festgelegten Regeln zu beschreiben. Die grundlegende Vorgehensweise bei der Erstellung solch einer Textdatei wird anhand des oben genannten Beispiels eines Widerstandsnetzwerkes gezeigt. Der Name, unter dem die Datei abgespeichert wird, ist frei wählbar und sollte, da er eine Beschreibung einer elektronischen Schaltung enthält, mit der Endung CIR (Abkürzung von circuit) abgespeichert werden. 3.2.1 Aufbau von CIR - Dateien Der schematische Aufbau einer CIR-Datei zeigt Abbildung 3.2. Beim Erstellen einer solchen Datei sind folgende Punkte unbedingt zu beachten: • PSPICE unterscheidet nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung • die erste Zeile enthält immer einen Kommentar (meistens Schaltungsnamen) • die letzte Anweisung muß die ".END" - Anweisung sein • es dürfen zur Schaltungsbeschreibung keine Umlaute verwendet werden • die Zeichen "*" und ";" sind reservierte Zeichen und dürfen nicht in Bauteilnamen verwendet werden • Steueranweisungen beginnen mit einem Punkt Seite 10 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Überschrift Schaltungsbeschreibung Modelle Steuerbefehle „.END“ - Anweisung Abbildung 3.2: Schematischer Aufbau einer CIR-Datei Die erste Zeile interpretiert PSPICE immer als Kommentar und ignoriert deren Inhalt. Sie enthält meistens den Schaltungsnamen bzw. eine Kurzbeschreibung der Schaltungsfunktion. Im Gegensatz zum normalen Kommentar kann in der ersten Zeile auf die Eingabe eines einleitenden Kommentarzeichens verzichtet werden. In nachfolgenden Zeilen muß ein Kommentar, der in der ersten Spalte beginnt, entweder mit einem der Zeichen "*" oder ";" eingeleitet werden. Zu beachten ist, daß nach einer Befehlsanweisung ein Kommentar nur durch das ";" - Zeichen eingeleitet werden darf. Bei der Schaltungsbeschreibung darf pro Zeile nur ein Bauteil einschließlich Angaben über Knoten und Bauteilwert stehen. Namen, Knotennummer und Bauteilwert werden durch eine oder mehrere Leerzeichen bzw. Tabulatorzeichen voneinander getrennt. Sollte eine Eingabezeile über eine Bildschirmzeile hinausgehen, so ist sie in der nächsten Zeile mit einem "+" Zeichen weiterzuführen. Der Bauteilnamen beginnt immer mit dem PSPICE-spezifischen Bauteilbezeichner, der durch anfügen von Zahlen oder Buchstaben ergänzt werden kann. Bei der Angabe der Knotennummern muß immer die für das aktuelle Bauteil gültige Modellbeschreibung beachtet werden, da ein Vertauschen der Knoten eine Vorzeichenumkehr in der Strom- bzw. Spannungsrichtung bewirkt, was unter Umständen zu einem Nichtfunktionieren in der Schaltung führen kann. Die Angabe des Bauteilwertes erfolgt in amerikanischer Notation, d.h. als Dezimaltrennzeichen wird ein Punkt verwendet. Im Anschluß an die Schaltungsbeschreibung folgen Angaben über die durchzuführenden Analysen. In diesem Beispiel wird nur die DC-Analyse durchgeführt. Im Vergleich zu den Bauteil- Seite 11 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken anweisungen wird jede Analyseanweisung durch einen vorangestellten Punkt eingeleitet. Den Abschluß einer CIR-Datei bildet die Anweisung ".END". Alle nachfolgenden Befehlsbzw. Steueranweisungen werden von PSPICE ignoriert. 3.2.2 Schaltplan mit Texteditor eingeben Vor der Eingabe sollten im Schaltplan alle Knoten durchlaufend numeriert werden. Als Bezugspunkt der Schaltung wird der Masse-Anschluß der Spannungsquelle gewählt. Dieser Knoten erhält somit die Knotennummer 0. Abbildung 3.1 zeigt die vollständig durchnumerierte Schaltung. Die Eingabe erfolgt mit dem Editor NOTEPAD, der zum Zubehör von WINDOWS gehört. Zum Starten des Editors wird aus dem Menü START / PROGRAMME / ZUBEHÖR der Eintrag EDITOR ausgewählt. In das leere Eingabefenster wird die nachfolgende Netzliste eingegeben: Widerstandsnetzwerk * Dateiname : rnetz.cir * Autor : Huppert Stephan, MST 6 * Datum : 98/03/16 * Letzte Aenderung : 98/03/19 * Schaltungsbeschreibung R_R1 1 2 12 ; Widerstand R1 R_R2 2 0 22 ; Widerstand R2 R_R3 2 0 33 ; Widerstand R3 V_V1 1 0 DC 10 ; Spg.quelle mit 12 Ohm mit 22 Ohm mit 33 Ohm V1 12 Volt (Knoten (Knoten (Knoten (Knoten 1 2 2 1 -> -> -> -> 2) 0) 0) 0) * Analysearten * Lineare Gleichspg.analyse, V1 variiert von 0.5V bis 20V * Schrittweite 0.5V .DC LIN V_V1 0.5V 20V 0.5V .PROBE ; Messwerte in DAT-File ablegen .END Bevor diese Netzliste PSPICE zugeführt werden kann, muß sie unter einem Namen, z.B. rnetz.cir, auf der Festplatte abgespeichert werden. Hierzu wählt man aus dem FILE-Menü im NOTEPAD-Fenster den Menüpunkt SPEICHERN UNTER aus und trägt im Eingabefeld Dateiname rnetz.cir ein. Aus dem Eingabefeld Dateityp wählt man den Eintrag ALLE DATEIEN (*.*) aus. Durch Betätigen der RETURN-Taste bzw. Linksklick auf den Button SPEICHERN wird die Datei auf die Festplatte geschrieben. Seite 12 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 3.2.3 Berechnung von PSPICE durchführen lassen Die eigentliche Berechnung der Schaltung erfolgt mit dem Programm PSPICE. Um den Simulator zu starten wählt man aus dem START-Menü des Betriebssystems den Menüpunkt PROGRAMME / ORCAD RELEASE 9 / PSPICE. Abbildung 3.3: Startbildschirm von PSPICE Zuerst muß die abgespeicherte Netzliste rnetz.cir von der Festplatte in PSPICE eingelesen werden. Hierzu wählt man aus dem Menü FILE den Menüpunkt OPEN aus und trägt in dem Eingabefeld Dateiname den Namen rnetz.cir ein. Durch Auswahl der Schaltfläche RUN in der Symbolleiste bzw. durch Auswahl des gleichnamigen Menüpunktes aus dem Menü SIMULATION / RUN beginnt der Simulationslauf. Zuerst findet eine Überprüfung der Netzliste auf Syntaxfehler statt. Die Ergebnisse speichert PSPICE in binärer Form in einer Datei mit dem gleichen Namen wie das CIR-File, jedoch hat diese Datei die Endung DAT. In einer weiteren Datei mit der Endung OUT protokolliert PSPICE Datum, Uhrzeit, Dauer, Art der Berechnung und auf Wunsch werden die Simulationsergebnisse in lesbarer ASCII-Notation ausgegeben. Die grafische Darstellung der Meßergebnisse erfolgt mit einem weiteren Programm, dem Postprozessor PROBE. Nach erfolgreicher Berechnung wird PROBE automatisch gestartet. Man kann PROBE auch direkt aus PSPICE heraus durch Anwahl des Menüpunktes FILE / RUN PROBE starten. 3.2.4 Simulationsergebnisse mit PROBE grafisch darstellen PROBE ist ein leistungsfähiges Werkzeug zur Visualisierung der Meßergebnisse. Neben der grafischen Darstellung der Ergebnisse können diese auch mit den Grundrechenarten (z.B. Leistung an einem Bauteil U*I) bzw. höheren mathematischen Funktionen weiterverarbeitet werden. Seite 13 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Tabelle Seite 14 zeigt eine Auflistung der mathematischen Funktionen und die zugehörigen PROBE Befehle. Funktion Beschreibung ABS(x) Betrag SGN(x) Signumfunktion SQRT(x) Quadratwurzel EXP(x) e-Funktion LOG(x) Logarithmus zur Basis e LOG10(x) Logarithmus zur Basis 10 M(x) Magnitude (Größe) P(x) Phase in Grad R(x) Realteil einer komplexen Größe IMG(x) Imaginärteil einer komplexen Größe G(x) Gruppenlaufzeit in Sekunden PWR(x,y) Betrag von x hoch y SIN(x) Sinus von x im Bogenmaß COS(x) Cosinus von x im Bogenmaß TAN(x) Tangens von x im Bogenmaß ATAN(x) Cotangens von x im Bogenmaß D(x) Ableitung von x nach der Abszissenvariablen S(x) Integral von x über dem Bereich der Abszissenvariablen AVG(x) AVG(x,d) Mittelwert von x über dem Bereich der Abszissenvariablen Mittelwert (von x-d bis x) über dem Bereich der Abszissenvariablen RMS(x) Effektivwert (Root - Mean - Square) von x DB(x) Betrag in dB (dezibel) MIN(x) Minimalwert von x MAX(x) Maximalwert von x ARCTAN(x) Arcustangens von x im Bogenmaß Tabelle 3.3: Arithmetische Funktionen in Probe Nach dem Start von PROBE muß noch die Datei mit den Meßwerten des letzten Simulationslaufs in den Speicher geladen werden. Hierzu wählt man aus dem Menü FILE den Menüpunkt OPEN, Seite 14 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken und wählt aus dem erscheinenden Dialogfenster die entsprechende Datei aus. Abbildung 3.4: Meßwertdatei in Probe laden Darstellung von Meßkurven Durch Auswahl des Icons ADD TRACE in der Iconleiste bzw. durch Auswahl des gleichnamigen Menüpunktes aus dem Menü TRACE / ADD TRACE, öffnet sich ein Dialogfenster, in dem PROBE alle Ströme und Spannungen der Schaltung auflistet. Durch Anklicken von einem oder mehreren Einträgen werden diese in das Eingabefeld TRACE EXPRESSION übernommen. Durch Anklicken des OK-Buttons wird das Dialogfenster geschlossen und die ausgewählten Meßwertkurven werden im Plotfenster angezeigt. Um im oben genannten Beispiel die Teilströme durch die einzelnen Widerstände darzustellen, wird wie folgt vorgegangen: • ADD TRACE-Icon anklicken bzw. TRACE / ADD TRACE anwählen • In Auswahlliste I(R_R1), I(R_R2), I(R_R3) anklicken • OK-Button anklicken PROBE-Notation für die Messung von Spannungswerten bzw. Stromwerten Spannungsmessung PROBE-Notation Beispiel Spannung an einem Bauteil (Zweipol) V ( Name des Zweipol ) V( R1 ) Spannung an einem Knoten gegen Masse V ( Knotennummer ) oder V ( Knotennummer , 0 ) V(2) V ( 2,0 ) Spannung zwischen zwei Knoten V ( Knotennummer1 , Knotennummer2 ) V ( 1,2 ) Tabelle 3.4: PROBE-Notation für Spannungsmessung Seite 15 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Bei der Angabe von zwei Knotennummern ist zu beachten, daß PROBE die erste Knotennummer als den positiven Anschluß und die zweite Knotennummer als den negativen Anschluß interpretiert, was bei einer Vertauschung zu negativen Ergebnissen führt. Strommessung Probe-Notation Strom durch ein Bauteil (Zweipol) I ( Name des Zweipol ) Beispiel I ( R1 ) Tabelle 3.5: PROBE-Notation für Strommessung Rechenoperationen mit PROBE durchführen Um Rechnungen mit PROBE durchzuführen wird im Dialogfenster ADD TRACE im Texteingabefeld TRACE EXPRESSION die gewünschte Formel eingegeben. PROBE versteht die in Tabelle 3.3 aufgeführten arithmetischen Operationen. Formeln können auf zwei Arten erstellt werden: 1. Auswahl der Operanden und Operatoren durch Mausklick aus der Auswahlliste FUNCTIONS OR MACROS im Fenster ADD TRACE 2. Eingabe „von Hand“ im Textfeld TRACE EXPRESSION Um z.B. die Summe der Teilströme durch R2 und R3 zu berechnen, gibt man folgendes im Textfeld ein: I(R2) + I(R3) Cursorfunktionen PROBE bietet zur genaueren Auswertung der Kurven die Möglichkeit maximal zwei Cursor (Fadenkreuze) einzublenden. Die Cursor werden dabei automatisch an die ausgewählte Kurve angeheftet, d.h. es ist nur möglich, Werte der entsprechenden Kurve zu ermitteln. Die Cursorfunktion wird entweder durch Anklicken des Cursor-Icons oder durch Auswahl des Menüpunktes TRACE / CURSOR / DISPLAY (Shortcut: STRG SHIFT C) ein- bzw. ausgeblendet. Die Kurve an die der Cursor angeheftet wird, wird durch Anklicken des Kurvensymbols unterhalb des Plotfensters ausgewählt. Welcher der beiden Cursor angeheftet wird, wählt man durch Anklicken mit der linken bzw. rechten Maustaste. Seite 16 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Hierbei gilt: Linke Maustaste Cursor 1 Rechte Maustaste Cursor 2 Die zu den Cursor gehörenden Meßwerte werden in einem eigenen Fenster eingeblendet. Abbildung 3.5 zeigt das Fenster mit den Meßwerten für die Ströme durch R2 und R3 bei einer Eingangsspannung von 10 V. Abbildung 3.5: Cursormesswerte Mehrere Plotfenster Möchte man jede Kurve in einem eigenen Plotfenster darstellen, z.B. bei einem Bodediagramm, dann wird durch die Auswahl des Menüpunktes PLOT / ADD PLOT TO WINDOW ein weiteres Plotfenster auf dem Bildschirm eingefügt. Beim Hinzufügen neuer Kennlinien ist jetzt zu beachten, daß diese in dem zur Zeit aktuellen Plotfenster, dargestellt werden. Welches Plotfenster aktuell ausgewählt ist, erkennt man an dem Wort SEL>> links neben dem Plotfenster. Aktiviert wird das aktuelle Plotfenster durch Linksklick auf das Fenster. Das aktuelle Plotfenster kann durch den Menübefehl PLOT / DELETE PLOT wieder entfernt werden. Seite 17 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Operation Menüpunkt Plotfenster hinzufügen PLOT / ADD PLOT TO WINDOW Plotfenster löschen PLOT / DELETE PLOT Shortcut Tabelle 3.6: Plotfenster hinzufügen bzw. löschen Achsenskalierung ändern Die Skalierung der Achse läßt sich, durch Anklicken des Icons LOG X AXIS bzw. LOG Y AXIS zwischen linearer und logarithmischer Achseneinteilung umschalten. Bei einem Doppelklick auf die X- bzw. Y-Achse öffnet sich ein Dialogfenster, indem die Achseneinteilung, sowie die Achsenvariable geändert werden kann. Nachfolgend sind diese Fenster für die Abszisse und Ordinate dargestellt. Abbildung 3.6: X- bzw. Y-Achsenskalierung ändern Operation Menüpunkt Shortcut X-Achse skalieren PLOT / AXIS SETTINGS Y-Achse skalieren PLOT / AXIS SETTINGS Y-Achse hinzufügen PLOT / ADD Y AXIS STRG Y Y-Achse löschen PLOT / DELETE Y AXIS SHIFT CTRL Y Tabelle 3.7: Achseneinstellung ändern Seite 18 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 4 Signalquellen ORCAD CAPTURE stellt in der Bibliothek source.olb verschiedene Quellen zur Verfügung. Diese werden wie andere Bauteile (Widerstände, Kondensatoren usw.) mit dem Befehl PART aus dem Menü DRAW (Shortcut: SHIFT-P) aufgerufen. Man unterscheidet: 4.1 Urquellen Urquellen sind ideale Spannungs- bzw. Stromquellen mit beliebiger Spannung bzw. Strom und Innenwiderstand null bzw. unendlich. Diese Quellen sind nicht für eine Zeitanalyse geeignet. Einschaltvorgänge können damit also nicht dargestellt werden. 4.1.1 Gleichspannungsquelle VDC Attribut DC Optional bei obligatorisch Bedeutung Gleichspannungsanteil in Volt 4.1.2 Gleichstromquelle IDC Attribut DC Optional bei obligatorisch Bedeutung Gleichstromanteil in Ampere 4.1.3 Gleichspannungsquelle VSRC Attribut Optional bei Bedeutung DC AC/DC/Tran Gleichspannungsanteil AC DC/Tran Wechselspannungsanteil TRAN AC/DC/Tran Phase in Grad bei Wechselspannung Anmerkung: Diese Quelle ist, wie bereits erwähnt, nicht für eine Zeitanalyse geeignet. Für die AC-Analyse liefert die VSRC eine sinusförmige Spannung, deren Frequenz aber nicht angegeben werden kann. Die Quelle eignet sich z.B. zur Analyse von ÜberSeite 19 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken tragungsgliedern, deren Verhalten in einem Bode-Diagramm dargestellt wird. Da eine Zeitanalyse nicht möglich ist, kann der zeitliche Verlauf der Spannung nicht angezeigt werden. 4.1.4 Gleichstromquelle IRSC Attribut Optional bei Bedeutung DC AC/DC/Tran Gleichspannungsanteil AC DC/Tran Wechselspannungsanteil Tran AC/DC/Tran Phase in Grad bei Wechselspannung 4.2 Sinusquellen Sinusquellen sind ideale Quellen mit sinusförmiger Ausgangsspannung bzw. Strom, beliebiger Phase und Innenwiderstand null bzw. unendlich. 4.2.1 Spannungsquelle mit sinusförmiger Ausgangsspannung VAC Attribut Optional bei Bedeutung DC AC/DC/Tran Gleichspannungsanteil in Volt (Offset) ACMAG DC/Tran Wechselspannungsanteil in Volt (Effektivwert) ACPHASE AC/DC/Tran Phase der Wechselspannung in Grad 4.2.2 Stromquelle mit sinusförmigen Ausgangsstrom IAC Attribut Optional bei Bedeutung DC AC/DC/Tran Gleichstromanteil in Ampere (Offset) AC DC/Tran Wechselstromanteil in Ampere (Effektivwert) Seite 20 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 4.3 Pulsquellen Mit Pulsquellen bezeichnet man Quellen mit einstellbarer Pulsform, wie z.B.Rechteck, Dreieck, Sägezahn usw. 4.3.1 Spannungsquelle VPULSE Attribut Optional bei Bedeutung DC AC/DC/Trat Gleichspannungsanteil AC DC/Tran Wechselspannungsanteil V1 obligatorisch Anfangsspannungswert in Volt V2 obligatorisch Spitzenspannungswert in Volt TD AC/DC/Tran Verzögerungszeit beim Start TR AC/DC/Tran Anstiegszeit TF AC/DC/Tran Abfallzeit PW AC/DC/Tran Pulsbreite PER AC/DC/Tran Periodendauer 4.3.2 Strompulsquelle IPULSE Attribut Optional bei Bedeutung DC AC/DC/Tran Gleichspannungsanteil AC DC/Tran Wechselspannungsanteil I1 obligatorisch Anfangsstromwert in Ampere I2 obligatorisch Spitzenstromwert in Ampere TD AC/DC/Tran Verzögerungszeit beim Start TR AC/DC/Tran Anstiegszeit TF AC/DC/Tran Abfallzeit PW AC/DC/Tran Pulsbreite PER AC/DC/Tran Periodendauer Seite 21 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken U V2 V1 TD TR PW TF t PER Abbildung 4.1: Parameter bei Pulsquellen Beispiele für Sprungfunktionen • Dirac-Stoß ( δ -Stoß) Der Dirac-Stoß wird mit der Spannungspulsquelle VPULSE realisiert. Bei mehreren Dirac-Stößen sollte die Periodendauer so lang gewählt werden, daß bei erneutem Auslösen eines Impulses das System sich wieder in Ruhe befindet; hier wurden 4s gewählt. Folgende Einstellungen sollten vorgenommen werden: V1 = 0, V2 = 1k, TD = 1, TR = 1n, TF = 1n, PW = 1m, PER = 4 • Einheitssprung ( σ -Funktion) Der Einheitssprung wird ebenfalls mit einer Spannungspulsquelle realisiert. Folgende Werte sollten eingestellt werden: V1 = 0, V2 = 1, TD = 1, TR = 0.1n, TF = 0.1n, PW = 4, PER = 8 Seite 22 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 4.4 Gesteuerte Quellen Unter gesteuerten Quellen versteht man ideale Quellen, deren Ausgangsgröße von einer Steuerspannung und einem Koeffizienten bzw. einem Steuerstrom und einem Koeffizienten abhängig sind. Folgende Varianten sind möglich: 4.4.1 Spannungsgesteuerte Spannungsquelle E Funktion Ausgangsspannnung = Eingangsspannung * Steuerfaktor Anschluß Links: Steuergröße (Eingang) Rechts: Ausgang 4.4.2 Spannungsgesteuerte Stromquelle G Funktion Ausgangsstrom = Steuerspannung * Steuerleitwert (in Siemens) Anschluß Links: Steuergröße (Eingang) Rechts: Ausgang 4.4.3 Stromgesteuerte Spannungsquelle H Funktion Ausgangsspannung = Steuerstrom * Steuerwiderstand (in Ohm) Anschluß Links: Steuergröße (Eingang) Rechts: Ausgang 4.4.4 Stromgesteuerte Stromquelle F Funktion Ausgangsstrom = Steuerstrom * Steuerfaktor Anschluß Links: Steuergröße (Eingang) Rechts: Ausgang Seite 23 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 4.5 Sonstige Quellen 4.5.1 Spannungs- und Stromquellen mit exponentiellem Spannungs- bzw. Stromverlauf VEXP / IEXP Attribut Optional bei Bedeutung DC DC/ACTran/ Gleichspannungsanteil AC DC/Tran Wechselspannungsanteil V1 / I1 obligatorisch Anfangsspannung / Anfangsstrom V2 / I2 obligatorisch Spitzenspannung / Spitzstrom TD1 DC/ACTran Verzögerungszeit beim Start TC1 DC/ACTran Anstiegszeitkonstante TD2 DC/ACTran Abfallverzögerung TC2 DC/ACTran Abfallzeitkonstante 4.5.2 Spannungs- und Stromquellen mit stückweis linearem Verlauf VPWL / IPWL Attribut Optional bei Bedeutung DC obligatorisch Zusätzliche Gleichspannungs- bzw. Gleichstromquelle AC DC/Tran Zusätzliche Wechselspannungs- bzw. Wechselstromquelle T1 obligatorisch Zeitpunkt T1 V1 / I1 obligatorisch Spannungs- bzw. Stromwert zum Zeitpunkt T1 T2 obligatorisch Zeitpunkt T2 V2 / I2 obligatorisch Spannungs- bzw. Stromwert zum Zeitpunkt T2 Tn obligatorisch Zeitpunkt Tn Vn / In obligatorisch Spannungs- bzw. Stromwert zum Zeitpunkt Tn Seite 24 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken U V3 V2 V1 T4 V4 T1 T2 t T3 Abbildung 4.2: Parameter bei Quellen mit stückweis linearem Verlauf 4.5.3 Spannungs- und Stromquellen mit frequenzmoduliertem Ausgang VSFFM / ISFFM Die Ausgangsgröße kann mathematisch durch folgende Formel beschrieben werden: V = V Off + V Ampl ⋅ sin ( 2 ⋅ π ⋅ FC ⋅ t + MOD ⋅ sin ( 2 ⋅ π ⋅ FM ⋅ t ) ) Attribut Optional bei Bedeutung DC DC/AC/Tran Gleichspannungsanteil AC DC/Tran Wechselspannungsanteil VOFF / IOFF obligatorisch Gleichspannungs- / Gleichstromanteil VAMPL / IAMPL obligatorisch Spitzenspannungs- / Spitzenstrom FC obligatorisch Trägerfrequenz MOD obligatorisch Modulationsgrad FM obligatorisch Modulationsfrequenz Seite 25 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 4.5.4 Spannungs- und Stromquellen mit ausklingendem sinusförmigen Verlauf VSIN / ISIN Attribut Optional bei Bedeutung DC DC/AC/Tran Gleichspannungsanteil AC DC/Tran Wechselspannungsanteil VOFF / IOFF obligatorisch Gleichspannungs- / Gleichstromanteil VAMPL / IAMPL obligatorisch Spitzenspannungs- / Spitzenstromanteil FREQ obligatorisch Frequenz TD DC/AC/Tran Verzögerung beim Start DF DC/AC/Tran Dämpfungsfaktor PHASE DC/AC/Tran Phase Seite 26 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 5 Beispiel 1 - RC-Tiefpaß Im folgenden Beispiel soll ein RC-Tiefpaß erster Ordnung mit Hilfe von ORCAD RELEASE 9 untersucht werden. Abbildung 5.1 zeigt den Schaltplan mit Angabe der entsprechenden Bauteilewerte. Ziel ist es, den Verlauf der Kondensatorspannung uC(t), der Spannung am Widerstand uR(t) und des Stromes i(t) darzustellen. Weiterhin soll die Zeitkonstante τ sowie das Zeit- und Frequenzverhalten bei sinusförmiger Eingangsspannung dargestellt werden. Gegebenenfalls sind verschiedene typische Werte aus den Diagrammen abzulesen. UR(t) i(t) UC(t) Uq Abbildung 5.1: RC-Tiefpaß mit Quelle VPULSE Seite 27 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 5.1 Zeitverhalten beim Aufladevorgang Die Simulation wird mit folgenden Bauteileparametern durchgeführt: Bauteil Attribut Wert R R 159 Ω C C 1 µF VPULSE DC AC V1 0V V2 10 V TD 0.1 ms TR 0 ms TF 0 ms PW 10 ms PER 20 ms Tabelle 5.1: Bauteilwerte 5.1.1 Zeitliche Verläufe der Spannungen und Ströme Um die zeitlichen Verläufe der Teilspannungen und des Stromes darstellen zu können, wird die Analyseart TIME DOMAIN (TRANSIENT) ausgewählt und folgende Parameter eingestellt: Simulationsart Time Domain (Transient) Attribut Wert Start saving data after 20 ns Run to Time 1.5 ms Maximum step size 1 µs Tabelle 5.2: Simulationsart / Simulationsparameter Zeitlicher Verlauf der Spannung uC(t) Seite 28 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 5.2: Kondensatorspannung uC(t) Zeitlicher Verlauf der Spannung uR(t) Abbildung 5.3: Widerstandsspannung uR(t) Zeitlicher Verlauf des Stromes i(t) Seite 29 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 5.4: Stromverlauf i(t) Bestimmung der Zeitkonstanten τ Nach der Zeit 1 τ beträgt die Spannung am Kondensator ca. 63% des Endwertes. Die Zeitkonstante τ läßt sich mit den Cursorfunktionen von PROBE leicht ermitteln. Im Beispiel entsprechen 63% einer Spannung uC(t) = 6,3V. Man sucht mit dem Cursor den Zeitpunkt, an dem die Kondensatorspannung 6,3V erreicht hat, und kann dann auf der Abszisse, bzw. im Cursorfenster, den entsprechenden Zeitpunkt ablesen. Da der Einschaltvorgang nicht zum Zeitpunkt t=0s gestartet wurde, sondern erst bei t=0.1ms, muß die Differenz dieser Werte gebildet werden. Es ergibt sich eine Zeitkonstante von τ = 0.159ms. Seite 30 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 5.5: Bestimmung von τ 5.1.2 Energie- und Leistungsbetrachtungen Leistung Aus der Vorlesung ist bekannt, daß sich die Leistung als Produkt aus Spannung und Strom berechnet. In PROBE kann man solche Funktionen im Fenster ADD TRACE und MODIFY TRACE im Textfeld TRACE EXPRESSION eingeben. Das Fenster MODIFY TRACE läßt sich durch ein Doppelklick auf den Kurvennamen öffnen. Seite 31 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 5.6: Leistungskurve Energie Der Betrag der im Kondensator gespeicherten Energie entspricht der Fläche unter der Leistungskurve. Um diesen Flächeninhalt darzustellen, muß das Integral über diese Funktion berechnet werden. In PROBE existiert hierzu die Integralfunktion S. Syntax Bedeutung S( <math. Ausdruck> ) Flächeninhalt unter einer Kurve berechnen Beispiel S( V(2) * I(C1) ) Um den Wert für die gespeicherte Energie im Kondensator zu berechnen, gibt man folgenden Ausdruck im Textfeld TRACE EXPRESSION ein. S( V(2) * I(C1) ) Da PROBE numerisch integriert, und somit für jeden Zeitschritt einen Wert errechnet, erhält man eine Kurvendarstellung des Integrals, aus welcher zu jedem Zeitpunkt der aktuelle Wert des Integrals über die Cursorfunktionen ermittelt werden kann. Der Endwert der Kurve nähert sich asymptotisch dem Wert, den man über nachfolgende Formel erhält. 1 1 2 2 W = --- ⋅ C ⋅ U = --- ⋅ 1µF ⋅ ( 10V ) = 50µWs 2 2 Seite 32 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 5.7: Energiekurve 5.2 Zeitverhalten bei sinusförmiger Eingangsspannung Für diese Simulationsart wird die Quelle VDC durch eine VSIN ersetzt. Die Bauteileparameter sind in Tabelle 5.1 dargestellt. UR(t) UC(t) UQ(t) Abbildung 5.8: RC-Tiefpaß mit Quelle VSIN für Zeitanalyse Seite 33 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Bauteil Attribut Wert R R 159 Ω C C 1 µF VSIN DC AC VOFF 0V VAMPL 10 V FREQ 1000 Hz TD 0 DF 0 PHASE 0 Tabelle 5.3: Bauteilewerte Simulationsart Attribut Wert Time Domain (Transient) Start saving data after 20 ns Run to time 5 ms Maximum step size 10 µs Tabelle 5.4: Simulationsart / Simulationsparameter 5.2.1 Einschwingvorgang Sind in einer elektronischen Schaltung Energiespeicher (Kondensatoren oder Spulen) vorhanden, so kommt es bei Schaltvorgängen zu Einschwingvorgängen. Um diese zu kompensieren bietet ORCAD PSPICE eine Möglichkeit die Energiespeicher mit Startwerten, sogenannten Initial Conditions (IC), zu belegen. Abbildung 5.9 zeigt den Einschwingvorgang des RC-Tiefpasses bei anfangs energielosem Kondensator. Seite 34 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 5.9: Unkompensierter Einschwingvorgang Um diesen Einschwingvorgang zu kompensieren wird zuerst der Spannungswert ermittelt, mit dem man den Kondensator "vorladen" muß, damit es zu keinem Einschwingen kommt. Man ermittelt hierzu die Differenzspannung am Nulldurchgang der Quellenspannung zur Kondensatorspannung. Zu beachten ist, daß man eine Sinuswelle auswählt, bei der kein Einschwingvorgang mehr vorhanden ist (z.B. letzte Sinuswelle). Als Ergebnis erhält man einen Spannungswert von -5 V. Diesen Spannungswert trägt man in ORCAD CAPTURE bei den Bauteilewerten des Kondensators unter dem Attribut IC ein. Abbildung 5.10 zeigt den Spannungsverlauf ohne Einschwingvorgang. Seite 35 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 5.10: Kompensierter Einschwingvorgang 5.2.2 Amplitude und Phase Spannungsverläufe uq(t), uR(t), uC(t) Abbildung 5.11: Spannungsverläufe uq(t), uR(t), uC(t) Spannungsverlauf uC(t) und Stromverlauf iC(t) Um in einem Diagramm unterschiedliche Größen darzustellen bietet PROBE die Möglichkeit für jede Größe eine eigene Ordinate mit geeigneter Skalierung anzugeben. Man wählt hierzu im Seite 36 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Menü PLOT den Eintrag ADD Y-AXIS (Shortcut STRG - Y) aus. PROBE fügt automatisch die neue Ordinate in das Diagramm ein und numeriert die Achsen. Welche Achse für welche Kurve gültig ist, erkennt man an den Nummern vor den Kurvennamen (vgl. Abbildung 5.12). Um die Achsenskalierung zu ändern, klickt man die entsprechende Achse doppelt an. Daraufhin öffnet sich das Dialogfenster Y-AXIS SETTINGS, in dem die gewünschten Einstellungen vorgenommen werden können. Dies gilt analog auch für die Abszisse. Fügt man eine neue Kurve ein, so hat für diese Kurve die Y-Achse Gültigkeit, welche durch das Symbol >> gekennzeichnet ist. Durch Linksklick auf eine Y-Achse wird die jeweilige Ordinate ausgewählt. Abbildung 5.12: Spannungsverlauf uC(t) und Stromverlauf iC(t) 5.2.3 Leistung (Mittelwertsfunktion AVG) Leistung am Kondensator Um den arithmetischen Mittelwert einer Größe zu bestimmen bietet Probe die Funktion AVG an. Mathematisch gesehen wird dabei folgendes Integral gelöst: t+T 1 X = --T ∫ x ( t ) dt t Seite 37 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Syntax Bedeutung Beispiel AVG ( <math. Ausdruck> ) Arithmetischer Mittelwert berechnen AVG( V(2) * I(C1) ) In Abbildung 5.13 ist der Verlauf der Blindleistung und der dazugehörige Verlauf des arithmetischen Mittelwertes dargestellt. Für die Leistung am Kondensator ergibt sich für t → ∞ ein arithmetisches Mittel von Null (reine Blindleistung). Abbildung 5.13: Blindleistung / Arithmetischer Mittelwert am Kondensator Leistung am Widerstand Für die Leistung am Widerstand ergibt das arithmetische Mittel für t → ∞ einen positiven Wert (Wirkleistung). Seite 38 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 5.14: Wirkleistung / Arithmetischer Mittelwert am Widerstand 5.2.4 Effektivwert (Effektivwertfunktion RMS) Um den Effektivwert von Größen bestimmen zu können bietet PROBE die Funktion RMS (engl. Root-Mean-Square) an. Mathematisch gesehen handelt es sich hierbei um die Lösung des folgenden Integrals: t+T X Eff = --1T ∫ 2 x ( t ) dt t Syntax RMS( <math. Ausdruck> ) Bedeutung Effektivwert berechnen Seite 39 Beispiel RMS( V1 ) Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 5.15: Eingangsspannung / Effektivwert der Eingangsspannung 1 Wie zu erkennen ist, nähert sich die Kurve für den Effektivwert für t → ∞ dem Wert ------- des 2 Spitzenwertes. 5.3 Frequenzverhalten bei sinusförmiger Eingangsspannung Zur Untersuchung des Frequenzverhaltens wird die Simulationsart AC-SWEEP eingestellt (vgl. Tabelle 5.3). UR(t) UQ(t) UC(t) Abbildung 5.16: RC-Tiefpaß mit Quelle VSIN für Frequenzanalyse Seite 40 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Bauteil Attribut Wert R R 159 Ω C C 1 µF VSIN DC AC 10 V VOFF 0V VAMPL 10 V FREQ 1000 Hz TD 0 DF 0 PHASE 0 Tabelle 5.5: Bauteilewerte Simulationsart AC Sweep / Noise Attribut Wert AC Sweep Type / Logarithmic Decade Pts./Decade 200 Start Freq. 10 Hz End Freq. 100 kHz Tabelle 5.6: Simulationsart / Simulationsparameter 5.3.1 Amplituden und Phasengang (Funktionen dB und P) Hinweis: Die Werte für R1 und C1 sind so gewählt, daß die Eckfrequenz des Tiefpasses bei fEck = 1kHz liegt. Amplitudengang Üblicherweise wird bei der Darstellung vom Amplitudengang die Ordinate in dB (dezibel) aufgetragen. Die Umrechnung erfolgt mit folgender Formel: X dB = 20 ⋅ log x Seite 41 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken PROBE führt bei Verwendung der Funktion DB diese Umrechnung automatisch durch. Syntax DB( <math. Ausdruck> ) Bedeutung Größen in dezibel darstellen Beispiel DB( V(2) / V(1) ) Abbildung 5.17: Amplitudengang in dB / Eckfrequenz Phasengang Um den Verlauf der Phase darzustellen wird von PROBE die Funktion P bereitgestellt. Diese Funktion berechnet den Phasenwert nach folgender Formel: Im ( X ) ϕ = arc tan --------------Re ( X ) Syntax P( <math. Ausdruck> ) Bedeutung Phase berechnen und darstellen Seite 42 Beispiel P( V(2) / V(1) ) Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 5.18: Phasengang / Eckfrequenz 5.3.2 Bode-Diagramm (zwei Plots, Abszissenvariable ändern) Unter einem Bodediagramm versteht man die Darstellung von Amplitudengang und Phasengang in einem Diagramm, jedoch wird jede Kurve in einem eigenen Koordinatensystem gezeichnet. Üblicherweise wird der Amplitudengang oben und der Phasengang unten dargestellt. Möchte man ein Bodediagramm mit PROBE realisieren, so trägt man zuerst den Phasengang auf und wählt anschließend aus dem Menü den Punkt PLOT / ADD PLOT TO WINDOW aus. PROBE fügt nun im oberen Teil des Bildschirms ein neues Plotfenster ein. Ein neues Diagramm erscheint in dem aktuell ausgewählten Plotfenster. Man erkennt das aktuelle Plotfenster an der Markierung >> SEL links neben der Ordinate. Durch Linksklick in den Plotbereich wechselt man das aktuelle Fenster. Die Cursorfunktionen stehen nur in dem zur Zeit aktiven Plotfenster zur Verfügung. Häufig findet man das Bodediagramm nicht über der Frequenz als unabhängige Variable aufgetragen, sondern über der Kreisfrequenz ω. In PROBE läßt sich die X-Achsenvariable durch Doppelklick auf die Abszisse ändern. Es erscheint das Dialogfenster AXIS SETTINGS mit aktivierter Registerkarte X-AXIS. Durch Anklicken des Buttons AXIS VARIABLE erscheint ein weiteres Dialogfenster mit verschiedenen Auswahlmöglichkeiten für die unabhängige Variable. Im Textfeld TRACE EXPRESSION sind auch mathematische Ausdrücke erlaubt. Seite 43 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 5.19: Bodediagramm RC-Tiefpaß Um z.B. statt der Frequenz f die Kreisfrequenz ω darzustellen, gibt man im Textfeld TRACE EXPRESSION folgenden mathematischen Ausdruck ein: 2 * pi * Frequency 5.3.3 Ortskurve (Funktion IMG und R) Bei der Ortskurvendarstellung werden der Real- und Imaginärteil getrennt auf den Achsen aufgetragen. Der Realteil trägt man über der X-Achse auf, und der Imaginärteil wird auf der YAchse aufgetragen. Da ORCAD PSPICE die numerischen Berechnungen komplex durchführt, stehen der Realteil und Imaginärteil getrennt zur Verfügung. Durch die Funktionen IMG (=Imaginärteil) und R (=Realteil) kann PROBE auf diese Werte zugreifen. Für die Darstellung der Ortskurve wählt man als unabhängige Variable den Realteil. Der Imaginärteil wird als abhängige Variable dargestellt. Syntax Bedeutung Beispiel IMG( <math. Ausdruck> ) Imaginärteil berechnen IMG( V(2) / V(1) ) R( <math. Ausdruck> ) Realteil berechnen R( V(2) / V(1) ) Seite 44 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Zu beachten ist, daß die Ortskurve in einem linearen Diagramm dargestellt wird, d.h. die XAchse wie auch die Y-Achse müssen linear skaliert sein. Abbildung 5.20: Ortskurve 5.3.4 Komplexer Eingangswiderstand (Funktionen M und ABS) Der komplexe Widerstand Z berechnet sich als Quotient aus der komplexen Eingangsspannung U q und dem komplexen Gesamtstrom I . Möchte man anstelle des komplexen Widerstandes nur den Betrag darstellen, so bietet PROBE die Funktionen M bzw. ABS an. Diese berechnen nach folgender Formel den Betrag der Größe und stellen ihn dar. X = 2 ( Re { X } ) + ( Im { X } ) Syntax 2 Bedeutung Beispiel M( <math. Ausdruck> ) Betrag berechnen M( V(2) / V(1) ) ABS( <math. Ausdruck> ) Betrag berechnen ABS( V(2) / V(1) ) Abbildung 5.21 zeigt den Imaginärteil, den Realteil und den Betrag des komplexen Eingangswiderstandes der Schaltung. Seite 45 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 5.21: Komplexer Eingangswiderstand Seite 46 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 6 Beispiel 2 - RLC-Reihenschwingkreis Im zweiten Beispiel soll ein RLC-Reihenschwingkreis mit Hilfe von ORCAD CAPTURE untersucht werden. Abbildung 6.1 zeigt den Schaltplan mit Angabe der entsprechenden Bauteilewerten. Ziel ist es, die zeitlichen Verläufe der Spannungen und Ströme darzustellen. Weiterhin soll eine Parameterschar der Kondensatorspannung dargestellt werden, mit dem Widerstandswert R1 als Scharparameter. Außerdem soll das Zeit- und Frequenzverhalten bei sinusförmiger Eingangsspannung simuliert werden. UR UQ UL UC Abbildung 6.1: RLC-Reihenschwingkreis mit Quelle VPULSE Seite 47 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 6.1 Zeitverhalten beim Einschaltvorgang Die Simulation wird mit den in Tabelle 6.1 aufgelisteten Bauteilewerte durchgeführt. Bauteil Attribut Wert R R 10 Ω C C 12.5 µF L L 5 mH VPULSE DC AC V1 0V V2 10 V TD 1 ms TR 0 ms TF 0 ms PW 10 ms PER 20 ms Tabelle 6.1: Bauteilwerte 6.1.1 Zeitliche Verläufe der Spannungen und Ströme Um die zeitlichen Verläufe der Teilspannungen und des Stromes darstellen zu können, wird die Analyseart TIME DOMAIN (TRANSIENT) ausgewählt und folgende Parameter eingestellt: Simulationsart Time Domain (Transient) Attribut Wert Start saving data after 20 ns Run to time 10 ms Maximum step size 10 µs Tabelle 6.2: Simulationsart / Simulationsparameter Seite 48 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Spannungsverlauf Abbildung 6.2: Spannungsverlauf während des Einschaltvorganges Stromverlauf Abbildung 6.3: Stromverlauf während des Einschaltvorganges 6.1.2 Kurvenschar der Spannungen (Parametric-Analysis) Mit Hilfe der Parametric-Analyse ist es möglich ein "variables Bauteil" einzufügen. Durch diese Simulationsart läßt sich z.B. der Einfluß von Bauteiltoleranzen simulieren. Als Ergebnis erhält man eine Kurvenschar mit dem gewählten Bauteilwert als Scharparameter. Seite 49 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken In diesem Beispiel soll der Widerstandswert R im Bereich von 5Ω bis 50Ω in Schritten von 5Ω variiert werden. Zuerst wird in ORCAD CAPTURE der Bauteilwert von dem Widerstand R1 durch einen Variablenbezeichner ersetzt. Im Beispiel wird der Namen RVAR angegeben. Anschließend wird aus der Bibliothek SPECIAL das "Bauelement" PARAM ausgewählt. In den Einstellungen hierzu fügt man einen neuen Bauteilparameter durch anklicken des Buttons NEW hinzu. Im erscheinenden Dialogfenster trägt man im Textfeld PROPERTY NAME den gewählten Variablennamen RVAR ein. Abbildung 6.4: Add New Property Auf der Registerkarte PORTS im Fenster PROPERTY-EDITOR wird der neu erstellte Bauteilparameter aufgelistet. Diesem Parameter muß jetzt ein Default-Bauteilwert zugeordnet werden. Abbildung 6.5 zeigt ein Param-Bauteil mit einem neu hinzugefügten Bauteilparameter RVAR mit einem Defaultwert von 10Ω. Maximal können drei Parameter pro Param-Bauteil definiert werden. Abbildung 6.5: Property-Editor In den Simulationseinstellungen muß nun noch der Punkt PARAMETRIC SWEEP ausgewählt werSeite 50 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken den. Abbildung 6.6 zeigt das zugehörige Dialogfenster mit den entsprechenden Eintragungen. Abbildung 6.6: Simulationseinstellungen für Parameter-Analyse Nach erfolgreicher Simulation wird automatisch PROBE gestartet. In einer Liste werden alle Ergebnisse für jeden Simulationsdurchlauf aufgelistet. Durch Anklicken lassen sich die gewünschten Simulationsergebnisse in PROBE übernehmen. Standardmäßig sind alle Einträge markiert, und durch Linksklick auf den OK-Button übernimmt PROBE alle Ergebnisse. Abbildung 6.7: Parameterergebnisse auswählen Abbildung 6.8 zeigt den Spannungsverlauf am Kondensator bei Variation des Widerstandswertes R1 zwischen 5Ω und 50Ω in 5Ω Schritten. Seite 51 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 6.8: Kondensatorspannung als Kurvenschar 6.2 Zeitverhalten bei sinusförmiger Eingangsgröße Zur Untersuchung des zeitlichen Verhaltens bei sinusförmiger Eingangsspannung wird die Pulsspannungsquelle durch die sinusförmige Spannungsquelle VSIN ersetzt (vgl. Tabelle 6.3). UR UL UQ UC Abbildung 6.9: RLC-Reihenschwingkreis mit Quelle VSIN Seite 52 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Bauteil Attribut Wert R R 10 Ω C C 12.5 µF L L 5 mH VSIN DC AC VOFF 0V VAMPL 10 V FREQ 1000 Hz TD DF PHASE Tabelle 6.3: Bauteilewerte Simulationsart Time Domain (Transient) Attribut Wert Start saving data after 20 ns Run to time 10 ms Maximum step size 10 µs Tabelle 6.4: Simulationsart / Simulationsparameter Zeitliche Verläufe von uR(t) uL(t), uC(t) und i(t) In Abbildung 6.10 sind die Spannungsverläufe an den Bauelementen, sowie die Eingangsspannung dargestellt. Deutlich zu erkennen ist das Einschwingverhalten der Schaltung, sowie die Phasenverschiebungen der einzelnen Teilspannungen. Seite 53 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Abbildung 6.10: Spannungs- und Stromverläufe bei sinusförmiger Anregung Ausschnittsvergrößerung im eingeschwungenen Zustand Abbildung 6.11: Ausschnittvergrößerung Seite 54 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken 6.3 Frequenzverhalten bei sinusförmiger Eingangsspannung Die im Kapitel 6.2 gewählten Bauteilewerte können in diesem Abschnitt beibehalten werden. Als Simulationsart wird die AC-Analyse gewählt. Die zugehörigen Simulationsparameter sind in Tabelle 6.5 aufgeführt. Bauteil Attribut Wert R R 10 Ω C C 12.5 µF L L 5 mH VSIN DC AC 10 V VOFF 0V VAMPL 10 V FREQ 1000 Hz TD DF PHASE Tabelle 6.5: Bauteilewerte Simulationsart AC Attribut Wert AC Sweep Type Decade Points./Decade 101 Start Frequency 10 Hz End Frequency 10 kHz Tabelle 6.6: Simulationsart / Simulationsparameter Seite 55 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken RLC-Glied als Tiefpaß Abbildung 6.12: Bodediagramm - RLC-Glied als Tiefpaß RLC-Glied als Hochpaß Abbildung 6.13: Bodediagramm - RLC-Glied als Hochpaß Seite 56 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken RLC-Glied als Bandpaß Abbildung 6.14: Bodediagramm - RLC-Glied als Bandpaß Seite 57 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Anhang Die wichtigsten Bauelemente Ohmscher Widerstand R Bauteil PSPICE - Namen Ohmscher Widerstand R Einheit Ohm Kondensator C Bauteil PSPICE - Namen Kondensator C C Einheit Farad Spule L Bauteil PSPICE - Namen Spule (ideal) L Einheit Henry Gleichspannungsquelle VDC Bauteil PSPICE - Namen Gleichspannungsquelle VDC Einheit Volt Sinusspannungsquelle VSIN Bauteil PSpice - Namen Sinusspannungsquelle Seite 58 VSIN Einheit Volt / Hertz Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Größenordnungen Größenordnung PSPICE - Name Exponent Tera T E12 Giga G E9 Mega MEG E6 Kilo K E3 Milli M E-3 Mikro U E-6 Nano N E-9 Piko P E-12 Femto F E-15 Seite 59 Einführung in ORCAD RELEASE 9 für MS-WINDOWS Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken Mathematische Funktionen Funktion Beschreibung ABS(x) Betrag SGN(x) Signumfunktion SQRT(x) Quadratwurzel EXP(x) Exponent LOG(x) Logarithmus zur Basis e LOG10(x) Logarithmus zur Basis 10 M(x) Magnitude (Größe) P(x) Phase in Grad R(x) Realteil einer komplexen Größe IMG(x) Imaginärteil einer komplexen Größe G(x) Gruppenlaufzeit in Sekunden PWR(x,y) Betrag von x hoch y SIN(x) Sinus von x im Bogenmaß COS(x) Cosinus von x im Bogenmaß TAN(x) Tangens von x im Bogenmaß ATAN(x) Cotangens von x im Bogenmaß D(x) Ableitung von x nach der Abszissenvariablen S(x) Integral von x über dem Bereich der Abszissenvariablen AVG(x) AVG(x,d) Mittelwert von x über dem Bereich der Abszissenvariablen Mittelwert (von x-d bis x) über dem Bereich der Abszissenvariablen RMS(x) Effektivwert (Root - Mean - Square) von x DB(x) Betrag in dB (dezibel) MIN(x) Minimalwert von x MAX(x) Maximalwert von x Seite 60