Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London – Wien
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Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London – Wien
Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London – Wien Vergleichende Analyse der drei Metropolregionen sowie Leitfragenkatalog für Expert/innengespräche in den Städten Wien und London erarbeitet im Rahmen des Projekts: „Dienstleistungen – Wertschätzung und -schöpfung in der Metropolregion Berlin “ Im Auftrag der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales des Landes Berlin Gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Berlin Berlin, November 2009 WERT.ARBEIT GmbH, Berlin Gesellschaft für Arbeit, Chancengleichheit und Innovation Albrechtstr. 11 a 10117 Berlin-Mitte Inhalt 1 Metropolregionen: Wodurch zeichnen sie sich aus? .......................................... 1 2 Berlin – London – Wien: Ein erster Vergleich ...................................................... 1 3 Blick über den Tellerrand 1: Wien ......................................................................... 4 4 5 3.1 Strukturwandel und Arbeitsmarktentwicklung in Wien ......................................................... 4 3.2 Wiener Leitbild ................................................................................................................... 5 3.3 Arbeitsmarktpolitik .............................................................................................................. 6 3.4 Wiener Wirtschaftspolitik .................................................................................................... 7 3.5 Weiterbildungsaktivitäten.................................................................................................... 9 3.6 Leitfragen Wien ................................................................................................................ 11 Blick über den Tellerrand 2: London .................................................................. 13 4.1 Strukturwandel und Arbeitsmarktentwicklung in London ................................................... 13 4.2 Londoner Leitbild ............................................................................................................. 18 4.3 Arbeitsmarktpolitik ............................................................................................................ 19 4.4 Londoner Wirtschaftspolitik .............................................................................................. 19 4.5 Mindestlohn ..................................................................................................................... 19 4.6 Weiterbildung ................................................................................................................... 20 4.7 Leitfragen London ............................................................................................................ 23 Referenzliste ......................................................................................................... 25 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien 1 Metropolregionen: Wodurch zeichnen sie sich aus? Laut der Definition des Initiativkreises Europäischer Metropolregionen (IMK) zeichnen sich Metropolregionen generell dadurch aus, dass sie zur Erreichung von Wachstum und Innovationen in einer Wissensgesellschaft einen gezielten Beitrag leisten. Im Idealfall stellen sie „Motoren der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung“ in einem bestimmten Land oder gar für ganz Europa dar. Ihre Position/ Stellung hängt u.a. davon ab, wie stark ihr Einfluss gemessen an bestimmten Bestimmungsfaktoren ausgeprägt ist. Bestimmungsfaktoren für den Einfluss einer Metropolregion reichen von der Entscheidungsund Kontrollfunktion über ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit bis hin zu ihrer Gatewayfunktion innerhalb eines Landes oder gar Europas.1 2 Berlin – London – Wien: Ein erster Vergleich Anhand der Ausprägung bestimmter Bezugspunkte von Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit lassen sich auf Basis vorliegender Daten erste Vergleiche zwischen Berlin, London und Wien ziehen.2 a) Wirtschaftskraft Die Wirtschaftskraft einer Großstadtregion spiegelt sich in der vorhandenen Wirtschaftskraft der Großstädte und ihrer umliegenden Regionen wieder. Diese lassen sich anhand des Bruttoinlandprodukts je Einwohner/-in bzw. umgerechnet im Kaufkraftstandard pro Einwohner/in messen. Der im Durchschnitt gemessene Kaufkraftstandard der 27 EUMitgliedsstaaten beträgt 22.400 KKS.3 London weist mit einem KKS von 41.500 einen deutlich über dem EU-Durchschnitt liegenden Kaufkraftstandard auf. Wien liegt mit etwas mehr als 36.000 KKS in Bezug auf die Wirtschaftskraft deutlich hinter London, aber noch 1 Die Entscheidungs- und Kontrollfunktion einer Metropolregion richtet sich nach der Zahl und Bedeutung von Entscheidungszentren der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und der Finanzwelt, die dort angesiedelt sind. Die Innovations- und Wettbewerbsfunktion drückt sich durch die Generierung technisch-wissenschaftlicher, sozialer und kultureller Innovationen aus. Diese werden z. B. durch die Zahl der Studierenden an Hochschulen, die Anzahl von Sonderforschungsbereichen oder die Besucher von Theatern gemessen. Die Gatewayfunktion hebt auf die Einbindung der Metropolregionen und nationale und internationale Waren-, Personen- und Informationsströme ab. Indikatoren sind z. B. Abfahrten von Hochgeschwindigkeitszügen, Passagiere an Flughäfen, Güterumschlag, Messebesucher und Verlage. 2 Die im Folgenden präsentierten Ergebnisse sind maßgeblich entnommen aus: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 10/2008: Europäische Großstadtregionen im Vergleich. S. 31-41. 3 KKS = Kaufkraftstandard. Er stellt eine sogenannte aggregierte „Kunstwährung“ dar, die internationale Preisniveauunterschiede eliminiert und somit erst eine Vergleichbarkeit unterschiedlicher Großstadt- und Metropolregionen innerhalb der EU ermöglicht. „Aggregate in KKS werden berechnet, indem man das Aggregat in jeweiligen Preisen und nationaler Währung durch die entsprechende Kaufkraftparität teilt“ (vgl. hierzu auch Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 11/2008: 31). 1 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien vor Berlin, dass mit einem KKS von 20.620 selbst hinter dem EU-Durchschnitt zurück bleibt b) Wirtschaftswachstum Neben der Wirtschaftskraft gibt auch das Wirtschaftswachstum Aufschluss über die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit bzw. über die Entwicklungen in den drei genannten Städte bzw. Metropolregionen. Auch hier schneidet Berlin im direkten Vergleich mit Wien und London am schlechtesten ab. Das Wirtschaftswachstum zwischen 1995 und 2005, gemessen am BIP, nahm in Berlin um rund 21,6 Prozent zu. In Wien hingegen stieg das BIP im genannten Zeitraum um 49,5 Prozent, in London sogar um 87,1 Prozent. Positiv für Berlin lässt sich allerdings die Entwicklung des Anteils, den der Dienstleistungssektor an der Entwicklung der Bruttowertschöpfung in den Jahren zwischen 1995 und 2005 trägt, bewerten. Dieser Anteil, den der Dienstleistungsbereich an der gesamten Bruttowertschöpfung Berlins trägt, nahm um 5,2 Prozentpunkte auf 79,9 Prozent zu. In Wien ist hingegen die Bedeutungszunahme des Dienstleistungssektors an der Bruttowertschöpfung weniger stark ausgeprägt. Hier nahm der Anteil zwischen 1995 und 2005 „nur“ um 3,1 Prozentpunkte auf 80 Prozent zu.4 c) Entwicklung des Dienstleistungssektors = Erfolgsfaktor für Metropolregionen Ein hoher Anteil an Dienstleistungen in der Wirtschaftsstruktur einer Großstadt bzw. Metropolregion sowie deren positive Entwicklung können mit als Erfolgsfaktor für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit gewertet werden. Sie sind darüberhinaus entscheidend für die Zunahme bzw. Stabilität der Erwerbstätigenzahlen in einer Region. Dies trifft für Wien, London, aber auch in gewissem Maße für Berlin zu. So wuchs im Tertiären Sektor Berlins zwischen 1995 und 2005 die Zahl der Beschäftigten um 10 Prozent an, wohingegen sie in den übrigen Sektoren, gerade im Sekundären Sektor, abnahm. Die Bilanz der Gesamtbeschäftigtenentwicklung fällt so zwar für Berlin insgesamt negativ aus (-3,1 Prozent), wurde aber durch die positive Entwicklung des Dienstleistungssektors abgemildert. In Wien war die Zunahme an Beschäftigung im Dienstleistungsbereich mit knapp 18 Prozent ausgeprägter als in Berlin. Die Gesamtbeschäftigtenzahl entwickelte sich positiv, wenn auch mit einem Plus von 7,1 Prozent weniger stark. Auch hier kann dies auf den starken Stellenabbau im Sekundären Sektor zurückgeführt werden. In London entwickelten sich die Beschäftigtenzahlen im Dienstleistungssektor ähnlich wie in Wien. Die Zunahme der Beschäftigung im Dienstleistungssektor zwischen 1995 und 2005 betrug 17,3 Prozent. Zieht man die anderen Wirtschaftszweige hinzu, ergibt sich für London insgesamt ein Beschäftigtenwachstum von 14,4 Prozent. 4 Für London sind leider keine vergleichbaren Zahlen in der vorliegenden Studie ausgewiesen. 2 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien Generell zeigt sich mit Blick auf die Wirtschaftstruktur in den 27 Mitgliedsstaaten der EU ein deutlicher Trend hin zur Tertiarisierung der Wirtschaft. Besonders erfolgreich in Bezug auf Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zeigen sich dabei die Städte, in denen der Tertiarisierungsprozess besonders weit vorangeschritten ist und die eine starke Ausrichtung auf wissensintensive Dienstleistungssegmente (wie z. B. im Verkehrs-, Kommunikations-, Banken-, Versicherungs-, Forschungs-, Bildungs- und Mediensektor) mit hochwertigen Arbeitsplätzen aufweisen und über gute Verknüpfungen zur High-Tech-Branchen verfügen. 3 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien 3 Blick über den Tellerrand 1: Wien 3.1 Strukturwandel und Arbeitsmarktentwicklung in Wien5 Wien war im letzten Jahrzehnt durch eine unterdurchschnittliche Arbeitsmarktentwicklung geprägt. Die Ursachen hierfür dürften mit dem massiven Strukturwandel zusammenhängen. Zwischen 1995 und 2007 ging die Zahl der Beschäftigten im sekundären Sektor um 32,7 Prozent zurück. Gründe hierfür waren: a) Produktivitätszuwachs und damit einhergehender Stellenabbau b) Verlagerung von Unternehmen in das Wiener Umland c) Outsourcing von ehemals in Industrieunternehmen integrierte Dienstleistungsbereiche und -aufgaben Vor allem in industriellen Wirtschaftsbereichen, die lohnkosten- sowie kapitalintensiv sind, schrumpften die Beschäftigtenzahlen. Technologie- und wissensintensive Wirtschaftsbereiche blieben von der Beschäftigtenzahl her relativ konstant, wodurch diese in den letzten Jahren eine immer höhere Bedeutung für die Wirtschaft erhielten. Im tertiären Sektor verlief die Entwicklung in eine ähnliche Richtung. Wissens- und technologieintensive Beschäftigungsbereiche nahmen an Bedeutung zu. Allerdings spielen auch weiterhin Dienstleistungsbereiche mit niedrigen Qualifikationsanforderungen, die der regionalen Versorgung dienen, eine bedeutende Rolle. Die Unternehmensstruktur zeigt sich in Wien als sehr dynamisch, wenn auch nicht durchweg positiv. So wurden zwischen 1996 und 2006 in Wien anteilsmäßig die zweitmeisten Unternehmen Österreichs gegründet. Allerdings überlebten nur 58 Prozent dieser Neugründungen die ersten sieben Geschäftsjahre. In Österreich insgesamt lag die Quote mit 63 Prozent fünf Prozentpunkte höher. Für den Arbeitsmarkt ergibt sich hieraus ein hoher Umschlag, der die steigende Arbeitslosenquote mit bedingt. Auffallend ist der Zuwachs an Langzeitarbeitslosigkeit, die zwischen 2001 und 2006 um 57,6 Prozent anstieg. Neben dem Strukturwandel kam es im letzten Jahrzehnt aber auch zu Änderungen der am Standort verfolgten Personalstrategie, die durch eine zunehmende Dynamisierung geprägt war. So werden in Wien jährlich über 60 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse neu aufgenommen und gleichzeitig eine ähnlich hohe Zahl beendet. Hinzu kommt, dass so genannte „atypische“ Beschäftigungsverhältnisse und –formen in den Jahren zwischen 2003 und 2007 um knapp zehn Prozent zugenommen haben. 5 Vgl. hierzu auch das Papier von Bauer/ Bock-Schappelwein/ Huber 2009 4 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien Allgemein zeigen sich eine schlechte Entwicklung der Beschäftigungsquote, speziell für Ältere, sowie ein im Vergleich mit anderen Stadtregionen schlechter Bildungsstand der Bevölkerung. Im Vergleich zur Ostregion Österreichs und den Nachbarregionen der neuen EUMitgliedsstaaten ist Wien jedoch die Region mit der höchsten Wertschöpfung je Einwohner/in. Darüber hinaus weist die Stadt im Vergleich mit ihren Nachbarregionen die höchste Quote im Bereich Forschung und Entwicklung auf und hat die am stärksten technologieorientierte Wirtschaftsstruktur. Hierdurch ist Wien international wie regional wettbewerbsfähig. 3.2 Wiener Leitbild Wien hat in den Jahren 2000 und 2004 Strategiepapiere6 vorgelegt, in denen dargelegt ist, wie Wien in seiner neuen geopolitischen Lage im Zentrum Mittel- und Osteuropas wettbewerbsfähig gemacht werden kann und soll. Die beiden Papiere stellen quasi das Leitbild der Stadt Wien dar. Der Strategieplan 2004 baut auf dem ersten Wiener Strategieplan sowie auf Recherchen über Strategiepläne anderer europäischer Städte (beispielsweise Barcelona oder London)7, die etwa zeitgleich entstanden sind, auf. Daher basiert der neue Strategieplan auf einigen Grundannahmen seines Vorgänger-Planes, gleichzeitig gibt es allerdings auch einige inhaltliche Neuerungen und Akzentverschiebungen im Hinblick auf die zukünftige strategische Ausrichtung der Stadt Wien. Akzentverschiebungen zeigen sich beispielsweise in Bezug auf Themen wie Verwaltungsmodernisierung, Nachhaltigkeit, Diversitätspolitik, Europapolitik und regionale Entwicklung, die im zweiten Strategiepapier wesentlich stärker verankert sind und wie folgt begründet werden. „Nach den Veränderungen der geopolitischen Lage am Beginn der 90er Jahre für die Stadt Wien waren ab Mitte der 90er Jahre neuerliche Änderungen der Rahmenbedingungen erkennbar, die deutliche Auswirkungen auf die Entwicklung der Städte, auch auf Wien, hatten. Es waren dies die sprunghafte Entwicklung neuer Technologien, insbesondere im Telekommunikationsbereich, geänderte Anforderungen an die Verkehrs- und Standortpolitik durch die bevorstehende Erweiterung der Europäischen Union sowie die Veränderung der Lebensstile und Arbeitswelt“ (Klotz 2005: 85). Die wirtschaftspolitische Strategie ist darauf ausgerichtet, Wien als Wirtschaftsmetropole im südöstlichen Zentraleuropa (Stichwort: „Drehscheibe zwischen Ost und West“) zu positionieren und sich mit seinem Entwicklungsniveau unter den Top 10 Regionen der EU zu halten. 6 Strategiepapier 2000 „Qualität verpflichtet – Innovationen für Wien“; Strategiepapier 2004 „Strategieplan für ein erweitertes Europa“. 7 Vgl. Bauer, Dr. Werner T./ Berger, Mag. Theresia/ Höferl, Dr. Andreas/ Huber, Mag Michael David (2006): Zukunft der Städte Europas. Zukunftsprogramme großer europäischer Städte und ihre Relevanz für Wien. Wien. 5 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien Im Vergleich zum angrenzenden osteuropäischen Raum sieht sich Wien selbst – aufgrund des hohen Anteils an Dienstleistungen und dem gegebenen Stand an Infrastruktur – als Hochkostenstandort (vgl. Strategieplan 2004: 49). Deshalb müsse die Wirtschaftsstrategie „auf eine erhöhte Qualität sowohl bei Produkten und Dienstleistungen als auch bei den Humanressourcen und im F&E-Bereich sowie auf den Ausbau der Exporte ausgerichtet sein“ (ebd.). Hierbei kann und will Wien nicht die Konzentration auf „Leitsektoren“ forcieren, denn „im Unterschied zu einigen anderen europäischen Großstädten ist die Wiener Wirtschaftsstruktur nicht von eindeutigen Leitsektoren bestimmt. […] Primär ergibt sich aus der Diversität und Kleinteiligkeit der Wiener Wirtschaft – in Kombination mit der einzigartigen geopolitischen Lage – die Sinnhaftigkeit einer funktionalen Spezialisierung als „Drehscheibe zwischen Ost und West“ innerhalb eines breiten Sektorenbündels“ (ebd. 50). Trotzdem wird ergänzend auf eine Spezialisierung in jenen Teilbereichen nicht verzichtet (Clusterstrategien), in denen sich Wien – aufgrund lokaler und regionaler Stärken – Vorteile auf internationaler Ebene ausrechnet. Daneben gilt der Entwicklung des Faktors „Lebensqualität“ ein hoher Stellenwert. Ziel ist es eine hohe Qualität der Daseinsvorsorge zu erhalten und auszubauen. Dabei möchte Wien als Qualitätsstandort allen Bürgerinnen und Bürgern gleichberechtigten Zugang zu wichtigen Dienstleistungen und Einrichtungen, Versorgungssicherheit gewährleisten u. a. durch den Erhalt und Ausbau folgender Dienstleistungsbereiche: Energie, Wasser, Abwasser, Müllentsorgung, Bildung, Kultur, medizinische und soziale Leistungen sowie öffentlicher Verkehr. 3.3 Arbeitsmarktpolitik „Vorrausschauende Arbeitsmarktpolitik“ ist ein Aspekt, der in den Strategiepapieren Wiens als wichtiger Wirtschafts- und Entwicklungsfaktor für den Standort verankert ist. Diese zeichnet sich für Wien dadurch aus, dass sie mit „der Entwicklung der Wissensgesellschaft“ abgestimmt ist/ wird. Beschäftigungszuwächse erwartet Wien zukünftig vor allem bei den „Marktdienstleistern“ sowie im Bereich der „neuen Technologien“. Durch den Strukturwandel werden Verbesserungen in der Wirtschaftsstruktur und weitere Produktivitätsgewinne erwartet. Allerdings zeigt sich ein „Miss-Match“ zwischen nachgefragten und angebotenen Qualifizierungen mit den Folgen hoher Langzeitarbeitslosigkeit, hoher Arbeitslosigkeit Älterer, aber auch Jüngerer sowie einer Zunahme instabiler Beschäftigungsverhältnisse. Ein Arbeitsmarktpolitisches Mittel zur Bekämpfung der vorhandenen Probleme stellt der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderfonds (WAFF) dar. Im Zuge von WAFF werden repräsentative Befragungen zum Bedarf an Arbeitskräften und Qualifikationen erhoben. In Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice wird eine Vielzahl von Maßnahmen zur Arbeitsintegration durchgeführt. Die aktiven Maßnahmen zielen dabei auf eine Steigerung der Anpassungsfähigkeit der Arbeitskräfte durch Qualifizierung, Verhinderung der Arbeitslosigkeit durch rechtzeige Umschulungsmaßnahmen und Steigerung der Erwerbschancen durch zielgruppenspezifische Vermittlungs- und Empowerment-Aktivitäten (Arbeitsstiftungen, gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung wie Flexwork, direkte Vermittlungsaktivitäten). Berufliche Mobilität wird durch 6 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien eine Internet-Datenbank für Ausbildungsmöglichkeiten, Beratung bis hin zur finanziellen Unterstützung von Aus- und Weiterbildung gefördert. WAFF führt darüber hinaus auch Initiativen mit den Schwerpunkten regionale Entwicklung und Standortförderung durch (Personalentwicklung, Abwicklung von EU-Programmen, territoriale Beschäftigungspakete). Desweiteren gibt es im Zuge von WAFF und auch darüber hinaus noch weitere Maßnahmen, durch die die Arbeitsmarktpolitik gefördert werden soll. Ein im Kontext der Pflegenden Dienstleistungen spannendes Projekt stellt dabei EQUAL „Der Dritte Sektor in Wien“ dar. Unter dem „Dritten Sektor“ werden alle Bereiche verstanden, die zu den Non-ProfitOrganisationen zählen: u. a. Wohlfahrtsverbände, Alten- und Pflegeheime, Jugendzentren, Sport- und Hobbyvereine oder auch Initiativen und Projekte. Aufgrund seiner Innovationsdynamik weist der Dritte Sektor ein kaum erforschtes und brachliegendes Beschäftigungspotenzial auf. Normalarbeitsverhältnisse stehen einer großen Zahl atypischer Beschäftigungsverhältnisse gegenüber. Um die Qualität der Arbeitsverhältnisse zu verbessern und die Zahl der Arbeitsverhältnisse zu erhöhen, sind eine Reihe von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten notwendig. Ziel ist eine umfassende Dokumentation und Analyse des Dritten Sektors vorzunehmen und darauf aufbauend Unterstützungskonzepte zu dessen umfassender Weiterentwicklung zu konzipieren. 3.4 Wiener Wirtschaftspolitik 8 In 2001 wurde der Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF) gegründet, der zur Aufgabe hat, für Wien relevante Wirtschaftscluster zu etablieren und diese zu fördern. Ebenso werden durch den Fonds Förderschwerpunkte auf die Bereiche Wissenschaft, internationale Excellenz in der Forschung und die Förderung des Bereichs Forschung und Entwicklung der Unternehmen gelegt. Auf der Basis von Studien, die vom WWTF initiiert wurden sowie intensivem Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wurden seit 2000 einzelne Wirtschaftscluster etabliert. Die Cluster werden durch Calls, die vom WWTF ausgeschrieben werden, entwickelt. Das Zentrum für Innovations- und Technologieförderung (ZIT), gegründet in 2004, betreut die Umsetzung der geförderten Forschungsprojekte und ist Bindeglied zwischen Unternehmen und Forschungsaktivitäten. Die in Wien initiierten Forschungsaktivitäten sind: a.) Life Science Es gibt 93 Forschungsgruppen in der Vienna Region, die im Cluster Life Science tätig sind. Die Ausstattung mit Venture Capital stellt ein Problem dar: Die zwei existierenden Fonds sind von ihrer finanziellen Ausstattung unzureichend9. 75 Prozent der geförderten 8 Vgl. hierzu auch DIW 2009: Anhang 3. Vgl. Evaluationsstudie zum Cluster Life Science; durchgeführt durch Technopolis und Frauenhofer ISI im Jahr 2006 9 7 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien Biotechnologieunternehmen sind der „roten“ Biotechnologie (z. B. Onkologie, Immunologie und Entzündungsreakionen, Infektiologie, Neurobiologie) zuzurechnen. b.) Automotive Das Automotive Cluster gehört mit dem Life Science Cluster zu den ältesten Wirtschaftsschwerpunkten in Wien. Der Automotive Cluster Vienna Region (Abkürzung: ACVR; Kooperation zwischen Wien, dem Burgenland und Niederösterreich) ist ein virtuelles Netzwerk zum Austausch innovativer Unternehmen in der Automobilindustrie (www.acvr.at). Ziel des ACVR ist es, Regionen und Betriebe über inhaltliche Themen miteinander zu vernetzen. In der Region sind vor allem Querschnittstechnologien vorhanden. Neben der klassischen Automobilzulieferindustrie gibt es Elektronik- und Telematik-Betriebe, Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungseinrichtungen sowie diverse unternehmensnahe Dienstleister. Der AVCR reicht über Österreichs Grenzen nach Tschechien, in die Slowakei und nach Ungarn hinein. c.) Creative Industries Das Cluster „Creative Industries“ wird von der Stadt Wien gezielt gefördert und durch die Serviceagentur inhaltlich und organisatorisch unterstützt. 2003 gab es in den „Creative Industries“ 107.000 Arbeitsplätze, davon 93.000 sozialversicherungspflichtige. Das „kreative Potenzial“, festgelegt aufgrund der Anzahl an vorhandenen Unternehmen, liegt in Wien mit 15 Prozent sechs Prozentpunkte über dem in Österreich insgesamt. Hierauf wird von Seiten der Wirtschaftsförderung aufgebaut. Der Bereich weist zudem eine hohe Dynamik auf und trägt damit zur Verringerung der Arbeitsmarktproblematik bei. Das Cluster bildet so für die Wiener Wirtschaft einen wichtigen Unternehmens- und Jobinkubator. Zugleich ist er durch große Heterogenität betrieblicher Wachstumsprozesse und Turbulenzen auf dem Arbeitsmarkt geprägt. Zwar entstehen immer wieder neue Arbeitsplätze, aber nur 75 Prozent der Unternehmen überleben das erste Geschäftsjahr. Nach drei Jahren sind sogar nur 42 von vormals 100 geschaffenen Arbeitplätzen übrig. Zudem zeigt sich – wie in Berlin auch – eine hohe Heterogenität der Branche. Sie besteht zum einen aus den Bereichen Software-Multimedia-Internet, Werbung, Museen und Bibliotheken, die alle eine positive Dynamik aufweisen. Zum anderen setzt sich der Bereich aus den Wirtschaftssegmenten Grafik-Mode-Design sowie dem audiovisuellen Bereich zusammen. Diese waren und sind von der Krise der Wiener Bekleidungsindustrie bzw. dem Beschäftigungsabbau im Bereich Rundfunk- und Fernsehgeräteproduktion stark betroffen. d.) Informations- und Kommunikationstechnologie Das Cluster befindet sich seit 2008 in der Aufbauphase. 8 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien 3.5 Weiterbildungsaktivitäten Anhand des EU-Strukturindikators „Lebenslanges Lernen“10 wird die Weiterbildungsbeteiligung der Bevölkerung in den Alterskohorten zwischen 25 und 64 Jahre EU-weit gemessen. Erklärtes Ziel der EU ist es, dass EU-weit bis 2010 durchschnittlich 12,5 Prozent der betrachteten Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahre lernaktiv, d. h. regelmäßig mit Aus- und Weiterbildung beschäftigt ist (vgl. Lassnigg/ Vogtenhuber 2008: 25 f.). In Österreich liegt die Lernbeteiligung bereits leicht über der anvisierten Zielgröße: 2007 waren 12,8 Prozent der Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahre weiterbildungsaktiv. Der Anteil der Frauen in Weiterbildung war dabei mit 14 Prozent höher, als der der Männer mit durchschnittlich 11,6 Prozent. Die Weiterbildungsbeteiligung in Österreich liegt über der in Deutschland (Durschnitt 2007: ca. 8 Prozent), aber auch deutlich unter der in England (Durschnitt 2006: über 25 Prozent) (vgl. ebd.). Trotz dieser positiven Weiterbildungstendenz in Österreich, scheinen Defizite im Bereich der von Unternehmensseite angebotenen Weiterbildungsaktivitäten zu bestehen, wie die Auswertungen für Wien zeigen. Die Weiterbildungsdynamik Wiener Unternehmen ist, trotz fehlender Fachkräfte und festgestellter Qualifikationsmängel, unter den Beschäftigten gering. Im Zeitraum zwischen 2005 und 2007 förderten nicht einmal die Hälfte der Wiener Unternehmen Weiterbildungen ihrer Beschäftigten. Die Weiterbildungsaktivität ist vor allem abhängig von der Unternehmensgröße, der Bestandsdauer des Unternehmens, der Innovations- und Investitionstätigkeit sowie der Einstellungsaktivitäten. Trainingsmaßnahmen werden zudem eher für spezifische Qualifikationen angeboten und nicht für Engpassfaktoren (vgl. Bauer/ Bock-Schappelwein/ Huber 2009: 5). Zudem zeigt sich, nimmt man eine Auswertung der österreichischen Mikrozensusdaten der Jahre 2005 bis 2007 vor, dass die Weiterbildungsbeteiligung in Österreich genau wie in Deutschland stark von der beruflichen Stellung abhängig ist. So nehmen Beschäftigte in hochqualifizierten und führenden Tätigkeiten, die sich beruflich weiterbilden, mit 15 Prozent am stärksten an Weiterbildung teil. Von den Personen in Hilfs- sowie angelernten Tätigkeiten nehmen hingegen nur drei Prozent an beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen teil (vgl. Lassnigg/ Vogtenhuber 2008: 39). Hinzu kommen deutliche Unterschiede in der Weiterbildungsbeteiligung nach Wirtschaftsbereichen. Innerhalb des Dienstleistungssektors finden sich dabei sowohl die Branchen mit den niedrigsten (Gaststättenwesen sowie Private Haushalte: zwei Prozent Weiterbildungsbeteiligung) als auch höchsten Weiterbildungsbeteiligungsraten (Unterrichtswesen: 20 Prozent; Gesundheits- und Sozialwesen: 14 Prozent; Kredit und Versicherungswesen: 13 Prozent) (vgl. ebd. 40). Allerdings ist anzumerken: Während in der Mehrheit der Branchen des produ10 Der EU-Strukturindikator „Lebenslanges Lernen“ misst den Anteil der 25 bis 64-jährigen Bevölkerung, die in den letzten vier Wochen vor der Befragung an einer formalen (Erst-)Ausbildung oder an einer nicht formalen beruflichen bzw. privaten Weiterbildung teilgenommen haben und setzen diesen Anteil mit der Gesamtzahl der Bevölkerung dieser Altersgruppe in Beziehung. Anvisiertes Ziel ist es, dass bis 2010 im EU-Durchschnitt 12,5 Prozent der Erwachsenen dieser Altersgruppe lernaktiv sind. 9 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien zierenden Gewerbes die Weiterbildungsbeteiligung zwischen 1999 und 2005 gestiegen ist, sank sie in vielen Bereichen des Dienstleistungssektors, so etwa im Einzel- und Großhandel und im Beherbergungs- und Gaststättenwesen (vgl. Lassnigg/ Vogtenhuber 2008: 52 f.). 10 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien 3.6 Leitfragen Wien Dienstleistungen allgemein Ø Wie und wodurch definiert sich Wien als Dienstleistungsmetropole? Bitte skizzieren sie dies kurz. Ø In welchen Dienstleistungsbereichen werden spezielle Wachstumschancen gesehen? · Wirtschaftlich? · Beschäftigungspolitisch? Ø Was sind aktuelle Trends und Entwicklungsstrategien für den Dienstleistungssektor in Wien? Ø In Deutschland werden viele Dienstleistungsberufe als „Berufe im Schatten“ bezeichnet. · Welches Ansehen haben Dienstleistungen (speziell personennahe/ pflegende/ „einfache“ Dienstleistungen) in Wien? · Gibt es spezielle Maßnahmen um den Ruf bestimmter Dienstleistungsberufe (speziell Pflegende Dienstleistungen) zu verbessern (z. B. Verbesserung der Arbeitsbedingungen/ Entlohnung, Imagekampagnen etc.) Leitbild Ø Die Förderung der Wirtschaft (entlang der Clusterstrategie) hat im Leitbild Wiens hohe Priorität. · Wie würden sie den Einfluss des Dienstleistungssektors auf die Wirtschaftskraft Wiens beschreiben? · Welche Rolle spielt der Dienstleistungssektor in der betriebenen Clusterpolitik? · Welchen Stellenwert haben medizinische Dienstleistungen (Pflege, medizinische Versorgung, Handel mit medizinischen Produkten etc.) innerhalb des Clusters Life Science? Lebensqualität Ø Dienstleistungen tragen einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherung von Lebensqualität. 11 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien · Welche Dienstleistungsbereiche sind in Wien für die Sicherung von Lebensqualität besonders wichtig? · Gibt es spezielle Förderungsstrategien für diese Bereiche? (speziell auch Pflegende Dienstleistungen?) · Welchen Stellenwert hat die Tourismuswirtschaft für die Metropole? Wodurch zeigt er sich? Aus- und Weiterbildung Ø Das Humankapital der Beschäftigten wird in Europa vielfach als höchstes Gut bezeichnet. Wie äußert sich dies in Wien politisch? · Welchen Stellenwert hat Aus- und Weiterbildung im Dienstleistungssektor (speziell in den Pflegenden Dienstleistungen) in Wien? (exemplarische Beispiele/ Initiativen) · Wie haben sich Bildungsanbieter hierauf eingestellt? · Was sind zukünftige An- und Herausforderungen für Bildungsdienstleister? · Welche Strategien werden konkret angewandt, um Geringqualifizierte stärker an Aus- und Weiterbildung zu beteiligen? · Gibt es in Wien spezielle Maßnahmen, um einem (zukünftigen) Fachkräftemangel im Bereich der Pflegenden Dienstleistungen entgegenzuwirken? Forschung und Entwicklung Ø Forschung und Entwicklung haben einen hohen Einfluss auf Qualität und Innovationsfähigkeit von Produkten und Dienstleistungen. · Gibt es in Wien/ Österreich Forschungsansätze für den Dienstleistungssektor? (speziell pflegende Dienstleistungen/ personennahe Dienstleistungen) · Gibt es spezielle Forschungsschwerpunkte zu den Entwicklungschancen und Entwicklungspotenzialen des „personenzentrierten“ Teil der Gesundheitswirtschaft (der pflegenden Dienstleistungen)? 12 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien 4 Blick über den Tellerrand 2: London 4.1 Strukturwandel und Arbeitsmarktentwicklung in London London ist wirtschaftlich ein „Global Player“, gerade aufgrund der starken Ausprägung des Finanz- und Investmentsektors sowie der wissensintensiven unternehmensnahen Dienstleistungen. Dies hat auch Einfluss auf die Beschäftigten- und Bevölkerungsstruktur der Stadt: Sie ist vermehrt geprägt durch junge, gut ausgebildete Arbeitnehmer/-innen aus dem gesamten europäischen Raum, die aufgrund der guten Arbeitsmöglichkeiten in die Stadt strömen. Die hinzuströmenden jungen „high-skilled workers“ ersetzen überproportional ältere Einwohner/-innen, Beschäftigte als auch solche im Rentenalter, sowie junge Familien, die vor allem aufgrund der übermäßig gestiegenen Lebenshaltungskosten in den suburbanen Großraum um London ziehen. Gleichzeitig zeigt sich London immer stärker als Stadt der Gegensätze: Einer großen Zahl junger, gut verdienender und hochqualifizierter Einwohner steht eine hohe Zahl Arbeitsloser (2003: 16 Prozent) gegenüber. Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen (inkl. Nicht Erwerbstätiger, die aber nicht als arbeitslos gelten) zwischen 1995 und 2008, unterschieden nach Männern und Frauen, kann den beiden folgenden Grafiken entnommen werden. In 2008 lag die Beschäftigungsquote der männlichen Bewohner Londons bei rund 78 Prozent, die der Frauen hingegen nur bei etwas mehr als 64 Prozent. Diese Zahlen liegen deutlich unter dem im England gemessenen Durschnitt – sowohl für Männer als auch Frauen.11 Die geringe Beteiligung der Frauen am Arbeitsmarkt wird maßgeblich auf das Fehlen ausreichend vorhandener Teilzeitjobs sowie Betreuungsmöglichkeiten zurückgeführt. 11 Die folgenden Grafiken sind entnommen aus: Greater London Authority (2009): Economic Evidence Base – October 2009 version, London. S. 99ff. 13 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien Die Gründe hierfür werden auf mehre Faktoren zurückgeführt. Problematisch wird die große Anzahl an Personen ohne berufliche Qualifikation (645.000 Londoner/innen im arbeitsfähigen Alter) gesehen, für die es in der Stadt kein ausreichendes Arbeitsplatzangebot gibt. So kommen auf ein Jobangebot, das keine beruflichen Qualifikationen voraussetzt, drei potentielle Bewerber/-innen. Englandweit liegt der Durchschnitt bei 1 zu 2,3. Als weiterer Faktor wird das unterdurchschnittliche Auftreten von Jobs in „durchschnittlichen“ Einkommens- und 14 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien Qualifikationsbereichen genannt. Dies führe dazu, dass auch Beschäftigte mit höheren Abschlüssen, sich auf Jobs mit niedrigen Qualifikationen bewerben müssen und die Konkurrenz um diese Jobs hierdurch steigt. Als dritter Faktor wird der höhere Anteil solcher Bevölkerungsgruppen aufgeführt, die generell von Arbeitslosigkeit stärker betroffen sind, wie z. B. alleinstehende Eltern, ethnische (afrikanische/ asiatische) Minderheiten (vgl. Greater London Authority 2009: 99ff.). Die Einkommensschere ist darüber hinaus in London besonders stark ausgeprägt: die 20 Prozent Einkommensstärksten verdienen sieben Mal soviel wie die untersten 20 Prozent. Das ist mehr als im englandweiten Durchschnitt, wo der Unterschied zwischen diesen beiden Einkommensgruppen „nur“ fünf Mal höher liegt. Darüber hinaus hat sich die Beschäftigungsstruktur in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Der Anteil der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe sank von 23 Prozent im Jahr 1971 auf gerade mal fünf Prozent im Jahr 2007. Der Dienstleistungssektor legte demzufolge deutlich an Bedeutung zu: Bereits 2003 wurden 85 Prozent der Bruttowertschöpfung Londons in diesem Sektor erwirtschaftet, in dem mehr als 90 Prozent aller Beschäftigten arbeiteten. Der wirtschaftliche Output der Stadt lag im Jahr 2007 bei 251 Mrd. Pfund. Die Wirtschaftsleistung liegt damit mehr als dreimal so hoch wie die Berlins und übersteigt die gesamtwirtschaftliche Leistung ganz Österreichs (vgl. Mayor of London 2009: 21). Geprägt wurde das Wachstum an Wertschöpfung und Beschäftigung vor allem durch den Wirtschaftsund Finanzbereich. Zudem stieg Londons Bedeutung für die Kultur- und Kreativwirtschaft sowie als Stadt des Tourismus weiter an. Personennahe Dienstleistungen und Handel sind trotz allem die maßgeblichen „Beschäftigungsquellen“ der Stadt: Rund die Hälfte der 4,68 Mio. Beschäftigten Londons sind in Bereichen tätig, die zum Gesundheits- und Sozialwesen, dem Bereich Erziehung und Unterricht, dem Handel oder dem Kultur- und Tourismusbereich zählen (vgl. ebd.). Diesen Bereichen wird ein weiterhin gutes Wachstumspotenzial vorausgesagt, unter der Prämisse, dass in den nächsten 20 Jahren die Zahl der Einwohner/-innen Londons noch einmal um prognostizierte 1,3 Mio. steigt (in 2008 lebten rund 7,6 Mio. Menschen in London). Das Gesundheits- und Sozialwesen stellt dabei den Sektor mit den meisten Beschäftigten dar. Zweitstärkster Beschäftigungssektor ist der Bereich Handel gefolgt von Dienstleistungen rund um den Bereich Finanzen. Zusammen machen sie mehr als ein Fünftel aller Beschäftigten Londons aus. 15 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien Table 1: Employees in London by sector 2007 Sector No of jobs % in Inner % in Outer London London Health and social work 386,000 50 50 Retail excluding motor vehicles 367,000 46 54 Financial intermediation 326,000 86 14 Transport, storage and communication 303,000 44 56 Education 302,000 47 53 Hotels and restaurants 291,000 64 36 Other community, social and personal service 291,000 ctiveties 64 36 Public administration and defence; compulsory social 225,000 security 60 40 Other business services not elsewhere in table 206,000 62 38 Manufacturing 183,000 46 54 Labour recruitment and provision of personnel 162,000 61 39 Wholesale 157,000 41 59 Construction 122,000 34 66 Computer and related activities 113,000 64 36 Industrial cleaning 108,000 55 45 Business and management consultancy activities 97,000 77 23 Real estate activities 95,000 66 34 Legal activities 94,000 86 14 16 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien Accounting and related activities 66,000 78 22 Architectural, engineering and related activities 64,000 74 26 Sale and repair of motor vehicles, and related 41,000 ctiveties 23 77 Advertising 35,000 81 19 Renting of machinery and equipment 17,000 32 68 Research and development 14,000 64 36 Agriculture, fishing, mining and utilities 13,000 60 40 Total 4,079,000 58 42 Source data: ABI 2007. Notes: data above cover employees only. In 2007 there were in addition 608,000 selfemployed people (Labour Force Survey). Sector figures may not sum up to total due to rounding. Inner London is defined here as the boroughs of Camden, Greenwich, Hackney, Hammersmith and Fulham, Islington, Kensington and Chelsea, Lambeth, Lewisham, Southwark, Tower Hamlets, Wandsworth, Westminster and the City of London. Outer London is defined as all other London boroughs. Die positive Entwicklung der Beschäftigung wurde durch eine Zunahme an Flexibilisierung und Outsourcing begleitet, die maßgeblich zur Verringerung fester Beschäftigungsverhältnisse und zur Erhöhung der Zahl der selbständig Tätigen führten (vgl. Thom/Convery 2003: 9ff.). Dies führt mit zu einem – im Vergleich zum englandweiten Durchschnitt – überproportionalen Anteil an Einwohner/-innen, die von Einkommensarmut betroffen sind. 17 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien 4.2 Londoner Leitbild In London wechselte die Regierung in 2008: der seit 2000 regierende Labour-Party-Politiker Livingston wurde durch Boris Johnson von den Conservatives abgelöst. Ein aktueller Strategieplan der neuen Regierung wurde vor kurzem veröffentlicht und zur öffentlichen Debatte freigegeben. Änderungen in Bezug auf konkrete politische Handlungsfelder scheinen sich durch den Regierungswechsel nicht zu ergeben. Gerade in Bezug auf Weiterbildung scheint die Politik fortgesetzt zu werden. In Bezug auf den Dienstleistungssektor sind folgende Punkte des Strategieplans der neuen Regierung von besonderem Interesse: 1.) Stärkere Förderung von Innovationen (gerade in KMU) und hybriden Wertschöpfungsketten über Branchengrenzen hinweg sowie stärkere Verknüpfung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft 2.) Verbesserung der Gesundheitsversorgung bzw. Verbesserung des Zugangs zum Gesundheitssystem für benachteiligte Personengruppen 3.) Verbesserung des Bildungsangebots und der Bildungschancen sowohl im Schul- als auch Erwachsenenbildungsbereich 4.) Stärkerer Abgleich des Qualifizierungsangebots mit Markterfordernissen 5.) Ausbau des Sport-, Kultur- und Freizeitangebots 6.) Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen auch in Bezug auf Wirtschaftskriminalität 18 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien 7.) Forcierung von Forschung, Entwicklung sowie Nutzung umweltschonender Energiequellen 4.3 Arbeitsmarktpolitik Siehe hierzu die Ausführungen unter „Weiterbildung“. 4.4 Londoner Wirtschaftspolitik London scheint in Punkto „Standortattraktivität“ keine Probleme zu haben, muss sich für bestimmte Wirtschaftsbereiche – so wie etwa Wien oder Berlin – nicht (noch) als attraktiver Standort etablieren. Deshalb drehte sich – im Gegensatz zu Wien und Berlin, in denen Clusterstrategien die Wirtschaftspolitik bestimmen – die Wirtschaftspolitik in London in den letzten Jahren eher um konkrete „geografische Ansiedlungsstrategien“. Es wurde versucht Unternehmenszuwächse geografisch günstig in den sechs Wirtschaftsarealen12, in die London unterschieden wird, anzusiedeln. Zum einen will die Stadt damit dem zunehmenden „Platzmangel“ entgegenwirken, andererseits wichtige Beschäftigungsimpulse in bestimmten Regionen der Stadt geben, wo (aufgrund des Wegbrechens der industriellen Beschäftigungssektoren) eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht13. 4.5 Mindestlohn In Großbritannien gibt es seit 1999 einen nationalen Mindestlohn. Er gilt für alle Wirtschaftsbereiche bzw. Branchen und ist einheitlich geregelt. Es gibt drei „Mindestlohnstufen“, die sich nach dem Alter staffeln. Nach der aktuellen Erhöhung der Mindestlöhne zum 01. Oktober 2009 sieht die Staffelung wie folgt aus: Der Mindestlohn für Arbeitnehmer/-innen im Alter von mindestens 22 Jahren ist von £ 5,73 auf £ 5,80 (rund 6,70 €) pro Stunde gestiegen. 18-21Jährige erhalten nun mindestens £ 4,83 (ca. 5,50 €). 16- und 17-Jährige erhalten einen Stundenlohn von mindestens £ 3,57 (ca. 4,30 €).14 Als Problematisch gestaltet sich allerdings die Durchsetzung des Nationalen Mindestlohns, da dieser nicht verpflichtend ist. Vor allem in nicht gewerkschaftlich organisierten Unternehmen wird die Zahlung der Mindestlöhne nicht eingehalten. Trotzdem profitieren rund eine 12 In dem Papier werden als Londoner Areale benannt: Central/ Northern/ Eastern/ South-Eastern/ South-Western und Western London 13 Vgl. hierzu Mayor of London (2005): 17 ff. 14 Allerdings ist auch das „accomodation offset“ um fünf Pence auf £ 4,51 pro Tag angehoben worden. Das „accomodation offset“ ist der Betrag, den ein Arbeitgeber vom Mindestlohn abziehen kann, wenn er dem/der Arbeitnehmer/in die Unterkunft stellt (vgl. hierzu Vereinigung der Handelskammern Niedersachsen: Außenwirtschaftsnews 6/09). 19 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien Mio. gewerkschaftstariflich nicht „abgedeckte“ Arbeitnehmer/-innen in Großbritannien von der Einführung des Mindestlohns bzw. dessen regelmäßiger Erhöhung. Auch zeigte sich, dass die z. T. prognostizierten Jobverluste aufgrund der Einführung des Mindestlohns nicht eingetreten sind: Entgegen der Prognose des Bunds der britischen Wirtschaft (Pendant zum BDI), der mehr als zwei Mio. Jobverlusten sowie steigende Inflation und Zinsen vorhersagte, konnte bis zum Einsetzen der internationalen Wirtschaftskrise die Inflation in Großbritannien verringert und ein Beschäftigungswachstum von zwei Prozent verzeichnet werden, der vor allem aus Beschäftigtenzuwächsen in den „Niedriglohnsektoren“ wie Einzelhandel, Friseurhandwerk, Pflege und Kinderbetreuung hervorgingen (vgl. hierzu ver.di 2009: 7). Nach einer aktuellen Untersuchung der London School of Economics haben die britischen Unternehmen in dreifacher Weise auf die Einführung des Mindestlohns reagiert: Zum einen kam es in vielen Branchen zu einer spürbaren Erhöhung der Produktivität, womit bereits ein Teil der zusätzlichen Kosten kompensiert werden konnte. Darüber hinaus kam es in einigen Sektoren zu moderaten Preisanstiegen. Schließlich gingen in einigen Bereichen auch die Gewinne zurück, ohne dass dies jedoch zu Beschäftigungsverlusten geführt hat. Durch die Förderung der privaten Konsumnachfrage hat der Mindestlohn im Gegenteil die Beschäftigungsentwicklung positiv beeinflusst (vgl. www.boeckler-boxen.de/2924.htm). 4.6 Weiterbildung In London wurde 2006 ein Ausschuss ins Leben gerufen, der die Strategie des „marktorientierten“ Qualifikationsausbaus verfolgt: der London Skills Employment Board (LSEB). Ziel des Ausschusses ist es, das Qualifikationsniveau von Londonern im erwerbsfähigen Alter (19 Jahre) entlang bestehender Qualifikations- und Fachkräftebedarfe der Stadt zu verbessern und so erfolgreich gegen die hohe Arbeitslosigkeit vorzugehen. Der Ausschuss steht unter Leitung der Arbeitgeberseite. Hierdurch soll gewährleistet werden, dass die Bedürfnisse des Markts anhand der eingeführten/ umgesetzten Qualifizierungsmaßnahmen wirklich erfüllt werden. Die Mehrheit der Vorstandsmitglieder halten hierzu Schlüsselpositionen innerhalb der großen Organisationen, die mit dem Thema „Beschäftigung und berufliche Qualifizierung“ betraut sind. Der Ausschuss setzt darüber hinaus fest, wie der Londoner Erwachsenenbildungs-Etat des London Learning & Skills Council’s (LSC) verteilt wird. Dieser beträgt allein für 2009/10 635 Mio. Pfund. Zusätzlich berät und beeinflusst der LSEB die Ausgaben bzw. die Prioritätensetzung anderer Schlüsselagenturen (wie z. B. Arbeitsvermittlungen, London Development Agency (LDA)). Die unten stehende Grafik verdeutlicht noch einmal die Problematik, die gerade Geringqualifizierte auf dem Londoner Arbeitsmarkt haben (Grafik 7.10): Knapp 55 Prozent von ihnen waren im Jahr 2007 ohne Job. Hochqualifizierte waren hingegen nur zu rund zwölf Prozent von Arbeitslosigkeit betroffen. 20 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien Quelle: Greater London Authority (2009): 104. Wie auch in Berlin zeigt sich außerdem eine besonders niedrige Beteiligung gering qualifizierter Beschäftigter an beruflicher Weiterbildung (siehe untenstehende Grafik): Sie schwankte zwischen 1996 und 2006 zwischen acht Prozent (1999 und 2004) und 13 Prozent (2001) und lag im Jahr 2005 bei etwa zehn Prozent. 21 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien Quelle: London Skills and Employment Board (2008): 60. 22 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien 4.7 Leitfragen London Dienstleistungen allgemein Ø Wie und wodurch definiert sich London als Dienstleistungsmetropole? Beschreiben/ skizzieren sie dies kurz. Ø In welchen Dienstleistungsbereichen werden spezielle Wachstumschancen gesehen? · Wirtschaftlich? · Beschäftigungspolitisch? Ø Welches Ansehen haben Dienstleistungen (speziell personennahe/ pflegende/ „einfache“ Dienstleistungen)? Leitbild Ø Die Förderung der Wirtschaft hat im Leitbild Londons hohe Priorität. · Wie würden sie den Einfluss des Dienstleistungssektors auf die Wirtschaftskraft Londons beschreiben? · Was sind aktuelle Trends und politische Entwicklungsstrategien für den Dienstleistungssektor in London? (Frage Doro Zinke: Veränderung durch Regierungswechsel?) Lebensqualität Ø Dienstleistungen tragen einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherung von Lebensqualität. · Welche Dienstleistungsbereiche sind in London für die Sicherung von Lebensqualität besonders wichtig? (gerade für junge hochqualifizierte Frauen?) · Gibt es spezielle Förderungsstrategien für diese Bereiche? (speziell auch Pflegende Dienstleistungen?) Aus- und Weiterbildung Ø Das Humankapital der Beschäftigten wird in Europa vielfach als höchstes Gut bezeichnet. Wie äußert sich dies in London politisch? · Welchen Stellenwert hat Aus- und Weiterbildung im Dienstleistungssektor in London? · Wie wird Weiterbildung (betrieblich) organisiert? 23 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien · Welchen (zukünftigen) Anforderungen muss sich das Weiterbildungssystem/ die Bildungsdienstleister in London stellen? · Welche Strategien werden konkret angewandt, um Geringqualifizierte stärker an Aus- und Weiterbildung zu beteiligen? Forschung und Entwicklung Ø Forschung und Entwicklung haben einen hohen Einfluss auf Qualität und Innovationsfähigkeit von Produkten und Dienstleistungen. · Gibt es in London/ England Forschungsansätze für den Dienstleistungssektor? (speziell pflegende Dienstleistungen/ personennahe Dienstleistungen) · Was sind Strategien um Innovations- und Leistungsfähigkeit im Dienstleistungssektor zu sichern? Mindestlohn Ø Welchen Einfluss hatte die Einführung des Mindestlohns? · Wirtschaftlich: Auf-/ Abbau von Arbeitsplätzen? · Qualität der Arbeit? · Qualität von Dienstleistungen? 24 Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London - Wien 5 Referenzliste Bauer, Francisca/ Bock-Schappelwein, Julia/ Huber, Peter (2009): Standortfaktor Qualifikation. Die Seite der Unternehmen. Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung. Wien. Bauer, Dr. Werner T./ Berger, Mag. Theresia/ Höferl, Dr. Andreas/ Huber, Mag Michael David (2006): Zukunft der Städte Europas. Zukunftsprogramme großer europäischer Städte und ihre Relevanz für Wien. Wien. Coats, David/ Lehki, Rohit (2007): “Good Work”: Job Quality in a Changing Economy. (www.theworkfoundation.com/assets/.../197_good_work_final2.pdf, abgerufen: 26.10.2009) DIW (2009): Neue Wachstumschancen für Berlin. Fischer, Dr. Berthold/ Werner, Joachim (2008): Europäische Großstadtregionen im Vergleich. 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