Jungbluth: `Bis zu 5 Prozent` - Offenbach
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Jungbluth: `Bis zu 5 Prozent` - Offenbach
Jungbluth: ‘Bis zu 5 Prozent‘ sind Höhenflüge, die wir uns nicht mehr leisten können! Geschäftsführer der Bezirksgruppe Offenbach und Osthessen zur Forderungsempfehlung der IG Metall 02.02.2016 Offenbach. „Eine Forderung von bis zu 5 Prozent Entgelterhöhung verkennt völlig den Ernst der Lage. Nach 20 Prozent Lohnsteigerungen seit der Wirtschaftskrise und gerade mal 2 Prozent Zuwachs an Produktivität verkraftet der Hochkostenstandort Deutschland solche Höhenflüge nicht ohne gravierende Folgen. Mit ihrer Forderung nimmt die IG Metall Verlagerungen von Standorten oder Teilen der Produktion in Kauf“, kommentierte Hans-Joachim Jungbluth, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Offenbach und Osthessen des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL, die heutige Forderungsempfehlung des IG Metall-Vorstands. „Der derzeitige Aufschwung der Gesamtwirtschaft ist weder selbst erarbeitet noch von Dauer. Er ist überwiegend konsumgetrieben, verursacht von Sonderfaktoren wie einem niedrigen Ölpreis, einem schwachen Euro und niedrigen Zinsen. Und deshalb müssen wir unsere Hausaufgaben am Standort selbst machen, statt auf günstige externe Faktoren für die Zukunft zu setzen“, so HansJoachim Jungbluth. Natürlich sei es schön, dass der Konsum wachse. Die Arbeitsplatzsicherheit als Basis hierfür gelte es aber dafür vorausschauend zu erhalten. Denn die M+E-Industrie lebe vor allem vom Export und Investitionsgütern. Die Aussichten für die Branche seien 2016 unterdurchschnittlich. Ökonomen gingen für die M+E-Industrie selbst im optimistischsten Fall von maximal 1 Prozent Wachstum aus. Und dieses Wachstum finde fast ausschließlich im Ausland statt. Auch Investitionen würden kaum mehr am Standort Hessen getätigt, sondern vielmehr in Übersee. Die historisch niedrige Exportquote und in den Keller gesackte Auslandsaufträge erhöhten die Sorgen in der Region. Hinzu kämen Alarmzeichen eines Standorts, der international stetig an 13.01.2017 http://www.offenbach-osthessen.hessenmetall.de Seite 1 / 2 Wettbewerbsfähigkeit verliere durch steigende Arbeitskosten, Strompreise und stagnierende Produktion. Bei einer Inflationsrate von 0,3 Prozent und einem gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritt von 0,5 Prozent werde die Forderungsempfehlung den strukturellen Kostenproblemen der Metall- und Elektroindustrie auch nicht ansatzweise gerecht und sei ein völlig falsches Signal. Gleichzeitig nähmen die Belastungen und Risiken für die Unternehmen immer weiter zu. Einschränkungen und Zusatzkosten durch überflüssige Gesetze, die Probleme in vielen Absatzmärkten, der wachsende sozialpolitische Aktionismus sowie weltweite Krisen und Kriege schadeten der hessischen M+E-Industrie, den Unternehmen und ihren Beschäftigten. Jungbluth forderte auch die Politik auf, die Unternehmen zu entlasten, zumindest nicht weiter zu belasten. „Wir müssen Maß halten, um unsere Standorte im Inland zu halten.“ 13.01.2017 http://www.offenbach-osthessen.hessenmetall.de Seite 2 / 2