paweł książek - Zak | Branicka

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paweł książek - Zak | Branicka
PAWEŁ KSIĄŻEK
AFRICANIZED HONEY BEES
AFRICANIZED HONEY BEES
Honigbienen waren vor Ankunft der Europäer in Amerika nicht heimisch. Sie wurden im Laufe der Kolonisierung eingeführt, erwiesen
sich in heißen Gegenden als nicht leistungsfähig. 1956 unternahmen deshalb Brasilianische Wissenschaftler Kreuzungsversuche zwischen
europäischen und afrikanischen Rassen, aus denen die Afrikanisierte Honigbiene hervorging. Mehrere Schwärme entkamen dem Versuchslabor
und konnten sich erstaunlich schnell in großen Teilen des Kontinents ausbreiten.
Unglücklicherweise ist die Gattung nicht nur besonders leistungsstark und anpassungsfähig, sondern auch auffallend aggressiv. Die
Bienen reagieren sehr empfindlich und greifen in großer Zahl an, eine Tatsache, die von den Medien hochgespielt wurde. Die Rasse erhielt den
Beinamen „Killerbiene“, Überfälle werden reißerisch dokumentiert, eine Massenhysterie und übertriebene Vorsichtsmaßnahmen sind die Folge.
Eingeführt als eine nutzbringende Verbesserung, überdeckt die übertrieben dargestellte Gefahr inzwischen den tatsächlichen Nutzen der
Bienen. In einer Szene seines Films „Bowling for Columbine“, vergleicht Micheal Moore diesen Prozess mit der Entstehung von Fremdenhass.
Eine Analogie, auf die Paweł Książek zurückgreift und die den Drehpunkt seiner jüngsten Serie bildet: „Africanized Honey Bees“, kurz AHB.
Seit mehreren Jahren arbeitet Książek konsequent an geschlossenen Serien, die sich mit einer bestimmten Thematik auseinandersetzen. Seine
Malerei und Installationen übersetzen dabei recherchiertes Dokumentationsmaterial in Motive von starker Ausdruckskraft und Mehrdeutigkeit.
In AHB, arbeitet Książek mit dem Bild, das die amerikanische Presse von der „Killerbiene“ vermittelt und zieht Parallelen zu der Darstellung
farbiger Menschen in der Geschichte des amerikanischen Films. Es sind Bilder, die zwar den Anspruch von Objektivität erheben, aber immer
wieder stark polarisieren; negative Elemente werden in den Vordergrund gestellt und positive Seiten ausgeblendet. Ein Verfahren, das
die Entstehung von Fremdenhass und Rassismus zugleich fördert und spiegelt. In seiner abstrahierten Bildsprache bleibt der Künstler
dabei zurückhaltend, er verordnet keine abgeschlossene Wertung, sondern konfrontiert uns mit der Problemstellung, auf dass wir unsere
eigenen Schlüsse ziehen. Książek selbst vergleicht seine Arbeit mit einem Gerichtsprozess, in dem er nicht das Urteil liefert, sondern die
Beweisaufnahme durchführt und dem Betrachter die Rolle eines Jurymitglieds zuweist. Und auch wenn bei diesem Vorgehen aus spezifischen
Beobachtungen allzu leicht allgemeine Schlüsse gezogen werden, oder das Urteil nicht eindeutig ausfallen sollte, dann bleibt der Prozess
an sich doch ein eigenständiger Schaffensakt, der Überlegungen und logische Parallelen auslöst, denen es sich lohnt nachzugehen.
AFRICANIZED HONEY BEES
The africanized honey bee originated 50 years ago from a promising crossbreed of European and African bees and spread themselves
astoundingly fast throughout the american continent. Thus the highly productive and adaptive race proved also to be exceptionally
aggressive. The danger of the “killer bees” was played up by the media, which provoked fear and exaggerated precautionary measures.
Introduced as a beneficial improvement, the exaggeration of the represented danger now covers up the factual usefulness of the bees.
In a scene from his film “Bowling for Columbine,” Michael Moore compares this process with the emergence of racial hatred. Paweł Książek
reverts back to this analogy, which is the defining point of his newest series: „Africanized Honey Bees,“ or AHB.For many years Książek
has worked consistently on self-contained series that deal with specific topics. His painting and installations translate the materials of
his research and documentary material into images of great expressiveness and ambiguity.In AHB Książek works with the image of the
“killer bee“ as the American press conveys it, and draws parallels to the representation of African Americans in the history of American
film and photography. They are images that lay claim to objectivity and thus always clearly polarize: negative aspects are placed in the
foreground and positive sides are faded out. This procedure simultaneously challenges and reflects the development of xenophobia and
racismIn his abstract image-language, the artist remains withheld. He does not insist upon one possible evaluation, but confronts his
viewers with the core problem. We are meant to draw our own conclusions.Książek himself compares his work with a judicial proceeding in
which he is not passing the judgment, but reviews the evidence, and assigns the viewer the roll of a jury member. If even this approach
permits an act of syllogism, or if the judgment should not be unanimous, then the process still remains independent and creative in itself.
The reflections provoked cause the viewer to continue thinking, and draw logical parallels, which are worth following further.
1,62 m² Zuhause, 2004, D-Print, 180x66 cm
1,62 m² Home, 2004, D-print, 180x66 cm
Selbstportrait, 2003, C-Print, 100x100 cm
Self-portrait, 2003, C-print, 100X100 cm
Selbstportrait, 2003, C-Print, 100x100 cm
Self-portrait, 2003, C-print, 100X100 cm
Honigbienen waren vor Ankunft der Europäer in Amerika nicht heimisch. Sie wurden im Laufe der Kolonisierung eingeführt, erwiesen sich in
heißen Gegenden als nicht leistungsfähig. 1956 unternahmen deshalb Brasilianische Wissenschaftler Kreuzungsversuche zwischen europäischen
und afrikanischen Rassen, aus denen die Afrikanisierte Honigbiene hervorging. Mehrere Schwärme entkamen dem Versuchslabor und konnten
sich erstaunlich schnell in großen Teilen des Kontinents ausbreiten.
Unglücklicherweise ist die Gattung nicht nur besonders leistungsstark und anpassungsfähig, sondern auch auffallend aggressiv. Die Bienen
reagieren sehr empfindlich und greifen in großer Zahl an, eine Tatsache, die von den Medien hochgespielt wurde. Die Rasse erhielt den
Beinamen „Killerbiene“, Überfälle werden reißerisch dokumentiert, eine Massenhysterie und übertriebene Vorsichtsmaßnahmen sind die Folge.
Eingeführt als eine nutzbringende Verbesserung, überdeckt die übertrieben dargestellte Gefahr inzwischen den tatsächlichen Nutzen der
Bienen. In einer Szene seines Films „Bowling for Columbine“, vergleicht Micheal Moore diesen Prozess mit der Entstehung von Fremdenhass.
Eine Analogie, auf die Paweł Książek zurückgreift und die den Drehpunkt seiner jüngsten Serie bildet: „Africanized Honey Bees“, kurz AHB.
Seit mehreren Jahren arbeitet Książek konsequent an geschlossenen Serien, die sich mit einer bestimmten Thematik auseinandersetzen. Seine
Malerei und Installationen übersetzen dabei recherchiertes Dokumentationsmaterial in Motive von starker Ausdruckskraft und Mehrdeutigkeit.
In AHB, arbeitet Książek mit dem Bild, das die amerikanische Presse von der „Killerbiene“ vermittelt und zieht Parallelen zu der Darstellung
farbiger Menschen in der Geschichte des amerikanischen Films. Es sind Bilder, die zwar den Anspruch von Objektivität erheben, aber immer
wieder stark polarisieren; negative Elemente werden in den Vordergrund gestellt und positive Seiten ausgeblendet. Ein Verfahren, das
die Entstehung von Fremdenhass und Rassismus zugleich fördert und spiegelt. In seiner abstrahierten Bildsprache bleibt der Künstler
dabei zurückhaltend, er verordnet keine abgeschlossene Wertung, sondern konfrontiert uns mit der Problemstellung, auf dass wir unsere
eigenen Schlüsse ziehen. Książek selbst vergleicht seine Arbeit mit einem Gerichtsprozess, in dem er nicht das Urteil liefert, sondern die
Beweisaufnahme durchführt und dem Betrachter die Rolle eines Jurymitglieds zuweist. Und auch wenn bei diesem Vorgehen aus spezifischen
Beobachtungen allzu leicht allgemeine Schlüsse gezogen werden, oder das Urteil nicht eindeutig ausfallen sollte, dann bleibt der Prozess an
sich doch ein eigenständiger Schaffensakt, der Überlegungen und logische Parallelen auslöst, denen es sich lohnt nachzugehen.
Selbstportrait, 2003, C-Print, 100x100 cm
Self-portrait, 2003, C-print, 100X100 cm
The africanized honey bee originated 50 years ago from a promising crossbreed of European and African bees and spread themselves
astoundingly fast throughout the american continent. Thus the highly productive and adaptive race proved also to be exceptionally
aggressive. The danger of the “killer bees” was played up by the media, which provoked fear and exaggerated precautionary measures.
Introduced as a beneficial improvement, the exaggeration of the represented danger now covers up the factual usefulness of the bees. In
a scene from his film “Bowling for Columbine,” Michael Moore compares this process with the emergence of racial hatred. Paweł Książek
reverts back to this analogy, which is the defining point of his newest series: „Africanized Honey Bees,“ or AHB.For many years Książek
has worked consistently on self-contained series that deal with specific topics. His painting and installations translate the materials of his
research and documentary material into images of great expressiveness and ambiguity.In AHB Książek works with the image of the “killer
bee“ as the American press conveys it, and draws parallels to the representation of African Americans in the history of American film and
photography. They are images that lay claim to objectivity and thus always clearly polarize: negative aspects are placed in the foreground
and positive sides are faded out. This procedure simultaneously challenges and reflects the development of xenophobia and racismIn his
abstract image-language, the artist remains withheld. He does not insist upon one possible evaluation, but confronts his viewers with the
core problem. We are meant to draw our own conclusions.Książek himself compares his work with a judicial proceeding in which he is not
passing the judgment, but reviews the evidence, and assigns the viewer the roll of a jury member. If even this approach permits an act of
Honigbienen waren vor Ankunft der Europäer in Amerika nicht heimisch. Sie wurden im Laufe der Kolonisierung eingeführt, erwiesen sich in
heißen Gegenden als nicht leistungsfähig. 1956 unternahmen deshalb Brasilianische Wissenschaftler Kreuzungsversuche zwischen europäischen
und afrikanischen Rassen, aus denen die Afrikanisierte Honigbiene hervorging. Mehrere Schwärme entkamen dem Versuchslabor und konnten
sich erstaunlich schnell in großen Teilen des Kontinents ausbreiten.Unglücklicherweise ist die Gattung nicht nur besonders leistungsstark und
anpassungsfähig, sondern auch auffallend aggressiv. Die Bienen reagieren sehr empfindlich und greifen in großer Zahl an, eine Tatsache,
die von den Medien hochgespielt wurde. Die Rasse erhielt den Beinamen „Killerbiene“, Überfälle werden reißerisch dokumentiert, eine
Massenhysterie und übertriebene Vorsichtsmaßnahmen sind die Folge.
The africanized honey bee originated 50 years ago from a promising crossbreed of European and African bees and spread themselves
astoundingly fast throughout the american continent. Thus the highly productive and adaptive race proved also to be exceptionally aggressive.
The danger of the “killer bees” was played up by the media, which provoked fear and exaggerated precautionary measures.Introduced as a
beneficial improvement, the exaggeration of the represented danger now covers up the factual usefulness of the bees. In a scene from his
film “Bowling for Columbine,” Michael Moore compares this process with the emergence of racial hatred. Paweł Książek reverts back to this
analogy, which is the defining point of his newest series: „Africanized Honey Bees,“ or AHB.For many years Książek has worked consistently
on self-contained series that deal with specifides are faded out.
PAWEŁ KSIĄŻEK__ (geb. 1973) ist Absolvent der Krakauer Kunstakademie im Bereich Malerei. Er debütierte 1998 mit einer Einzelausstellung in der
Krakauer Galerie Zderzak und wurde bald auf internationalen Kunstmessen und Biennalen präsentiert u.a. in Madrid, Stockholm und Prag.
Seit 2003 zeigte Książek mehrere Einzelausstellungen in Schweden und Österreich (BSP) und nahm an bedeutenden Gruppenausstellungen Teil, u.a…. (BSP).
ZAK Gallery zeigt mit Africanized Honey Bees die erste Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland.
PAWEŁ KSIĄŻEK __ (born 1973) is a graduate of the painting department of the Kracow Art Academy. He debuted in 1998 with a single man show
in the Kracow Galerie Zderzak and was soon presented at international fairs and Biennials among others in Madrid, Stockholm and Prague. Since 2003
Książek has had single artist exhibitions in Sweden and Austria and took part in important group exhibitions (...).
With the series “Africanized Honey Bees” ZAK Gallery shows the artist’s first solo exhibition in Germany.