Lesen Sie den Text und beantworten Sie die Fragen!

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Lesen Sie den Text und beantworten Sie die Fragen!
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Sie wurde im Dschungel groß - bei Ureinwohnern in Westpapua. Die Missionarstochter Sabine
Kuegler lebte mit ihren Eltern und Geschwistern neun Jahre bei den
Fayu.
Sabine Kuegler: "Im Urwald lebt man sehr eng mit der Natur verbunden,
und das Leben ist auch sehr viel langsamer. . . . Wenn man hier ist, hat
man so viele Eindrücke. Die Geräusche im Hintergrund, die Autos, die
Farben und die Termine. Hier muss man hin, da muss man hin. Und im
Urwald war das Leben viel ruhiger
und viel langsamer. Man hatte das
Gefühl, man hatte alle Zeit der
Welt."
1980 gehen die Kueglers zu den
Fayu nach Westpapua, eine Insel Indonesiens. Sie sind die
ersten Weißen, die mit diesen Ureinwohnern leben. Ihre
Mission: das Licht Jesu zu den Fayu zu bringen. . . .
Buchpräsentation in Berlin. . . . Sabine Kuegler: "Jemand hatte mir mal gesagt, Sabine, wenn du
wirklich wieder zu dir selbst finden willst, dann schreib es auf. Das Zweite war, es ist noch nie so
ein Fall dokumentiert worden von einem Kind, das im Dschungel aufwächst."
So schön war es im Dschungel? Menschenrechtler kritisieren Stil und Aussage des Buchs. Ulrich
Delius, Gesellschaft für bedrohte Völker: "Das ist ja das Absurde, dass sie das Leben im Dschungel
auch wieder romantisiert. Dass sie wieder den Eindruck versucht zu erwecken, dass man so leben
könnte wie angeblich in der Steinzeit. . . . für die Fayu hat die Steinzeit schon lange, lange
aufgehört, wenn sie jemals überhaupt bestanden hat. Weil sie eben seit Jahren konfrontiert sind mit
unserer so genannten Zivilisation, mit Industrie, die hinkommen will."
Aber die Boulevardpresse bedient gern reißerische Klischees: "Ich
wuchs bei den Kannibalen auf". Die Fayu sollen damals
tatsächlich noch kannibalische Rituale praktiziert haben, doch
Sabine Kuegler schildert das nur am Rande. Selbst hat sie es gar
nicht erlebt. Der Effekt: Superpublicity, aber eben auch ein
veraltetes Bild von den Ureinwohnern, so Ulrich Delius: "Weil
das eben immer wieder diese Assoziationen, diese Vorstellungen
bei uns normalen Europäern weckt: Naja, da laufen sie eben im
Lendenschurz rum, um den Kochtopf, und gleich bin ich der
Nächste, der in diesem Kochtopf landet."
Mit 17 Jahren kehrte Sabine Kuegler nach Europa zurück. Ein
Kulturschock für sie. Auf ihre Kindheit blickt sie heute stolz
zurück. Sie ist überzeugt: Ihre Familie hat den Fayu geholfen.
"Dschungelkind": ein exotisches Frauenschicksal - ohne Frage. Aber leider auch ein naiv
geschriebenes Buch voller Urwaldromantik. Sabine Kuegler mag es geholfen haben, mit sich selbst
ins Reine zu kommen. Aber wem hilft es sonst noch?
Aus: http://www.br-online.de/kultur/literatur/lesezeichen/20050313/20050313_1.html SABINE KUEGLER:
Dschungelkind: Buchrezension von Melanie Thun [gekürzt]
Questions:
1. Sabine Kuegler
A. lived for 9 years in the jungle
B. moved to the jungle when she was 9
C. lived with 9 other people in the jungle
2. Sabine Kuegler wrote this book:
A. to come to terms with her own experiences.
B. to highlight the difficulties faced by the peoples of West Papua
C. to explain her family’s decision to become missionaries
3. Which of the following is NOT true? Human rights activists criticize this book:
A. because it romanticizes life in the jungle
B. because it describes life in the jungle as the stone age
C. because it is written from the perspective of a child
4. When Sabine Kuegler moved to Europe at age 17:
A. she felt at home
B. she found it hard to adjust
C. she had problems with the language