Training mit „Anne“ soll Leben retten

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Training mit „Anne“ soll Leben retten
ST. MARIENHOSPITAL
Training mit „Anne“ soll Leben retten
An Puppe kann Reanimation geübt werden – Sponsoren ermöglichen Anschaffung
11 000 Euro kostet die Reanimationspuppe. Heidi Jansen sammelte die Spendengelder.
Carsten Bickschlag
Freuten sich über die Neuanschaffung (v.l.): Dr. Robert Greinert, Bernd Wessels, Klaus Hüls, Rainer
Dullweber, Bernd Möller, Hans Werner Bahlmann, Bernd Janssen, Anja Wickbold, Dr. Gabriele Schmitz,
Gaby Lübbers, Dr. Ursula Knoll
und Heidi Jansen
Bild: Carsten Bickschlag
FRIESOYTHE„Das ist mehr als eine Puppe. Das ist kostbarer Kunststoff“, sagte Bernd Wessels,
Geschäftsführer des Friesoyther Marienhospitals, jetzt im Forum des Elisabethhauses. Dieser kostbare
Kunststoff in Form einer Frauengestalt hat sogar einen Namen: Anne. Es handelt sich dabei um eine
Reanimationspuppe und ist in zweierlei Hinsicht kostbar. Zum einen kann „Anne“ ab sofort
im Krankenhaus zu Schulungszwecken eingesetzt werden. Die Puppe bietet ein höchst realistisches
Training der Ersten Hilfe bei Erwachsenen. Verschiedenste Notfälle – von Atemstillstand,
Kammerflimmern bis zum Herzstillstand – kann man an diesem computergestützten Gerät simulieren. Zum
anderen ist „Anne“ im wahrsten Sinne kostbar. Rund 11 000 Euro kostet die Puppe.
Da dem Krankenhaus das Geld für die Investition nicht zur Verfügung stand, mussten Spendengelder
eingeworben werden. Da kommt Heidi Jansen ins Spiel. Sie gehört neben Anja Wickbold – beide sind
Gesundheits- und Krankenpflegerinnen auf der Intensivstation – sowie Dr. Ursula Knoll, Oberärztin
Anästhesie, zum Reanimationsschulungsteam des Hospitals. Vor einem Jahr haben sich die drei in diesem
Bereich weitergebildet, um ihr Wissen dann an die Krankenhausmitarbeiter weiterzugeben. „Es fehlte
bislang aber das nötige Schulungsmaterial“, sagte Jansen.
Die Reanimationspuppe „Anne“ wäre genau das Richtige. Also machte sie sich auf, Sponsoren für die teure
Anschaffung zu suchen. Mit Erfolg. Schnell waren vier Geldgeber gefunden (siehe Infokasten). „Ich danke
den Sponsoren herzlich. Sie waren sofort bereit, uns zu unterstützen“, so Jansen.
„Ein Notfall kann überall im Krankenhaus passieren. Da ist gutes Personal wichtig“, sagte Dr. Knoll. Man
wolle daher durch die Schulungen sicherstellen, dass im gesamten Haus schnelle und gute Hilfe
gewährleistet sei. Ebenso wichtig sei auch, dass nicht nur Pflegekräfte geschult werden, sondern so viele
Bürger wie möglich. Daher biete das Reanimationsschulungsteam auch Erste-Hilfe-Kurse an, zum Beispiel
für Betriebe. Auch da kommt „Anne“ dann zum Einsatz. „Nach dem Erste-Hilfe-Kursus für den
Führerschein ist ja für die meisten Schluss mit Weiterbildung“, sagte Dr. Gabriele Schmitz, Oberärztin der
chirurgischen Klinik und leitende Notärztin für den Landkreis Cloppenburg. Dabei müssten
Basismaßnahmen immer wieder geübt werden.
Dr. Robert Greinert, ärztlicher Direktor am Marienhospital, betonte, dass es gerade auf einer Station
entscheidend sei, Notfallsituationen im Team zu üben. Schließlich komme es auf jede Minute an und so
wisse jeder, was er zu tun habe. Die Reanimationspuppe sei daher ein „großer Vorteil und großer Gewinn“.
„Die Bereitschaft, uns zu unterstützen, zeigt, dass wir in der Bevölkerung angekommen sind“, bedankte
sich Wessels bei den Sponsoren. Gleichzeitig kündigte er an, einen Förderverein für das Marienstift
anzuschieben.
Zum Abschluss demonstrierte das Reanimationsteam allen Anwesenden – darunter auch
Pflegedienstleiterin Gaby Lübbers und Bernd Möller von der Stiftung –, wie umfangreich einsetzbar
„Anne“ ist.
Sponsoren
Für die Anschaffung der Reanimationspuppe haben sich vier Sponsoren gefunden. 5000 Euro überreichte
Klaus Hüls von der Spar- und Darlehnskasse Friesoythe, 3000 Euro überreichte Rainer Dullweber von
Best 3 Geflügelernährung Twistringen, jeweils 2000 Euro spendeten Hans Werner Bahlmann von der
Bauunternehmen Bahlmann GmbH in Neuvrees und Bernd Jansen von MJM Meatprocessing GmbH in
Gehlenberg.
Quelle:
http://www.nwzonline.de/cloppenburg/bildung/training-mit-anne-soll-lebenretten_a_16,0,488937807.html