Flaschenpost 14/2009

Transcription

Flaschenpost 14/2009
Flaschenpost
14/2009
Newsletter des Instituts für Religionspädagogik und Katechetik
Gedanke der Woche
Auch aus Steinen,
die einem in den Weg gelegt werden,
kann man etwas Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe
Informationen aus dem Institut
LITERARISCHE BEGEGNUNG mit RENATE WELSH
Inne Anne u und dabei bist du - inne Anne u und raus bist du! Wir kennen
den Auszählreim gut aus Kindertagen und kennen auch die
Innenbewegungen, was es heißt, dabei zu sein einerseits und Ausschluss
zu erleben andererseits.
Renate Welsh-Rhabady und ich, wir beide sind mit ReligionslehrerInnen
eingetaucht in die Welt der Wörter: dichte, unaufgeregte Momente,
lebensnahe Theologie, wenn Erfahrungen des Miteinanders und
Zueinanders, des Gegeneinanders und Auseinanders theologisch
bedeutsame Orte werden.
Ein großes Danke der Buchhandlung Plautz für die Kooperation und der
Raiba Gleisdorf für die Gastfreundschaft. (Andrea Scheer)
EIN NEUES EUROPA WÄCHST! - RECREATION III ist erfolgreich zu Ende gegangen!
Creative Approaches to Social, Moral and Religious
Education and Personal Development - Kreatives Gestalten
in sozialer, ethischer und religiöser Erziehung und
Persönlichkeitsbildung
11.4. - 23.4.2010 an der KPH Graz und im Haus der Stille.
Flaschenpost14
1 von 5
Re-Creation III hat mit ca. 50 Studierenden und ProfessorInnen aus sechs Ländern (England,
Polen, Slowenien, Slowakei, Ungarn und Österreich) stattgefunden.
Nun lädt der Koordinator Dr. Franz Feiner alle Interessierten ein, sich auf der Homepage von
Recreation (http://kphgraz.at/recreation/) umzusehen, Fotos folgen demnächst nach.
Personalia
Joop Roeland – Eine unbändig leise Stimme ist verstummt
Der 1931 in Haarlem geborene Niederländer kam nach Wien um
seine
Dissertation
zu
beenden.
1970
wurde
er
Studentenseelsorger und leitete die Katholische Hochschulgemeinde Wien bis 1986. Danach baute er in der Wiener
Ruprechtskirche eine Gemeinde mit auf, die für eine zeitgemäße
Liturgie bekannt wurde. Von 1998 an war er Seelsorger für
gleichgeschlechtlich empfindende Menschen.
Trockener Charme des Niederländers mittendrin in den Abgründen
der Wienerstadt – so könnte man Joop Roeland beschreiben. Ein
verschmitzt Lächelnder, dem der Schalk im Nacken saß, auch
wenn er über die großen Fragen der Menschen nachdachte,
schrieb oder predigte. Ein Fragender war er geblieben, einer der
sich von der grassierenden Sucht nach Antworten an der Spitze
seiner Kirche nie beeindrucken ließ. Was für ein Zeichen, dass diese unbändig leise Stimme in den
Tagen versiegt ist, in denen sich die katholische Kirche in Betroffenheitssprache verliert. Joop
Roeland war ein Sprachheiler. Einer, der sich nicht an die große Glocke gehängt hat. Seine
Stimme ist am 18. März 2010 für immer verstummt.
Bibliothek und Medienservice
Bibliothek und Medienservice sind am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9.00 Uhr bis
12.00 Uhr und Montag bis Freitag von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.
Alle verfügbaren Titel und Neuerscheinungen sind unter www.kph-graz.webopac.at abrufbar. Für
Kunden des Medienservice: Die neue Telefonnummer hat die Nebenstelle 45 und nicht 40! Die
Verkauf-DVDs sind ebenfalls in der Bibliothek verfügbar.
Neue DVD im Verleih:
Seelenhunger: Zwischen Esszwang und Diätenterror
Sieben Jahre litt Uschi an Bulimie. Sie fieberte nach Essen wie andere nach Drogen oder Alkohol.
Bis zu 35 Euro gab sie täglich für Nahrung aus. Als sie Ihre Sucht nicht mehr finanzieren konnte,
begann sie Lebensmittel zu stehlen. Der Film stellt Bulimikerinnen, Magersüchtige und
Übergewichtige vor. Es wird deutlich, wie bei den Betroffenen die Nahrungsaufnahme zum
zentralen Lebensinhalt wird. Auch stehen hinter der Erkrankung häufig andere Probleme, die nur
schwer oder gar nicht zu lösen sind. Ein weiteres Problem bei vielen Magersüchtigen ist eine
gestörte Selbstwahrnehmung, die dazu führt, dass der körperliche Verfall nicht wahrgenommen
wird. Viele hingegen wirken zunächst auf ihre Umwelt perfekt. Sie sind erfolgreich im Beruf,
sportlich und schlank. Sie hungern, fressen und brechen heimlich und kämpfen ihre Probleme mit
sich alleine aus. Neben den Betroffenen kommt im Film auch eine Diplompsychologin zu Wort.
Nutzen Sie diesen kurzen Beitrag vor allem für einen prägnanten Einstieg in die Thematik oder für
eine anschließende Diskussion. Der Film eignet sich sehr gut für die Schule und die
außerschulische Jugendarbeit. Außerdem kann er gut in Beratungsstellen und für die Fortbildung
von Lehrern, Erziehern und Therapeuten verwendet werden.
Flaschenpost14
2 von 5
Mein persönlicher Literaturtipp
Vorgeschlagen von Helmut Loder (Rezension entnommen aus Alle Welt 4/2010)
Leo Maasburg: Mutter Teresa. Die wunderbaren Geschichten
Eine Jahrtausend-Heilige wird 100 Jahr alt: Mutter Teresa, am 27.August
1910 in Skopje geboren und in Kalkutta zum Gesicht christlicher
Nächstenliebe geworden, würde heuer 100 Jahre alt. Leo Maasburg, der
Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich, war einer
ihrer engsten Vertrauten, Reisebegleiter und Berater. In zahlreichen
Anekdoten und unterhaltsamen Geschichten gibt er tiefe Einblicke in das
Leben und Denken dieser weltberühmten und verehrten heiligmäßigen
Frau. Der Autor erzählt von gemeinsamen Abenteuern in der Sowjetunion
oder im sandinistischen Nicaragua, in Rom und in Indien. Die großen und
kleine Wunder, die er an der Seite von Mutter Teresa erleben durfte,
lassen eine der eindrucksvollsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts
ganz nahe und vertraut erscheinen. Den Lesern begegnet eine starke und
hochaktive Frau, voller Charme und Humor, aber auch eine Frau mit
Zweifeln und Ängsten. In diesem Buch wird Mutter Teresa als eine Frau
des Gebets und der Tat, als Mystikerin und unspektakulären
Kirchenaktivistin begreifbar.
Leo Maasburg: Mutter Teresa. Die wunderbaren Geschichten., Pattloch München 2010, 240
Seiten, 20.60 Euro.
Links
Online in der Schule - Inhalte erarbeiten, Kompetenzen entwickeln
Viele Lehrerinnen und Lehrer nutzen die neuen Medien im Unterricht. Lesen Sie hier, wie sie dabei
vorgehen, ihre Erfahrungen und Tipps. Bei dieser Ausgabe der Themenwochen Online-Lernen liegt
der Schwerpunkt ganz auf der Praxis!
http://blog.rpi-virtuell.net/index.php?op=ViewArticle&articleId=2445&blogId=2
Veranstaltungen, Tipps und Hinweise
Orientierungen - Der Blick zum Himmel
So lange der Mensch lebt, braucht er Orientierung. Und woher soll
die kommen, wenn nicht vom Himmel? Seit jeher hat der Mensch
zum Himmel geblickt, um sich an den Sternen zu orientieren und
sichere Marken auf seinem Weg durch die Welt zu finden. Heute
haben wir den natürlichen noch künstliche Himmelskörper hinzu
gefügt, um sicherer durch die Welt navigieren zu können.Diese
Ausstellung zeichnet die Geschichte der Himmelsbeobachtung und
Erdvermessung nach. Sie zeigt kostbare alte Bücher, rekonstruierte
alte und hochtechnische neue Beobachtungs-instrumente, sowie
Bildmaterial von der Vorzeit bis ins Weltraumzeitalter und liefert so
eine faszinierende Darstellung des Blickes zum Himmel.
Flaschenpost14
3 von 5
Eröffnung und Einführungsvortrag von Univ.Prof.Dr. Max Lippitsch
Freitag, 30. April 2010, 19.30 Uhr; Basilika Mariatrost, 8044 Graz
Informationen zur Ausstellung unter: http://pfarre-mariatrost.at/Himmel.pdf
Mathematik zum Anfassen im Augustinum
Noch bis zum 8.Mai. kann man die außergewöhnliche MatheWanderausstellung „Mathematik zum Anfassen“ besichtigen. Während der
Woche darf man sich von 8-17 Uhr im Festsaal des Augustinums
faszinieren und beeindrucken lassen.
Informationen unter: http://mug.didaktik-graz.at/RFDZ/Mathematikum.html
VERBRENNUNGEN – Ein Theatertipp von Helmut Loder
Unbedingt ansehen! "Verbrennungen" im Schauspielhaus Graz. Ein
Theater-Glanzstück, das nachhaltig wirkt. "Verbrennungen", so
heißt das Stück vom palästinensischen Autor Wajdi Mouawad, das
hier seinen unaufhaltsamen Lauf nimmt; als Reise in das Inferno,
als Exkursion durch die Schlachtfelder der Bürgerkriege bis zurück
zur Antike. Hausherrin Anna Badora führt in ihrer eindrucksvollsten
Grazer Inszenierung das Publikum mit fest entschlossener Hand in
ein Inferno, fokussiert zur Familiengeschichte, stellvertretend für
eine Völkertragödie. Ein Beton-Trümmerhaufen dominiert die
Bühne. Er ist das Relikt einer Schlacht in Nahost, er symbolisiert ein einstiges Gefängnis, vor allem
aber ist der zerbombte Klotz ein sich langsam drehendes Mahnmal des Wahnsinns, ein
moralischer Schutthaufen zwischen Okzident und Orient. Das Ensemble ist hervorragend und
Graz um ein Theaterereignis reicher. Prädikat: Unbedingt hingehen!
Informationen und Termine unter:
http://www.buehnen-graz.com/schauspielhaus/stuecke/stuecke_genau.php?id=11443
EINLADUNG zum 2. TREFFEN in GÖSTING
Auf unseren Appell beim letzten Treffen nach einem tief greifenden Reformprozess in unserer
Diözese, hat uns unser Herr Bischof mitgeteilt, dass er am Ende seines 30- jährigen bischöflichen
Dienstes keine Möglichkeit für eine Synode sieht. Das können wir gut verstehen. Die ausführliche
Stellungnahme des Bischofs ist in einem Interview mit ihm im Sonntagsblatt nach zu lesen. Auf
Grund der schwierigen Situation unserer Kirche möchten wir aber auf jeden Fall den dringenden
Wunsch formulieren, dass sich unsere Diözese unter der Leitung unseres Bischofs mit ihrem
Priesterrat, Diözesanrat und der Dechantenkonferenz entsprechend dem Dreischritt 'sehen urteilen - handeln' mit der schmerzlichen Situation befasst, nach Wegen der Erneuerung und
Reform sucht und einladende Zeichen einer lebendigen Kirche setzt. Es ist uns klar, dass das
bereits geschieht, aber wir möchten uns zu Anwältinnen und Anwälten dieses Anliegens machen
und unseren Beitrag geben. Für uns alle ist klar, dass wir uns diesen Prozess nur mit unserem
Bischof gemeinsam vorstellen können.
Dazu haben wir am vergangenen Montag bereits wertvolle Gedanken zusammengetragen. Aber
wir haben auch noch offene Fragen, die wir gemeinsam besprechen möchten. Deshalb laden wir
ein, am kommenden Montag, 3. Mai, 19.00 in die Pfarre Gösting (Göstingerstraße 189) zu
kommen und bei unserem gemeinsamen Suchprozess mitzudenken und mitzuarbeiten.
Ausgangspunkt des Gesprächs soll ein Grundlagenpapier sein, das Fery Berger ausgearbeitet hat,
und das unter dem Titel „Gemeinsamen Weg im Vertrauen auf den Heiligen Geist“ steht. Um
ein ruhiges Arbeiten und ein offenes Gespräch zu ermöglichen, findet das Treffen unter Ausschluss
der Öffentlichkeit und der Medien statt.
Flaschenpost14
4 von 5
Vorbereitungsteam: Sonja Hiebler, Elisabeth Danner, Sabine Bauer, Herrad Spielhofer, Christine
Kaiba, Christine Lackner, Elisabeth Schall, Anni Chokolka, Ilse Lex, Karl Niederer, Franz Schuster,
Hans Putzer, Bernd Körner, Leopold Neuhold und Fery Berger
Katechetische Blätter:
Anlässlich der neuen Werbeoffensive der KBL erinnern wir daran, dass es eine Menge
interessanter und lesenswerter Zeitschriften für den Religionsunterricht in der Bibliothek gibt. Sich
einmal einen Nachmittag Zeit nehmen und schmökern, was das Zeug hält.
Impressum
Für diese Ausgabe verantwortlich: [email protected]
Anregungen und Informationen für die nächste Flaschenpost an: [email protected]
Flaschenpost14
5 von 5