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Klaus Heid Presse- und Öffentlichkeitsarbeit PRESSEINFORMATION 12.11.2008, PI-Nr. 61/2008 /// Mitmachausstellung „Experimenta+“ mit physikalischen und mathematischen Experimenten für Kinder, Jugendliche und Familien in der Nancyhalle Karlsruhe vom 14.11. bis 20.12.2008 / Nach den großen Publikumserfolgen in den Jahren 2006 und 2007 wird die Mitmachausstellung „Experimenta“ des exploratorium Kindermuseum Stuttgart vom 14.11. bis 20.12.2008 ein weiteres Mal in Karlsruhe gezeigt. Die Ausstellung wurde in den beiden vergangenen Jahren jeweils in knapp drei Wochen von über 20.000 begeisterten Besuchern gesehen. Die große Nachfrage und hervorragende Resonanz gaben nun Anlass, die Ausstellung ein weiteres Mal in Karlsruhe unter dem Titel „Experimenta+“ in erweiterter Form zu präsentieren. Neben dem exploratorium Kindermuseum Stuttgart e.V. ist dieses Mal auch das Schülerlabor Mathematik der Universität Karlsruhe (TH) beteiligt. Die Ausstellung wird gemeinsam veranstaltet vom städtischen Kulturamt, Abteilung Allgemeine Kultur, dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie und der Hochschule für Gestaltung (HfG). Anlässlich des aktuellen Jahres der Mathematik werden neben physikalischen Mitmachstationen des Kindermuseums exploratorium Stuttgart auch mathematische Experimente des Schülerlabors Mathematik sowie Medienkunst von Studierenden der HfG präsentiert. Die “Experimenta+” greift die natürliche Entdeckerfreude bei Kindern und Jugendlichen auf und will die faszinierende Welt der Physik und der Mathematik auf spielerische Art und Weise den Besuchern erschließen. Durch forschendes Erkunden und Experimentieren sollen Neugier und Interesse für grundlegende Fragen dieser Wissenschaften geweckt werden. Den Veranstaltern Stadt Karlsruhe, ZKM und HfG ist es ein gemeinsames Anliegen, diese Ausstellung ein weiteres Mal hier in der Nancyhalle zu zeigen, um junge Menschen für Mathematik und Naturwissenschaften zu begeistern. Kontakt: Presse- und Informationsamt der Stadt Karlsruhe Tel. 0721/133-1301+1302 [email protected] Kulturamt, Abteilung Allgemeine Kultur Tel. 0721/133-4032 [email protected] Telefon +49 (0)721 8203 2285 Fax +49 (0)721 8203 2293 E-Mail [email protected] Lorenzstraße 15, 76135 Karlsruhe www.hfg-karlsruhe.de Seite 1/4 /// „Experimenta+“ mit Medienkunst aus der HfG Karlsruhe Die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) ist in der Experimenta+ mit drei interaktiven Arbeiten aus dem künstlerischen Umfeld der Hochschule vertreten. So unterschiedlich die drei Arbeiten auf den ersten Blick auch sein mögen: ihr gemeinsamer konzeptioneller und künstlerischer Ansatz ist eine Neuinterpretation des musikalischen Instruments. Ob JAN BIRKHOLZ überdimensionierte RAUMHARFEN, YUNJUN LEEs organische Klangskulpturen oder KILIAN KRETSCHMERS modifizierte Drumsets – die Hochschule für Gestaltung bringt die Nancyhalle zum Klingen. / KILIAN KRETSCHMER: „vs.“ (2007) Videospiel-Performance 2 Drumsets, Controller, Playstation, Beamer und Screen Wettstreit, Zweikampf und Musik – diese Begriffe haben mehr miteinander zu tun, als man auf den ersten Blick glauben mag. Ob Battles in der HipHopKultur oder der Widerstreit zweier musikalischer Motive in klassischen Sinfonien – „versus“ also das Gegeneinander zweier Parteien ist ein gängiges musikalisches Stilmittel. KILIAN KRETSCHMERS 2007 erstmals aufgeführte Videospiel-Performance bedient sich dieses Gegeneinanders auf zwei Ebenen: Seine Arbeit besteht hardwareseitig aus zwei E-Schlagzeugen, deren Spieler musikalisch gegeneinander (Spieler 1 vs. Spieler 2) antreten. Neben dem musikalischen Wettstreit an Becken und Bassdrum tragen die beiden Kontrahenten einen zweiten, über einen speziell entwickelten Adapter realisierten Wettstreit aus: die beiden Schlagzeuge fungieren in „vs.“ gleichzeitig als modifizierte Gamecontroller des Videospiels „Tekken“. „Tekken“* (jap. „Eiserne Faust“) handelt auf der virtuellen Ebene von einem Kampfturnier, in dem unterschiedlichste Kontrahenten zu einem Wettstreit antreten – in „vs.“ werden diese Kontrahenten durch Tritte und Anschläge des Schlagzeuges gesteuert, das Schlagzeug wird zum rhythmischen Eingabegerät für die Bewegungen der Spielfiguren. In „vs.“ treffen die Interdependenzen zwischen Realität und Virtualität des Computerspiels aufeinander: aus dem Wunsch, den virtuellen Zweikampf für sich zu entscheiden entsteht ein „Drumbattle“, virtuelle Schlagabfolgen werden in der Nancyhalle zu einer eigenen Komposition des Widerstreits und die rhythmische Improvisation der beiden Spieler lässt den Ausgang des Spiels ungewiss werden. Mit Unterstützung der Karlsruher Firmen „Rockshop“ und AVDATA soll über den altersgerecht spielerischen Zugang auch ein neuer, innovativer Umgang mit Instrumenten und Musik geschaffen werden; über den bekannten Seite 2/4 medialen Rahmen eines Videospiels wird spielerisch an die Möglichkeiten und die Faszination eigenen Musizierens herangeführt. *(„Tekken“ erhielt von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) eine Freigabe ab 12 Jahren gemäß § 14 Jugendschutzgesetz) / JAN BIRKHOLZ: „RAUMHARFEN“ (2008) Technisch-konzeptuelle Beratung: LORENZ SCHWARZ Programmierung: ELMAR FARCHMIN Nylon, Holz, Elektromagneten, Sensoren Überdimensionierte Saiten spannen sich von der Decke der Nancyhalle in den Klangkörper eines wunderlichen Instruments, dessen Kern ein Behältnis mit ferromagnetischen Flüssigkeiten ist. Diese Ferrofluide zeichnen sich durch winzige Partikel aus magnetisierbaren Stoffen wie bspw. Eisen aus und reagieren bereits auf geringe Magnete. Das Zupfen der Saiten wird als Frequenz auf den angespielten Saiten digitalisiert, nach algorithmischer Bearbeitung als magnetischer Impuls auf die Membran von Trommeln gerichtet und als Klang in den Ausstellungsraum ausgegeben. Das Unsichtbare sichtbar zu machen gelingt JAN BIRKHOLZ mit seinen RAUMHARFEN auf verblüffende Weise: Besucher können die durch das Schwingen der Saiten ausgelösten Bewegungen der ferromagnetischen Flüssigkeiten ebenso betrachten, wie das Nachschwingen der rund 3 mm dicken überdimensionierten Saiten – auch an diesem Instrument können mehrere Besucher gleichzeitig miteinander musizieren. Die RAUMHARFEN werden durch Vibration und entstehende Magnetfelder gespielt, wobei das Herz des Instruments – die ferromagnetischen Fluide – auch ein überraschendes Eigenleben entwickeln kann. In JAN BIRKHOLZ Installation RAUMHARFEN sind Transformationen das bestimmende inhaltliche Moment – von der durch das Anzupfen der Saiten ausgelösten Schwingung über die Bewegung der Ferrofluide bis zu den Membranen der Trommeln die letztlich im Klang münden – die RAUMHARFEN komponieren den Soundtrack zur Architektur der Nancyhalle und schafft damit im Wortsinn einen Klang zum Anfassen. Mit freundlicher Unterstützung von Rockshop und Magnet Schulz / YUNJUN LEE (RAINING ANIMALS): „HERRSCHAFT DER SINNE“ Objekte aus Holz und Keramik, Sensoren, 2007-2008 Seltsam organisch wirkende Skulpturen auf zierlichen Holzsockeln sind der Kern dieses, in Zusammenarbeit mit der Majolika Karlsruhe sowie Jayoung Seite 3/4 Bang, Lorenz Schwarz und Moph Zielke entstandenen Kunstwerk des koreanischen Künstlers YUNJUN LEE. Wie jedes Instrument wird auch die HERRSCHAFT DER SINNE mit den Händen gespielt: die zaghafte Annäherung der Hände an die fremdartig wirkenden Skulpturen sowie die anschließende Berührung wird in Form eines elektrischen Impulses abgenommen. Dieser Impuls formt anhand tastender Berührung und Annäherung an die Form der Skulptur Sprache und Bilder: Texte von Bert Brecht können mitgestaltet und das Aussehen zweier Gesichter auf Monitoren beeinflusst werden. Sensoren im Inneren der Keramik reagieren auf geringste elektrische Schwankungen, die durch Bewegung des menschlichen Körpers entstehen und nicht bewusst steuerbar sind. Eben dieses nicht unmittelbar und willentlich Steuerbare des Körpers bringt in den Skulpturen YUNJUN LEEs das künstlerisch Schaffende zum Vorschein, verändert und transformiert Vorhandenes und schafft Neues, Unerwartetes. DIE HERRSCHAFT DER SINNE macht Kunstwerke im Wortsinn begreifbar: die Besucher spielen auf und mit YUNJUN LEEs polymedialem Instrumentskulpturen, welche die Materialität der Skulptur, die Vibration des gelesenen Textes und die bildnerische Gestaltgebung der Gesichter erlebund formbar machen. Mit freundlicher Unterstützung des Art Council Korea / Über Ihre Berichterstattung würden wir uns sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen Klaus Heid Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe Lorenzstr. 15 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 / 8203-2285 Fax: 0721 / 8203-2293 E-Mail: [email protected] Seite 4/4