Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus - Hapag

Transcription

Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus - Hapag
as Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin
aus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus
as Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin
aus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Da
allin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballinhau
1
Deichstraße 7
Dovenfleet 19–20
M
ein Feld ist die Welt“ –
ganzer Handelsflotten anderer
ein
Länder.
ebenso
stolzes
wie verpflichtendes Motto ziert
Der einzige Konkurrent um den
seit über 100 Jahren das Ballin-
Rang der größten, bedeutend-
Haus an Hamburgs Binnenals-
sten Reederei der Welt war der
ter, am Ballindamm 25. Albert
Norddeutsche Lloyd. Auch er war
Ballin
­
General-
in einer Hansestadt zu Hause:
direktor der Hapag, übernahm
in Bremen. Beide Unternehmen
um die Jahrhundertwende ein
spielten neben der wirtschaftli-
traditionelles
Motto hanseati-
chen stets auch eine politische
scher Kaufleute als Wahlspruch
Rolle, weil ein großer Teil der in-
für das Hamburger Schifffahrts-
ternationalen Verkehrswege von
unternehmen. Die Hapag war
ihnen erschlossen wurde.
damals „on the top“, wie es
1970 ist aus den beiden ehemals
hieß, auf dem Gipfel des Erfol-
rivalisierenden Reederei­
en ein
ges. Sie unterhielt Liniendiens-
Unternehmen geworden. Sie fu-
te zu fast allen Erdteilen, au-
sionierten zur Hapag-Lloyd AG.
ßer Afrika und Austra­
lien. Ih-
Die Erfolgsgeschichte begann
re Schiffstonnage übertraf die
bereits 1847 mit der Gründung
(1857–1918),
4
der
Hamburg-Amerikanischen
direktor. Unter seiner Führung
Packetfahrt-Actien-Gesellschaft,
entstand bis zum Ersten Welt-
des Ham­
burger Stammhauses
krieg eine Reederei, die in der
Das im damals
dieses Konzerns. Das Unterneh-
Weltschifffahrt eine führende Po-
modischen
men beförderte zunächst vor
sition einnahm. Ende der achtzi-
Renaissancestil gebaute
allem Auswanderer in die Ver-
ger Jahre des 19. Jahrhunderts
Bürohaus wurde
einigten Staaten von Amerika.
ließ das Unternehmen die ersten
1903 bezogen
Ihr erstes eigenes Domizil in der
Schnelldampfer bauen und setz-
Deichstraße 7 wurde 1890 durch
te sich damit an die Spitze des
einen prächtigen Renaissance-
Nordatlantikverkehrs.
bau am Dovenfleet 19–20 ab-
Nun begann eine schnelle Ex-
gelöst.
pan­
sion auch in der Zentrale.
K
Dort beschäftigte die Hapag
1897, im Jahr ihres 50. Geburtsurz zuvor war der junge
tags, 137 Angestellte. Im Haus
Ham­burger Albert Ballin
am Dovenfleet wurde es zu eng.
als Passa­
geleiter in die Dienste
So erwarben die Verantwortli-
der Hapag getreten. Nur wenige
chen um die Jahrhundertwende
Jahre später war er General-
eine Reihe von Grundstücken
5
6
Der fast
unveränderte Eingang
Ferdinandstraße
Ernst Barlach
schuf den Neptun
mit Wogenrossen
direkt an der Binnenalster, am
burgs, und einige seiner typi-
in einem Atelier in Wedel. Die- Alsterdamm (heute: Ballindamm).
schen Villen sind noch heute
ser „frühe Barlach“ ist heute
Der Alsterdamm war 1842 aus
rund um die Alster zu sehen, so
nicht mehr zu besichtigen. Die
dem Trümmerschutt des gro-
etwa das amerikanische Gene-
Figuren wurden wegen ihres
ßen Stadtbrandes aufgeschüttet
ralkonsulat. Sein bekanntestes
hohen Materialwertes im Ersten
worden. Von ihm zweigt übrigens
Werk ist das Hamburger Rat-
Weltkrieg eingeschmolzen.
nicht weit vom Ballin-Haus auch
haus.
Der neue Sitz der Hapag war
die Straße „Brands­ende“ ab. Hier
Auch für die Hapag baute Haller
innen äußerst großzügig konzi-
erst war die Feuersbrunst, die
im damals modischen Renais-
piert und diente gleichzeitig als
in der Deichstraße, also dicht
sancestil. 1903 war das dreistö-
Abfertigungsraum für die Passa-
am Hafen, begonnen hatte, zum
ckige Haus bezugsfertig. Ge-
gierdienste. In der Eingangshal-
Stehen gebracht worden.
krönt wurde es von einem sieben
Mit dem Bau eines neuen Ver-
Meter hohen bronzenen Neptun
waltungsgebäudes wurde er-
mit Dreizack und stolzen Wogen-
neut Martin Haller beauftragt, der
rossen, dem Werk eines 33-jäh-
schon das türm­
chengekrönte
rigen, noch unbekannten Hol-
Haus am Dovenfleet entworfen
steiner Künstlers. Er hieß Ernst
hatte. Er war zu jener Zeit der
Barlach und arbeitete zusammen
renommierteste Architekt Ham-
mit dem Bildhauer Karl Garbers
7
8
Das Eingangsportal
Viele Stilelemente
ändert an der Ferdinandstraße
des Altbaus blieben
58 erhalten geblieben. Dort sind
am Alsterdamm
erhalten
Eingang und Fassade ohne we-
umsäumten vier Statuen
sentliche Umbauten zu sehen.
Sie sind mit den Wappen verschiedener Länder, deren Häfen die Hapag anlief, versehen.
Das große Hapag-Wappen über
le am Alsterdamm wurden die
Zeitungen ausführlich kommen-
dem Garageneingang wurde al-
First-Class-Passagiere empfan-
tiert.
interessierte
lerdings erst später angebracht.
gen, die hier ihre Schiffspas-
es offenbar die Leser, wo „Herr
Ursprünglich zierte es das Be-
Begeisterung
sa-gen buchten. Die anderen
Director Ballin“ denn nun sein
triebs-Kinderheim des Unterneh-
Reisenden betraten das Haus
Domizil beziehen werde. Der
durch den Eingang an der Ferdi­
Besonders
unterhielt. Die Begeisterung hielt
Kolosse geführt haben sollen.
vielleicht doch des Guten ein we-
sich in Grenzen.
An der Börse und anderswo wur-
mens in Wyk auf Föhr.
nig zu viel getan. Vier mächtige,
Kunsthallendirektor Alfred Licht-
de es fortan begeistert kolpor-
„Hamburgische Correspondent“
Das Kontorhaus war ein großer,
aufwendige
Sandsteinstatuen,
wark etwa, in konservativen
tiert:
nandstraße.
verriet es: „Im ersten Stock,
prachtvoller Bau, ganz im dama-
Werke der Bildhauer Börner
Kreisen ohnehin des radikalen
„Sagen Sie mal, was bedeuten
Der Umzug der größten Reederei
rechts, mit Vorzimmer, versteht
ligen Zeitgeschmack. So war er
und Cauer, flankierten das Ein-
Modernismus verdächtig, soll
eigentlich diese vier Figuren?“
der Welt aus dem Kontorhaus-
sich!“ Ein fast originalgetreues
vor allem an der repräsentativen
gangsportal. Sie sollten die vier
jenes Zwiegespräch erfunden
„Die fünf Sinne.“
viertel an die Binnenalster wur-
Teil dieses damals so Aufsehen-
Alsterfassade mit reichlich Zier-
Kontinente symbolisieren, mit
haben, das ein Hamburger und
„Fünf? Es sind doch nur vier!“
de damals von den Hamburger
erregenden Hauses ist unver-
rat versehen. In der allgemeinen
denen die Reederei Verbindung
ein Fremder angesichts der
„Eben. Der Geschmack fehlt …“
9
hatte man
da
10
D
ie weit verbreitete bissiAlt- und Neubau
ge Kritik blieb nicht ohne
Wirkung. Als das Haus erneut
erhielten wenig später
zu klein geworden war, ging
eine verbindende
der Auftrag nicht mehr an einen
Fassade
historisierenden Traditiona­listen,
sondern an einen moder­
nen,
expressionistisch beeinflussten
Architekten: an Fritz Höger. Der
gebürtige
Holsteiner
(1877–
1949) war, zusammen mit Fritz
Schu­
macher, der „Vater“ einer
neuen Hamburger Archi­
tektur,
Reformator des norddeutschen
kerbau, das Chilehaus, entstand
einer Einheit zu verbinden. Fritz
Tradition, als deren bedeutends-
nen sichtbaren Ausdruck nur in
Backsteinbaus, als der Architekt,
in den zwanziger Jahren.
Höger skizzierte seine ersten
ten modernen Repräsentanten
übertriebener Monumentalität, im
Beim Hapag-Gebäude musste
Überlegungen:
er die Hapag sah, wollte Hö-
Lauten zu finden können meint.
Höger nun auf sein Lieblingsma-
„1. Es soll das Verwaltungsge-
ger gerecht werden – aber eben
Darum erscheint mir die einzige
nicht mit überladenem Pomp,
Lösung darin zu liegen, der höch-
der eine alte Kunst neu belebte.
Das trug ihm den liebevollen
die heute noch teilweise das
Spitznamen
„Klinkerstricker“
terial verzichten. Heller Sandstein
bäude der größten Schifffahrts-
Stadtbild bestimmt. Gegen den
ein. Eines seiner ersten größe­
war hier zwingend vorgegeben.
gesellschaft der Welt sein.
ohne allzu viel Rückgriff auf ver-
sten Kraft Hamburgs das echte-
damals modernen Putzbau setz-
ren Werke war das Klöpperhaus,
Man hatte sich entschlossen,
2. Es steht in Hamburg. Die-
gangene Epochen und ohne
ste und größte hamburgische
ten sie auf ein traditionelles Ma-
1912/13 vollendet, heute Gale-
den Altbau organisch einzubezie-
se beiden Tatsachen haben für
modischen Zierrat: „Es ist nicht
Haus zur Residenz zu geben. Ein
terial der Region: auf roten Back-
ria Kaufhof an der Mönckeberg-
hen, das Haus um das Doppelte
mich keine zufällige Verbindung.“
das Plötzliche, durch Zufall und
Haus, das mehr als Symbol ist,
straße. Sein bekanntester Klin-
zu erweitern und beide Teile zu
Hamburgs großer hanseatischer
Gelegenheit Gemachte, das sei-
klar und ohne Emblemebeiwerk,
stein. Vor allem Höger gilt als
11
12
Die Rückseite
des Gebäudes an der
Ferdinandstraße
das nicht symbolistische Rätsel
sich im Haus nicht auskennt,
durch Material und Proportionen.
Vor dem Krieg und auch noch
aufgeben, sondern Größe ver-
hat auch heute noch Mühe mit
Es war ein völlig anderer Stil, ein
während der Katastrophe hatte
künden soll.“
der Orientierung und wundert
neuer Akzent an Hamburgs
er hinter den Kulissen gewarnt
Höger erhöhte den Altbau um
sich über scheinbar unmoti-
Schmuckstück, der Binnenal-
und gemahnt – vergeblich. Den
ein weiteres Stockwerk auf vier
vierte Gänge, Treppen, Winkel
ster. Baubeginn war 1913. Als
Untergang seiner Epoche wollte
Etagen, und der neue Trakt er-
oder merkwürdige Übergänge.
das Haus im Mai 1921 bezogen
Albert Ballin nicht erleben. Als
hielt bei gleicher Außenhöhe ein
Sie sind die sichtbaren Auswir-
wurde, war die Welt eine andere,
er sein Land und „seine“ Hapag
zusätzliches Geschoss. Dafür
kungen des Kompromisses. Der
hatte sich der Zeitgeist radikal
sinnlos vernichtet sah, wählte er
waren hier die Räume ein we-
Fassade war dies jedoch nicht
gewandelt.
den Freitod. Das war am 9. No-
nig niedriger. Beide Gebäudeteile
anzu­sehen.
Dafür hatte der Erste Weltkrieg
vember 1918, wenige Tage vor
wurden dann mit einer einzigen
Es war ein einheitlicher Gebäu-
von 1914 bis 1918 gesorgt, der
Kriegsende. In Berlin wurde eben
Fassade verbunden. Die wurde
dekomplex
Alster-
den Bau für Jahre unterbrach.
die Republik ausgerufen. Hapag
vor den Altbau gesetzt, der so
damm und Ferdinandstraße auf
„Der dümmste und blutigste
und Norddeutscher Lloyd verlo­
zwar optisch verschwand, im In-
der einen und Gertrudenstraße
aller Kriege“, urteilte Hapag-
ren beim Friedensschluss von
nern aber erhalten blieb.
und Alstertor auf der anderen
Chef Albert Ballin von Anfang
Versailles den Rest ihrer Flotten
Was so einfach klingt, war ei-
Seite entstanden. Schlicht stand
an. Er hatte jahrelang vor allem
und hielten sich nur mühsam
ne technische wie künstlerische
er da aus hellem Obernkirchener
auf deutsch-englische Verstän-
über Wasser. Eine deutsche
Meisterleistung, die allerdings
Sandstein, sachlich und dabei
digung gedrängt, immer wieder
Schifffahrt schien keine Zukunft
Kompromisse erforderte. Wer
vornehm,
diskret zu vermitteln versucht.
mehr zu haben.
13
zwischen
repräsentativ
allein
14
Der Alsterdamm
am Ende des Zweiten
Weltkriegs
D
ass die Hapag dennoch
Lloyd, erneut an die Spitze der
tauft. Albert Ballin, zur Nazizeit
so schnell wie möglich
internationalen Schifffahrt vorzu-
als Jude eine Unperson, gab ihm
ihr Haus vollenden ließ, war auch
stoßen. 1929, nur zehn Jahre
den Namen – Ballindamm. Ha-
eine Demonstration. Es war der
nachdem die Hamburger Reede-
pag-Lloyd ehrte seinen großen
erste Neubau dieser Bedeutung,
rei ihre Schiffe eingebüßt hatte,
General­
direktor posthum anläs-
der im Nachkriegs-Hamburg fer-
beschäftigte sie wieder 18.000
slich des 150-jährigen Jubiläums
tig wurde. Schon die Wieder-
Mitarbeiter auf See und an Land.
im Jahr 1997. Seit dieser Zeit
aufnahme der Arbeiten wirkte
Doch die „goldenen 20er-Jahre“,
trägt das Gebäude den Namen
wie ein Signal geradezu trotzi-
das kurze Aufatmen nach dem
„Ballin-Haus“. Im Gegensatz zum
gen Überlebenswillens. In seiner
Krieg, waren schnell vorüber, es
Hauptgebäude des NDL in der
schlichten und dennoch noblen
folgten Rezession und abermals
Bremer Papenstraße, das durch
Sachlichkeit passte der Höger-
Krieg. Die Geschichte wiederhol-
Bomben völlig zerstört und nicht
Bau perfekt in eine nüchterner
te sich am Alsterdamm. Am Ende
wieder aufgebaut wurde, über-
gewordene Welt. Allen pessimi-
des Zweiten Weltkriegs stand die
stand der Höger-Bau den Zwei-
stischen Prognosen zum Trotz
Hapag wieder mit leeren Händen
ten Weltkrieg weitgehend un-
war er auch bald wieder mit
da. Der Alsterdamm wurde ein
versehrt. In Hamburg fiel nur
Leben erfüllt. In der Weimarer
zweites Mal mit den Trümmern
das vierte Obergeschoss einem
Republik gelang es der Hapag,
der verbrannten Stadt aufge-
Brand zum Opfer und die Fassa-
ebenso wie dem Norddeutschen
schüttet. 1947 wurde er umge-
de wurde beschädigt.
15
16
Die Ballinhalle
Nach der
Renovierung erstrahlt
die Ballinhalle
in neuem Glanz
B
Eingangstür zu besich-
für 4.500 Passagiere und 1.180
eim Wieder-
tigen ist. In Hamburg
Mann Besatzung. Mit einem ge-
aufbau wur-
gebaut und 1912 vom
waltigen martialischen Bronze-
de gleich noch ein
Stapel gelaufen, war
adler am Bug verziert, war der
fünftes
es seinerzeit das größ-
Hamburger Riesendampfer ein
Stockwerk
hinzugefügt. Die Eingangshalle
te Schiff der Welt, 277 Meter
schwimmendes
blieb weitgehend ohne Schäden,
lang und über 52.000 BRT groß.
des aufstrebenden deutschen
beherbergte in der Nachkriegs-
Damit entsprach es einem mo-
Kaiserreiches. Am Heck des Mo-
britischen Besitz über und fuhr
den Seite auf der „Ausreise“.
ander an Deck und 16 Lagen über-
zeit provisorisch verschiedene
dernen Con­
tainerschiff. Getauft
dells ist die damals schwarz-
noch bis 1938 als „Berengaria“
Der Ende 2001 in Dienst ge-
einander, davon sieben an Deck.
Abteilungen und dient heute wie-
wurde der Damp­fer von keinem
weiß-rote deutsche Flagge zu
für die Cunard Line.
stellte Containerfrachter ist 320
Insgesamt transportiert das Schiff
der als Empfangs- und Reprä-
Geringeren als Seiner Majestät
sehen, am Großmast die Hapag-
Während der „Imperator“ sozu­
Meter lang, 43 Meter breit und
7.500 Standardcontainer.
sentationsbereich. Als „Ballinhal-
persönlich, Kaiser Wilhelm II.,
Flagge. Heute führen die Hapag-
sagen in die Halle „einläuft“, be-
verfügt über eine Tragfähigkeit
le“ erinnert sie, ausgestattet mit
der ihm den Namen „Imperator“,
Lloyd-Schiffe ihre blau-orange-
findet sich die „Hamburg Ex-
von 100.000 Tonnen. Es stehen
einer bronzenen Porträtbüste, an
der Herrscher, verlieh. Es war
farbene Reederei­
flagge am Si-
press“ auf der gegenüberliegen-
maximal 17 Container nebenein-
den Hapag-Direktor und die Ge-
das einzige „männliche“ Schiff,
gnalmast oberhalb der Brücke.
schichte des Unternehmens.
es hieß also der und nicht die
Der Dampfer „Imperator“ ging
Ein Zeugnis der Ära Ballin ist
„Imperator“. Bei dem „Kaiser des
nach dem Ersten Weltkrieg in
das Modell des Dampfers „Im-
Ozeans“ handelte es sich um ei-
perator“, das direkt neben der
ne schwimmende Stadt mit Platz
19
Statussymbol
Ein Zeugnis der
Ära Ballin:
der „Imperator“
Der Segler
„Deutschland“,
I
das erste Schiff
der Hapag
m hinteren Teil der großen Em­
In diesem Hallenbereich sind
aufwies. Auf dem zweiten Ge-
pfangshalle steht auf einem
auch zwei Gemälde zu sehen,
mälde von Peter Christian Holm
Marmorsockel die Glocke des
die die frühe Hapag-Flotte do-
ist ein Teil der Flotte um 1860
Hapag-Dampfers „Cimbria“. In
kumentieren. Das Gemälde von
dargestellt. Zu erkennen ist das
einer nebligen Januarnacht im
Hermann Rudolph Hardorff zeigt
Segelschiff „Oder“, das 1851 ge-
Jahre 1883 wurde dieses kom-
die ersten beiden Segelschiffe der
kauft wurde und bis 1868 für die
binierte Fracht- und Passagier-
Reederei, die „Deutschland“ und
Hapag fuhr. Die ersten Dampfer
schiff vor Borkum von einem
die „Nord-Amerika“. Sie eröffne-
„Hammonia“ und „Borussia“ er-
Kohledampfer gerammt und riss
ten den Post-, Fracht- und Pas-
warb die Hapag 1855, sie waren
mehr als 400 Menschen in den
sagierdienst der „Packetfahrt“,
gut 85 Meter lang und 2.000
Tod. 1974 entdeckte das deut-
wie die Hapag damals genannt
BRT groß. Im Vordergrund des
sche Forschungsschiff „Wega“
wurde. Die „Deutschland“ üb-
Bildes ist das Dampfschiff „Ger-
das Wrack der „Cimbria“. Eine
rigens, 1848 in Dienst gestellt,
mania“ zu sehen, 1863 in Dienst
der Schiffsglocken konnte ge-
war ganze 500 BRT groß. In nur
gestellt, 97 Meter lang und 2.000
borgen werden. Sie wurde im
einem Menschenalter, in 65 Jah-
BRT groß. Auch die „Cimbria“
Altonaer Museum aufwendig re-
ren, entwickelten sich Schiffs­
war, wie die Dampfer auf dem
stauriert und dient nun dem An-
technik und Nautik bis zum riesi-
Gemälde, nicht nur mit einer
denken all derer, die ihr Leben
gen „Imperator“, der immerhin die
Dampfmaschine, sondern zu-
auf See verloren haben.
Größe eines Containerschiffes
sätzlich mit Segeln ausgestattet.
21
Ein Teil
der Hapag-Flotte
um 1860
22
Vom Architekten
Höger entworfene
Heute Kantine –
Möbel
die ehemalige
Passagehalle
A
ls sich in der Halle Setz-
len, freundlichen Tönen. Hier wird
risse und Durchfeuch-
dokumentiert, dass sich Tradition
tungen zeigten, die aufwendige
und eine klare Zukunftsorien-
Sanierungsmaßnahmen an der
tierung durchaus miteinander
Dachkonstruktion zum Innenhof
verbinden lassen. Durch die Um-
notwendig machten, entschied
bauarbeiten ist in der Ballinhalle
der Hapag-Lloyd-Vorstand 1996,
einiges verändert worden. Der
die Ballinhalle im Rahmen der
Treppenaufgang im Eingangsbe-
notwendigen Arbeiten wieder
reich ist großzügiger geworden,
weitgehend in den ursprüngli-
und die Wände sind mit einer
chen Zustand aus den zwanzi-
­ita­lienischen Spachteltechnik be­
ger Jahren zu versetzen. Darüber
arbeitet, die eine Tiefenwirkung
hinaus wurden die Konferenzräu-
erzeugt. Die Decke erstrahlt in
me modernisiert. Die ehemalige
neuem Glanz. Das gilt auch für
Abfertigungshalle für Passagie-
Teile des Mobiliars wie die Stühle
re nach Nordamerika hat nach
und Tische. Es handelt sich um
der Renovierung ihre teilweise
die einzigen Möbel, die von dem
erdrückende Monumen­talität ab-
renommierten Architekten Fritz
gelegt und erstrahlt wie­der in hel-
Höger entworfen wurden.
23
Blickfang im großen
Sitzungssaal
ist ein Gemälde von
Robert Mols
B
ei der Gestaltung der
Konferenzräume wurde
Moderne Ausstattung
großer Wert auf gute Akustik und
prägt die
bedienerfreundliche Ausstattung
Sitzungsräume
gelegt. Im Rahmen der Umbauten wurden die Eingänge verlegt
te Anschlüsse für elektronische
und gleichzeitig ein zusätzlicher
Geräte. Blickfang im großen
Kommunikationsraum am Bal-
Sitzungssaal ist ein imposantes
lindamm geschaffen. Im großen,
Gemälde des belgischen Malers
kom­
plett modernisierten Konfe-
Robert Mols, das das Nationale
renzraum, in den durch ein Glas-
Schifffahrtsmuseum in Antwer-
dach auch Tageslicht einfällt, fin-
pen Hapag-Lloyd als Dauerleih-
den jetzt bis zu 150 Personen
gabe zur Verfügung gestellt hat.
Platz. Der Saal kann durch Trenn-
Es zeigt den Hamburger Hafen
wände geteilt werden. Zu der
im Jahr 1880. Dieser Raum steht
neuen Ausstattung ge­
hören ei-
auch dafür, dass Hapag-Lloyd
ne Klima- und eine fest instal-
traditionell das Ziel verfolgt, eine
lierte Lautsprecheranlage sowie
Synthese zwischen Bewährtem
mehr als 30 im Boden verteil-
und Neuem zu schaffen.
25
26
Das von Höger
gestaltete
Treppenhaus
Z
usammen mit den Sanie-
Jugendstil-
rungsmaßnahmen in der
elemente an den
Halle wurde auch das sich an-
Spiegelumrahmungen
schließende Treppenhaus renoviert. Es war Teil des 1903 fertig
gestellten Altbaus und wurde im
Rahmen der Erweiterung durch
Höger Anfang der zwanziger
Jahre in seinen Stilelementen an
die Ausgestaltung der Ballinhalle
angepasst. Die Treppengeländer
und Deckenverzierungen zeigen
dritten Stockwerk. Der Grund ist
deutlich die Handschrift Högers.
einfach: Der ursprüngliche Bau
Eine Vorstellung von der Archi-
verfügte nur über drei Etagen, die
tektur um die Jahrhundertwende
Erhöhung um ein weiteres Stock-
vermittelt das so genannte Alster-
werk erfolgte erst zusammen mit
mit seinem fünften Stockwerk
tor-Treppenhaus. Die Jugendsti-
dem Neubau und der Errichtung
erhielt das Bal­lin-Haus nach dem
lelemente, zum Beispiel Umrah-
ei­­ner gemeinsamen Fassade.
Zweiten Weltkrieg, den es ohne
mungen der Spiegel, enden im
Das heutige Erscheinungsbild
größere Schäden überstand.
27
28
Der
Hapag-Lloyd-Hof
in der Rosenstraße
A
ls Anfang der 1990erJahre die Büroflächen im
Ballin-Haus erneut zu eng wurden, aber eine Erweiterung nicht
mehr möglich war, entschied sich
der Vorstand für einen Neubau in
der Nähe. 1995 bezog Hapag-
hauptsächlich zur Area Germany
den frühen Tagen von Hapag
Lloyd in der Rosenstraße, nur
und IT gehören. Im traditionsrei-
und Norddeutschem Lloyd nicht
wenige Meter vom Ballin-Haus
chen Ballin-Haus haben rund 900
verändert: Das Unternehmen ist
entfernt, den modernen Hapag-
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
klar strukturiert, wirtschaftlich er-
Lloyd-Hof, entworfen von den
ihre Büros, darunter der Vorstand,
folgreich, zukunftsorientiert und
renommierten Hamburger Archi-
Stabsabteilungen
Recht,
global ausgerichtet – und dies seit
tekten von Gerkan, Marg und
Konzernkommunikation und Cor-
mehr als 160 Jahren. So gilt un-
Partner (gmp). In dem Gebäude,
porate Development, das Schiffs-
verändert das alte hanseatische
dessen lichtdurchfluteter Innenhof
management sowie verschiedene
Motto, das Mitarbeiter und Gä-
von einem 500 m großen Glas-
Zentralbereiche. Trotz manch tie-
ste seit über einem Jahrhundert
dach überspannt wird, arbeiten
fer Zäsur in der Unternehmens-
im Ballin-Haus willkommen heißt:
mehr als 400 Beschäftigte, die
geschichte hat sich eines seit
„Mein Feld ist die Welt“.
2
29
wie
30
© Hapag-Lloyd · Konzernkommunikation · 07/2013
Da
Ha
Da
Ha
Ba
Hapag-Lloyd AG · Ballindamm 25 · 20095 Hamburg · Telefon +49 40 30 01-0 · www.hapag-lloyd.com