Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus - Hapag
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Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus - Hapag
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Beide Unternehmen um die Jahrhundertwende ein spielten neben der wirtschaftli- traditionelles Motto hanseati- chen stets auch eine politische scher Kaufleute als Wahlspruch Rolle, weil ein großer Teil der in- für das Hamburger Schifffahrts- ternationalen Verkehrswege von unternehmen. Die Hapag war ihnen erschlossen wurde. damals „on the top“, wie es 1970 ist aus den beiden ehemals hieß, auf dem Gipfel des Erfol- rivalisierenden Reederei en ein ges. Sie unterhielt Liniendiens- Unternehmen geworden. Sie fu- te zu fast allen Erdteilen, au- sionierten zur Hapag-Lloyd AG. ßer Afrika und Austra lien. Ih- Die Erfolgsgeschichte begann re Schiffstonnage übertraf die bereits 1847 mit der Gründung (1857–1918), 4 der Hamburg-Amerikanischen direktor. Unter seiner Führung Packetfahrt-Actien-Gesellschaft, entstand bis zum Ersten Welt- des Ham burger Stammhauses krieg eine Reederei, die in der Das im damals dieses Konzerns. Das Unterneh- Weltschifffahrt eine führende Po- modischen men beförderte zunächst vor sition einnahm. Ende der achtzi- Renaissancestil gebaute allem Auswanderer in die Ver- ger Jahre des 19. Jahrhunderts Bürohaus wurde einigten Staaten von Amerika. ließ das Unternehmen die ersten 1903 bezogen Ihr erstes eigenes Domizil in der Schnelldampfer bauen und setz- Deichstraße 7 wurde 1890 durch te sich damit an die Spitze des einen prächtigen Renaissance- Nordatlantikverkehrs. bau am Dovenfleet 19–20 ab- Nun begann eine schnelle Ex- gelöst. pan sion auch in der Zentrale. K Dort beschäftigte die Hapag 1897, im Jahr ihres 50. Geburtsurz zuvor war der junge tags, 137 Angestellte. Im Haus Hamburger Albert Ballin am Dovenfleet wurde es zu eng. als Passa geleiter in die Dienste So erwarben die Verantwortli- der Hapag getreten. Nur wenige chen um die Jahrhundertwende Jahre später war er General- eine Reihe von Grundstücken 5 6 Der fast unveränderte Eingang Ferdinandstraße Ernst Barlach schuf den Neptun mit Wogenrossen direkt an der Binnenalster, am burgs, und einige seiner typi- in einem Atelier in Wedel. Die- Alsterdamm (heute: Ballindamm). schen Villen sind noch heute ser „frühe Barlach“ ist heute Der Alsterdamm war 1842 aus rund um die Alster zu sehen, so nicht mehr zu besichtigen. Die dem Trümmerschutt des gro- etwa das amerikanische Gene- Figuren wurden wegen ihres ßen Stadtbrandes aufgeschüttet ralkonsulat. Sein bekanntestes hohen Materialwertes im Ersten worden. Von ihm zweigt übrigens Werk ist das Hamburger Rat- Weltkrieg eingeschmolzen. nicht weit vom Ballin-Haus auch haus. Der neue Sitz der Hapag war die Straße „Brandsende“ ab. Hier Auch für die Hapag baute Haller innen äußerst großzügig konzi- erst war die Feuersbrunst, die im damals modischen Renais- piert und diente gleichzeitig als in der Deichstraße, also dicht sancestil. 1903 war das dreistö- Abfertigungsraum für die Passa- am Hafen, begonnen hatte, zum ckige Haus bezugsfertig. Ge- gierdienste. In der Eingangshal- Stehen gebracht worden. krönt wurde es von einem sieben Mit dem Bau eines neuen Ver- Meter hohen bronzenen Neptun waltungsgebäudes wurde er- mit Dreizack und stolzen Wogen- neut Martin Haller beauftragt, der rossen, dem Werk eines 33-jäh- schon das türm chengekrönte rigen, noch unbekannten Hol- Haus am Dovenfleet entworfen steiner Künstlers. Er hieß Ernst hatte. Er war zu jener Zeit der Barlach und arbeitete zusammen renommierteste Architekt Ham- mit dem Bildhauer Karl Garbers 7 8 Das Eingangsportal Viele Stilelemente ändert an der Ferdinandstraße des Altbaus blieben 58 erhalten geblieben. Dort sind am Alsterdamm erhalten Eingang und Fassade ohne we- umsäumten vier Statuen sentliche Umbauten zu sehen. Sie sind mit den Wappen verschiedener Länder, deren Häfen die Hapag anlief, versehen. Das große Hapag-Wappen über le am Alsterdamm wurden die Zeitungen ausführlich kommen- dem Garageneingang wurde al- First-Class-Passagiere empfan- tiert. interessierte lerdings erst später angebracht. gen, die hier ihre Schiffspas- es offenbar die Leser, wo „Herr Ursprünglich zierte es das Be- Begeisterung sa-gen buchten. Die anderen Director Ballin“ denn nun sein triebs-Kinderheim des Unterneh- Reisenden betraten das Haus Domizil beziehen werde. Der durch den Eingang an der Ferdi Besonders unterhielt. Die Begeisterung hielt Kolosse geführt haben sollen. vielleicht doch des Guten ein we- sich in Grenzen. An der Börse und anderswo wur- mens in Wyk auf Föhr. nig zu viel getan. Vier mächtige, Kunsthallendirektor Alfred Licht- de es fortan begeistert kolpor- „Hamburgische Correspondent“ Das Kontorhaus war ein großer, aufwendige Sandsteinstatuen, wark etwa, in konservativen tiert: nandstraße. verriet es: „Im ersten Stock, prachtvoller Bau, ganz im dama- Werke der Bildhauer Börner Kreisen ohnehin des radikalen „Sagen Sie mal, was bedeuten Der Umzug der größten Reederei rechts, mit Vorzimmer, versteht ligen Zeitgeschmack. So war er und Cauer, flankierten das Ein- Modernismus verdächtig, soll eigentlich diese vier Figuren?“ der Welt aus dem Kontorhaus- sich!“ Ein fast originalgetreues vor allem an der repräsentativen gangsportal. Sie sollten die vier jenes Zwiegespräch erfunden „Die fünf Sinne.“ viertel an die Binnenalster wur- Teil dieses damals so Aufsehen- Alsterfassade mit reichlich Zier- Kontinente symbolisieren, mit haben, das ein Hamburger und „Fünf? Es sind doch nur vier!“ de damals von den Hamburger erregenden Hauses ist unver- rat versehen. In der allgemeinen denen die Reederei Verbindung ein Fremder angesichts der „Eben. Der Geschmack fehlt …“ 9 hatte man da 10 D ie weit verbreitete bissiAlt- und Neubau ge Kritik blieb nicht ohne Wirkung. Als das Haus erneut erhielten wenig später zu klein geworden war, ging eine verbindende der Auftrag nicht mehr an einen Fassade historisierenden Traditionalisten, sondern an einen moder nen, expressionistisch beeinflussten Architekten: an Fritz Höger. Der gebürtige Holsteiner (1877– 1949) war, zusammen mit Fritz Schu macher, der „Vater“ einer neuen Hamburger Archi tektur, Reformator des norddeutschen kerbau, das Chilehaus, entstand einer Einheit zu verbinden. Fritz Tradition, als deren bedeutends- nen sichtbaren Ausdruck nur in Backsteinbaus, als der Architekt, in den zwanziger Jahren. Höger skizzierte seine ersten ten modernen Repräsentanten übertriebener Monumentalität, im Beim Hapag-Gebäude musste Überlegungen: er die Hapag sah, wollte Hö- Lauten zu finden können meint. Höger nun auf sein Lieblingsma- „1. Es soll das Verwaltungsge- ger gerecht werden – aber eben Darum erscheint mir die einzige nicht mit überladenem Pomp, Lösung darin zu liegen, der höch- der eine alte Kunst neu belebte. Das trug ihm den liebevollen die heute noch teilweise das Spitznamen „Klinkerstricker“ terial verzichten. Heller Sandstein bäude der größten Schifffahrts- Stadtbild bestimmt. Gegen den ein. Eines seiner ersten größe war hier zwingend vorgegeben. gesellschaft der Welt sein. ohne allzu viel Rückgriff auf ver- sten Kraft Hamburgs das echte- damals modernen Putzbau setz- ren Werke war das Klöpperhaus, Man hatte sich entschlossen, 2. Es steht in Hamburg. Die- gangene Epochen und ohne ste und größte hamburgische ten sie auf ein traditionelles Ma- 1912/13 vollendet, heute Gale- den Altbau organisch einzubezie- se beiden Tatsachen haben für modischen Zierrat: „Es ist nicht Haus zur Residenz zu geben. Ein terial der Region: auf roten Back- ria Kaufhof an der Mönckeberg- hen, das Haus um das Doppelte mich keine zufällige Verbindung.“ das Plötzliche, durch Zufall und Haus, das mehr als Symbol ist, straße. Sein bekanntester Klin- zu erweitern und beide Teile zu Hamburgs großer hanseatischer Gelegenheit Gemachte, das sei- klar und ohne Emblemebeiwerk, stein. Vor allem Höger gilt als 11 12 Die Rückseite des Gebäudes an der Ferdinandstraße das nicht symbolistische Rätsel sich im Haus nicht auskennt, durch Material und Proportionen. Vor dem Krieg und auch noch aufgeben, sondern Größe ver- hat auch heute noch Mühe mit Es war ein völlig anderer Stil, ein während der Katastrophe hatte künden soll.“ der Orientierung und wundert neuer Akzent an Hamburgs er hinter den Kulissen gewarnt Höger erhöhte den Altbau um sich über scheinbar unmoti- Schmuckstück, der Binnenal- und gemahnt – vergeblich. Den ein weiteres Stockwerk auf vier vierte Gänge, Treppen, Winkel ster. Baubeginn war 1913. Als Untergang seiner Epoche wollte Etagen, und der neue Trakt er- oder merkwürdige Übergänge. das Haus im Mai 1921 bezogen Albert Ballin nicht erleben. Als hielt bei gleicher Außenhöhe ein Sie sind die sichtbaren Auswir- wurde, war die Welt eine andere, er sein Land und „seine“ Hapag zusätzliches Geschoss. Dafür kungen des Kompromisses. Der hatte sich der Zeitgeist radikal sinnlos vernichtet sah, wählte er waren hier die Räume ein we- Fassade war dies jedoch nicht gewandelt. den Freitod. Das war am 9. No- nig niedriger. Beide Gebäudeteile anzusehen. Dafür hatte der Erste Weltkrieg vember 1918, wenige Tage vor wurden dann mit einer einzigen Es war ein einheitlicher Gebäu- von 1914 bis 1918 gesorgt, der Kriegsende. In Berlin wurde eben Fassade verbunden. Die wurde dekomplex Alster- den Bau für Jahre unterbrach. die Republik ausgerufen. Hapag vor den Altbau gesetzt, der so damm und Ferdinandstraße auf „Der dümmste und blutigste und Norddeutscher Lloyd verlo zwar optisch verschwand, im In- der einen und Gertrudenstraße aller Kriege“, urteilte Hapag- ren beim Friedensschluss von nern aber erhalten blieb. und Alstertor auf der anderen Chef Albert Ballin von Anfang Versailles den Rest ihrer Flotten Was so einfach klingt, war ei- Seite entstanden. Schlicht stand an. Er hatte jahrelang vor allem und hielten sich nur mühsam ne technische wie künstlerische er da aus hellem Obernkirchener auf deutsch-englische Verstän- über Wasser. Eine deutsche Meisterleistung, die allerdings Sandstein, sachlich und dabei digung gedrängt, immer wieder Schifffahrt schien keine Zukunft Kompromisse erforderte. Wer vornehm, diskret zu vermitteln versucht. mehr zu haben. 13 zwischen repräsentativ allein 14 Der Alsterdamm am Ende des Zweiten Weltkriegs D ass die Hapag dennoch Lloyd, erneut an die Spitze der tauft. Albert Ballin, zur Nazizeit so schnell wie möglich internationalen Schifffahrt vorzu- als Jude eine Unperson, gab ihm ihr Haus vollenden ließ, war auch stoßen. 1929, nur zehn Jahre den Namen – Ballindamm. Ha- eine Demonstration. Es war der nachdem die Hamburger Reede- pag-Lloyd ehrte seinen großen erste Neubau dieser Bedeutung, rei ihre Schiffe eingebüßt hatte, General direktor posthum anläs- der im Nachkriegs-Hamburg fer- beschäftigte sie wieder 18.000 slich des 150-jährigen Jubiläums tig wurde. Schon die Wieder- Mitarbeiter auf See und an Land. im Jahr 1997. Seit dieser Zeit aufnahme der Arbeiten wirkte Doch die „goldenen 20er-Jahre“, trägt das Gebäude den Namen wie ein Signal geradezu trotzi- das kurze Aufatmen nach dem „Ballin-Haus“. Im Gegensatz zum gen Überlebenswillens. In seiner Krieg, waren schnell vorüber, es Hauptgebäude des NDL in der schlichten und dennoch noblen folgten Rezession und abermals Bremer Papenstraße, das durch Sachlichkeit passte der Höger- Krieg. Die Geschichte wiederhol- Bomben völlig zerstört und nicht Bau perfekt in eine nüchterner te sich am Alsterdamm. Am Ende wieder aufgebaut wurde, über- gewordene Welt. Allen pessimi- des Zweiten Weltkriegs stand die stand der Höger-Bau den Zwei- stischen Prognosen zum Trotz Hapag wieder mit leeren Händen ten Weltkrieg weitgehend un- war er auch bald wieder mit da. Der Alsterdamm wurde ein versehrt. In Hamburg fiel nur Leben erfüllt. In der Weimarer zweites Mal mit den Trümmern das vierte Obergeschoss einem Republik gelang es der Hapag, der verbrannten Stadt aufge- Brand zum Opfer und die Fassa- ebenso wie dem Norddeutschen schüttet. 1947 wurde er umge- de wurde beschädigt. 15 16 Die Ballinhalle Nach der Renovierung erstrahlt die Ballinhalle in neuem Glanz B Eingangstür zu besich- für 4.500 Passagiere und 1.180 eim Wieder- tigen ist. In Hamburg Mann Besatzung. Mit einem ge- aufbau wur- gebaut und 1912 vom waltigen martialischen Bronze- de gleich noch ein Stapel gelaufen, war adler am Bug verziert, war der fünftes es seinerzeit das größ- Hamburger Riesendampfer ein Stockwerk hinzugefügt. Die Eingangshalle te Schiff der Welt, 277 Meter schwimmendes blieb weitgehend ohne Schäden, lang und über 52.000 BRT groß. des aufstrebenden deutschen beherbergte in der Nachkriegs- Damit entsprach es einem mo- Kaiserreiches. Am Heck des Mo- britischen Besitz über und fuhr den Seite auf der „Ausreise“. ander an Deck und 16 Lagen über- zeit provisorisch verschiedene dernen Con tainerschiff. Getauft dells ist die damals schwarz- noch bis 1938 als „Berengaria“ Der Ende 2001 in Dienst ge- einander, davon sieben an Deck. Abteilungen und dient heute wie- wurde der Dampfer von keinem weiß-rote deutsche Flagge zu für die Cunard Line. stellte Containerfrachter ist 320 Insgesamt transportiert das Schiff der als Empfangs- und Reprä- Geringeren als Seiner Majestät sehen, am Großmast die Hapag- Während der „Imperator“ sozu Meter lang, 43 Meter breit und 7.500 Standardcontainer. sentationsbereich. Als „Ballinhal- persönlich, Kaiser Wilhelm II., Flagge. Heute führen die Hapag- sagen in die Halle „einläuft“, be- verfügt über eine Tragfähigkeit le“ erinnert sie, ausgestattet mit der ihm den Namen „Imperator“, Lloyd-Schiffe ihre blau-orange- findet sich die „Hamburg Ex- von 100.000 Tonnen. Es stehen einer bronzenen Porträtbüste, an der Herrscher, verlieh. Es war farbene Reederei flagge am Si- press“ auf der gegenüberliegen- maximal 17 Container nebenein- den Hapag-Direktor und die Ge- das einzige „männliche“ Schiff, gnalmast oberhalb der Brücke. schichte des Unternehmens. es hieß also der und nicht die Der Dampfer „Imperator“ ging Ein Zeugnis der Ära Ballin ist „Imperator“. Bei dem „Kaiser des nach dem Ersten Weltkrieg in das Modell des Dampfers „Im- Ozeans“ handelte es sich um ei- perator“, das direkt neben der ne schwimmende Stadt mit Platz 19 Statussymbol Ein Zeugnis der Ära Ballin: der „Imperator“ Der Segler „Deutschland“, I das erste Schiff der Hapag m hinteren Teil der großen Em In diesem Hallenbereich sind aufwies. Auf dem zweiten Ge- pfangshalle steht auf einem auch zwei Gemälde zu sehen, mälde von Peter Christian Holm Marmorsockel die Glocke des die die frühe Hapag-Flotte do- ist ein Teil der Flotte um 1860 Hapag-Dampfers „Cimbria“. In kumentieren. Das Gemälde von dargestellt. Zu erkennen ist das einer nebligen Januarnacht im Hermann Rudolph Hardorff zeigt Segelschiff „Oder“, das 1851 ge- Jahre 1883 wurde dieses kom- die ersten beiden Segelschiffe der kauft wurde und bis 1868 für die binierte Fracht- und Passagier- Reederei, die „Deutschland“ und Hapag fuhr. Die ersten Dampfer schiff vor Borkum von einem die „Nord-Amerika“. Sie eröffne- „Hammonia“ und „Borussia“ er- Kohledampfer gerammt und riss ten den Post-, Fracht- und Pas- warb die Hapag 1855, sie waren mehr als 400 Menschen in den sagierdienst der „Packetfahrt“, gut 85 Meter lang und 2.000 Tod. 1974 entdeckte das deut- wie die Hapag damals genannt BRT groß. Im Vordergrund des sche Forschungsschiff „Wega“ wurde. Die „Deutschland“ üb- Bildes ist das Dampfschiff „Ger- das Wrack der „Cimbria“. Eine rigens, 1848 in Dienst gestellt, mania“ zu sehen, 1863 in Dienst der Schiffsglocken konnte ge- war ganze 500 BRT groß. In nur gestellt, 97 Meter lang und 2.000 borgen werden. Sie wurde im einem Menschenalter, in 65 Jah- BRT groß. Auch die „Cimbria“ Altonaer Museum aufwendig re- ren, entwickelten sich Schiffs war, wie die Dampfer auf dem stauriert und dient nun dem An- technik und Nautik bis zum riesi- Gemälde, nicht nur mit einer denken all derer, die ihr Leben gen „Imperator“, der immerhin die Dampfmaschine, sondern zu- auf See verloren haben. Größe eines Containerschiffes sätzlich mit Segeln ausgestattet. 21 Ein Teil der Hapag-Flotte um 1860 22 Vom Architekten Höger entworfene Heute Kantine – Möbel die ehemalige Passagehalle A ls sich in der Halle Setz- len, freundlichen Tönen. Hier wird risse und Durchfeuch- dokumentiert, dass sich Tradition tungen zeigten, die aufwendige und eine klare Zukunftsorien- Sanierungsmaßnahmen an der tierung durchaus miteinander Dachkonstruktion zum Innenhof verbinden lassen. Durch die Um- notwendig machten, entschied bauarbeiten ist in der Ballinhalle der Hapag-Lloyd-Vorstand 1996, einiges verändert worden. Der die Ballinhalle im Rahmen der Treppenaufgang im Eingangsbe- notwendigen Arbeiten wieder reich ist großzügiger geworden, weitgehend in den ursprüngli- und die Wände sind mit einer chen Zustand aus den zwanzi- italienischen Spachteltechnik be ger Jahren zu versetzen. Darüber arbeitet, die eine Tiefenwirkung hinaus wurden die Konferenzräu- erzeugt. Die Decke erstrahlt in me modernisiert. Die ehemalige neuem Glanz. Das gilt auch für Abfertigungshalle für Passagie- Teile des Mobiliars wie die Stühle re nach Nordamerika hat nach und Tische. Es handelt sich um der Renovierung ihre teilweise die einzigen Möbel, die von dem erdrückende Monumentalität ab- renommierten Architekten Fritz gelegt und erstrahlt wieder in hel- Höger entworfen wurden. 23 Blickfang im großen Sitzungssaal ist ein Gemälde von Robert Mols B ei der Gestaltung der Konferenzräume wurde Moderne Ausstattung großer Wert auf gute Akustik und prägt die bedienerfreundliche Ausstattung Sitzungsräume gelegt. Im Rahmen der Umbauten wurden die Eingänge verlegt te Anschlüsse für elektronische und gleichzeitig ein zusätzlicher Geräte. Blickfang im großen Kommunikationsraum am Bal- Sitzungssaal ist ein imposantes lindamm geschaffen. Im großen, Gemälde des belgischen Malers kom plett modernisierten Konfe- Robert Mols, das das Nationale renzraum, in den durch ein Glas- Schifffahrtsmuseum in Antwer- dach auch Tageslicht einfällt, fin- pen Hapag-Lloyd als Dauerleih- den jetzt bis zu 150 Personen gabe zur Verfügung gestellt hat. Platz. Der Saal kann durch Trenn- Es zeigt den Hamburger Hafen wände geteilt werden. Zu der im Jahr 1880. Dieser Raum steht neuen Ausstattung ge hören ei- auch dafür, dass Hapag-Lloyd ne Klima- und eine fest instal- traditionell das Ziel verfolgt, eine lierte Lautsprecheranlage sowie Synthese zwischen Bewährtem mehr als 30 im Boden verteil- und Neuem zu schaffen. 25 26 Das von Höger gestaltete Treppenhaus Z usammen mit den Sanie- Jugendstil- rungsmaßnahmen in der elemente an den Halle wurde auch das sich an- Spiegelumrahmungen schließende Treppenhaus renoviert. Es war Teil des 1903 fertig gestellten Altbaus und wurde im Rahmen der Erweiterung durch Höger Anfang der zwanziger Jahre in seinen Stilelementen an die Ausgestaltung der Ballinhalle angepasst. Die Treppengeländer und Deckenverzierungen zeigen dritten Stockwerk. Der Grund ist deutlich die Handschrift Högers. einfach: Der ursprüngliche Bau Eine Vorstellung von der Archi- verfügte nur über drei Etagen, die tektur um die Jahrhundertwende Erhöhung um ein weiteres Stock- vermittelt das so genannte Alster- werk erfolgte erst zusammen mit mit seinem fünften Stockwerk tor-Treppenhaus. Die Jugendsti- dem Neubau und der Errichtung erhielt das Ballin-Haus nach dem lelemente, zum Beispiel Umrah- einer gemeinsamen Fassade. Zweiten Weltkrieg, den es ohne mungen der Spiegel, enden im Das heutige Erscheinungsbild größere Schäden überstand. 27 28 Der Hapag-Lloyd-Hof in der Rosenstraße A ls Anfang der 1990erJahre die Büroflächen im Ballin-Haus erneut zu eng wurden, aber eine Erweiterung nicht mehr möglich war, entschied sich der Vorstand für einen Neubau in der Nähe. 1995 bezog Hapag- hauptsächlich zur Area Germany den frühen Tagen von Hapag Lloyd in der Rosenstraße, nur und IT gehören. Im traditionsrei- und Norddeutschem Lloyd nicht wenige Meter vom Ballin-Haus chen Ballin-Haus haben rund 900 verändert: Das Unternehmen ist entfernt, den modernen Hapag- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter klar strukturiert, wirtschaftlich er- Lloyd-Hof, entworfen von den ihre Büros, darunter der Vorstand, folgreich, zukunftsorientiert und renommierten Hamburger Archi- Stabsabteilungen Recht, global ausgerichtet – und dies seit tekten von Gerkan, Marg und Konzernkommunikation und Cor- mehr als 160 Jahren. So gilt un- Partner (gmp). In dem Gebäude, porate Development, das Schiffs- verändert das alte hanseatische dessen lichtdurchfluteter Innenhof management sowie verschiedene Motto, das Mitarbeiter und Gä- von einem 500 m großen Glas- Zentralbereiche. Trotz manch tie- ste seit über einem Jahrhundert dach überspannt wird, arbeiten fer Zäsur in der Unternehmens- im Ballin-Haus willkommen heißt: mehr als 400 Beschäftigte, die geschichte hat sich eines seit „Mein Feld ist die Welt“. 2 29 wie 30 © Hapag-Lloyd · Konzernkommunikation · 07/2013 Da Ha Da Ha Ba Hapag-Lloyd AG · Ballindamm 25 · 20095 Hamburg · Telefon +49 40 30 01-0 · www.hapag-lloyd.com